DE1009179B - Verfahren zur Herstellung von Oxygruppen enthaltenden Arylisothiocyanaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Oxygruppen enthaltenden Arylisothiocyanaten

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DE1009179B
DE1009179B DEF20019A DEF0020019A DE1009179B DE 1009179 B DE1009179 B DE 1009179B DE F20019 A DEF20019 A DE F20019A DE F0020019 A DEF0020019 A DE F0020019A DE 1009179 B DE1009179 B DE 1009179B
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Germany
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phosgene
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oxy
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DEF20019A
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Dr Guenther Nischk
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Bayer AG
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Bayer AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C331/00Derivatives of thiocyanic acid or of isothiocyanic acid
    • C07C331/16Isothiocyanates
    • C07C331/28Isothiocyanates having isothiocyanate groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Oxygruppen enthaltenden Arylisothiocyanaten Es ist bekannt, Aryldithiocarl)amate mit Natriumchlorit oder -hypochlorit in die entsprechenden Arylisothiocyanate zu überführen. Nach einer anderen Metholde lassen sich Arylisothiocyanate durch Verkochen von arylsubstituierten Thioharnstoffen mit Salzsäure herstellen. Diese Verfahren versagen jedoch, wenn die Aryldithiocarbamate noch Oxygruppen aufweisen, so daß Oxyisothiocyanate auf diesen Wegen nicht zu erhalten sind.
  • Derartige Oxyisothiocyanate lassen sich indessen durch Einwirkung von Thiophosgen auf Oxyarylamine herstellen. Es werden jedoch dabei meist unreine Produkte erhalten, die nicht ohne große Verluste durch Destillation einwandfrei gereinigt werden können.
  • Nach einem anderen Herstellungsverfahren werden Oxyarylamine in wäßriger Lösung durch Schwefelkohlensto,ff und großen Ammoniaküberschuß in die Oxyaryldithiocarbamate übergeführt, die isoliert und mit organischen Lösungsmitteln gut getrocknet bei Temperaturen zwischen 80 und 1000 in indifferenten organischen Solventien mit Phosgen zu Oxyarylisothiocyanaten umgesetzt werden. Dieses Verfahren ist infolge großer Lösungsmittelverluste beim Entwässern der Dithiocarbamate sehr unwirtschaftlich, da ein anderweitiges Trocknen, insbesondere bei erhöhter Temperatur, wegen der leichten Zersetzlichkeit der Oxyaryldithiocarbamate nicht in Frage kommt. Hinzu kommt, daß die nach diesem Verfahren erhaltenen Ausbeuten nur etwa um 500/0 liegen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Oxygruppen enthaltende Arylisothiocyanate durch Behandeln von Aryldithiocarbamaten mit Phosgen iiberraschenderweise in wesentlich besserer Ausbeute als bisher auch ohne vorherige Isolierung des Carbamate und Trocknung herstellen kann, wenn man auf eine wässerige Lösung einer aromatischen Verbindung mit mindestens einer Dithiocarbamatgruppe und mindestens einer Oxygruppe, die entweder direkt oder über eine Alkylengruppe mit dem aromatischen Ringsystem verbunden ist, wobei eine direkt am Ringsystem befindliche Oxygruppe nicht in o-Stellung zu einer Aminogruppe stehen darf, Phosgen einwirken läßt.
  • Im Gegensatz zu den bisherigen Verfahren in organischer Phase ist es dahei von hesonderem Vorteil, schon bei tiefen Temperaturen, etwa 0 bis 500, vorzugsweise 5 bis 200, arbeiten zu können, was infolge der erwähnten Zersetzlichkeit des Ausgangsmaterial 5 sehr erwünscht ist, so daß man vor allem eine anfängliche Temperaturerhöhung durch Kühlen tunlichst vermeidet. Zudem erspart man den umständlichen und unwirtschaftlichen Trocknungsvorgang. Dies alles bringt mit sich, daß man nach dem neuen Verfahren Oxygruppen enthaltende Arylisothiocyanate aus den Dithiocarbamaten in Ausbeuten bis zu 800/o der Theorie erhalten kann.
  • Die als Ausgangsmaterial dienenden Oxygruppen enthaltenden Aryldithiocarbamate werden in bekannter Weise aus den entsprechenden Aminen mittels Schwefelkohlenstoff und Ammoniak oder anderen Alkalien hergestellt. Für das vorliegende Verfahren können alle aromatischen Amine verwendet werden, die eine oder mehrere Oxygruppen im Molekül enthalten, sei es, daß diese sich direkt an einem aromatischen Kern befinden oder über Alkylengruppen mit diesen verbunden sind. Auch mehrwertige Amine sind als Ausgangsmaterial geeignet. Allein solche o-Oxyarylamine, die zu Isothiocyanaten führen, welche zu einer Cyclisierung neigen, wie es bei vielen o-Oxyarylisothiocyanaten der Fall ist, sind nicht brauchbar. Im übrigen können die aromatischen Ringsysteme, unter denen neben dem einfachen Benzolkern auch kondensierte Ringsysteme ebenso zu verstehen sind wie solche vom Typ des Diphenyls, beliebige andere Suhstituenten tragen, z. B. Alkylreste oder Halogenatome.
  • Im einzelnen seien beispielsweise die folgenden Oxyamine genannt: p-Aminophenol, m-Aminophenol, p - Aminohenzylalkohol, 3 - Amino - 6 - methyl - phenol, 4- Amino -6 - methyl phenol. 1 - Amino - naphthol - 5, 3. 5-Dioxyanilin. 5-Oxy-m-phenylendiamin, 2-Chlor-4-aminophenol. 4-Oxy-4'-aminodiphenyl.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verfährt man wie folgt: Man vermischt 1 Mol eines Oxyamins mit mindestens 1 Mol wässerigem Ammoniak und verdünnt mit Wasser. Ohne äußere Kffllung läßt man 1 bis 1,5 Mol Schwefelkohlenstoff zulaufen und rührt bis zur Bildung des Dithiocarbamates. Dabei gehen die ursprünglichen Suspensionen in den meisten Fällen in klare Lösung über. In diese Lösung leitet man bei einer Temperatur von etwa 5 bis 100 Phosgen ein, bis die Lösung fast farblos ist und sauer reagiert. Man kann zweckmäßig die wässe rige Phase mit einem organischen Lösungsmittel überschichten, welche das gebildete Isothiocyanat aufnimmt. Diese organische Phase wird anschließend abgetrennt, neutral gewaschen und nach Abdestillieren des Lösungsmittels das gebildete Isothiocyanat im Vakuum destilliert oder umkristallisiert.
  • Die Oxyarylisothiocyanate sind von Bedeutung für die Herstellung von ungesättigten Senfölen, die für die Kunststoff-Fabrikation von Interesse sind.
  • Beispiel 1 Man versetzt 330 Gewichtsteile p-Aminophenol mit 500 Volumteilen 250/oigem Ammoniak und verdünnt mit 1200 Gewichtsteilen Wasser. Anschließend läßt man unter Rühren 250 Gewichtsteile Schwefelkohlenstoff zulaufen, wobei eine leichte Temperaturerhöhung eintritt. Es wird 4 Stunden nachgerührt. Die klare Lösung wird anschließend unter Eiskühlung auf 10° abgekühlt, 400 Gewichtsteile Benzol werden zugesetzt und unter starkem Rühren Phosgen eingeleitet. Die Temperatur soll anfangs 100 nicht übersteigen. Ist die wässerige Phase fast farblos, trennt man die Benzol schicht ab, wäscht mit Wasser neutral und destilliert das Benzol im Wasserstrahlvakuum ab. Der Rückstand wird im Hochvakuum destilliert. Kr. 0.3 mm 119 bis 1220. Ausbeute 340 Teile = 72,5°/o der Theorie.
  • Beispiel 2 Man versetzt 330 Gewidsteile m-Aminophenol mit 500 Volumteilen 250/oigem Ammoniak und verdünnt mit 1200 Gewichtsteilen Wasser. Unter Rühren läßt man nun 250 Gewichtsteile Schwefelkohlenstoff zulaufen und rührt so lange weiter, bis die Suspension restlos in Lösung gegangen ist. Daran anschließend werden 400 Gewichtsteile Benzol zugegeben, auf 10° abgelühlt und so lange unter Rühren Phosgen eingeleitet, bis die wässerige Schicht farblos geworden ist.
  • Man trennt die organische Phase ab, wäscht mit Wasser neutral und destilliert das Benzol im Wasserstrahlvakuum ab. Der Rückstand ergibt, im Hochvakuum destilliert, 370 Teile = 80°/o der Theorie an m-Oxyphenylisothiocyanat mit dem Kr. 0.3 mm 120 bis 1240.
  • Beispiel 3 250 Gewichtsteile 2-Amine4-oxy-1-methyl-benzol werden mit 350 Volumteilen einer 250/oigen Ammoniaklösung übergossen und mit 800 Gewichtsteilen Wasser verdünnt. Dann läßt man unter Rühren 170 Gewichtsteile Schwefelkohlenstoff zulaufen und rührt so lange nach, bis die Suspension fast vollständig in Lösung gegangen ist. Anschließend überschichtet man mit 350 Gewichtsteilen Benzol, kühlt auf 100 ab und leitet bis zum Farbloswerden der wässerigen Phase Phosgen ein. Anschließend wird die Benzolschicht abgetrennt, mit Wasser neutral gewaschen und mit Aktivkohle geklärt. Auf dem Wasserbad wird das Benzol verjagt und der Rückstand im Hochvakuum weiterdestilliert. Ausbeute 205 Teile = 6:L °/o der Theorie. Kp.0,8 mm 122 bis 1260.
  • Beispiel 4 330 Gewichtsteile p -Aminophenol werden mit 500 Volumteilen 25<'/oigem Ammoniak versetzt und mit weiteren 1200 Gewichtsteilen Wasser verdünnt.
  • Unter Rühren läßt man 250 Gewichtsteile Schwefelkohlenstoff zulaufen, wobei eine leichte Erwärmung bemerkt wird. Nach Sstündigem Nachrühren überschichtet man das Reaktionsgemisch mit 500 Gewichtsteilen Toluol und leitet dann bei 120 so lange Phosgen ein, bis die wässerige Phase schwach sauer reagiert. Ohne Kühlung wird bei sich nun langsam erhöhender Temperatur weiteres Phosgen eingeleitet.
  • Wenn etwa 600 erreicht sind, unterbricht man die Phosgenzufuhr und rührt noch 1 Stunde nach. Die toluolische Lösung wird ahgetrennt, mit Kochsalz neutral gewaschen und mit Natriumsulfat getrocknet.
  • Man destilliert das Toluol im Wasserstrahlvakuum ab und destilliert den Rückstand im Hochvakuum.
  • Kr. 0.2 mm 115 bis 1180; Ausbeute: 310 Teile.
  • Beispiele 5 330 Gewichtsteile m - Aminophenol werden mit 500 Volumteilen 253/obigem Ammoniak und 1200 Gewichtsteilen Wasser vermischt. Anschließend läßt man 250 Gewichtsteile Schwefelkohlenstoff zulaufen und rührt so lange, bis die Suspension in Lösung gegangen ist. Unter Rühren leitet man, zunächst bei 80 beginnend, so lange Phosgen ein, bis die wäßrige Lösung fast farblos und schwadl sauer geworden ist. Zum Zerstören überschüssigen Phosgen wird noch 1 Stunde bei Raumtemperatur nachgerührt und das ausgeschiedene dicke Öl von der wäßrigen Phase getrennt.
  • Eine Destillation im Hochvakuum liefert bei Kp. 0.3 mm 119 bis 1240 350 Teile m-OxYphenvlisothiocyanat.
  • Zwecks weiterer Reinigung kann man das Reaktionsprodukt in Toluol lösen und mit Wasser neutral waschen.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE.
1. Verfahren zur Herstellung von Oxygruppen enthaltenden Arylisothiocyanaten durch Behandeln von Oxygruppen enthaltenden Aryldithiocarbamaten mit Phosgen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf eine wässerige Lösung einer aromatischen Verbindung mit mindestens einer Dithiocarbamatgruppe und mindestens einer Oxygruppe, die entweder direkt oder über eine Alkylengruppe mit dem aromatischen Ringsystem verbunden ist, wobei eine direkt am Ringsystem befindliche Oxygruppe nicht in o-Stellung zu einer Aminogruppe stehen darf, Phosgen einwirken läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Phosgen vorzugsweise bei Temperaturen von 0 bis etwa 500 auf das Dithiocarbamat einwirken läßt.
DEF20019A 1956-04-12 1956-04-12 Verfahren zur Herstellung von Oxygruppen enthaltenden Arylisothiocyanaten Pending DE1009179B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5043442A (en) * 1990-04-02 1991-08-27 Chemsyn Science Laboratories Process of preparing an isothiocyanate intermediate used in the preparation of xylazine

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US5043442A (en) * 1990-04-02 1991-08-27 Chemsyn Science Laboratories Process of preparing an isothiocyanate intermediate used in the preparation of xylazine

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