CH696273A5 - Verfahren und Vorrichtung zum Verschliessen einer Möbel-Drehtür. - Google Patents
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Description
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verschliessen einer Möbel-Drehtür gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. [0002] Drehstangenverschlüsse für Möbel-Drehtüren sind bekannt. Sie umfassen ein an der Innenseite der Drehtür montiertes Verriegelungsschloss und eine Drehstange, die ebenfalls an der Innenseite der Drehtür drehbar gelagert ist, wobei die Drehstange mittels des Verriegelungsschlosses rotierbar ist. üblicherweise ist auf jedem Ende der Drehstange jeweils ein Schliesshaken drehfest aufgesetzt, der bei einer Rotation der Drehstange eine Schwenkbewegung ausführt, so dass er in der geschlossenen Position der Drehtür einen am Schrankkorpus befestigten Dorn übergreift, wodurch die Möbel-Drehtür versperrt ist. [0003] Drehstangenverschlüsse werden überwiegend für Hochschranktüren verwendet, da sie zumindest eine 2-Punkt-Verriegelung am oberen und am unteren Ende der Hochschranktüren ermöglichen. Immer ist bei diesen bekannten Drehstangenverschlüssen die Drehstange das wesentliche drehkraftübertragende Bauelement unabhängig davon, ob das Verriegelungsschloss, das die Drehstange rotiert, mittels eines Drehgriffes, mittels eines Drückers oder mittels eines Schliesszylinders oder auf andere Weise betätigt wird. [0004] Derartige handkraftbetätigte Verriegelungsschlösser haben sich in der Praxis bewährt, da sie ermöglichen, durch einfache Erhöhung der Handkraft Schliessungen und Öffnungen der Drehstangenverschlüsse durchzuführen auch dann, wenn die Möbel-Drehtüren unter einer erhöhten Spannungsbelastung stehen (z.B. bei übervollen Schränken o.dergl.). [0005] Gleichwohl werden von den Möbelherstellern Drehstangenverschlüsse für Möbel-Drehtüren gewünscht, die auf sehr moderne Weise elektromotorisch oder elektromagnetisch sowie auch drahtgebunden oder ferngesteuert zu betätigen sind. Das wirft bei Drehstangenverschlüssen, die unter einer erhöhten Spannungsbelastung Schliessungen oder Öffnungen durchführen müssen, erhebliche Probleme auf, da im Regelfall die elektromotorischen oder elektromagnetischen Antriebskräfte nicht in der dafür benötigten Grössenordnung an den Innenseiten der Möbel-Drehtüren installiert werden können. Dies deshalb, da höhere Antriebskräfte grössere Baudimensionen der Antriebe erfordern, die an den Innenseiten der Möbel-Drehtüren vom Endverbraucher optisch nicht toleriert werden. [0006] Die Aufgabe der Erfindung bestand deshalb darin, einen Drehstangenverschluss für Möbel-Drehtüren zu entwickeln, der insbesondere auch das ferngesteuerte Verschliessen und Öffnen von Möbel-Drehtüren mittels elektromotorisch oder elektromagnetisch angetriebener Verriegelungsschlösser ermöglicht, und zwar auch dann, wenn einzelne Türen einer Schrankanlage o.dergl. unter einer erhöhten Spannungsbelastung stehen. [0007] Gelöst wird diese Aufgabe gemäss der im Anspruch 1 aufgeführten Verfahrensmerkmale sowie durch die im Anspruch 2 aufgeführten Vorrichtungsmerkmale zur Durchführung des Verfahrens. [0008] Die erfindungsgemässe Lehre beinhaltet, dass die ohnehin vom Schrankbenutzer immer selbst und per Handkraft auszuführenden Öffnungs- und Schliessbewegungen der Möbel-Drehtüren auch zugleich dafür genutzt werden können, um die Drehstangen-Rotation zwangszusteuern, und zwar in der Weise, dass die am Schrankkorpus befestigten Dorne in der Ablaufphase der Öffnungs- und Schliessbewegungen der Möbeltüren als Steuerdorne dienen, die über Steuerkurven an den Schliesshaken gewissermassen automatisch (und bedingt durch die Handkraft des Schrankbenutzers) die Drehstange jeweils in die gewünschte Endposition bringen, in der die drehfest auf der Drehstange befestigten Schliesshaken entweder die Möbeltür zuhalten oder freigeben. [0009] Für ein z.B. elektromotorisch oder elektromagnetisch angetriebenes Verriegelungsschloss verbleibt dann nur noch die Funktionsaufgabe, die Drehstange in ihrer Endposition bei geschlossener Möbeltür wahlweise entweder gegen eine Rotation zu sperren (die Möbeltür ist dann verschlossen, d.h. versperrt) oder für eine Rotation freizugeben (die Möbeltür kann dann geöffnet werden). [0010] Die Vorteile der erfindungsgemässen Lehre sind beachtlich. Die benötigten Antriebskräfte für das Verriegelungsschloss sind sehr gering, da sie nur für das Aktivieren oder Deaktivieren einer Sperrverriegelung erforderlich sind. Das Verriegelungsschloss kann somit sehr klein dimensioniert werden und ist demzufolge optisch wenig störend an der Innenseite von Möbeltüren gut unterzubringen. [0011] Mit dieser automatischen und handbetätigten Drehstangen-Rotation können auch Öffnungs- und Schliessbewegungen der Möbeltüren unter erhöhter Spannungsbelastung ausgeführt werden, da zu diesem Zweck lediglich die Handkraft erhöht werden muss. [0012] Bei der konstruktiven Ausführung des neuen Drehstangenverschlusses ist es gemäss Anspruch 3 zudem von Vorteil, den Schliesshaken mit einer Steuerkurve zu versehen, die so ausgeformt ist, dass der Schliesshaken in der Endposition der Drehstange bei geschlossener Möbeltür an dem Dorn selbsthaltend ist. [0013] Daraus folgt, dass die Möbeltüren z.B. einer Schrankanlage in ihrer geschlossenen Position festgehalten sind, ohne dass zu diesem Zweck das Verriegelungsschloss verriegelt sein muss. Natürlich könnte man das alternativ auch durch andere marktübliche Zuhaltevorrichtungen erreichen. Der wesentliche Vorteil ist dabei immer, dass z.B. grössere Schrankanlagen in Büros o.dergl. nur beim Verlassen des Raumes insgesamt z.B. per Fernsteuerung zu verschliessen sind. [0014] Der erfindungsgemässe Drehstangenverschluss ist nach Anspruch 2 in seiner konstruktiv-vorrichtungsmässigen Ausführung dadurch gekennzeichnet, dass der Schliesshaken zusätzlich zu seinem Hakenfinger, der den am Schrankkorpus befestigten Dorn übergreift, einen den Dorn untergreifenden hakenförmigen zweiten Finger aufweist, und dass beide Hakenfinger jeweils an ihrer dem Dorn zugewandten Seite eine Steuerkurve besitzen derart, dass der Dorn bei der Öffnungsbewegung der Drehtür über die Steuerkurve des übergreifenden Hakenfingers und bei der Schliessbewegung der Drehtür über die Steuerkurve des untergreifenden Hakenfingers die Drehstange rotiert, und dass das Verriegelungsschloss eine Sperrvorrichtung aufweist, mittels der die Drehstange in ihrer bei geschlossener Drehtür vorgegebenen Endposition gegen eine Rotation fixierbar ist. [0015] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen: <tb>Fig. 1<sep>eine Draufsicht auf die Innenseite einer Möbeltür mit einem erfindungsgemässen Drehstangenverschluss, <tb>Fig. 2<sep>die Möbeltür und den Verschluss nach Anspruch 1, jedoch im geschlossenen und verriegelten Zustand, <tb>Fig. 3<sep>Funktionsabläufe des neuen Schliesshakens gemäss den Fig. 1 und 2. [0016] Fig. 1 zeigt die Innenseite einer Möbel-Drehtür in leicht geöffnetem Zustand mit einer in der üblichen Weise in Drehlagern 4 und 5 gelagerten Drehstange 6, die endseitig jeweils einen drehfest auf der Drehstange montierten Schliesshaken 7 und 8 aufweist. Die Schliesshaken arbeiten mit den Dornen 9 und 10 zusammen, die am Schrankkorpus befestigt sind. [0017] Neben der Drehstange ist ein Verriegelungsschloss 11 an der Innenseite der Tür befestigt. Das Verriegelungsschloss besitzt einen elektromotorischen Antrieb, der in das Schlossgehäuse eingebaut ist und einen linear ausfahrbaren Sperrriegel 12 antreibt. Der Sperrriegel 12 arbeitet mit dem Sperrstift 13 zusammen, der an der Drehstange starr befestigt ist. [0018] Fig. 2 zeigt die Möbeltür im geschlossenen und verriegelten Zustand. In diesem Zustand haben die äusseren Hakenfinger der Schliesshaken die Schliessdorne 9 und 10 übergriffen, und der Sperriegel 12 des Verriegelungsschlosses 11 ist ausgefahren und blockiert den Sperrstift 13, so dass die Drehstange 6 in der in Fig. 2 dargestellten, d.h. in der bei geschlossener Drehtür vorgegebenen Endposition gegen jede weitere Rotation fixiert ist. [0019] Fig. 3 zeigt zunächst in der Draufsicht die Ausbildung des neuen Schliesshakens mit einem den Dorn 10 übergreifenden Hakenfinger 14 und einen den Dorn untergreifenden hakenförmigen zweiten Finger 15. [0020] Beide Hakenfinger besitzen jeweils an ihrer dem Dorn 10 zugewandten Seite eine Steuerkurve 16 und 17 derart (vergl. hierzu die Funktionsabläufe gemäss Fig. 3), dass der Dorn 10 bei der Öffnungsbewegung der Drehtür über die Steuerkurve 16 des übergreifenden Hakenfingers 14 und bei der Schliessbewegung der Drehtür über die Steuerkurve 17 des untergreifenden Hakenfingers 15 die Drehstange 6 rotiert.
Claims (4)
1. Verfahren zum Verschliessen einer Möbel-Drehtür mittels eines an der Innenseite der Drehtür vorhandenen Verriegelungsschlosses und mittels einer an der Innenseite der Drehtür drehbar lagerbaren Drehstange, die einen Schliesshaken besitzt, der in der geschlossenen Position der Drehtür einen an einem Schrankkorpus positionierbaren Dorn übergreift, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehung der Drehstange beim Öffnen und beim Schliessen der Drehtür durch das Zusammenwirken von Steuerkurven am Schliesshaken und dem Dorn zwangsgesteuert wird, und dass die Drehbarkeit der Drehstange in der geschlossenen Position der Möbel-Drehtür mittels des Verriegelungsschlosses gesperrt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schliesshaken (7, 8) zusätzlich zu seinem Dorn (9, 10) übergreifenden Hakenfinger (14) einen den Dorn untergreifenden hakenförmigen zweiten Finger (15) aufweist, dass beide Hakenfinger (14, 15) jeweils an ihrer dem Dorn zugewandten Seite eine Steuerkurve (16, 17) besitzen derart, dass der Dorn bei der Öffnungsbewegung der Drehtür über die Steuerkurve (16) des übergreifenden Hakenfingers (14) und bei der Schliessbewegung der Drehtür über die Steuerkurve (17) des untergreifenden Hakenfingers (15) die Drehstange (6) rotiert, und dass das Verriegelungsschloss eine Sperrvorrichtung (12) aufweist mittels der die Drehstange (6) in ihrer bei geschlossener Drehtür vorgegebenen Endposition gegen eine Rotation fixierbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkurve (16) des übergreifenden Hakenfingers (14) des Schliesshakens (7, 8) derart ausgeformt ist, dass der Schliesshaken in seiner bei geschlossener Drehtür vorgegebenen Endposition an dem Dorn selbsthaltend ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungsschloss (11) einen elektromotorisch oder elektromagnetisch ausfahrbaren Sperrriegel (12) aufweist, der in seiner ausgefahrenen Position einen drehfesten Anschlag (13) an der Drehstange (6) blockiert.
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