DE1011575B - Verfahren zur Herstellung stabiler Zubereitungen aus miteinander nicht vertraeglichen Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung stabiler Zubereitungen aus miteinander nicht vertraeglichen Stoffen

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DE1011575B
DE1011575B DEF16916A DEF0016916A DE1011575B DE 1011575 B DE1011575 B DE 1011575B DE F16916 A DEF16916 A DE F16916A DE F0016916 A DEF0016916 A DE F0016916A DE 1011575 B DE1011575 B DE 1011575B
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Germany
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stable preparations
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DEF16916A
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Dr Fritz Schultz
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K9/00Medicinal preparations characterised by special physical form
    • A61K9/14Particulate form, e.g. powders, Processes for size reducing of pure drugs or the resulting products, Pure drug nanoparticles
    • A61K9/19Particulate form, e.g. powders, Processes for size reducing of pure drugs or the resulting products, Pure drug nanoparticles lyophilised, i.e. freeze-dried, solutions or dispersions
    • AHUMAN NECESSITIES
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Description

  • Verfahren zur Herstellung stabiler Zubereitungen aus miteinander nicht verträglichen Stoffen Bei der Herstellung chemischer Fertigprodukte ergibt sich häufig die Aufgabe, stabile Präparate aus mehreren Stoffen herzustellen, die in gemeinsamer Lösung nicht haltbar sind, die also in unerwünschter Weise miteinander reagieren. Oft sind auch Zubereitungen derartiger Substanzen in trockener Mischung nicht haltbar, weil die Gegenwart vielfach unvermeidbarer geringer Reste von Wasser allmählich, namentlich bei höherer Temperatur, die gegenseitige Zersetzung bewirkt. Das gleiche gilt für lyophilisierte Produkte.
  • Es wurde nun gefunden, daß man stabile Präparate aus zwei oder mehreren unverträglichen Stoffen dadurch gewinnen kann, daß man sie in einem gemeinsamen Gefäß, aber räumlich getrennt, der Gefriertrocknung unterwirft. Dies geschieht erfindungsgemäß in der Weise, daß man z.B. Fläschchen oder Ampullen teilweise mit einer Lösung A füllt, dann stark unterkühlt, bis die Flüssigkeit hart gefroren ist, und dann eine gegebenenfalls vorgekühlte Lösung B in die gleichen Gefäße einfließen läßt. Infolge der Unterkühlung der Fläschchen oder Ampullen und der tiefen Temperatur der bereits gefrorenen Schicht A erstarrt auch die Lösung B an der Grenzfläche beider Schichten sofort und gefriert dann weiterhin von unten nach oben. Ein Auftauen oder Vermischen der beiden Komponenten findet dabei nicht statt. Es bilden sich also zwei von einander scharf getrennte Schichten. Unterwirft man das Ganze nun in gefrorenem Zustand der Vakuumtrocknung, so erhält man ein Produkt, in dem die beiden Komponenten durch eine klare Trennungsfläche von einander abgesetzt sind.
  • Daß tatsächlich keinerlei Vermischung der beiden Lösungen stattgefunden hat, läßt sich leicht dadurch beweisen, daß man beispielsweise die Lösung einer weißen Substanz in der einen Schicht und die Lösung eines kräftigen Farbstoffes in der anderen Schicht lyophilisiert. Zerschlägt man dann die Ampulle und hebt den gefärbten Anteil des Trockenpräparates von der anderen Hälfte ab, so sieht man, daß die weiße Schicht an der Berührungsstelle nicht angefärbt worden ist.
  • Stößt man eine solche Zweischichten-Ampulle mit der Spitze mehrmals kräftig auf, so erfolgt vielfach eine saubere mechanische Trennung der beiden Anteile.
  • Natürlich lassen sich in jeder Schicht auch mehrere chemische Substanzen unterbringen, so daß durch das Verfahren je zwei Stoffgemische getrennt gehalten werden können.
  • Auch mehr als zwei Schichten übereinander können erfindungsgemäß gefriergetrocknet werden. So lassen sich z. B. Fläschchen mit drei- und mehrfarbigem Inhalt herstellen.
  • Selbst Lösungen mit gänzlich verschiedenem pE können erfindungsgemäß in einem Gefäß gemeinsam eingefroren und getrocknet werden. Wenn man beispielsweise eine Bicarbonatlösung, der zur Stabilisierung des späteren Gerüstes etwas Zucker zugesetzt wurde, und eine ebenfalls zuckerhaltige Lösung von Citronensäure nach schichtweisem Einfrieren der Lyophilierung unterwirft, so erhält man ein stabiles Produkt, das sich nach Zusatz von Wasser schlagartig. unter Aufbrausen löst.
  • Vielseitige Anwendung kann das Verfahren vor allem in der pharmazeutischen Industrie finden, die häufig vor der Aufgabe steht, mehrere Wirkstoffe, die gleichzeitig verabreicht werden sollen, sich aber in gemeinsamer Lösung allmählich gegenseitig zersetzen, in einer Ampulle zu vereinigen.
  • Der Erfindungsgedanke läßt naturgemäß mancherlei technische Abwandlungen zu. So kann beispielsweise das Aufeinanderfrieren der einzelnen Schichten auch nach dem Spinning- oder Shelling-Verfahren durchgeführt werden, wobei das Einfrieren unter kräftiger Rotation des Aufnahmegefäßes erfolgt. Man kann die beiden agressiven Komponenten auch noch zusätzlich durch Dazwischenfrieren einer inerten Lösung oder einer Wasserschicht trennen.
  • Beispiel 1 In weithalsige Fläschchen von 5 ccm Inhalt füllt man je 3 ccm einer wäßrigen Lösung, die im ccm 20 mg Glykokoll und 2 mg Gelatine enthält. Die Fläschchen werden auf eine Metallplatte gestellt, die mit einer Kältemischung aus Kohlensäure-Aceton von etwa - 85 gekühlt wird.
  • Wenn die Glykokoll-Lösung hart gefroren ist, füllt man darauf unter weiterer Kühlung in jedes Fläschchen 1 ccm einer Lösung, die 20 mg Glykokoll, 2 mg Gelatine und 10 mg des Natriumsalzes der 4-Sulfonamido-phenylazo-7-acetylamino-1 -oxynaphthalin-3, 6-disulfosäure enthält.
  • Wenn der gesamte Inhalt aller Fläschchen gut durchgefroren ist, unterwirft man ihn bei einem Hochvakuum von 11100 mm und einer Temperatur von 40° der Gefriertrocknung. Man erhält ein gleichmäßig lyophillsiertes Produkt, in dem die ldrschrote obere Schicht von der weißen unteren durch eine scharf markierte Trennungsfiäche abgegrenzt ist. Der Flascheninhalt löst sich spielend leicht in Wasser.
  • Beispiel 2 Das Verfahren wird in der gleichen Weise durchgeführt, wie im Beispiel 1. Dabei wird in Ampullen von 5 ccm Inhalt als untere Schicht 2 ccm einer Lösung eingefüllt, die 45 mg Natriumbicarbonat und 40 mg Rohrzucker enthält, als obere Schicht 2 ccm, in denen 25 mg Citronensäure und 40 mg Rohrzucker gelöst sind. Dabei tritt keinerlei Kohlensäureentwicklung auf. Man erhält nach der Gefriertrocknung eine fein strukturierte Masse in zwei Schichten. Bringt man auf das Produkt 2 ccm Wasser, so schäumt es sofort stark auf, und die Kohlensäure entweicht.
  • Beispiel 3 Das Verfahren wird wiederum grundsätzlich nach Beispiel 1 durchgeführt. Als untere Schicht wird in die 5 ccm-Ampullen 1 ccm einer wäßrigen Lösung eingefüllt, die 15 mg Aneurin und 10 mg Glykokoll enthält (PH 3,7). Darauf füllt man als Oberschicht 3 ccm einer wäßrigen Lösung von 1,5 mg Lactoflavin, 4 mg Pyridoxin, 20mg Nicotinsäureamid, 6 mg Panthenol und 0,5 ccm eines Hefeextraktes vom PH 5,5 (mit einem Trockengewicht von etwa 155 mg), der aus 2,5 g Frischhefe gewonnen wurde.
  • Nach der Gefriertrocknung erhält man in den Ampullen ein Produkt, dessen untere Schicht weiß und dessen obere Schicht goldgelb gefärbt ist. Das Präparat ist in 2 ccm Wasser leicht löslich und ist zur parenteralen Anwendung beim Menschen geeignet. Die Vitamine bleiben auch bei monatelanger Aufbewahrung im Brutschrank unverändert wirksam.
  • Der durch das erfindungsgemäße Verfahren erzielte technische Fortschritt wird besonders durch die beiden folgenden Vergleichsversuche veranschaulicht: 1. In einer Ampulle wurden bei -50" 4 ccm einer Lösung eingefroren, die folgende Stoffe enthält: 15 mg Aneurin, 1,5 mg Lactoflavin, 4 mg Adermin, 6 mg pantothensauren Calcium, 20 mg Nicotinsäureamid, 15 mg Glykokoll und einen Hefeextrakt von 155 mg Trockengehalt. Die Mischung wurde der Gefriertrocknung unterworfen und ergab ein festes, goldgelbes Substanzgerüst, das leicht in Wasser löslich war.
  • 2. Zum Vergleich wurden die gleichen Substanzen nach dem Zweischichtenverfahren lyophilisiert, und zwar so, daß als untere Schicht 1 ccm einer Lösung von 15 mg Aneurin, 4 mg Adermin, 20 mg Nicotinsäureamid und 15 mg Glykokoll in der Ampulle eingefroren wurde, als obere Schicht 3 ccm einer Lösung, enthaltend 1,5 mg Lacoflavin, 6 mg pantothensaures Calcium und einen Hefeextrakt von 155 mg Trockengehalt. Es wurde unter den gleichen Bedingungen lyophilisiert wie unter 1.
  • Danach enthielt die Ampulle eine weiße Unterschicht und eine goldgelbe Oberschicht, beide als festes Gerüst, leicht löslich in Wasser.
  • Die zugeschmolzenen Ampullen wurden 51/2 Monate im Tropenschrank bei +50° aufbewahrt und danach die Aneurin-Wirksamkeit bestimmt. Bei dem einschichtig getrockneten Präparat war der Aneurin-Gehalt bis auf 230in abgesunken; in der zweischichtigen Ampulle waren noch 930/0 der Aneurin-Wirksamkeit vorhanden. Außerdem war das Präparat Nr. 1 zu einem dunkelbraunen Klumpen zusammengeschmolzen, der sich nur schwer in Wasser löste, während Nr. 2 praktisch unverändert und nach wie vor spielend leicht in Wasser löslich war.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung stabiler Zubereitungen aus miteinander nicht verträglichen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösungen derartiger Stoffe einzeln und schichtweise in einem Gefäß einfriert und im gefrorenen Zustand im Vakuum trocknet.
DEF16916A 1955-02-25 1955-02-25 Verfahren zur Herstellung stabiler Zubereitungen aus miteinander nicht vertraeglichen Stoffen Pending DE1011575B (de)

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