DE10114982A1 - Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von WasserstoffperoxidInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid nach dem Anthrachinon-Kreisprozess. Erfindungsgemäß lässt sich die Oxidationsgeschwindigkeit einer ein Tetrahydroanthrahydrochinonderivat enthaltenden hydrierten Arbeitslösung steigern, wenn man die Oxidation in Gegenwart eines sekundären Amins durchführt. Bevorzugt wird ein wenig wasserlösliches sekundäres Amin mit einem Siedepunkt von mindestens 150 DEG C in einer Menge von 0,001 bis 2 Mol pro Mol Tetrahydroverbindungen eingesetzt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Wasserstoffperoxid nach dem sogenannten Authrachinon-
Kreisprozess, umfassend eine Hydrierstufe, eine
Oxidationsstufe und eine Extraktionsstufe einer ein
2-alkylsubstituiertes Anthrachinon-, insbesondere aber
Tetrahydroanthrachinonderivat als Reaktorträger
enthaltenden Arbeitslösung. Die Erfindung richtet sich
insbesondere auf die Steigerung der
Reaktionsgeschwindigkeit in der Oxidationsstufe.
Ein großtechnischer Prozess zur Herstellung von
Wasserstoffperoxid ist das sogenannte
Anthrachinonverfahren. Dieses Verfahren umfasst eine
katalytische Hydrierung einer ein oder mehrere
Anthrachinonderivate enthaltenden Arbeitslösung, eine
Oxidationsstufe, wobei die hydrierte Arbeitslösung mit
einem Sauerstoff enthaltenden Gas oxidiert wird und eine
Extraktionsstufe, wobei aus der oxidierten Arbeitslösung
das gebildete Wasserstoffperoxid mit Wasser oder verdünnter
Wasserstoffperoxidlösung extrahiert wird. Nach der
Phasentrennung wird die organische Arbeitslösung wieder der
Hydrierstufe zugeführt. Eine Übersicht über die Chemie und
die technische Ausführung des Anthrachinonverfahrens
vermittelt Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry
5 th ed. (1989), Vol. A13, 447-457.
Die Arbeitslösung enthält ein oder mehrere Lösungsmittel,
deren Aufgabe es ist, sowohl die als Reaktionsträger
dienenden Anthrachinonderivate als auch die bei der
Hydrierung entstehenden Anthrahydrochinonderivate zu lösen.
Bei den Anthrachinonderivaten handelt es sich insbesondere
um 2-Alkylanthrachinone sowie deren Tetrahydroderivate,
oder 2-Alkyl-5,6,7,8-tetrahydroanthrachinone. Sowohl die
Alkylanthrachinone (nachfolgend abgekürzt als Alkyl-AQ)
als auch deren Tetrahydroderivate (nachfolgend abgekürzt
als.
Alkyl-THAQ) nehmen am Kreisprozess teil.
Die Oxidationsstufe, in der das Wasserstoffperoxid gebildet
wird, ist für den Gesamtprozess und die Wirtschaftlichkeit
des Verfahrens von großer Bedeutung. Die
Produktionskapazität der Oxidationsstufe wird n der
DE-Patentschrift 11 04 493 in wesentlichem Umfang von der
Oxidationsgeschwindigkeit der in der hydrierten
Arbeitslösung enthaltenen Anthrahydrochinon- und
insbesondere der
5,6,7,8-Tetrahydroanthrahydrochinonderivate beeinflusst.
Viele Verfahren richten sich dem gemäß darauf, die
Überführung der 2-Alkyl-anthrahydrochinone und -
tetrahydroanthrahydrochinone in die entsprechendem 2-Alkyl-
anthrachinone bzw. 2-Alkyl-tetrahydroanthrachinone
möglichst quantitativ auszuführen, das Reaktorvolumen und
den Energieeinsatz zu minimieren sowie die Bildung von
Nebenprodukten, wie das Epoxid der 2-Alky-
tetrahydroanthrachinonderivate, zu unterdrücken.
Ein Gegenstrom-Oxidationsverfahren in einer
Füllkörperkolonne lehrt das US-Patent 2,902,347. Wegen der
niedrigeren Flutungsgrenze müssen mehrere Kolonnen
hintereinander geschaltet werden. Eine Kombination aus
Gleich- und Gegenstromführung lehrt die DE-OS 20 03 268.
Im Verfahren gemäß EP 0 221 931 B1 lassen sich die Probleme
der zuvor gewürdigten Verfahren mindern und die Oxidation
beschleunigen, indem ein coaleszenzgehemmtes System aus der
hydrierten Arbeitslösung und einem oxidierenden Gas durch
einen Gleichstromreaktor geführt wird. Ein weiteres
Gleichstrom-Oxidationsverfahren lehrt die DE 40 29 784 C2:
Hier wird eine homogene Dispersion aus der hydrierten
Arbeitslösung und dem oxidierenden Gas mit einer
Strömungsgeschwindigkeit von 0,1 bis 3 m/s durch einen
Reaktor mit statischen Mischelementen geleitet.
Zur Steigerung der Oxidationsgeschwindigkeit vorgeschlagen,
eine alkalisch reagierende ionisierbare wasserlösliche
anorganische Verbindung als Oxidationskatalysator
einzusetzen. Genannt werden Alkalihydroxide,
Erdalkalihydroxide, Natriumcarbonat und Ammoniumhydroxid.
Die Geschwindigkeit wird zwar um das Vier- bis Sechsfache
gesteigert, jedoch zwingt die durch den
Oxidationskatalysator bedingte Neigung zur Bildung von
Emulsionen dazu, die alkalische Verbindung vor der
Extraktion zu neutralisieren. Hierdurch nimmt aber der
technische Aufwand zu. Gleichzeitig steigen der
Chemikalieneinsatz und der Gehalt an anorganischen Salzen
im wässrigen H2O2-Extrakt. Bei der Nacharbeitung dieses
Verfahrens wurde zusätzlich festgesellt, dass es in
erheblichem Umfang zu Zersetzungsreaktionen kommt und damit
die H2O2-Ausbeute entsprechend abnimmt.
Gemäß dem JP-Patent 55-51843 werden der Arbeitslösung
anstelle alkalisch wirkender anorganischer Verbindungen als
Oxidationskatalysator tertiäre Amine mit einem pKa-Wert von
größer 9 zugesetzt. Zudem soll die Wasserlöslichkeit des
tertiären Amins gering sein. Die Einsatzkonzentration an
tertiärem Amin liegt im Bereich von etwa 0,025 bis 0,2 Mol/l
Arbeitslösung. Gemäß den Beispielen nimmt die
relative Oxidationsgeschwindigkeit maximal um den Faktor
2,7 zu; hierbei wurde Trietylamin in einer Menge von 0,086 Mol/l
eingesetzt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein weiteres
Verfahren zur Beschleunigung der Oxidationsstufe des
Anthrachinonprozesses aufzuzeigen, und zwar insbesondere
jener Prozesse, deren Reaktionsträger ein 2-
alkylsubstituertes Tetrahydroanthrachinondervat bzw. -
Tetrahydroanthrahydrochinonderviat (Alky-THAHQ) enthält.
Gemäß einer weiteren Aufgabe sollte die Steigerung der
Oxidationsgeschwindigkeit vorzugsweise größer sein als
diejenige des vorgenannten Verfahrens unter Einsatz eines
tertiären Amins.
Diese Aufgabe sowie weitere Aufgaben, wie sie sich aus der
nachfolgenden Beschreibung herleiten, werden durch das in
den Ansprüchen definierte Verfahren gelöst. Wesentliches
Kennzeichen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die
Anwesenheit eines sekundären Amins während der
Oxidationsstufe. Das sekundäre Amin weist vorzugsweise
mindestens 8 C-Atome, insbesondere 12 bis 36 C-Atome auf
und ist vorzugsweise wenig
Überraschenderweise wurde gefunden, dass die
oxidationskatalytische Wirkung der sekundären Amine jene
der tertiären Amine bei gleicher molarer
Einsatzkonzentration übersteigt. Die Einsatzmenge kann in
weiten Bereichen liegen. Vorzugsweise liegt die
Konzentration an sekundärem Amin im Bereich von 0,001 bis 2 Mol
pro Mol der in der Arbeitslösung enthaltenden Summe aus
Tetrahydroanthrachinon- und
Tetrahydroanthrahydrochinonderivaten. Besonders bevorzugt
liegt die Einsatzmenge im Bereich von 0,005 bis 0,1 Mol/Mol
der Summe aus THAQ- und THAHQ-Derivaten.
Während 2-Alkylanthrahydrochinone rasch oxidiert werden,
ist die Oxidationsgeschwindigkeit des entsprechenden
Tetrahydroderivats wesentlich geringer. Bei der
Hydrierstufe sind die Verhältnisse gerade umgekehrt. Dem
gemäß ist es wünschenswert, eine mindestens ein
Tetrahydroanthrachinonderivat enthaltende Arbeitslösung im
Anthrachinonprozess einzusetzen und in der Oxidationsstufe
die Reaktionsgeschwindigkeit durch die Anwesenheit eines
sekundären Amins zu erhöhen.
Die Alkylgruppe des 2-Alkyl-THAQ bzw. 2-Alkyl-THAHQ enthält
üblicherweise zwei bis acht C-Atome, wobei es sich um
unverzweigte oder verzweigte Alkylgruppen handelt. Alkyl
steht beipielsweise für Ethyl, i-Propyl, n-Propyl, n-Butyl,
sek.-Butyl, n-Amyl, sek.-Amyl, tert.-Amyl, n-Hexyl,
Isohexyl, wie 4-Methylpentyl, n-Octyl und
2,4-Dimethylhexyl. Vorzugsweise enthält die Arbeitslösung
zwei verschiedene Alkylanthrachinone und/oder deren
Tetrahydroderivate.
Bei den sekundären Aminen kann es sich um aliphatische,
cycloaliphatische, aromatische und aromatisch-aliphatische
Amine handeln. Soweit die Amine aliphatische Substituenten
aufweisen, können diese linear oder verzweigt sein. Bei
rein aliphatischen sekundären Aminen können die Alkylreste
gleich oder verschieden sein.
Beispiele aliphatischer Amine sind Di-nbutylamin, Di-n-
hexylamin, Di-n-octylamin, Di-n-dodecylamin, N-Methyl-n-
hexylamin, N-Ethyl-n-octylamin, N-iso-Propyl-n-dodecylamin,
N-Ethyl-hexadecylamin, N-Ethyl-stearylamin, Distearylamin,
Dibenzylamin, N-n-Butyl-benzylamin.
Beispiele aliphatisch-aromatischer Amine sind N-Methyl-
anilin, N-Ethyl-anilin, N-iso-Propylanilin, N-Benzyl-
anilin, N-n-Propylanilin, N-i-Butyl-anilin,
N-n-Hexyl-anilin, N-Methyl-ortho-, meta- oder -para-
toluidin, N-iso-Amyl-toluidin, N-n-Butyl-xylidin, N-Octyl-
naphthalin. Aromatische sekundäre Amine sind zum Beispiel
Diphenylamin, Ditolylamin und Di-2-napthylamin.
Vorzugsweise sind die im Kreisprozess zu verwendenden
sekundären Amine nur gering wasserlöslich, insbesondere
weisen sie eine Wasserlöslichkeit von weniger als 1%,
insbesondere weniger als 0,1% auf. Um diese geringe
Wasserlöslichkeit zu erzielen, beträgt die Kohlenstoffzahl
mindestens eines Alkylrests aliphatischer Amine mindestens
8 C-Atome. Besonders bevorzugt enthalten aliphatische
sekundäre Amine 12 bis 36 C-Atome. Die Wasserlöslichkeit
aromatisch-aliphatischer Amine ist bei gleicher mittlerer
C-Atomzahl (7 bis 12 C-Atome) im allgemeinen niedriger als
jene rein aliphatischer Amine.
Sofern wasserlösliche sekundäre Amine in wässrigem
Waserstoffperoxid bei dessen Anwendung nicht stören, kann
auch ein solches Amin als Katalysator eingesetzt werden.
Ein Einsatzgebiet für katalytische Mengen eines niederen
sekundären Amins enthaltendes wässriges Wasserstoffperoxid
ist beispielsweise die Herstellung von Propylenoxid durch
Epoxidation von Propen in Gegenwart eines titanhaltigen
Katalysators, wie Titansilikatalit.
Im Gegensatz zu erfindungsgemäßen sekundären Aminen sind
primäre wasserlösliche Amine zwar katalytisch wirksam,
jedoch verbietet sich wegen deren zersetzender Wirkung auf
Wasserstoffperoxid einen praktischer Einsatz.
Katalytisch wirksam sind sowohl wasserlösliche sekundäre
Amine, wie aliphatische Amine mit insgesamt 2 bis etwa 8 C-
Atomen, beispielsweise Diethyl- und Dibutylamin, als auch
wenig bis im wesentlichen wasserunlösliche sekundäre Amine.
Während wasserlösliche Amine in größerem Umfang bei der
Extraktion in die wässrige H2O2-Phase gelangen,
beispielsweise in Form der Phosphorsäuresalze, wenn
Phosphorsäure zur Neutralisation und Stabilisierung
eingesetzt wird, verbleiben wenig wasserlösliche bis
unlösliche sekundäre Amine, also solche mit mittel- oder
langkettigen Alkylresten und/oder Arylresten im
wesentlichen in der Arbeitslösung. Im Wasser schwerlösliche
bis wasserunlösliche Amine enthalten mindestens 7 C-Atome,
beispielsweise handelt es sich um N-Methyl- oder N-Ethyl-
Anilin, vorzugweise aber mindestens 12 C-Atome, wie
beispielsweise Diphenylamin, N-n-Butyl-n-octylamin, Di-n-
octylamin oder Dibenzylamin.
Es wurde festgestellt, dass höhersiedende wasserunlösliche
sekundäre Amine, auch wenn sie nur in katalytischer Menge
eingesetzt werden, wie 1 g/l Arbeitslösung, auch nach
mehrfachem Durchlaufen des Kreisprozesses ihre
oxidationskatalytische Wirkung vollständig behalten.
Es wurde ferner gefunden, dass sich sekundäre Amine,
insbesondere sekundäre Amine mit einem Siedepunkt von
mindestens 150°C, vorzugsweise mindestens 180°C und
besonders bevorzugt 200 bis 300°C, nicht nur hervorragend
als Oxidationskatalysator eigenen, sondern gleichzeitig als
Lösungsmittelbestandteil der Arbeitslösung. Der genannte
hohe Siedepunkt stellt sicher, dass der
Lösungsmittelaustrag mit dem Oxidationsabgas begrenzt wird.
Die Menge sekundäres Amin als Lösungsmittelbestandteil kann
in weiten Grenzen variiert werden; die konkrete
Einsatzmenge richtet sich auch nach den übrigen
Lösungsmitteln der Arbeitslösung. Eine geeignete
Einsatzmenge liegt im Bereich von etwa 1 bis 30 Gew.-%,
insbesondere 2 bis 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf die
Arbeitslösung. Die sekundären Amine sind gute Lösungsmittel
für die substituierten Anthrachinone als auch
Anthrahydrochinone sowie deren jeweiligen
Tetrahydroverbindungen.
Das sekundäre Amin wird zweckmäßigerweise der Arbeitslösung
zusetzt und mit dieser im Kreisprozess gefahren. Das mit
dem wässrigen Wasserstoffperoxid ausgetragene und/oder
während des Prozesses oder innerhalb einer
Regenerierungsstufe der Arbeitslösung abgebaute oder
anderweitige unwirksam gewordene sekundäre Amin wird
ersetzt.
Bevorzugt wird ein solches Amin einsetzt, welches einen
niederen Dampfdruck aufweist, so dass dieses Amin nicht
oder nur in geringem Umfang mit dem Oxidationsabgas
ausgetragen wird.
Obgleich sekundäre Amine mit höherer C-Atomzahl während der
Oxidation und während der Extraktion im wesentlichen in der
organischen Phase gelöst sind, können die Amine auch vor
oder während der Extraktion durch Zugabe einer Säure, wie
Phosphorsäure oder Pyrophosphorsäure, in das Salz und damit
in die wässrige Phase überführt werden.
Die Oxidationsstufe kann im Prinzip in gleicher Weise
durchgeführt werden, wie dies im Stand der Technik bereits
beschrieben wurde, der Unterschied besteht lediglich in der
Anwesenheit einer wirksamen Menge eines erfindungsgemäßen
Oxidationskatalysators. Die Oxidation ist somit in einer
oder mehreren Gleich- oder Gegenstromkolonnen durchführbar.
Die Kolonne können frei von Einbauten oder/und Füllkörpern
sein oder derartige Merkmale aufweisen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Kolonne
mit Feinlochsiebböden verwendet und diese im Gegenstrom
betrieben - gemäß DE-A 198 43 673.
Gemäß einer alternativen Gegenstrom-Ausführungsform wird
die hydrierte Arbeitslösung vor Eintritt in eine von
Einbauten freie Oxidationskolonne mit bereits mindestens
teilweise oxidierter Arbeitslösung vermischt, um die
Epoxidbildung zu unterdrücken - siehe DE 001 25 715.3
Die Oxidationsreaktion erfolgt üblicherweise bei 30 bis
70°C, insbesondere etwa 40 bis 60°C. Oxidationsgas ist
meistens Luft, aber an Sauerstoff angereicherte Luft sowie
reiner Sauerstoff sind auch einsetzbar.
An die Oxidation schließen sich die bekannten Schritte der
Extraktion, Reinigung, Stabilisierung und Konzentrierung
der wässrigen H2O2-Phase sowie Regenerierung und Trocknung
der Arbeitslösung an. Danach wird die Arbeitslösung wieder
der Hydrierstufe zugefügt.
Die Hydrierstufe kann in bekannter Weise in Suspensions-
oder Festbettreaktoren durchgeführt werden. Die Hydrierung
erfolgt im allgemeinen in Gegenwart üblicher freier oder
trägergebundener Edelmetallkatalysatoren oder an der
Reaktorwand fixierten Katalysatoren. Bezüglich der
Einzelheiten, Zusammensetzung der Arbeitslösung, sowie
Durchführung der Hydrierstufe und Extraktion wird auf den
Stand der Technik, darunter das einleitend zitierte
Ullmann-Dokument verwiesen.
Der wesentliche Vorteil der Erfindung liegt in der
unerwartet hohen Steigerung der Geschwindigkeit der
Oxidationsreaktion. Unter bestimmten Bedingungen läst sich
die Geschwindigkeit um mehr als den Faktor 5 und
vorzugsweise um einen Faktor bis etwa 10 steigern.
Durch die Steigerung der Geschwindigkeit nehmen die Raum-
Zeit-Ausbeute und damit bei gegebener Anlagengröße die
Produktionskapazität zu. Um eine bestimmte Anlagenkapazität
zu gewährleisten, kann die Anlage kleiner dimensioniert
werden, wodurch die Investitionskosten und damit Fixkosten
verringert werden.
Die Erfindung wird nachfolgend durch die erfindungsgemäßen
Beispiele und Vergleichsbeispiele verdeutlicht.
Die Versuche wurden in einem beheizten Glaskolben
durchgeführt. Die Rührerdrehzahl betrug etwa 1000 U/min.
Das Volumen des Glaskolbens betrug etwa 200 ml, das der
vorgelegten Arbeitslösung 100 ml. In diese Lösung wurde bei
Normaldruck Luft eingebracht. Die zu oxidierende
Arbeitslösung enthielt als Lösungsmittel ein Gemisch aus 70 Vol.-%
Isodurol und 30 Vol.-% Trioctylphosphat und als
Reaktionsträger 290 mMol Tetrahydro-2-
ethylanthrahydrochinon (THEAHQ) pro kg Arbeitslösung. Die
Reaktionstemperatur betrug 50°C. Der Luftstrom betrug
50 Nl/h. Während der Reaktion wurden Proben entnommen und
der H2O2-Gehalt nach Extraktion mit Wasser titrimetrisch
bestimmt. Bei Reaktionsende war der H2O2-Gehalt konstant.
Die Arbeitslösung wurde mit 1000 ppm Di-n-octylamin
versetzt. Nach 25 Minuten war die Lösung vollständig
durchoxidiert. Das gebildete Wasserstoffperoxid wurde mit
Wasser extrahiert. Es wurden 95% der theoretischen Menge
Wasserstoffperoxid wieder gefunden.
Die Arbeitslösung wurde mit 10% Di-n-octylamin versetzt.
Nach 6 Minuten Reaktionszeit war die Lösung vollständig
durchoxidiert. Das gebildete Wasserstoffperoxid wurde mit
Wasser extrahiert. Es wurden 95% des theoretischen
Wasserstoffperoxidanteils wieder gefunden.
Als Oxidationskatalysator wurde wasserlösliches Di-n-
butylamin in einer Menge von 1000 ppm, bezogen auf die
Arbeitslösung, eingesetzt. Die Oxidation war in 10 Minuten
beendet. Extrahiert wurde mit eine katalytische Menge
Phosphorsäure(als Stabilisator und zur Neutralisation)
enthaltendem Wasser. Die Ausbeute war nahezu quantitativ.
- a) Die in Beispiel 1 nach der Oxidation und Extraktion gewonnene Arbeitslösung wurde in bekannter Weise in einem Festbettreaktor hydriert und anschließend oxidiert und extrahiert. Gemäß PCT/EP 00/10532 wurde in Rieselbettfahrweise hydriert, wobei der Katalysator Pd auf Al2O3 war und der LHSV-Wert 40 h-1 betrug. Der gesamte Zyklus wurde drei Mal wiederholt, wobei die Oxidationsgeschwindigkeit und H2O2-Ausbeute konstant blieben. Auch in der Hydrierstufe traten keine Probleme auf.
- b) Auch unter Einsatz der Arbeitslösung des Beispiels 2, bei welcher Dioctyamin ein wesentlicher Lösungsmittelbestandteil war, wurden auch nach dreifachem Durchfahren des Zyklus des Anthrachinonprozesses keine Probleme beobachtet, vielmehr bleiben die Hydrier- und Oxidationsgeschwindigkeit sowie Ausbeute an H2O2 unverändert hoch.
Eine Arbeitslösung wurde in Abwesenheit eines
Oxidationskatalysators oxidiert. Nach 90 Minuten
Reaktionszeit war die Lösung vollständig durchoxidiert.
Die Arbeitslösung wurde mit 100 ppm Natriumhydroxid
versetzt. Nach 20 Minuten Reaktionszeit war die Lösung
vollständig durchoxidiert. Es konnten jedoch nach
Extraktion mit phosphorsäurehaltigem Wasser weniger als 10
% der theoretischen Menge Wasserstoffperoxid wiedergefunden
werden.
Eine Arbeitslösung wurde mit 100 ppm Ammoniak versetzt.
Nach 20 Minuten Reaktionszeit war die Lösung vollständig
durchoxidiert. Es konnten jedoch weniger als 10% des
gebildeten Wasserstoffperoxids wieder gefunden werden.
Der Arbeitslösung wurden 1000 ppm Ethan-1,2-diamin, also
ein wasserlösliches primäres Amin zugesetzt. Nach 20
Minuten Reaktionszeit war die Lösung vollständig
durchoxidiert. Es konnte jedoch nur ein kleiner Teil des
gebildeten Wasserstoffperoxids wiedergefunden werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid nach
dem Anthrachinon-Kreisprozess, wobei eine Arbeitslösung,
enthaltend als Reaktionsträger ein oder mehrere 2-
alkylsubstituierte Anthrachinon- und/oder
Tetrahydroanthrachinonderivate (Alkyl-AQ und Alkyl-
THAQ), hydriert, die hydrierte Arbeitslösung mittels
eines Sauerstoff enthaltenden Gases oxidiert und die
oxidierte Arbeitslösung mit Wasser oder einer wässrigen
Wasserstoffperoxidlösung extrahiert wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass man die Oxidation in Gegenwart eines sekundären
Amins durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass man die Oxidation in Gegenwart eines aliphatischen,
aromatischen oder aliphatisch-aromatischen sekundären
Amins mit mindestens 8, insbesondere 12 bis 36 C-Atomen
durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass man die Oxidation in Gegenwart von 0,001 bis 2 Mol,
vorzugsweise 0,005 bis 0,1 Mol eines sekundären Amins
pro Mol der in der Arbeitslösung enthaltenen
Tetrahydroanthrachinon- und Tetrahydroanthrahydrochinon-
Derivate (Alkyl-THAQ + Alkyl-THAHQ) durchführt.
4. Verfahren nach einem Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass man die Oxidation bei einer
Temperatur im Bereich von 30 bis 70°C durchführt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass man die Oxidation unter Verwendung einer im
Gegenstrom betriebenen Oxidationskolonne mit einem oder
mehreren Feinlochböden durchführt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass man als Oxidationskatalysator ein sekundäres Amin
mit einem Siedepunkt von mindestens 150°C, vorzugsweise
mindestens 180°C und besonders bevorzugt 200 bis 300°C,
verwendet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass man ein sekundäres Amin mit einem Siedepunkt von
mindestens 180°C als Oxidationskatalysator und
Lösungsmittelbestandteil der Arbeitslösung in einer
Menge von 1 bis 30 Gew.-%, insbesonders 2 bis 20 Gew.-%,
bezogen auf die Arbeitslösung, einsetzt.
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