DE10126646A1 - Maßnahmen zur Vermeidung von lokal zerstörerisch wirkenden elektrischen Felddichten an einer rotationssymmetrischen Elektrodenanordnung - Google Patents
Maßnahmen zur Vermeidung von lokal zerstörerisch wirkenden elektrischen Felddichten an einer rotationssymmetrischen ElektrodenanordnungInfo
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Abstract
Die hochspannungsbeaufschlagbare Elektrode in einer mit elektrischen Hochleistungsimpulsen betriebenen Fragmentieranlage ist zentrales Bauteil. Ihre geometrisch optimale Anpassung an die elektrischen Zustände ist für den zuverlässigen Langzeitbetrieb der Anlage von entscheidender Bedeutung. Die Gestaltung dieser Elektrodenspitze ist derart, dass sich, für das Prozessvolumen gesehen, die elektrische Entladung in höchster Wirksamkeit ausbilden kann, die Elektrodenform dort aber derart ist, dass an der Drei-Medien-Stoßzone, nackte Elektrode, Isolatorstirn, Prozessflüssigkeit, eine materialschonende elektrische Feldentlastung besteht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Maßnahme oder Maßnahmen zur Ver
meidung von lokal zerstörerisch wirkenden elektrischen Feld
dichten an einer rotationssymmetrischen Elektrodenanordung.
Eine solche Elektrodenanordnung ist hier Bestandteil einer
Fragmentieranlage. Sie besteht aus einer mit Hochspannung
beaufschlagbaren, stabförmigen Elektrode, der Hochspannungs
elektrode und einer stets auf festem elektrischen Potential
liegenden Gegenelektrode. Beide haben einen vorgegebenen Ab
stand zueinander. Die Stablängsachse der Hochspannungselektro
de liegt auf der Rotationsachse. Die Gegenelektrode ist Be
standteil des Bodens eines Reaktionsgefäßes. Es ist mit Pro
zessflüssigkeit gefüllt und wird mit Prozessgut beschickt, das
über impulsartige und leistungsstarke elektrische Entladung im
Elektrodenzwischenraum auf einen geforderten Körnungsbereich
fraktioniert wird. Die Hochspannungselektrode ist mit einem
Isolator unter Freilassung eines blankliegenden Endbereichs
vorgegebener Länge ummantelt. Dieser blanke Endbereich ist
völlig in die Prozessflüssigkeit eingetaucht.
Die Elektrodenanordnung ist an einen elektrischen Energiespei
cher, einen Marxgenerator z. B., angeschlossen, der bei Errei
chen einer vorgegebenen Ladespannung über eine Funkenstrecke
in das Zweielektrodensystem entladen wird. In die Prozess-
oder auch Reaktionsflüssigkeit, häufig Wasser aber auch andere
geeignete Flüssigkeiten, wird Prozessgut in Form von Schutt
stücken, irgendwelche fest zusammen gebackene konglomerierte
Festkörper, gekippt.
Die Entladung wird über die Einstellung der elektrischen Para
meter so gesteuert, daß sich stromstarke Entladungskanäle zwi
schen den beiden Elektroden ausbilden und dadurch dieselben
durch elektrische Einwirkung sprengen und mechanisch über
Schockwellen zertrümmern. Die Korngröße der Fragmente kann
durch die Anzahl Entladungen in Grenzen gesteuert werden. Am
tiefsten Bereich des Reaktionsgefäßes werden die fein zertrüm
merten Teile entnommen (siehe hierzu DE 195 34 232).
Zentrales aber hoch belastetes Bauteil einer solchen Fragmen
tieranlage ist die in die Prozeßflüssigkeit im Reaktionsgefäß
ragende Elektrode, insbesondere die Stelle, wo die drei Me
dien: blanke Elektrode, Isoliermantelende und Prozessflüssig
keit - das ist ein Ringbereich - gleichzeitig gegenseitig auf
einandertreffen.
Die Hochspannungselektrode ist ab dem Hochspannungsanschluß
bis zum blankliegenden Spitzenbereich unter Berücksichtigung
des impulsartigen Betriebs mit zähem Isolatormaterial unmit
telbar ummantelt, um die blankliegende Elektrodenoberfläche,
die direkten Kontakt mit der Prozessflüssigkeit hat, gezielt
klein zu halten. Verlustströme, die vor dem Zünden des frag
mentierwirksamen Entladungskanals zwischen Elektrodenspitze
und der Gegenelektrode im Boden des Reaktionsgefäßes aufgrund
der elektrolytischen Leitfähigkeit der Prozessflüssigkeit
fließen, sollen unterbunden, zumindest aber auf ein tolerables
Maß beschränkt werden. Damit wird keine oder zumindest aber
weniger Energie in der Vorentladungsphase verbraucht. Damit
steht pro Entladung mehr Energie in der fragmentierwirksamen
Entladungsphase zur Verfügung.
Wesentlich für die Wirksamkeit der Fragmentieranlage ist, daß
der elektrische Durchschlag durch das Fragmentiergut hindurch
früher erfolgt als nur durch die Prozeßflüssigkeit, dem Wasser
beispielsweise.
Im praktischen Betrieb hat sich gezeigt, dass die Standzeit
des Isolators gemäß der Ausführung nach dem Stand der Technik
durch Gleitentladungen entlang seiner Oberfläche zur Prozess
flüssigkeit stark begrenzt ist.
Entladungskanäle starten, von der freien Elektrodenoberfläche
ausgehend, an der Stoßstelle Prozeßflüssigkeit-Isolator-Elek
trode und verlaufen bevorzugt entlang der Isolatoroberfläche
insbesondere, wenn sich wenig Fragmentiergut im Reaktionsgefäß
befindet, dabei wird der Isolator infolge der stromstarken
Entladung zerstört.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Elektrode mit
ihrem ummantelnden Isolator aus zähem Material in ihrer Geo
metrie im Grenzgebiet Isolator-Elektrodenspitze-Prozeßflüssig
keit so zu gestalten, daß die tangential zur Isolatoroberflä
che gerichtete Feldstärke an der Isolatorstirn am Übergang zur
Elektrode möglichst gering ist.
Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beiden aufgeführten
kennzeichnenden Merkmale oder durch eines der beiden Merkmale
alleine gelöst. Im einzelnen ist das:
die Hochspannungselektrode hat an ihrem blankliegenden Be reich, der völlig in die Prozessflüssigkeit eingetaucht ist, im Anschluss an den Isolator einen ringförmigen metallischen, zur Umgebung hin runden Wulst zur Entlastung vom elektrischen Feld in diesem Bereich. Der Isolator stößt mit seiner Stirn daran bzw. kommt mit ihr dort dem Wulst sehr nahe. Vom dem Wulst aus läuft die Elektrode in die ebenfalls blanke Elektro denspitze aus und steht der Gegenelektrode im Reaktionsgefäß im vorgegeben Abstand gegenüber.
die Hochspannungselektrode hat an ihrem blankliegenden Be reich, der völlig in die Prozessflüssigkeit eingetaucht ist, im Anschluss an den Isolator einen ringförmigen metallischen, zur Umgebung hin runden Wulst zur Entlastung vom elektrischen Feld in diesem Bereich. Der Isolator stößt mit seiner Stirn daran bzw. kommt mit ihr dort dem Wulst sehr nahe. Vom dem Wulst aus läuft die Elektrode in die ebenfalls blanke Elektro denspitze aus und steht der Gegenelektrode im Reaktionsgefäß im vorgegeben Abstand gegenüber.
Die andere oder weitere Maßnahme ist:
Ein kegelstumpfmantelförmiger dielektrischer Einsatz aus nicht sprödem Material befindet sich im Elektrodenzwischenraum. Er verdrängt durch seine Anwesenheit das elektrischen Feld in sein Inneres. Der Einsatz liegt mit seiner kleineren Öffnung auf dem Boden des Reaktionsgefäßes rotationssymmetrisch zu der Rotationsachse. Grundsätzlich ist als ein solcher dielek trischer Einsatz ein aufsammelndes rotationsförmiges Gebilde geeignet, dessen Achse auf der der Elektrodenanordnung liegt und im Bereich seiner Rotationsachse eine durchgehende Öffnung für den Durchfall der Fragmente hat, die eventuell trichter förmig ist, auf jeden Fall aber die Ausbildung von Entladungs kanälen zur Gegenelektrode hin zulässt.
Ein kegelstumpfmantelförmiger dielektrischer Einsatz aus nicht sprödem Material befindet sich im Elektrodenzwischenraum. Er verdrängt durch seine Anwesenheit das elektrischen Feld in sein Inneres. Der Einsatz liegt mit seiner kleineren Öffnung auf dem Boden des Reaktionsgefäßes rotationssymmetrisch zu der Rotationsachse. Grundsätzlich ist als ein solcher dielek trischer Einsatz ein aufsammelndes rotationsförmiges Gebilde geeignet, dessen Achse auf der der Elektrodenanordnung liegt und im Bereich seiner Rotationsachse eine durchgehende Öffnung für den Durchfall der Fragmente hat, die eventuell trichter förmig ist, auf jeden Fall aber die Ausbildung von Entladungs kanälen zur Gegenelektrode hin zulässt.
Er ist gemäß Anspruch 2 nicht durchlässig ist und hat damit
für das gesamte drauffallende Prozessgut Sammelwirkung zur
Mitte hin, oder er ist nach Anspruch 3 perforiert und hat ent
sprechend der Lochweite für das drauffallende Prozessgut Sieb-
oder Separationswirkung, indem, gemessen an der Lochweite,
großkörniges Prozessgut zur Mitte durch die kleine Kegel
stumpfmantelöffnung und, daran gemessen, kleinkörniges Pro
zessgut hindurchfällt und absinkt.
Die Schonung des problematische Drei-Medien-Gebiets, blanke
Elektrode, Isolatorstirn und Prozessflüssigkeit, durch die ge
eignete Feldsteuerung entlastet dasselbe dadurch, dass es na
hezu feldfrei bzw. feldschwach gehalten wird. Dadurch ist dort
die Ausbildung eines Entladungskanals oder von Entladungskanä
len entlang der Isolatoroberfläche sehr unwahrscheinlich. Zur
Folge hat das eine beträchtliche Erhöhung der Lebensdauer der
gesamten Hochspannungselektrode oder gleichbedeutend: ihre
elektrischen Eigenschaften bleiben langzeitstabil.
Die in Anspruch 1 aufgeführten Maßnahmen werden in der Zeich
nung mit den Fig. 1 bis 3 näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 das Äquipotentiallinienbild mit Feldentlastung,
Fig. 2 das Äquipotentiallinienbild mit Feldentlastung und
Feldverdrängung,
Fig. 3 das Äquipotentiallinienbild ohne Feldentlastung und
Fig. 4 die Fragmentieranlage im schematisierten Aufbau.
In Fig. 1 ist das rotationssymmetrische Gebilde: Isolator-
Elektrode ausschnittsweise dargestellt. Die Anordnung ist hier
wegen der Art der Symmetrie nur hälftig zur Rotationsachse,
dem linken Bildrand, dargestellt. Dort, wo Isolator, Elektrode
und Prozeßflüssigkeit, hier Wasser, alle drei sich gegenseitig
treffen (Drei-Medien-Stoßstelle/Gebiet), besteht, feldtech
nisch gesehen, die Feldentlastung. Die Elektrode hat dort, wo
sie aus dem ummantelnden Isolator in die Prozeßflüssigkeit
tritt einen ringförmigen Wulst um den Umfang, der nach außen
hin keine Kanten aufweist, also mit dem Radius gleich der hal
ben Wulstdicke abgerundet ist. Die Rundung kann auch mit ande
ren Maßen durchgeführt sein, diese hier ist nur fertigungs
technisch sehr einfach.
Die Dichte der Äquipotentiallinien ist in diesem Drei-Medien-
Stoßgebiet gering, folglich starten von dort aus sehr wahr
scheinlich keine Entladungskanäle. Die bilden sich höchstwahr
scheinlich bzw. vorzugsweise in Gebieten hoher Äquipotential
liniendichte aus, also an dem zur Gegenelektrode weisenden Ge
biet der Stirn des Wulstes oder eben der Elektrodenspitze, wie
die Anordnung der Linienschar zeigt. Die Entladungen werden im
Stirnbereich der blanken Elektrode bevorzugt starten.
Das kegelstumpfmantelförmige, in Fig. 2 angedeutete Gebilde
ist hier ein Gitter aus dielektrischem, zähem Material wie PE
bzw. Nylon oder dergleichen. Das schon hinreichend fragmen
tierte Gut kann im dortigen Bereich hindurch rieseln. Dieses
Gitter zerrt je nach dielektrischer Eigenschaft gewissermaßen
die Potentiallinen noch zusätzlich zu sich und setzt damit die
Dichte derselben im Elektrodenbereich weiter herab. Die Vor
aussetzung, daß dort Entladungskanäle starten können, ist
durch diese Maßnahmen auch ganz erheblich und damit wirksam
abgebaut.
Die Wirksamkeit der Maßnahme zeigt sich durch den Vergleich
der Gestaltung (Fig. 3) nach dem Stand der Technik mit dem
(Fig. 1 und/oder 2) der Erfindung. Die Dichte der Äquipoten
tiallinien ist in der herkömmlichen Gestaltung in der Drei-Me
dien-Zone ungleich höher und damit die elektrische Belastung
des Isolator in seiner Stirnzone ungleich größer.
In Fig. 4 ist der Übersicht halber die Bedeutung der Elektro
de und deren Belastung im Betrieb hervorgehoben. Die gesamte
Fragmentieranlage ist schematisch mit ihren wesentlichen Bau
gruppen skizziert. An den elektrischen Energiespeicher, den
Marx-Generator, ist die Fragmentiereinrichtung über die im
einfachsten Fall im Selbstdurchbruch arbeitende Funkenstrecke
am Ausgang angeschlossen. An die Funkenstrecke koppelt die ins
Reaktionsgefäß ragende Elektrode unmittelbar an. Im Bereich
des Reaktionsgefäßes ist die Elektrode mit dem Isolator umman
telt. Der Isolator ragt über den Pegel der Prozeßflüssigkeit,
hier Wasser, hinaus, so daß in diesem Gebiet im Betrieb sicher
Isolation besteht, er läßt in der Prozeßflüssigkeit den Endbe
reich der Elektrode frei, da nur von dort sich die Entladungs
kanäle in Reihe durch das Fragmentiergut und die Prozeßflüs
sigkeit ausbilden sollen.
Die Gestaltung der Gegenelektrode ist prozeßabhängig und hier
z. B. nur der Boden des Reaktionskübels, von dem aus es elek
trisch unmittelbar zurück zum Marx-Generator geht.
Claims (3)
1. Maßnahmen zur Vermeidung von lokal zerstörerisch wirkenden
elektrischen Felddichten an einer rotationssymmetrischen
Elektrodenanordung aus einer mit Hochspannung beaufschlagba
ren, stabförmigen Elektrode und einer auf festem elektri
schen Potential liegenden Gegenelektrode, die einen vorgeb
baren Abstand zueinander haben,
wobei:
die Stablängsachse auf der Rotationsachse liegt,
die Gegenelektrode Bestandteil des Bodens eines Reaktionsge fäßes ist, das mit Prozessflüssigkeit gefüllt ist, in dem Prozessgut eingebracht ist, das über impulsartige und lei stungsstarke elektrische Entladungen zwischen den beiden Elektroden fraktioniert wird,
die Hochspannungselektrode mit einem Isolator unter Freilas sung eines blankliegenden Endbereichs vorgegebener Länge um mantelt ist und dieser blanke Endbereich völlig in die Pro zessflüssigkeit eingetaucht ist,
gekennzeichnet dadurch,
dass die Hochspannungselektrode an ihrem blankliegenden, in die Prozessflüssigkeit eingetauchten Bereich, im Anschluss an den Isolator einen ringförmigen metallischen, zur Umge bung hin runden Wulst zur Abschwächung des dortigen elektri schen Feldes hat und dann vollends in die zu einer Gegen elektrode im Reaktionsgefäß exponierten Elektrodenspitze ausläuft, und/oder
ein zur Elektrodenachse rotationsförmiger dielektrischer Einsatz mit zentralem Durchgang im Elektrodenzwischenraum zur Verdrängung des elektrischen Feldes auf dem Boden des Reaktionsgefäßes mit seiner Öffnung aufliegt.
die Stablängsachse auf der Rotationsachse liegt,
die Gegenelektrode Bestandteil des Bodens eines Reaktionsge fäßes ist, das mit Prozessflüssigkeit gefüllt ist, in dem Prozessgut eingebracht ist, das über impulsartige und lei stungsstarke elektrische Entladungen zwischen den beiden Elektroden fraktioniert wird,
die Hochspannungselektrode mit einem Isolator unter Freilas sung eines blankliegenden Endbereichs vorgegebener Länge um mantelt ist und dieser blanke Endbereich völlig in die Pro zessflüssigkeit eingetaucht ist,
gekennzeichnet dadurch,
dass die Hochspannungselektrode an ihrem blankliegenden, in die Prozessflüssigkeit eingetauchten Bereich, im Anschluss an den Isolator einen ringförmigen metallischen, zur Umge bung hin runden Wulst zur Abschwächung des dortigen elektri schen Feldes hat und dann vollends in die zu einer Gegen elektrode im Reaktionsgefäß exponierten Elektrodenspitze ausläuft, und/oder
ein zur Elektrodenachse rotationsförmiger dielektrischer Einsatz mit zentralem Durchgang im Elektrodenzwischenraum zur Verdrängung des elektrischen Feldes auf dem Boden des Reaktionsgefäßes mit seiner Öffnung aufliegt.
2. Maßnahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
dielektrische Einsatz kegelstumpfmantelförmig und durch
seine Wand hindurch für fragmentiertes Gut nicht durchlässig
ist.
3. Maßnahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
dielektrische Einsatz kegelstumpfmantelförmig und seine Wand
derartig perforierte ist, dass er für fragmentiertes Gut un
ter einer vorgegebenen Korngröße durchlässig ist.
Priority Applications (4)
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