DE1012834B

DE1012834B - Antriebsvorrichtung zum OEffnen und Schliessen von Schiebedaechern fuer Fahrzeuge

Info

Publication number: DE1012834B
Application number: DEH26123A
Authority: DE
Inventors: Gerhard Herr; Kurt Cziptschirsch; Karl Bergweiler
Original assignee: Gebrueder Happich GmbH
Current assignee: Johnson Controls Interiors GmbH and Co KG
Priority date: 1956-01-28
Filing date: 1956-01-28
Publication date: 1957-07-25

Description

Antriebsvorrichtung zum Öffnen und Schließen von Schiebedächern für Fahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsvorrichtung zum Öffnen und Schließen von Schiebedächern für Fahrzeuge. Es ist bekannt, die Dachöffnungen in Fahrzeugen durch starre Blechschiebedeckel oder durch faltbare Verdecke aus wasserdichten Geweben zu verschließen. Beim Öffnen lassen sich die Blechschiebedeckel in einer im wesentlichen zur Deckelfläche parallelen Ebene unter die geschlossene Restfläche des Fahrzeugdaches schieben, ähnlich" wie ein Schiebefenster. Dagegen legt sich das faltbare Verdeck beim Öffnen selbsttätig in Falten, wenn der vorderste Spriegel in Längsrichtung des Wagens zum Öffnen des Verdecks nach hinten geschoben wird.
Die Verschiebung des starren Deckels oder Faltverdecks kann von Hand geschehen, entweder durch direkten Angriff der Hand an einen Griff des Deckels oder des Vorderspriegels des Verdecks. Die Verschiebung kann aber auch statt durch direkten Handangriff durch eine Fernbetätigung oder Fernübertragung der Bewegung stattfinden. In diesem Fall ist es gleichgültig, ob die Betätigung bzw. die Öffnungs- und Schließbewegung durch Hand- oder Kraftantrieb erfolgt.
Die Erfindung betrifft eine besondere Ausführungsform einer derartigen fernbetätigten Antriebsvorrichtung zum Öffnen und Schließen von Schiebedächern für Fahrzeuge. Bekannt sind Fernbetätigungen, die sogenannte Zugkraftorgane als kraftübertragende Mittel verwenden, d. h. solche Übertragungselemente, die nur in der Lage sind, Zugkräfte zu übertragen, denen aber die Eigenschaft der Drucksteifigkeit fehlt. Sie können daher nur in einer Richtung wirken. Es werden deshalb auf der rechten und linken Dachseite je zwei Stränge benötigt, und zwar ein Zugstrang und ein Gegenzugstrang, wobei der Gegenzugstrang dazu dient, die Spannung des Zugstranges in jeder Bewegungsphase aufrechtzuerhalten.
Nicht drucksteife Übertragungsorgane, wie z. B. Seile, Drahtseile oder Ketten, werden bei starker Zugbeanspruchung länger. Diese Verlängerung verursacht Erschütterungsgeräusche und beeinträchtigt die Genauigkeit der Führung.
Um diese Mängel zu vermeiden, wird eine Antriebsvorrichtung zum Öffnen und Schließen von Schiebedächern für Kraftfahrzeuge vorgeschlagen, die über seitlich verlaufende Kabelstränge in deren Längsrichtung durch einen gemeinsamen Antrieb bewegt werden. Erfindungsgemäß werden dabei Führungen vorgesehen, die drucksteife Kabel über ihre gesamte wirksame Arbeitslänge im Gleitsitz nahezu vollständig umschließen. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den Unteransprüchen.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 das Spriegelsystem eines verschiebbaren Faltverdecks mit seinen Führungsschienen und seiner Antriebsvorrichtung, Fig. 2 die Einzelheit X der Fig. 1 in größerem Maßstab, Fig. 3 die Antriebsvorrichtung schematisch, Fig. 4 einen Schnitt durch eine der beiden Führungsschienen der Fig. 1 für die Führung der Spriegelenden und Bewegungskabel, in Richtung der Pfeile der Fig. 5 gesehen, Fig. 5 eine Draufsicht auf den Gegenstand der Fig.4, wobei das Spriegelende nur teilweise dargestellt ist, Fig. 6 in schematischer Darstellung in Draufsicht die Anordnung und Führung der drucksteifen Bewegungskabel in einem anderen Ausführungsbeispiel, das den Kraftantrieb durch Elektromotor vorsieht.
An den beiden Längskanten des Dachausschnittes in einem Kraftfahrzeug sind Führungsschienen 1 befestigt, die im Profil im wesentlichen eine zum Innern des Dachausschnittes offene U-förmige Gestalt 2 zur Aufnahme und Führung der Spriegelenden 11 haben und die außerdem erfindungsgemäß zwei Längsbohrungen 3 und 4 aufweisen, die zur Aufnahme und Führung der längs beweglichen, drucksteifen Kabel 5 und 6 bestimmt sind. Dabei ist vorteilhaft die Längsbohrung 3 durch einen Schlitz 7 mit dem U-förmigen Teil 2 der Führungsschiene 1 verbunden. Ein gleicher Schlitz stellt auch zweckmäßig die Verbindung zwischen der Führungsbohrung 4 und dem U-förmigen Teil 2 her.
Eine Handkurbel 8 (Fig. 3) treibt ein Ritzel9 an, das an seinem Umfang mit einer Schrägverzahnung ausgestattet ist. Die Zähne dieser Verzahnung greifen vorteilhaft in Lücken 12 zwischen Gewindegängen 13 der drucksteifen Kabel 5 und 6 ein, so daß diese Kabel gegenläufig bewegt werden, wenn die Handkurbel gedreht wird. Dabei ist zweckmäßig die Gewindesteigung auf den drucksteifen Kabeln so gering, daß durch Selbsthemmung die Drehung der Kabel um ihre Längsachsen vermieden wird. Bei Drehung der Handkurbel in Pfeilrichtung bewegen sich dann (vgl. Fig. 3) die Kabelenden 5 und 6 in den durch Pfeile in Fig. 3 angegebenen Richtungen. Aus der Fig. 3 ist ersichtlich, daß bei Drehung der Handkurbel in Pfeilrichtung das Dach geschlossen und bei Drehung der Handkurbel in entgegengesetzter Richtung geöffnet wird.
Eine beispielsweise Ausführung der Verbindung eines Kabelendes mit dem verschiebbaren Dachteil ist in Fig. 4 dargestellt. Das Kabelende wird in weiterer Ausbildung der Erfindung von einer schellenförmig gebogenen Blechlasche 10 umgriffen, während der Schellenflansch fest mit dem Spriegelende 11 in Verbindung steht, so daß die Bewegung des Kabels in seiner Längsrichtung auf das Spriegelende übertragen wird. Diese Verbindung ist in gleicher Weise auf der anderen Seite des verschiebbaren Dachteils vorhanden.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt Fig.6. In diesem Fall treibt ein Elektromotor 20 ein Ritzel 21 beispielsweise in einem Drehsinn, der, wie oben beschrieben, Längsbewegungen der drucksteifen Kabelenden 22 und 23 in Richtung der eingezeichneten Pfeile bewirkt. Die beiden Enden des in diesem Ausführungsbeispiel einzigen drucksteifen Kabels sind grundsätzlich in ähnlicher Weise in Führungsprofilen geführt, wie im ersten Ausführungsbeispiel dargestellt, und greifen in den Punkten 24, 25 am verschiebbaren Dachteil an.
In dieser Ausführungsform ist der Vorteil der Anwendung drucksteifer Kabel besonders augenfällig, da nur eine Führungsbohrung für das einzige Kabel auf jeder Seite enthalten ist, während zusätzliche Führungsbohrungen für leer laufende, freie Enden der Kabel entfallen.
Dabei ist die bei geöffnetem Dach überflüssige Länge des einzigen Kabels in einer Schleife 26 aufgespeichert, deren Größe sich mit der jeweiligen Öffnungsstellung des Daches ändert. Der Kraftantrieb durch den Elektromotor 20 wird durch Druckknöpfe 27 gesteuert, die unmittelbar vor dem Fahrersitz angeordnet sind.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Antriebsvorrichtung zum Öffnen und Schließen von Schiebedächern für Fahrzeuge, die über seitlich verlaufende Kabelstränge in deren Längsrichtung durch einen gemeinsamen Antrieb bewegt werden, gekennzeichnet durch Führungen (3, 4), die drucksteife Kabel (5, 6) über ihre gesamte wirksame Arbeitslänge im Gleitsitz nahezu vollständig umschließen.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1; dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne eines Antriebsrades (9) in entsprechende Lücken (12) der Kabel eingreifen.
3. Antriebsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lücken (12) durch Gewindegänge (13) auf den Kabeln '-ebildet werden.
4. Antriebsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindesteigung so gering ist, daß durch Selbsthemmung ein Verdrehen der Kabel um ihre Längsachse vermieden wird.
5. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsteil (2), der die Spriegelenden (11) aufnimmt, durch Längsschlitze (7) mit den Führungen (3, 4) für die Kabel (5, 6) in Verbindung steht.
6. Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine schellenartige Lasche (10) das Kabel gegen Längsverschiebung sichernd umgreift.
7. Antriebsvorrichtung zum Öffnen und Schließen von Schiebedächern für Fahrzeuge, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur ein einziges Kabel zum Antrieb verwendet wird, dessen veränderliche Arbeitslänge jenseits des Antriebritzels (21) eine Schleife (26) von veränderlicher Größe bildet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 933 193.