DE10132157C1 - Spannvorrichtung zum Verspannen eines Behälterdeckels gegenüber einem Behälter - Google Patents
Spannvorrichtung zum Verspannen eines Behälterdeckels gegenüber einem BehälterInfo
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Abstract
Es wird eine Spannvorrichtung zum Verspannen eines Behälterdeckels gegenüber einem Behälter beschrieben, welche mit einer Kolbenstange versehen ist, an deren einem Ende eine Halteeinrichtung mit wenigstens einem Halteelement vorgesehen ist, welches zwischen einer Haltestellung, in welcher es den Behälterdeckel an dem Behälter hält, und einer Freigabestellung, in welcher es den Behälterdeckel freigibt, bewegbar ist. Diese Spannvorrichtung soll derart weitergebildet werden, dass sie in ihrer Konstruktion möglichst wenig komplex und daher störunanfällig ist. Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, die Halteeinrichtung mit einem Verriegelungskolben zu versehen, welcher in einem Hohlraum der Kolbenstange derart geführt ist, dass er zwischen einer Verriegelungsstellung, in welcher er das Halteelement in die Haltestellung zwingt, und einer Entriegelungsstellung, in welcher sich das Halteelement in die Freigabestellung bewegen kann, bewegbar ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zum Verspannen eines
Behälterdeckels gegenüber einem Behälter. Derartige Spannvorrichtungen kommen
beispielsweise beim Verschließen von Druckbehältern, insbesondere beim Ver
schließen von Zentrifugenbehältern, in der chemischen Industrie zur Anwendung.
Es ist beispielsweise aus der DE 199 17 917 A1 bekannt, entlang der Flansche von
Behälter und Behälterdeckel sogenannte Schwenkspannzylinder oder Schwenk
spanner anzuordnen. Diese weisen ein zylindrisches Gehäuse auf, in welchem eine
Kolbenstange beweglich geführt ist. Das Gehäuse ist vorzugsweise an dem Behälter
befestigt und an der nach oben aus dem Gehäuse herausragenden Kolbenstange ist
ein Spannhaken angeordnet, der in der Schließstellung des Schwenkspanners von
oben an den Flansch des Behälterdeckels angreift und letzteren geschlossen hält.
Die Kolbenstange samt Spannhaken wird dabei hydraulisch in die Schließstellung
vorgespannt.
Dem hydraulischen Schließdruck wirkt üblicherweise ein Federpakt entgegen,
welches den Kolben bei Drucklosschaltung des Hydraulikdrucks nach oben in die
Öffnungsstellung des Schwenkspanners drückt. Während dieser Aufwärtsbewegung
wird die Kolbenstange derart mit Hilfe einer Kulisse mechanisch zwangsgeführt, dass
sie samt dem Spannhaken eine 90°-Drehbewegung um ihre Längsachse ausführt.
Der Spannhaken schwenkt dadurch aus dem Raum vertikal oberhalb des Deckel
flansches weg, so dass der Deckel von dem Behälter nach oben wegbewegt werden
kann, ohne dass der bzw. die Spannhaken seine Bewegungsbahn blockieren
können.
Bei den bekannten Schwenkspannern dieser Art führt die kombinierte Axial- und
Drehbewegung der Kolbenstange zu unerwünschter Störanfälligkeit. Wie das Bei
spiel des aus der DE 34 08 188 C1 bekannten Schwenkspanners zeigt, wurde
bereits eine Trennung von Axial- und Drehbewegung der Kolbenstange vorge
schlagen. Zum Spannen des dort beschriebenen Schwenkspanners wird zunächst
die Axialbewegung eines druckbeaufschlagten Hohlkolbens über eine Gewinde
paarung mit verhältnismäßig großer Steigung in eine Drehbewegung der Kolben
stange samt Spannhaken umgesetzt. Ein während der Drehbewegung als Axiallager
fungierender Kugelrastmechanismus verhindert eine Axialbewegung der
Kolbenstange während ihrer Drehbewegung. Nachdem sich der Hohlkolben um eine
vorgegebene Strecke bewegt hat und die Drehbewegung der Kolbenstange beendet
ist, gibt der Kugelrastmechanismus schließlich die Axialbewegung der Kolbenstange
frei, so dass das eigentliche Anziehen des Schwenkspanners erfolgen kann. Eine
derartige Trennung von Axial- und Drehbewegung der Kolbenstange führt zu einer
unerwünschten Komplexität der Konstruktion.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Spannvorrichtung zum
Verspannen eines Behälterdeckels mit einem Behälter zu schaffen, welche in ihrer
Konstruktion möglichst wenig komplex und daher störunanfällig ist.
Diese Aufgabe wird mit einer Spannvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, eine Spannvorrichtung zum Verspannen
eines Behälterdeckels gegenüber einem Behälter, welche eine Kolbenstange umfaßt,
die an einem Ende eine Halteeinrichtung mit wenigstens einem Halteelement
aufweist, welches zwischen einer Haltestellung, in welcher es den Behälterdeckel an
dem Behälter hält, und einer Freigabestellung, in welcher es den Behälterdeckel
freigibt, bewegbar ist, derart auszubilden, dass die Halteeinrichtung einen Verrie
gelungskolben aufweist, welcher in einem Hohlraum der Kolbenstange derart geführt
ist, dass er zwischen einer Verriegelungsstellung, in welcher er das Halteelement in
die Haltestellung zwingt, und einer Entriegelungsstellung, in welcher sich das
Halteelement in die Freigabestellung bewegen kann, bewegbar ist. Dabei ist die
Spannvorrichtung vorzugsweise druckmittelbetätigt, insbesondere hydraulisch
betätigt, ausgebildet.
Die erfindungsgemäße Spannvorrichtung hat den Vorteil, dass überhaupt keine
Schwenk- oder Drehbewegung der Kolbenstange mehr erforderlich ist. Die
Kolbenstange führt lediglich eine Axialbewegung aus. Die im Stand der Technik
bekannten Maßnahmen zur Bewerkstelligung einer Drehbewegung der Kolbenstange
erübrigen sich daher, so dass die Konstruktion der erfindungsgemäßen Spannvor
richtung weniger komplex ist als diejenige der bekannten Schwenkspanner.
In besonders vorteilhafter Weise kann mit der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung
erreicht werden, dass der Behälterdeckel nicht nur vertikal nach oben, sondern bei
Bedarf auch seitlich in einer Horizontalebene von dem Behälter wegbewegt,
insbesondere weggeschwenkt, werden kann. Dieser Vorteil ist vor allem dann von
Bedeutung, wenn oberhalb des Behälters nicht genügend Raum zur Verfügung steht,
um den Deckel vertikal nach oben wegzubewegen, insbesondere wegzuschwenken.
Die Schwenkspanner im Stand der Technik beschränkten die Axialbewegung der
Kolbenstange lediglich auf das zum Anziehen bzw. Lösen des Schwenkspanners
erforderliche Maß, so dass dort die um 90° weggeschwenkten Spannhaken und/oder
ein Teil der Kolbenstange selbst die Bewegungsbahn des Behälterdeckels in einer
Horizontalebene blockierten.
Die erfindungsgemäße Spannvorrichtung wird vorzugsweise mit ihrem Gehäuse an
der Unterseite des Flansches des Behälters befestigt. In der Schließstellung kann
dann die Kolbenstange sowohl den Behälterflansch als auch den Deckelflansch
durchsetzen. Der Hub der Kolbenstange zwischen ihrer Schließstellung und ihrer
Öffnungsstellung ist derart bemessen, dass die Kolbenstange in der Öffnungsstel
lung nicht mehr in die ihr zugeordnete Öffnung oder Bohrung in dem Deckelflansch
eingreift. Diese Hubbemessung bewirkt somit, dass die Kolbenstange eine Bewe
gung des Behälterdeckels in der Horizontalebene nicht mehr behindert.
Alternativ ist denkbar, das Gehäuse der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung an
der Oberseite des Deckelflansches zu befestigen, so dass die Kolbenstange beim
Ausfahren von der Öffnungs- in die Schließstellung zuerst den Deckelflansch und
erst anschließend den Behälterflansch durchsetzt. Bei dieser Variante gibt die
Kolbenstange die ihr zugeordnete Öffnung bzw. Bohrung in dem Behälterflansch
ebenso vollständig frei, so dass ein Wegbewegen des Behälterdeckels in der
Horizontalebene ungehindert möglich ist. Die am Deckelflansch befestigten Spann
vorrichtungen werden dabei naturgemäß zusammen mit dem Deckel wegbewegt.
Erfindungsgemäß denkbar ist auch, die Kolbenstange der Spannvorrichtung nicht
durch ihr zugeordnete Öffnungen oder Bohrungen des Behälter- bzw. des Deckel
flansches greifen zu lassen. Für diesen Zweck kann die Spannvorrichtung derart am
Außenumfang des Behälter- oder Deckelflansches angeordnet werden, dass die
Kolbenstange radial außerhalb der Flansche an diesen vorbeiläuft. Bei dieser
Variante werden Halteelemente nur auf derjenigen Seite der Kolbenstange vorge
sehen, welche in Richtung der Flansche bzw. in Richtung des Deckels und des
Behälters radial nach innen zeigt.
Vorzugsweise ist das wenigstens eine Halteelement bzw. sind die Halteelemente der
Halteeinrichtung radial beweglich in der Kolbenstange gelagert. Zum Hintergreifen
des Deckelflansches oder des Behälterflansches können sie bei einer derartigen
Lagerung auf einfache Weise durch Bewegen des Verriegelungskolbens von der
Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung in die Haltestellung gebracht
werden. Dabei bewirkt die profilierte Mantelfläche des Verriegelungskolbens die
Bewegung des Halteelements bzw. der Halteelemente radial nach außen.
Alternativ ist denkbar, dass wenigstens ein Halteelement an der Stirnseite der
Kolbenstange derart gelagert ist, dass es zwischen der Freigabe- und der
Haltestellung hin- und herbewegbar ist. Beispielsweise könnte wenigstens ein
schwenkbar an der Stirnseite der Kolbenstange gelagerter Spannhaken vorgesehen
sein, der mit Hilfe der Stirnseite des Verriegelungskolbens in die Haltestellung
gebracht werden kann.
Nachfolgend wird eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beispielhaft
anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht durch eine erfindungsgemäße Spanneinrichtung mit teil
weise dargestelltem Deckel- und Behälterflansch;
Fig. 2 eine Schnittansicht ähnlich Fig. 1, wobei sich die Kolbenstange gerade in der
Bewegung von der Öffnungs- in die Schließstellung befindet;
Fig. 3 eine Schnittansicht ähnlich Fig. 1, wobei die Kolbenstange die Schließstellung
erreicht hat und sich die Haltekugeln in der Freigabestellung befinden;
Fig. 4 eine Schnittansicht ähnlich Fig. 1, wobei sich die Kolbenstange in der Schließ
stellung befindet und sich die Haltekugeln in der verriegelten Haltestellung
befinden;
Fig. 5 eine Schnittansicht ähnlich Fig. 1, wobei sich die Kolbenstange in der Schließ
stellung befindet und die Haltekugeln in die Freigabestellung zurückgekehrt
sind;
Fig. 6 eine Schnittansicht ähnlich Fig. 1, wobei sich die Kolbenstange in der
Bewegung von der Schließstellung in die Öffnungsstellung befindet; und
Fig. 7 eine Schnittansicht ähnlich Fig. 1, wobei sich die Kolbenstange in der
Öffnungsstellung befindet.
Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht durch eine erfindungsgemäße Spannvorrichtung,
welche einen teilweise dargestellten Deckelflansch 16 mit einem ebenso teilweise
dargestellten Behälterflansch 17 verspannt. Je nach Anwendungsfall und/oder
Behältergröße wird eine geeignete Vielzahl von erfindungsgemäßen Spannvor
richtungen vorgesehen.
Die Spannvorrichtung umfaßt ein zylindrisches Gehäuse 1, welches mit Hilfe eines
Gehäuseverschlußteils 9 verschlossen ist. Das Gehäuseverschlußteil 9 weist einen
mit Bohrungen 11 versehenen Flansch auf, mit dessen Hilfe die Spannvorrichtung
bei der gezeigten Ausführungsform an der Unterseite des Behälterflansches 17
befestigt, insbesondere verschraubt, ist.
In dem Gehäuse 1 ist eine Kolbenstange 18 geführt, die vorzugsweise einen
kreisförmigen Querschnitt aufweist. Denkbar sind jedoch auch andere Querschnitte,
wie beispielsweise ein im wesentlichen quadratischer Querschnitt. An ihrem unteren
Ende weist die Kolbenstange 18 einen Gewindezapfen 20 auf, auf welchen ein
plattenförmiger Kolbenfuß 3 aufgeschraubt ist. Der Kolbenfuß 3 ist gegenüber dem
Gehäuse 1 axial verschiebbar sowie mit Hilfe des Dichtungsrings 22 abgedichtet. Der
untere Bereich des Gehäuses 1 und der Kolbenfuß 3 begrenzen somit einen Druck
raum 2, der über den Kanal 23 sowie den Anschluß 24 mit einem Druckmittel,
vorzugsweise Hydrauliköl, beaufschlagt werden kann.
Oberhalb des Kolbenfußes 3 ist die Kolbenstange 18 von einem als Vorspann
einrichtung fungierenden Tellerfederpaket 5 umgeben, welches sich auf der Ober
seite des Kolbenfußes 3 abstützt. Am oberen Ende des Tellerfederpakets 5 ist ein
Druckring 7 angeordnet, der sowohl gegenüber dem Gehäuse 1 als auch gegenüber
der Kolbenstange 18 axial verschiebbar ist. Die Dichtringe 25, 26 dichten den
Druckring 7 gegenüber einer auf die Kolbenstange 18 von unten aufgeschobenen
Hülse 4 bzw. gegenüber dem Gehäuse 1 ab. Dadurch entsteht ein weiterer
Druckraum 6, der von der Kolbenstange 18, dem Gehäuseverschlußteil 9, dem
Gehäuse 1 sowie dem Druckring 7 begrenzt wird und der besser in Fig. 7 zu
erkennen ist. Über den im Gehäuseverschlußteil 9 vorgesehenen Kanal 21 sowie
den Anschluß 8 ist der Druckraum 6 mit Druckmittel, vorzugsweise Hydrauliköl,
beaufschlagbar.
Durch eine mittige Bohrung in dem Gehäuseverschlußteil 9 ragt die Kolbenstange 18
nach oben aus dem Gehäuse 1 heraus. Zur Abdichtung gegenüber der Umgebung
ist in einer Senkung an der Oberseite des Gehäuseverschlußteils 9 ein Dichtring 27
vorgesehen. In ihrer in Fig. 1 gezeigten Schließstellung erstreckt sich die
Kolbenstange 18 durch eine in dem Behälterflansch 17 vorgesehene, fluchtende
Bohrung mit ausreichendem Spiel hindurch.
An ihrem in Fig. 1 oberen Ende weist die Kolbenstange 18 eine Halteeinrichtung auf,
die einen vorzugsweise zylindrischen Hohlraum umfaßt, in welchem ein Verriege
lungskolben 12 axial verschiebbar gelagert ist. Sowohl der Hohlraum als auch der
Verriegelungskolben 12 selbst können auch andere Querschnitte aufweisen,
beispielsweise einen im wesentlichen quadratischen oder einen im wesentlichen
rechteckigen Querschnitt. Der den Verriegelungskolben 12 aufnehmende Hohlraum
ist von einem lösbaren Deckelteil 28 verschlossen.
Etwa auf Höhe der Mitte des Hohlraums zur Aufnahme des Verriegelungskolbens 12
sind in der Kolbenstange 18 insgesamt vier um 90° winkelbeabstandete Radial
bohrungen (in Fig. 1 sind nur zwei zu erkennen) vorgesehen, die zur Aufnahme der
als Halteelemente fungierenden Haltekugeln 14 dienen. Die Haltekugeln 14 bestehen
vorzugsweise aus gehärtetem Stahl. Wie in Fig. 1 zu erkennen, ist der Durchmesser
der Haltekugeln 14 größer als die Wandstärke der den Hohlraum zur Aufnahme des
Verriegelungskolbens 12 radial begrenzenden Wandung der Kolbenstange 18. Dies
hat zur Folge, dass die Haltekugeln 14 in der in Fig. 1 gezeigten Verriegelungs
stellung des Verriegelungskolbens 12 radial nach außen über den Außendurch
messer der Kolbenstange 18 hinausragen.
Alternativ ist denkbar, anstatt vier um 90° winkelbeabstandete Halteelemente bzw.
Radialbohrungen eine beliebige andere Anzahl von vorzugsweise gleichmäßig
winkelbeabstandeten Halteelementen bzw. Radialbohrungen vorzusehen. Je nach
Lastverhältnissen können insbesondere drei oder fünf Haltekugeln 14 zum Einsatz
kommen.
Der Verriegelungskolben 12 wird von einer als Rückstellfeder fungierenden
Druckfeder 15 nach unten in die Verriegelungsstellung vorgespannt. Durch
Beaufschlagung des Raumes unterhalb des Verriegelungskolbens 12 mit Druck
mittel, vorzugsweise Hydrauliköl, über den Kanal 10 sowie den Anschluß 8 kann der
Verriegelungskolben 12 entgegen der Kraft der Druckfeder 15 von der Verriegelungs
stellung nach oben in die Entriegelungsstellung bewegt werden.
Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, weist der Verriegelungskolben 12 in seiner unteren
Hälfte eine als Aufnahmehohlraum fungierende Ringnut 19 an seinem Außenumfang
auf. Die radiale Tiefe dieser Ringnut 19 ist derart bemessen, dass sie die
Haltekugeln 14 zumindest teilweise aufnehmen kann, so dass sie nicht mehr radial
über die Außenumfangsfläche der Kolbenstange 18 hinausragen. Des weiteren ist
die Ringnut im Querschnitt derart ausgebildet, dass sie Schräg- oder Gleitflächen
aufweist, mit deren Hilfe der Verriegelungskolben 12 die Haltekugeln 14 während der
Bewegung von der Entriegelungsstellung in die in Fig. 1 gezeigte Verriegelungs
stellung nach außen durch die Radialbohrungen in der Kolbenstange 18 bewegen
kann. Da in Abhängigkeit von dem Innendruck des zu verschließenden Behälters von
den Haltekugeln 14 verhältnismäßig hohe Flächenpressungen zu übertragen sein
können, ist in den Deckelflansch 16 eine Hülse 13 aus vorzugsweise gehärtetem
Stahl eingesetzt. Darüber hinaus sind die radial äußeren Bereiche der Radial
bohrungen in der Kolbenstange 18 mit Kulisseneinsätzen 29 verstärkt, die ebenso
vorzugsweise aus gehärtetem Stahl bestehen. Damit die Haltekugeln 14 in der
Entriegelungsstellung des Verriegelungskolbens 12 leichter in die Ringnut 19 fallen,
können die Innendumfangsflächen der Kulisseneinsätze 29 eine bezüglich der
Kolbenstange 18 radial nach innen gerichtete Neigung aufweisen. Auch die
Innengeometrie der Hülse 13 kann mit einer solchen Neigung versehen sein, wobei
auf einen stetigen bzw. bündigen Übergang zwischen Hülse 13 und Kulissenein
sätzen 29 zu achten ist. Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, weist die Hülse 13 bei der
gezeigten Ausführungsform eine an den Durchmesser der Haltekugeln 14 angepaßte
Viertelkreisgeometrie auf.
Bei der gezeigten Ausführungsform werden Haltekugeln 14 als Halteelemente
verwendet. Selbstverständlich sind auch andere Halteelemente denkbar, wie etwa
zylindrische Halterollen oder -walzen. Es ist auch denkbar, anstatt Rollkörpern
Gleitkörper als Halteelemente zu verwenden. Bei Gleitkörpern muß allerdings eine
solche radiale Neigung der Hülse 13 bzw. der Kulisseneinsätze 29 nach innen
gewährleistet sein, dass die Haftreibung zwischen den Gleitkörpern und der Hülse 13
bzw. den Kulisseneinsätzen 29 aufgrund der Schwerkraft der Gleitkörper ohne
weiteres überwunden werden kann.
Alternativ oder zusätzlich zu der Schwerkraft können die Rollkörper, insbesondere
die Haltekugeln 14, oder die Gleitkörper mittels Magnetkraft radial nach innen in ihre
Freigabestellung gezogen werden. Hierzu werden die als Halteelemente fungie
renden Roll- bzw. Gleitkörper und/oder der Verriegelungskolben 12 zumindest
teilweise aus einem magnetischen Werkstoff hergestellt. Die Bemessung der Größe
der Magnetkraft erfolgt derart, dass die radial nach außen und damit entgegen die
Magnetkraft gerichtete Bewegung der Halteelemente in ihre Freigabestellung
aufgrund der Verschiebung des Verriegelungskolbens 12 von der Entriegelungs- in
die Verriegelungsstellung nicht behindert wird.
Nun wird anhand der Fig. 2 bis 7 die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Spannvorrichtung erläutert. Gleiche Bezugszeichen der Fig. 2 bis 7 kennzeichnen
gleiche Teile wie in Fig. 1.
In Fig. 2 wird der Druckraum 2 über den Anschluß 24 mit dem Hydraulikdruck P
beaufschlagt. Dies führt dazu, dass sich der Kolbenfuß 3 samt Kolbenstange 18 nach
oben bewegt, wobei letztere durch den Behälterflansch 17 und den Deckelflansch 16
fährt. Gleichzeitig wird der Raum unterhalb des Verriegelungskolbens 12 über den
Anschluß 8 mit dem Hydraulikdruck P1 beaufschlagt, der auch in dem Druckraum 6
herrscht, jedoch nicht genügend groß ist, um die Aufwärtsbewegung der Kolben
stange 18 zu stoppen. Der Verriegelungskolben 12 befindet sich daher in seiner
Entriegelungsstellung und die Haltekugeln 14 befinden sich in ihrer Freigabestellung,
d. h. sie liegen teilweise in der Ringnut 19 sowie teilweise in der jeweiligen Radial
bohrung in der Kolbenstange 18, so dass sie nicht radial nach außen über deren
Außenumfangsfläche hinausragen.
Wie in Fig. 3 gezeigt, wird das Tellerfederpaket 5 bei der Aufwärtsbewegung der
Kolbenstange 18 zusammengedrückt. Dabei stützt sich das obere Ende des
Tellerfederpakets 5 an dem Druckring 7 ab, der sich seinerseits an dem
Gehäuseverschlußteil 9 abstützt. In Fig. 3 hat die Kolbenstange 18 bereits ihre
Schließstellung erreicht, wobei sich die Haltekugeln 14 jedoch noch in der
Freigabestellung befinden.
In Fig. 4 wird nun am Anschluß 8 der Hydraulikdruck P1 abgelassen, so dass sich
der Verriegelungskolben 12 aufgrund der Wirkung der Druckfeder 15 von seiner in
Fig. 3 gezeigten Entriegelungsstellung nach unten in die in Fig. 4 dargestellte
Verriegelungsstellung bewegen kann. Während dieser Abwärtsbewegung des
Verriegelungskolbens 12 drücken die Schrägflächen der Ringnut 19 die Haltekugeln
14 radial nach außen, so dass sie die in dem Deckelflansch 16 festgelegte Hülse 13
hintergreifen können und somit den Deckelflansch 16 halten. Anschließend wir der
Hydraulikdruck P am Anschluß 24 abgelassen, so dass das Tellerfederpaket 5 über
den Kolbenfuß 3, die Kolbenstange 18, die Haltekugeln 14 und die Hülse 13 den
Deckelflansch 16 samt Deckel mit dem Behälterflansch 17 verspannt. Der Zustand
gemäß Fig. 4 mit abgelassenem Hydraulikdruck P und abgelassenem Hydraulikdruck
P1 entspricht somit demjenigen Zustand, den die erfindungsgemäße Spannvor
richtung als Sollzustand bei einem unter Innendruck stehenden Behälter annimmt.
Die Kolbenstange 18 befindet sich in der Schließstellung und die Haltekugeln 14 in
ihrer Haltestellung.
Unter Sicherheitsgesichtspunkten ist hervorzuheben, dass die gezeigte Ausführungs
form selbst bei einem Ausfall der Hydraulikversorgung den Behälter zuverlässig
geschlossen hält. Dies liegt daran, dass einerseits die Druckfeder 15 den Verriege
lungskolben 12 druckmittellos in die Verriegelungsstellung vorspannt und anderer
seits das als Vorspanneinrichtung fungierende Tellerfederpaket 5 die Kolbenstange
18 ebenso druckmittellos in die Schließstellung vorspannt, d. h. druckmittellos die
Schließkraft aufbringt.
In Fig. 5 wird begonnen, die erfindungsgemäße Spannvorrichtung zu lösen. Hierzu
wird zunächst der Druckraum 2 über den Anschluß 24 mit dem Hydraulikdruck P
beaufschlagt, um die Haltekugeln 14 zu entlasten. Anschließend wird der Raum
unterhalb des Verriegelungskolbens 12 mit dem Hydraulikdruck P1 beaufschlagt, um
ihn von der in Fig. 4 gezeigten Verriegelungsstellung in die in Fig. 5 gezeigte
Entriegelungsstellung zu bewegen. In der Entriegelungsstellung fallen die Halte
kugeln 14 im wesentlichen aufgrund der Schwerkraftwirkung in die Ringnut 19
zurück, so dass sie die Hülse 13 nicht mehr hintergreifen, d. h. sich in der
Freigabestellung befinden.
In Fig. 6 wird schließlich der Hydraulikdruck P am Anschluß 24 abgelassen, so dass
das Tellerfederpaket 5 die Kolbenstange 18 samt der in der Freigabestellung
befindlichen Haltekugeln 14 nach unten drückt. Das obere Ende der Kolbenstange
18 kann sich problemlos durch den Deckelflansch 16 und den Behälterflansch 17
hindurch nach unten bewegen.
In Fig. 7 wurde der Hydraulikdruck P am Anschluß 24 so weit vermindert, dass die
aufgrund des Hydraulikdrucks P1 am Anschluß 8 auf den Druckring 7 nach unten
wirkende Kraft größer ist als die auf den Kolbenfuß 3 nach oben wirkende Kraft, so
dass sich Kolbenstange 18, Kolbenfuß 3, Tellerfederpaket 5 und Druckring 7 weiter
nach unten in die in Fig. 7 dargestellte Öffnungsstellung bewegen. Die Haltekugeln
14 befinden sich nach wie vor in der Freigabestellung und der Verriegelungskolben
12 befindet sich in der Entriegelungsstellung. Sobald die Kolbenstange 18 die in Fig.
7 gezeigte Öffnungsstellung erreicht hat, kann der Deckel samt Deckelflansch 16
problemlos in der Horizontalebene wegbewegt, insbesondere weggeschwenkt,
werden. Das obere Ende der Kolbenstange 18 blockiert dabei die Bewegungsbahn
des Deckels bzw. Deckelflansches 16 nicht, da es vollständig in dem Behälterflansch
17 versenkt ist.
Claims (13)
1. Spannvorrichtung zum Verspannen eines Behälterdeckels (16) gegenüber
einem Behälter (17) mit einer Kolbenstange (18), wobei an einem Ende der
Kolbenstange (18) eine Halteeinrichtung mit wenigstens einem Halteelement (14)
vorgesehen ist, welches zwischen einer Haltestellung, in welcher es den
Behälterdeckel (16) an dem Behälter (17) hält, und einer Freigabestellung, in welcher
es den Behälterdeckel (16) freigibt, bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Halteeinrichtung einen Verriegelungskolben (12) aufweist, welcher in einem
Hohlraum der Kolbenstange (18) derart geführt ist, dass er zwischen einer
Verriegelungsstellung, in welcher er das Halteelement (14) in die Haltestellung
zwingt, und einer Entriegelungsstellung, in welcher sich das Halteelement (14) in die
Freigabestellung bewegen kann, bewegbar ist.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verriegelungskolben (12) mittels einer Rückstellfeder (15) in die Verriegelungs
stellung vorgespannt und druckmittelbetätigt in die Entriegelungsstellung bewegbar
ist.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verriegelungskolben (12) einen Aufnahmehohlraum (19) zur wenigstens teilwei
sen Aufnahme des Halteelements (14) in der Entriegelungsstellung aufweist.
4. Spannvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Halteelement (14) in der Kolbenstange (18) radial beweglich gelagert ist.
5. Spannvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwei im Winkelabstand von 180° beabstandete Halteelemente (14) vorgesehen sind.
6. Spannvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
vier im Winkelabstand von 90° beabstandete Halteelemente (14) vorgesehen sind.
7. Spannvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Halteelement (14) bzw. die Halteelemente (14) kugelförmig ausgebildet sind.
8. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Halteelement (14) bzw. die Halteelemente (14) zylinderförmig ausgebildet sind.
9. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das wenigstens eine Halteelement schwenkbar an der Stirnseite des einen Endes
der Kolbenstange (18) angeordnet ist.
10. Spannvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kolbenstange (18) zwischen einer Schließstellung, in welcher sie den
Behälterdeckel (16) geschlossen hält, und einer Öffnungsstellung, in welcher der
Behälterdeckel (16) geöffnet werden kann, bewegbar ist, wobei der Hub zwischen
der Schließ- und der Öffnungsstellung derart bemessen ist, dass der Behälterdeckel
(16) in einer Horizontalebene von dem Behälter (17) wegbewegbar ist.
11. Spannvorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
an dem anderen Ende der Kolbenstange (18) eine Vorspanneinrichtung (5) angreift,
welche die Kolbenstange (18) in die Schließstellung vorspannt.
12. Spannvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorspanneinrichtung ein Tellerfederpaket (5) ist.
13. Spannvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorspanneinrichtung druckmittelbetätigt ist.
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---|---|---|---|
DE2001132157 DE10132157C1 (de) | 2001-07-03 | 2001-07-03 | Spannvorrichtung zum Verspannen eines Behälterdeckels gegenüber einem Behälter |
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DE2001132157 DE10132157C1 (de) | 2001-07-03 | 2001-07-03 | Spannvorrichtung zum Verspannen eines Behälterdeckels gegenüber einem Behälter |
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DE2001132157 Expired - Fee Related DE10132157C1 (de) | 2001-07-03 | 2001-07-03 | Spannvorrichtung zum Verspannen eines Behälterdeckels gegenüber einem Behälter |
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Country | Link |
---|---|
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Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1169228B (de) * | 1959-03-11 | 1964-04-30 | Atomic Energy Authority Uk | Abdichtungsstopfen fuer die Bohrung eines aufrecht stehenden Rohres |
DE1267493B (de) * | 1962-07-25 | 1968-05-02 | Siemens Ag | Fernbedienbarer Rohrverschluss, insbesondere fuer Kuehlrohre von Kernreaktor-Brennelementen |
DE3408188C1 (de) * | 1984-03-06 | 1985-04-25 | Germa Armaturen GmbH & Co KG Spezialarmaturen, 7253 Renningen | Strömungsmittelbetätigter Schwenkspanner |
-
2001
- 2001-07-03 DE DE2001132157 patent/DE10132157C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Legal Events
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