DE10021839A1 - Elektromechanisch zu verriegelndes Möbelschloss - Google Patents
Elektromechanisch zu verriegelndes MöbelschlossInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein elektromechanisch zu verriegelndes Möbelschloß, bestehend aus einer Möbelverschlußvorrichtung und einer elektrisch zu betätigenden Verriegelungsvorrichtung. Es wird vorgeschlagen, daß für die Verriegelungsvorrichtung ein drehrichtungs-umsteuerbarer Gleichstrommotor verwendet wird, der auf einer sogenannten Pufferfeder arbeitet, die es ermöglicht, daß die Verriegelungsvorrichtung und die Möbelverschlußvorrichtung unabhängig voneinander betätigt werden und erst dann miteinander in eine Wirkungsverbindung treten, wenn der Sperrschieber der Verriegelungsvorrichtung mittels der Pufferfeder und gegen die Kraft einer an dem Sperrschieber angreifenden Rückhaltefeder hinreichend vorgespannt (federbelastet) ist, derart, daß er seine Rückhaltefeder überwinden und die Möbelverschlußvorrichtung verriegeln kann.
Description
Die Erfindung betrifft ein elektromechanisch
zu verriegelndes Möbelschloß mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruches 1. Solche
Möbelschlösser sind sowohl für die Einzelver
riegelung von Türen, Klappen, Schubladen,
Falttüren, Rolljalousien o. dergl. eines Möbels
verwendbar als auch für Zentralverriegelungs
anlagen, bei denen z. B. mehrtürige Wohn- oder
Büromöbel mit Möbelschlössern dieser Art aus
gerüstet werden.
Elektromechanisch zu betätigende Möbelschlösser
werden im Regelfall drahtgebunden angesteuert,
wofür beispielsweise traditionelle Schlüssel
schaltungen benutzt werden. Aber es sind für
den modernen Möbelbau auch bereits elektronische
Zugangsberechtigungen entwickelt worden, bei
denen der Benutzer über eine Zahlencode-Tastatur
die elektrisch zu verriegelnden Möbelschlösser
einzeln oder in selektiven Gruppen oder ins
gesamt ansteuern kann.
Bei derartigen Schließanlagen ist von wesent
licher Bedeutung, daß alle angesteuerten
Möbelschlösser den Verriegelungsvorgang störungs
frei und sicher (kraftvoll) ausführen, und zwar
auch dann, wenn z. B. eine einzelne Möbeltür
noch offen steht und erst nachträglich "ins
Schloß gedrückt" wird. Zudem wird gefordert,
daß die Möbelschlösser im nicht-verriegelten
Zustand eine Gewähr dafür bieten, daß die
Möbeltüren o. dergl. "normal" geöffnet und
geschlossen werden können und im geschlossenen
Zustand hinreichend durch das Möbelschloß
gehalten sind, damit ein unerwünschtes selbst
tätiges Offenstehen der Türen o. dergl. unter
bleibt.
Die bekannten Möbelschlösser erfüllen diese
Aufgaben nicht. Sie arbeiten üblicherweise
mit einem linear geführten Sperrschieber,
der mittels eines Elektromagneten zwischen
einer Sperrposition und einer nicht-sperrenden
Position verschiebbar ist derart, daß der
Sperrschieber direkt in die Möbelverschluß
vorrichtung eingreift und diese verriegelt.
Im nicht-verriegelten Zustand ist die Möbel
tür o. dergl. durch das Möbelschloß nicht
festgelegt, und für den Fall einer Verriegelung
des Schlosses, d. h. einem Vorfahren des Sperr
schiebers in seine Sperrposition, ohne daß
bis zu diesem Zeitpunkt die Möbeltür bereits
geschlossen ist, ist es nicht mehr möglich,
nachträglich die Tür zu schließen. (Siehe
hierzu die DE 43 16 274 C1 und die
DE 197 28 273 C1 mit weiteren Verweisungen
zum Stand der Technik.)
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
an elektromechanisch zu verriegelnde Möbel
schlösser dieser Art gestellten Forderungen
besser zu erfüllen.
Gelöst wird diese Aufgabe nach der Lehre der
Erfindung dadurch, daß das Möbelschloß aus
zwei Bauteilgruppen besteht, nämlich eine
Bauteilgruppe für die Möbelverschlußvor
richtung und eine zweite Bauteilgruppe für
die elektrisch zu betätigende Verriegelungs
vorrichtung, und daß für die Verriegelungs
vorrichtung ein drehrichtungs-umsteuerbarer
Gleichstrommotor zum Einsatz kommt, der auf
eine sogenannte "Pufferfeder" arbeitet, die
es ermöglicht, daß die Verriegelungsvorrichtung
und die Möbelverschlußvorrichtung unabhängig
voneinander betätigt werden und erst dann
miteinander in eine Wirkungsverbindung treten,
wenn der Sperrschieber der Verriegelungsvor
richtung mittels der Pufferfeder und gegen
die Kraft einer an dem Sperrschieber angreifenden
Rückhaltefeder hinreichend vorgespannt (federbe
lastet) ist derart, daß er seine Rückhaltefeder
überwinden kann und die Möbelverschlußvorrichtung
verriegeln kann, sofern sich diese bei ge
schlossener Möbeltür in einer Geschlossen-
Position befindet, in der sie den Verriegelungs
vorgang erlaubt.
Nach Anspruch 1 ist die neue Verriegelungsvor
richtung des Möbelschlosses dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung
eine Rückhaltefeder aufweist, die an dem Sperr
schieber angreift und diesen in Richtung seiner
nicht-sperrenden Position belastet, und daß die
Verriegelungsvorrichtung einen drehrichtungs
umsteuerbaren Elektromotor besitzt, der einen
Rotationskörper rotiert,
der eine Kurven
bahn aufweist, wobei mittels der Kurvenbahn
ein in einer Linearführung verschiebbarer
Spannstift zwangsgesteuert ist, der entsprechend
der Links- oder Rechts-Rotation des Rotations
körpers eine lineare Stellbewegung ausführt,
die mit der linearen Führung des Sperrschiebers
fluchtet oder zu dieser parallel verläuft, und
daß zwischen diesem Spannstift und dem Sperr
schieber die Pufferfeder angeordnet ist, die
die lineare Stellbewegung des Spannstiftes
in Richtung des Sperrschiebers in eine Feder
kraft auf den Sperrschieber umsetzt, die
größer ist als die Kraft seiner Rückhaltefeder.
Besonders vorteilhafte Ausführungsformen der
Erfindung ergeben sich dann, wenn der Rotations
körper entweder als Kurvenscheibe mit einer
spiralförmig auf ihre Rotationsachse zulaufenden
Kurvenbahn ausgebildet ist (siehe Anspruch 2)
oder als Zylinderschnecke ausgebildet ist, bei
der die spiralförmig um die Zylinderachse
(= Rotationsachse) umlaufenden Schneckengänge
die Kurvenbahn darstellen (siehe Anspruch 3).
Weitere Verbesserungen der vorgenannten Aus
führungsformen ergeben sich nach Anspruch 4
und Anspruch 5 dadurch, daß die Kurvenbahnen
an ihren Enden jeweils in eine kreisring
förmig geschlossene und ohne Steigung ausge
führte Kreisbahn übergehen.
Durch diese Kreisbahnen wird erreicht, daß
der mittels der Kurvenbahn zwangsgesteuerte
Spannstift in den endseitigen Kreisbahnen
auslaufen kann und daß es deshalb nicht er
forderlich ist, einen Elektromotor mit einer
definierten Endabschaltung des Rotationsweges
zu verwenden. Dadurch ist der für die erfindungs
gemäße Verriegelungsvorrichtung benötigte
Elektromotor relativ kostengünstig.
Das Zurückbewegen des Spannstiftes in den
spiralförmigen Teil der jeweiligen Kurven
bahn wird durch einfaches Umsteuern der
Drehrichtung des Elektromotors erreicht.
Der Spannstift läuft dann über die soge
nannte Einlaufweiche in die Spiralbahn ein,
sofern die Spurführungen hinreichend
präzise gefertigt sind. Das Einlaufen des
Spannstiftes in die Einlaufweichen kann
durch Federkraft unterstützt bzw. erzwungen
werden. Befindet sich der Spannstift in
einer Kreisbahn, in der der Spannstift die
Pufferfeder vorgespannt hat, dann unterstützt
die vorgespannte Pufferfeder grundsätzlich
das Einlaufen des Spannstiftes über die Ein
laufweiche in den spiralförmigen Teil der
Kurvenbahn.
Für den umgekehrten Fall, bei dem der Spann
stift in einer Kreisbahn geführt ist, in
der der Spannstift die Pufferfeder nicht
vorgespannt hat, ist es zweckmäßig, nach
Anspruch 6 eine zusätzliche Druckfeder
vorzusehen, die bei entsprechender Dreh
richtung des Rotationskörpers den Einlauf
des Spannstiftes in die Einlaufweiche er
zwingt.
Prinzipiell kann die neue Verriegelungsvor
richtung mit verschiedenen bekannten Möbel
verschlußvorrichtungen kombiniert werden,
beispielsweise auch mit einem einfachen linear
vorschiebbaren Sperrstift (wie dies später an
hand der Fig. 11 gezeigt ist).
Eine für die Kombination mit der neuen Ver
riegelungsvorrichtung hervorragend geeignete
Möbelverschlußvorrichtung ist in Anspruch 7
dadurch gekennzeichnet, daß sie die Form eines
schwenkbar gelagerten, in seinen beiden End
positionen durch je eine Verrastung lagestabilen
Schwenkhebels (nachfolgend Schnäpper genannt)
aufweist, der ein Fangmaul besitzt, in das
ein an der Möbeltür o. dergl. befestigter Fang
bügel oder Fanghaken beim Schließen der Möbel
tür einfährt derart, daß mit der Schließbe
wegung der Möbeltür der Schnäpper von seiner
Offen-Position (= erste Endposition) in seine
Geschlossen-Position (= zweite Endposition)
verschwenkt wird, wobei der Schnäpper an seinem
Rücken mit einer Gleitbahn versehen ist, auf
der der in Richtung seiner Sperrposition
federbelastete Sperrschieber der Verriegelungs
vorrichtung entlanggleiten kann bis der Schnäpper
in seine Geschlossen-Position verschwenkt ist,
in der der Sperrschieber in einer Ausnehmung
oder hinter eine Anschlagschulter des Schnäppers
vorfahren kann und diesen verriegelt.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 im Längsschnitt eine erste Ausführungs
form eines erfindungsgemäßen Möbel
schlosses in Blickrichtung der
Schnittebene I-I in Fig. 2,
Fig. 2 einen Querschnitt durch das Schloß
nach Fig. 1 in Blickrichtung der
Schnittebene II-II,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Kurven
scheibe des Schlosses nach Fig. 1
und 2 in Blickrichtung entgegen
der Schnittebene I-I in Fig. 2,
Fig. 4 bis 6 Funktionsdarstellungen des vor
genannten Möbelschlosses,
Fig. 7 und 8 und Fig. 11 verschiedene Ausführungsformen
von Möbelverschlußvorrichtungen
Fig. 9 und 10 weitere Ausführungsformen des er
findungsgemäßen Möbelschlosses.
Das in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte Möbelschloß
zeigt die Möbelverschlußvorrichtung mit folgenden
Bauteilen:
Der Fangbügel 10 mit seiner Befestigungsplatte 11 ist an einer (nicht dargestellten) Möbeltür o. dergl. verschraubt, und das Schloßgehäuse 12 ist an dem Möbelkorpus (nicht dargestellt) be festigt. In dem Schloßgehäuse ist der Schnäpper 13 schwenkbar gelagert, in dessen Fangmaul der Fangbügel 10 beim Schließen der Möbeltür ein fährt derart, daß mit dem Schließen der Tür der Schnäpper von seiner Offen-Position (die in Fig. 4 dargestellt ist) in seine Geschlossen-Position verschwenkt wird, die in Fig. 1 und 2 darge stellt ist. Die Schnäpper-Kugel 14 mit der Andruckfeder 15 sorgt für die lagestabile Fixierung des Schnäppers in beiden Endpositionen.
Der Fangbügel 10 mit seiner Befestigungsplatte 11 ist an einer (nicht dargestellten) Möbeltür o. dergl. verschraubt, und das Schloßgehäuse 12 ist an dem Möbelkorpus (nicht dargestellt) be festigt. In dem Schloßgehäuse ist der Schnäpper 13 schwenkbar gelagert, in dessen Fangmaul der Fangbügel 10 beim Schließen der Möbeltür ein fährt derart, daß mit dem Schließen der Tür der Schnäpper von seiner Offen-Position (die in Fig. 4 dargestellt ist) in seine Geschlossen-Position verschwenkt wird, die in Fig. 1 und 2 darge stellt ist. Die Schnäpper-Kugel 14 mit der Andruckfeder 15 sorgt für die lagestabile Fixierung des Schnäppers in beiden Endpositionen.
Ein Vergleich der Fig. 1 und 4 zeigt, daß die
Möbelverschlußvorrichtung mit dem Fangbügel 10
und dem Fangmaul-Schnäpper 13 voll funktions
fähig ist und in der gewünschten Weise das
Öffnen und Schließen der Möbeltür o. dergl. zu
läßt, ohne daß zu diesem Zweck die Verriegelungs
vorrichtung des Möbelschlosses betätigt werden
muß.
Die Verriegelungsvorrichtung umfaßt als wesent
liche Bauteile den drehrichtungs-umsteuerbaren
Gleichstrommotor 16 mit einem nachgeschalteten
handelsüblichen Untersetzungsgetriebe 17, das
mittels seines Vierkant-Abtriebs 18 die in
Fig. 2 und Fig. 3 dargestellte Kurvenscheibe 19
rotiert.
Die Kurvenscheibe besitzt (wie Fig. 3 zeigt)
eine kreisringförmig geschlossene äußere Kreis
bahn 20, eine kreisringförmig geschlossene
innere Kreisbahn 21 und eine spiralförmige
Bahn 22, die über die sogenannten Einlauf
weichen 23 und 24 in die Kreisbahnen einläuft.
Rotiert die in Fig. 3 dargestellte Kurvenscheibe
entgegen dem Uhrzeigersinn, dann wird der in
den Kurvenbahnen geführte Spannstift 25 in der
äußeren Kreisbahn 20 über die Einlaufweiche 24
entlang der Spiralbahn 22 in die innere Kreis
bahn 21 überführt (vergl. hierzu die Darstellung
der Kurvenscheibe in Fig. 5). Die Rückführung
des Spannstiftes 25 in die äußere Kreisbahn 20
erfolgt entsprechend, wenn die in Fig. 3 dar
gestellte Kurvenscheibe im Uhrzeigersinn rotiert
wird.
Bei Rotation der Kurvenscheibe kann der Spann
stift 25 immer nur eine lineare Stellbewegung
ausführen, bedingt durch seine Linearführung
in dem Gehäuse des Schlosses, wie dies aus
einem Vergleich der Fig. 1 mit Fig. 5 er
sichtlich ist.
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Ver
riegelungsvorrichtung ist der ebenfalls linear
geführte Sperrschieber 26, dessen Linearführung
auf der Mittellinie des Schlosses mit der
Linearführung des Spannstiftes 25 fluchtet. An
dem Sperrschieber 26 greift eine Rückhalte
feder 27 an, die ihn beim Ausbleiben von Gegen
kräften in der Position hält, die in Fig. 1
dargestellt ist.
Zwischen dem Spannstift 25 und dem Sperr
schieber 26 ist eine sogenannte Pufferfeder 28
angeordnet. Bei dem dargestellten Ausführungs
beispiel ist die Pufferfeder durch eine ovale
Kunststofformwandung gebildet, die mit ihrem
oberen und unteren, vertikal verschiebbaren
Endstücken 29 und 30 in dem Schloßgehäuse ge
führt ist. An dem oberen Endstück 29 ist der
Spannstift 25 angeformt.
In diesem Zusammenhang ist auf die Druckfeder 31
hinzuweisen, die in dem oberen Endstück 29 ge
lagert ist und die in der Situation, die in
Fig. 1 und Fig. 4 dargestellt ist, den Spann
stift 25 vertikal nach unten drückt, so daß
dieser bei entsprechender Drehrichtung der
in Fig. 3 dargestellten Kurvenscheibe zwangs
läufig in deren Einlaufweiche 24 einfährt.
Wird der Spannstift 25 durch Rotation der Kurven
scheibe 19 weiter nach unten bewegt, dann er
reicht er letztendlich die in den Fig. 5 und 6
dargestellte untere Position, in der die Puffer
feder 28 vorgespannt ist und das untere End
stück 30 den Sperrschieber 26 in der Weise be
lastet, daß der Sperrschieber seine Rückhalte
feder 27 überwinden kann und in die maximale
Position vertikal nach unten vorfährt, die ihm
von der Möbelverschlußvorrichtung bzw. von dem
Schnäpper 13 erlaubt wird.
Der Schnäpper besitzt an seinem Rücken eine
Gleitkante 32, auf der der vertikal nach unten
durch die Pufferfeder 28 federbelastete Sperr
schieber 26 entlanggleiten kann bis der Schnäpper
in seine Geschlossen-Position verschwenkt ist,
die in Fig. 6 dargestellt ist. In dieser
Geschlossen-Position fährt der Sperrschieber
hinter die Anschlagschulter 33 und verriegelt
den Schnäpper, d. h. die Möbelverschlußvor
richtung.
Die Fig. 1 und 4 zeigen die Verriegelungsvor
richtung in der nicht-sperrenden Position des
Sperrschiebers 26, in der die Türverschluß
vorrichtung "normal" benutzt werden kann, d. h.
die Möbeltür bzw. der an der Möbeltür befestigte
Fangbügel 10 wird von dem Schnäpper 13 frei
gegeben (siehe Fig. 4) oder von dem Schnäpper
in seiner Geschlossen-Position festgehalten
(siehe Fig. 1).
Die Fig. 5 zeigt die Verriegelungsvorrichtung
in der Position, in der der Verriegelungs
vorgang durch den Elektromotor 16 bereits aus
geführt worden ist, ohne daß zu diesem Zeit
punkt die Möbeltür o. dergl. bereits geschlossen
war. Das ist bei dem erfindungsgemäßen Möbel
schloß problemlos, denn in diesem Fall sitzt
der Sperrschieber auf dem Rücken des Schnäppers
auf und wartet, bis die Möbeltür "ins Schloß
gedrückt" worden ist, so daß sich dann die in
Fig. 6 dargestellte Situation ergibt, in der
die Möbeltür geschlossen und der Türverschluß
verriegelt ist.
Fig. 7 zeigt eine Sonderausführung eines
Schnäppers 33, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Schwenkbewegung des Schnäppers
mittels der Schenkelbiegefeder 34 federbelastet
ist derart, daß der Schnäpper eine Rückstell
kraft besitzt, um in seine Geschlossen-Position
zurückzukehren. Das kann vorteilhaft sein, wenn
das neue Möbelschloß z. B. für Hochschranktüren
eingesetzt werden soll, die sich leichter ver
werfen können, so daß nicht immer mit einer
paßgenauen Anlage der Tür an dem Schrankkorpus
bzw. an dem Schloß gerechnet werden kann. In
diesem Fall sorgt der federbelastete Schnäpper
dennoch für das gewünschte Zuhalten der Tür,
die zudem auch verriegelt werden kann, wenn
die Anschlagschulter 35 (wie in Fig. 7 dar
gestellt) zurückversetzt angeordnet ist, so
daß der Sperrschieber dennoch in seine Sperr
position hinter die Anschlagschulter vorfahren
kann, obwohl der Schnäpper noch nicht seine
vollständige Geschlossen-Position (vergl. hier
zu Fig. 6) eingenommen hat.
Fig. 8 verdeutlicht eine weitere Auführungsform
eines Schnäppers 36, der zwei um 90° zueinander
versetzte Fangmäuler besitzt, so daß dieses
Möbelschloß wahlweise mit einem Fangbügel be
nutzt werden kann, der in der Darstellung der
Fig. 8 vertikal von unten in das Schloß ein
greift oder horizontal von links in das Schloß
eingreift, wie dies durch den gestrichelt dar
gestellten Fangbügel angedeutet ist.
Die Fig. 9 bis 11 zeigen weitere Ausführungs
formen des erfindungsgemäßen Möbelschlosses
mit einem im Vergleich zu den Fig. 1 bis 6
geänderten Grundaufbau.
Die wesentliche Änderung ist dadurch gegeben,
daß nunmehr als motorgetriebener Rotations
körper eine Zylinderschnecke 37 verwendet wird,
die eine besonders robuste und langhubige
Steuerung des Spannstiftes 38 ermöglicht.
Die Schneckengänge der Zylinderschnecke stellen
eine spiralförmig um die Rotationsachse um
laufende Kurvenbahn 39 dar, die an ihren Enden
in kreisförmig geschlossene und ohne Steigung
ausgeführte Kreisbahnen einläuft (siehe Kreis
flächen 40 und 41). In Fig. 9 befindet sich
der Spannstift 38 darstellungsgemäß in der
oberen Kreisbahn (= Kreisfläche 40).
Ansonsten ist die in Fig. 9 gezeigte Aus
führungsform der Erfindung funktionsgleich
mit der Ausführungsform gemäß den Fig. 1 bis
6. Der Spannstift 38 in Fig. 9 ist in seiner
oberen Kreisbahn-Position ebenfalls mit einer
Druckfeder 42 belastet, so daß er bei ent
sprechender Drehrichtung des Antriebsmotors 43
(mit dem Vorsatzgetriebe 44) problemlos in den
spiralförmigen Teil der Kurvenbahn 39 einläuft.
Die Pufferfeder 45 in Fig. 9 entspricht der
Pufferfeder 28 in den Fig. 1 bis 6. Die
Pufferfeder 45 ist mit ihrem einen Ende in
dem Sperrschieber 46 festgelegt, der wiederum
mit einer Rückhaltefeder 47 belastet ist, die
funktionsgleich der Rückhaltefeder 27 in den
Fig. 1 bis 6 entspricht.
Die Ausführungsform des Möbelschlosses gemäß
Fig. 10 ist weitgehend baugleich mit der Aus
führungsform gemäß Fig. 9 und unterscheidet
sich von dieser nur dadurch, daß die auf den
Spannstift 38 in Fig. 9 wirkende Druckfeder 42
und die auf den Sperrschieber 46 in Fig. 9
wirkende Rückhaltefeder 47 ersetzt worden sind
durch die Feder 48 in Fig. 10, die mit ihrem
oberen Ende in dem Spannstift 49 und mit ihrem
unteren Ende in dem Sperrschieber 50 festgelegt
ist. Diese Feder 48 erfüllt zugleich die
Funktionen einer Pufferfeder (siehe 45 in Fig. 9),
einer Druckfeder (siehe 42 in Fig. 9) und einer
Rückhaltefeder (siehe 47 in Fig. 9) und stellt
somit im Vergleich zu den vorangehend be
sprochenen Ausführungsformen eine deutliche
Kosteneinsparung dar, und zwar sowohl hin
sichtlich des Materialeinsatzes als auch des
Montageaufwandes.
Die in Fig. 11 dargestellte Ausführungsform
eines Möbelschlosses verwendet den gleichen
Grundaufbau wie die Ausführungsform nach
Fig. 9, soll aber demonstrieren, daß ein
solches Schloß auch mit einem einfachen
linear vorschiebbaren Sperrstift 51
realisiert werden kann, der bei dem dar
gestellten Beispiel eine relativ große
Vorschubbewegung ausführen kann. Diese Vor
schubbewegung des Sperrstiftes 51 kann im
Bedarfsfall beliebig vergrößert werden, sofern
die axiale Länge der Zylinderschnecke 52
entsprechend angepaßt wird.
Abschließend ist auch der Vorteil heraus
zustellen, daß das erfindungsgemäßen Möbel
schlösser "notfall-geeignet" sind für den Fall,
daß die Möbelverschlußvorrichtung bei einer
verschlossenen und verriegelten Möbeltür,
Möbelklappe o. dergl. unter einer höheren
Zugspannung steht, wie dies z. B. bei über
vollen Staufächern oder durch Einklemmen
von Textilstücken beim Schließen der Tür
oder Klappe der Fall sein kann. Dennoch
ist das Möbelschloß relativ problemlos zu
öffnen, da die elektrisch zu betätigende
Verriegelungsvorrichtung unabhängig von
der Möbelverschlußvorrichtung funktions
fähig ist, so daß der durch die Überlastung
des Türverschlusses festgeklemmte Sperr
schieber, der unter der Rückstellkraft seiner
Rückhaltefeder steht, dadurch wieder gelöst
werden kann, daß die Verriegelungsvorrichtung
vorab im Sinne einer Entriegelung betätigt
wird und sodann von außen gegen die Möbeltür
oder Möbelklappe gedrückt wird, wodurch die
Zugspannung in der Möbelverschlußvorrichtung
aufgehoben (neutralisiert) wird und der
Sperrschieber von seiner Rückhaltefeder in
seine nicht-sperrende Position zurückbewegt
wird.
Claims (7)
1. Elektromechanisch zu verriegelndes Möbelschloß,
bestehend aus zwei Bauteilgruppen, nämlich
- - einem Verschluß für Türen, Klappen, Schubladen, Falttüren, Rolljalousien o. dergl. eines Möbels (nachfolgend Möbelverschlußvorrichtung genannt)
- - und einer elektrisch zu betätigende Verriegelungs vorrichtung, die einen linear geführten Sperr schieber aufweist, der mittels eines elektro mechanischen Antriebs zwischen einer Sperr position und einer nicht-sperrenden Position verschiebbar ist derart, daß mittels des Sperr schiebers die Möbelverschlußvorrichtung ver riegelbar ist,
- - daß die Verriegelungsvorrichtung eine Rückhalte feder (27, 47, 48) aufweist, die an dem Sperr schieber (26, 46, 50) angreift und diesen in Richtung seiner nicht-sperrenden Position belastet,
- - daß die Verriegelungsvorrichtung einen dreh richtungs-umsteuerbaren Elektromotor (16, 43) besitzt, der einen Rotationskörper (19, 37) rotiert, der eine Kurvenbahn aufweist,
- - daß mittels der Kurvenbahn ein linear geführter Spannstift (25, 38, 49) zwangsgesteuert ist, der entsprechend der Links- oder Rechts-Rotation des Rotationskörpers eine lineare Stellbewegung ausführt, die mit der linearen Führung des Sperr schiebers fluchtet oder zu dieser parallel verläuft,
- - und daß zwischen dem Spannstift und dem Sperrschieber eine Pufferfeder (28, 45, 48) angeordnet ist, die die lineare Stellbewegung des Spannstiftes in Richtung des Sperrschiebers in eine Federkraft auf den Sperrschieber um setzt, die größer ist als die Kraft seiner Rückhaltefeder.
2. Möbelschloß nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Rotationskörper als Kurvenscheibe (19) ausgebildet ist, die eine spiralförmig auf ihre Rotationsachse zulaufende Kurvenbahn aufweist.
3. Möbelschloß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Rotationskörper als Zylinder schnecke (37) ausgebildet ist, deren Schneckengänge eine spiralförmig um ihre Rotationsachse umlaufende Kurvenbahn dar stellen.
4. Möbelschloß nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Kurvenbahn der Kurvenscheibe (19) eine kreisringförmig geschlossene äußere Kreis bahn (20) und eine kreisringförmig geschlossene innere Kreisbahn (21) aufweist, zwischen denen die spiralförmig auf die Rotationsachse der Kurvenscheibe zulaufende Spiralbahn (22) ein Verbindungsstück mit jeweils einer Einlauf weiche (23, 24) in die äußere und in die innere Kreisbahn darstellt.
5. Möbelschloß nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Kurvenbahn (39) der Zylinder schnecke (37) an den Enden der Schnecken gänge jeweils eine kreisringförmig ge schlossene und ohne Steigung ausgeführte Kreisbahn (40, 41) besitzt, die jeweils eine Einlaufweiche in den benachbarten endseitigen Schneckengang aufweist.
6. Möbelschloß nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Spannstift, sofern er in einer der Kreisbahnen geführt ist, unter der Feder kraft einer Druck- oder Zugfeder (31, 42, 48) steht, die bei entsprechender Drehrichtung des Rotationskörpers den Einlauf des Spannstiftes in die jeweilige Einlaufweiche erzwingt.
7. Möbelschloß nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Verriegelungsvorrichtung kombiniert ist mit einer Möbelverschlußvorrichtung in Form eines schwenkbar gelagerten, in seinen beiden Endpositionen durch je eine Verrastung lagestabilen Schwenkhebels (nachfolgend Schnäpper 13, 33, 36 genannt),
- - der ein Fangmaul aufweist, in das ein an der Möbeltür o. dergl. befestigter Fangbügel (10) oder Fanghaken beim Schließen der Möbeltür einfährt derart, daß mit der Schließbewegung der Möbeltür der Schnäpper von seiner Offen-Position (= erste Endposition) in seine Geschlossen-Position (= zweite Endposition) verschwenkt wird,
- - wobei der Schnäpper an seinem Rücken mit einer Gleitkante (32) versehen ist, auf der der in Richtung seiner Sperrposition federbelastete Sperrschieber (26) der Verriegelungsvorrichtung entlanggleiten kann bis der Schnäpper in seine Geschlossen-Position verschwenkt ist, in der der Sperrschieber in eine Ausnehmung oder hinter eine Anschlagschulter (33, 35) des Schnäppers vorfahren kann und diesen verriegelt.
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