-
Die
Erfindung betrifft eine Markise gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
-
Beschattungsvorrichtungen
in Form von Markisen sind in verschiedenen Ausgestaltungen bekannt. Üblicherweise
besitzt eine Markise eine Tragkonstruktion, die über Halter fest an einer Hauswand, einer
Decke oder einem sonstigen Gebäudeteil
angebracht ist. Die Tragkonstruktion lagert drehbar eine Tuchwelle,
auf der ein Markisentuch aufgewickelt werden kann. Am vorderen Ende
des Markisentuchs ist eine sich im wesentlichen senkrecht zur Verstellrichtung
und somit im wesentlichen parallel zur Tuchwelle erstreckende Fallstange
angeordnet. Mittel einer Zugvorrichtung ist die Fallstange in eine
ausgefahrene Stellung vorgespannt, in der das Markisentuch von der
Tuchwelle zumindest teilweise abgewickelt ist.
-
Insbesondere
bei Wintergarten-Beschattungen bzw. Wintergarten-Markisen ist es
auch bekannt, die Fallstange an ihren Stirnseiten in seitliche Führungsschienen
eingreifen zu lassen und jeweils eine Zugvorrichtung beispielsweise
in
-
Form
einer Gasdruckfeder anzuordnen, die ein zwischen der jeweiligen
Führungsschiene
und der Fallstange verlaufendes Seil spannt und dadurch auf die
Fallstange eine in die aufgespannte Lage der Markise wirkende Vorspannkraft
erzeugt, wie es in der
DE
198 07 541 C1 gezeigt ist. Im unbetätigten Zustand ist die Tuchwelle
mittels eines selbsthemmenden Getriebes an einer Drehung gehindert.
-
Die
Fallstange steht ständig
unter Wirkung der Gasdruckfeder, die in der Fallstange angeordnet ist
und das Seil spannt, das mit seinem einen Ende an der Fallstange
befestigt ist und sich von dieser über eine am vorderen Ende der
seitlichen Führung angeordnete
Umlenkrolle entlang der gesamten seitlichen Führung bis zu einer hinteren
Wickelrolle erstreckt, die auf der Tuchwelle sitzt.
-
Beim
Ausfahren der Markise und somit beim Abwickeln des Markisentuchs
von der Tuchwelle wird die Fallstange infolge der Vorspannung des
Seils mittels der Federvorrichtung von der Tuchwelle weg bewegt.
Da der Federweg der Federvorrichtung stark beschränkt ist,
ist es notwendig, die freie Länge
des Seils zu vermindern, was dadurch erreicht wird, daß das Seil
gleichzeitig auf die mit der Tuchwelle verbundene Wickelrolle aufgewickelt
wird.
-
Beim
Einfahren der Markise wird die Tuchwelle gedreht und das Markisentuch
aufgewickelt. Dadurch wird die Fallstange entgegen der Kraft der Feder
entlang den Führungen
eingezogen, wobei die Feder das Seil gespannt hält. Bei Drehung der Tuchwelle
wird auch die Wickelrolle gedreht und das Seil wird von dieser abgewickelt.
Dadurch ist erreicht, daß die
freie Seillänge
vergrößert wird,
wodurch die Fallstange bis an die Tuchwelle heran eingezogen werden
kann. In dieser eingezogenen Stellung der Fallstange ist das Seil
weitestmöglich
von der Wickelrolle abgewickelt und die freie Seillänge am größten. Dieses
Prinzip des Aufwickeln des Seils oder eines entsprechenden Bandes
ist auch bei Markisen gemäß
DE 93 09 350 U1 ,
DE 42 07 821 A1 ,
FR 2 559 527 oder
FR 2 663 675 verwirklicht.
-
Nachteilig
bei einer derartigen Ausgestaltung ist insbesondere, daß das Seil
entlang der gesamten seitlichen Führung bis zur Tuchwelle verlaufen
muss und daß an
der Tuchwelle eine Wickelrolle vorgesehen sein muss. Auf diese Weise
ist der konstruktive Aufwand relativ hoch und das in der Führung verlaufende
Seil verhindert, daß dort
andere Einbaugruppen platziert werden können. Darüber hinaus ist das Aufwickeln
des Seils in funktioneller Hinsicht störungsanfällig und zur Vermeidung von
Zwängungsspannungen
müssen
die gegenläufigen
Bewegungen der Tuchwelle und der Wickelrolle bzw. die sich darauf
ergebende freie Seillänge
in allen Ausfahrstellungen der Markise exakt aufeinander abgestimmt sein.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Markise der eingangs
genannten Art zu schaffen, die einen störungsfreien Betrieb ermöglicht und bei
der der Verlauf der seitlichen Führungen
durch die Zugvorrichtung nicht beschränkt ist.
-
Diese
Aufgabe wird bei einer Markise der genannten Art mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Erfindungsgemäß wird ebenfalls
von der Grundüberlegung
ausgegangen, die Zugvorrichtungen in die quer zu den Führungen
verlaufende, in der Regel geradlinige Fallstange einzubauen. Auf
diese Weise können
die Führungen
jede beliebige gekrümmte
Form annehmen und unterliegen infolge der Anordnung der Zugvorrichtung
keiner gestalterischen Beschränkung.
-
Mittels
der Federvorrichtung ist das zwischen der Führung und der Fallstange verlaufende Seil
spannbar. Von der Federvorrichtung kann über das Seil, das an der Führung unverschieblich
gehalten ist, auf die Fallstange die Vorspannkraft aufgebracht werden,
die die Fallstange in die ausgefahrene Stellung beaufschlagt, in
der das Markisentuch aufgespannt und von der Tuchwelle abgewickelt
ist. Vorzugsweise ist an beiden Stirnseiten der Fallstange jeweils
eine Federvorrichtung angeordnet, die über ein entsprechendes Seil
mit der jeweiligen Führung
gekoppelt ist. Somit wird die Fallstange an ihren beiden Enden mittels
einer gleichartigen Zugkraft beaufschlagt, wodurch eine gleichmäßige Ausfahrbewegung
der Markise erreicht ist. Gegebenenfalls können die Federvorrichtung hinsichtlich
ihres inneren Druckes und somit hinsichtlich der von ihnen ausgeübten Zugkraft
gekoppelt sein.
-
Die
Federvorrichtung weist ein Gehäuse
und einen relativ zu diesem ausfahrbaren Arm auf, der ein erstes
Umlenkelement beispielsweise in Form einer Rolle trägt, wobei
sich das Seil von der Führung über das
erste Umlenkelement der Fallstange erstreckt.
-
Da
die Fallstange eine relativ große
Bewegung ausführen
muß, ist
mittels der Seilführung
nach Art eines Flaschenzuges eine Übersetzung zwischen der Bewegung
der Fallstange und der Bewegung der Federvorrichtung vorgesehen.
Dies ist dadurch erreicht, daß an
der Fallstange zumindest ein weiteres zweites Umlenkelement angeordnet
ist und daß sich das
Seil zumindest einmal von dem ersten Umlenkelement zu dem zweiten
Umlenkelement und zurück zu
dem ersten Umlenkelement erstreckt. Das zweite Umlenkelement, das
die Funktion einer festen Rolle einnimmt, stellt bei der genannten
Seilführung
sicher, daß eine
Bewegung des ausfahrbaren Arms der Federvorrichtung mit dem ersten
Umlenkelement um eine Längeneinheit
zu einer Verstellung des Seils um mehrere Längeneinheiten führt. Auf
diese Weise ist es möglich,
bei relativ kleinen Bewegungen der Federvorrichtung eine Bewegung
der Fallstange entlang der gesamten Führung zuverlässig zu
gewährleisten.
Das Seil sollte an dem der Tuchwelle abgewandten Ende der Führung an
dieser angebracht sein, um die Fallstange zuverlässig bis zum Ende der Führung führen und
mit der Zugkraft beaufschlagen zu können.
-
Insbesondere
ist die Fallstange als Hohlprofil ausgebildet, in dessen Innerem
die Zugvorrichtung angeordnet ist, so daß sie vor äußeren Einflüssen oder Beschädigungen
weitestgehend geschützt
ist.
-
In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Zugvorrichtung
zumindest eine und insbesondere zwei Gasdruckfedern umfaßt.
-
Die
Lagerung der Fallstange in den Führungen
wird jeweils über
Führungsrollen
erreicht, wobei die Führungsrollen
insbesondere trommelartig ausgebildet sind und das Seil an zumindest
einer der Führungsrollen
anliegt bzw. um diese verläuft,
so daß die
durch das Seil aufgebrachte Zugkraft direkt an den Führungsrollen
an der Fallstange wirksam wird, wodurch Versatzmomente vermieden
und eine gute Kraftübertragung
zwischen dem Seil und der Fallstange gewährleistet ist.
-
Das
an der Führung
einseitig befestigte Seil muß zu
der innerhalb der der Fallstange liegenden Gasdruckfeder geführt werden.
Dies wird in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung dadurch erreicht, daß an der
Stirnseite der Fallstange eine Umlenkrolle angeordnet ist, mittels
der das Seil aus seiner längs der
Führung
verlaufenden Ausrichtung um ca. 90° in eine längs der Fallstange verlaufende
Ausrichtung umgelenkt werden kann.
-
Weitere
Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
-
1 eine teilweise geschnitten
dargestellte Aufsicht einer erfindungsgemäßen Markise und
-
2 eine Detaildarstellung
der Seilführung bei
der Markise gemäß 1.
-
In 1 ist eine Markise 10 in
Form einer Wintergarten-Beschattung
dargestellt, die in einem Schutzgehäuse 11 eine an einem
Gebäudeteil
angebrachte, nicht dargestellte Tragvorrichtung mit einer drehbar
gelagerten, ebenfalls nicht dargestellten Tuchwelle aufweist, auf
der ein Markisentuch 12 in üblicher Weise aufgewickelt
werden kann. Am äußeren, freien
Ende des Markisentuchs 12 ist eine quer zur Auszugsrichtung
der Markise verlaufende Fallstange 13 angebracht, die gemäß dem Detail
D in 1 als Hohlprofil
ausbildet ist. Entlang den Längsseiten
des Markisentuchs 12 erstrecken sich parallel zueinander
verlaufende Führungen 14,
die geradlinig oder gekrümmt
verlaufen können.
Die Fallstange 13 besitzt an ihren beiden stirnseitigen
Enden jeweils ein Lager 13a mit Führungsrollen 16 und 17 (siehe 2), die beim Ausfahren und
Einziehen des Markisentuchs 12 in den Führungen 14 abrollen.
-
Im
Inneren der Fallstange 13 sind zwei Zugvorrichtungen 15 angeordnet,
die später
im Detail beschrieben werden. Mittels der Zugvorrichtungen 15 kann
an beiden stirnseitigen Enden der Fallstange 13 auf diese
eine Zug- oder Vorspannkraft aufgebracht werden, die in die ausgefahrene
Stellung wirksam ist, bei der das Markisentuch 12 aufgespannt
und von der Tuchwelle abgewickelt ist. Bei Stillstand der Tuchwelle
ist diese beispielsweise mittels eines selbsthemmen den Betriebes
an einer Drehung gehindert. Infolge der in die ausgefahrene Stellung
wirksamen Zugkraft der Zugvorrichtungen 15 wird das Markisentuch 12 gespannt.
Wenn die Tuchwelle zwecks Abwickeln des Markisentuches 12 gedreht wird,
bewegt sich die Fallstange 13 infolge der durch die Zugvorrichtungen 15 aufgebrachten
Zugkräfte nach
außen,
wodurch das Markisentuch 12 unter Straffhaltung ausgefahren
wird. Bei Drehung der Tuchwelle in die entgegengesetzte Richtung
zwecks Einziehen der Markise wird das Markisentuch auf die Tuchwelle
aufgewickelt, wodurch die Fallstange 13 entgegen der Kraft
der Zugvorrichtungen längs
der Führungen 14 in
ihre eingezogene Lage verfahren wird.
-
Die
Zugvorrichtung 15 umfaßt
gemäß 2 eine Gasdruckfeder 21,
die ein Gehäuse 22 besitzt, das
sich in Längsrichtung
der Fallstange 13 erstreckt und an seinem Ende über einen
Lagerblock 25 nahe der Stirnseite der Fallstange 13 fest
angebracht ist. An seinem entgegengesetzten, zur Mitte der Fallstange 13 weisenden
Ende ragt aus dem Gehäuse 22 ein
verfahrbarer Arm 23 hervor, der an seinem vorderen, freien
Ende ein erstes Umlenkelement in Form einer Umlenkrolle 24 mit
drei umlaufenden Nuten 24a, 24b und 24c aufweist.
Der Arm 23 steht unter Vorspannung des im Inneren des Gehäuses 22 der
Gasdruckfeder 21 herrschenden Fluiddrucks in Richtung seiner
ausgefahrenen Stellung. Am hinteren Lagerblock 25 sind
zwei weitere, zweite Umlenkelemente in Form von Umlenkrollen 25a und 25b mit umlaufenden
Nuten ausgebildet.
-
Die
Fallstange 13 ist an ihrem stirnseitigen Ende über die
beiden Lagerrollen 16 und 17 innerhalb der Führung 14 abgestützt. Die
Lagerrollen 16 und 17 sind trommelartig, d.h.
mit einer auf ihrer Umfangsfläche
umlaufenden mittigen Vertiefung ausgebildet. Die beiden Lagerrollen 16 und 17 sind
um parallel zueinander und im wesentlichen parallel zur Längsachse
der Fallstange 13 verlaufende Achsen drehbar. Senkrecht
zu den Lagerrollen 16 und 17 ist eine Umlenkrolle 20 angeordnet,
die um eine im wesentlichen senkrecht zur Ebene des Markisentuchs 12 verlaufende
Achse drehbar ist.
-
Die
Zug- oder Spannkraft der Gasdruckfeder 21 wird über ein
Seil 18 auf die Fallstange 13 übertragen. Das Seil 18 ist
an seinem einen Ende am freien, der Tuchwelle abgewandten Ende 19 der
Führung 14 an
dieser befestigt. Es verläuft
von dem Ende 19 der Führung 14 zunächst in
deren Längsrichtung über die beiden
Führungsrollen 16 und 17,
umschlingt die der Tuchwelle zugewandte Führungsrolle 17 und
verläuft von
dieser zu der Umlenkrolle 20, durch die das Seil 18 eine
Umlenkung um etwa 90° in
Längsrichtung
der Fallstange 13 erfährt.
Von der Umlenkrolle 20 verläuft das Seil 18 zu
der ersten Nut 24a der am Arm 23 angeordneten
Umlenkrolle 24, verläuft
von dort zu der ersten Umlenkrolle 25a des Lagerblocks 25 und
von diesem wieder zurück
zu der zweiten Nut 24b der Umlenkrolle 24. Von
der Nut 24b der Umlenkrolle 24 erstreckt sich
das Seil 18 zu der zweiten Umlenkrolle 25b des
Lagerblocks 25 und verläuft
von dieser zurück
zu der dritten Nut 24c und von dieser wiederum zum Lagerblock 25,
an dem das Ende des Seils 18 an einer Befestigung 26 festgelegt
ist. Auf diese Weise ist das Seil 18 von der Umlenkrolle 20 bis
zum Befestigungspunkt 26 fünf Mal um 180° umgelenkt,
d.h. das Seil 18 liegt im Bereich der Umlenkrolle 24 des ausfahrbaren
Arms 23 in sechs Lagen, so daß ein Einfahren des Arms 23 in
das Gehäuse 22 der
Gasdruckfeder 21 um eine Längeneinheit an der Umlenkrolle 20 zu
einer Seilverstellung um sechs Längeneinheiten
führt,
d.h. die Fallstange 13 entlang der Führung 14 eine Bewegung
um sechs Längeneinheiten
ausführen
kann.
-
Wenn
das Markisentuch 12 auf die Tuchwelle aufgewickelt wird,
wird die Fallstange 13 entlang der Führung 14 gemäß
-
2 nach oben gezogen. Dies
bedingt, daß der
sich in Längsrichtung
der Führung 14 verlaufende Seilabschnitt
zwischen dem am Ende 19 der Führung 14 festgelegten
Seilende und der Lagerrolle 17 verlängert, was dadurch ermöglicht wird,
daß der
Arm 23 mit der Umlenkrolle 24 entgegen dem in
dem Inneren des Gehäuse 22 der
Gasdruckfeder 21 herrschenden Gasruck in das Gehäuse 22 eingeschoben
wird. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die maximale Einschublänge
des Arms 23 so bemessen, daß sie einem Sechstel der maximalen
Bewegungsstrecke der Fallstange 13 längs der Führung 14 entspricht.