DE10141852B4

DE10141852B4 - Verfahren zur Sanierung von PVC Bauteilen, insbesondere Fenster- oder Türprofilen

Info

Publication number: DE10141852B4
Application number: DE10141852A
Authority: DE
Inventors: Klaus Metje
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2000-08-25
Filing date: 2001-08-27
Publication date: 2005-12-01
Anticipated expiration: 2021-08-28
Also published as: DE20014750U1; DE10141852C5; DE10141852A1

Abstract

Verfahren zur Sanierung von durch einen Gewaltbruch oder eine andere plastische Verformung beschädigten PVC Bauteilen, insbesondere Fenster- oder Türprofilen, bei denen eine Schadenstelle und ein aus dieser Schadenstelle stammendes Bruchstück vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schadenstelle (A) und ihre Umgebung und das Bruchstück gleichmäßig auf eine Temperatur zwischen 80°C und 150°C 2 bis 3 Minuten lang erwärmt werden, wobei die Rückverformung des Kunststoffes stattfindet, und dass die Schadenstelle und das Bruchstück abgekühlt, und nach Abkühlung, vorzugsweise bei Raumtemperatur zusammengesetzt und auf an sich bekannte Art und Weise miteinander insbesondere durch Kleben verbunden werden und dass anschließend Reparaturspuren beseitigt werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung von PVC-Bauteilen, insbesondere Fenster- oder Türprofilen, gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
PVC-Profile werden als Fenster oder Türprofile eingesetzt. Werden solche Profile durch Gewaltanwendung, z.B. nach Einbrüchen oder durch Brände beschädigt, so werden sie durch neue, komplette Bauteile ersetzt. Selbst dann, wenn der Schaden relativ geringfügig ist, wird ein solches Profil nicht mehr verwendet, sondern durch ein neues Bauteil ersetzt. Diese Vorgehensweise ist kostenintensiv.

Sanierte PVC-Bauteile sind aus der DE 36 34 932 A1 bekannt:
Dabei handelt es sich um beschädigte oder blindgewordene PVC-Türen, wobei auf die Türblätter PVC-Folien auf kaschiert werden. Die beschriebene Sanierungsmethode ist nur für PVC-Schwingtüren, wie sie in Fabrikhallen eingesetzt werden, anwendbar.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Sanierung von PVC Profilen anzugeben, das es ermöglicht, bei kleineren Beschädigungen den vollständigen Austausch des Profils und das Ersetzen durch ein neues Bauteil zu umgehen.

Diese Aufgabe ist durch ein mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder 2 angegebenes Verfahren gelöst. Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen dar.

Das erfindunsgemäße Verfahren ermöglicht die Sanierung von durch einen Gewaltbruch oder eine plastische Verformung, wie sie häufig bei z.B. Gewaltbrüchen entsteht, beschädigten PVC Profilen so, dass keine Spuren sichtbar sind und das Bauteil anschließend wieder bestimmungsgemäß eingesetzt werden kann. Das Verfahren wird so durchgeführt, dass die beschädigte Stelle und deren Umgebung gleichmäßig auf eine Temperatur gebracht werden, bei der die Rückverformung des Kunststoffes stattfindet. Es ist wesentlich, dass auch die vorhandenen Bruchstücke auf die gleiche Temperatur erwärmt werden. Nach der Abkühlung des Bauteiles und der Bruchstücke werden diese in die Bruchstelle eingesetzt. Vorteilhaft ist dabei, wenn die Fügeflächen vor dem Verkleben angerauht werden, wodurch die Haftung verbessert wird. Die noch verbliebenen kleinen Spalte werden anschließend in bekannter Weise durch Spachtelmassen ausgefüllt.

Sind die durch einen Gewaltbruch aus einem Bauteil herausgebrochenen Bruchstücke nicht verfügbar, so werden aus einem vergleichbaren Profil entsprechende Stücke vorzugsweise im erwärmten Zustand herausgetrennt und in die Bruchstelle eingesetzt.

Weist das zu sanierende Bauteil lediglich eine durch plastische Verformung beschädigte Stelle auf, z.B. eine Delle, so wird durch das Erwärmen der beschädigten Stelle und derer Umgebung durch Rückverformung des Kunststoffes der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt und die Stelle wird anschließend, falls notwendig, überschliffen, poliert und mit Kunststofflack lackiert. Dieses Verfahren eignet sich für eine Schadentiefe von etwa 1 bis 2 cm.

Die PVC Bauteile werden auf eine Temperatur zwischen 80°C und 150°C erwärmt. Besonderes geeignet ist die Temperatur von 110°C.

Die Dauer der Temperatureinwirkung beträgt 2-3 Minuten.

Durch die Erwärmung der beschädigten Stellen erfolgt die Rückverformung auf ca. 80 % bis 98 % des Ausgangszustands des Kunstsstoffes.

Als Spachtelmassen eignen sich alle Kunststoffmassen auf der Basis der Epoxydharze oder Polyesterharze.

Die nachfolgenden Zeichnungen dienen der Veranschaulichung der Erfindung.

Es zeigen:

1: Ein durch einen Gewaltbruch beschädigtes Fensterprofil.

2: Fensterprofil gemäß 1 im sanierten Zustand.

In 1 ist ein durch ein Gewaltbruch beschädigtes PVC Fensterprofil 1 dargestellt. Das Hohlprofil 1 wurde im Bereich „A" herausgebrochen und im Bereich „4" durch eine aufgrund des Gewaltbruchs entstandene plastische Verformung beschädigt. In 2 ist das sanierte Fensterprofil 1 dargestellt. Es wurde zunächst das aus dem Bereich „A" ausgebrochene, vorhandene Bruchstück und der Bereich „A" selbst und seine ca. 30 cm große Umgebung auf eine Temperatur von 110°C erwärmt. Nach Abkühlung wurde das Bruchstück in die Bruchstelle eingesetzt. Die Kontaktflächen wurden vorteilhafterweise zunächst angerauht und dann mit Kleber benetzt und die Teile zusammengesetzt. Die verbliebenen kleineren Spalte und die Klebstellenbereiche wurden mit Epoxidharzmasse ausgespachtelt, geglättet und mit einem witterungsstabilen Lack überlackiert. Wie in 2 dargestellt, ist der Bruchschaden nach dem Sanierungsvorgang nicht mehr sichtbar. Der dazugehörige PVC Fensterrahmen 3 wurde im Bereich „4" dadurch ausgebessert, dass die beschädigten Stellen 4 und deren Umgebung auf eine Temperatur von 110°C erwärmt wurde und durch die stattfindende Rückverformung des Kunststoffes diese den ursprüngliche Zustand annahmen. Die nicht vollständig relaxierten Verformungsbereiche wurden mit Epoxidharzmasse ausgebessert. In diesem Bereich ist nach Durchführung des Verfahrens keine Reparaturspur sichtbar.

Claims

Verfahren zur Sanierung von durch einen Gewaltbruch oder eine andere plastische Verformung beschädigten PVC Bauteilen, insbesondere Fenster- oder Türprofilen, bei denen eine Schadenstelle und ein aus dieser Schadenstelle stammendes Bruchstück vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schadenstelle (A) und ihre Umgebung und das Bruchstück gleichmäßig auf eine Temperatur zwischen 80°C und 150°C 2 bis 3 Minuten lang erwärmt werden, wobei die Rückverformung des Kunststoffes stattfindet, und dass die Schadenstelle und das Bruchstück abgekühlt, und nach Abkühlung, vorzugsweise bei Raumtemperatur zusammengesetzt und auf an sich bekannte Art und Weise miteinander insbesondere durch Kleben verbunden werden und dass anschließend Reparaturspuren beseitigt werden.
Verfahren zur Sanierung von durch einen Gewaltbruch oder eine plastische Verformung beschädigten PVC Bauteilen, insbesondere Fenster- (1, 3) oder Türprofilen, dadurch gekennzeichnet, dass die Schadenstelle (4) und ihre Umgebung gleichmäßig auf eine Temperatur zwischen 80°C und 150°C 2 bis 3 Minuten lang erwärmt wird, wobei die Rückverformung des Kunststoffes stattfindet und anschließend abgekühlt wird, und dass nach Abkühlung die noch verbleibenden Verformungen auf an sich bekannte Art und Weise durch Ausfüllen mit Spachtelmasse, Polieren und Lackieren ausgebessert werden.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Erwärmungstemperatur 110°C beträgt.
Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reparaturspuren durch Schleifen der Oberfläche des beschädigten Teiles, Polieren und anschließendes Lackieren beseitigt werden.