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Die Erfindung betrifft eine Tragrollenstation für Schlauchgurtförderanlagen
gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruch.
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Die Erfindung ist bei Schlauchgurtförderanlagen
anwendbar, bei denen nur eine Seite für Wartungs- und Reparaturarbeiten
begehbar ist und so die auf der gegenüber liegenden Seite angeordneten Tragrollen
nicht oder nur schwer zugänglich
sind. Solche begrenzten Verhältnisse
sind besonders bei Schlauchgurtförderanlagen
anzutreffen, die über
größere Transportlängen in
Gerüsten,
in Großrohren oder ähnlichem
geführt
werden und von dem die Anlage umgebenden Umfeld aus nicht ohne Hilfsmittel erreichbar
sind. Die Erfindung eignet sich auch zum Verstellen der Tragrollen
derart, dass sie während der
Gesamtbetriebsdauer gleichmäßig abgenutzt werden.
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Es ist bekannt, die Tragrollenstationen
von Schlauchgurtförderern
als Tragwände
auszubilden. Diese Tragwände
bestehen überwiegend
aus Blech und sind mit zwei übereinander
angeordneten kreisförmigen
Durchführungsöffnungen
versehen. Um eine solche Durchführungsöffnung sind
gleichmäßig verteilt
vorzugsweise sechs Tragrollen angeordnet. Diese Tragrollen führen das
zu einem Schlauch geschlossene endlose Gurtband. Durch die obere Durchführungsöffnung wird
das Obertrum des Schlauchgurtes in Förderrichtung und durch die
untere Durchführungsöffnung das
Untertrum des Schlauchgurtes in Rücklaufrichtung geführt. Ein
so ausgebildeter Schlauchgurtförderer
ist beispielsweise aus den Druckschriften
EP 0 529 783 B1 und
DE 199 25 514 A1 bekannt.
Wenn es erforderlich wird, an den Tragrollen Wartungsarbeiten durchzuführen oder
Tragrollen auszuwechseln, ist dies besonders leicht möglich, wenn
der Schlauchgurtförderer
von beiden Seiten aus begehbar ist. Werden Schlauchgurtfördereranlagen
als frei tragende Konstruktionen ausgeführt, wird häufig aus Kosten- oder Platzgründen nur
auf einer Seite des Förderers
ein Laufsteg vorgesehen.
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Aus der Gebrauchsmuster-Schrift mit
der Rollennummer
G 87 16 247.4 ist
weiterhin ein gattungsbildener Schlauchgurtförderer bekannt, der aus Tragrollenstationen
besteht, die aus Winkelprofilen zusammengesetzt sind. Zur Aufnahme
der Tragrollen ist für
das Last- und das Untertrum jeweils eine ringförmige Scheibe vorgesehen. Diese
Scheiben sind durch Klemmeinrichtungen lösbar mit den Rahmen verbunden.
Durch Lösen
der in gleichmäßigen Abständen um
die Scheibenränder
angeordneten Befestigungselemente können die Scheiben im Probebetrieb
in Umfangsrichtung gedreht und begrenzt auch rechtwinklig zur Förderrichtung
verschoben werden. Im gelösten
Zustand müssen
die Scheiben mit den Tragrollen und dem betreffenden Schlauchabschnitt
gehalten und in die vorgesehene Lage gedreht bzw. verschoben werden.
Wenn die Stellung der Tragrollen erreicht ist, in der der Schlauchgurt
optimal geführt
wird, werden die Befestigungselemente wieder angezogen.
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Aus der Firmenschrift Rollgurtförderer;
PWH Anlagen + Systeme GmbH D – St.
Ingbert-Rohrbach; PH C 13250 d.e/3.0 – 389, S 244 ist außerdem eine Tragrollenstation
für Schlauchgurtförderer bekannt, die
jeweils für
das Ober- und das Untertrum aus einer kreisförmigen Scheibe besteht, die
eine Durchführungsöffnung aufweist,
und auf den beiden Scheibenseiten zueinander versetzt jeweils drei
Tragrollen angeordnet sind. Die Scheibe ist an ihrer äußeren Stirnseite
mit einem sie umgebenden Rohrmantelstück fest verbunden. Dieses Rohrmantelstück ist wiederum
in einer bestimmten Position lösbar
an dem aus Stahlbauprofilen bestehenden Traggerüst befestigt.
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Weiterhin ist aus der Druckschrift
DE 35 06 947 C2 ein
Schlauchgurtförderer
bekannt, bei dem sich die Ränder
des Schlauchgurtes im geschlossenen Zustand mit ihren sich berührenden
Innenseiten überlappen.
Dieses Überlappen
wir durch zwei beiderseits gegenüberliegend
angeordnete Leitrollen erreicht. Als obere Führung ist eine Andruckrolle
vorgesehen, die mit den Gurtkanten in funktioneller Verbindung steht.
Die Durchlassöffnungen
in den Tragrollenstationen für
den geschlossenen Schlauchgurt sind im Prinzip kreisförmig. Im
Bereich der Überlappung
weist sie eine zusätzliche
rechteckige Ausnehmung auf.
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Aus der Druckschrift
DE 199 25 514 A1 ist außerdem eine
Tragrollenstation für
Schlauchgurtförderer
bekannt, die aus einer einteiligen, rechteckigen, aus Blech ausgebildeten
Tragwand besteht. Für die
Durchführung
des Schlauchgurtes im Ober- und Untertrum sind kreisrunde öffnungen
eingearbeitet. Zur Gurtführung
sind jeweils sechs Tragrollen vorgesehen, von denen jeweils drei
in Förderrichtung
auf der einen und der gegenüber
liegenden Seite der Tragrollenstation angeordnet sind. Zur Gewährleistung
der Stabilität
sind die Ränder
abgekantet. Diese Tragwände
sind in ihren vier Ecken durch Längsträger miteinander
verbunden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
gattungsbildende Tragrollenstation zu schaffen, die leicht zu warten
ist und deren Tragrollen mit einfachen Mitteln gleichmäßig auszulasten
sind.Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Hauptanspruch gelöst. Durch
die Anordnung der Tragrollen auf einer ringförmigen Scheibe und die drehbare
Anordnung dieser Scheibe in der Tragwand der Tragrollenstation können die
Tragrollen so eingestellt werden, dass das Schlauchband optimal
geführt
wird und bei Wartungs- und Reparaturarbeiten die hinteren Tragrollen in
die Richtung der begehbaren Seite der Schlauchbandförderanlage
mit geringem Kraftaufwand gedreht werden und dort für die Monteure
und das Wartungspersonal leicht zu erreichen sind. Im gelösten Zustand
der Scheibe wird diese sowohl seitlich als auch senkrecht dazu gehalten.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. So ist es für die Drehbarkeit
der mit den Tragrollen bestückten Ringförmige Scheiben
wichtig, dass einerseits zwischen den Tragrollenhaltern und den
ringförmigen Scheiben
eine feste Verbindung, andererseits zwischen den Tragrollenhaltern
und der Tragwand ein ausreichender Freiraum besteht. Damit wird
die Möglichkeit
geschaffen, dass bei einer Begehbarkeit des Schlauchgurtförderers
von nur einer Seite auch die aus der Sicht des Montage- und Wartungspersonals hinter
dem Schlauchband befindlichen Tragrollen leicht zu erreichen sind.
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Weitere Vorteile des Erfindungsgegenstandes
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den dazugehörigen Zeichnungen,
in denen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
dargestellt ist. Es zeigen:
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1 einen
Schnitt durch eine Schlauchgurtförderanlage
im Bereich des im Ober- und im Untertrum geschlossenen Schlauchgurts,
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2 eine
Vergrößerung der
in der Einzelheit X nach 1 dargestellten
Arretierung und
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3 eine
Seitenansicht der Arretierung nach 2.
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Der Schlauchgurtförderer ist nach 1 in einem Tragrohr untergebracht.
Die Förderrichtung des
in der Zeichnung dargestellte Abschnitts verläuft waagerecht. Rechts neben
dem Schlauchgurtförderer
befindet sich ein Gang für
das Wartungspersonal. Die Tragwände 1 einer
jeden Tragrollenstation für den
Schlauchgurtförderer
im Bereich des Tragrohres bestehen aus einem Blech, das einerseits
an den Innenradius der Tragrohres angepasst ist und auf der Seite
des Gangs eine gerade senkrechte Kante aufweist, die zur Erzielung
einer größeren Biegesteifigkeit
abgewinkelt ist. Jede der Tragwände 1 weist
eine obere und eine untere kreisförmige Aussparung 2 und 3 auf.
In diesen Aussparungen 2 und 3 ist jeweils eine
ringförmige
Scheibe 4 und 5 angeordnet. Die Außendurchmesser
dieser beiden Scheiben 4 und 5 sind so bemessen,
dass zu den Durchführungsöffnungen 2 und 3 ein
ringförmiger
Spalt bestehen bleibt. Jede der beiden Scheiben 4 und 5 ist
mittig mit einer Durchführungsöffnung 6 und 7 für das Obertrum 8 und
das Untertrum 9 des Schlauchgurtes 10 versehen.
Auf den beiden Scheiben 4 und 5 sind um die beiden
Durchführungsöffnungen 6 und 7 in gleichmäßigen Abständen jeweils
sechs Tragrollen 11 und 12 angeordnet. Davon befinden
sich drei Tragrollen 11 auf der einen und drei versetzt
dazu angeordnete, in der Zeichnung in gestrichelter Linienführung dargestellte
Tragrollen 12 auf der anderen Seite der ringförmigen Scheibe 4 und 5.
Zur Befestigung der Tragrollen 11 und 12 an den
Scheiben 4 und 5 mittels Schrauben 13 werden
Tragrollenhalter 14 verwendet. Diese Tragrollenhalter 14 sind
mit Langlöchern 15 versehen,
so dass die Lage der Tragrollen 11 und 12 zum
geschlossenen Schlauchgurt 10 veränderbar ist. Die Tragwand 1 und
die beiden Scheiben 4 und 5 weisen die gleiche
Blechdicke auf. Damit die Scheiben 4 und 5 in
der gleichen Ebene wie die Tragwand 1 gehalten werden, ragen
die Füße der Tragrollenhalter 14 in
den Bereich der Tragwand 1 hinein. Zur Arretierung jeder
der beiden Scheiben 3; 4 gegenüber der Tragwand 1 ist
auf der Seite des Zugangs für
das Wartungspersonal eine Bohrung 16 vorgesehen, die nach
den 2 und 3 mit ihrem Durchmesser zu
gleichen Teilen in der Tragwand 1 und der Scheibe 4, 5 eingearbeitet
ist. In die Bohrung 16 wird ein Bolzen 17 gesteckt.
Der Bolzen 17 ist mit einem Hebel und einem an diesem Hebel
angeordneten Hangriff versehen. Dadurch ist der Bolzen 17 durch
das Wartungspersonal leicht handhabbar. An der Tragwand 1 ist
ein Raster 19 befestigt, in das der Hebel des Bolzens 17 von
oben hinein geschwenkt werden kann und in waagerechter Lage festgehalten wird.
Eine andere Möglichkeit
zur Arretierung der Scheibe 4, 5 besteht darin,
den Bolzen 17 exzentrisch auszubilden, so kann durch die
Klemmwirkung eine feste Verbindung zwischen der Scheibe 4, 5 und der
Tragwand 1 hergestellt werden. Wenn die Scheibe 4, 5 am
Umfang mit weiteren Halb-Bohrungen versehen wird, könnte sie
nach erfolgter Wartung oder Auswechselung der Tragrollen 11, 12 in
dieser neuen Lage verbleiben und arretiert werden. Das Wartungspersonal
brauchte somit die Scheibe 4, 5 nicht wieder in
die Ausgangslage zurückzudrehen.
Mit dieser Lösungsvariante
ist auch der Vorteil verbunden, dass besonderem Verschleiß ausgesetzte
Tragrollen 11, 12 nach bestimmter Zeit in einen
Bereich geringerer Beanspruchung gedreht werden können und
so die Tragrollen 11, 12 einer Tragrollenstation über die
Gesamtzeit der Betriebsstunden gleichmäßiger beansprucht werden. Die
Scheiben 4, 5 erhält man durch das Heraustrennen
aus der Tragwand 1 zum Beispiel durch Bohren oder Brennen. Dadurch
sind Tragwand 1 und Scheiben 4, 5 gleich
dick. Ein Festschrauben der Tragrollen 11, 12 hätte dann
gleichzeitig ein Festklemmen der Tragrollenhalter 14 an
der Tragwand 1 zur Folge. Um die Scheiben 4, 5 drehen
zu können, müssten die
Schrauben 13 einer Seite, mit denen die Tragrollen 11 oder 12 mit
ihren Tragrollenhaltern 14 befestigt sind, gelöst werden.
Um das zu verhindern, wird zwischen den Tragrollenhaltern 14 und
der Tragwand 1 ein Spalt vorgesehen. Das kann entweder durch
Abfräsen
einer Materialschicht des Fußes
der Tragrollenhalter 14 im Bereich der Tragwand 1 oder das
Unterlegen jeweils einer Zwischenlage 18 unter die Tragrollenhalter 14 im
Bereich der Scheiben 4, 5 erreicht werden. Durch
die Spantiefe beim Abfräsen oder
die Dicke einer solchen Zwischenlage 18 wird die Spaltbreite
zwischen einem Tragrollenhalter 14 und der Tragwand 1 bestimmt.
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Bevor bei Wartungs- und Reparaturarbeiten die
Scheiben 4, 5 gedreht werden können, um Zugriff zu einer der
hinteren Tragrollen 11, 12 zu erhalten, muss der
Schlauchgurt 10 mittels einer Hilfsvorrichtung soweit zusammen
gezogen werden, dass die Tragrollen 11, 12 entlastet
sind. Eine solche Hilfsvorrichtung könnte aus einem flexiblen Zugmittel
bestehen, das um den Schlauchgurt 10 gelegt und mit Hilfe einer
Ratsche zusammen gezogen wird. Danach kann bei herausgezogenem Steckbolzen 17 die
betreffende Scheibe 4 oder 5 gedreht werden. Nachdem
die erforderlichen Wartungs- bzw. Reparaturarbeiten ausgeführt sind,
wird die Scheibe 4 oder 5 wieder in die Betriebsstellung
zurück
gedreht und verriegelt. Nach dem das flexible Zugmittel der Hilfsvorrichtung
wieder entspannt ist, liegt der Schlauchgurt 10 im Ober-
bzw. Untertrum 8, 9 wieder an den Tragrollen 11, 12 an
und der Förderbetrieb
kann fortgesetzt werden.
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Bei Schlauchgurtförderanlagen großer Schlauchdurchmesser
nimmt auch die zum Drehen der mit den Tragrollen 11, 12 bestückten Scheibe 4, 5 erforderliche
Kraft zu. Zur Reduzierung der Reibung zwischen dem äußeren Umfang
einer Ringscheibe 4, 5 und der inneren Wandung
einer Aussparung 2, 3 in der Tragwand 1 können am äußeren Umfang
der Scheibe 3, 4 Rollen gelagert werden, die mit der
inneren Wandung einer Aussparung 2, 3 in funktioneller
Verbindung stehen. Zweckmäßig ist
die Anordnung von 3 Rollen in einem Winkel von 120° zueinander.