DE10125420C1 - Mehrstufiger Kolbenverdichter - Google Patents
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Abstract
Zur Gewährleistung einer hohen Dichtigkeit bei einer sehr geringen Schließkraft der Dichtungselemente wird vorgeschlagen, dass der Überströmkanal (19) im Ventilkolben (9) in mindestens zwei Durchgangsbohrungen (26, 27) mündet und die Dichtscheibe des im Ventilkolben (9) befindlichen Überströmrückschlagventils (20) als eine lose geführte und hubbegrenzte Verschlussmembran (28) ausgebildet ist. Dabei weisen die Durchgangsbohrungen (26, 27) des Überströmkanals (19) unterschiedliche Durchmesser auf und befinden sich auf einem gemeinsamen Teilkreis mit einem radialen Abstand zur Achse der Verschlussmembran (28) und sind von der Verschlussmembran (28) vollständig abgedeckt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kolbenverdichter nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Derartige Kolbenverdichter werden in allen technischen Bereichen eingesetzt, wo ein
Bedarf an Druckluft besteht. In erster Linie kommen solche Kolbenverdichter in der
Fahrzeugindustrie für die Luftfederung und/oder Luftdämpfung zur Anwendung.
Ein solcher Kolbenverdichter in einer zweigestuften Ausführung ist beispielsweise in
der DE 197 15 291 A1 beschrieben. Dieser Kolbenverdichter besteht aus einem Ver
dichtergehäuse, in dem eine zylindrische Niederdruckkammer mit einem größeren Nie
derdruckkolben und eine zylindrische Hochdruckkammer mit einem kleineren Hoch
druckkolben ausgebildet sind. Dabei befinden sich die Niederdruckkammer und die
Hochdruckkammer auf einer gemeinsamen Achse und der Niederdruckkolben und der
Hochdruckkolben sind zu einem einstückigen Druckkolben mit einer gemeinsamen
Kolbenstange ausgeformt. Die Niederdruckkammer besitzt einen Einlass mit einem Ein
lassrückschlagventil, die Hochdruckkammer besitzt einen Auslass mit einem Auslass
rückschlagventil und beide Druckkammern sind durch einen Überströmkanal verbun
den, in dem ein Überströmrückschlagventil angeordnet ist. In die gemeinsame Kolben
stange des Niederdruckkolbens und des Hochdruckkolbens greift in rechtwinkliger Aus
richtung ein Kurbelzapfen einer Kurbelwelle ein, die beispielsweise von einem Elekt
romotor angetrieben wird und die ihre rotierende Bewegung in eine linerare Bewegung
am einteiligen Druckkolben umwandelt. Aus dieser linearen Bewegung ergibt sich am
Druckkolben eine oszillierende Bewegung.
Das Einlassrückschlagventil, das Auslassrückschlagventil und das Überströmrück
schlagventil besitzen Dichtscheiben aus Federstahl, die, wie im Falle des Einlass
rückschlagventiles und des Überströmrückschlagventiles, durch eine mittige Schraube
befestigt sind und die in dichtender Weise mehrere auf einem Teilkreis angeordnete
Strömungskanäle überdecken, oder die, wie im Fall des Auslassrückschlagventiles,
durch eine seitlich versetzte Schraube gehalten wird und die einen daneben liegenden
Strömungskanal abdichten.
Diese Rückschlagventile erfüllen ihre Aufgabe nur unzureichend. So ist festzustellen,
dass die metallischen Dichtscheiben nicht ausreichend abdichten. Das ist darauf zurück
zuführen, dass die Schließkraft der Dichtscheiben ausschließlich durch die Eigenspan
nungen des Federstahles aufgebracht wird. Dieser Schließkraft wirkt oftmals noch eine
Spannkraft entgegen, die von der Befestigungsschraube ausgeht und die im druckausge
glichenen Zustand eine glatte Auflage der Dichtscheibe verhindert. Undichtigkeiten tre
ten auch dadurch auf, dass mit der Zeit Ermüdungserscheinungen an der Dichtscheibe
auftreten und dass die Dichtscheiben aus diesem Grund nicht einwandfrei an der Dicht
fläche anliegen. Zum Ausgleich dieser nachteiligen Wirkungen werden die Dichtschei
ben in der Regel stärker ausgeführt. Das erhöht aber wiederum den Einbauraum einer
solchen Dichtscheibe und verringert das Volumen der entsprechenden Druckkammer.
Solche Kolbenverdichter sind dann nicht sehr leistungsfähig. Die durch die Verstärkung
der Dichtscheibe erzielte höhere Schließkraft erhöht aber gleichzeitig die erforderliche
Öffnungskraft für den freien Durchfluss, die vom Systemdruck aufgebracht werden
muss. Auch das verringert den Wirkungsgrad des Kolbenverdichters erheblich.
Es hat sich auch gezeigt, dass das Material der Dichtscheiben wegen der hohen Fre
quenzen des Kolbenverdichters recht schnell ermüdet und daher nur eine geringe Le
bensdauer der Dichtscheiben zu verzeichnen ist.
Letztlich ist auch die Herstellung der Dichtscheiben aus Federstahl sehr aufwendig, da
einerseits das Material schwer zu bearbeiten ist und andererseits hohe Anforderungen an
die Qualität der Dichtfläche an der Dichtscheibe gestellt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen gattungsgemäßen Kolbenver
dichter zu entwickeln, dessen Rückschlagventile eine sehr geringe Schließkraft aufwei
sen und gleichzeitig eine hohe Dichtigkeit gewährleisten.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 7.
Der neue Kolbenverdichter beseitigt die genannten Nachteile des Standes der Technik.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
Dazu zeigen:
Fig. 1: einen zweistufigen Kolbenverdichter in einer schematischen Schnittdar
stellung,
Fig. 2: eine Einzelheit des Kolbenverdichters mit der Darstellung des Einlass
rückschlagventiles,
Fig. 3: eine Einzelheit des Kolbenverdichters mit der Darstellung des Ü
berströmrückschlagventiles und des Auslassrückschlagventiles und
Fig. 4: eine Draufsicht zum Überströmrückschlagventil gehörenden Ventilein
satzes.
Nach der Fig. 1 besteht ein zweistufiger Kolbenverdichter in seinen Hauptbestandteilen
aus dem eigentlichen Kolbenverdichter 1, einem Antriebsmotor 2 und einer
Lufttrocknereinheit 3.
Zum Kolbenverdichter 1 gehört ein Ventilgehäuse 4 mit einem zylindrischen, im
Durchmesser gestuften Innenraum, der sich in eine Niederdruckkammer 5 mit einem
größeren Durchmesser und in eine Hochdruckkammer 6 mit einem kleineren Durch
messer aufteilt. Die Niederdruckkammer 5 ist mit einem Ventilgehäuseboden 7 und die
Hochdruckkammer 6 mit einem Ventilgehäusedeckel 8 dichtend nach außen verschlos
sen. Dabei ist der Ventilgehäusedeckel 8 mit dem Gehäuse der Lufttrocknereinheit 3
verbunden oder einstückig ausgeführt. In den Innenraum des Ventilgehäuses 4 ist ein
einstückiger Verdichterkolben 9 eingepasst, der dementsprechend aus einem Nieder
druckkolben 10 mit einem größeren Durchmesser, einem Hochdruckkolben 11 mit ei
nem kleineren Durchmesser und einer gemeinsamen Kolbenstange 12 besteht. Im äuße
ren Bereich der Kolbenstange 12 ist ein Kurbelgehäuse ausgebildet, in das in rechtwink
liger Ausrichtung das Pleuel 13 der Kurbelwelle 14 des Antriebsmotors 2 eingreift.
Die Niederdruckkammer 5 und die Hochdruckkammer 6 besitzen Verbindungen unter
einander und nach außen.
So befindet sich gemäß der Fig. 2 im Ventilgehäuseboden 7 des Kolbenverdichters 1
ein Einlassrückschlagventil 15, das die Niederdruckkammer 5 mil der Atmosphäre ver
bindet. Zu diesem Einlassrückschlagventil 15 gehören mehrere, auf einer gemeinsamen
Kreisbahn angeordnete Einlassöffnungen 16 und eine, alle Einlassöffnungen 16 abde
ckende, erste Verschlussmembran 17. Dabei ist die Verschlussmembran 17 in eine in
nenliegende Senkbohrung eingepasst, die einen balligen oder einen winkligen Boh
rungsgrund aufweist. Ein mittig angesetztes und pilzartiges Befestigungselement 18 fi
xiert die Verschlussmembran 17 und hält die Verschlussmembran 17 unter einer leich
ten Spannung auf den Grund der Senkbohrung. Dabei ist diese durch das Befestigungs
element 18 eingebrachte Spannung so gewählt, dass die erste Verschlussmembran 17 in
ihrer Position drehfähig ist und sich im druckausgeglichenen Zustand nicht von den Ein
lassöffnungen 16 abhebt. Außerdem sind die Verschlussmembran 17 und das Befesti
gungselement 18 bündig in die Senkbohrung eingelassen, damit kein Volumen der Nie
derdruckkammer 5 verloren geht.
So befindet sich weiterhin im Verdichterkolben 9 ein durchgängiger Überströmkanal
19, der die Niederdruckkammer 5 und die Hochdruckkammer 6 miteinander verbindet.
Gemäß der Fig. 3 ist im hochdruckseitigen Mündungsbereich dieses Überströmkanals
19 ein Überströmrückschlagventil 20 angeordnet, das die Niederdruckkammer 5 und die
Hochdruckkammer 6 funktionsbedingt miteinander verbindet oder trennt. Dazu ist die
Mündung des Überströmkanals 19 zu einer im Querschnitt nierenförmigen Kammer 21
aufgeweitet, wobei die Nierenform einer Kreisbahn folgt.
Das Überströmrückschlagventil 20 besteht aus einer Topfmanschette 22 aus Kunststoff,
die mit ihrem Boden auf die Stirnfläche des Hochdruckkolben 11 aufliegt und an der
Innenwand der Hochdruckkammer 6 dichtend anliegt. Im Bereich des Überströmkanals
19 ist die Topfmanschette 22 durchbrochen.
Zum Überströmrückschlagventil 20 gehört weiterhin ein besonders ausgeführter Ventil
halter 23, der passend in den Innenraum der Topfmanschette 22 eingesetzt ist und der in
der Fig. 4 näher gezeigt wird. Dieser Ventilhalter 23 besitzt demnach eine äußere Form,
die auf den Innenraum der Topfmanschette 22 ausgerichtet ist. Von der Seite der Hoch
druckkammer 6 ist eine zylindrische Ausnehmung 24 eingebracht, deren Achse um ei
nen bestimmten Exzentrizitätsbetrag von der Achse des Hochdruckkolbens 11 entfernt
angeordnet ist. Dieser Exentrizitätsbetrag sowie die Grüße und die radiale Lage der zy
lindrischen Ausnehmung 24 gewährleisten, dass die zylindrische Ausnehmung 24 in
Überdeckung mit der nierenförmigen Kammer 21 des Überströmkanals 19 liegt. Der
Ventilhalter 23 ist außerhalb der zylindrischen Ausnehmung 24 mit verteilt angeordne
ten Befestigungselementen 25 zur lagebestimmenden Verankerung mit dem Hoch
druckkolben 11 ausgerüstet.
Im äußeren radialen Bereich der zylindrischen Ausnehmung 24 befinden sich eile erste
Durchgangsbohrung 26 mit einem kleineren Durchmesser und eine zweite Durchgangs
bohrung 27 mit einem größeren Durchmesser, die einen gleichen oder unterschiedlichen
Abstand zur Achse der zylindrischen Ausnehmung 24 aufweisen und die in ihrer Lage
und in ihrer Ausdehnung so ausgelegt sind, dass sie mit der nierenförmigen Kammer 21
des Überströmkanals 19 in Überdeckung liegen. Neben der ersten Durchgangsbohrung
26 und der zweiten Durchgangsbohrung 27 können in gleicher Art weitere Durchgangs
bohrungen eingesetzt werden. In die zylindrische Ausnehmung 24 ist eine frei auflie
gende zweite Verschlussmembran 28 mit einem solchen Spiel eingepasst, dass sie in
Drehrichtung und in axialer Richtung frei beweglich ist und der ringförmige Zwischen
raum zwischen der zweiten Verschlussmembran 28 und der Innenwand der zylindri
schen Ausnehmung 24 als Luftdurchtritt geeignet ist. Zur Verringerung der Reibungs
widerstände sind die benachbarten Kanten der zylindrischen Ausnehmung 24 und der
zweiten Verschlussmembran 28 abgerundet bzw. gebrochen ausgeführt.
Die zylindrische Ausnehmung 24 ist weiterhin mit einem Anschlaggitter 29 abgedeckt,
das einerseits den axialen Hub der zweiten Verschlussmembran 28 begrenzt und ande
rerseits dem freigegebenen Druckluftstrom einen weitestgehend freien Durchtritt ge
währt. Dabei ist die Struktur der Gitterstreben frei gewählt, wobei die Durchbrüche im
Anschlaggitter 29 so klein ausgeführt sind, dass sich die zweite Verschlussmembran 28
nicht verklemmen kann. Die Durchbrüche können auch unterschiedlich groß sein.
Weiterhin besitzt die Hochdruckkammer 6 ein Auslassrückschlagventil 30 zur Verbin
dung der Hochdruckkammer 6 mit einer Verbraucherleitung. Dieses Auslassrück
schlagventil 30 ist nach der Fig. 3 zwischen dem Ventilgehäuse 4 und dem Ventilgehäu
sedeckel 8 angeordnet und besteht aus einer am Umfang eingespannten Ventilplatte 31
und einer drillen Verschlussmembran 32. Die Ventilplatte 31 ist gegenüber dem Ventil
gehäuse 4 und gegenüber dem Ventilgehäusedeckel 8 abgedichtet ausgeführt und besitzt
mehrere auf einem gemeinsamen Teilkreis angeordnete Auslassöffnungen 33. Die dritte
Verschlussmembran 32 ist als ein Ring gestaltet und besitzt demnach eine mittige
Durchflussbohrung 34. Mit ihrem Umfang ist die dritte Verschlussmembran 32 zwi
schen der Ventilplatte 31 und dem Ventilgehäusedeckel 8 festgehalten, während die
Durchflussbohrung 34 mit ihrem Durchmesser so ausreichend kleiner als der Teilkreis
durchmesser der Durchmesser der Auslassöffnungen ausgelegt ist, dass die Auslassöff
nungen 33 von der dritten Verschlussmembran 32 voll überdeckt werden.
Die dritte Verschlussmembran 32 ist ohne konstruktive Vorspannung eingebaut, so dass
sich die Schließkraft nur aus der materialspezifischen Eigenspannung ergibt.
Die erste Verschlussmembran 17 des Einlassrückschlagventiles 15, die zweite Ver
schlussmembran 28 des Überströmrückschlagventiles 28 und die dritte Verschluss
membran 32 des Auslassrückschlagventiles 30 bestehen aus Kunststoff, insbesondere
aus einem elastischen Polymer, das in der Hauptsache eine hohe Durchschlagsfestigkeit
besitzt, hoch temperaturbeständig ist und elastische Eigenschaften mit Memory-Effekt
aufweist.
Während des Betriebes wird die drehende Bewegung der vom Antriebsmotor 2 ange
triebenen Kurbelwelle 14 über das Pleuel 13 in eine oszillierende Linearbewegung um
gewandelt und auf den Ventilkolben 9 übertragen. Damit bewegen sich gleichermaßen
der Niederdruckkolben 10 und der Hochdruckkolben 11 zwischen zwei gegenüberlie
genden Umkehrpunkten und bilden so zwei sich im Volumen wechselweise verändern
de Niederdruckkammer 5 und Hochdruckkammer 6.
Dabei entsteht bei einer sich vergrößernden Niederdruckkammer 5 ein solcher Unter
druck, der die erste Verschlussmembran 17 an seinem äußeren Umfang anheben und
Außenluft durch die Einlassöffnungen 16 einströmen lässt. Dieser Öffnungsdruck ergibt
sich aus der Summe der Materialspannung der Verschlussmembran 17 und der einbau
bedingten Vorspannung an der Verschlussmembran 17. Gleichzeitig schließt der Unter
druck die zweite Verschlussmembran 28 des Überströmrückschlagventiles 20.
Am oberen Umkehrpunkt der Bewegung des Ventilkolbens 9 stellt sich an der ersten
Verschlussmembran 17 ein ausgeglichener Druck zwischen der Niederdruckkammer 5
und der Atmosphäre ein, wodurch die Verschlussmembran 17 durch die genannten
Kräfte der Vorspannung auf die Einlassöffnungen 16 gedrückt wird und diese ver
schließt. Auf Grund der optimalen Auswahl der Material- und Einbauspannungen treten
einerseits beim Ansaugen geringste Durchflusswiderstände auf und schließt andererseits
die erste Verschlussmembran 17 in kürzester Zeit nach dem Erreichen des oberen Um
kehrpunktes. Das verbessert den Wirkungsgrad des Kolbenverdichters erheblich.
Mit der umgekehrten Bewegung des Ventilkolbens 9 wird die Niederdruckkammer 5
verkleinert, sodass die dort eingespannte Luft unter Druck durch den Überströmkanal 19
zur Hochdruckkammer 6 befördert wird. Dabei strömt die Luft zunächst in die nieren
förmige Kammer 21 des Überströmkanales 19 und belastet von dort die zweite Ver
schlussmembran 28 im Bereich und im Umfang der ersten Durchgangsbohrung 26 und
der zweiten Durchgangsbohrung 27. Damit wirkt über die erste Durchgangsbohrung 26
eine erste Öffnungskraft und über die zweite Durchgangsbohrung 27 eine zweite Öff
nungskraft auf die zweite Verschlussmembran 28 ein, die beide parallel zueinander wir
ken. Diese beiden Kräfte sind so unterschiedlich, wie die Querschnitte der beiden
Durchgangsbohrungen 26 und 27. Damit kommt die freiliegende zweite Verschluss
membran 28 in eile Schieflage und durch radiale Kraftkomponenten in eine radiale
Drehbewegung, die von der kleineren Durchflussbohrung 26 zur größeren Durchfluss
bohrung 27 gerichtet ist und die die Lage der zweiten Verschlussmembran 28 zu den
beiden Durchgangsbohrungen 26, 27 stetig verändert. Das verlängert die Lebensdauer
der zweiten Verschlussmembran 28 entscheidend, da die Belastung des Materials der
Verschlussmembran 28 umlaufend verteilt wird und somit eine vorzeitige Überlastung
nur einer bestimmten Stelle der Verschlussmembran 28 vermieden wird. Eine solche
Überlastung führt schnell zum Durchschlagen und zu einem Ausfall des Überström
rückschlagventiles 20. Die freiliegende zweite Verschlussmembran 28 setzt dem durch
fließenden Druckluftstrom nur einen geringsten Widerstand entgegen.
Am unteren Umkehrpunkt der Bewegung des Ventilkolbens 9 stellt sich wieder ein aus
geglichener Druck zwischen der Niederdruckkammer 5 und der Hochdruckkammer 6
ein, der das Überströmrückschlagventil 20 schließen lässt. Durch die freie und rei
bungsarme Führung der zweiten Verschlussmembran 28 erfolgt die Schließung äußerst
reaktionsschnell.
Mit der die Hochdruckkammer 6 verkleinernden Bewegung des Ventilkolbens 9 wird
die in der Hochdruckkammer 6 eingeschlossene Druckluft über das Auslassrückschlag
ventil 30 verdrängt. Dabei passiert die Druckluft die von der dritten Verschlussmembran
32 freigegebenen Auslassöffnungen 33. Am oberen Umkehrpunkt der Bewegung des
Ventilkolbens 9 schließt das Auslassrückschlagventil 30 wiederum äußerst reaktions
schnell.
1
Kolbenverdichter
2
Antriebsmotor
3
Lufttrocknereinheit
4
Ventilgehäuse
5
Niederdruckkammer
6
Hochdruckkammer
7
Ventilgehäuseboden
8
Ventilgehäusedeckel
9
Verdichterkolben
10
Niederdruckkolben
11
Hochdruckkolben
12
Kolbenstange
13
Pleuel
14
Kurbelwelle
15
Einlassrückschlagventil
16
Einlassöffnungen
17
Erste Verschlussmembran
18
Befestigungselement
19
Überströmkanal
20
Überströmrückschlagventil
21
Nierenförmige Kammer
22
Topfmanschette
23
Ventilhalter
24
Zylindrische Ausnehmung
25
Befestigungselement
26
Erste Durchgangsbohrung
27
Zweite Durchgangsbohrung
28
Zweite Verschlussmembran
29
Anschlaggitter
30
Auslassrückschlagventil
31
Ventilplatte
32
Dritte Verschlussmembran
33
Auslassöffnung
34
Durchflussbohrung
Claims (7)
1. Mehrstufiger Kolbenverdichter, bestehend aus einem Ventilgehäuse (4)
und einem darin verschiebbaren, von einem Antriebsmotor (2) linear oszillierend
angetriebenen und einstückig ausgebildeten Ventilkolben (9), der auf seiner einen
Seite einen Niederdruckkolben (10) und auf seiner anderen Seile einen Hochdruck
kolben (11) zur Begrenzung einer volumenveränderlichen Niederdruckkammer (5)
mit einem Einlassrückschlagventil (15) und einer volumenveränderlichen Hochdruck
kammer (6) mit einem Auslassrückschlagventil (30) aufweist, wobei die Nieder
druckkammer (5) und die Hochdruckkammer (6) über einen Überströmkanal (19)
miteinander verbunden sind, in dem ein in Richtung zur Hochdruckkammer (6) öff
nendes Überströmrückschlagventil (20) eingesetzt ist, wobei das
Überströmrückschlagventil (20) mit einer Dichtscheibe ausgerüstet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Überströmkanal (19) in mindestens zwei Durch
gangsbohrungen (26, 27) mündet und die Dichtscheibe des Überströmrückschlagven
tiles (20) als eine lose geführte und hubbegrenzte Verschlussmembran (28) ausgebil
det ist, wobei die Durchgangsbohrungen (26, 27) des Überströmkanals (19) unter
schiedliche Durchmesser aufweisen und sich auf einem gemeinsamen Teilkreis mit
einem radialen Abstand zur Achse der Verschlussmembran (28) angeordnet sind und
von der Verschlussmembran (28) vollständig abgedeckt sind.
2. Mehrstufiger Kolbenverdichter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussmembran (28) in eine Ausnehmung
(24) eines Ventilhalters (23) eingepasst und durch ein Anschlaggitter (29) abgedeckt
ist.
3. Mehrstufiger Kolbenverdichter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Durchflussbohrungen (26, 27) mit unter
schiedlichen Durchmesser in die zylindrische Ausnehmung (24) des Ventilhalters
(23) eingebracht sind und Verbindung zum Überströmkanal (19) besitzen, wobei der
Überströmkanal (19) im Mündungsbereich als eine nierenförmige Kammer (21) aus
gebildet ist.
4. Mehrstufiger Kolbenverdichter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussmembran (28) aus einem elastischen
Polymer mit einer hohen Durchschlagsfestigkeit, mit einer hohen Temperaturverträg
lichkeit und mit Memoryeigenschaften besteht.
5. Mehrstufiger Kolbenverdichter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Einlassrückschlagventil (15) mit einer ersten
Verschlussmembran (17) und das Ausgangsrückschlagventil (30) mit einer dritten
Verschlussmembran (32) ausgerüstet sind, die ebenfalls aus einem elastischen Poly
mer mit gleichen Eigenschaften bestehen.
6. Mehrstufiger Kolbenverdichter nach Anspruch 5, bei dem das Einlassrück
schlagventil (15) mit mehreren auf einem Teilkreis angeordneten Einlassöffnungen
(16) ausgerüstet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Verschlussmembran (17) des Einlass
rückschlagventiles (15) in eine Senkbohrung des Ventilgehäusebodens (7) mit einem
balligen oder winkligen Bohrungsgrund eingepasst ist und durch ein mittig angesetz
tes und pilzartiges Befestigungselement (18) unter Spannung fixiert ist, wobei das
Befestigungselement (18) nur soweit in die Senkbohrung eintaucht, dass es mit der
Innenfläche des Ventilgehäusebodens (7) bündig abschließt und die erste Ver
schlussmembran (17) nur soweit vorspannt, dass die Verschlussmembran (17) noch
drehbar bleibt.
7. Mehrstufiger Kolbenverdichler nach Anspruch 5, bei dem das Ausgangs
rückschlagventil (3()) mehrere auf einem gemeinsamen Teilkreis angeordnete Aus
lassöffnungen (33) besitzt,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassöffnungen (33) in eine Ventilplatte (31)
eingebracht sind, die zwischen dem Ventilgehäuse (4) und einem Ventilgehäusede
ckel (8) eingespannt ist und die dritte Verschlussmembran (32) als Ring ausgebildet
ist und mit ihrem äußeren Umfang ohne Spannung zwischen der Ventilplatte (31)
und dem Ventilgehäusedeckel (8) gehalten ist, wobei die dritte Verschlussmembran
(32) die Auslassöffnungen (33) mit seinem inneren Umfang überdeckt.
Priority Applications (6)
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