DE10106553A1 - Verfahren zur Herstellung einer fettreduzierten Brühwurst und nach diesem Verfahren hergestellte Brühwurst - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer fettreduzierten Brühwurst und nach diesem Verfahren hergestellte BrühwurstInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer fettreduzierten Brühwurst, insbesondere einer fettreduzierten Schinkenwurst, mit folgenden Schritten: DOLLAR A a) Wolfen einer Gesamtfleischmasse von schierem und im wesentlichen fettfreiem Fleisch, DOLLAR A b) Kühlen der gewolften Gesamtfleischmasse auf ca. 0 bis 3 Grad Celsius, DOLLAR A c) Zerkleinern (Kuttern) eines Anteils von etwa 2/3 der gewolften und gekühlten Gesamtfleischmasse in einem Kutter unter Zugeben von Gewürz und/oder von Phosphat und/oder von Nitritpökelsalz und von etwa 250 bis 300 Gramm Schüttung je Kilo Gesamtfleischmasse in Form von Eis bis auf eine Temperatur von etwa 10 bis 12 Grad Celsius, DOLLAR A d) Zugeben des verbleibenden, zuvor leicht angefrorenen Anteils der gewolften Gesamtfleischmasse und von etwa 50 bis 75 Gramm Schüttung je Kilo Gesamtfleischmasse in Form von gekühltem Wasser in den Kutter und Auskuttern zu einer Brätmasse mit einer Temperatur von ca. 13 bis 15 Grad Celsius.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung ei
ner fettreduzierten Brühwurst und von einer nach diesem Verfahren
hergestellten Brühwurst gemäß Anspruch 1 und Anspruch 7.
Bereits seit einiger Zeit besteht Nachfrage nach fettreduzierten
Fleisch- und Wurstwaren, weil diese leichter bekömmlich und kalorien
ärmer sind. Gemäß einem aus dem Stand der Technik bekannten Ver
fahren zur Herstellung einer Brühwurst wird Schweinefleisch und
Schweinespeck mit Salz und verschiedenen Naturgewürzen unter Zu
gabe einer Schüttung von ungefähr 500 Gramm Wasser je Kilo Fleisch
und Speck in einem Kutter zu einer homogenen Brätmasse verarbeitet.
Anschließend wird das Brät in Kunstdärmen abgefüllt und in einem
Wasserbad gekocht. Nachteilig bei dem bekannten Verfahren ist je
doch, daß der Fettanteil der auf diese Weise hergestellten Wurst dem
Verbraucher oft noch zu hoch ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zu
grunde, eine Brühwurst mit möglichst geringem Fettanteil sowie ein
Verfahren zu ihrer Herstellung zur Verfügung zu stellen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale von
Anspruch 1 und Anspruch 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
Indem auf Speck als Zutat gänzlich verzichtet und nur schieres
und im wesentlichen fettfreies Fleisch für die Wurstherstellung verwen
det wird, kann der Fettanteil der Brühwurst reduziert werden. Durch
Zugabe von Eis als Schüttung zu einem Anteil des Fleisches kann die
ses länger gekuttert werden. Infolgedessen ergibt sich eine feinere
Brätmasse, welche auch ohne Speck emulgieren kann. Die Zugabe von
gekühltem Wasser zusammen mit dem Restanteil des Fleisches gibt
der Brätmasse den gewünschten Glanz und verhindert, daß sie zu
trocken wird. Insgesamt ergibt sich daher eine geschmacklich vorteil
hafte Brühwurst mit äußerst geringem Fettanteil.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden anhand der
Herstellung einer fettreduzierten Schinkenwurst als Brühwurst erläutert.
Gemäß einem ersten Verfahrensschritt wird schieres und im wesentli
chen fettfreies Schweinefleisch vorzugsweise 3 mm gewolft und auf ca.
0 bis 3 Grad Celsius gekühlt. Die Masse dieses Fleisches wird im fol
genden als Gesamtfleischmasse bezeichnet.
Anschließend werden ca. 2/3 der Gesamtfleischmasse in einem
Kutter zerkleinert, wobei Gewürz, beispielsweise Kochsalz, und/oder
Nitritpökelsalz und/oder Phosphat zugegeben werden. Bei einem be
vorzugten Ausführungsbeispiel wurden 22 Gramm Nitritpökelsalz,
6 Gramm Aufschnittgewürz, 1 Gramm Macisblüte und 6 Gramm Phos
phat je Kilo Gesamtfleischmasse verwendet. Der Zusatz von Nitritpö
kelsalz bewirkt neben der Ausbildung des hitzestabilen Pökelrots auch
eine geschmackliche Veränderung sowie eine längere Haltbarkeit der
Wurst gegenüber nicht umgeröteter Wurst. Alternativ kann auf einen
Zusatz von Nitritpökelsalz auch verzichtet werden.
Weiterhin werden dem im Kutter befindlichen Fleischanteil ca.
250 bis 300 Gramm Schüttung je Kilo Gesamtfleischmasse in Form von
Eis mit einer Temperatur von ca. minus 18 Grad Celsius zugegeben
und die so erhaltene Masse auf eine Temperatur von etwa 10 bis 12 Grad
Celsius gekuttert.
Zuvor wurde der verbleibende Fleischanteil von ca. 1/3 der ge
wolften Gesamtfleischmasse im Kühlraum leicht angefroren, vorzugs
weise derart, daß die äußere Schicht dieses Fleischanteils eine Tem
peratur von ca. minus 5 bis minus 2 Grad Celsius und der innere Teil
eine demgegenüber etwas höhere Temperatur aufweist. Dieser
Fleischanteil wird in den weiterhin betriebenen Kutter eingebracht, in
dem der andere, größere Fleischanteil bereits ist, sowie eine weitere
Schüttung in Form von gekühltem Wasser mit einer Temperatur von ca.
minus 2 bis minus 1 Grad Celsius. Die Menge dieser Schüttung beträgt
ca. 50 bis 75 Gramm je Kilo Gesamtfleischmasse. Anschließend wird
die auf diese Weise erhaltene Brätmasse bis auf eine Temperatur von
ca. 13 bis 15 Grad Celsius Bindung ausgekuttert.
Im Anschluß wird die Brätmasse in einem Wurstfüller in Kunst
därme vom Kalliber 50 bis 90 zu Würsten abgefüllt, die schließlich in
einem Wasserbad bei etwa 78 Grad Celsius gekocht und mit kaltem
Wasser abgekühlt werden.
Eine nach dem beschriebenen Verfahren hergestellte Schinken
wurst im Kunstdarm mit Kaliber 50 weist rosafarbenes Feinbrät mit
mittelgradig hirse- bis etwa reiskorngroßen Magerfleischeinlagen auf.
Eine von einem unabhängigen Labor durchgeführte chemische Unter
suchung dieser Schinkenwurst ergab folgendes Ergebnis hinsichtlich
der Nähr- und Brennwertbestimmung sowie hinsichtlich ihrer Zusam
mensetzung:
Wassergehalt (amtl. Methode § 35 LMBG, L 06.00-3) | 74,8% |
Fettgehalt (Soxhlet-Verfahren) | 2,4% |
Asche (amtl. Methode § 35 LMBG, L 06.00-4 mod.) | 3,7% |
Organisches Nichtfett | 19,1% |
Rohprotein (amtl. Methode § 35 LMBG, L 06.00-7, mod.) | 17,7% |
Bindegewebseiweiß (amtl. Methode § 35 LMBG, L 06.00-8, mod.) | 0,59% |
BEFFE (bindegewebseiweißfreies Fleischeiweiß) | 17,1% |
BEFFE im Fleischeiweiß | 96,7% |
Fett : Rohprotein | 0,1 : 1 |
Wasser : Rohprotein | 4,2 : 1 |
Fremdwasser | 4,0% |
Reduzierende Zucker nach Inversion, berechnet als Invertzucker (amtl. Methode § 35 LMBG, L 31.00-11, mod.) | 0,9% |
Physiologischer Brennwert | 405 kJ (96 kcal) |
Eiweiß | 17,7 g |
Kohlenhydrate | 0,9 g |
Fett | 2,4 g |
Der Fettanteil der Schinkenwurst beträgt daher lediglich 2,4%.
Das beschriebene Verfahren ist nicht auf Schinkenwurst beschränkt,
sondern kann auch zur Herstellung anderer Brühwurstsorten eingesetzt
werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung einer fettreduzierten Brühwurst, insbesonde
re einer fettreduzierten Schinkenwurst, beinhaltend folgende Schritte:
- a) Wolfen einer Gesamtfleischmasse von schierem und im wesent lichen fettfreiem Fleisch,
- b) Kühlen der gewolften Gesamtfleischmasse auf ca. 0 bis 3 Grad Celsius,
- c) Zerkleinern (Kuttern) eines Anteils von etwa 2/3 der gewolften und gekühlten Gesamtfleischmasse in einem Kutter unter Zuge ben von Gewürz und/oder von Phosphat und/oder von Nitritpö kelsalz und von etwa 250 bis 300 Gramm Schüttung je Kilo Ge samtfleischmasse in Form von Eis bis auf eine Temperatur von etwa 10 bis 12 Grad Celsius,
- d) Zugeben des verbleibenden, zuvor leicht angefrorenen Anteils der gewolften Gesamtfleischmasse und von etwa 50 bis 75 Gramm Schüttung je Kilo Gesamtfleischmasse in Form von ge kühltem Wasser in den Kutter und Auskuttern zu einer Brät masse mit einer Temperatur von ca. 13 bis 15 Grad Celsius.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende weitere
Schritte:
- a) Abfüllen der Brätmasse in Kunstdärme zu Würsten,
- b) Kochen oder Brühen der Würste bei ca. 78 Grad Celsius.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Fleisch 3 mm gewolft wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das gekühlte Wasser der Schüttung eine Tempe
ratur von ca. minus 2 bis minus 1 Grad Celsius aufweist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß je Kilo Gesamtfleischmasse ca. 22 Gramm Nitritpö
kelsalz, 6 Gramm Aufschnittgewürz, 1 Gramm Macisblüte und 6 Gramm
Phosphat zugegeben werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Fleisch ausschließlich schieres und im wesent
lichen fettfreies Schweinefleisch verwendet wird.
7. Fettreduzierte Brühwurst, hergestellt nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche.
8. Brühwurst nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ihr Fett
gehalt 2 bis 3% beträgt.
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