DE10111346C2 - Antriebseinrichtung, insbesondere für eine mechanische Presse oder Stanze - Google Patents
Antriebseinrichtung, insbesondere für eine mechanische Presse oder StanzeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine
Antriebseinrichtung, insbesondere für eine mechanische Presse
oder Stanze, mit einem drehend antreibbaren Schwungrad,
welches mit der Antriebswelle eines Arbeitsgetriebes
kuppelbar ist, welches eine Abtriebswelle zur Betätigung
eines Werkzeugantriebs hat.
Antriebe von mechanischen Exzenterpressen oder -stanzen
nutzen als Energiespeicher zur Durchführung eines Arbeitshubs
ein Schwungrad mit hohem Trägheitsmoment, welches von einem
Antriebsmotor antreibbar am feststehenden Ständer gelagert
ist. Das Antriebsmoment kann zur Durchführung eines
Arbeitshubes über eine Kupplung in die Antriebswelle
eingeleitet werden, welche mit dem Eingang des
Arbeitsgetriebes verbunden ist, vorzugsweise eines
Planetengetriebes. Die Ausgangswelle, d. h. die Abtriebswelle
des Arbeitsgetriebes überträgt das Antriebsmoment auf eine
Kurbelwelle bzw. Exzenterwelle, welches den eigentlichen
Stößelantrieb bildet zur Durchführung des Werkzeug-
Arbeitshubs.
Bei Pressen und Stanzen wird einerseits eine kurze Taktzeit,
d. h. eine hohe Bewegungsgeschwindigkeit des Stößels mit dem
Werkzeug angestrebt, andererseits jedoch eine möglichst
geringe Auftreffgeschwindigkeit des Werkzeugs auf die
Materialoberfläche des Werkstücks. Um dies zu erreichen, sind
im Stand der Technik bereits Antriebseinrichtungen mit
modulierbarer Antriebsgeschwindigkeit vorgeschlagen worden,
welche eine gesteuerte Erhöhung bzw. Verringerung der
Werkzeuggeschwindigkeit während der Durchführung eines
Arbeitshubs ermöglichen.
Eine in der Geschwindigkeit einstellbare Antriebseinrichtung
für eine Exzenterpresse oder Stanze ist im Stand der Technik
in der DE 43 09 785 C2 beschrieben. Darin wird vorgeschlagen,
dass als Arbeitsgetriebe ein schaltbares Planetengetriebe
verwendet wird. Die Umschaltung des Übersetzungsverhältnisses
erfolgt dadurch, dass wahlweise einzelne Getriebeelemente,
nämlich das Hohlrad mit dem Planetenträger drehfest kuppelbar
ist. Zwischen der von der Antriebswelle über das Sonnenrad
eingeleiteten Antriebsdrehzahl und der am Planetenträger
abgegriffenen Abtriebsdrehzahl der Exzenterwelle ergibt sich
dann ein Übersetzungsverhältnis von 1 : 1. In der zweiten
Schaltstufe werden der Planetenträger und das Hohlrad
voneinander entkuppelt und zugleich das Hohlrad drehfest am
feststehenden Ständer festgelegt. Dadurch ergibt sich das
durch die Dimensionierung des Planetengetriebes vorgegebene
Übersetzungsverhältnis zwischen Antriebswelle und
Abtriebswelle.
Der Vorteil der vorbekannten Antriebseinrichtung liegt in der
Möglichkeit, während eines Arbeitshubs die Geschwindigkeit
der Abtriebswelle und damit die Werkzeuggeschwindigkeit
umzuschalten, d. h. gezielt zu verringern oder zu erhöhen.
Ein Nachteil ist jedoch, dass enorm hohe Schaltmomente
erforderlich sind, da bei der Umschaltung des
Planetengetriebes jeweils das gesamte anstehende
Antriebsmoment umgeschaltet wird, welches insbesondere bei
größeren Pressen erhebliche Werte annehmen kann. Die
praktische Ausführung dieses umschaltbaren Planetengetriebes
ist daher relativ aufwendig.
In der Offenlegungsschrift DE 197 33 326 A1 ist eine weitere
in der Geschwindigkeit variierbare Antriebseinrichtung für
eine Umformmaschine beschrieben. Darin wird vorgeschlagen,
die auf die Antriebswelle übertragene Antriebsgeschwindigkeit
durch Zuschaltung oder Überbrückung einer Getriebeeinrichtung
zu variieren, welche als Umlaufgetriebe ausgelegt ist. Die
Zuschaltung oder Überbrückung der Getriebeeinrichtung erfolgt
durch den Einsatz einer formschlüssigen Kupplung, welche mit
einem Zwischenzahnrad eines Umlaufrädergetriebes über eine
axial verschiebbare Schaltscheibe verbunden ist. Die
Betätigung der Schaltscheibe erfolgt durch eine Schaltgabel.
In einer ersten Stellung der axial verschiebbaren
Schaltscheibe der formschlüssigen Kupplung besteht ein
Kraftschluss mit einem Gestell, das Zwischenzahnrad des
Umlaufrädergetriebes ist in Wirkverbindung mit dem Gestell
und bleibt stehen, die Antriebswelle dreht sich mit der
Arbeitsgeschwindigkeit. In einer zweiten Stellung der
Schaltscheibe besteht ein Kraftschluss mit dem Gehäuse des
Umlaufrädergetriebes, das Zwischenzahnrad ist in
Wirkverbindung mit dem Schwungrad, die Antriebswelle dreht
sich mit der Leerlaufgeschwindigkeit des Schwungrades.
Nachteilig ist jedoch, dass beim Umschalten von einer
Arbeitsstellung in eine andere eine Mittelstellung auftritt,
in welcher weder mit dem Gestell, noch mit dem Gehäuse des
Umlaufrädergetriebes ein Kraftschluss besteht, so dass ein
undefinierter Zwischenzustand vorliegt.
Angesichts der vorangehend erläuterten Problematik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen umschaltbaren Antrieb
für eine Presse oder Stanze anzugeben, welcher eine
verbesserte Funktionalität beim Umschalten hat, insbesondere
im Hinblick auf die erforderlichen Schaltmomente.
Zur Lösung dieser Aufgabenstellung wird für eine
Antriebseinrichtung der eingangs genannten Art vorgeschlagen,
dass ein Vorschaltgetriebe mit einem Übersetzungsverhältnis
größer als 1 über schaltbare Kupplungen wahlweise zwischen
das Schwungrad und die Antriebswelle zwischenkuppelbar oder
drehstarr überbrückbar ist, wobei die Kupplungen getrennt zu
betätigen sind, so dass die Steuerzeiten beim Umschalten zum
Lösen der einen und Einrücken der anderen Kupplung bzw.
umgekehrt, unabhängig voneinander vorgegeben werden können.
Gemäß der Erfindung wird die Umschaltung zwischen zwei
Übersetzungsverhältnissen dadurch erreicht, dass die
Drehmomentübertragung vom Schwungrad über ein zusätzliches
Vorschaltgetriebe erfolgen kann, beispielsweise mit einem
Übersetzungsverhältnis von 2 : 1. Über schaltbare Kupplungen
ist es möglich, dieses Vorschaltgetriebe vom Drehmomentfluss
zu trennen und statt dessen eine starre, drehfeste Verbindung
zwischen dem Schwungrad und der Antriebswelle einzukuppeln,
wodurch ein Übersetzungsverhältnis von 1 : 1 geschaltet wird.
Die beiden Schaltzustände werden folglich dadurch gebildet,
dass zwischen dem Schwungrad und der Antriebswelle entweder
das Vorschaltgetriebe oder eine dieses Vorschaltgetriebe
deaktivierende, starre Überbrückung bzw. Umgehung
eingekuppelt wird.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen
Antriebseinrichtung besteht darin, dass deutlich geringere
Schaltmomente auftreten, als wenn das gesamte Drehmoment im
Arbeitsgetriebe selbst umgeschaltet wird, wie dies in dem
erwähnten Stand der Technik vorgeschlagen worden ist. Bei der
Umschaltung der Drehmomentübertragung über das
Vorschaltgetriebe bzw. eine starre Verbindung werden nämlich
lediglich die durch das Übersetzungsverhältnis bedingten
Differenzen der übertragenen Antriebsmomente in die
Antriebswelle eingekuppelt. Dementsprechend können die
Kupplungen bei gleichem Gesamt-Antriebsdrehmoment kleiner
dimensioniert sein als bei der im Stand der Technik
vorgeschlagenen Antriebseinrichtung. Daraus resultiert ein
geringerer Herstellungs- und Kostenaufwand. Darüber hinaus
ist ein überaus kompakter und funktionssicherer Aufbau
möglich.
Das erfindungsgemäße Vorschaltgetriebe kann beispielsweise
als zweistufiges Stirnradgetriebe ausgebildet sein. Eine
derartige Ausführung lässt sich konstruktiv gut an die
geforderten Randbedingungen anpassen und erfordert insgesamt
einen relativ geringen Konstruktions- und
Herstellungsaufwand. Im einzelnen müssen lediglich ein.
Eingangs- und Ausgangsrad sowie mit diesen in Eingriff
stehende, drehfest miteinander verbundene Paare von
Stufenrädern vorgesehen sein. Das Übersetzungsverhältnis
zwischen Eingangs- und Ausgangsdrehzahl kann beispielsweise
2 : 1 betragen, so dass bei einer Einkupplung des
Vorschaltgetriebes in den Drehmomentfluss eine Verlangsamung
des Werkzeugantriebs erfolgt, um die Auftreffgeschwindigkeit
zu verringern. Prinzipiell kann das Vorschaltgetriebe ein
beliebiges Übersetzungsverhältnis haben, welches für das
Umschaltverhältnis einer speziellen Anwendung jeweils am
besten geeignet ist.
Das Vorschaltgetriebe kann eine Eingangswelle haben, die
drehfest mit dem Schwungrad kuppelbar ist und eine
Ausgangswelle, die mit der Antriebswelle kuppelbar ist.
Dadurch ist es grundsätzlich möglich, das Vorschaltgetriebe
wahlweise zwischen das Schwungrad und die Antriebswelle
zwischenzukuppeln. Dabei kann vorgesehen sein, dass die
Eingangswelle des Vorschaltgetriebes drehfest mit dem
Schwungrad verbunden ist. Bei dieser Ausführung wird das
Vorschaltgetriebe ständig angetrieben und kann bei Bedarf,
d. h. bei der Umschaltung mit seiner Ausgangswelle an die
Antriebswelle angekuppelt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist zwischen der
Eingangswelle des Vorschaltgetriebes und der Antriebswelle
eine erste schaltbare Kupplung eingesetzt. Dies ermöglicht
es, die Antriebswelle mit der Eingangsdrehzahl des
Vorschaltgetriebes anzutreiben. Wenn diese Eingangswelle an
das Schwungrad gekuppelt ist, bedeutet dies, dass zwischen
dem Schwungrad und der Antriebswelle eine direkte Übertragung
erfolgt, d. h. ein Übersetzungsverhältnis von 1 : 1. In dieser
Schaltposition ist folglich das Vorschaltgetriebe
deaktiviert, d. h. überbrückt.
Es ist weiterhin vorteilhaft, dass zwischen der Ausgangswelle
des Vorschaltgetriebes und der Antriebswelle eine zweite
schaltbare Kupplung eingesetzt ist. Wird diese zweite
Kupplung eingerückt, wird die Antriebswelle mit der
Ausgangsdrehzahl des Vorschaltgetriebes angetrieben. Bezogen
auf die Drehmomentübertragung zwischen dem Schwungrad und der
Antriebswelle wird folglich das Übersetzungsverhältnis des
Vorschaltgetriebes aktiviert, beispielsweise eine Übersetzung
von 2 : 1, um die Werkzeuggeschwindigkeit herabzusetzen.
Durch die vorgenannte erste Kupplung kann somit eine direkte
Übertragung mit einem Übersetzungsverhältnis von 1 : 1 und mit
der zweiten Kupplung ein durch das Vorschaltgetriebe
vorgegebenes Übertragungsverhältnis eingeschaltet werden,
beispielsweise 2 : 1. Diese Ausführung mit zwei getrennt zu
betätigenden Kupplungen hat den besonderen Vorteil, dass die
Steuerzeiten beim Umschalten zum Lösen der einen und
Einrücken der anderen Kupplung bzw. umgekehrt unabhängig
voneinander und daher besonders präzise vorgegeben werden
können. Dadurch kann beispielsweise sichergestellt werden,
dass undefinierte und daher unerwünschte Zwischenzustände,
die sich dadurch ergeben können, wenn beispielsweise beide
Kupplungen ganz oder teilweise gelöst sind, weitestgehend
vermieden werden können. Hier kann beispielsweise eine
definierte Überlappung der Kupplungsbetätigung im ms-Bereich
vorgesehen werden. Im Gegensatz dazu tritt bei der
Umschaltung des aus der vorgenannten DE 43 09 785 C2
bekannten Getriebes zwangsläufig ein undefinierter
Zwischenzustand auf, wenn das Hohlrad vom Ständer gelöst ist,
sich jedoch noch nicht voll im Kraftschluss mit dem
Planetenträger befindet. Dieses grundsätzliche Problem kann
durch die Steuerung der Kupplungen in der erfindungsgemäßen
Antriebseinrichtung einfach durch die Steuerung der
Kupplungen gelöst werden.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Eingangswelle mit einem
koaxial auf der Antriebswelle drehbar gelagerten Eingangsrad
des Vorschaltgetriebes verbunden ist. Entsprechend ist es
möglich, dass die Ausgangswelle mit einem koaxial auf der
Antriebswelle drehbar gelagerten Ausgangsrad des
Vorschaltgetriebes verbunden ist. Das Eingangs- bzw.
Ausgangsrad kann zum Aufbau eines Stirnradgetriebes jeweils
als Stirnrad ausgebildet sein. Die koaxiale Anordnung auf der
Antriebswelle ermöglicht eine besonders kompakte Bauweise und
ist durch die symmetrische Bauweise bezüglich der auftretenden
Massenträgheitsmomente vorteilhaft.
Die Eingangs- bzw. Ausgangsräder können jeweils mit ersten
bzw. zweiten Stufenrädern in Eingriff stehen, die drehfest
miteinander verbunden sind und an dem feststehenden Ständer
der Antriebseinrichtung drehbar gelagert sind. Dadurch werden
zwei miteinander gekoppelte, das Übersetzungsverhältnis
bestimmende Stirnradstufen gebildet.
Um einen hohen Wirkungsgrad und eine günstige Aufteilung der
übertragenen Drehmomente zu erreichen, ist es vorteilhaft,
dass eine Mehrzahl von Stufenrädern gleichmäßig konzentrisch
verteilt bezüglich des Eingangs- bzw. Ausgangsrades
angeordnet sind.
Das Arbeitsgetriebe kann als Planetengetriebe ausgebildet
sein. Durch den symmetrischen Aufbau und die besonders guten
Übertragungseigenschaften hat die Verwendung von
Planetengetrieben zum Antrieb des Werkzeugstößels in Pressen
und Stanzen besondere Vorteile, die bereits im Stand der
Technik genutzt werden.
Zwischen der Antriebswelle und dem feststehenden Ständer der
Antriebseinrichtung kann eine schaltbare Bremse angebracht
sein. Diese ist zur kontrollierten Abbremsung des Stößels
erforderlich. Wegen der Drehmomentverhältnisse wird diese
Bremse vorzugsweise am Eingang des Arbeitsgetriebes
angebracht. Es ist ebenfalls denkbar, diese Bremse zusammen
mit einer Kupplung als Kupplungs-Brems-Kombination
auszubilden.
Bevorzugt sind das Schwungrad, die Antriebswelle, die
Kupplungen und das Vorschaltgetriebe koaxial angeordnet. Das
Schwungrad, welches außen auf einem Ansatz an dem Ständer
drehbar gelagert ist, die Antriebswelle, welche durch den
Ständer im Bereich des Schwungrades hindurchgeführt ist,
können dadurch zusammen mit dem Vorschaltgetriebe und den
Kupplungen zuzüglich der Bremse und des als Planetengetriebe
ausgebildeten Arbeitsgetriebes als integriertes
Antriebsaggregat mit sämtlichen Funktionskomponenten
besonders kompakt ausgebildet sein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegende
Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Antriebseinrichtung.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Antriebseinrichtung in
einer schematischen Funktionsdarstellung wiedergegeben und
darin als Ganzes mit dem Bezugszeichen 1 versehen. Diese
umfasst ein Schwungrad 2, welches drehbar auf einem
feststehenden Ständer 3 gelagert ist, beispielsweise einem
Pressenständer. Das Schwungrad 2 ist mittels eines nicht
dargestellten Antriebsmotors drehend antreibbar.
Über eine erste schaltbare Kupplung 4 ist das Schwungrad 2
mit einer Antriebswelle 5 kuppelbar. Diese Antriebswelle 5
erstreckt sich koaxial zu dem Schwungrad 2 durch den
Ständer 3 hindurch und ist eingangsseitig mit einem als
Planetengetriebe 6 ausgebildeten Arbeitsgetriebe verbunden.
Dieses umfasst als Eingangsrad ein Sonnenrad 6a, ein fest mit
dem Ständer 3 verbundenes Hohlrad 6b sowie einen
Planetenträger 6c, welcher die Abtriebswelle bildet und
beispielsweise mit einer nicht dargestellten Exzenterwelle
eines Werkzeugsantriebs verbunden sein kann.
Das Schwungrad 2 ist in der Zeichnung rechts neben der
Kupplung 4 fest an ein Vorschaltgetriebe 7 gekuppelt, welches
als Ganzes gestrichelt eingezeichnet ist. Dieses hat eine
Eingangswelle 7a, welche mit einem koaxial auf der
Antriebswelle 5 drehbar gelagerten Eingangsstirnrad 7b
verbunden ist. Über Paare von Stufenrädern 7c, welche an dem
Ständer 3 drehbar gelagert sind und von denen mehrere,
zumindest zwei gleichmäßig um das Eingangsstirnrad 7b
verteilt angeordnet sind, wird das Drehmoment auf ein
Ausgangsstirnrad 7d übertragen. Dieses ist wie das
Eingangsstirnrad 7b koaxial auf der Antriebswelle 5 drehbar
gelagert. Mit diesem Ausgangsstirnrad ist eine Ausgangswelle
7e fest verbunden.
Die Ausgangswelle 7e des Vorschaltgetriebes 7 ist über eine
zweite lösbare Kupplung 8 mit der Antriebswelle 5 kuppelbar.
Mit dem Bezugszeichen 9 ist eine lösbare Bremse bezeichnet,
mit der die Antriebswelle 5 zum Abbremsen mit dem
feststehenden Ständer 3 kuppelbar ist.
Über eine Druckmittelversorgung 10 kann Kühlöl als
Hydraulikmedium zur Betätigung der ersten Kupplung 4, der
zweiten Kupplung 8 sowie der Bremse 9 eingespeist werden. Um
die erste Schaltstufe einzuschalten, wird durch
Beaufschlagung über die Druckmittelversorgung 10 die erste
Kupplung 4 eingekuppelt und die zweite Kupplung 8 gelöst.
Dadurch wird das Antriebsmoment vom Schwungrad 2 über die
Kupplung 4 unmittelbar auf die Antriebswelle 5 übertragen, so
dass ein Übertragungsverhältnis von 1 : 1 realisiert wird.
Um die zweite Schaltstufe einzuschalten, wird die erste
Kupplung 4 gelöst und die zweite Kupplung 8 eingekuppelt.
Nunmehr wird das Antriebsmoment vom Schwungrad 2 über die
Eingangswelle 7a in das Vorschaltgetriebe 7 eingeleitet. Nach
Übersetzung in dem Vorschaltgetriebe 7, beispielsweise mit
einem Übersetzungsverhältnis von 2 : 1, wird das Antriebsmoment
über die Ausgangswelle 7e und die eingerückte Kupplung 8 auf
die Antriebswelle 5 übertragen. Dadurch ergibt sich insgesamt
zwischen dem Schwungrad 2 und der Antriebswelle 5 ein
Übersetzungsverhältnis, welches dem des Vorschaltgetriebes 7
entspricht, beispielsweise ein Übersetzungsverhältnis von
2 : 1.
Aus der vorangehenden Beschreibung ergibt sich, dass in der
zweiten Schaltstufe das Vorschaltgetriebe 7 zwischen dem
Schwungrad 2 und der Antriebswelle 5 zwischengekuppelt ist.
Hingegen wird dieses Vorschaltgetriebe 7 in der ersten
Schaltstufe durch die erste Kupplung 4 drehstarr überbrückt,
d. h. es liegt nicht im Drehmomentfluss des Antriebs. Durch
die feste Kupplung an das Schwungrad 2 läuft es zwar mit, hat
ausgangsseitig über die gelöste zweite Kupplung 8 jedoch
keine Verbindung mit der Antriebswelle 5.
Die Steuerzeiten der Kupplungen 4 und 8 können exakt
aufeinander abgestimmt werden, so dass die eine Kupplung
genau dann in Eingriff gebracht wird, wenn die andere gelöst
wird, gegebenenfalls mit einer minimalen Überlappung der
Schaltzeiten, um undefinierte Zwischenzustände beim
Umschalten zu vermeiden. Gegenüber dem Stand der Technik
ergibt sich der wesentliche Vorteil, dass die Kupplungen 4
und 8 lediglich zur Übertragung der beim Umschalten
auftretenden Drehmomentdifferenzen ausgelegt sein müssen, und
nicht wie im Stand der Technik, auf das gesamte
Antriebsmoment.
Claims (13)
1. Antriebseinrichtung, insbesondere für eine mechanische
Presse oder Stanze, mit einem drehend antreibbaren
Schwungrad, welches mit der Antriebswelle eines
Arbeitsgetriebes kuppelbar ist, welches eine
Abtriebswelle zur Betätigung eines Werkzeugantriebs hat,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Vorschaltgetriebe (7)
mit einem Übersetzungsverhältnis größer als 1 über
schaltbare Kupplungen (4, 8) wahlweise zwischen das
Schwungrad (2) und die Antriebswelle (5)
zwischenkuppelbar oder drehstarr überbrückbar ist, wobei
die Kupplungen (4, 8) getrennt zu betätigen sind, so dass
die Steuerzeiten beim Umschalten zum Lösen der einen und
Einrücken der anderen Kupplung (4, 8) bzw. umgekehrt,
unabhängig voneinander vorgegeben werden können.
2. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass das Vorschaltgetriebe (7) als
zweistufiges Stirnradgetriebe ausgebildet ist.
3. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass das Vorschaltgetriebe (7) eine
Eingangswelle (7a) hat, die drehfest mit dem
Schwungrad (2) kuppelbar ist und eine Ausgangswelle (7e),
die mit der Antriebswelle (5) kuppelbar ist.
4. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangswelle (7a) des
Vorschaltgetriebes (7) drehfest mit dem Schwungrad (2)
verbunden ist.
5. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Eingangswelle
(7a) des Vorschaltgetriebes (7) und der Antriebswelle (5)
eine erste schaltbare Kupplung (4) eingesetzt ist.
6. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Ausgangswelle
(7e) des Vorschaltgetriebes (7) und der Antriebswelle (5)
eine zweite schaltbare Kupplung (8) eingesetzt ist.
7. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangswelle (7a) mit
einem koaxial auf der Antriebswelle (5) drehbar
gelagerten Eingangsrad (7b) des Vorschaltgetriebes (7)
verbunden ist.
8. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangswelle (7e) mit
einem koaxial auf der Antriebswelle (5) drehbar
gelagerten Ausgangsrad (7d) des Vorschaltgetriebes (7)
verbunden ist.
9. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangs- bzw.
Ausgangsräder (7b, 7d) mit ersten bzw. zweiten
Stufenrädern (7c) in Eingriff stehen, die drehfest
miteinander verbunden sind und an dem feststehenden
Ständer (3) der Antriebseinrichtung (1) drehbar gelagert
sind.
10. Antriebseinrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Stufenrädern (7c)
gleichmäßig konzentrisch verteilt bezüglich des Eingangs-
bzw. Ausgangsrades (7b, 7d) angeordnet sind.
11. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsgetriebe als
Planetengetriebe (6) ausgebildet ist.
12. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Antriebswelle
(5) und dem feststehenden Ständer (3) der
Antriebseinrichtung (1) eine schaltbare Bremse (9)
angebracht ist.
13. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schwungrad (2), die
Antriebswelle (5), die Kupplungen (4, 8) und das
Vorschaltgetriebe (7) koaxial angeordnet sind.
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