DE10111229C1 - Sohlenelement mit Unterstützungselement, Verfahren zu seiner Herstellung und Schuh mit Sohlenelement - Google Patents
Sohlenelement mit Unterstützungselement, Verfahren zu seiner Herstellung und Schuh mit SohlenelementInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sohle für Schuhe, im speziellen eine Mittelsohle mit Unterstützungselementen für Sportschuhe, wobei die Mittelsohle und die Unterstützungselemente aus einem Material auf gleicher Polymer-Basis hergestellt sind, aber unterschiedliche mechanische Eigenschaften aufweisen. Die Mittelsohle und die Unterstützungselemente bestehen gemäß einer bevorzugten Ausführungsform aus Standard-EVA. Sie werden im Rahmen eines erfindungsgemäßen Verfahrens durch Co-Vulkanisation miteinander verbunden, ohne dass Verbindungsmittel hinzugefügt werden müssen. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung einen Schuh mit der erfindungsgemäßen Sohle.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sohle für Schuhe, im speziellen eine Zwi
schensohle mit Unterstützungselement für Sportschuhe, wobei die Zwischensohle
und das Unterstützungselement aus dem gleichen Material bestehen. Des weiteren
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung dieser Sohle.
Bekannte Sohlen haben im wesentlichen einen dreischichtigen Aufbau. Sie beste
hen aus einer Außensohle, einer Zwischensohle und einer Innensohle. Die Außen
sohle gibt dem Schuh sein äußeres Profil, damit er die an ihn gestellten Anforde
rungen im Hinblick auf den Halt auf dem entsprechenden Untergrund erfüllt. Des
weiteren ist die Außensohle aus einem abriebfesten Material hergestellt, um eine
hohe Verschleißfestigkeit und Lebensdauer der Sohle zu gewährleisten. Die Zwi
schensohle besteht häufig aus einem geschäumten Kunststoff, wie zum Beispiel
aus Elastomeren unterschiedlicher Dichte. Sie dient aufgrund ihrer reversiblen
Deformationsfähigkeit häufig der Absorption bzw. Dämpfung von mechanischen
Lasten, die während der Laufbewegung erzeugt und über den Schuh auf den Kör
per des Läufers übertragen werden. Die auf diese Weise erzeugte Dämpfung der
genannten mechanischen Lasten kann noch durch die Integration von Dämp
fungselementen verschiedenster Bauart unterstützt werden. Außerdem dient die
Zwischensohle oft der Aufnahme von Stabilitäts- oder Unterstützungselementen,
die aus leichten und stabilen Kunststoffen bestehen und der Stützung des Fußes
beim Laufen dienen. Eine weitere Funktion dieser Stabilitäts- oder Unterstüt
zungselemente besteht aufgrund ihrer gezielt einstellbaren Flexibilität in der Un
terstützung der Laufbewegung des Läufers. Ein Beispiel für ein derartiges vorbe
kanntes Unterstützungselement ist in der DE-A 199 04 744 A1 beschrieben, auf die
vollinhaltlich Bezug genommen wird.
Die Verbindung der oben genannten Sohlenbestandteile Zwischensohle und Un
terstützungselement kann mit verschiedenen, aus dem Stand der Technik bekann
ten Verfahren erfolgen. Konventionelle Methoden umfassen in diesem Zusam
menhang das Heften, Nähen und Kleben. Bei Sohlenkonstruktionen für Sport
schuhe werden die verschiedenen Schichten üblicherweise mittels Klebstoff ver
bunden, was verschiedene Nachteile beinhaltet. Derzeit verwendete Klebstoffe
sind aufgrund ihrer Zusammensetzung leicht flüchtig und zudem durch das Aus
scheiden bestimmter Gase schädlich für die Umwelt. Außerdem sind die bekann
ten Klebstoffe ungeeignet zum Verbinden von beispielsweise Gummi- und Kunst
stoffsohlenelementen, so dass keine dauerhafte Verbindung erzielt wird und sich
die genannten Elemente voneinander lösen. Als weitere Nachteile sind zu nennen,
dass durch die Verwendung von Klebstoffen das Gewicht des Schuhs zunimmt.
Zudem ist die Ausrichtung der Sohlenkomponenten zueinander ein aufwendiger
Vorgang. Sind die Sohlenkomponenten nicht optimal ausgerichtet, ist der Schuh
unkomfortabel und erfüllt nicht die erwarteten Anforderungen.
Aus dem Stand der Technik ist bekannt, eine Gummilaufsohle und eine ge
schäumte Kunststoffzwischensohle gemäß zwei verschiedenen Verfahren zu ver
binden. Entsprechend der Lehre der US-4 816 345 werden einerseits beide E
lemente bei gegenseitigem Kontakt erhitzt und verbunden, wobei diese Verbin
dung nicht durch einen Vulkanisationsprozess entsteht. Andererseits werden ge
mäß US-4 921 762 thermoplastische Polyphenylenether (PPE) und Gummi
durch Co-Vulkanisation verbunden, wobei dem Gummi peroxidische Vulkanisati
onsmittel und weitere Vulkanisationsaktivierer hinzugefügt werden. Weitere Ver
fahren zur Verbindung von Außen- und Zwischensohle durch Vulkanisation sind
bekannt. In diesem Zusammenhang ist es jedoch wichtig zu bemerken, dass die
jeweils verwendeten Kunststoffe und Gummis im Vorfeld des Verfahrens durch
chemische Zusatzstoffe ergänzt werden müssen, um später eine gute Verbindung
zu erzielen. Diese Zusatzstoffe werden auch als Verbindungsmittel bezeichnet, die
als Ausgangsstoff teuer sind. Zudem sind entsprechend aufwendige Maschinen
erforderlich, die die Ausgangsmaterialien sowie die diversen Zusatzstoffe verar
beiten. Basierend auf der Vielzahl der notwendigen Arbeitsschritte allein schon
zur Mischung der Materialien ist die gesamte Sohlenherstellung Zeit- und kosten
intensiv.
Es ergibt sich somit als ein Problem der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zum Herstellen eines Sohlenelements zu schaffen, das im Vergleich zum Stand
der Technik weniger zeit- und kostenintensiv ausgeführt werden kann. Als ein
weiteres Problem stellt sich die Schaffung eines preiswerten Sohlenelements, das
zusätzliche Unterstützungselemente aufweist, und die Schaf
fung eines Schuhs mit einem solchen Sohlenelement.
Die Lösung ist in den Merkmalen der Ansprüche 1, 6 und 12 zu
sehen. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen
Ansprüchen beschrieben.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Sohlen
elements, insbesondere für Sportschuhe, das die folgenden Schritte aufweist: Her
stellen eines Sohlenvorkörpers und eines Unterstützungselementvorkörpers, wo
bei der Sohlenvorkörper und der Unterstützungselementvorkörper aus einem Ma
terial auf einer gleichen Polymer-Basis hergestellt sind und unterschiedliche me
chanische Eigenschaften sowie keine Verbindungsmittel aufweisen, Platzieren des
Sohlenvorkörpers und des Unterstützungselementvorkörpers in einer Form; und
Verbinden des Sohlenvorkörpers und des Unterstützungselementvorkörpers unter
Anwendung von Wärme und Druck ohne das Hinzufügen von Verbindungsmit
teln.
Für die Herstellung eines erfindungsgemäßen Sohlenelements werden die ver
schiedenen Vorkörper auf der gleichen Polymer-Basis hergestellt. Die Herstellung
der Vorkörper erfolgt durch Vorvulkanisation, wobei im Material enthaltene Ver
netzungsmittel nicht vollständig vulkanisiert werden. Auf der Grundlage der Ver
wendung der gleichen Polymer-Basis und der verbliebenen Vernetzungsmittel
findet beim Aufbringen von Wärme und Druck eine Vernetzung und somit eine
Verbindung zwischen den Vorkörpern statt. Dazu müssen keine Verbindungsmit
tel im gesamten Verfahren hinzugefügt werden, so dass sich sowohl der materielle
Aufwand wie auch die Zahl der Verfahrensschritte verglichen zu herkömmlichen
Verfahren reduziert.
Erfindungsgemäß bevorzugt werden der Sohlenvorkörper und der Vorkörper des
Unterstützungselements aus Standard-EVA hergestellt.
Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Sohlenelement, insbesondere
für Sportschuhe, aufweisend: eine Sohle mit mindestens einem Unterstützungs
element, wobei die Sohle und das Unterstützungselement auf der gleichen Poly
mer-Basis hergestellt sind, unterschiedliche mechanische Eigenschaften aufwei
sen und ohne Verbindungsmittel miteinander verbunden sind.
Die Komponenten des erfindungsgemäßen Sohlenelements sind auf der gleichen
Polymer-Basis hergestellt. Erfindungsgemäß sind die einzelne Komponenten ohne
Verbindungsmittel miteinander verbunden, wodurch das Sohlenelement bei glei
cher Funktionalität preiswerter hergestellt werden kann.
Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung einen Schuh mit der erfindungsge
mäß hergestellten Sohle.
Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zur Herstellung eines Sohlen
elements, wobei insbesondere der geringe Aufwand des Verfahrens und die ver
wendeten Werkstoffe von Bedeutung sind.
Die Sohlen von Sportschuhen bestehen, wie bereits im einleitenden Teil der Be
schreibung erläutert wurde, aus einer Außensohle, einer Zwischensohle und einer
Innensohle, die auch als Sohlenelemente bezeichnet werden. Die Zwischensohle
wird häufig durch zusätzliche Unterstützungselemente ergänzt, wobei die Zwi
schensohle zumeist aus dämpfenden Kunststoffen besteht. Im Rahmen der vorlie
genden Erfindung wird die Zwischensohle bevorzugt aus Standard-EVA (Ethy
len/Vinylacetat) hergestellt. Das Standard-EVA wird basierend auf einem EVA
mit einem Vinylacetat (VA)-Gehalt von 18-25% gebildet. Dem genannten Stan
dard-EVA werden des weiteren Füllstoffe, wie beispielsweise SiO2 oder TiO2,
sowie Vernetzungs- und Verarbeitungsmittel hinzugefügt. Zu den Vernetzungs
mitteln zählen beispielsweise Peroxide. Außerdem werden Ergänzungsmittel der
Materialmischung hinzugefügt, die zur Härtung des Materials während der Vul
kanisation beitragen. Solche Ergänzungsmittel sind beispielsweise Acrylate oder
Isocyanate. In Abhängigkeit davon, ob das EVA später geschäumt werden soll,
werden auch Blähmittel zu dieser Materialmischung hinzugefügt.
Die genannten Unterstützungselemente bestehen aus Kunststoffen hoher mechani
scher Stabilität im Vergleich zu den Eigenschaften des Zwischensohlenmaterials,
wie beispielsweise Pebax®, einer Nylon-Modifikation, oder TPU, einem thermo
plastischen Elastomer auf Polyurethanbasis. Entsprechend der vorliegenden Er
findung bestehen die verwendeten Unterstützungselemente ebenfalls aus Stan
dard-EVA, wobei aufgrund des Grades der Vernetzung der enthaltenen makro
molekularen Stoffe andere mechanische Eigenschaften erzielt werden als bei dem
EVA der Zwischensohle. Obwohl das erfindungsgemäße Verfahren am Beispiel
der Zwischensohle erläutert wird, ist es ebenfalls denkbar, das Verfahren auf an
dere Sohlenelemente anzuwenden und dadurch seine Vorteile auszunutzen.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Zwischensohle und
die Unterstützungselemente bevorzugt als Vorkörper vorgefertigt. Die Herstellung
der Vorkörper dient aber auch dazu, die unterschiedlichen mechanischen Eigen
schaften der späteren Zwischensohle und der Unterstützungselemente voreinzu
stellen. Die Herstellung der Vorkörper für Unterstützungselement und Zwischen
sohle erfolgt ausgehend von Standard-EVA, so dass sowohl die Zwischensohle
wie auch die Unterstützungselemente basierend auf der gleichen Polymer-Basis
hergestellt werden. Somit gleichen sich das Unterstützungselement und die Zwi
schensohle hinsichtlich der gleichen Polymer-Basis, während sie hinsichtlich ihrer
Struktur nicht übereinstimmen. Die Polymer-Basis wird Die Materialmixtur wird
bevorzugt lediglich durch die Zugabe von Blähmitteln, Peroxiden und Füllstoffen
ergänzt. Als Peroxid wird beispielsweise Di-cumyl-peroxid eingesetzt und als
Füllstoff beispielsweise Kieselsäure. Die hinzugefügten Peroxide dienen der Ver
netzung der Polymer-Basis. Daraus folgt, dass sich die Vorkörper von Zwischen
sohle und Unterstützungselement in ihren mechanischen Eigenschaften unter
scheiden können.
Ausgehend von der gleichen Polymer-Basis (Standard-EVA) werden die Vorkör
per für Zwischensohle und Unterstützungselement auf verschiedenen Herstel
lungswegen gefertigt, um die mechanischen Eigenschaften unterschiedlich einzu
stellen. Diese Fertigung erfolgt durch Vorvulkanisation.
Die Zwischensohle setzt sich erfindungsgemäß bevorzugt aus Standard-EVA mit
einem Vinylacetatgehalt von 18-27% zusammen, wobei zusätzlich die oben ge
nannten Füllstoffe und Peroxide hinzugefügt werden. Außerdem ergänzt man ein
Blähmittel, um den Zwischensohlenrohling später ausformen zu können. Zur Ein
stellung der mechanischen Eigenschaften des Zwischensohlenrohlings und zur
Erzeugung der Form wird das obige Stoffgemisch vorvulkanisiert. Die Vorvulka
nisation findet üblicherweise bei Temperaturen von 155-170°C statt. Im Ver
gleich zur herkömmlichen Vulkanisation unterscheidet sie sich durch eine kürzere
Dauer. Durch die Vorvulkanisation wird ein bestimmter Vernetzungsgrad im
Standard-EVA erzielt, wodurch die mechanischen Eigenschaften des Zwischen
sohlenrohlings eingestellt werden.
Der Vorkörper des Unterstützungselements besteht erfindungsgemäß bevorzugt
ebenfalls aus Standard-EVA mit einem Vinylacetat-Anteil von 18-25%. Er wird
somit ebenfalls ausgehend von der gleichen Polymer-Basis hergestellt. Als Zu
satzstoffe werden beispielsweise Peroxide und Füllstoffe hinzugefügt, wie oben
bereits erwähnt. Außerdem werden Ergänzungsmittel der Materialmischung hin
zugefügt, die zur Härtung des Materials während der Vulkanisation beitragen.
Solche Ergänzungsmittel sind beispielsweise Acrylate oder Isocyanate. Im Ver
gleich zum Material des Zwischensohlenrohlings wird kein Blähmittel dem Stan
dard-EVA ergänzt. Im Rahmen eines Vorvulkanisationsprozesses wird das Aus
gangsmaterial zu Vorkörpern der Unterstützungselemente geformt. Dabei wird im
Vergleich zu dem Zwischensohlenrohling ein höherer Grad an Vernetzung einge
stellt, um bestimmte mechanische Eigenschaften zu erzielen. Diese mechanischen
Eigenschaften beinhalten eine höhere Steifigkeit und Härte als die Vorkörper der
Zwischensohle. Es wird beispielsweise erfindungsgemäß bevorzugt eine Shore
härte A von 80 bis 95 eingestellt. Durch die Zugabe weiterer Zusatzstoffe, wie
beispielsweise di- oder trimodales Acrylat, ist es möglich, die Unterstützungsele
mente mit einer Shorehärte im D-Bereich zu produzieren. Die Shorehärte wird in
diesem Zusammenhang entsprechend der ISO-Norm 868-1985 oder der DIN-
Norm 53505 bestimmt.
Diese mechanischen Eigenschaften entsprechen den Härtewerten von Pebax® und
TPU, die bisher zur Herstellung von Unterstützungselementen der vorbekannten
Art verwendet wurden. Da diese Werkstoffe teuer und im Hinblick auf ihre äußere
Gestaltung und Einarbeitung in die Sohle nicht optimal zu verarbeiten sind, ist es
ein weiterer Vorteil dieser Erfindung, dass durch die Verwendung von Standard-
EVA als Unterstützungselement einerseits Kosten gespart werden und anderer
seits bessere Ergebnisse in der Verarbeitung erzielt werden, wie später erläutert
wird. Während der Herstellung der Vorkörper der Unterstützungselemente werden
diese vorvulkanisiert und nachfolgend in Einzelteile geschnitten. Die Form kann
entsprechend der Funktion des Unterstützungselements variieren. Beispielsweise
sind langgestreckte Strukturen oder V-förmige Strukturen möglich, die durch ihre
Gestaltung die Flexibilität der Sohle unterstützen. Des weiteren können aber auch
Unterstützungselemente mit vergleichbar großem Volumen hergestellt und nahe
der medialen oder lateralen Seite der Sohle positioniert werden, um eventuelle
Defekte im Knochenbau der Füße korrigierend zu stützen.
Aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit der hergestellten Vorkörper der Unter
stützungselemente aus Standard-EVA ist es möglich, diese mit Hilfe von Sieb
druck-Verfahren äußerlich beliebig und ohne großen Aufwand zu gestalten. Auf
diese Weise ist man in der Lage, die farbliche Oberflächengestaltung dieser Be
reiche der Sohle an das Obermaterial und die gesamte Sohle des späteren Schuhs
anzupassen. Somit erfolgt erfindungsgemäß bevorzugt nach der Herstellung der
Vorkörper der Unterstützungselemente die Gestaltung dieser Vorkörper mittels
Siebdruck. Die in der Vergangenheit zur Gestaltung der TPU-Elemente verwen
deten Filme oder Folien waren technisch aufwendig aufzubringen und im Hin
blick auf ihre Herstellung kostenintensiv.
Nachdem die Vorkörper der Unterstützungselemente und der Zwischensohlenvor
körper auf der gleichen Polymer-Basis hergestellt worden sind, werden sie zu
sammen in einer Form angeordnet, die durch ihre innere Gestalt die spätere Form
des Sohlenelements vorgibt. Dabei werden erfindungsgemäß bevorzugt zuerst die
Vorkörper der Unterstützungselemente an der Unterseite der Form positioniert
und nachfolgend der Zwischensohlenvorkörper darüber angeordnet. Nach dem
Schließen der Form werden die enthaltenen Vorkörper durch Druck und Wärme
innerhalb der Form belastet. Durch diese Energiezufuhr erfolgt eine weitere
Formgebung, ein Verbinden von Zwischensohlenvorkörper und dem Vorkörper
des Unterstützungselements sowie ein Härten des Vorkörpers des Unterstützungs
elements. Allgemein wird dieser Vorgang des Verbindens auch als Co-
Vulkanisation bezeichnet, bei dem eine Vernetzung zwischen dem Standard-EVA
der Zwischensohle und des Unterstützungselements stattfindet. Die Co-
Vulkanisation findet bei Temperaturen von etwa 155-170°C statt. Es ist in diesem
Zusammenhang wichtig zu bemerken, dass die Verbindung zwischen Zwischen
sohle und Unterstützungselement durch die im Material vorhandenen Peroxide
erfolgt. Diese Peroxide wurden im Schritt der Vorvulkanisation zur Herstellung
des Sohlenvorkörpers und des Vorkörper des Unterstützungselements nicht voll
ständig ausvulkanisiert. Demzufolge werden Sohle und Unterstützungselement
mittels der enthaltenden Peroxide verbunden, ohne dass Verbindungsmittel hinzu
gefügt werden. Unter Verbindungsmittel versteht man in diesem Zusammenhang
Klebstoffe oder allgemein die Anlagerung von reaktiven funktionellen Gruppen
an die Polymer-Basis, die eine Verbindung von Sohle und Unterstützungselement
ermöglichen. Verbindungsmittel umfassen ebenfalls mechanische Befestigungs
mittel zum Herstellen einer Verbindung. Peroxide sind im Gegensatz dazu Ver
netzungsmittel, die die Vulkanisation der Polymer-Basis erst ermöglichen.
Durch die Energiezufuhr nach dem Schließen der Form wird das oben genannte
Blähmittel im Zwischensohlenvorkörper aktiviert. Der Zwischensohlenvorkörper
wird aufgeschäumt und vergrößert dadurch sein Volumen, wodurch er in die vor
gegebene gewünschte Form des Sohlenelements gepresst wird und eine Zwi
schensohle entsteht. Gleichzeitig werden die Zwischensohle und der Vorkörper
des Unterstützungselements durch die Energiezufuhr dauerhaft und mit geringem
technischen Aufwand miteinander verbunden. Des weiteren härtet der Vorkörper
des Unterstützungselements während dieses Vorgangs aus, ohne wesentlich seine
Form zu verändern, und bildet schlussendlich das Unterstützungselement. Der
wesentliche Vorteil dieses Prozesses besteht darin, dass eine dauerhafte Verbin
dung zwischen Zwischensohle und Unterstützungselement geschaffen wird, ohne
dass Verbindungsmittel den Ausgangsstoffen von Zwischensohlenvorkörper und
dem Vorkörper des Unterstützungselements hinzugefügt werden müssen. Außer
dem müssen auch keine Verbindungsmittel im Co-Vulkanisationsvorgang ergänzt
werden. Aus diesem Grund ist die Materialgestaltung weniger aufwendig und das
gesamte Herstellungsverfahren erfordert weniger Verfahrensschritte. Es entsteht
somit erfindungsgemäß bevorzugt eine vollständig aus Standard-EVA bestehende
Zwischensohle mit Unterstützungselement, wobei das Unterstützungselement al
lein durch das Anwenden von Druck und Wärme mit der Zwischensohle verbun
den wurde.
Nach der Herstellung der erfindungsgemäßen Zwischensohle mit Unterstützungs
element werden in herkömmlichen Verfahren die Außensohle, die Innensohle und
das Obermaterial angefügt, so dass der erfindungsgemäße Schuh entsteht.
Der oben beschriebene Herstellungsprozess hat wesentliche Vorteile gegenüber
herkömmlichen Verfahren. Einerseits ist es nicht mehr notwendig, das Unterstüt
zungselement unter Verwendung eines Klebstoffs mit der Zwischensohle zu ver
binden. Auf diese Weise entfällt eine vorhergehende passgenaue Ausbildung der
Zwischensohle zu dem Unterstützungselement. Des weiteren wird vermieden,
dass Zwischensohle und Unterstützungselement während des Einklebens zueinan
der falsch positioniert werden. Zudem führt der Verzicht auf Klebstoff zu einer
verminderten Umweltbelastung, was von zunehmender Bedeutung ist. Die Ver
wendung von Klebstoff führte bisher auch dazu, dass die Sohle durch das Aus
härten des Klebstoffs an Flexibilität verlor, was jetzt vermieden werden kann.
Ergänzend dazu ist zu nennen, dass sich durch das erfindungsgemäße Verfahren
die Möglichkeit der genauen Einpassung des Unterstützungselements in die Zwi
schensohle ergibt. Außerdem werden verschiedene Arbeitsschritte eingespart, die
mit der Platzierung des Unterstützungselements in der Zwischensohle und mit
dem Aufbringen des Klebstoffs in Verbindung stehen. Weiterhin wird für diesen
Vorgang nur eine Form benötigt, in der die Zwischensohle gleichzeitig ausge
formt und mit dem Unterstützungselement verbunden wird. Die erfindungsgemä
ße Herstellung des Sohlenelements und des gesamten Schuhs ist daher in ihren
Kosten reduziert und erfordert aufgrund der eingeschränkten Zahl der Arbeits
schritte weniger Zeit, während sie gleichzeitig einfacher und umweltverträglicher
im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren durchführbar ist. Eine Kostenredukti
on erfolgt aber auch durch den Einsatz von EVA als Unterstützungselement, da
die bisherigen Materialien, wie beispielsweise TPU oder Pebax®, vergleichsweise
teuer sind.
Neben den verfahrenstechnischen Vorteilen resultiert aber auch ein wesentlicher
Vorteil im Hinblick auf den Tragekomfort des erfindungsgemäßen Schuhs. Durch
die Verwendung von Standard-EVA zur Herstellung von Vorkörpern für Zwi
schensohle und Unterstützungselement können die mechanischen Eigenschaften
von Mittelsohle und Unterstützungselement beliebig eingestellt werden. Im Ge
gensatz dazu waren gerade die Unterstützungselemente aus Pebax® oder TPU in
ihren mechanischen Eigenschaften nicht variabel sowie starr und unflexibel. Ge
rade im Hinblick auf Schuhe für Kinder ist dies von Bedeutung, da aufgrund des
geringeren Körpergewichts der Kinder eine geringere Kraft zur Verformung der
Sohle zur Verfügung steht. Daher ist es in diesem Fall von Vorteil, eine Sohle zu
produzieren, die einen hohen Grad an Flexibilität aufweist, der aus der passenden
Materialeinstellung resultiert.
Claims (17)
1. Verfahren zum Herstellen eines Sohlenelements, insbesondere für Sport
schuhe, das die folgenden Schritte aufweist:
- a) Herstellen eines Sohlenvorkörpers und eines Unterstützungselementvor körpers, wobei der Sohlenvorkörper und der Unterstützungselementvor körper aus einem Material auf gleicher Polymer-Basis hergestellt sind und unterschiedliche mechanische Eigenschaften sowie keine Verbindungs mittel aufweisen;
- b) Platzieren des Sohlenvorkörpers und des Unterstützungselementvorkör pers in einer Form; und
- c) Verbinden des Sohlenvorkörpers und des Unterstützungselementvorkör pers unter Anwendung von Wärme und Druck ohne das Hinzufügen von Verbindungsmitteln.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei der Sohlenvorkörper und der Unterstüt
zungselementvorkörper aus Standard-EVA bestehen.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, wobei der Unterstützungselementvorkörper
einen Vinylacetatgehalt von 18-25% und Peroxide aufweist.
4. Verfahren gemäß Anspruch 2, wobei der Sohlenvorkörper aus Standard-EVA
einen Vinylacetatgehalt von 18-27%, Füllstoffe, Peroxide und Ergänzungs
mittel, wie Acrylate oder Isocyanate, aufweist.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, wobei der Sohlenvorkörper ein Blähmittel zum
Schäumen des Sohlenvorkörpers in einer Form enthält.
6. Ein Sohlenelement, insbesondere für Sportschuhe, aufweisend:
- a) eine Sohle mit mindestens einem Unterstützungselement, wobei
- b) die Sohle und das Unterstützungselement aus einem Material auf gleicher Polymer-Basis hergestellt sind, unterschiedliche mechanische Eigen schaften aufweisen sowie ohne Verbindungsmittel miteinander verbunden sind.
7. Sohlenelement gemäß Anspruch 6, wobei die Sohle und das Unterstützungs
element aus Standard-EVA bestehen.
8. Sohlenelement gemäß Anspruch 7, wobei die Sohle einen Vinylacetatgehalt
von 18-27%, Füllstoffe, Peroxide und Ergänzungsmittel, wie Acrylate oder I
socyanate, aufweist.
9. Sohlenelement gemäß Anspruch 7, wobei das Unterstützungselement einen
Vinylacetatgehalt von 18-25% und Peroxide aufweist.
10. Sohlenelement gemäß Anspruch 6, wobei das Unterstützungselement eine
Shorehärte A von 80 bis 95 aufweist.
11. Sohlenelement gemäß Anspruch 6, wobei das Unterstützungselement eine
Shorehärte im D-Bereich aufweist.
12. Ein Schuh, insbesondere ein Sportschuh, aufweisend:
- a) eine Außensohle, eine Innensohle und Obermaterial;
- b) eine Zwischensohle mit mindestens einem Unterstützungselement, wobei die Zwischensohle und das Unterstützungselement aus einem Material auf gleicher Polymer-Basis hergestellt sind, unterschiedliche mechanische Ei genschaften aufweisen sowie ohne Verbindungsmittel miteinander ver bunden sind.
13. Schuh gemäß Anspruch 12, wobei die Zwischensohle und das Unterstützungs
element aus Standard-EVA bestehen.
14. Schuh gemäß Anspruch 13, wobei die Zwischensohle einen Vinylacetatgehalt
von 18-27%, Füllstoffe, Ergänzungsmittel, wie Acrylate oder Isocyanate, und
Peroxide aufweist.
15. Schuh gemäß Anspruch 13, wobei das Unterstützungselement einen Vinyl
acetatgehalt von 18-25% und Peroxide aufweist.
16. Schuh gemäß Anspruch 15, wobei das Unterstützungselement die Shorehärte
A von 80 bis 95 aufweist.
17. Schuh gemäß Anspruch 15, wobei das Unterstützungselement eine Shorehärte im
D-Bereich aufweist.
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