DE10127045C2 - Verfahren zum Nachweis einer Substanz und Mikrotiterplatte - Google Patents
Verfahren zum Nachweis einer Substanz und MikrotiterplatteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis eines Ana
lyten sowie eine dazu geeignete Mikrotiterplatte.
Die Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Suche und des
Nachweises von pharmakologischen Wirkstoffen. Nach dem Stand
der Technik ist es bekannt, z. B. in einer Mikrotiterplatte,
eine Testsubstanz bzw. Substanz mit einer Vielzahl verschie
dener potentieller Reaktionspartner in Kontakt zu bringen.
Falls die Substanz eine Affinität zu einem potentiellen Reak
tionspartner besitzt, kommt es zur Reaktion zwischen der Sub
stanz und dem Reaktionspartner. Die Reaktion kann beispiels
weise eine chemische Umsetzung oder eine Bindung sein. Die
Reaktion wird anhand einer Veränderung der physikalischen Ei
genschaften der Lösung nachgewiesen.
Zum Nachweis dienen Verfahren wie die Fluoreszenzpolarisati
on, der Fluorenszenz-Resonanz-Energie-Transfer, die Fluorens
zenz-Kollerations-Spektroskopie und radioaktive Markierungs
verfahren. Die bekannten Nachweisverfahren sind aufwendig.
Sie erfordern z. T. den Einsatz giftiger Substanzen.
Weiterhin sind nach dem Stand der Technik Verfahren bekannt,
welche eine elektrophoretische Trennung einer Vielzahl von
Substanzgemischen parallel ermöglichen. Es bietet z. B. die
Firma Advanced Biotechnologies unter dem Kennzeichen "MIDGE"
eine Vorrichtung an, mit der bis zu 100 DNA-Proben parallel
elektrophoretisch getrennt werden können. Dazu wird jede DNA-
Probe in eine Tasche eines Gels eingefühlt. Anschließend wird
über das Gel ein elektrisches Feld angelegt, so daß die Proben
in das Gel transportiert und dort aufgetrennt werden. Die
Auswertung erfolgt über die Laufstrecke der Bestandteile der
DNA-Probe im Gel. - Das bekannte Verfahren ist zeitaufwendig.
Aus der DE 199 52 160 A1 ist ein Verfahren zum Nachweis eines
ersten Moleküls in einer Lösung bekannt, bei dem ein Farb
stoff-gekoppeltes zweites Molekül an das erste Molekül binden
kann. Die elektrische Nettoladung des zweiten Moleküls ist
dabei dem Betrag nach kleiner als und von entgegengesetztem
Vorzeichen wie die elektrische Nettoladung des ersten Mole
küls. In der Lösung befindet sich eine Anode und eine Katho
de, zwischen denen ein elektrisches Feld angelegt wird. Der
Farbstoff wird, falls die elektrische Nettoladung des ersten
Moleküls negativ ist, an der Anode und falls die elektrische
Nettoladung des ersten Moleküls positiv ist, an der Kathode
optisch nachgewiesen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand
der Technik zu beseitigen. Es sollen insbesondere ein Verfah
ren und eine Mikrotiterplatte angegeben werden, mit denen
universell und ohne großen Aufwand gleichzeitig das Reakti
onsverhalten einer Vielzahl von Substanzen untersucht werden
kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 14
gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 13 und 15 bis 33.
Nach Maßgabe der Erfindung ist ein Verfahren zum Nachweis ei
nes Analyten mit folgenden Schritten vorgesehen:
- a) Bereitstellen einer ein Nachweisreagenz enthaltenden Lö sung in einem Behälter,
- b) Zugabe des Analyten zur Lösung,
- c) Anlegen eines auf die Lösung wirkenden elektrischen Fel des mittels sich außerhalb des Behälters befindenden Elektro den, so daß sich die Konzentration eines für die Anwesenheit des Analyten spezifischen Stoffs in einem Bereich des Behäl ters ändert und
- d) optisches Erfassen der Konzentrationsänderung.
Das vorgeschlagene Verfahren ist universell. Es läßt sich
einfach durchführen. Der Einsatz gefährlicher oder giftiger
Nachweisreagenzien ist nicht erforderlich. Es kann insbeson
dere gleichzeitig die Wirkung einer großen Anzahl von Nachweisreagenzien
auf einen Analyten untersucht werden. Das
Nachweisreagenz ist spezifisch für den Analyten. Es reagiert
oder bindet mit dem Analyten, so daß dessen elektrophoreti
sche Beweglichkeit sich ändert. Besonders vorteilhaft ist,
daß außer der Zugabe des Analyten in Schritt lit. b keine
weitere Zugabe zu oder Entnahme aus dem Behälter erfolgt. Da
durch werden Pipettierfehler vermieden, und es wird ein hoher
Probendurchsatz ermöglicht.
Durch das Anlegen des elektrischen Feldes in Schritt lit. c
mit Elektroden, die sich außerhalb des Behälters (B) befin
den, können elektrolytische Reaktionen an den Elektroden ver
mieden werden. Die Lösung kann nach dem Schritt lit. b inku
biert werden. Zum optischen Erfassen der Konzentrationsände
rung in Schritt lit. d ist keine Entnahme von Flüssigkeit aus
dem Behälter notwendig. Die optische Erfassung erfolgt zweck
mäßigerweise durch die Öffnung und/oder den Boden des Behäl
ters.
Vorteilhafterweise ist der Stoff ein Nachweisreagenz, ein aus
dem Nachweisreagenz und der Substanz gebildetes Reaktionspro
dukt oder ein Kompetitor. Das Nachweisreagenz kann ferner ei
nen Rezeptor, einen Kompetitor oder ein Vorprodukt des Reak
tionsprodukts enthalten. Der Rezeptor ist zweckmäßigerweise
aus der folgenden Gruppe ausgewählt: Peptid, Protein, Nu
kleinsäure, Zucker, Antikörper, Lektin, Avidin, Streptavidin,
PNA oder LNA.
Der Stoff kann mit einer Fluorophor markiert sein. Es kann
sich z. B. um ein Molecular Beacon handeln. Der Stoff kann an
den und/oder im Boden des Behälters gebunden werden.
Zur optischen Erfassung der Konzentrationsänderung wird zu
mindest der Bereich mit einem Lichtstrahl durchstrahlt und
dessen durch den Stoff bewirkte Änderung gemessen. Bei dem
Lichtstrahl kann es sich um einen Laserstrahl handeln. Es
kann Durch- oder Auflicht genutzt werden. Bei der bewirkten
Änderung des Lichtstrahls kann es sich um eine Intensitätsän
derung, um eine Änderung der Polarisationsebene, um einen
Streuwinkel oder dgl. handeln. Zweckmäßigerweise wird der
Lichtstrahl so geführt, daß er im wesentlichen senkrecht aus
dem Boden oder der Öffnung des Behälters ein oder austritt.
Das vereinfacht die Messung. Das Verfahren ist somit für
Standard-Mikrotiterplatten-Reader geeignet.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung wird das
elektrische Feld gleichzeitig über einer Vielzahl von Behäl
tern angelegt. Das optische Erfassen der Konzentrationsände
rung in der Vielzahl der Behälter kann ebenfalls gleichzeitig
erfolgen. Bei den Behältern handelt es sich zweckmäßigerweise
um Behälter, die nach Art einer Mikrotiterplatte auf einem
gemeinsamen Träger angeordnet sind.
Nach weiterer Maßgabe der Erfindung ist zur Durchführung des
Verfahrens eine Mikrotiterplatte mit einer Vielzahl an Behäl
tern vorgesehen, welche zumindest abschnittsweise aus einem
ionenleitenden Material gebildet sind. - Die Verwendung eines
ionenleitenden Materials ermöglicht es, durch eine im elek
trischen Feld hervorgerufene Wanderung von Ionen eine für den
Analyten spezifische Konzentrationsänderung zu bewirken, wel
che optisch erfaßbar ist.
Zweckmäßigerweise sind die Wände und/oder der Boden der Be
hälter aus den ionenleitenden Material hergestellt. Der Boden
kann aus einem elektrischen Isolator hergestellt sein. Er
kann ferner für die Bindung eines Liganden, Rezeptors oder
Substrats aktiviert sein. Es ist aber auch möglich, daß auf
dem Boden ein Rezeptor oder Substrat immobilisiert ist. Nach
einer weiteren Ausgestaltung können auf vorgegebenen Ab
schnitten des Bodens unterschiedliche Rezeptoren immobili
siert sein. Der Boden kann aus Glas, Quarz oder Kunststoff
hergestellt sein.
Die Wände können aus einem porösem Material bestehen. Sie
können für die Bindung eines Liganden aktiviert sein. Ferner
ist es möglich, daß die Wände Hilfsstoffe, z. B. Quencher oder
Protein- oder Nukleinsäure-bindende Stoffe enthalten.
Die Behälter können nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal
einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Da
bei sind zwei Wände des Behälters parallel zu den Elektroden
angeordnet. Das elektrische Feld ist bei einer solchen Anord
nung homogen über das Volumen des Behälters ausgebildet.
Das ionenleitende Material kann aus einem Material herge
stellt sein, das vorzugsweise aus der folgenden Gruppe ausge
wählt ist: Agarose, Polyacrylamid, Zellulose, Papier, Pappe,
poröses Silikat, Polystyrol, Polyvenylchlorid, Polycarbonat,
Nylon, Polyethylen. Selbstverständlich sind auch andere Mate
rialien mit ionenleitenden Eigenschaften geeignet. Die vorge
nannten Materialien sind zweckmäßigerweise porös ausgebildet.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind die Be
hälter in Form von Ausnehmungen in einer aus dem ionenleiten
den Material hergestellten ersten Platte ausgebildet. Der be
griff "Platte" ist hier weit zu interpretieren. Es kann sich
dabei auch um eine Folie oder um eine auf einen Träger aufge
brachte Schicht handeln. Die erste Platte kann auf einer, den
Boden bildenden zweiten Platte aufgebracht sein, und die er
ste Platte kann die Wände der Behälter aufweisen. Die Wände
können z. B. durch die Innenwand von in der ersten Platte ge
bildeten Durchbrüchen gebildet sein. Die zweite Platte kann
z. B. aus Glas oder einem durchsichtigen Kunststoff herge
stellt sein. Auf die erste Platte ist nach einem weiteren
Ausgestaltungsmerkmal eine hydrophobe Deckschicht aufge
bracht. Das erleichtert das Befüllen der Behälter. Das hydro
phobe Material kann aus einer Folie gebildet sein, die zweck
mäßigerweise aus einem lichtundurchlässigen Material gebildet
ist.
Das ionenleitende Material kann zwischen zwei Elektroden vor
gesehen sein. Die Elektroden können getrennt von den Behäl
tern vorgesehen sein. Die Elektroden können aus gängigem Ma
terial, wie z. B. Silber, Gold, Platin, Kupfer, Aluminium oder
elektrisch leitfähigem Kunststoff und dgl. hergestellt sein.
Sie können z. B. an dem ionenleitenden Material angebracht
oder damit über eine das ionenleitende Material durchdringen
de wäßrige Lösung in ionenleitendem Kontakt sein.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht einer ersten
Mikrotiterplatte,
Fig. 2 eine schematische Schnittansicht einer zweiten
Mikrotiterplatte,
Fig. 3 eine schematische Schnittansicht einer dritten
Mikrotiterplatte
Fig. 4 eine schematische Schnittansicht einer vierten
Mikrotiterplatte,
Fig. 5 eine schematische Schnittansicht einer fünften
Mikrotiterplatte,
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Mikrotiterplatte gemäß
Fig. 4,
Fig. 7a bis c eine erste Verfahrensvariante,
Fig. 7d bis f eine Modifikation der ersten Verfahrensvarian
te,
Fig. 8a bis c eine zweite Verfahrensvariante,
Fig. 9a bis c eine dritte Verfahrensvariante,
Fig. 10a bis c eine vierte Verfahrensvariante,
Fig. 11a bis c eine fünfte Verfahrensvariante,
Fig. 12a bis c eine sechste Verfahrensvariante.
In Fig. 1 ist eine schematische Schnittansicht einer ersten
besonders einfach aufgebauten Mikrotiterplatte gezeigt. Es
handelt sich dabei um eine erste Platte 1, welche an ihrer
einen Seite eine Vielzahl von Ausnehmungen 2 aufweist. Jede
der Ausnehmungen 2 bildet einen Behälter B zur Aufnahme einer
einen Analyten einhaltenden Lösung. Die erste Platte 1 kann
z. B. aus einem Agarose- oder Polyacrylamid-Gel bestehen. Sol
che Gele können z. B. in Form herkömmlicher Mikrotiterplatten
gegossen werden. Es ist auch möglich, die erste Platte 1 aus
ionenleitendem Material, wie Zellulose oder deren Derivaten
herzustellen. Die Formgebung kann hier mittels Pressen erfol
gen. Ferner kann die erste Platte 1 aus porösem Polystyrol,
Polyvenylchlorid, Polyethylen, Polycarbonat, Polymethylmeta
crylat, Polypropylen und dgl. hergestellt werden. In diesem
Fall kann die Mikrotiterplatte nach dem Spritzgußverfahren
hergestellt werden. Mit dem Bezugszeichen 3 sind an den Quer
seiten der ersten Platte 1 angebrachte Elektroden bezeichnet.
Die Elektroden 3 können aus dafür geeigneten Metallen, wie
Platin, Gold, Silber, einem elektrisch leitfähigen Kunststoff
und dgl. hergestellt sein.
Bei der in Fig. 2 gezeigten zweiten Mikrotiterplatte ist die
aus ionenleitendem Material hergestellte erste Platte 1 auf
einer zweiten Platte 4 aufgebracht. Die erste Platte 1 weist
in diesem Fall ein Vielzahl von Durchbrüchen 5 auf. Die In
nenwände der Durchbrüche 5 bilden die Wände der Behälter B.
Deren Boden Bo wird durch die der ersten Platte 1 zugewandte
Seite der zweiten Platte 4 gebildet. Die zweite Platte 4 kann
z. B. aus Glas, Quarz oder Polystyrol hergestellt sein. Sie
ist zweckmäßigerweise durchsichtig ausgebildet. Die zweite
Mikrotiterplatte kann auf einfache Weise hergestellt werden,
indem z. B. auf eine Glasplatte eine Agarose-Gel aufgegossen
wird. Die Durchbrüche im Agarose-Gel können durch auf die
Glasplatte zuvor aufgebrachte, geeignete Kunststoffkerne er
zeugt werden, die nach dem Erstarren des Agarose- oder Poly
acrylamid-Gels wieder entfernt werden.
Am Boden Bo können z. B. Nachweisstoffe, wie Peptite, Protei
ne, Nukleinsäuren und dgl. immobilisiert sein. Es ist auch
möglich, daß der Boden Bo durch dort vorhandene chemische
Gruppen, wie Aldehyd-, Epoxid-, Aminogruppen oder Biotin ak
tiviert ist. Der Boden Bo kann aber auch aus einem ionenlei
tenden Material hergestellt sein.
Bei den in den Fig. 3 bis 5 gezeigten dritten, vierten und
fünften Mikrotiterplatten ist auf der ersten Platte 1 jeweils
eine hydrophobe Deckschicht 7 aufgebracht. Die hydrophobe
Deckschicht 7 weist zweite Durchbrüche 8 auf, welche zu den
ersten Durchbrüchen 5 korrespondieren. Bei der in Fig. 4 ge
zeigten vierten Mikrotiterplatte weist die erste Plätte 1 we
der erste Ausnehmungen 2 noch erste Durchbrüche 5 auf. Die
erste Platte 1 bildet hier den Boden Bo der Behälter B. Bei
dem in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel sind erste Aus
nehmungen 2 in der ersten Platte 1 vorgesehen, welche mit den
zweiten Durchbrüchen 8 in der Deckschicht 7 korrespondieren.
Die ersten Durchbrüche 5 korrespondieren mit den zweiten Aus
nehmungen 6, so daß die Ausnehmungen 6 den unteren Teil, d. h.
einen unteren Wandabschnitt und den Boden Bo, der Behälter B
bilden.
In Fig. 6 ist der in den Fig. 3 bis 5 im Querschnitt gezeigte
dreischichtige Aufbau der erfindungsgemäßen Mikrotiterplatte
nochmals in Draufsicht gezeigt. Die Ausnehmungen 2 bzw. er
sten 5 und zweiten Durchbrüche 8 können selbstverständlich
auch rechteckig oder quadratisch ausgebildet sein.
In den Fig. 7 bis 12 ist ein Teilbereich des Behälters B ge
zeigt. Der Behälter hat oben eine Öffnung Öf und ist begrenzt
durch Wand W und Boden Bo. Die Wände W und/oder der Boden Bo
bestehen aus einem ionendurchlässigen Material. Dieses Ma
terial hat die Eigenschaft, bei Kontakt mit einem Elektroly
ten und dem Anlegen einer Spannung, einen elektrophoretischen
Ionenfluß in das Material zu erlauben. Mit M ist der Bereich
des Behälters B bezeichnet, der bei einer optischen Messung
erfaßt wird. Der Bereich M kann den Boden einschließen. Beim
Bereich M kann es sich z. B. um einen mittigen Bereich des Be
hälters B handeln.
Bei der in Fig. 7a bis c gezeigten ersten Verfahrensvariante
ist an den Boden Bo ein Nachweisstoff N gebunden. Dabei kann
es sich z. B. um ein Substrat für Proteasen oder andere lyti
sche Proteine handeln. Der Nachweisstoff N kann z. B. mittels
Fluorophors markiert sein. Ein Analyt ist mit dem Bezugszei
chen A bezeichnet. Dabei kann es sich z. B. um eine Protease
oder andere lytische Proteine handeln. Bei Zugabe des Analy
ten A spaltet der Analyt den Nachweisstoff N und setzt da
durch ein Fragment Fr frei. Bei Anlegen eines elektrischen
Feldes (Fig. 7c) wirkt eine elektrophoretische Kraft auf das
Fragment Fr und das Fragment Fr wandert in oder an die Wand W
des Behälters B. Die Konzentration des Fragments Fr in dem
Behälter B nimmt ab. Das Fragment Fr trägt eine Markierung
z. B. ein Fluorophor oder ist aufgrund anderer Eigenschaften
optisch nachweisbar. Die Konzentration des Fragments kann an
hand einer Fluoreszenzmessung im Bereich M bestimmt werden.
In dieser Anordnung zeigt die Abnahme der Fluoreszenz, das
Vorhandensein des nachzuweisenden Analyten A an.
In den Fig. 7d bis 7f ist eine homogene Verfahrensvariante
des in Fig. 7a bis c beschriebenen Verfahrens dargestellt. In
einem Behälter B befindet sich ein geladener und frei-beweg
licher Nachweisstoff N. Der Nachweisstoff N ist geladen und
kann z. B. mittels Fluorophors markiert sein. Bei dem Nach
weisstoff kann es sich z. B. um ein Substrat für Proteasen
oder andere lytische Proteine handeln. Ein Analyt A wird mit
dem Nachweisstoff N in Kontakt gebracht. Dabei kann es sich
z. B. um eine Protease oder andere lytische Proteine handeln.
Bei Zugabe des Analyten A spaltet der Analyt A den Nachweis
stoff N in zwei Fragmente Fr1 und Fr2. Fr1 ist ungeladen und
ist optisch z. B. durch ein Fluorophor nachweisbar. Fr2 ist
geladen. Beim Anlegen eines elektrischen Feldes (Fig. 7f)
wirkt eine elektrophoretische Kraft auf den Nachweisstoff N
und das geladene Fragment Fr2. Nachweisstoff N und Fragment
Fr2 wandern in oder an die Wand W des Behälters B. Das unge
ladene Fragment Fr1 bleibt im Behälter B. Die Konzentration
des Fragments Fr1 in dem Behälter ist ein Indikator für die
Anwesenheit des Analyten A. Die Konzentration des Fragments
Fr kann anhand einer optischen Messung z. B. einer Fluores
zenzmessung im Bereich M bestimmt werden.
Bei der in Fig. 8a bis c gezeigten zweiten Verfahrensvariante
ist ein Nachweisstoff N am Boden Bo des Behälters B gebunden.
Dabei handelt es sich z. B. um einen Liganden, ein Antigen,
einen Rezeptor, einen Antikörper oder eine Nukleinsäure. Ein
Analyt A wird mit dem Nachweisstoff N in einer Lösung in Kon
takt gebracht. Beim Analyten A kann es sich z. B. um einen Re
zeptor, einen Antikörper, einen Liganden, ein Antigen oder
eine komplementäre Nukleinsäure handeln. Der Analyt A bindet
an den Nachweisstoff N. Der Analyt A ist z. B. mittels eines
Fluorogens F markiert. Bei Anlegen eines elektrischen Felds
wandert der Analyt A in die ionenleitende Wand W. Sofern der
Nachweisstoff N spezifisch für den Analyten A ist, bindet ein
Teil des Analyten A an den Nachweisstoff N. Die Bindung des
Analyten A an den zweiten Nachweisstoff N ist mittels eines
durch das Fluorophor F Fluoreszenzsignals nachweisbar.
Bei der in Fig. 9a bis c gezeigten dritten Verfahrensvariante
verdrängt ein Analyt A einen Nachweisstoff N aus dessen Bin
dung an einen definierten Bindungsort. Die Bindung des Analy
ten A und die Bindung des Nachweisstoffs N ist jeweils spezi
fisch. Bei dem Bindungsort kann es sich beispielsweise um ei
nen am Boden Bo immobilisierten Antikörper oder eine immobi
lisierte Nukleinsäure handeln. Bei dem Nachweisstoff N kann
es sich um ein spezifisches Antigen oder eine komplementäre
Nukleinsäure handeln. Durch die Verdrängung des Nachweisstoffs
N durch den Analyten A ist der zuvor immobilisierte
Nachweisstoff N freibeweglich. Der Nachweisstoff N ist gela
den. Durch Anlegen eines elektrischen Feldes wird der Nach
weisstoff N in oder an die ionendurchlässige Wand W bewegt.
Die Konzentration des Nachweisstoffs N wird durch eine opti
sche Messung im Bereich M ermittelt. Die in diesem Fall beob
achtbare Abnahme eines zuvor vorhandenen Fluoreszenzsignals
ist spezifisch für das Vorliegen des Analyten A in der Lö
sung.
Bei der in Fig. 10a bis c gezeigten vierten Verfahrensvarian
te befindet sich ein Analyt A und ein geladener und frei
beweglicher Nachweisstoff N in dem Behälter B. Der Analyt A
ist z. B. mittels eines Fluorophors markiert. Bei Zugabe des
Analyten A kommt es zu einer für den Analyten A spezifischen
Bindung mit dem Nachweisstoff N. Durch Anlegen eines elektri
schen Felds wird der geladene Nachweisstoff N und der daran
gebundene Analyt A in oder an die ionendurchlässige Wand W
außerhalb des Bereichs M bewegt. Die Abnahme der Konzentrati
on des fluoreszierenden Analyten A im Behälter B kann fluori
metrisch im Bereich M nachgewiesen werden.
Bei der in Fig. 11a bis c gezeigten fünften Verfahrensvarian
te befindet sich ein positiv geladener Analyt A und ein nega
tiv geladener Nachweisstoff N in der Lösung. Der Analyt A ist
z. B. mittels eines Fluorophors markiert. Bei Zugabe des Ana
lyten A kommt es zu einer für den Analyten A spezifischen
Bindung mit dem Nachweisstoff N. Durch die Bindung des Analy
ten A an den Nachweisstoff N wird die Gesamtladung des Kom
plexes null. Bei einem Anlegen eines elektrischen Felds eF
bleibt der ungeladene Komplex aus Nachweisstoff N und dem
daran gebundene Analyten A im Behälter B. Ungebundener Analyt
A wird in oder an die ionendurchlässige Wand W bewegt. Die
verringerte Abnahme der Konzentration des fluoreszierenden
Analyten A im Behälter B im Vergleich zu einer Probe ohne
Nachweisstoff N kann fluorimetrisch im Bereich M nachgewiesen
werden. Die verringerte Abnahme zeigt die Anwesenheit des
Analyten A an.
Bei der in Fig. 12a bis c gezeigten sechsten Verfahrensvari
ante ist der Boden Bo der Behälters B ionendurchlässig. Wei
terhin ist ein erster Nachweisstoff N in dem Boden Bo gebun
den. Der Boden Bo kann z. B. aus aktivierter Agarose oder Po
lyacrylamid bestehen, an das Antikörper oder Nukleinsäuren
als Nachweisstoff N gebunden wurden. Ein geladener Analyt A
wird in den Behälter B eingeführt. Der Analyt A kann z. B.
mittels Fluorophors markiert sein. Der Analyt A kommt durch
Diffusion oder durch das Anlegen eines elektrischen Felds eF
in Kontakt mit dem Nachweisstoff N. Durch den Kontakt kommt
es zu einer spezifischen Bindung zwischen Analyt A und Nach
weisstoff N. Durch das Anlegen eines elektrischen Felds eF
wird ungebundener Analyt A aus den Bereich M, der bei einer
optischen Messung erfaßt wird, herausbewegt. Bei einer opti
schen Messung des Bereichs M wird nur der gebundene Analyt A
erfaßt. Die Fluoreszenz im Bereich M ist ein Indikator für
die Anwesenheit des nachzuweisenden Analyten A.
Fig. 13 zeigt eine fluorimetrische Auswertung unter Verwen
dung einer erfindungsgemäßen aus Polyacrylamid hergestellten
Mikrotiterplatte. Zur Auswertung ist ein Mikrotiterplatten-
Fluoreszenzreader verwendet worden. In sämtlichen Proben 1
bis 12 ist immobilisiertes Oligonukleotid A vorhanden gewe
sen. Die Proben 1 bis 4 sind mit TAMRA-markiertem Oligonu
kleotid, welches zum immobilisierten Oligonukleotid A komple
mentär ist, in Kontakt. Die Proben Ziff. 5 bis 8 sind mit
TAMRA-markiertem Oligonukleotid K, welches nicht komplementär
zu dem Oligonukleotid A ist, in Kontakt. Die Proben Ziff. 9
bis 12 haben lediglich Puffer enthalten. Die Fluoreszenz ist
hier in willkürlichen Einheiten wiedergegeben.
Fig. 14 zeigt die Ergebnisse einer fluorimetrischen Auswer
tung unter Verwendung einer aus Agarose hergestellten erfin
dungsgemäßen Mikrotiterplatte. In sämtlichen Proben ist
TAMRA-markiertes Oligonukleotid A' vorhanden gewesen. Die
Proben Ziff. 1 bis 4 sind mit RecA-Protein in Kontakt. Die
Proben Ziff. 9 bis 12 haben nur Puffer enthalten. Die Fluo
reszenz ist in willkürlichen Einheiten wiedergegeben.
Durch das Anlegen eines elektrischen Felds kann der Nachweis
erheblich schneller durchgeführt werden. Die Fluoreszenz kann
sofort in dem vorgegebenen Bereich des Behälters erfaßt wer
den. Bei dem Bereich kann es sich um einen zentralen Bereich
des Behälters, um einen Bereich in der Nähe einer Wand oder
um den Boden des Behälters handeln.
Eine Kassette bestehend aus zwei Glasplatten und 1 mm Teflon-
Spacern mit dem Innenvolumen 1 mm × 80 mm × 120 mm wurde auf
den Innenseiten der Glasplatten mit jeweils einem Kunststoff
träger (Gelbond PAG Film, Pharmacia-Amersham) versehen, die
zur kovalenten Kopplung an Acrylamid geeignet sind. Ein
Kunststoffträger war mit Reihen und Spalten von quadratischen
Aussparungen versehen, die jeweils 2 mm × 2 mm groß waren und
einen Abstand von jeweils 9 mm hatten. Die Aussparungen wur
den mit Hilfe eine Schneideblotters (Graphtec) hergestellt.
Es wurde eine Lösung von In 20% Acrylamid mit einem Monomer
zu Crosslinker Verhältnis von 29 : 1 in 1 × TBE Puffer herge
stellt. Als Nachweisstoff wurden Acrydite-Oligonukleotide A
(Sequenz 5'-Acrydite-TAA CAC AAC TGG TGT GCT CCT GGA-3', Eu
rogentec, Belgien) in einer Konzentration von 10 µM vor der
Polymerisation zugesetzt. Zum Start der Polymerisation wurde
70 µl 10% (w/v) frischem Ammoniumpersulfat und 20 µl TEMED
zugefügt und die Lösung in die Kassette gegossen. Nach einer
Stunde wurden die Glasplatten entfernt und die Mikrotiter
platte mit dem Kunststoffträger, der die Aussparung trug,
nach oben in eine Flachbett-Elektrophoresekammer gelegt. Zur
Entfernung ungebundener geladener Bestandteile wurde die Mi
krotiterplatte in 1 × TBE eine Stunde mit 100 V einer Elektro
phorese unterzogen.
In die Aussparung der Mikrotiterplatte wurden je 2 µl Proben
lösung in 1 × TBE-Puffer gegeben. Jeweils vier Probenlösungen
enthielten:
- a) 10 pMol Oligonukleotid A' (r'-TAMRA- GAG CTA GGA CCT CTT CTG TCC AGG AGC ACA CCA GTT GTG TTA-3', hergestellt von Tib- Molbiol, Berlin) mit der komplementären Sequenz des Acrydite- Oligonukleotide A.
- b) 10 pMol Oligonukleotid K der Sequenz (5'-TAMRA- TAG GGT CAA TGC CAC CCT TTT AAC CTA TCC GGA TTT ACG-3', hergestellt von TibMolbiol, Berlin) und
- c) kein Oligonukleotid Oligonukleotid A' und K waren am 5' Ende mit einem Fluorophor (TAMRA) markiert. Die Mikrotiterplatten wurden an den Elek troden zugewandten Seiten mit TBE-Puffer in Kontakt gebracht und die Mikrotiterplatte bei 50 V 10 Minuten einer Elektro phorese unterzogen.
Die Mikrotiterplatte wurde in einem Mikrotiterplattenreader
(Lambda 320, MWG-Biotech) eingesetzt und die Fluoreszenz der
Aussparung gemessen. Die Fluoreszenz wurde bei einer Anregung
von 540 mm und einer Emission von 590 nm im Auflichtmodus be
stimmt. Die Fluoreszenz in den Proben mit Oligonukleotid A'
war im Vergleich zu der Fluoreszenz der Proben mit Oligonu
kleotid B und der reinen TBE-Probe deutlich erhöht. Die er
höhte Fluoreszenz der Probe mit Oligonukleotid A' zeigt die
spezifische Bindung des Oligonukleotid A' an das Acrydite-
Oligonukleotid A an.
In eine Kammer, bestehend aus einer Glasplatte mit dicht um
schlossenen Rändern der Dimension 80 mm × 40 mm wurden im Ab
stand von 9 mm zwei Kämme mit je vier Formkerne aus Teflon 1 mm
über den Boden eingehangen. Die Kantenlänge der quadrati
schen Formkerne betrug jeweils 2 mm × 2 mm. Der Abstand der
Formkerne betrug 9 mm. Eine 2% Agarose-Suspension in TBE-
Puffer wurde in einer Mikrowelle bis zur vollständigen Quel
lung der Agarose erhitzt und ca. 12 ml der Suspension in die
Kammer gegossen. Nach Erstarrung der Agarose wurden die Form
kerne entfernt. Mittels der Formkerne ist eine Anordnung von
2 × 4 Aussparungen mit einer quadratischen Öffnung von 2 mm ×
2 mm und einer Tiefe von ca. 3 mm in der hergestellten Mikro
titerplatte erzeugt worden. Auf die erstarrte Agarose wurde
eine lichtundurchlässige Kunststoffolie mit Aussparungen ge
legt, so daß die Aussparung der Folie mit den Aussparungen in
der Agarose zur Deckung kamen.
In die acht Aussparungen der Mikrotiterplatte wurden jeweils
8 µl einer Lösung aus TBE, 10 mM MgCl2 und, als Nachweis
stoff, 1 mM Aussparungsformer (unklar, bitte erläutern!) ge
füllt. Aussparungsformer war zur Markierung mit einem Fluoro
phor (TAMRA) am 5' Ende versehen. In vier Aussparungen wurde
als Probe jeweils 4 µl RecA-Protein (Roche) einer Konzentra
tion von 100 µg/µl in RecA-Puffer (10 mM TrisCl, 10 mM MgCl2,
1 mM DTT, pH 8) zugefügt. In die verbliebenen vier Aussparun
gen wurde das gleich Volumen RecA-Puffer ohne RecA-Protein
als Negativ-Kontrolle eingeführt. Die Mikrotiterplatte wurde
bei 37°C 30 min inkubiert und anschließend 10 min einer
Elektrophorese bei 50 V ausgesetzt.
Die Mikrotiterplatte wurde in einen Mikrotiterplattenreader
(Lambda 320, MWG-Biotech) eingesetzt und die Fluoreszenz im
Bereich der Aussparung gemessen. Die Fluoreszenz wurde bei
einer Anregung von 540 mm und einer Emission von 590 nm im
Auflichtmodus bestimmt. Die Fluoreszenz in den Proben mit Re
cA-Protein war im Vergleich zu der Fluoreszenz der Proben oh
ne RecA-Protein deutlich erhöht. Die erhöhte Fluoreszenz der
Probe mit RecA-Protein zeigt die Veränderung der elektropho
retischen Beweglichkeit von Bindung von Oligonukleotid K aufgrund
der Bindung von RecA-Protein an das Oligonukleotid K
an.
1
erste Platte
2
erste Ausnehmung
3
Elektrode
4
zweite Platte
5
erster Durchbruch
6
zweite Ausnehmung
7
hydrophobe Deckschicht
8
zweiter Durchbruch
B Behälter
Bo Boden
A Analyt
N Nachweisstoff
eF elektrisches Feld
M Bereich des Behälters, dessen optische Ände rung erfaßt wird
W Wand
B Behälter
Bo Boden
A Analyt
N Nachweisstoff
eF elektrisches Feld
M Bereich des Behälters, dessen optische Ände rung erfaßt wird
W Wand
Claims (33)
1. Verfahren zum Nachweis eines Analyten (A) in einer Flüs
sigkeit mit folgenden Schritten:
- a) Bereitstellen einer ein Nachweisreagenz (N) enthaltenden Lösung in einem Behälter (B),
- b) Zugabe des Analyten (A) zur Lösung,
- c) Anlegen eines auf die Lösung wirkenden elektrischen Fel des (eF) mittels sich außerhalb des Behälters (B) befindenden Elektroden, so daß sich eine Konzentration eines für die An wesenheit des Analyten (A) spezifischen Stoffs in einem Be reich (M) des Behälters (B) ändert und
- d) optisches Erfassen der Konzentrationsänderung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Lösung nach dem
Schritt lit. b inkubiert wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Behälter (B), insbesondere dessen Wand (W) oder dessen
Boden (Bo), zumindest abschnittsweise aus einem ionenleiten
den Material bestehen und durch das Anlegen des elektrischen
Feldes (eF) in Schritt lit. c eine Wanderung von Ionen in dem
Material bewirkt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das optische Erfassen der Konzentrationsänderung durch die
Öffnung (Öf) und/oder den Boden (Bo) des Behälters (B) er
folgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Stoff das Nachweisreagenz (N), ein aus dem Nachweisrea
genz (N) und dem Analyten (A) gebildetes Reaktionsprodukt
oder ein Kompetitor ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Nachweisreagenz (N) einen Rezeptor, einen Kompetitor oder
ein Vorprodukt des Reaktionsprodukts enthält.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Rezeptor aus der folgenden Gruppe ausgewählt ist: Peptid,
Protein, Nukleinsäure, Zucker, Antikörper, Lektin, Avidin,
Streptavidin, PNA oder LNA.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Stoff mit einem Fluorophor markiert ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Stoff an den und/oder im Boden (Bo) des Behälters (B) ge
bunden wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
zur optischen Erfassung der Konzentrationsänderung zumindest
der Bereich (M) mit einem Lichtstrahl durchstrahlt und dessen
durch den Stoff bewirkte Änderung gemessen wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Lichtstrahl so geführt wird, daß er im wesentlichen senk
recht aus dem Boden (Bo) oder der Öffnung (Öf) des Behäl
ters (B) ein- oder austritt.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das elektrische Feld (eF) gleichzeitig über einer Vielzahl
hintereinander angeordneten Behältern (B) gleichzeitig ange
legt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das optische Erfassen der Konzentrationsänderung in der Viel
zahl der Behälter (B) gleichzeitig erfolgt.
14. Mikrotiterplatte mit einer Vielzahl von Behältern (B)
zur Aufnahme einer Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß
die Behälter (B) zumindest abschnittsweise aus einem ionen
leitenden Material gebildet sind.
15. Mikrotiterplatte nach Anspruch 14, wobei die Wände (W)
und/oder der Boden (Bo) der Behälter (B) aus dem ionenleiten
den Material hergestellt sind.
16. Mikrotiterplatte nach Anspruch 14 oder 15, wobei der Bo
den (B) aus einem elektrischen Isolator hergestellt ist.
17. Mikrotiterplatte nach Anspruch 14 bis 16, wobei der Bo
den (B) für die Bindung eines Liganden, Rezeptors oder Sub
strats aktiviert ist.
18. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 17, wo
bei auf dem Boden (B) ein Rezeptor oder ein Substrat immobi
lisiert ist.
19. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 18, wo
bei auf vorgegebenen Abschnitten des Bodens (Bo) unterschied
liche Rezeptoren immobilisiert sind.
20. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 19, wo
bei der Boden (Bo) aus Glas, Quarz oder Kunststoff herge
stellt ist.
21. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 20, wo
bei der Boden (Bo) aus einem transparenten oder undurchsich
tigen Material hergestellt ist.
22. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 21, wo
bei die Wände (W) der Behälter (B) aus einem porösen Material
hergestellt sind.
23. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 22, wo
bei die Wände (W) für die Bindung eines Liganden aktiviert
sind.
24. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 23, wo
bei das ionenleitende Material ein Material ist, das aus der
folgenden Gruppe ausgewählt ist: Agarose, Polyacrylamid, Zel
lulose, Papier, Pappe, poröses Silikat, Polystyrol, Po
lyvinylchlorid, Polycarbonat, Nylon, Polyethylen.
25. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 24, wo
bei die Behälter (B) einen im wesentlichen rechteckigen Quer
schnitt aufweisen.
26. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 25, wo
bei die Behälter (B) in Form von Ausnehmungen (2, 5) in einer
aus dem ionenleitenden Material hergestellten ersten Platte
(1) ausgebildet sind.
27. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 26, wo
bei die erste Platte (1) auf einer den Boden (Bo) bildenden
zweiten Platte (4) aufgebracht ist, und die erste Platte (1)
die Wände der Behälter (B) aufweist.
28. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 27, wo
bei auf der ersten Platte (1) eine hydrophobe Deckschicht (7)
aufgebracht ist.
29. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 28, wo
bei die hydrophobe Deckschicht (7) aus einer Folie gebildet
ist.
30. Mikrotiterplatte nach Anspruch 29, wobei die Folie aus
einem lichtundurchlässigem Material gebildet ist.
31. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 30, wo
bei das ionenleitende Material zwischen zwei Elektroden (3)
vorgesehen ist.
32. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 30, wo
bei die Elektroden (3) parallel zu zwei einander gegenüber
liegenden Wänden (W) des Behälters (B) angeordnet sind.
33. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 32, wo
bei die Elektroden aus Silber, Gold, Platin, Kupfer, Alumini
um oder elektrisch leitfähigem Kunststoff hergestellt sind.
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