DE10131810A1 - Verfahren zur Herstellung von optisch aktiven Cyanhydrinen und deren korrespondierenden Säuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von optisch aktiven Cyanhydrinen und deren korrespondierenden Säuren

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    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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    • C07C51/08Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides from nitriles

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Abstract

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von optisch aktiven Cyanhydrinen und den korrespondierenden alpha-Hydroxycarbonsäuren, ausgehend von einem Aldehyd, Blausäure und einem optisch aktiven Vanadyl-Salen-Katalysator, wobei das Reaktionsgemisch bei einer Temperatur von 0 bis 60 DEG C umgesetzt wird. Dabei werden vorzugsweise 0,8 bis 10 Äquivalente Blausäure und 0,0001 bis 0,05 Äquivalente Vanadyl-Salen-Katalysator, bezogen auf den Aldehyd (Konzentration 0,5 bis 4 mol/Liter Lösungsmittel), eingesetzt. Nach der Umsetzung kann man das optisch aktive Cyanhydrin oder nach einer sauren Hydrolyse die korrespondierende, optisch aktive alpha-Hydroxycarbonsäure in guten Enantiomerenüberschüssen isolieren. Der erfindungsgemäß verwendete Vanadium-Katalysator enthält einen Salenliganden, wobei das Verhältnis Salenligand : Vanadium-(IV) im Katalysator im Bereich von 1,4 : 1 bis 10 : 1 liegt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von optisch aktiven Cyanhydrinen mittels eines optisch aktiven Vanadyl-Katalysators. Optisch aktive Cyanhydrine und deren Folgeprodukte, wie z. B. optisch aktive α-Hydroxycarbonsäuren, dienen als Bausteine für die Gewinnung biologisch wirksamer Stoffe, die z. B. in der Pharma- oder Agro-Industrie Einsatz finden. Cyanhydrine sind durch verschiedene chemische Reaktionen zugänglich, wie in Top. Curr. Chem. 1999, 200, 193-226 beschrieben.
  • Eine Synthesemöglichkeit für optisch aktive Cyanhydrine besteht darin, Aldehyde in Anwesenheit von Molekülen mit "CN"-Gruppen (HCN, MCN mit M: Alkalimetall, Trimethylsilylcyanid - auch als TMSCN bezeichnet, Cyanhydrine wie z. B. Acetoncyanhydrin) und einem optisch aktiven Katalysator in (S)- oder (R)- Cyanhydrine umzuwandeln (Compr. Asymmetric Catal. I-III, 1999 (2), Kap. 28).
  • Mit einer Reihe von Katalysatoren gelingt die enantioselektive Addition der CN- Gruppe an Aldehyde, jedoch in erster Linie mit Trimethylsilylcyanid als CN-Quelle (I. P. Holmes, H. B. Kagan, Tetrahedron Lett. 2000, 41, 7457-7460. Y. Hamashima et al., Tetrahedron 2001, 57, 805-814. E. Leclerc et al., Tetrahedron: Asymmetry, 2000, 11, 3471-3474.).
  • So ist beim Einsatz von optisch aktiven Übergangsmetallkatalysatoren, wie beispielsweise Titan-Salen-Komplexen, eine enantioselektive Addition von Trimethylsilylcyanid an Aldehyde bekannt (Y. Belokon, J. Chem. Soc., Perkin Trans. 1 1997, 1293-1295. Y. N. Belokon et al. J. Am. Chem. Soc. 1999, 121, 3968-3973.).
  • Von Y. N. Belokon et al. (J. Am. Chem. Soc. 1999, 121, 3970) wurde berichtet, dass mit Titan-Salen-Komplexen beim Einsatz von freier HCN unter den gleichen Bedingungen (bei -80°C) keine Reaktion erfolgt. Y. N. Belekon et al. berichten zudem in Eur. J. Org. Chem. 2000, 2655-2661, dass mit Titan-Salen-Komplexen beim Einsatz von freier HCN auch bei Raumtemperatur nur eine sehr langsame Reaktion im Vergleich zum Einsatz von TMSCN erfolgt. Gute Umsätze und Enantioselektivitäten erfordern folglich üblicherweise tiefe Temperaturen (-80°C) und TMSCN als Cyanidquelle.
  • Vanadyl-Salen-Komplexe katalysieren die Reaktion von Aldehyden mit Trimethylsilylcyanid zwar prinzipiell mit höherer Enantioselektivität als die korrespondierenden Titan-Salen-Katalysatoren (Y. N. Belokon, M. North, T. Parsons, Org. Lett. 2000, 2, 1617-1619.), hier ist jedoch nur der Einsatz von TMSCN als Cyanidquelle bekannt.
  • Eine CN-Quelle wie Trimethylsilylcyanid ist für den technischen Einsatz wenig geeignet, da sie teuer ist und zudem große Mengen siliziumhaltiger Abfälle verursacht. Die Realisierung von tiefen Temperaturen wie -80°C in der technischen Anwendung ist ebenfalls teuer und wenig praktisch.
  • Es besteht daher die Aufgabe ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, das die vorstehend geschilderten Schwierigkeiten und Einschränkungen bezüglich der einzusetzenden CN-Quelle und der Reaktionstemperatur überwindet und sich darüber hinaus auf einfache Art, ohne großen Aufwand zu erfordern, auch technisch realisieren lässt.
  • Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe und betrifft ein Verfahren zur Herstellung optisch aktiver Cyanhydrine durch Umsetzung von Aldehyden mit einer CN-Quelle in einem organischen Lösungsmittel in Anwesenheit eines optisch aktiven Vanadyl-Katalysators bei einer Temperatur im Bereich von 0 bis 60°C wobei der Katalysator einen Salenliganden enthält und der Katalysator 1,4 bis 10 Äquivalente Salenligand bezogen auf ein Äquivalent Vanadium-(IV) enthält. In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung die Herstellung von Cyanhydrinen der Formel (II)


    wobei das optisch aktive Zentrum * die absolute Konfiguration (R) oder (S) besitzt, R für einen, gegebenenfalls verzweigten, Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest der Kettenlänge C1 bis C20, insbesondere C1 bis C8, steht oder für einen Rest der Formel (IIa)


    worin X, Y und Z unabhängig voneinander gleich oder verschieden sind und für H, F, Cl, Br, I, OH, NH2, O(C1-C4-Alkyl), OCOCH3, NHCOCH3, NO2 oder C1-C4-Alkyl stehen.
  • Cyanhydrine der Formel (II) werden erhalten durch Umsetzung eines Aldehyds der Formel (I)


    wobei R die vorstehend genannte Bedeutung hat, gemäß der vorstehend genannten Bestimmungen.
  • In einer weiteren erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform werden Aldehyde der Formel (Ia) eingesetzt


  • In der Formel (Ia) steht X vorzugsweise für F, Cl, Br, I, OH, O(C1-C4-Alkyl), OCOCH3, NHCOCH3, NO2 oder C1-C4-Alkyl und Y und Z jeweils für H oder X und Y jeweils für H und Z für OH oder X für H und Y und Z jeweils für OH.
  • Als CN-Quelle kann reine Blausäure, mit Säure stabilisierte Blausäure oder ein Cyanhydrin, insbesondere Acetoncyanhydrin verwendet werden. Das in der Reaktionsmischung enthaltene Cyanhydrin kann gegebenenfalls durch Hydrolyse direkt in die entsprechende α-Hydroxycarbonsäure überführt werden.
  • Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass es möglich ist, die Aldehyde nicht nur wie bislang üblich in vergleichsweise niedrig konzentrierten Mengen, beispielsweise 0,1 mol Aldehyd/Liter, einzusetzen, sondern auch die Umsetzung mit erheblich höheren Aldehydkonzentrationen, beispielsweise 2,0 mol Aldehyd/Liter bis zu 10 mol Aldehyd/ Liter, vorzugsweise 2 bis 4 mol Aldehyd/Liter, durchzuführen. Dementsprechend fällt auch die Raumzeitausbeute für stereoselektive Cyanhydrin-Reaktionen ungewöhnlich hoch aus.
  • Die Umsetzung mit HCN wird erfindungsgemäß in einem organischen Lösungsmittel durchgeführt. Hierfür eignen sich prinzipiell alle organischen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische, die sich unter den Bedingungen der Reaktion inert verhalten.
  • Besonders geeignet als Lösungsmittel sind C6-C10 aromatische und C1-C10 aliphatische, gegebenenfalls halogenierte Kohlenwasserstoffe oder Lösungsmittelgemische derselben.
  • Insbesondere geeignet sind aromatische gegebenenfalls substituierte C6-C10, vorzugsweise C6 bis C9-Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Toluol, ortho-, meta-, und/oder para-Xylol, chlorierte aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid, Dichlorethan, Trichlorethan, Chloroform, Chlorbenzol, Dichlorbenzol und Trichlorbenzol.
  • Man setzt je mol Aldehyd der Formel (I) 0,8 bis 10,0, insbesondere 1,0 bis 5,0, bevorzugt 1,5 bis 3,5, besonders bevorzugt 2,0 bis 3,0 mol HCN ein. Es ist jedoch auch möglich die Umsetzung bei 0,5 bis 20 mol HCN/mol Aldehyd durchzuführen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei einer Temperatur von 0 bis 60°C, vorzugsweise 10 bis 50°C, insbesondere 20 bis 40°C durchgeführt.
  • Als Katalysatoren geeignet sind Vanadyl-Salen-Komplexe bestehend aus Salen- Liganden der allgemeinen Formel (III) und Vanadium in der Oxidationsstufe (IV).

  • Die Reste R, R' und R" des Salen-Liganden der allgemeinen Formel (III) können unabhängig voneinander Wasserstoff, verzweigte oder unverzweigte C1-C10 Alkylreste, insbesondere einen Methyl- oder tert-Butylrest, oder eine Gruppe O(C1- C4-Alkyl), insbesondere eine Methoxygruppe oder Halogene, insbesondere Cl, eine substituierte Arylgruppe, insbesondere eine Phenylgruppe, oder -(CH2)m-, wobei m eine ganze Zahl zwischen 1 und 8 sein kann, bedeuten.
  • Das Verhältnis Salenligand: Vanadium-(IV) im Katalysator liegt im Bereich von 1,4 : 1 bis zu 10 : 1, vorzugsweise im Bereich von 1,4 : 1 bis 5 : 1, insbesondere im Bereich von 1,4 : 1 bis 3 : 1.
  • Derartige Katalysatoren werden in der prioritätsgleichen, nicht vorveröffentlichten Deutschen Patentanmeldung P . . . (Interne Nummer R 4485) beschrieben, auf die hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird.
  • Der Katalysator wird hergestellt, indem Vanadylsulfat mit 1,4 bis 10, insbesondere 1,4 bis 5 Äquivalenten des entsprechenden Salen-Liganden zur Reaktion gebracht wird.
  • Die Katalysatoren enthalten Salenliganden der Formel (III) und Vanadium in der Oxidationsstufe (IV) und werden vorzugsweise in Alkoholen in heterogener Reaktionsumgebung oder in einer Chlorkohlenwasserstoff/Alkohol-Mischung in einer heterogenen Reaktionsumgebung synthetisiert.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Vanadyl-Salen- Katalysator bezogen auf den Aldehyd mit dem Aldehyd und HCN in einem geeigneten Lösungsmittel gemischt. Dabei werden 0,00005 bis 0,05 Äquivalente Katalysator, vorzugsweise 0,0001 bis 0,01 Äquivalente Katalysator, bezogen auf den Aldehyd eingesetzt.
  • Man führt die Umsetzung, wie eingangs erwähnt, bei 0 bis 60°C, insbesondere bei 10 bis 50°C, bevorzugt bei 20 bis 40°C durch. In vielen Fällen hat es sich bewährt, die Reaktion bei Raumtemperatur ablaufen zu lassen.
  • Der Aldehyd wird in einer Konzentration von 0,1 bis 10,0, insbesondere 0,5 bis 5,0, bevorzugt 1,0 bis 4,5 mol Aldehyd/Liter der Reaktionsmischung zugesetzt. In einer Vielzahl von Fällen hat es sich bewährt die Umsetzung mit HCN mit einer Aldehydkonzentration von 2,0 bis 4,0 mol/Liter durchzuführen.
  • Nach Beendigung der Umsetzung kann man - falls gewünscht - das optisch aktive Cyanhydrin aus der Reaktionsmischung isolieren und gegebenenfalls noch reinigen. Mit Toluol als Lösungsmittel kann man das optisch aktive Cyanhydrin z. B. in der Kälte, vorzugsweise bei Temperaturen im Bereich von -20°C bis 10°C, auskristallisieren.
  • Man kann aber auch das optisch aktive Cyanhydrin, gegebenenfalls in Form der Reaktionsmischung, beispielsweise durch saure Hydrolyse in die entsprechende optisch aktive α-Hydroxycarbonsäure überführen. Für die saure Hydrolyse verwendet man üblicherweise starke Mineralsäuren, wie konz. HCl oder wässrige Schwefelsäure. Bei der Hydrolyse ist für eine gute Durchmischung der wässrigen Phase, in der die Säure enthalten ist, und der organischen Phase, in der sich das optisch aktive Cyanhydrin befindet, zu sorgen. Durch Zugabe eines Ethers (z. B. Diisopropylether) oder eines Phasentransferkatalysators (z. B. eines Polyethylenglykols) kann die Geschwindigkeit der Verseifungsreaktion erhöht werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, überraschenderweise Aldehyde mit hohen Umsätzen und guten ee-Werten in die optisch aktiven Cyanhydrine sowohl der (S)- als auch der (R)-Reihe zu überführen. Insbesondere lassen sich auch für z. B. enzymatische Verfahren besonders schwierige Substrate, wie in 2-Stellung substituierte Benzaldehyde, beispielsweise 2-Chlorbenzaldehyd, mit gutem Erfolg mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens wahlweise zu den entsprechenden optisch aktiven (S)- oder (R)-Cyanhydrinen umsetzen.
  • Beispiele
  • Die nachfolgenden Beispiele beschreiben die Erfindung näher, ohne sie zu beschränken.
  • Die ee-Werte der erhaltenen Cyanhydrine wurden nach Derivatisierung mit Acetanhydrid/Pyridin gaschromatographisch über eine β-Cyclodextrin-Säule bestimmt.
  • Als VO-Salen-Komplex wird in den nachfolgenden Beispielen ein Komplex hergestellt aus Salenliganden der Formel (III) und Vanadium in der Oxidationsstufe (IV), wie z. B. Vanadyl-(IV)-sulfat verwendet. Herstellung der VO-Salen-Komplexe mit den Salenliganden IIIa-d

    (IIIa), R,R-Enantiomer, R=R'=tert-Butyl
    (IIIb), S,S-Enantiomer, R=R'=tert-Butyl
    (IIIc), R,R-Enantiomer, R=Methyl, R'=tert-Butyl
    (IIId), R,R-Enantiomer, R=Methoxy, R'=tert-Butyl
  • Beispiel 1 Synthese von VO-Salen-Komplex mit dem Salenliganden (IIIa)
  • 5,46 g (0.01 mol) (R,R)-2,2'-[1,2-Cyclohexandiyl)bis(nitrilomethylidyn)]bis[4,6-di-tert.- butyl)-phenol] werden in 50 ml Ethanol vorgelegt und mit 1,14 g (0,0045 mol) Vanadylsulfat-Pentahydrat versetzt. Nach drei Stunden unter Rückfluss und vollständigem Umsatz (DC-Kontrolle) wird das Lösungsmittel abdestilliert, der Rückstand in 200 ml Dichlormethan aufgenommen und die Lösung mit 100 ml Wasser gewaschen. Nach Phasentrennung, Trocknen der Lösung mit Natriumsulfat und Abdestillieren des Lösungsmittels erhält man 5,4 g grünes, amorphes Pulver (Ausbeute: 96% der Theorie).
  • Vergleichsbeispiel 1 Synthese VO-Salen-Komplex mit dem Salenliganden (IIIa) Einsatz des Salenliganden gemäß des Standes der Technik im Verhältnis 1 : 1
  • 5,56 g (0,01 mol) (R,R)-2,2'-[1,2-Cyclohexandiyl)bis(nitrilomethylidyn)]bis[4,6-di-tert.- butyl)-phenol] werden in 50 ml Ethanol vorgelegt und mit 2,53 g (0,01 mol) Vanadylsulfat-Pentahydrat versetzt. Nach drei Stunden unter Rückfluss und vollständigem Umsatz (DC-Kontrolle) wird das Lösungsmittel abdestilliert, der Rückstand in 200 ml Dichlormethan aufgenommen und die Lösung mit 100 ml Wasser gewaschen. Nach Phasentrennung, Trocknen der Lösung mit Natriumsulfat und Abdestillieren des Lösungsmittels erhält man 7,7 g grünes, amorphes Pulver (Ausbeute: 81% der Theorie).
  • Beispiel 2 Synthese VO-Salen-Komplex mit dem Salenliganden (IIIa)
  • 8,0 g (0,015 mol) (R,R)-2,2'-[1,2-Cyclohexandiyl)bis(nitrilomethylidyn)]bis[4,6-di-tert.- butyl)-phenol] werden in 200 ml Ethanol vorgelegt und mit 2,5 g (0,01 mol) Vanadylsulfat-Pentahydrat versetzt. Nach zwei Stunden unter Rückfluss und vollständigem Umsatz (DC-Kontrolle) wird das Lösungsmittel abdestilliert, der Rückstand in 200 ml Dichlormethan aufgenommen und die Lösung mit 100 ml Wasser gewaschen. Nach Phasentrennung, Trocknen der Lösung mit Natriumsulfat und Abdestillieren des Lösungsmittels erhält man 8,2 g grünes, amorphes Pulver (Ausbeute: 87% der Theorie, bezogen auf einen Komplex mit Vanadium: Salen- Ligand = 1 : 2).
  • Beispiele 3 bis 5 Synthesen der VO-Salen-Komplexe mit den Salenliganden (IIIb-d)
  • Diese Katalysatoren wurden aus den entsprechenden Liganden (IIIb-c) analog Beispiel 2 hergestellt.
    Ausbeute für IIIb: 82%
    Ausbeute für IIIc: 86%
    Ausbeute für IIId: 89%
  • Umsetzung von Aldehyden I mit VO-Salen-Komplexen Beispiel 6 Umsetzung von Benzaldehyd mit VO-Salen-Komplexe aus Beispiel 2
  • In einem Kolben mit Rührer und Innenthermometer werden 150 ml Dichlormethan vorgelegt. Es werden nacheinander unter Rühren 0,46 g (0,75 x103 mol) (R,R)-VO- Salen-Komplex aus Beispiel 2 und 15,9 g (0,15 mol) Benzaldehyd (frisch dest.) zugegeben. Dann werden 10,1 g (0,375 mol) Blausäure auf einmal zugegeben. Die dunkelgrüne, homogene Lösung wird in der geschlossenen Apparatur bei Raumtemperatur für 24 Stunden gerührt. Der Umsatz ist laut GC quantitativ.
  • Verseifung
  • Nach Abdestillieren des Lösungsmittels gibt man 100 g konzentrierte Salzsäure (36,5%) zu der Mischung und rührt 6 Stunden bei 50-60°C. Anschließend fügt man 100 ml Wasser zu der Reaktionsmischung hinzu und extrahiert zweimal mit je 100 ml DIPE (Diisopropylether). Die vereinigten organischen Phasen werden zur Trockene eingeengt. Das Rohprodukt wird aus 150 ml Toluol umkristallisiert.
  • Die Ausbeute beträgt 11,4 g (S)-Mandelsäure (68% d. Th. bezüglich Benzaldehyd; 88% ee).
  • Beispiel 7 Umsetzung von 2-Chlorbenzaldehyd mit VO-Salen-Komplex aus Beispiel 1
  • In einem Kolben mit Rührer und Innenthermometer werden 150 ml Toluol vorgelegt. Es werden nacheinander unter Rühren 0,09 g (0,15 × 10-3 mol) (R,R)-VO-Salen- Komplex aus Beispiel 1 und 21,1 g (0,15 mol) 2-Chlorbenzaldehyd (frisch dest.) zugegeben. Dann werden 10,1 g (0,375 mol) Blausäure auf einmal zugegeben. Die dunkelgrüne, homogene Lösung wird in der geschlossenen Apparatur bei Raumtemperatur für 24 Stunden gerührt. Der Umsatz beträgt laut GC: 98%; 73% ee für das (S)-2-Chlormandelsäurecyanhydrin.
  • Verseifung
  • Zur Reaktionsmischung gibt man 150 ml Diisopropylether und 112,5 g konzentrierte Salzsäure (36,5%). Man rührt 6 Stunden bei 60°C. Dabei bilden sich zwei Phasen aus.
  • Anschließend fügt man 100 ml Wasser zu der Reaktionsmischung hinzu und trennt die organische Phase ab. Die wässrige Phase wird zweimal mit je 100 ml DIPE extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden zur Trockene eingeengt. Das Rohprodukt wird aus 150 ml Toluol umkristallisiert.
  • Die Ausbeute beträgt 15,4 g (S)-2-Chlormandelsäure (55% d. Th. bezüglich 2-Chlorbenzaldehyd; 96% ee).
  • Vergleichsbeispiel 7 Umsetzung von 2-Chlorbenzaldehyd mit VO-Salen-Komplex aus Vergleichsbeispiel 1 (Org. Lett. 2000, 2, 1617-1619)
  • In einem Kolben mit Rührer und Innenthermometer werden 150 ml Toluol vorgelegt. Es werden nacheinander unter Rühren 0,09 g (0,15 × 10-3 mol) (R,R)-VO-Salen- Komplex aus Vergleichsbeispiel 1 und 21,1 g (0,15 mol) 2-Chlorbenzaldehyd (frisch dest.) zugegeben. Dann werden 10,1 g (0,375 mol) Blausäure auf einmal zugegeben. Die dunkelgrüne, homogene Lösung wird in der geschlossenen Apparatur bei Raumtemperatur für 24 Stunden gerührt.
  • Der Umsatz beträgt laut GC: 57%; 25% ee für das (S)-2-Chlormandelsäurecyanhydrin.
  • Beispiel 8 Umsetzung von 2-Chlorbenzaldehyd mit VO-Salen-Komplex aus Beispiel 3
  • Analog Beispiel 6 werden 21,1 g (0,15 mol) 2-Chlorbenzaldehyd mit 0,09 g (0,15 × 10-3 mol) (S,S)-VO-Salen-Komplex aus Beispiel 3 umgesetzt. Die Ausbeute beträgt 18,7 g (R)-2-Chlormandelsäure (67% d. Th. bezüglich 2-Chlorbenzaldehyd; 92% ee).
  • Beispiele 9 und 10 Umsetzung von 2-Chlorbenzaldehyd mit den VO-Salen-Komplexen aus den Beispielen 4 und 5
  • Analog Beispiel 6 werden 21,1 g (0,15 mol) 2-Chlorbenzaldehyd mit den (S,S)-VO- Salen-Komplexen aus den Beispielen 4 und 5 umgesetzt.
  • Die Umsätze, Ausbeuten und ee-Werte sind der Tabelle zu entnehmen.

Claims (9)

1. Verfahren zur Herstellung optisch aktiver Cyanhydrine durch Umsetzung eines Aldehyds mit einer CN-Quelle in einem organischen Lösungsmittel in Anwesenheit eines optisch aktiven Vanadyl-Katalysators bei einer Temperatur im Bereich von 0 bis 60°C, wobei der Katalysator einen Salenliganden enthält und das Verhältnis Salenligand: Vanadium-(IV) im Katalysator im Bereich von 1,4 : 1 bis 10 : 1 liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Cyanhydrine der Formel (II),


wobei das optisch aktive Zentrum * die absolute Konfiguration (R) oder (S) besitzt, R für einen, gegebenenfalls verzweigten, Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest der Kettenlänge C1 bis C20 steht oder für einen Rest der Formel (IIa)


worin X, Y und Z unabhängig voneinander gleich oder verschieden sind und für H, F, Cl, Br, I, OH, NH2, O(C1-C4-Alkyl), OCOCH3, NHCOCH3, NO2 oder C1-C4-Alkyl stehen,
durch Umsetzung eines Aldehyds der Formel (I)


wobei R die vorstehend genannte Bedeutung hat hergestellt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Aldehyd der Formel (Ia)


einsetzt.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die CN-Quelle reine Blausäure, mit Säure stabilisierte Blausäure oder ein Cyanhydrin, insbesondere Acetoncyanhydrin verwendet wird
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das organische Lösungsmittel ein C1-C10 aliphatischer oder C6-C10 aromatischer gegebenenfalls halogenierter Kohlenwasserstoff oder Gemische derselben ist.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der optisch aktive Vanadyl-Katalysator Salenliganden der allgemeinen Formel (III) und Vanadium in der Oxidationsstufe (IV) enthält, wobei R, R' und R" unabhängig voneinander Wasserstoff, verzweigte oder unverzweigte C1-C10-Alkylreste oder eine Gruppe O(C1-C4-Alkyl) oder Halogene oder eine Arylgruppe oder -(CH2)m- mit m = 1 bis 8 bedeuten.

7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man je mol Aldehyd 0,8 bis 10 mol HCN einsetzt.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man je mol Aldehyd 0,0001 bis 0,05 mol optisch aktiven Vanadyl-Katalysator einsetzt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man den Aldehyd in einer Konzentration von 0,1 bis 10,0 mol Aldehyd/Liter der Reaktionsmischung einsetzt.
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