DE10124001C1 - Verfahren zur Herstellung von Betonwerksteinplatten - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Betonwerksteinplatten, bestehend aus einer Schicht aus Vorsatzbeton und einer Schicht aus Hinterbeton, wobei zunächst der Vorsatzbeton und anschließend der Hinterbeton in einen Formenrahmen eingebracht wird, in dem eine Verdichtung der Mischung erfolgt, dann der Plattenrohling aus dem Formenkasten nach unten ausgeformt, nach dem Ausformen zum Erhärten abgelegt und in einer anschließenden Veredelungsphase fertig bearbeitet wird. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung einer Betonwerksteinplatte mit Abstandshaltern und eine derartige Betonwerksteinplatte zur Verfügung zu stellen. Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß im Formenrahmen (4) an die Seitenflächen (19) der Betonwerksteinplatten (17) leistenförmige Abstandshalter (18) angeformt werden, die sich von der Plattenoberseite (20) bis zur Plattenunterseite (21) erstrecken und anschließend in der Veredlungsphase gekürzt werden, so daß sie in einem Abstand (x) unterhalb der Oberseite (20) der Betonwerksteinplatten (17) enden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her
stellung von Betonwerksteinplatten, bestehend aus einer Schicht
aus Vorsatzbeton und einer Schicht aus Hinterbeton, wobei zu
nächst der Vorsatzbeton und anschließend der Hinterbeton in ei
nen Formenrahmen eingebracht wird, in dem eine Verdichtung der
Mischung erfolgt, dann der Plattenrohling aus dem Formenkasten
nach unten ausgeformt, nach dem Ausformen zum Erhärten abgelegt
und in einer anschließenden Veredelungsphase fertig bearbeitet
wird.
Betonwerkstein ist aus der heutigen Bauindustrie nicht mehr
wegzudenken. Hergestellt wird Betonwerkstein aus einer Mischung
aus Zement und mineralischen Zuschlägen, die in eine entspre
chende Form gegossen wird. Nach dem Abbinden der Mischung er
folgt in einer Veredelungsphase eine werksteinmäßige Bearbeitung
der sichtbaren Oberfläche des jeweiligen Bauteils durch Schlei
fen, Polieren, Auswaschen, Strahlen etc.. Diese Bearbeitung und
die Art der mineralischen Zuschläge bestimmen dabei die Struktur
und Farbigkeit der Oberfläche, also die Oberflächen-Optik des
Betonwerksteins.
Eine bekannte und sehr verbreitete Anwendung von Betonwerk
stein sind Betonwerksteinplatten (nachfolgend abkürzend als
"Platten" bezeichnet), die als Bodenbeläge in Bau- und Super
märkten, Kaufhäusern, Lagerräumen etc., aber z. B. auch als Geh
weg-, Balkon- und Terrassenplatten eingesetzt werden. Um bei
derartigen Bodenbelägen ein gleichmäßiges Fugenbild zu errei
chen, werden die Platten unter Verwendung zusätzlicher Abstands
halter verlegt. Dies ist relativ umständlich und erhöht die Ver
legezeit. Des weiteren ist kein Verschiebeschutz der Platten un
tereinander gewährleistet.
Aus der EP 0 377 460 A1 ist einem Grundriß rechteckig oder
quadratisch ausgebildeter Betonpflasterstein bekannt, der vier
senkrechte Seitenflächen aufweist, wobei an allen Seitenflächen
rippenförmig ausgebildete, aufrechte Abstandsnoppen angeordnet
sind. Aufgrund dieser Abstandshalter ist das Fugenbild beim Ver
legen dieser Pflastersteine vorprogrammiert, insbesondere wird
die Verlegetechnik dadurch rationalisiert.
Derartige Betonpflastersteine werden im Rüttelverfahren her
gestellt, wobei die Abstandshalter in ihrer endgültigen Form an
den Grundkorpus des Pflastersteins angeformt werden.
In der EP 1 074 363 A2 ist ein Verfahren zur Herstellung ei
ner Gehwegs- oder Strassenplatte beschrieben. Diese ist mehr
schichtig aufgebaut und besteht aus einer oberen, verschleißfes
ten Schicht, die vorgefertigt ist und z. B. aus Gesteinsmaterial
stehen kann, und aus einer unteren Schicht aus einem Zementmate
rial. Die Platte wird in einer Form hergestellt, die oben und
unten offen ist, und lotrechte Seitenwände besitzt. Zunächst
wird die Form auf eine Unterlage aufgestellt und die vorgefer
tigte Schicht eingelegt, so dass sie auf der Unterlage ruht. Die
vorgefertigte Schicht hat etwas geringere Abmessungen als der
Querschnitt der Form. Um ein asymmetrisches Einlegen der vorge
fertigten Schicht in die Form zu vermeiden, sind an deren Sei
tenwänden von oben nach unten durchlaufende voneinander
beabstandete Rippen vorgesehen. Nach dem Einlegen der vorgefer
tigten Schicht wird Beton in die Form eingefüllt und anschlies
send mit einem Rüttler verdichtet. Das Entformen der Platte er
folgt durch Abziehen der Form von der Unterlagen nach oben. Der
Rohling wird nun durch Trocknen gehärtet und anschliessend wei
ter bearbeitet. Diese Weiterbearbeitung besteht darin, dass das
zwischen den aus den Rippen resultierenden Nuten in der Beton
schicht für die Seitenwände der vorgefertigten Schicht überste
hende Material abgeschliffen wird, so dass die Seitenwände der
Betonschicht plan mit den Seitenwänden der vorgefertigten
Schicht sind. Lediglich auf der Plattenunterseite wird ein um
laufender Sockel stehen gelassen, der als Abstandshalter zwi
schen den Platten dient.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur
Herstellung einer Betonwerksteinplatte mit Abstandshaltern zur
Verfügung zu stellen.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Verfahren der eingangs
genannten Art dadurch, daß im Formenrahmen an die Seitenflächen
der Platte leistenförmige Abstandshalter angeformt werden, die
sich von der Plattenoberseite bis zur Plattenunterseite erstre
cken und anschließend in der Veredelungsphase gekürzt werden, so
daß sie unterhalb der Oberseite der Betonwerksteinplatte enden.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet es, die von Beton
pflastersteinen bekannten, integrierten Abstandshalter nunmehr
auch bei Betonwerksteinplatten vorzusehen. Derartige Abstands
halter sind verdeckt angeordnet, also von der sichtbaren Ober
fläche der Platte nach unten zurückversetzt, so daß sie das Fu
genbild nicht stören, aber dennoch ihre Aufgabe erfüllen. Auf
grund der Überkopffertigung der Platten, d. h., die Platten wer
den mit dem Vorsatzbeton zu unterst nach unten aus dem Formen
rahmen ausgeformt, wurde bisher von der Fertigung von Platten
mit Abstandshaltern abgesehen, obwohl damit, wie oben dargelegt,
große Vorteile verbunden sind. Mit dem erfindungsgemäßen Verfah
ren wird dieses Manko des Standes der Technik mit einfachen Mit
teln beseitigt. Dabei kann auch der Umstand ausgenutzt werden,
daß bei den Plattenherstellern vereinzelt Seitenkalibriervor
richtungen vorhanden sind, die in der Veredelungsphase zur Her
stellung sehr maßhaltiger Platten eingesetzt und bei dem erfin
dungsgemäßen Verfahren zur Kürzung der Abstandshalter, z. B.
durch Fräsen, genutzt werden können.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausfürungs
beispiels näher erläutert. In der dazu gehörigen Zeichnung
zeigt:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Vor
richtung zur Durchführung des ersten Teil
schritts des Verfahrens,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer fertigen
Platte mit Abstandshaltern,
Fig. 3 eine Seitenansicht dieser Platte, und
Fig. 4 eine Draufsicht auf diese Platte.
Fig. 1 zeigt einen für die Fertigung von Platten 17 (Fig. 2
bis 4) üblichen Rundtisch 1, der um eine vertikale Drehachse 2
drehbar ist. Er weist sechs in gleichen Winkelabständen verteil
te Aufnahmen 3 für Formenrahmen 4 auf, wobei jede Aufnahme 3 mit
zwei Formenrahmen 4 ausgestattet ist, die radial hintereinander
angeordnet sind. Der Rundtisch 1 wird taktweise gedreht, so daß
die Aufnahmen 3 nacheinander verschiedene Arbeitsstationen
durchlaufen, wobei sie entsprechend der eingestellten Taktzeit.
in diesen Arbeitsstationen verweilen.
Bei der ersten Arbeitsstation handelt es sich um eine Füll
station 5, in der Vorsatzbeton 11 dosiert in die Formenrahmen 4
eingegeben wird, was durch einen Pfeil 13 symbolisch dargestellt
ist. Nach dem Füllen der Formenrahmen 4 mit Vorsatzbeton 11
- dreht der Rundtisch 1 in die nächste Arbeitsstation. Hierbei
handelt es sich um eine Rüttelstation 6, was durch ein Pfeil
kreuz 12 angedeutet ist. In dieser Station wird der Vorsatzbeton
11 in seiner Schichtdicke vergleichmäßigt und dabei gleichzeitig
etwas verdichtet.
Aus der Rüttelstation 6 dreht der Rundtisch 1 dann in eine
Hinterbeton-Aufgabestation 7, in der Hinterbeton 14 auf die
gleichmäßig verteilte Schicht aus Vorsatzbeton 11 aufgegeben
wird. Dies ist durch einen Pfeil 15 angedeutet.
Anschließend fährt der Rundtisch 1 nacheinander zunächst in
eine Vorpreßstation 8 und anschließend in eine Hauptpreßstation
9, in denen die Schichten aus Vorsatzbeton 11 und Hinterbeton 14
unter dem sehr hohen Druck von Plattenpressen verpreßt werden.
Nach dem Pressen fährt der Rundtisch 1 in eine Entnahmestation
10, in der die fertig gepreßten Platten 17 durch Anheben der
Formenrahmen 4 nach unten ausgeformt und anschließend zum Erhär
ten (Trocknen) auf Paletten abgelegt werden (Pfeil 16).
In der Darstellung gemäß Fig. 1 ist der Vorsatzbeton 11
durch Punkte dargestellt, wobei die Dichte der Punkte eine zu
nehmende bzw. bessere Verdichtung und Verteilung symbolisieren
soll. Der Hinterbeton 14 ist durch eine Schraffur symbolisch
dargestellt.
Die vorstehend beschriebenen Arbeitsschritte treffen sowohl
für übliche Platten 17 (gemeint sind solche ohne Abstandshalter)
als auch für Platten 17 mit angeformten Abstandshaltern 18 zu.
Jedoch werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren keine Formen
kästen 4 mit glatten Seitenwänden verwendet, sondern Formenkäs
ten 4, die an den Stellen, an denen Abstandshalter 18 an den
Seitenwänden 19 der Platten 17 vorgesehen sind, leistenförmige
Aussparungen als Negativform des Querschnitts der Abstandshalter
18 aufweisen (Diese Aussparungen sowie die Abstandshalter 18
sind in der Darstellung gemäß Fig. 1 aufgrund des kleinen Maß
stabs nicht eingezeichnet bzw. nicht sichtbar), wobei diese Aus
sparungen sich über die gesamte Höhe des Formenkastens 4 erstre
cken, was eine problemlose Ausformung der Platten 17 aus den
Formenkästen 4 nach unten ermöglicht, da keine Hinterschneidun
gen vorhanden sind.
Beim Durchlauf der Vorbeton- und Hinterbetonmischungen durch
die oben beschriebenen Arbeitsstationen 5-10 werden die Ab
standshalter 18 ausgeformt und verdichtet, so daß sie einen in
tegralen Bestandteil der Platten 17 darstellen. Die Platten 17
verlassen den Rundtisch 1 mit Abstandshaltern 18, die sich von
deren Oberseiten 20 bis zu deren Unterseiten 21 erstrecken, ent
sprechend der Ausbildung der Formenkästen 4. Eine derartige Aus
bildung ist bei den fertigen Platten 17 aber nicht erwünscht.
Daher erfolgt anschließend an den Erhärtungsprozeß in der Ver
edelungsphase, in der die Platten 17 ihr endgültiges Aussehen
erhalten, eine Seitenkalibrierung, in der die Abstandshalter 18
so weit zurückgefräst werden, daß sie in einem Abstand x von den
Oberseiten 20 der Platten 17 enden. Im gleichen Zuge wird eine
Fase 22 mit einem Winkel von etwa 45° zwischen den Oberseiten 20
und den Seitenwänden 19 angefräst.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Betonwerksteinplatten, beste
hend aus einer Schicht aus Vorsatzbeton und einer Schicht aus
Hinterbeton, wobei zunächst der Vorsatzbeton und anschließend
der Hinterbeton in einen Formenrahmen eingebracht werden, in dem
eine Verdichtung der Mischung erfolgt, dann der Plattenrohling
aus dem Formenrahmen nach unten ausgeformt, nach dem Ausformen
zum Erhärten abgelegt und in einer anschließenden Veredelungs
phase fertig bearbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß im
Formenrahmen (4) an die Seitenflächen (19) der Betonwerkstein
platten (17) leistenförmige Abstandshalter (18) angeformt wer
den, die sich von der Plattenoberseite (20) bis zur Plattenun
terseite (21) erstrecken und anschließend in der Veredelungspha
se gekürzt werden, so daß sie in einem Abstand (x) unterhalb der
Oberseite (20) der Betonwerksteinplatten (17) enden.
2. Verfahren zur Herstellung von Betonwerksteinplatten nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kürzen der Abstandshalter (18) durch
Fräsen oder Schleifen erfolgt.
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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2001
- 2001-05-17 DE DE2001124001 patent/DE10124001C5/de not_active Expired - Fee Related
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