DE10124686A1 - Arbeitsverfahren und Vorrichtung zum Betätigen eines Drehstangenverschlusses an Möbel-Drehtüren - Google Patents

Arbeitsverfahren und Vorrichtung zum Betätigen eines Drehstangenverschlusses an Möbel-Drehtüren

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Arbeitsverfahren sowie eine Vorrichtung zum Betätigen eines Drehstangenverschlusses an Möbel-Drehtüren. Es wird vorgeschlagen, die Drehbewegung der Drehstange durch eine Zwangssteuerung über die Schließhaken automatisch bei der Öffnungsbewegung und bei der Schließbewegung der Drehtür auszuführen, so daß als Funktionsaufgabe für das Verriegelungsschloß lediglich verbleibt, die Drehstange in der geschlossenen Position der Möbeltür gegen eine Rotation zu sperren. Hierdurch werden elektromotorische oder elektromagnetische Antriebe für das Verriegelungsschloß ermöglicht, die besonders kleinbauend sind und vorzugsweise ferngesteuert betätigt werden.

Description

Drehstangenverschlüsse für Möbel-Drehtüren sind bekannt. Sie umfassen ein an der Innen­ seite der Drehtür montiertes Verriegelungs­ schloß und eine Drehstange, die ebenfalls an der Innenseite der Drehtür drehbar gelagert ist, wobei die Drehstange mittels des Ver­ riegelungsschlosses rotierbar ist. Üblicher­ weise ist auf jedem Ende der Drehstange jeweils ein Schließhaken drehfest aufgesetzt, der bei einer Rotation der Drehstange eine Schwenk­ bewegung ausführt, so daß er in der geschlossenen Position der Drehtür einen am Schrankkorpus befestigten Dorn übergreift, wodurch die Möbel-Drehtür versperrt ist.
Drehstangenverschlüsse werden überwiegend für Hochschranktüren verwendet, da sie zumindest eine 2-Punkt-Verriegelung am oberen und am unteren Ende der Hochschranktüren ermöglichen. Immer ist bei diesen bekannten Drehstangen­ verschlüssen die Drehstange das wesentliche drehkraftübertragende Bauelement unabhängig davon, ob das Verriegelungsschloß, das die Drehstange rotiert, mittels eines Drehgriffes, mittels eines Drückers oder mittels eines Schließzylinders oder auf andere Weise betätigt wird.
Derartige handkraftbetätigte Verriegelungs­ schlösser haben sich in der Praxis bewährt, da sie ermöglichen, durch einfache Erhöhung der Handkraft Schließungen und Öffnungen der Drehstangenverschlüsse durchzuführen auch dann, wenn die Möbel-Drehtüren unter einer erhöhten Spannungsbelastung stehen (z. B. bei übervollen Schränken o. dergl.).
Gleichwohl werden von den Möbelherstellern Drehstangenverschlüsse für Möbel-Drehtüren gewünscht, die auf sehr moderne Weise elektromotorisch oder elektromagnetisch sowie auch drahtgebunden oder ferngesteuert zu betätigen sind. Das wirft bei Drehstangen­ verschlüssen, die unter einer erhöhten Spannungsbelastung Schließungen oder Öffnungen durchführen müssen, erhebliche Probleme auf, da im Regelfall die elektromotorischen oder elektromagnetischen Antriebskräfte nicht in der dafür benötigten Größenordnung an den Innenseiten der Möbel-Drehtüren installiert werden können. Dies deshalb, da höhere Antriebskräfte größere Baudimensionen der Antriebe erfordern, die an den Innenseiten der Möbel-Drehtüren vom Endverbraucher optisch nicht toleriert werden.
Die Aufgabe der Erfindung bestand deshalb darin, einen Drehstangenverschluß für Möbel-Drehtüren zu entwickeln, der insbesondere auch das ferngesteuerte Verschließen und Öffnen von Möbel-Drehtüren mittels elektromotorisch oder elektromagnetisch angetriebener Ver­ riegelungsschlösser ermöglicht, und zwar auch dann, wenn einzelne Türen einer Schrankanlage o. dergl. unter einer erhöhten Spannungsbelastung stehen.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß Anspruch 1 durch ein neues Arbeitsverfahren zum Betätigen eines Drehstangenverschlusses, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Drehbewegung der Drehstange mittels Steuerkurven am Schließhaken bei der Öffnungsbewegung und bei der Schließ­ bewegung der Drehtüren zwangsgesteuert wird, wobei mittels des Verriegelungsschlosses keine Drehkraft auf die Drehstange ausgeübt wird, sondern die Drehstange lediglich in der ge­ schlossenen Position der Möbel-Drehtür mittels des Verriegelungsschlosses gegen eine Rotation gesperrt wird.
Die erfindungsgemäße Lehre beinhaltet, daß die ohnehin vom Schrankbenutzer immer selbst und per Handkraft auszuführenden Öffnungs- und Schließbewegungen der Möbel-Drehtüren auch zugleich dafür genutzt werden können, um die Drehstangen-Rotation zwangszusteuern, und zwar in der Weise, daß die am Schrankkorpus befestigten Dorne in der Ablaufphase der Öffnungs- und Schließbewegungen der Möbeltüren als Steuerdorne dienen, die über Steuerkurven an den Schließhaken gewissermaßen automatisch (und bedingt durch die Handkraft des Schrank­ benutzers) die Drehstange jeweils in die gewünschte Endposition bringen, in der die drehfest auf der Drehstange befestigten Schließhaken entweder die Möbeltür zuhalten oder freigeben.
Für ein z. B. elektromotorisch oder elektro­ magnetisch angetriebenes Verriegelungsschloß verbleibt dann nur noch die Funktionsaufgabe, die Drehstange in ihrer Endposition bei geschlossener Möbeltür wahlweise entweder gegen eine Rotation zu sperren (die Möbeltür ist dann verschlossen, d. h. versperrt) oder für eine Rotation freizugeben (die Möbeltür kann dann geöffnet werden).
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lehre sind beachtlich. Die benötigten Antriebskräfte für das Verriegelungsschloß sind sehr gering, da sie nur für das Aktivieren oder Deaktivieren einer Sperrverriegelung erforderlich sind. Das Verriegelungsschloß kann somit sehr klein dimensioniert werden und ist demzufolge optisch wenig störend an der Innenseite von Möbeltüren gut unterzubringen.
Mit dieser automatischen und handbetätigten Drehstangen-Rotation können auch Öffnungs- und Schließbewegungen der Möbeltüren unter erhöhter Spannungsbelastung ausgeführt werden, da zu diesem Zweck lediglich die Handkraft erhöht werden muß.
Bei der konstruktiven Ausführung des neuen Drehstangenverschlusses ist es gemäß Anspruch 3 zudem von Vorteil, den Schließ­ haken mit einer Steuerkurve zu versehen, die so ausgeformt ist, daß der Schließhaken in der Endposition der Drehstange bei geschlossener Möbeltür an dem Dorn selbst­ haltend ist.
Daraus folgt, daß die Möbeltüren z. B. einer Schrankanlage in ihrer geschlossenen Position festgehalten sind, ohne daß zu diesem Zweck das Verriegelungsschloß verriegelt sein muß. Natürlich könnte man das alternativ auch durch andere marktübliche Zuhaltevorrichtungen erreichen. Der wesentliche Vorteil ist dabei immer, daß z. B. größere Schrankanlagen in Büros o. dergl. nur beim Verlassen des Raumes insgesamt z. B. per Fernsteuerung zu verschließen sind.
Der erfindungsgemäße Drehstangenverschluß ist nach Anspruch 2 in seiner konstruktiv-vor­ richtungsmäßigen Ausführung dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Schließhaken zusätzlich zu seinem Hakenfinger, der den am Schrankkorpus befestigten Dorn übergreift, einen den Dorn untergreifenden hakenförmigen zweiten Finger aufweist, und daß beide Hakenfinger jeweils an ihrer dem Dorn zugewandten Seite eine Steuerkurve besitzen derart, daß der Dorn bei der Öffnungsbewegung der Drehtür über die Steuerkurve des übergreifenden Hakenfingers und bei der Schließbewegung der Drehtür über die Steuerkurve des unter­ greifenden Hakenfingers die Drehstange rotiert, und daß das Verriegelungsschloß eine Sperr­ vorrichtung aufweist mittels der die Drehstange in ihrer bei geschlossener Drehtür vorgegebenen Endposition gegen eine Rotation fixierbar ist.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher be­ schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Innenseite einer Möbeltür mit einem erfindungsgemäßen Drehstangenverschluß,
Fig. 2 die Möbeltür und den Verschluß nach Anspruch 1, jedoch im geschlossenen und verriegelten Zustand,
Fig. 3 Funktionsabläufe des neuen Schließhakens gemäß den Fig. 1 und 2.
Fig. 1 zeigt die Innenseite einer Möbel-Drehtür in leicht geöffnetem Zustand mit einer in der üblichen Weise in Drehlagern 4 und 5 gelagerten Drehstange 6, die endseitig jeweils einen drehfest auf der Drehstange montierten Schließ­ haken 7 und 8 aufweist. Die Schließhaken arbeiten mit den Dornen 9 und 10 zusammen, die am Schrankkorpus befestigt sind.
Neben der Drehstange ist ein Verriegelungs­ schloß 11 an der Innenseite der Tür befestigt. Das Verriegelungsschloß besitzt einen elektro­ motorischen Antrieb, der in das Schloßgehäuse eingebaut ist und einen linear ausfahrbaren Sperriegel 12 antreibt. Der Sperriegel 12 arbeitet mit dem Sperrstift 13 zusammen, der an der Drehstange starr befestigt ist.
Fig. 2 zeigt die Möbeltür im geschlossenen und verriegelten Zustand. In diesem Zustand haben die äußeren Hakenfinger der Schließhaken die Schließdorne 9 und 10 übergriffen, und der Sperriegel 12 des Verriegelungsschlosses 11 ist ausgefahren und blockiert den Sperrstift 13, so daß die Drehstange 6 in der in Fig. 2 dar­ gestellten, d. h. in der bei geschlossener Dreh­ tür vorgegebenen Endposition gegen jede weitere Rotation fixiert ist.
Fig. 3 zeigt zunächst in der Draufsicht die Ausbildung des neuen Schließhakens mit einem den Dorn 10 übergreifenden Hakenfinger 14 und einen den Dorn untergreifenden haken­ förmigen zweiten Finger 15.
Beide Hakenfinger besitzen jeweils an ihrer dem Dorn 10 zugewandten Seite eine Steuer­ kurve 16 und 17 derart (vergl. hierzu die Funktionsabläufe gemäß Fig. 3), daß der Dorn 10 bei der Öffnungsbewegung der Drehtür über die Steuerkurve 16 des übergreifenden Hakenfingers 14 und bei der Schließbewegung der Drehtür über die Steuerkurve 17 des untergreifenden Hakenfingers 15 die Drehstange 6 rotiert.

Claims (4)

1. Arbeitsverfahren zum Betätigen eines Dreh­ stangenverschlusses an Möbel-Drehtüren,
bei denen an der Innenseite der Drehtür ein Verriegelungsschloß und eine drehbar gelagerte Drehstange mit mindestens einem an der Drehstange befestigten Schließhaken montiert ist, der in der geschlossenen Position der Drehtür einen am Schrankkorpus befestigten Dorn übergreift,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehbewegung der Drehstange mittels Steuerkurven am Schließhaken bei der Öffnungs­ bewegung und bei der Schließbewegung der Drehtür zwangsgesteuert wird,
wobei mittels des Verriegelungsschlosses keine Drehkraft auf die Drehstange ausgeübt wird, sondern die Drehstange lediglich in der geschlossenen Position der Möbel-Drehtür mittels des Verriegelungsschlosses gegen eine Rotation gesperrt wird.
2. Drehstangenverschluß für Möbel-Drehtüren
bei denen an der Innenseite der Drehtür ein Verriegelungsschloß und eine drehbar gelagerte Drehstange mit mindestens einem an der Dreh­ stange befestigten Schließhaken montiert ist, der in der geschlossenen Position der Drehtür einen am Schrankkorpus befestigten Dorn über­ greift,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließhaken (7, 8) zusätzlich zu seinem den Dorn (9, 10) übergreifenden Hakenfinger (14) einen den Dorn untergreifenden hakenförmigen zweiten Finger (15) aufweist,
daß beide Hakenfinger (14, 15) jeweils an ihrer dem Dorn zugewandten Seite eine Steuerkurve (16, 17) besitzen derart, daß der Dorn bei der Öffnungsbewegung der Drehtür über die Steuer­ kurve (16) des übergreifenden Hakenfingers (14) und bei der Schließbewegung der Drehtür über die Steuerkurve (17) des untergreifenden Haken­ fingers (15) die Drehstange (6) rotiert,
und daß das Verriegelungsschloß eine Sperr­ vorrichtung (12) aufweist mittels der die Drehstange (6) in ihrer bei geschlossener Drehtür vorgegebenen Endposition gegen eine Rotation fixierbar ist.
3. Drehstangenverschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve (16) des übergreifenden Hakenfingers (14) des Schließhakens (7, 8) derart ausgeformt ist, daß der Schließhaken in seiner bei geschlossener Drehtür vorgegebenen Endposition an dem Dorn selbsthaltend ist.
4. Drehstangenverschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungsschloß (11) einen elektromotorisch oder elektromagnetisch ausfahrbaren Sperriegel (12) aufweist, der in seiner ausgefahrenen Position einen drehfesten Anschlag (13) an der Drehstange (6) blockiert.
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