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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Betonerzeugnis, insbesondere Betonformplatte
oder Betonwerkstein oder Betonformstein.
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Es
ist seit Längerem
bekannt, Betonerzeugnisse nicht nur in der grauen Eigenfarbe des
Betons herzustellen, sondern mit farbigem Beton zu arbeiten. So
kennt man das Einfärben
von Beton mit Farbpigmenten, z. B. Betonformplatten oder Betonformsteine
in rötlicher
bis bräunlicher
Einfärbung
oder in gelblicher Einfärbung
oder in Einfärbung
in praktisch beliebig wählbarer
anderer Farbe. Außerdem
hat man bereits mit feinkörnigen
Zuschlägen
zum Beton, z. B. aus Granit oder Basalt, gearbeitet, um dem Beton
ein lebhafteres und farbigeres Aussehen zu geben; in diesen Fällen gaben
die Zuschlagskörner
der Betonoberfläche
zusätzlich
ein optisch strukturierteres Aussehen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Betonerzeugnis mit neuartiger
Art der optischen Gestaltung zu schaffen.
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Das
erfindungsgemäße Betonerzeugnis weist
an einer Sichtseite eine in den Beton eingebundene Bedruckung auf.
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Die
erfindungsgemäße Bedruckung
unterscheidet sich von den bisher bekannten Arten der Farbgebung
grundsätzlich
dadurch, dass die Bedruckungsfarbe von der Sichtseiten-Oberfläche her
aufgebracht ist und nicht bei der Herstellung des Betonerzeugnisses
volumenhaft in der bildsamen Betonmasse verteilt war (auch wenn
herkömmlich
in vielen Fällen
nur eine einen Teil der Dicke des Betonerzeugnisses einnehmende
Schicht eingefärbt
war). Insofern wird tendenziell an benötigter Farbpigmentmenge eingespart.
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Die
erfindungsgemäße Bedruckung
kann im Extremfall eine flächige,
einfarbige Farbgebung sein. Andererseits kann man mit der erfindungsgemäßen Bedruckung
eine über
die Sichtseite nicht gleichbleibende Variation von farbig/nicht- farbig oder ein über die
Sichtseite in mehreren unterschiedlichen Farben variierendes Aussehen
erreichen; marmorierte oder hervorgehobene Spots aufweisende oder
wolkige Designs gehören
hierher. Eine weitere Möglichkeit sind
bildhafte oder geometrische Designs. Schließlich sei noch die Möglichkeit
erwähnt,
dass die Bedruckung Sachinformation enthält, z. B. nach Art von Verkehrszeichen,
Markierung von Parkbereichen, Markierung hochwassergefährdeter
Bereiche etc.. All die genannten Möglichkeiten stellen bei weitem
keine abschließende
Aufzählung
dar.
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Die
Bedruckung kann in einer hell-grau-schwarz Abstufung bestehen oder
alternativ in einer anderen Farbe oder mehreren anderen Farben ausgeführt sein.
Die Ausdrucksweise "an
einer Sichtseite" soll
einerseits nicht bedeuten, dass stets die gesamte Sichtseite mit
der Bedruckung bedeckt sein soll. Andererseits soll nicht ausgeschlossen
sein, dass das Betonerzeugnis mehrere Sichtseiten hat, wobei an
einer Sichtseite oder auch an mehreren Sichtseiten Bedruckung vorhanden
sein kann, z. B. bei einer Betonfertigerzeugnis-Stufe einer Gartentreppe.
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Erfindungsgemäße Betonerzeugnisse
können
insbesondere an Ort und Stelle erstellte Betonerzeugnisse ("Ortbeton") oder Betonfertigerzeugnisse sein,
die in einem Herstellerwerk produziert und dann zum Einbauort transportiert
werden, insbesondere Betonwerksteine. Einige typische Beispiele
für Ortbeton-Erzeugnisse
sind Brückenbauwerke,
Gebäudeteile
und Gebäude,
Sichtbegrenzungswände,
Schallschluckwände,
deckentragende Säulen,
etc.. Betonfertigerzeugnisse gibt es in extrem großer Vielfalt, und
an dieser Stelle seien im Zusammenhang mit der Erfindung insbesondere
diejenigen Betonfertigerzeugnisse genannt, die sich dem Bereich
der Gestaltung von Gärten,
Parks, Höfen,
Fußgängerzonen, Wegen,
Terrassen, Einfahrten und Ähnlichem
zuordnen lassen. Dort werden häufig
die bereits genannten Betonformplatten oder Betonwerksteine oder
Betonformsteine eingesetzt, aber insbesondere auch Betonpalisaden,
Betonstufen, Betonmauerelemente, Betonpflanztröge etc..
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Es
ist für
das erfindungsgemäße Betonerzeugnis
charakteristisch, dass die Bedruckungsfarbe zwar von der Sichtseiten-Oberfläche her
aufgebracht ist, dass aber die Bedruckung in den Beton eingebunden
ist. Die Druckfarbe ist ein Stück weit
von der Sichtseiten-Oberfläche
her in das Betonvolumen eingedrungen und hat sich beim Abbinden
des Betons mit dem Beton vereinigt.
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Für die Erfindung
können
eine ganze Reihe von Druckverfahren und Druckfarben eingesetzt werden;
es kommt lediglich darauf an, dass die eingesetzte Druckfarbe ein
dauerhaftes Druckbild auf der Sichtseite des Betonerzeugnisses ergibt
und dass das Druckverfahren auf Beton gut funktioniert und ohne übermäßige Kosten
durchführbar
ist. Farben, die sich zum Einfärben
von Beton eignen, sind bekannt, und diese Farben lassen sich zumeist
auch als Druckfarben einsetzen; ein typisches Beispiel sind wässrige Acrylcopolymerisate.
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Erfindungsgemäß wurde überraschend
gefunden, dass eine ganze Reihe von Druckverfahren, die von anderen
Lebensgebieten her durchaus bekannt sind, auch für das Erzeugen der erfindungsgemäßen Betonbedruckung
geeignet sind. Als erfindungsgemäß besonders
bevorzugt werden das Tintenstrahl-Druckverfahren, das Siebdruck-Druckverfahren
und das Tampondruck-Verfahren herausgestellt. Tintenstrahldruck
und Siebdruck sind derart bekannt, dass hier keine weitere Erläuterung
erforderlich ist; das Tampondruck-Verfahren arbeitet mit einem stempelartigen
Farbaufpresselement, welches in bestimmten Bereichen anhaftende
oder in saugfähigem
Material aufgenommene Farbe enthält.
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Herstellungstechnisch
wird die Bedruckung auf den nassen Beton, der noch nicht abgebunden hat
oder höchstens
zu einem Teil abgebunden hat, vorgenommen. Der Beton kann unterschiedliche Konsistenz
besitzen, z. B. erdfeucht oder plastisch. Zur Zeit der Druckaufbringung
befindet sich die Betonmasse entweder noch im Formgebungsraum oder es
hat bereits das Separieren von (noch nicht abgebundenem oder höchstens
teilweise abgebundenem) Betonerzeugnis und Begrenzungen des Formgebungsraums
stattgefunden. Ein "Entschalen" im unabgebundenen
Zustand des Betonerzeugnisses wird bei vielen Betonfertigerzeugnissen,
z. B. auch den genannten Betonformplatten, Betonwerksteinen und Betonformsteinen
typischerweise durchgeführt.
Hierbei hat der Beton eine ausreichende Grünstandfestigkeit, dass das
Betonfertigerzeugnis außerhalb
des Formgebungsraums erhärten
und abbinden kann. Bei derartigen Betonerzeugnissen hat man also
im Prinzip die Wahl, die Bedruckung durchzuführen, während sich der nasse Beton
noch im Formgebungsraum befindet, oder die Bedruckung zu einem sinnvollen
Zeitpunkt nach dem Entschalen durchzuführen. Ortbeton wird jedoch
in den meisten Fällen erst
entschalt, wenn der Beton schon fest geworden ist (auch wenn typischerweise
die Endfestigkeit, die sich erst nach längerer Abbindezeit einstellt,
noch nicht erreicht ist). Hier wird man also in aller Regel die Bedruckung
im Formgebungsraum durchführen.
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Es
ist eine der bevorzugten Möglichkeiten, die
Bedruckung durch direkte Farbaufbringung auf den dafür vorgesehenen
Oberflächenbereich
durchzuführen.
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Eine
weitere bevorzugte Möglichkeit
besteht darin, die Bedruckung durch Farbübertragung von einem zuvor
bedruckten Zwischenträger
auf den dafür vorgesehenen
Oberflächenbereich
des Betonerzeugnisses durchzuführen.
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Die
Sichtseite des Betonerzeugnisses kann eine pressrauhe glatte Oberfläche sein,
kann aber auch nachbearbeitet sein, insbesondere durch Kugelstrahlen
oder Bürsten
oder Schleifen, Alles nach oder vor der Druckaufbringung. Man kann
auch eine von der Formgebung im Formgebungsraum her strukturierte
oder strukturierte und gebürstete
Sichtseite vorsehen. Werksseitiger Oberflächenschutz der Sichtseite durch
Imprägnieren,
Versiegeln etc., typischerweise nach Druckaufbringung, ist möglich.
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Die
Erfindung bezieht sich nicht nur auf ein Betonerzeugnis, wie es
in der vorhergehenden und nachfolgenden Beschreibung beschrieben
ist oder wie es in den ursprünglichen
Ansprüchen
1 bis 8 offenbart ist, sondern auch auf ein Verfahren zur Herstellung
von Betonerzeugnissen, insbesondere Betonformplatten oder Betonwerksteinen
oder Betonformsteinen, indem bildsame Betonmasse in einen Formgebungsraum
eingebracht wird, optional dort verdichtet wird, und das geformte
Betonerzeugnis sowie Begrenzungen des Formgebungsraums, vor oder
nach dem Abbinden, voneinander separiert werden. Entweder wird auf
die in dem Formgebungsraum befindliche, unabgebundene Betonmasse
(vor oder nach dem höchstens
teilweisen Abbinden) eine Bedruckung in einem Oberflächenbereich
aufgebracht, welcher in dem fertigen Betonerzeugnis einer Sichtseite
angehört.
Oder es wird nach dem Separieren von Betonerzeugnis und Begrenzungen
des Formgebungsraums auf die unabgebundene Beton masse eine Bedruckung
in einem Oberflächenbereich
aufgebracht, welcher einer Sichtseite des Betonerzeugnisses angehört.
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Die
Ausdrucksweise "Separieren
von Betonerzeugnis und Begrenzungen des Formgebungsraums" soll nicht bedeuten,
dass zwingend alle Begrenzungen des Formgebungsraums und das Betonerzeugnis
voneinander separiert werden müssen.
Es gibt viele Fälle,
wo zumindest ein Teil der Begrenzungen des Formgebungsraums noch
für das
Erhärten des
Betons oder sogar auf Dauer an dem Betonerzeugnis verbleibt. Ein
Beispiel für
das Erstgenannte ist die Fertigung von Betonformsteinen auf einem Brett,
auf dem die grünen
Betonformsteine auch nach dem Verlassen der Herstellungsmaschine
zum Abbinden liegenbleiben. Ein Beispiel für das Zweitgenannte ist das
Arbeiten mit einer verlorenen Schalung für einen Teil der Oberflächen eines
Ortbeton-Erzeugnisses.
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Erfindungsgemäße Verfahren
sind insbesondere in den ursprünglichen
Ansprüchen
9 bis 17 offenbart. Es wird betont, dass alle Offenbarung in den ursprünglichen
Erzeugnisansprüchen
1 bis 8 und in der Beschreibung, auch solche Offenbarung, die dort primär im Zusammenhang
mit dem Erzeugnis gemacht worden ist, auch als bevorzugte Verfahrensmerkmale
anzusehen sind. Alles, was in der vorliegenden Anmeldung primär im Zusammenhang
mit dem Erzeugnis angesprochen worden ist, kann auch beim erfindungsgemäßen Verfahren
verfahrensmäßig eingesetzt
werden.
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Vorzugsweise
kann die Bedruckung, wie weiter vorn bereits angesprochen, entweder
direkt auf den Oberflächenbereich
aufgebracht werden oder durch Farbübertragung von einem zuvor
bedruckten Zwischenträger
auf den Oberflächenbereich
erzeugt werden. Der Zwischenträger
kann insbesondere von einem Oberflächenbereich der Begrenzungen
des Formgebungsraums gebildet sein. Der Zwischenträger kann
aber auch ein gesondertes Gebilde sein, welches vor einem Oberflächenbereich der
Begrenzungen des Formgebungsraums positioniert wird. Bei der Herstellung
von Betonformplatten oder Betonformsteinen kommen insbesondere die Möglichkeiten
in Betracht, den Zwischenträger
unten in den Formgebungsraum einzulegen oder den Zwischenträger vor
der Formgebungsseite eines Formenstempels zu positionieren.
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Vorzugsweise
ist der Zwischenträger
ein flächiges
Gebilde. Eine erste, besonders günstige
Ausführungsform
des Zwischenträgers
ist ein blechtafelartiges Gebilde, entweder im wesentlichen glatt
oder uneben-reliefartig. Eine zweite, besonders günstige Ausführungsform
des Zwischenträgers
ist ein flächiges
Gebilde, bei welchem mindestens die Bedruckungsfläche aus
Papier gebildet ist. Gute Ergebnisse wurden mit einem dreilagigen
Papier erzielt, bei dem zwischen zwei Papierlagen eine Bitumenschicht vorhanden
ist, die das Verwerten des Papiers durch Feuchtigkeitsaufnahme verhindert.
Geeignete Papiere, auch das angesprochene dreilagige Papier, sind am
Markt erhältlich.
Das Papier kann in Einzelblattform oder als Rollenware mit Ablängen nach
dem Drucken eingesetzt werden.
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Bei
Bedruckung über
einen Zwischenträger, der
ein gesondertes Gebilde ist, lassen sich gut Bedruckungen mit relativ
scharfen Konturen erzeugen. Dieser Vorteil kommt besonders bei Bedruckungen mit
bildartigem bzw. motivartigem Inhalt zum Tragen. Bei Bedruckungen
mit einem Bedruckungsinhalt, bei dem es auf scharfe Konturen weniger
ankommt, ist hingegen auch das Erzeugen der Bedruckung von einem
Oberflächenbereich
der Begrenzungen des Formgebungsraums her gut möglich.
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Die
Erfindung und konkretere günstige
Ausführungsmerkmale
der Erfindung werden nachfolgend beispielhaft näher erläutert.
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Es
zeigt:
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1 eine
schematisierte Draufsicht auf einen Drehtisch einer Maschine zum
Produzieren von Betonerzeugnissen;
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2 eine
Draufsicht auf eine quadratische Betonformplatte mit Bedruckung
der nach oben weisenden Sichtseite.
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Als
Produktbeispiel ist nachfolgend eine einfache quadratische Betonformplatte
("Gehwegplatte") gewählt. Wenn
die Betonformplatte konturierte Seitenflächen hat, ändert dies am Herstellungsweg nichts.
Weiter unten in der Beschreibung werden dann noch Ausführungen
zur Produktion von Betonformsteinen und zur Erstellung von Ortbeton
gemacht.
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Ein
häufig
für die
Herstellung von Betonformplatten eingesetzter Maschinentyp ist die
sogenannte Drehtischmaschine, wobei 1 schematisiert
eine Draufsicht auf den Drehtisch zeigt (wobei alle ein Stück oberhalb
des Drehtisches befindlichen Teile der Produktionsanlage weggenommen
sind und wobei die unterhalb des Drehtisches befindlichen Teile der
Produktionsanlage nicht zu sehen sind).
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Der
Drehtisch 2 besitzt üblicherweise
sieben Formnester 4. Der Drehtisch 2 kann um jeweils
51,5° intermittierend
weitergedreht werden, so dass jedes Formnest 4 der Reihe
nach sieben Stationen A, B, C, D, E, F, G durchläuft und in jeder Station für eine bestimmte
Zeitdauer stehen bleibt. Jedes Formnest 4 besteht aus der
eigentlichen Form 6, die im wesentlichen ein in Draufsicht
quadratischer Rahmen aus Stahl ist, der von waagerechten Oberseite
des Tisches 2 einige Zentimeter nach unten führt, und
einer Bodenplatte 8, die sich in ihrem ersten Zustand mit ihrer
Oberseite ein Stück
oberhalb des unteren Endes des quadratischen Rahmens (aber unterhalb
der Oberseite des Tisches 2) befindet, aber in einen zweiten
Zustand absenkbar ist. Der Formgebungsraum wird komplettiert durch
einen in 1 nicht gezeichneten, von oben
her kommenden Stempel mit quadratischer Platte als unterem Abschluss.
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Eine
Form kann alternativ aus einer Gruppe mehrerer einzelner Formnester
bestehen, z. B. zwei, vier oder mehr Formnester. Gängig sind
vier Formnester ("Vierfachpresse").
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Hinsichtlich
der Bodenplatte 8 gibt es die Alternative, dass die Bodenplatte 8 größer als
der Formrahmen ist und in ihrem ersten Zustand mit ihrer Oberseite
auf gleicher Höhe
wie das untere Ende des Formrahmens ist. Hier kann man auch eine
Gummidichtung zur unteren Abdichtung des Formnestes vorsehen.
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Die
Innenkontur des Formrahmens kann alternativ nicht-quadratisch sein,
z. B. zur Herstellung von Formsteinen mit unregelmäßigen Außenkonturen
nach Art von Natursteinen.
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In
der ersten Station A befindet sich der Formboden 8 im ersten
Zustand. Durch einen Pfeil 10 ist angedeutet, dass in der
ersten Station A ein wasserreicher, bildsamer, feiner Vorsatzbeton
in das dort befindliche Formnest 4 eingebracht wird, z.
B. bis zu einer Höhe
von etwas unter 1 cm. Das kann z. B. mit einer Art Förderband
geschehen, das oberhalb des Formnestes 4 endet. In der
zweiten Station B wird der eingebrachte Vorsatzbeton vom Formboden
her vibriert, damit er sich in dem Formnest 4 ausbreitet
und der Beton entlüften
kann. In der dritten Station C wird der eingebrachte Vorsatzbeton
nochmals vom Formboden her vibriert, um seine optimale Verteilung
im Formnest zu komplettieren.
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In
der vierten Station D wird der gröbere, in etwa nur erdfeuchte
Kernbeton aus einem oberhalb des Drehtisches befindlichen, in der
Zeichnung nicht sichtbaren Vorratstrichter in das Formnest 4 mittels Schwerkraft
eingefüllt,
und zwar mit einer Höhe,
die für
die gewünschte
Dicke der Betonformplatte ausreicht.
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In
der fünften
Station E wird der in der Zeichnung nicht sichtbare Pressstempel,
dessen untere Pressplatte mit wenig Spiel in den Formrahmen 6 hineinpasst,
auf den Kernbeton abgesenkt und übt
einen beträchtlichen
Druck auf den Beton aus. Gleichzeitig wird die im Formnest 4 befindliche
Betonmasse von der Pressstempelplatte her komprimiert (Vorpressen),
um die Betonmasse zu verdichten. Ein Teil des Überschusswassers gelangt in
die Kernbetonmasse, so dass sich dort ein wünschenswerter, nicht abrupter Übergang
hinsichtlich des Wassergehaltes von Vorsatzbeton zu Kernbeton ergibt.
In der sechsten Station F erfolgt das Hauptpressen wiederum mittels
des Pressstempels.
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Der
Pressstempel wird nach oben gefahren, der Drehtisch bewegt das betrachtete
Formnest 4 zur siebten Station G. Dort wird die Bodenplatte 8 mitsamt
der aufliegenden Betonformplatte nach unten aus der eigentlichen
Form 6 herausverfahren. Dann wird die rohe ("grüne") Betonformplatte
maschinell, radial von innen nach außen von der Bodenplatte 8 weg
auf ein nicht eingezeichnetes Transportband oder eine andere Transporteinrichtung
geschoben, wie mit dem Pfeil 12 angedeutet.
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Anschließend wird
der Drehtisch 2 weitergedreht, so dass das betrachtete
Formnest 4 wieder zur ersten Station A gelangt. Der nächste Produktionszyklus
beginnt.
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Bis
hierher ist der Produktionsablauf bei einer herkömmlichen Betonformplatte beschrieben worden.
Um die erfindungsgemäße Bedruckung durchzuführen, kann
insbesonder folgendermaßen vorgegangen
werden: In der Nähe
der Produktionsmaschine oder auch in einem anderen Raum oder sogar
in einiger räumlicher
und zeitlicher Entfernung ist ein Stapel von Zwischenträgerpapierblättern jeweils
mit einer Bedruckung versehen worden. Als Beispiel ist ein Stapel 14 von
Papierblättern
gezeichnet, wobei man in 1 ein oberstes Papierblatt 16 mit
einem aufgedruckten Bildmotiv, z. B. Dünenlandschaft aus der Vogelperspektive,
sieht. Das Bildmotiv ist z. B. mittels Tintenstrahlverfahren, Siebdruckverfahren
oder Tampondruck-Verfahren aufgebracht worden.
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Wenn
ein "neues" Formnest 4 in
die erste Station A kommt, wird als erstes mittels einer mechanisierten,
nicht gezeichneten Übergabeeinrichtung das
oberste Blatt 16 auf dem Stapel 14 gegriffen und in
das Formnest 4 auf die Bodenplatte 8 eingelegt. Das
Papierblatt 16 hat eine recht genau in den Formrahmen 6 passende
Größe und so
viel Eigensteifigkeit, dass es stabil im Formnest 4 liegt.
Als nächstes wird,
wie bereits weiter oben beschrieben, die Vorsatzbetonmasse in das
Formnest 4 eingefüllt.
Zu diesem Zeitpunkt die Farbe noch nicht vollständig von dem Papierblatt 16 in
erheblicher Menge in den Vorsatzbeton übertragen. Die Farbübertragung
erfolgt weiter/auch in der fünften
Station E und in der sechsten Station F, wenn die Vorsatzbetonmasse
mit dem Druck des Pressstempels gegen das Papierblatt 16 gedrückt wird.
Es versteht sich, dass nach dem Ausbringen des rohen Betonerzeugnisses
aus dem Formnest 4 das benutzte Papierblatt 16 von
der Sichtseite der Betonformplatte entfernt wird, z. B. nachdem
diese maschinell um 90 Grad geschwenkt und auf eine Seitenfläche gestellt
wurde, um in diesem Zustand und mit gegenseitigem Abstand von einigen
Zentimetern abzubinden. Dann bietet sich die Gelegenheit, das Papier
an der Qualitätskontrollstation
vor dem Verpacken abzuziehen.
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Aus
der bisherigen Beschreibung ist klar, dass die im Formnest 4 bei
der Produktion unten befindliche Flachseite der Betonformplatte
die Sichtseite ist, die nach der Verlegung der Betonformplatte nach
oben weist.
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Am
rechten oberen Rand von 1 ist eine Alternative zum Arbeiten
mit Papierblättern 16 schematisiert
eingezeichnet. Bei dieser Alternative werden oberseitig gummierte
Blechtafeln 20 an Stelle der Papierblätter 16 als Bedruckungs-Zwischenträger verwendet.
In der ersten Station A (oder in der siebten Station G nach dem
Wegschieben der Betonformplatte) wird auf den Formboden 8 eine
Blechtafel 20 aufgelegt, die zuvor mit der gewünschten
Bedruckung versehen worden ist. Die Bedruckungsübertragung auf die (nach unten
weisende) Sichtseite der Betonformplatte erfolgt in der gleichen
Weise, wie zuvor für
das Papierblatt 16 beschrieben. Die Blechtafel 20 wird
allerdings kurz nach dem Wegschieben der Betonformplatte aus der
siebten Station G von der grünen
Betonformplatte abgenommen und einem schematisch eingezeichneten
Umlaufband 22 übergeben.
Irgendwo im Verlauf des Umlaufbandes 22 wird die betrachtete
Blechtafel 20 zur Ruhe gebracht und dort mit der Bedruckung
versehen.
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Es
wird betont, dass der Boden des Formnestes 4 nicht unbedingt
eben sein muss. Man kann auch mit einer strukurierten bzw. reliefartigen
Formungsoberfläche
an dieser Stelle arbeiten. Der Formboden 8 oder die Blechtafel 20 könnte diese Formungsoberfläche haben.
In diesem Fall kann man allerdings die grüne Betonformplatte nicht einfach
durch radiales Wegschieben an der siebten Station G aus der Maschine
entfernen. Hier besteht insbesondere die Möglichkeit, die grüne Betonformplatte
mittels eines Vakuum-Saugkopfs in der siebten Station G oben zu
halten, wenn die Bodenplatte 8 nach unten verfahren wird.
Dann wird die grüne
Betonformplatte um 90 Grad gedreht und auf eine Seitenkante gestellt.
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2 zeigt
eine Fotografie der Sichtseite einer erfindungsgemäßen Betonformplatte.
Hier zeigt die Bedruckung ein anderes Bildmotiv als bei 1.
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Bei
der Herstellung von Betonformsteinen, die eine größere Dicke
in Relation zur Größe der Sichtfläche besitzen
als Betonformplatten, kann man ebenfalls mit der anhand von 1 erläuterten "Upside-Down-Fertigung" arbeiten. Stärker verbreitet
ist hierbei jedoch die "Upside-Up-Fertigung", bei welcher die
spätere
Unterseite der Steine auf einem Produktionstisch oder Produktionsbrett
der Herstellungsmaschine aufliegt. Hierbei ist typischerweise kein Drehtisch
vorhanden. Typischerweise umfasst die Form eine größere Anzahl
von Formnestern nebeneinander. Das Vibrieren bzw. Rütteln der
in die Formnester eingebrachten Betonmasse ist sehr viel intensiver
als bei der Drehtischmaschine. Andererseits ist der Preßdruck des
oberen Preßstempels
geringer. Die Vorsatzbetonmasse wird nach der Kernbetonmasse in
die Formmasse eingebracht. Der Preßstempel formt die Sichtseiten
der Gruppe von Betonformsteinen, die gleichzeitig produziert werden.
Hier kann man z. B. jeweils ein Papierblatt 16 von oben her
in jedes Formnest einlegen. Das kann z. B. geschehen, ehe der Preßstempel
nach unten geht. Man kann aber auch nach der Phase, die herkömmlich das
Ende der Preßverdichtungsphase
darstellte, den Preßstempel
nochmals kurz anheben und die Papierblätter 16 einlegen und
den Preßstempel
anschließend
nochmals mit Druck absenken, um so gleichsam in einem abschließenden Schritt
das Bedrucken durchzuführen.
Eine Alternative besteht darin, auf die Unterseite des Preßstempels
die Bedruckungen aufzubringen (am besten in der Zeit, bis das nächste Produktionsbrett
zum Verdichten des Forminhaltes herankommt) und dann die Bedruckung
durch Anpressen des Preßstempels
gegen die Formmasse im Formgebungsraum auf die Sichtseite des Betonerzeugnisses
zu übertragen.
Noch eine Alternative besteht darin, für eine Zeitphase eine unten
gummierte und mit Bedruckung versehene Blechtafel unten an dem Pressstempel
anzubringen und die Bedruckung von dort auf dem Betonformstein zu übertragen.
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Bei
der Bedruckungs-Übertragung
auf den nassen Beton muss die Farbe nicht zwingend frisch aufgebracht
worden sein. Es gibt Betonfarben, die auch im angetrockneten Zustand
der Bedruckung noch auf den nassen Beton übertragbar sind.
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Wenn
ein bedrucktes Ortbeton-Erzeugnis hergestellt werden soll, kann
man beispielsweise folgendermaßen
vorgehen: Das Erzeugnis möge
eine dicke, die Decke tragende Säule
in einem U-Bahn-Bahnhof sein. Zuerst wird ein hohlzylindrische Schalung
an dem Ort, wo die Säule
erzeugt werden soll, aufgerichtet. Dann wird von innen her gegen
die Mantelfläche
der Säule
ein großes
Blatt Papier, welches vorher bedruckt worden ist, gelegt und dort
fixiert. Dann wird bildsamer Beton in die Schalung eingefüllt. Nachdem
der Beton (wenn auch nicht notwendigerweise bis zur Endhärte) erhärtet ist, werden
die Rundschalung und das Papier von außen her weggenommen. Die Säule besitzt
in einem gewünschten
Oberflächenbereich
oder in mehreren gewünschten
Oberflächenbereichen
Bedruckung.
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Möglich ist
es auch, die Schalung direkt zu bedrucken, und diesen Druck auf
den Beton zu übertragen.
Die Schalung kann in diesem Fall z. B. mit Airbrush-Technik bearbeitet
werden.