DE10111331C2 - Stützscheibe für die Lagerung eines Rotors - Google Patents
Stützscheibe für die Lagerung eines RotorsInfo
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Description
Die Erfindung befasst sich mit einer Stützscheibe für die Lagerung eines
Offenend-Spinnrotors mit einem Nabenring und einem auf den Außenumfang
des Nabenrings angeordneten Stützring aus polymerem Werkstoff mit einer
Lauffläche für den Rotor. Die Entwicklung von Offenend-Spinnmaschinen hat
zu einer stetigen Erhöhung der Rotordrehzahlen geführt. Um die dadurch
gestiegenen und noch steigenden Anforderungen an die
Temperaturbeständigkeit der Stützscheiben aus polymerem Werkstoff zu
erfüllen, werden immer härtere und temperaturbeständigere
Materialvarianten eingesetzt. Die zunehmende Härte des polymeren
Werkstoffs verschlechtert jedoch seine Dämpfungseigenschaften, d. h. die
Dämpfung wird geringer.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Stützscheibe der
eingangs genannten Art so zu verbessern, dass die bei Einsatz eines
härteren Materials verringerte Dämpfung der Stützscheibe ausgeglichen
bzw. sogar verbessert wird und gleichzeitig Vorteile in Bezug auf die
Erwärmung und damit Temperaturbeständigkeit der Stützscheibe erreicht
werden.
In der US 4,667,464 wird die Laufseite des Stützrings mit einer
umlaufenden Nut versehen, wodurch auch eine erhöhte Erwärmung in dem
Zentralbereich des Stützrings vermieden werden soll. Durch die umlaufende
Ringnut soll eine Verbesserung der Wärmeabfuhr erreicht werden, so dass
die Gefahr eines Wärmestaus innerhalb des Stützrings reduziert wird. Diese
Lösung führt jedoch nicht in jeder Beziehung zu den gewünschten
Resultaten.
Eine Verbesserung soll durch eine Ausführungsform, wie sie in der DE 197 19 791 A1
gezeigt ist, erreicht werden, die zwei Ringnuten hat. Die Ringnuten
haben zwar durch die Unterbrechung des Belags an seiner Lauffläche eine
positive Wirkung auf das elastische Verhalten des Stützrings, sie verringern
jedoch die Auflagefläche für den Rotor. Dadurch entsteht eine erhöhte
Flächenpressung, so dass eine mit Ringnuten versehene Lauffläche stärker
beansprucht wird als eine zylindrische Lauffläche ohne Ringnuten.
Durch die DE 199 08 922 A1 ist auch schon eine Stützscheibe bekannt
geworden, bei der die äußersten seitlichen Enden des Stützrings Ansätze
haben, mit denen sie an den äußeren seitlichen Bereichen des Nabenrings
zur Anlage kommen. Der Stützring hat, im Querschnitt gesehen, eine
bauklammerartige Form mit zwei seitlichen, von den jeweiligen Enden eines
Brückenteils ausgehenden und radial sowie axial nach innen gerichteten
Klammerankern.
Durch die Erfindung soll eine verbesserte Dämpfungseigenschaft,
insbesondere bei härteren polymeren Materialien für den Stützring, eine
geringere Flächenpressung und Wärmeentwicklung am Stützringbelag durch
Ausnutzung der maximal möglichen Auflagefläche und gleichzeitig eine gute
Abfuhr der Walkarbeitswärme aus dem Belag durch eine Vergrößerung
seiner Oberfläche erreicht werden.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei einer Stützscheibe der
eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch, dass der Stützring an
wenigstens einer seiner axialen Stirnseiten mit wenigstens einem
lippenförmigen Vorsprung versehen ist, der durch eine umlaufende Nut in der
Stirnseite des Stützrings gebildet ist. Es zeigt sich, dass durch die
Veränderung der geometrischen Gestalt des Stützrings erhebliche Vorteile
an der Stützscheibe erreicht werden können.
Der bzw. die Vorsprünge werden vorzugsweise mit einer nach außen sich
verjüngenden Form ausgeführt. Durch die hohen Drehzahlen der
Stützscheibe und die daraus resultierenden Zentrifugalkräfte werden die
Vorsprünge im Durchmesser leicht aufgedehnt und tragen dadurch teilweise
zunächst den Rotor. Hierdurch wird der, normalerweise thermisch und
dynamisch stark beanspruchte, mittlere Bereich des Stützrings entlastet.
Gleichzeitig können die im Verhältnis zum Gesamtstützring dünneren
lippenförmigen Vorsprünge relativ gut das elastische Materialverhalten des
Werkstoffs nutzen und dämpfend auf den Rotorlauf wirken. Die
lippenförmigen Vorsprünge können im Verhältnis zum Gesamtstützring
relativ dünn ausgeführt werden, so dass die durch Deformationsenergie und
Biegewechselbeanspruchung eingebrachte Erwärmung verhältnismäßig
gering ist. Das Wechselspiel von Aufweitung durch Zentrifugalkräfte und
partielles Zurückdrücken durch den Rotor führt außerdem zu einer
Ventilationswirkung und somit zu einem erhöhten Luftstrom im Bereich der
Vorsprünge, was eine Art Kühlwirkung zur Folge hat. Der grundsätzliche
Erfindungsgedanke kann durch unterschiedliche geometrische
Ausgestaltung des Stützrings zur Geltung gebracht werden. So ist es
möglich, die Lauffläche für den Rotor plan auszubilden. Um die Aufweitung
der
Vorsprünge noch zu unterstützen, kann im anderen Fall die Lauffläche für
den Rotor konkav ausgebildet sein.
Die lippenförmigen Vorsprünge können über die axialen Stirnseiten des
Stützrings hinausstehen.
Eine maschinell günstig herstellbare Variante sieht vor, dass der bzw. die
Vorsprünge durch eine in der Stirnseite des Stützrings umlaufenden Nut
gebildet wird. Einerseits wird durch die Nut der Vorsprung gebildet und
andererseits wird die für die Befestigung des Stützrings am Nabenring
erforderliche Stützringfläche beibehalten. Die Nut selbst kann eine
unterschiedliche Form haben, sie wird jedoch im Querschnitt gesehen
bevorzugt V-förmig mit einer muldenförmigen Abrundung am Nutboden
ausgeführt. Hierdurch werden abrupte oder scharfkantige Übergänge im
Nutbereich vermieden.
Als Material für den Stützring wird ein polymerer Wirkstoff vorzugsweise
Polyurethan genommen, dessen Härte ≧ 95° Shore A Härte ist.
So kann der Nabenring im Kopfbereich Ω-förmig, T-förmig oder V-förmig
ausgebildet sein. Auch ist es möglich, den Nabenring im Kopfbereich mit
Einstichen zur Aufnahme von Ankerbeinen des Stützrings auszugestalten.
Möglich sind auch axiale Bohrungen um den Stützring am Nabenring zu
verankern.
Es ist vorteilhaft, wenn der Nabenring aus einem metallischen Werkstoff
insbesondere aus Aluminium hergestellt wird. Ein Kunststoff, der eine gute
Wärmeleitfähigkeit besitzt, kann ebenfalls eingesetzt werden. Weiterhin wäre
ein Verbundmaterial z. B. Kunststoff-Metall denkbar.
Die geometrische Form des Stützrings wird in ihrem Querschnitt vorteilhaft so
ausgestaltet, dass der Stützring in seinem mittleren, vom Kopfbereich des
Nabenrings abgestützten Teil eine gleichbleibende Belagsdicke hat.
Hierdurch wird eine schnelle und gleichmäßige Abfuhr von Wärme in den
metallischen Nabenring erreicht.
In den beiliegenden Zeichnungen sind mehrere Ausführungsbeispiele für die
Ausbildung des Stützrings dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 im Schnitt einen Stützring am Nabenring anliegend an einem Rotor,
Fig. 2 im Schnitt: einen Stützring an einem Nabenring mit Nierenförmigem
Kopfteil,
Fig. 3 einen Stützring im Schnitt mit einem T-förmig ausgebildeten Kopfteil
des Nabenrings,
Fig. 4 den Stützring im Schnitt an einem Nabenring mit Bohrungen zur
Verankerung des Stützrings
Fig. 5 den Stützring im Schnitt mit angesetzten Ankerbeinen und
Fig. 6 den Stützring im Schnitt mit Ankerbeinen und einer V-förmigen
Ausgestaltung des Kopfteils des Nabenrings.
Die Ausgestaltung von Stützscheiben für die Lagerung von Rotoren an Offen
end-Spinnrotoren ist an sich bekannt. Deshalb wird in den nachstehenden
Figuren lediglich der Bereich der Stützscheiben dargestellt, der vom
Erfindungsgedanken umfasst wird. So ist in der Fig. 1 der Stützring 1 mit
dem zugehörigen Kopfbereich 2 des Nabenrings 3 im Querschnitt gezeigt.
Stützring 1 und Nabenring 3 bilden gemeinsam die Stützscheibe für die
Lagerung des Rotors 4. Der Rotor 4 liegt mit seiner Oberfläche an der
Lauffläche 5 des Stützrings 1 an. Die Lauffläche 5 ist im vorliegenden Fall
leicht konkav ausgebildet. Die Verankerung des Stützrings 1 am Nabenring 3
wird durch die Ω-förmige Ausbildung im Kopfbereich 2 des Nabenrings
unterstützt. Ansonsten ist der Stützring 1 mit dem Nabenring 3 durch
Vulkanisation verbunden. An seinen beiden axialen Stirnseiten 6 ist der
Stützring 1 mit den lippenförmigen Vorsprüngen 7 versehen. Die Vorsprünge
7 entstehen dadurch, dass in die Stirnseiten 6 des Stützrings 1 die
umlaufenden Nuten 8 eingebracht sind. Die Vorsprünge 7 haben eine sich
nach außen verjüngende Form. Durch die Form der Vorsprünge 7 und auch
der Lauffläche 5 wird eine sehr gute Lagerung des Rotors 4 erreicht.
Die in der Fig. 2 dargestellte Ausbildung von Stützring 1 und Nabenring 3
entspricht in den Grundzügen der Ausbildung nach der Fig. 1 mit der
Abweichung, dass der Kopfbereich 2 des Nabenrings 3 eine nierenförmige
Gestalt hat. Dadurch kann die Laufseite des Stützrings 1 in seinem mittleren
vom Kopfbereich 2 des Nabenrings 1 abgestützten Teil 9 mit einer
gleichbleibenden Belagsdicke 10 ausgeführt werden.
Auch bei einer Gestaltung des Kopfbereichs 2 wie sie in der Fig. 3 gezeigt ist,
kann eine gleichbleibende Belagsdicke 10 im abgestützten Teil 9 verwirklicht
werden. In dieser Ausgestaltung ist die elastische Lauffläche 11 des
Stützrings 1 plan ausgebildet.
Bei der Fig. 4 liegt ebenfalls eine plane Ausgestaltung der Lauffläche 11 vor.
Der abgestützte Teil 9 hat die gleichbleibende Belagsdicke 10. Die
Verankerung des Stützrings 1 am Nabenring 3 wird durch die im Nabenring 3
vorhandenen Bohrungen 12 hergestellt, die mit dem Polymer des Stützrings
1 ausgefüllt sind. Die Vorsprünge 7 werden durch die Nuten 8 in den
Stirnseiten 6 des Stützrings 1 hergestellt. Wie in allen anderen Beispielen
sind die Nuten 8 V-förmig ausgebildet und mit einem muldenartigen
Nutboden 13 versehen.
Die Fig. 5 zeigt eine Stützscheibe, bei der der Kopfbereich 2 des Nabenrings
3 mit den Einstichen 14 versehen ist. Die Einstiche 14 sind ringförmig am
Nabenring 3 angebracht und haben radial nach innen einen erweiterten
Querschnitt. Dadurch wird eine besonders gute Verankerung der am
Stützring 1 vorhandenen Ankerbeine 15 erreicht. Die Lauffläche 11 ist plan
ausgeführt und an jeder Seite des Stützrings 1 sind die Vorsprünge 7
vorhanden, die durch die Nuten 8 in den Stirnseiten 6 hergestellt sind.
Die geometrische Form von Stützring 1 und Nabenring 3 der Fig. 6 entspricht
im Wesentlichen der Ausbildung nach der Fig. 5 mit der Abweichung, dass
das Kopfteil 2 einen schwalbenschwanzartigen Ausläufer 16 hat, der im
abgestützten Teil 9 an der Laufseite des Stützrings 1 die Anbringung einer
gleichbleibenden Belagsdicke 10 ermöglicht.
Claims (13)
1. Stützscheibe für die Lagerung eines Offenend-Spinnrotors mit einem
Nabenring und einem auf dem Außenumfang des Nabenrings
angeordneten Stützring aus polymerem Werkstoff mit einer Lauffläche
für den Rotor, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützring (1) an
wenigsten einer seiner axialen Stirnseiten (6) wenigstens einen
lippenförmigen Vorsprung (7) aufweist, der durch eine umlaufende Nut
(8) in der Stirnseite (6) des Stützrings (1) gebildet ist.
2. Stützscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Vorsprung (7) eine nach Außen sich verjüngende Form hat.
3. Stützscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Lauffläche (11) für den Rotor (4) plan ist.
4. Stützscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Lauffläche (5) für den Rotor (4) konkav ausgebildet ist.
5. Stützscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Nut (8) V-förmig ausgebildet ist und einen
muldenartigen Nutboden (13) hat.
6. Stützscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass der Stützring (1) aus polymerem Werkstoff,
vorzugsweise Polyurethan mit einer Härte ≧ 95° Shore AHärte besteht.
7. Stützscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass der Nabenring (3) im Kopfbereich (2) im
wesentlichen Ω-förmig ausgebildet ist.
8. Stützscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass der Nabenring (3) im Kopfbereich (2) T-förmig
ausgebildet ist.
9. Stützscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass der Nabenring (3) im Kopfbereich (2) V-förmig
ausgebildet ist.
10. Stützscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass der Nabenring (3) im Kopfbereich (2) Einstiche
(14) zur Aufnahme von Ankerbeinen (15) des Stützrings (1) hat.
11. Stützscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass der Nabenring (3) im Kopfbereich (2) zusätzliche
axiale Bohrungen (12) zur Verankerung des Stützrings (1) hat.
12. Stützscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, dass der Nabenring (1) aus metallischem Werkstoff,
vorzugsweise Aluminium oder einem Kunststoff oder einem
Verbundwerkstoff mit guter Wärmeleitfähigkeit besteht.
13. Stützscheibe nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, dass die Laufseite des Stützrings (1) in seinem
mittleren, vom Kopfbereich (2) des Nabenrings (1) abgestützten Teils
(9) eine gleichbleibende Belagsdicke (10) hat.
Priority Applications (3)
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