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Betreffend das
deutsche Patent 101 11 136 hat der 3. Senat (Nichtigkeitssenat) des Bundespatentgerichts auf Grund der mündlichen Verhandlung vom 21. April 2009 für Recht erkannt:
Das
deutsche Patent 101 11 136 wird im Umfang der Patentansprüche 1 bis 19 für nichtig erklärt.
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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Endlos-Rollenware für das Verfahren zum Abtrennen von Schlauchabschnitten von einerflachgelegten schlauchförmigen Endlos-Rollenware und zum Befüllen der einzelnen Schlauchabschnitte mit einem Füllgut und eine Vorrichtung zum Abtrennen von Schlauchabschnitten von der Endlos-Rollenware und zum Befüllen der einzelnen Schlauchabschnitte mit einem Füllgut gemäß dem Obergriff des Anspruchs 20.
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Stand der Technik
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Es sind Verfahren und Vorrichtungen zum Füllen von Einzelabschnitten eines schlauchförmigen Materials bekannt, wobei es sich um Nahrungsmittelhüllen, insbesondere Wursthüllen handelt. Die schlauchförmigen Abschnitte sind einseitig durch Siegelnaht, Abbindung, Clip, Abnähung oder dergleichen verschlossen. Das schlauchförmige Material wird zunächst aus Rollenware produziert und zu einer Rolle aufgewickelt, in Abschnitte geschnitten und anschließend wie zuvor erwähnt einseitig verschlossen. Zum Befüllen der schlauchförmigen Abschnitte müssen diese zunächst im allgemeinen in einem Wasserbad vorgewässert werden. Nach dem Wässern der Abschnitte muss der einzelne Abschnitt von einer Bedienungsperson geöffnet und auf ein Füllrohr einer Füllvorrichtung aufgezogen werden, und während des Füllvorgangs festgehalten werden. Nach Beendigung des Befüllens wird das offene Ende des Abschnitts verschlossen und die gefüllte Hülle auf einem Spieß gehängt. Sobald der Spieß mit einer ausreichenden Anzahl gefüllten Hüllen beladen ist wird er beispielsweise in einen Rauchwagen eingehängt. Durch die mehrfach manuellen Handhabungen beim Befüllen solcher Hüllen mit einem Füllgut ist die Arbeitsweise sehr personalintensiv und daher kostenaufwendig, darüber hinaus monoton und zeitaufwendig.
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Aus der
DE 31 06 074 A1 ist ein Verfahren zum Herstellen von füllfertigen Darmabschnitten zur Verarbeitung auf kombinierten Füll- und Verschließmaschinen bekannt, bei dem das von einer Schlauchrolle abgezogene Schlauchende zunächst geöffnet und der geöffnete Schlauch auf ein Füllrohr der Füllmaschine aufgeschoben und anschließend das vor dem Füllrohr befindliche Ende des vorgesehenen Darmabschnitts verschlossen und abgeschnitten wird. Das auf das Füllrohr aufgeschobene Schlauchende wird festgehalten und eine Trägerhülse, die auf dem Füllrohr sich befindet, wird zurückgezogen, um das Verschließen und Abschneiden des Darmabschnittes zu ermöglichen. Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus einer Schlauchaufziehvorrichtung mit einer Trägerhülse zum Öffnen und Aufnehmen des Schlauches, wobei die Trägerhülse mit dem vorgesehenen Darmabschnitt auf das Füllrohr der Füllmaschine aufgeschoben ist. Die bei dem Verfahren verwendete Rolle ist nicht abschnittsweise quer zur Längsausdehnung verschlossen.
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Die
DE 15 07 974 A1 betrifft ein Verfahren zum Befeuchten von Wursthüllen, die zusammengerafft sind, wobei die zusammengerafften Hüllen mit einem Befeuchtungsmittel besprüht werden.
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Aus der
DE 32 23 725 A1 ist ein Verfahren zum automatisierten Herstellen von Würsten im Strang unter Verwendung von Schlauchmaterial bekannt, das von einer Vorratsrolle in größeren Längen abschnittsweise abgezogen, zusammengerafft und abgetrennt wird. Der einzelne Abschnitt wird auf einem Füllrohr der Füllmaschine portionsweise mit Wurstbrät gefüllt, abgeteilt und verschlossen. Die Länge des einzelnen gerafften Schlauchabschnittes wird beim Abziehen von der Vorratsrolle gemessen, ebenso die Länge des vom Füllrohr abgezogenen Schlauchmaterials und mit der zuvor beim Raffen gemessenen Abschnittslänge verglichen. Das Füllen, Abteilen und Verschließen wird in Abhängigkeit von diesem Vergleich unterbrochen. Das Verschließen erfolgt mittels metallischen Verschlußklammern, die den durch das Füllen entstehenden Wurststrang in kettenförmig aneinandergereihte Würste unterteilen.
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Die
DE 31 27 444 C1 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Wursthüllen, die an ihren aufeinanderliegenden Endseiten fest vernäht sind, wobei eine zur Füllung der Wursthülle dienende Schmalseite unvernäht bleibt. Die Naht wird über die Wursthülle hinaus über eine bestimmte Länge fortgesetzt. Am Ende der Nahtkette ist ein einzelner Fehlstich vorgesehen, der zum Öffnen der Naht dient. Anschließend an den Fehltstich ist ohne Unterbrechung der Naht eine nachfolgende Wursthülle fest vernäht. Nach dem Füllen mit Wurstbrät wird die Wursthülle beispielsweise mittels eines metallischen Ringes oder eine Kunststoffringes verschlossen.
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Die
DE 199 33 964 A1 beschreibt ein Verfahren zum Vernähen der Nähte von Kunstdärmen, bei dem ein Nadelfaden mit einem Unterfaden verschlungen wird. Über mindestens einen dieser Fäden wird eine Kordel zwecks Abdichtung der eingestochenen Löcher im Darmmaterial verheftet. Die Kordel besteht aus einem unter Wärme schmelzbaren Material und der vernähte Kunstdarm wird entlang dem Nahtverlauf unter Verlaufen des geschmolzenen Kordelmaterials bis in die Stichlöcher hinein warmverpresst.
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Das Dokument
DE 27 21 392 A1 beschreibt ein Verfahren zum Öffnen, Fördern und Abteilen von flachgelegten ungerafften Schlauchhüllen. Die Schlauchhüllen werden durch verschieden starken, auf die Hüllenaußenseite einwirkenden Gasunterdruck pneumatisch geöffnet und im geöffneten Zustand durch beidseitig an der Schlauchhülle angreifende Förderung pneumatisch zu einer Hüllenfüll- und Verschließstelle transportiert. Die Schlauchhüllen werden vor dem Füllen und während des Abteilens einseitig verschlossen.
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Aufgabenstellung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass das Vorwässern einer Endlos-Rollenware, das Abtrennen einzelner Schlauchabschnitte von der Endlos-Rollenware, der Transport der Schlauchabschnitte zu einer Füllvorrichtung und das Aufziehen des einzelnen Schlauchabschnittes auf ein Füllrohr der Füllvorrichtung sowie das Befüllen des Abschnittes vollautomatisch im kontinuierlichen Betrieb erfolgen kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, bei dem die Endlos-Rollenware abschnittsweise quer zu ihrer Längsausdehnung verschlossen und zu einer Rolle aufgewickelt wird, die Rollenware kontinuierlich abgewickelt, worgewässert, in den Einlaufbereich einer Aufzugsstation transportiert und ein einzelner Schlauchabschnitt an der hinteren Seite eines Querverschlusses abgetrennt wird, vor und während des Abtrennens des Schlauchabschnittes die Endlos-Rollenware vor der Aufzugsstation festgehalten wird und der Schlauchabschnitt an seinem offenen Ende mittels eines ausgeübten Zuges zu einer schlauchförmigen Hülle aufgezogen wird, zu einer Füllvorrichtung transportiert, auf ein Füllrohr der Füllvorrichtung aufgezogen auf diesem, festgehalten und mit Füllgut befüllt wird.
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In Weiterbildung der Erfindung wird die Endlos-Rollenware durch Abnähen, Abbinden, Clippen, sausdehnung in Schlauchabschnitte unterteilt. Für den Siegeln, Verknoten quer zu ihrer Längsausdehnung in Schlauchabschnitte unterteilt. Für den Transport durch die Vorwässerungsstation wird die Vorderkante der Endlos-Rollenware eingefädelt und bleibt während der Vorwässerung eingefädelt.
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In Ausgestaltung des Verfahrens wird die Endlos-Rollenware vor dem jeweiligen Querversc gegriffen, transportiert und an der in Laufrichtung gesehen, hinteren Seite des Querverschlusses des jeweiligen Schlauchabschnittes abgetrennt. In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung wird Zug auf den flachgelegten Schlauchabschnitt durch Saugluft eines Vakuumsaugers, Greifer oder Förderbänder ausgeübt.
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In Weiterentwicklung des Verfahrens liegt Saugluft vor dem Abtrennen eines Schlauchabschnitts an einem Querverschluß der Endlos-Rollenware mit Hilfe eines Vakuumsaugers an dem offenen Ende des Schlauchabschnitts an, wobei der Vakuumsauger den flachgelegten Schlauchabschnitt festhält, zu einer schlauchförmigen Hülle öffnet und nach dem Abtrennen im geöffneten Zustand zu dem Füllrohr der Füllvorrichtung transportiert, auf das Füllrohr aufzieht und anschließend der Vakuumsauger in seine Ausgangsstellung zurückgefahren wird.
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Im Rahmen des vollautomatisierten Verfahrens zum Abtrennen von Schlauchabschnitten von einer querverschlossenen Endlos-Rollenware und zum Befüllen dieser Schlauchabschnitte mit einem Füllgut, soll eine Endlos-Rollenware und eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt werden, die das Vorwässern Abtrennen einzelner Schlauchabschnitte von der Endlos-Rollenware, die kontinuierliche Zuführung der Schlauchabschnitte zu einer Füllmaschine und das Befüllen der Schlauchabschnitte ermöglichen.
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Im Verfahren eingesetzte Endlos-Rollenware besteht aus einem beschichteten oder unbeschichteten Trägermaterial, ausgewählt aus der Gruppe enthaltend ein oder mehrere Polymer/e, Gewebe-, Faser-, Kollagen-, Textil-, Wirkwaren-, Vliesmaterial, Naturdarm und zeichnet sich dadurch aus, dass die Endlos-Rollenware durch Querverschlüsse in Schlauchabschnitte unterteilt ist.
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Eine Vorrichtung zum Abtrennen von Schlauchabschnitten von einer flachgelegten schlauchförmigen Endlos-Rollenware und zum Befüllen der einzelnen Schlauchabschnitte mit einem Füllgut weist eine Rolle mit aufgewickelter Endlos-Rollenware und eine Vorwässerungsstation mit Umlenkrollen, welche die von der Rolle kontinuierlich abgewickelte Endlos-Rollenware durchläuf und, eine Füllvorrichtung mit einem Füllrohr auf, und löst die Aufgabe in der Weise, dass eine Halteeinrichtung für die Endlos-Rollenware, eine Aufzugsstation aus Transport-, Trenn- und Aufzieheinrichtung umfasst und dass die Aufzieheinrichtung einen mit Hilfe der Trenneinrichtungabgetrennten Schlauchabschnit zu einer schlauchförmigen Hülle öffnet, zu dem Füllrohr transportiert und auf das Füllrohr aufzieht.
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In Ausgestaltung der Vorrichtung ist in der Vorwässerungsstation eine Einfädeleinrichtung vorhanden, in die eine Vorderkante der Endlos-Rollenware einfädelbar ist und führt die Einfädeleinrichtung die Rollenware zwischen den Umlenkrollen hindurch und aus der Vorwässerungsstation heraus.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind jeweils in den weiteren unteransprüchen beschrieben.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem Verfahren wird eine Systemtechnik zur Verfügung gestellt, bei der die Verpackungshüllen für Nahrungsmittel nicht wie bisher üblich, als vorab auf Länge zugeschnittene Einzelschlauchhüllen, die mit einer Quernaht an einem Ende verschlossen sind, diskontinuierlich einzeln bewässert und befülltwerden, sondern eine Endlos-Rollenware bilden, die durch Querverschlüsse in Schlauchabschnitte unterteilt ist, die vollautomatisch im in-line-Betrieb vorgewässert, abgetrennt und kontinuierlich mit Füllgut befülltwerden. Diese Technik ermöglicht es, die Rollenware einschließlich der Quernähte bzw. Querverschlüsse kontinuierlich zu wässern und unmittelbar an der Füllmaschine in-line optimal auf den Füllprozess vorzubereiten, ohne dass es zu Unterbrechung der kontinuierlichen Zuführung zur Füllmaschine kommt.
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Ausführungsbeispiel
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Die Erfindung wird im Folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Ansicht der Vorrichtung nach der Erfindung,
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2 bis 7 verschiedene Positionen einer Transport-, Trenn- und Aufzieheinrichtung einer Aufzugsstation der Vorrichtung nach der Erfindung,
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8 eine gegenüber einer Vorwässerungsstation der Vorrichtung nach 1 abgewandelte Ausführungsform der Vorwässerungsstation,
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9 eine abgefüllte Hülle, die mittels Clip und Schlaufe verschlossen ist und auf einen Spieß aufgehängt ist, und
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10 und 11 zwei gegenüber einer Aufzieheinrichtung der Vorrichtung nach 1 abgewandelte Ausführungsformen der Aufzieheinrichtung.
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Der schematische Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum automatisierten Befüllen von Schlauchabschnitten ist in 1 dargestellt. Für die Herstellung der Schlauchabschnitte wird eine standardmäßige Endlos-Rollenware 1 eingesetzt, die mit Querverschlüssen 2 in eine Anzahl von Schlauchabschnitten 9 unterteilt ist. Bei diesen Querverschlüssen handelt es sich beispielsweise um Quernähte, jedoch kann der Querverschluß auch durch Abbinden, Siegeln, Verknoten oder Clippen quer zur Längsausdehnung der Endlos-Rollenware 1 hergestelltwerden. Bevorzugt erfolgt der Querverschluß durch Quernähen der Endlos-Rollenware 1, die einem speziellen Nähautomaten zugeführt wird. Auf diesem Nähautomaten wird beispielsweise mittels eines Stempels eine Überlappung der Endlos-Rollenware erzeugt, die nachfolgend mit einer Naht verschlossen wird. Nach dem Nähvorgang wird die Endlos-Rollenware 1 zu einer Rolle 3 auf einem geeigneten Spulensystem aufgewickelt. Von der Rolle 3, auf der zunächst die Endlos-Rollenware 1 fixiert ist, wird diese abgerollt und durch eine Vorwässerungsstation 4 hindurchgeführt. Bei dieser Vorwässerungsstation 4 handelt es sich um einen Behälter 21, in welchem Umlenkrollen 6 angeordnet sind, um die die kontinuierlich abgewickelte Endlos-Rollenware 1 mäanderförmig herumgeführt ist. In der Vorwässerungsstation 4 erfolgt die Befeuchtung der Endlos-Rollenware 1, die zur Erzielung eines guten Füllergebnisses erforderlich ist. Die im Behälter 21 angeordneten Umlenkrollen 6 dienen dazu, eine ausreichende Verweilzeit der Endlos-Rollenware 1 im Wasserbad der Vorwässerungsstation zu erzielen. Die Vorwässerung der Rollenware 1 erfolgt somit in einem breiten Zeitfenster. Auf der Rollenware 1 sind die Querverschlüsse bzw. Quernähte markiert, ebenso ein Schlauchabschnitt 9, der sich, in Laufrichtung der Rollenware 1 gesehen, von einer Stelle auf der hinteren Seite einer Quernaht bis unmittelbar hinter der nachfolgenden Quernaht erstreckt. Normalerweise sind die Abstände zwischen den Quernähten bzw. Querverschlüssen 2 gleich groß, jedoch können auch unterschiedlich große Abstände zwischen den einzelnen Quernähten vorgesehen werden. Die im Wasserbad der Vorwässerungsstation befindliche Menge der Endlos-Rollenware 1 ist so groß gewählt, dass während der Verweilzeit der Endlos-Rollenware 1 in der Vorwässerungsstation die erforderliche Nennfeuchte der Endlos-Rollenware 1 erreicht wird. In der Vorwässerungsstation 4 ist eine Einfädeleinrichtung 7 vorhanden, in die eine Vorderkante der Endlos-Rollenware 1 beim ersten Durchführen durch die Vorwässerungsstation 4 eingefädelt ist. Diese Einfädeleinrichtung führt die Endlos-Rollenware 1 zwischen den Umlenkrollen 6 hindurch und aus der Vorwässerungsstation 4 heraus. Nachdem die Rollenware 1 die Vorwässerungsstation 4 durchlaufen hat, wird sie von der Einfädeleinrichtung 7 gelöst.
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Nach dem Verlassen der Vorwässerungsstation 4 wird die Endlos-Rollenware 1 um eine weitere Umlenkrolle 6 umgelenkt und einer Aufzugsstation 11 zugeführt, die aus einer Transporteinrichtung 12, einer Trenneinrichtung 13 und einer Aufzieheinrichtung 14 besteht. Vor der Aufzugsstation 11 befindet sich eine Halteeinrichtung 5 in Gestalt einer Fixier- bzw. Führungswalze, die die Endlos-Rollenware 1 im Einlaufbereich der Aufzugsstation 11 fixiert, wie nachstehend noch beschrieben werden wird. Die Transporteinrichtung 12 ist horizontal und vertikal oberhalb der Bahn der Rollenware 1 verfahrbar und besteht aus einer Transportklaue, die einen Schlitz 20 aufweist, wie aus 2 ersichtlich ist. Hinter der Aufzugsstation 11 ist eine Füllvorrichtung 10 mit einem oder mehreren Füllrohren 15 angeordnet, wobei bei einer Ausführungsform mit mehreren Füllrohren 15, wie in 1 schematisch angedeutet, sich diese Füllrohre 15 auf einem Karussell bzw. einer Revolverplatte 23 befinden und durch Drehen der Revolverplatte 23 jeweils ein frisch gefülltes Füllrohr 15 in die Füllposition gegenüber der Rollenware 1 gebracht werden kann. Eine derartige Anordnung von mehreren Füllrohren 15 auf einer Revolverplatte 23 ist dem Fachmann bekannt und braucht daher nicht näher erläutert werden.
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In 2 ist schematisch die Ausgangsposition der Vorrichtung angedeutet, mit auseinandergefahrener Transporteinrichtung 12 und Trennvorrichtung 13 sowie auseinandergefahrener Aufzieheinrichtung 14. In der Ausgangsposition der Vorrichtung befinden sich die Transporteinrichtung 12 und die Trennvorrichtung 13 in der Ruheposition und die Aufzieheinrichtung 14 ist geöffnet.
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In den 3 bis 7 zeigen die eingezeichneten Pfeile jeweils die Richtung an, in der die einzelnen Einrichtungen der Vorrichtung verfahren werden.
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In 3 ist die Transporteinrichtung 12 mit der Transportklaue nach unten gefahren, ergreift die flachgelegte schlauchförmige Endlos-Rollenware 1 und transportiert sie in die Aufzieheinrichtung 14, die sich schließt und zunächst das freie Ende der Endlos-Rollenware 1 festhält.
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In 4 ist die gesamte Aufzugsstation 11 im Bild nach rechts verfahren worden und die Transportklaue der Transporteinrichtung 12 ist bis zum Anschlag an die Naht 2 vorgefahren. Gleichzeitig fährt die Aufzieheinrichtung 14 auseinander und zieht das offene Ende der Endlos-Rollenware 1 auf, so dass sich eine schlauchförmige Hülle 16 ausbildet. Die Aufzieheinrichtung 14 besteht bevorzugt aus einem Vakuumsauger mit zwei Saugköpfen 17 und 18, von denen der Saugkopf 17 oberhalb und der Saugkopf 18 unterhalb der Bahn der Endlos-Rollenware 1 angeordnet ist. Die Saugköpfe 17 und 18 werden mit Saugluft bzw. Unterdruck beaufschlagt, so dass sie die Rollenware 1 ansaugen und beim vertikalen Auseinanderfahren die Rollenware zu der offenen Hülle 16 auseinanderziehen.
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Im nächsten Schritt, wie in 5 dargestellt, erfolgt die Abtrennung des Schlauchabschnitts bzw. der Hülle 16 von der Endlos-Rollenware 1. Beim Verfahren der Transporteinrichtung 12 horizontal entlang der Rollenware 1 in deren Laufrichtung bis zur hinteren Seite des Querverschlusses 2 bzw. der Quernaht bewegt sich die Trenneinrichtung 13 synchron mit der Transporteinrichtung 12 horizontal und nimmt eine Position unterhalb der Transporteinrichtung ein, die deckungsgleich mit deren Position ist. Die Trenneinrichtung 13 enthält insbesondere eine Schneidklinge, jedoch kann sie auch ein Scheibenmesser einen Schneidstempel, einen Formschneidstempel oder ein sonstiges Stanzwerkzeug aufweisen. Durch vertikales Anheben der Schneidklinge der Trenneinrichtung 13 erfolgt die Durchtrennung der Endlos-Rollenware 1 unmittelbar hinter dem Querverschluss. Dabei bewegt sich die Schneidklinge bzw, das Stanzwerkzeug in einen Schlitz 20 der Transporteinrichtung 12 hinein. Der Abstand der Trenneinrichtung 13 von dem Querverschluss 2 ist gleich der Breite eines Stegs 8 der Transporteinrichtung 12. Nach erfolgtem Trennvorgang fährt die Trenneinrichtung 13 vertikal nach unten, wie in 6 gezeigt, und die Aufzieheinrichtung 14 mit einem Überhub im Bild weiter nach rechts. Dadurch wird die geöffnete schlauchförmige Hülle 16 zu dem Füllrohr 15 transportiert und auf dieses aufgezogen. Die Aufzieheinrichtung 14 fährt in horizontaler Richtung einen Überhub; der ausreichend groß ist, so dass die durch die vertikal auseinandergefahrenen Saugköpfe 17, 18 geöffnete Hülle 16 auf dem Füllrohr 15 aufgezogen verbleibt. Danach werden, wie in 7 gezeigt die Saugköpfe 17, 18 in ihre Endstellung vertikal so weit auseinandergefahren, dass sie die auf dem Füllrohr 15 aufgezogene Hülle 16 freigeben. Zugleich wird die Hülle 16 durch eine Bremse 19 auf dem Füllrohr 15 für das Befüllen der Hülle 16 mit einem Füllgut fixiert. Während der Füllvorgang beginnt, wird die Aufzieheinrichtung 14 im Rücklauf in ihre Ausgangsposition gemäß 2 zurückgefahren und es kann ein neuer Zyklus zum Abtrennen eines Schlauchabschnittes von der Endlos-Rollenware 1 beginnen.
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Wenn die Aufzieheinrichtung 14 ihre Ausgangsstellung gemäß 2 erreicht hat, kann die Beaufschlagung der Saugköpfe 17, 18 mit Saugluft abgeschaltet werden. In der Praxis kommt es jedoch im allgemeinen nicht zu einer Abschaltung der Saugluft.
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Nach Beendigung des Füllvorganges wird die befüllte Hülle mit einem Clip 31 und einer Schlaufe 32, wie in 9 gezeigt, verschlossen und automatisch auf einem Spieß 29 abgelegt. Sobald der Spieß 29 mit einer bestimmten Anzahl von gefüllten Hüllen belegt ist, wird er in eine nicht gezeigte Abnahmeposition transportiert und ein neuer Spieß zugeführt.
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Auf der Revolverplatte 23 der Füllvorrichtung 10 sind drei bis sechs Füllrohre in gleichen Abständen voneinander über den Umfang des Karussells verteilt angeordnet, um im raschen Takt der Reihe nach die Hüllen befüllen zu können. Während die Aufzieheinrichtung in ihre Ausgangsstellung zurückfährt, dreht sich die Revolverplatte 23 um einen bestimmten Winkel und bringt ein benachbartes Füllrohr zu dem gerade zuvor eingesetzten Füllrohr in die richtige Füllstellung, so dass die nächste ankommende Hülle 16 durch dieses Füllrohr gefüllt wird.
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In 8 ist eine abgewandelte Ausführungsform der Vorwässerungsstation dargestellt, bei der es sich um eine Besprühungseinrichtung 22 mit einer Anzahl von Sprühdüsen 27 handelt, zwischen denen die Endlos-Rollenware 1 über Umlenkrollen 6 hindurchgeführt wird. Die Besprüheinrichtung 22 muss ausreichend lang bemessen sein, damit während der Verweilzeit der Endlos-Rollenware 1 in der Vorwässerungsstation 4 eine ausreichende Befeuchtung erreicht wird.
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Bei den Ausführungsformen der Vorwässerungsstation 4 wird das überschüssige Wasser auf der Endlos-Rollenware 1 nach dem Verlassen der Vorwässerungsstation 4 in nicht gezeigter Weise abgestreift bzw. abgequetscht.
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In 9 ist eine abgefüllte Hülle 30 gezeigt, die, wie schon vorhin erwähnt wurde, mittels eines Clips 31 und einer Schlaufe 32 verschlossen ist. Die Hülle besteht aus einem beschichteten oder unbeschichteten Trägermaterial aus einem oder mehreren Polymeren, Gewebe-, Faser-, Kollagen-, Textil-, Wirkware-, Vliesmaterial oder Naturdarm.
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Die Hülle ist bevorzugt mit einem Nahrungsmitel abgefüllt, insbesondere ist das Nahrungsmittel Wurst-, Fleisch- oder Fischbrät. Andere Füllgüter können Tee, Gewürz, Senf und dergleichen sein. Die Beschichtung des Trägermaterials kann mit Stärke, Zellulose, Filmen aus Kunststoff oder Kollagen erfolgen. Durch die Abnähung mit Quer- und Längsnähten und den Verschluß durch eine Naht, einen Clip, eine Schlaufe, eine Abbindung, oder durch das Verschließen mit einer Kombination aus Clip und Schlaufe weist die befüllte Hülle eine gerade oder gekrümmte Form auf, wobei sie an einem oder beiden Enden Kappen- oder Kugelform besitzen kann. Eine gekrümmte Form wird vor allem dadurch erzielt, dass die Rollenware
1 gekräuselt wird. Ein Verfahren zum Kräuseln von Endlos-Rollenware ist beispielsweise in der
DE 39 02 347 C2 beschrieben. Bei diesem Verfahren wird das zuvor beschriebene beschichtete oder unbeschichtete Trägermaterial zu schlauchförmigen Hüllen gerafft, die insbesondere als Wursthüllen verwendet werden, wobei die Seitenränder des Trägermaterials aufeinandergelegt und in Längsrichtung zur Bildung von Falten zusammengeschoben werden. Auf mindestens eine Seite der in Längsrichtung gefalteten Seitenränder wird ein gestrecktes Seitenband aufgelegt und danach werden die. Seitenränder miteinander vernäht und das Seitenband mit einem Nähfaden durchstochen. Dabei werden die Seitenrändermittels einer Überwendlingsnaht gekräuselt, wobei der Nähfaden die von beiden Seiten des Trägermaterials als Ober- und Untergreifefäden zugeführten Fäden oder Kordeln der Überwendlingsnaht durchsticht oder mit diesen verknüpft wird.
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In 10 ist eine weitere Ausführungsform einer Aufzieheinrichtung schematisch dargestellt, bei der es sich um zwei Greifer 24, 28 handelt, von denen der Greifer 24 unterhalb und der Greifer 28 oberhalb der Bahn der Rollenware 1 angeordnet sind. Diese Greifer 24, 28 erfassen, ähnlich wie die Saugköpfe 17, 18 des Vakuumsaugers, das offene Ende der Endlos-Rollenware 1 und ziehen diese zu der offenen Hülle 16 auseinander.
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Eine weitere abgewandelte Aufzieheinrichtung 14 ist in 11 dargestellt. Dabei handelt es sich um im spitzen Winkel auseinanderlaufende Förderbänder 25, 26, die das freie offene Ende der Endlos-Rollenware 1 erfassen und auseinanderziehen, so. dass sich die schlauchförmige Hülle 16 ausbildet, die von den Förderbändern darüber hinaus noch auf das Füllrohr 15 aufgeschoben wird. Sobald dies geschehen ist, fahren die beiden Förderbänder 25, 26 vertikal auseinander und in ihre Ausgangsstellung gemäß 2 zurück.
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Die Verfahrensweise zum Abtrennen der Schlauchabschnitte von der flachgelegten schlauchförmigen Endlos-Rollenware und zum Befüllen der Schlauchabschnitte mit einem Füllgut läuft wie folgt ab:
Die Endlos-Rollenware 1 ist abschnittsweise quer zu ihrer Längsausdehnung verschlossen, beispielsweise wie zuvor schon beschrieben durch Querverschlüsse bzw. Quernähte 2 und die so konfektionierte Endlos-Rollenware 1 wird zu der Rolle 3 aufgewickelt. Von dieser Rolle 3 wird die Rollenware kontinuierlich abgewickelt, vorgewässert und in einen Einlaufbereich der Aufzugsstation 11 transportiert, in der ein einzelner Schlauchabschnitt an der hinteren Seite des Querverschlusses abgetrennt wird. Vor und während des Abtrennens des Schlauchabschnittes wird die Endlos-Rollenware 1 vor der Aufzugsstation miittels der Halteeinrichtung 5 festgehalten. Die Vorwässerung in der Vorwässerungsstation 4 geschieht in der Weise, dass die Vorderkante der Rollenware durch eine Einfädeleinrichtung erfasst wird, welche die Rollenware mäanderförmig durch die Vorwässerungsstation hindurchführt.
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Die Rollenware wird vor dem jeweiligen Querverschluß gegriffen, transportiert und an der, in Laufrichtung gesehen, hinteren Seite des Querverschlusses des jeweiligen Schlauchabschnitts abgetrennt.
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Der Schlauchabschnitt wird an seinen offenen Enden mittels der ausgeübten Zugkraft zu der schlauchförmigen Hülle 16 aufgezogen, zu der Füllvorrichtung 10 transportiert und auf das Füllrohr 15 aufgezogen. Auf dem Füllrohr wird der Schlauchabschnitt festgehalten, so dass die Befüllung starten kann. Nach Beendigung des Füllvorgangs wird die gefüllte schlauchförmige Hülle 30 durch den Clip und die Schlaufe 32 an dem noch offenen Ende verschlossen. Ebenso ist es möglich die Hülle 30 nur durch eine Siegelnaht, einen Clip allein oder eine Schlaufe abzubinden und zu verschließen.