DE10133634A1 - Farbwerk, insbesondere einer Offsetdruckmaschine - Google Patents
Farbwerk, insbesondere einer OffsetdruckmaschineInfo
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Abstract
Das Farbwerk (10), insbesondere einer Offsetdruckmaschine (11), weist eine erste Glättwalze (12), eine als ein Tröpfchenerzeuger ausgebildete Farbzuführeinheit (13) zum indirekt über mindestens eine der Farbzuführeinheit (13) und der ersten Glättwalze (12) zwischengeschaltete Zusatzwalze oder direkt erfolgenden dosierten Farbauftrag auf die erste Glättwalze (12) und eine zweite Glättwalze (14) auf, welche zur Verteilung des Farbauftrags mit der ersten Glättwalze (12) in Wirkverbindung steht. Hierbei ist vorgesehen, dass die erste und die zweite Glättwalze (12, 14) zur Erzeugung eines gleichmäßigen Farbfilms jeweils eine harte Glättoberfläche (15, 16) aufweisen. Die Glättoberflächen (15, 16) weisen jeweils eine Härte von mindestens 80 Shore A oder von mindestens 30 Shore D auf.
Description
Die Erfindung betrifft ein Farbwerk, insbesondere einer Offsetdruckmaschine, mit einer
ersten Glättwalze, einer als ein Tröpfchenerzeuger ausgebildeten Farbzuführeinheit zum
indirekt über eine der Farbzuführeinheit und der ersten Glättwalze zwischengeschaltete
Zusatzwalze oder direkt erfolgenden dosierten Farbauftrag auf die erste Glättwalze und
einer zweiten Glättwalze, welche zur Verteilung des Farbauftrags mit der ersten Glättwalze
in Wirkverbindung steht, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Farbwerke der eingangs genannten Art sind bereits bekannt. Nachteilhafterweise wird
mittels derartiger Farbwerke eine lokal verhältnismäßig intensive Farbanhäufung auf einer
ersten Glättwalze nicht vollständig vergleichmäßigt. Dabei wird eine lokal begrenzte und
intensive Farbanhäufung, welche auch als "Farbdot" bezeichnet wird, durch einen
Farbauftrag auf eine Glättwalze erzeugt beispielsweise mittels Ventiltechnik, welche an
sich bereits bekannt ist. Die DE 43 27 212 A1 offenbart eine Farbübertragung im
Druckwerk einer Offsetdruckmaschine mittels eines digital steuerbaren
Tintenstrahldruckapparats und die DE 44 OS 912 A1 bezieht sich auf eine berührungslose
Farbauftragung auf rotierende Drucksysteme. Mittels der Ventiltechnik ist es möglich, eine
Offset-Farbe impulsförmig unter Ausnutzung einer digitalen Steuerung in Form kleiner
Tropfen auf eine Glättwalze eines Farbwerks einer Offsetdruckmaschine kontrolliert
aufzutragen. Hierbei handelt es sich um einen nahezu punktförmigen Farbauftrag auf eine
Glättwalze, dessen Ausdehnung deutlich geringer ist als die Soll-Größe einer mittels des
Farbwerks zu realisierenden Farbfläche. Nachteilhafterweise sind derartige lokal begrenzte,
punktförmige Farbanhäufungen auf einem bedruckten Papierbogen sichtbar. Ursache für
eine derartig qualitative Einschränkung des Offset-Druckergebnisses ist die oben erwähnte
unzureichende Vergleichmäßigung der lokal begrenzten Farbanhäufung (Farbdot) mittels
konventioneller Offset-Farbwerke.
Aufgabe der Erfindung ist es, in verhältnismäßig einfacher und zuverlässiger Weise eine
zur Verbesserung der Druckqualität hinreichende Vergleichmäßigung eines lokal
begrenzten Farbauftrags auf einer Glättwalze insbesondere eines Offset-Farbwerks zu
erzielen.
Diese Aufgabe wird durch ein Farbwerk mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, das
dadurch gekennzeichnet ist, dass die erste und die zweite Glättwalze zur Erzeugung eines
gleichmäßigen Farbfilms jeweils eine harte Glättoberfläche aufweisen, deren Härte
mindestens 80 Shore A oder mindestens 30 Shore D beträgt.
Bekannte Offset-Farbwerke weisen Walzenpaare auf, deren Oberflächenwirkverbindungen
durch die Kategorie hart/weich oder weich/weich gekennzeichnet sind. Aufgrund des sich
einstellenden, verhältnismäßig hohen hydrodynamischen Drucks im jeweiligen
Walzenspalt sowie der geringen Härten der weichen Oberflächen (Gummi mit niedriger
Elastomersteifigkeit) wird ein dosierter, lokal begrenzter Farbauftrag (Farbdot) mittels
derartiger Walzenpaarungen nicht ausreichend geglättet beziehungsweise vergleichmäßigt.
Mittels einer erfindungsgemäßen Walzenpaarung mit einer Oberflächenwirkverbindung der
Kategorie harthart wird in verhältnismäßig einfacher und zuverlässiger Weise eine zur
Gewährleistung einer reproduzierbaren Verbesserung der Druckqualität hinreichende
Vergleichmäßigung von lokal begrenzten, intensiven Farbanhäufungen in einem Offset-
Farbwerk erzielt. Es wird somit mittels der Walzenpaarung mit der Oberflächenwirk
verbindung harthart aus einem Farbdot ein ausreichend vergleichmäßigter Farbfilm
erzeugt, welcher anschließend von einem ansonsten konventionell ausgebildeten Farbwerk
weiterverarbeitbar ist. Der erzielte Vergleichmäßigungseffekt wird primär durch das
Auswalzen des Farbdots in Walzen-Umfangsrichtung erzielt unter deutlicher Reduzierung
der Farbdot-Höhe und sekundär durch eine Verreibung des Farbauftrags auf den
Walzenoberflächen. Die Glättoberflächen weisen jeweils eine Härte von mindestens 80
Shore A oder mindestens 30 Shore D auf. Mittels dieser Härtewerte lassen sich optimierte
Ergebnisse hinsichtlich einer Vergleichmäßigung lokal begrenzter Farbanhäufungen
erzielen.
Vorteilhafterweise besteht die jeweilige Glättoberfläche aus Hartgummi oder Polyurethan
oder Rilsan. Diese Materialien sind besonders geeignet zur Herstellung einer harten
Glättoberfläche.
Vorzugsweise ist die Farbzuführeinheit ein Tröpfchenerzeuger in Form einer Injekt-
Vorrichtung. Eine derart ausgebildete Farbzuführeinheit eignet sich besonders zum
berührungslosen Farbauftrag unter Ausbildung eines Farbdots auf einer Glättwalze. Diese
Farbzuführeinheit nutzt somit die Ventiltechnik.
Gemäß einer Variante ist die Farbzuführeinheit direkt mit der ersten Glättwalze
wirkverbunden. Hierdurch wird eine kompakte Ausgestaltung des Farbwerks wenigstens
im Bereich des Farbauftrags mittels der Farbzuführeinheit ermöglicht, da der Farbauftrag
unmittelbar von der Farbzuführeinheit auf die erste Glättwalze erfolgt.
Gemäß einer Alternativvariante ist die Farbzuführeinheit indirekt mit der ersten Glättwalze
unter Zwischenschaltung einer einzigen Zusatzwalze oder mehrerer Zusatzwalzen
wirkverbunden. Beispielsweise kann die einzige Zusatzwalze oder eine der Zusatzwalzen
durch die zweite Glättwalze gebildet sein, welche hierbei multifunktionale Verwendung
findet. Mittels eines derartigen indirekten Farbauftrags kann gegebenenfalls eine weitere
Optimierung hinsichtlich der Vergleichmäßigung des Farbdots auf der ersten Glättwalze
erzielt werden.
Vorzugsweise ist die zweite Glättwalze mit einer Stützwalze wirkverbunden. Die
Stützwalze dient dazu, ein Durchbiegen der zweiten Glättwalze aufgrund des sich
einstellenden, verhältnismäßig hohen hydrodynamischen Drucks zwischen den zwei
Glättwalzen zu verhindern. Dabei kann die Stützwalze einen weichen Oberflächenbezug
aufweisen.
Mit Vorteil weisen die Glättoberflächen eine Härte von 95 Shore A und die Stützwalze
eine Stützoberfläche mit einer Härte von weniger als 60 Shore A und insbesondere von
circa 25 Shore A auf. Mittels dieser Härtewerte wird ein unerwünschtes Durchbiegen der
zweiten Glättwalze aufgrund des sich im Walzenspalt zwischen den zwei Glättwalzen
einstellenden, verhältnismäßig hohen hydrodynamischen Drucks vermieden und somit eine
optimierte Vergleichmäßigung des Farbauftrags auf der ersten Glättwalze erzielt.
Gemäß einer weiteren Weiterbildung steht wenigstens eine zusätzliche Glättwalze mit
einer harten Glättoberfläche zur zweiten Glättwalze beabstandet mit der ersten Glättwalze
in Wirkverbindung. Eine derartige Anordnung ist insbesondere bei einem verkürzten
Farbwerk von Vorteil, da in einem verkürzten Farbwerk eine geringere Anzahl von
Walzenpaarungen vorgesehen ist, so dass durch eine zusätzliche, parallel mit der ersten
Glättwalze in Wirkverbindung stehende Glättwalze eine korrekte Vergleichmäßigung des
Farbauftrags auch in einem kürzeren Farbwerk in zuverlässiger und flexibler Weise
erzielbar ist.
Vorteilhafterweise ist die zusätzliche Glättwalze in Drehrichtung der ersten Glättwalze
nach erfolgtem Farbauftrag hinter der zweiten Glättwalze angeordnet. In dieser Weise kann
mittels der zusätzlichen Glättwalze eine Optimierung des bereits durch die Wirkverbindung
der ersten mit der zweiten Glättwalze erzielten Ergebnisses hinsichtlich einer
ausreichenden Vergleichmäßigung des Farbauftrags erreicht werden.
Gemäß einer weiteren Weiterbildung ist zur Erzeugung eines gleichmäßigen Farbfilms die
zweite Glättwalze mit einer von der ersten Glättwalze abweichenden
Umfangsoberflächengeschwindigkeit durch einen Antrieb rotativ angetrieben. Mittels
Erzeugung einer derartigen Differenzgeschwindigkeit zwischen der ersten und der zweiten
Glättwalze wird im Kontaktbereich derselben ein Schlupf erzeugt. Mit Hilfe eines
ausreichend großen Schlupfs wird die lokale Farbanhäufung ausgewalkt und insbesondere
ein vorliegender "Farbberg" abgetragen. In dieser Weise erhält man mit Hilfe einer axialen
Verreibung und in Kooperation mit weiteren Farbwalzen in einem Farbwerk (Walzenstuhl)
vorteilhafterweise einen gleichmäßigen Farbauftrag. Dabei erfolgt die Realisierung einer
erwünschten Differenzgeschwindigkeit zwischen der ersten und zweiten Glättwalze mittels
eines geeigneten Antriebs beispielsweise in Form eines entsprechend ausgelegten
Zahnantriebs oder Direktantriebs über einen separaten Antriebsmotor.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung.
Die Erfindung wird nachfolgend in mehreren Ausführungsbeispielen anhand zugehöriger
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Farbwerks einer
Offsetdruckmaschine entsprechend einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Farbwerks einer
Offsetdruckmaschine entsprechend einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Farbwerkes einer
Offsetdruckmaschine entsprechend einer dritten Ausführungsform und
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Farbwerks einer
Offsetdruckmaschine entsprechend einer vierten Ausführungsform.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung ein allgemein mit 10 bezeichnetes Farbwerk
einer Offsetdruckmaschine 11. Das Farbwerk 10 enthält eine erste Glättwalze 12, die als
Reiber-Walze ausgebildet und an sich bekannt ist. Eine Farbzuführeinheit 13 dient zum
dosierten Farbauftrag auf die erste Glättwalze 12 unter Ausbildung einer lokal begrenzten,
intensiven Farbanhäufung, welche auch als "Farbdot" bezeichnet wird. Ein Farbdot ist
somit eine örtlich verhältnismäßig große Farbanhäufung, die mittels des Farbwerks 10 zu
vergleichmäßigen ist. Die Farbzuführeinheit 13 ist vorzugsweise als Tröpfchenerzeuger
und insbesondere als Injekt-Vorrichtung unter Ausnutzung der ebenfalls an sich bekannten
Ventiltechnik ausgebildet. In Drehrichtung gemäß Pfeil 27 der ersten Glättwalze 12 ist
unmittelbar hinter der Farbzuführeinheit 13 eine zweite Glättwalze 14 zur Verteilung eines
Farbauftrags auf der ersten Glättwalze 12 mit selbiger wirkverbunden. Eine Stützwalze 17
steht mit der zweiten Glättwalze 14 in Wirkkontakt und dient zur Vermeidung eines
unerwünschten Durchbiegens der zweiten Glättwalze 14 aufgrund der im Walzenspalt
zwischen den zwei Glättwalzen 12, 14 sich einstellenden, verhältnismäßig hohen
hydrodynamischen Drucks. Eine zusätzliche Glättwalze 19 ist in Drehrichtung der ersten
Glättwalze 12 gemäß Pfeil 27 unmittelbar hinter der zweiten Glättwalze 14 angeordnet und
steht zu dieser beabstandet mit der ersten Glättwalze 12 zur weiteren Verteilung des
Farbauftrags auf derselbigen in Wirkverbindung. Auch die zusätzliche Glättwalze 19 ist
mittels einer Stützwalze 21 gegen Durchbiegen gesichert. Vorteilhafterweise sind die erste,
zweite und zusätzliche Glättwalze 12, 14, 19 jeweils mit einer harten Glättoberfläche 15,
16, 20 versehen zur Erzeugung eines gleichmäßigen Farbfilms auf der ersten Glättwalze
12. Die Stützwalzen 17, 21 weisen dagegen jeweils eine vorzugsweise weiche
Stützoberfläche 18, 22 auf. Bevorzugte Härtewerte der Glättoberflächen 15, 16, 20 sind
mindestens 80 Shore A oder mindestens 30 Shore D und insbesondere 95 Shore A,
während die aus einem weichen Gummi oder Elastomer bestehenden Stützoberflächen 18,
22 der Stützwalzen 17, 21 vorzugsweise jeweils eine Härte von 25 Shore A aufweisen. Die
Glättoberflächen 15, 16, 20 der Glättwalzen 12, 14, 19 können beispielsweise aus
Hartgummi oder Polyurethan oder Rilsan bestehen. Das Farbwerk 10 gemäß Fig. 1 weist
drei weitere Reiber-Walzen 23 auf, die sich gemäß den Pfeilen 25 drehen und indirekt über
Farbwerks- und Farbauftragswalzen mit einem Druckformzylinder 24 in Wirkverbindung
stehen, welcher sich gemäß Pfeil 26 dreht. Der weitere konstruktive Aufbau und die
Funktionsweise des Farbwerks 10 gemäß Fig. 1 sind an sich bekannt und wird deshalb
nicht im Einzelnen mehr beschrieben.
Die zweite und die zusätzliche Glättwalze 14, 19 werden mittels eines ebenfalls bekannten
Walzenlagersystems kraftgesteuert gegen die erste Glättwalze 12 gedrückt unter
Ausbildung einer jeweils harten Walzenpaarung und einer statischen Spaltbreite von circa
2 mm. Auch die Stützwalzen 17, 21 werden in bekannter Weise mittels eines
Walzenlagersystems kraftgesteuert gegen die zugehörige zweite Glättwalze 14
beziehungsweise gegen die zusätzliche Glättwalze 19 gedrückt unter Ausbildung einer
Walzenpaarung der Kategorie weich/hart und einer statischen Spaltbreite von
beispielsweise 4 bis 5 mm. Gegebenenfalls kann auf die Anordnung der zusätzlichen
Glättwalze 19 und/oder der Stützwalze 21 verzichtet werden. Bei dem in Fig. 1
dargestellten Farbwerk 10 handelt es sich um ein sogenanntes langes Farbwerk mit vier
Reiber-Walzen 12, 23.
Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung ein kurzes Farbwerk 10, das drei Reiber-Walzen
23 aufweist und im Wesentlichen hinsichtlich des konstruktiven Aufbaus und der
Funktionsweise dem Farbwerk 10 der Fig. 1 entspricht, weshalb für funktionsgleiche
Teile die Bezugszeichen aus Fig. 1 in Fig. 2 übernommen worden sind. Im Gegensatz
zur Ausführungsform gemäß Fig. 1 wird in Fig. 2 die obere Reiber-Walze 23 als erste
Glättwalze 12 genutzt, auf deren Glättoberfläche 15 mittels der Farbzuführeinheit 13 ein
dosierter Farbauftrag erfolgt. Das Farbwerk 10 gemäß Fig. 2 ist somit im Vergleich zu
demjenigen gemäß Fig. 1 kompakter ausgebildet. Auch bei der Ausführungsform des
Farbwerks 10 der Fig. 2 kann gegebenenfalls auf die zusätzliche Glättwalze 19 und die
zusätzliche Stützwalze 21 verzichtet werden.
Zusätzlich oder alternativ zu den oben erwähnten Ausführungsformen gemäß Fig. 1 und
Fig. 2 besteht die Möglichkeit, dass zur Erzeugung eines gleichmäßigen Farbfilms die
zweite Glättwalze 14 und gegebenenfalls auch die zusätzliche Glättwalze 19 mit einer von
der ersten Glättwalze 12 abweichenden Umfangsoberflächengeschwindigkeit mittels eines
zugehörigen Antriebs 31, 30 rotativ angetrieben wird. Bei dieser Ausführungsform wird
eine Differenzgeschwindigkeit zwischen den Glättwalzen 14, 19 einerseits und der
Glättwalze 12 andererseits erzeugt. Die Glättwalze 14 beziehungsweise 19 dreht sich
gegenüber der Glättwalze 12 (Reiber-Walze) mit unterschiedlicher Umfangsge
schwindigkeit. Es treten also in Bezug auf die Glättwalze 12 Differenzgeschwindigkeiten
auf, die im Kontaktbereich zu einem Schlupf führen. Mit Hilfe eines ausreichend großen
Schlupfs wird eine zu vergleichmäßigende lokale Farbanhäufung ausgewalkt und
insbesondere ein vorliegender "Farbberg" abgetragen. Man erhält somit mittels einer
axialen Verreibung und in Kooperation mit weiteren Farbwalzen im Farbwerk
(Walzenstuhl) einen gleichmäßigen Farbauftrag. Zur Realisierung einer derartigen
erwünschten Differenzgeschwindigkeit kann der Antrieb 31 beziehungsweise 30
beispielsweise als geeignet ausgelegter Zahnradantrieb oder als Direktantrieb mit separaten
Antriebsmotoren ausgebildet sein.
Die Farbzuführeinheit 13 ist gemäß der dargestellten Ausführungsformen der Fig. 1
und 2 direkt mit der ersten Glättwalze 12 wirkverbunden. Somit wird ein lokal begrenzter
Farbauftrag mittels der Farbzuführeinheit 13 insbesondere mittels Ventiltechnik direkt auf
die Glättoberfläche 15 der ersten Glättwalze 12 aufgetragen. Gemäß nicht dargestellter
Modifikationen der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen ist es auch
möglich, eine Zusatzwalze zwischen Farbzuführeinheit 13 und erster Glättwalze 12
anzuordnen, so dass ein indirekter Farbauftrag auf der ersten Glättwalze 12 unter
Ausbildung eines Farbdots erfolgt.
Das erfindungsgemäße Farbwerk 10 ist vorteilhafterweise geeignet, eine zuverlässige und
hinreichende Vergleichmäßigung eines Farbdots auf der ersten Glättwalze 12 in verhältnis
mäßig einfacher Weise zu erhalten.
Die in Fig. 3 gezeigte dritte Ausführungsform stellt eine Modifikation der bereits
beschriebenen ersten Ausführungsform (vgl. Fig. 1) dar und die in Fig. 4 gezeigte vierte
Ausführungsform geht aus der ebenfalls bereits beschriebenen zweiten Ausführungsform
(vgl. Fig. 2) hervor. Deshalb können die Bezugszeichen für funktionsgleiche Teile aus
den Fig. 1 und 2 auch in die Fig. 3 und 4 übertragen werden und ist eine
nochmalige Beschreibung dieser Teile im Nachfolgenden nicht erforderlich.
Den in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsformen ist es eigen, dass der zweiten
Glättwalze 14 zusätzliche Glättwalzen 41, 43 in Drehrichtung der ersten Glättwalze 12
nachgeordnet sind. Die Anzahl der mit der ersten Glättwalze 12 in Abrollkontakt stehenden
zusätzlichen Glättwalzen 41, 43 kann 1 bis 5 betragen. Vorteilhafterweise sollte der
Außendurchmesser jeder der zusätzlichen Glättwalzen 41, 43 zusammen mit dem
Außendurchmesser der ersten Glättwalze 12 einen Verhältniswert bilden, der möglichst
viele Nachkommastellen aufweist und einer irrationalen Zahl möglichst stark angenähert
ist, so dass es möglichst vieler Walzenumdrehungen bedarf, bis ein bestimmter
Umfangspunkt der zusätzlichen Glättwalze 41, 43 wieder in genaue Gegenüberlage mit
einem bestimmten Umfangspunkt der ersten Glättwalze 12 gelangt. Jede der zusätzlichen
Glättwalzen 41, 43 ist umfangsseitig mit einer aus Gummi oder einem Elastomer
bestehenden weichen Glättoberfläche 51, 53 ausgestattet, deren Härte geringer als die
Härte der Glättoberflächen 15, 16 der ersten Glättwalze 12 und der zweiten Glättwalze 14
ist.
Auf jede vorhandene zusätzliche Glättwalze 41, 43 ist eine Stützwalze 42, 44 aufgesetzt,
welche ausschließlich mit der jeweiligen Glättwalze 41, 43 in Abrollkontakt steht und die
mit einer ebenfalls aus Gummi oder einem Elastomer bestehenden Stützoberfläche 52, 54
versehen ist.
Die Härte der Glättoberfläche 51, 53 jeder zusätzlichen Glättwalze 41, 43 und der
Stützoberfläche 53, 54 jeder Stützwalze 42, 44 beträgt weniger als 60 Shore A und
vorzugsweise in etwa 25 Shore A.
Bei einer sogenannten Bombage, d. h. einer balligen Ausbildung der Glättwalzen 41, 43,
können die Stützwalzen 42, 44 eventuell entfallen. Mittels der Bombage und/oder den
Stützwalzen 42, 44 wird der Zweck verfolgt, einer axialen Durchbiegung der Glättwalzen
41, 43 entgegen zu wirken.
Eine weitere Besonderheit der in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsformen ist es,
dass die Farbzuführeinheit 13 auf die Stützwalze 17 gerichtet ist, so dass die von der
Farbzuführeinheit 13 ausgestoßenen Farbtröpfchen auf die Umfangsoberfläche
(Stützoberfläche 18) der Stützwalze 17 auftreffen. Die Stützwalze 17 und die zweite
Glättwalze 14 sind somit der Farbzuführeinheit 13 und der ersten Glättwalze 12 zum auf
letztere indirekt erfolgenden Farbauftrag zwischengeschaltet.
Davon abweichend ist es auch denkbar, in Abwandlung der in den Fig. 3 und 4
gezeigten Ausführungsformen die Farbzuführeinheit 13 nicht auf die Stützwalze 17
sondern stattdessen auf die zweite Glättwalze 14 oder in mit den vorhergehenden
Ausführungsformen (vgl. Fig. 1 und 2) vergleichbarer Weise auf die erste Glättwalze
12 zu richten und zwar auf eine in Drehrichtung der ersten Glättwalze 12 vor der zweiten
Glättwalze 14 liegende Umfangsstelle.
Sowohl bei den in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsformen als auch bei deren
zuvor erläuterten jedoch nicht gezeigten Abwandlungen ist es durch die gewählten
Walzendrehrichtungen sichergestellt, dass die mittels der Farbzuführeinheit 13 auf die
jeweiligen Walze 12, 14 oder 17 aufgebrachten Farbtröpfchen zuerst durch den praktisch
unnachgiebigen Walzenspalt 61, der durch die Aneinanderpressung der beiden
vergleichsweise harten Glättoberflächen 15, 16 gebildet wird, und erst danach durch
mindestens einen elastisch nachgiebigen Walzenspalt 62, 63, der unter Einbeziehung einer
vergleichsweise weichen Glättoberfläche 53 gebildet wird, hindurchgefördert werden.
Der unnachgiebige Walzenspalt 61 bewirkt eine sehr kraftvolle und schnelle Einebnung der
von den Farbtröpfchen auf den Walzenoberflächen gebildeten Farbdots zu einem Farbfilm
so dass die Gesamtanzahl der für die Einebnung erforderlichen Spaltstellen (Walzenspalte)
im Farbwerk 10 gering gehalten werden kann. Die vorhandenen nachgiebigen
Walzenspalte 62, 63, deren Anzahl 1 bis 5 und z. B. wie gezeigt 2 betragen kann, bewirken
einen sehr hohen Grad der Vergleichmäßigung der Flüssigkeitsoberfläche des aus den
Farbdots erzeugten Farbfilms. Es hat sich in Untersuchungen herausgestellt, dass die
Farbdots unter Einwirkung eines unnachgiebigen Walzenspaltes 61 und unmittelbar darauf
erfolgender Einwirkung eines nachgiebigen Walzenspaltes 62, 63 besonders effektiv zu
einem für den Auftrag auf den Druckformzylinder 24 geeigneten Farbfilm plattgewalzt
werden können.
Bei den in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsformen kann die Stützwalze 17
als eine in axialer Richtung changierende Walze (Reiberwalze) ausgebildet sein und ist der
Außendurchmesser der zweiten Glättwalze 14 zwecks Erzielung einer besonders hohen
Hertzschen Pressung im Walzenspalt 61 vergleichsweise klein dimensioniert.
Bei einem ebenfalls in den Bereich der Erfindung gehörenden jedoch nicht dargestellten
Kurzfarbwerk, welches die in Fig. 2 mit den Bezugszeichen 12-18, 23 und 24
bezeichneten Teile in der Fig. 2 entsprechender Anordnung zueinander ebenfalls enthält,
steht die erste Glättwalze 12 mit einer Farbauftragwalze in Abrollkontakt, welche die
einzige Farbauftragwalze dieses Kurzfarbwerkes ist und deren Durchmesser genauso groß
wie der des Druckformzylinders 24 des Kurzfarbwerks ist. Außerdem enthält das
Kurzfarbwerk die in Fig. 4 mit den Bezugszeichen 41-44 bezeichneten Walzen und
somit auch den harten Walzenspalt 61 und die letzterem nachfolgenden weichen
Walzenspalte 62, 63.
Claims (13)
1. Farbwerk, insbesondere einer Offsetdruckmaschine, mit einer ersten Glättwalze (12),
einer als ein Tröpfchenerzeuger ausgebildeten Farbzuführeinheit (13) zum indirekt über
mindestens eine der Farbzuführeinheit (13) und der ersten Glättwalze (12)
zwischengeschaltete Zusatzwalze oder direkt erfolgenden dosierten Farbauftrag auf die
erste Glättwalze (12) und einer zweiten Glättwalze (14), welche zur Verteilung des
Farbauftrags mit der ersten Glättwalze (12) in Wirkverbindung steht,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede der beiden Glättwalzen (12, 14) zur Erzeugung eines gleichmäßigen
Farbfilms eine harte Glättoberfläche (15, 16) mit einer Härte von mindestens 80 Shore
A oder mindestens 30 Shore D aufweist.
2. Farbwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die jeweilige Glättoberfläche (15, 16) aus Hartgummi oder Polyurethan oder
Rilsan besteht.
3. Farbwerk nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Farbzuführeinheit (13) eine Inkjet-Vorrichtung ist.
4. Farbwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Glättwalze (14) mit einer Stützwalze (17) wirkverbunden ist.
5. Farbwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Glättoberflächen (15, 16) eine Härte von 95 Shore A aufweisen.
6. Farbwerk nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützwalze (17) eine Stützoberfläche (18) mit einer Härte von weniger als 60
Shore A, insbesondere 25 Shore A, aufweist.
7. Farbwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine zusätzliche Glättwalze (19 oder 41) mit einer Glättoberfläche (20
oder 51) zur zweiten Glättwalze (14) beabstandet mit der ersten Glättwalze (12) in
Wirkverbindung steht.
8. Farbwerk nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zusätzliche Glättwalze (19 oder 41) in Drehrichtung (27) der ersten
Glättwalze (12) nach erfolgtem Farbauftrag hinter der zweiten Glättwalze (14)
angeordnet ist.
9. Farbwerk nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Glättoberfläche (20) der zusätzlichen Glättwalze (19) eine vergleichsweise
harte Glättoberfläche (20) ist und eine Härte von mindestens 80 Shore A oder
mindestens 30 Shore D und insbesondere von 95 Shore A aufweist.
10. Farbwerk nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Glättoberfläche (51) der zusätzlichen Glättwalze (41) eine vergleichsweise
weiche Glättoberfläche (51) ist und eine Härte von weniger als 60 Shore A,
insbesondere 25 Shore A aufweist.
11. Farbwerk, insbesonder einer Offsetdruckmaschine, mit einer ersten Glättwalze (12),
einer als ein Tröpfchenerzeuger ausgebildeten Farbzuführeinheit (13) zum indirekt
über mindestens eine der Farbzuführeinheit (13) und der ersten Glättwalze (12)
zwischengeschaltete Zusatzwalze (17) oder direkt erfolgenden dosierten Farbauftrag
auf die erste Glättwalze (12) und mindestens einer zusätzlichen Glättwalze (41, 42),
welche zur Verteilung des Farbauftrags mit der ersten Glättwalze (12) in
Wirkverbindung steht, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 8 und 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Erzeugung eines gleichmäßigen Farbfilms die erste Glättwalze (12) eine harte
Glättoberfläche (15) mit einer Härte von mindestens 80 Shore A oder mindestens 30
Shore D und die mindestens eine zusätzliche Glättwalze (41, 43) eine weiche
Glättoberfläche (51, 53) von weniger als 60 Shore A aufweist.
12. Farbwerk, insbesondere einer Offsetdruckmaschine, mit einer ersten Glättwalze (12),
als ein Tröpfchenerzeuger ausgebildeten einer Farbzuführeinheit (13) zum indirekt
über mindestens eine der Farbzuführeinheit (13) und der ersten Glättwalze (12)
zwischengeschaltete Zusatzwalze oder direkt erfolgenden dosierten Farbauftrag auf die
erste Glättwalze (12) und einer zweiten Glättwalze (14), welche zur Verteilung des
Farbauftrags mit der ersten Glättwalze (12) in Wirkverbindung steht, insbesondere
nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Erzeugung eines gleichmäßigen Farbfilms die zweite Glättwalze (14) mit
einer von der ersten Glättwalze (12) abweichenden
Umfangsoberflächengeschwindigkeit durch einen Antrieb (31) rotativ angetrieben ist.
13. Offsetdruckmaschine mit einem nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgebildeten
Farbwerk.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10133634A DE10133634B4 (de) | 2000-08-09 | 2001-07-11 | Farbwerk, insbesondere einer Offsetdruckmaschine |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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