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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Spinnmaschine, insbesondere
Rotorspinnmaschine, mit einem Maschinengestell mit einer Vielzahl
nebeneinander angeordneten Spinnstellen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Aus
der
DE 42 19 701 A1 ist
es bekannt, die Sektionen einer Offenend-Rotorspinnmaschine derart auszugestalten,
daß diese
jeweils über
zwei Endbände
begrenzt werden, zwischen denen sich fest eingeschweißte Längsträger befinden,
die wiederum miteinander über
Aussteifungselemente verbunden sind.
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Eine ähnliche
Ausgestaltung einer Offenend-Spinnmaschine zeigt die
DE 42 19 683 A1 aus der
besonders deutlich wird, daß die
einzelnen Bestandteile der Spinnstellen an den Längsbauteilen befestigt und
teilweise gelagert sind.
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Aus
der
DE 32 47 411 A1 ist
es bekannt, die Elemente einer Spinnstelle in einen Trägerrahmen mit
seitlichen Wänden
anzuordnen und diesen an Befestigungsstellen innerhalb des Maschinengestells zu
befestigen.
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Die
DE 26 24 460 A1 beschreibt
eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem länglichen Gerüst sowie
mehreren Stützelementen,
die an genau vorbestimmten Stellen an gegenüberliegenden Seiten des Gerüstes angebracht
sind. Die Stützelemente weisen
obere und untere Stützflächen auf,
auf welchen Hohlträger
anordenbar sind, welche ebenso lang sind wie das Gerüst. An diesen
Hohlträgern
sind wiederum die einzelnen Funktionseinheiten der Spinnvorrichtung
angebracht. Die Funktionseinheiten können sowohl einzeln positioniert
und an dem Gerüst
angeordnet werden, oder mit den Hohlträgern eine Baugruppe bilden,
welche gemeinsam an den Stützflächen befestigt
wird.
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Aus
der
DE 23 56 717 A ist
ein Maschinengestell für
eine Textilmaschine bekannt, welches im wesentlichen aus einem rechteckigen,
zentralen Hohlträger
besteht. Der Hohlträger
erstreckt sich ebenfalls in Längsrichtung
der Maschine über
eine Vielzahl von Spinnstellen. Um Funktionseinheiten der Maschine
zu positionieren, weist der Hohlträger Elemente wie Vorsprünge, Rippen,
Schlitze oder Bohrungen auf.
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Diese
Art des Aufbaus einer Spinnmaschine hat den Nachteil, daß entweder
die einzelnen Baugruppen nach der Montage noch zu justieren sind, oder
aber im Vorfeld bei der Ausgestaltung des Maschinengestells ein
erheblicher Aufwand zu treiben ist, um die entsprechenden Anschlag-
oder Anschraubflächen
für die
einzelnen Funktionseinheiten so auszubilden, daß damit eine positionierte
Lagerung einer Funktionseinheit möglich ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, den Einstellaufwand für die einzelnen
Funktionseinheiten oder den Bearbeitungsaufwand bei der Endmontage
von Maschinengestellen bzw. Sektionsgestellen der Spinnmaschine
zu verringern.
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Die
vorliegende Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung der
Spinnmaschine wird erreicht, daß die
ohnehin für andere
Zwecke bereits vorhandenen oder bereits voreingestellten oder bearbeiteten
Bauteile für
die Lagerung von an der Spinnmaschine angeordneten Antriebselementen
auch dazu verwendet werden, die Funktionsträger und damit die Funktionseinheit
an der Spinnmaschine zu positionieren. Durch die Erfindung wird
nicht nur ermöglicht
die Funktionsträger ohne
Einstellarbeiten in das Maschinengestell einzubauen, sondern darüber hinaus
gleichzeitig auch eine direkte Positionierung der Funktionsträger und der
damit verbundenen Funktionseinheiten zu den übrigen Maschinenelementen der
Spinnmaschine. Darüber
hinaus kann der Funktionsträger
mit einer oder mehreren Funktionseinheiten bei der Montage vorbestückt werden
und dann als Ganzes in das Maschinengestell eingebaut und dort ohne
Einstellarbeiten fixiert werden. Vorteilhaft kann als Antriebselement
mit seinen Lagerstellen eine Antriebswelle für den Antrieb von Speisewalzen
Verwendung finden. Die Lagerstellen dieser sogenannten Speisewelle sind
im Maschinenrahmen exakt zueinander ausgerichtet und bilden eine
günstige
Stelle zum Positionieren des Funktionsträgers. Ebenso vorteilhaft können dazu
beispielsweise auch die Lagerstellen einer Antriebswelle zum Antrieb
der Auflösewalze
Verwendung finden. Dabei können
zum Positionieren der Funktionsträger mehrere Fixierstellen auch
von mehreren Antriebselementen vorteilhaft Verwendung finden. Unter
Funktionseinheit im Sinne der Erfindung wird beispielsweise die
Rotorlagerung, die Auflöseeinheit,
die Spuleinheit, das Rotorgehäuse
usw. verstanden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wegen beispielsweise der räumlichen Nähe, als Antriebselement eine
Changierstange zum Antrieb eines oder mehrerer Fadenführer vorzusehen,
insbesondere wenn der Funktionsträger die Funktionseinheit Spulstelle,
an welcher der produzierte Faden aufgewunden und zu einer Spule
geformt wird, trägt.
Besonders vorteilhaft ist die Ausgestaltung der Vorrichtung, wenn
der Funktionsträger
ein im wesentlichen parallel zur Längsrichtung der Spinnmaschine
ausgerichtetes Bauelement, beispielsweise ein ebenes Blech ist,
welches beispielsweise durch Falzungen stabilisiert ist.
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Vorteilhaft
wird am Maschinengestell gemäß der Erfindung
weiterhin vorgesehen, Befestigungsstellen oder Anschläge für die Funktionsträger anzuordnen,
wodurch diese im Verhältnis
zu den Lagerstellen zusätzlich
befestigt werden können.
In besonders günstiger
Weiterbildung der Erfindung werden die Funktionsträger derart
ausgestaltet, daß diese Funktionseinheiten
von mehreren Spinnstellen aufnehmen können. Dadurch wird es möglich, die
Funktionseinheiten sicher am Maschinengestell zu positionieren,
auch wenn die dazu vorgesehenen Lagerstellen eine größere räumliche
Entfernung besitzen. Das Überbrücken dieser
Distanz erfolgt dann vorteilhaft durch den Funktionsträger selbst.
Vorteilhaft ist es auch möglich
zwei Funktionsträger über Verbindungselemente
miteinander zu verbinden, weil dadurch ebenfalls eine größere Distanz
zwischen zwei Lagerstellen überwunden
werden kann. Mit dieser Möglichkeit
können
auch verschieden ausgestaltete Funktionsträger, die beispielsweise nur
eine Spinnstelle tragen oder zwei oder mehrere, gleichzeitig an einem
Maschinengestell eingesetzt werden. Zur sicheren Positionierung
der Funktionsträger
ist in diesem Fall vorgesehen, jeden der Funktionsträger an einer
eigenen Lagerstelle zu positionieren. In einer günstigen Weiterbildung der Erfindung
wird vorgesehen, daß der
Funktionsträger
wenigstens teilweise quer zur Längsrichtung
der Spinnmaschine ausgerichtet ist, wodurch beispielsweise durch
Verringerung des Einbauraumes Platz gespart werden kann.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von zeichnerischen Darstellungen
beschrieben.
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1a zeigt
zwei Spinneinheiten
11, symbolisch dargestellt mittels
angedeutetem Rotorlager R und Auflösewalze AW, die in einem Maschinengestell
12 angeordnet
sind. Das Maschinengestell
12 enthält Längsträger
121. Diese verlaufen
in Längsrichtung der
Spinnmaschine und erstrecken sich beispielsweise über eine
Länge,
die etwa 10 oder mehr Spinneinheiten entspricht. Die Längsträger
121 sind über Querbauteile
122 miteinander
verschweißt
und bilden dadurch den Rahmen, der letztlich das Maschinengestell
12 bildet.
Ein solcher Aufbau einer Spinnmaschine ist in der oben bereits genannten
DE 42 19 701 A1 und
in der
DE 42 19 683
A1 im wesentlichen dargestellt. Die Spinneinheiten
11 besitzen
zur Aufnahme ihrer Funktionseinheiten, wie beispielsweise der Rotorlagerung
und der Lagerung der Auflöseeinheit
für das
Faserband, einen Funk tionsträger
2,
der im Ausführungsbeispiel
schematisch dargestellt als flächiges
Bauelement ausgebildet ist. An einem Funktionsträger
2 werden die Funktionseinheiten über geeignete
Befestigungsmittel während
der Montage befestigt.
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Neben
der Funktionseinheit Rotorlager und Auflöseeinheit können dabei auch durchaus Elemente
der Spuleinheit befestigt werden oder es können an einer Spinnstelle zur
Aufnahme der Funktionseinheiten mehrere, beispielsweise zwei Funktionsträger Verwendung
finden, um alle Elemente der einander zugeordneten Spinn- und Spulstelle
aufzunehmen. Im Gegensatz zum Stand der Technik, wo die Funktionseinheiten
an den Längsträgern 121 befestigt
und positioniert werden, erfolgt das Positionieren der Funktionseinheiten
gemäß der Erfindung über den Funktionsträger 2,
der seinerseits über
Lagerstellen 21 an der Spinnmaschine positioniert wird.
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Die
Lagerstellen 21 sind im Ausführungsbeispiel von 1 die Lagerstellen 21 eines Antriebselements 20,
welches hier als Beispiel eine Speisewelle 210 ist, die
in bekannter Weise dem Transport eines Faserbandes zu einer Auflöseeinheit,
beispielsweise an einer Offenend-Rotorspinneinheit dient. Bei der
Montage werden die Antriebselemente 20 genau am Maschinengestell
ausgerichtet, damit beispielsweise die Speisewelle 210 über ihre
verschiedenen Lagerstellen 21 entlang der Maschine exakt
gelagert werden kann. Die Ausrichtung der Antriebselemente 20 bzw.
einer Speisewelle 210 sowie ihrer Lagerstellen 21 an
der Spinnmaschine unterliegt einer sehr hohen Präzision. Daher sind die Lagerstellen 21 geeignet,
bei entsprechender Ausgestaltung, d.h. beispielsweise durch definierte
Anschlagflächen 22,
andere Bauteile an der Spinnmaschine aufzunehmen und genau zu positionieren.
Die Speisewelle 210 wird de fakto an jeder zweiten Spinneinheit 11 gelagert. Der
links in 1 dargestellte Funktionsträger 2 liegt mit
seiner Positionierfläche 22 auf
der Lagerstelle 21 der Speisewelle 210 auf. Der
rechte Funktionsträger 2 der
Darstellung von 1a liegt mit seiner rechten Seite,
die eine Positionierfläche 22 besitzt,
auf der benachbarten Lagerstelle 21 auf und wird darüber positioniert.
Da dies aber zu Instabilitäten
führen
würde,
sind die beiden in 1a darge stellten Funktionsträger 2 über ein
Verbindungselement 5 miteinander verbunden. Das Verbindungselement 5 ist über geeignete
Befestigungsmittel 511 an den Funktionsträgern 2 befestigt.
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1b zeigt
im Prinzip die Seitenansicht von 1a, aus
der die Art der Positionierung der Funktionsträger an den Lagerstellen 21 des
Antriebselementes 20 bzw. der Speisewelle 210 deutlich
wird. Die Speisewelle 210 besitzt mehrere Lagerstellen 21, die über Befestigungsmittel 51 am
Maschinengestell 12 angeschraubt sind. Das Antriebselement 20 ist dazu
an dem Maschinengestell 12 während der Montage genau ausgerichtet
worden, so daß die
Speisewelle 210 in zueinander fluchtenden Lagerstellen 21 gelagert
ist. Dies bedeutet, daß jede
Lagerstelle 21 eine definierte Position innerhalb des Maschinengestells 12 einnimmt
und daher geeignet ist auch andere Elemente zu lagern und insbesondere
zu positionieren.
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Durch
die Seitenansicht von 1b wird die Erfindung besonders
deutlich. Auf der Lagerstelle 21, die das Antriebselement 20,
also die Speisewelle 210, aufnimmt, ist eine geeignete
Positionierfläche 30 ausgebildet,
auf der der Funktionsträger 2 mit
seiner Positionierfläche 22 aufliegt. Über ein
Befestigungsmittel 510 sind Funktionsträger 2 und Lagerstelle 21 fest
miteinander verbunden. Zusätzlich
wird der Funktionsträger 2 über einen
Anschlag 31 an einem Längsträger 121 mittels
eines Befestigungselementes 511 befestigt. Der Anschlag 31 selbst übernimmt
keine Positionieraufgaben. Der Längsträger 121 braucht
also daher weit weniger exakt in der Spinnmaschine positioniert
zu sein, als es die Lagerstelle 21 ist.
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Der
Funktionsträger 2 ist,
um eine ausreichende Positionierfläche 30 zu besitzen,
L-förmig ausgebildet
und steht mit dem kurzen Schenkel des L's auf der Lagerstelle 21 des
Antriebselements 20 bzw. der Speisewelle 210 auf.
In der Darstellung von 1b ist auch weiterhin das Verbindungselement 5 zu
erkennen, mit dessen Hilfe die zwei Funktionsträger von 1a miteinander verbunden
sind. Am Funktionsträger 2 ist
ein Lagerträger 4 befestigt,
der die Funktionseinheit Rotorlager trägt.
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2a zeigt ähnlich 1a zwei
Spinneinheiten 11 bzw. den Funktionsträger 2 auf dem die
beiden Spinneinheiten 11 fixiert sind. Der Funktionsträger 2 ist
also hier derart ausgestaltet, daß er über zwei Spinnstellen (Spinneinheiten) 11 reicht.
Anders als das Ausführungsbeispiel
von 1 sind also nicht zwei einzelne
Funktionsträger 2 miteinander befestigt
oder aneinander befestigt, sondern der Funktionsträger 2 von 2 ist ein einteiliges Bauteil, das die
Funktionseinheiten zweier Spinneinheiten 11 aufnehmen kann.
Ansonsten ist der Funktionsträger 2 von 2a ebenfalls über eine
rechte und eine linke Positionierfläche 22 an je einer
Lagerstelle 21 einer Speisewelle 210 positioniert.
Bei einem Austausch eines Funktionsträgers 2, wie er in 2a dargestellt
ist, werden also gleichzeitig 2 Spinneinheiten 11 ausgetauscht.
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Die
Seitenansicht 2b von 2a unterscheidet
sich praktisch nicht von der Darstellung der Seitenansicht von 1b.
Der Funktionsträger 2 ist
hier ebenfalls mit zwei Fixiermitteln 510 an der Lagerstelle 21 der
Speisewelle 210 positioniert. Über das Befestigungsmittel 511 ist
der Funktionsträger 2 an
dem Längsträger 121 des
Maschinengestells 12 zusätzlich befestigt.
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3 zeigt
ebenfalls eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Spinnmaschine, wobei die
beiden dargestellten Funktionsträger 2 nicht
miteinander verbunden sind und auch jeweils nur für die Aufnahme
einer Spinneinheit 11 ausgebildet sind. In diesem Falle
ist es vorteilhaft, wenn der Funktionsträger 2 an zwei Lagerstellen 21 positioniert
wird. Dabei ist es erforderlich, dafür Sorge zu tragen, daß das Antriebselement 20,
also beispielsweise eine Welle oder eine Achse mittels einer derartigen
Zahl von Lagerstellen 21 gelagert wird, daß der Funktionsträger 2 einer
Spinneinheit jeweils an zwei Lagerstellen positioniert gelagert
werden kann. Der Funktionsträger 2 wird
beim Ausführungsbeispiel
von 3 ebenfalls über
einen Anschlag an einem Längsträger 121 zusätzlich fixiert.
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In
den Figuren ist die Spinnmaschine jeweils nur mit ihren Teilen des
Maschinengestells
12 sowie einer Prinzipdarstellung des
Funktionsträgers
2 dargestellt.
Zur Darstellung des Maschinengestells und dem Aufbau einer Spinneinheit
nimmt die vorliegende Anmeldung auch voll inhaltlich Bezug auf die
DE 42 19 701 A1 sowie
die
DE 42 19 683 A1 Der
Aufbau einer Spinnmaschine am Beispiel einer Offenend-Rotorspinnmaschine
ist dort ausführlich
beschrieben sowie der Aufbau des Maschinengestells dargestellt. Allerdings
wird, anders als dort, bei der vorliegenden Erfindung eben die Positionierung
der Funktionseinheiten nicht über
Längsträger des
Maschinengestells vollzogen, an denen sie ausgerichtet und eingestellt werden
müßten, sondern
wie in der Beschreibung oben dargestellt und in den Patentansprüchen beansprucht.