DE1008979B - Verfahren zur spritztechnischen Herstellung von Kuekenhaehnen aus Polyaethylen - Google Patents

Description

• Verfahren zur spritztechnischen Herstellung von Kükenhähnen aus Polyäthylen Kükenhähne werden schon seit langer Zeit aus allerlei Material hergestellt, z. B. aus Metallen, Hartgummi, Glas, und in letzter Zeit auch aus Kunststoffen.
• Wesentlich bei der Herstellung dieser Hähne ist das präzise Einpassen mittels Abdrehen oder Schleifen des Kükens in das Gehäuse, da der dichte Schluß des Hahnes ausschließlich von der Genauigkeit dieser Arbeiten abhängt. So kommt es, daß diese Hähne in der Herstellung nicht billig sein können.
• Von allen Kunststoffen, die zum Hahnbau in Betracht kommen, nimmt das Polyäthylen eine besondere Stellung ein, und zwar aus zweifachem Grund: 1. Polyäthylen wird von keinem anderen Material an chemischer Reaktionsträgheit erreicht. Daraus folgt, daß es von Chemikalien in keiner Weise augegriffen wird.
• 2. Die halbelastische Wesensart dieses Kunststoffes bewirkt, daß die daraus hergestellten Gegenstände selbst im rauhen Betrieb keinerlei Bruchgefahr ausgesetzt sind.
• Noch zwei weitere Vorteile schienen sich auf den ersten Blick anzubieten. Das ist einmal die mit der Halbelastizität verbundene Geschmeidigkeit, und zum anderen die Möglichkeit der spritztechnischen Verarbeitung des Materials. Es sollte möglich sein - so mußte man vermuten - die Teile des Kükenhahnes so präzise im Spritzverfahren herzustellen, daß sie ohne kostspielige und zeitraubende Nachbearbeitung, eben infolge der Schmiegsamkeit des Materials, dicht schließende Hähne ergeben. Dieses verlockende Ziel konnte bisher noch nicht verwirklicht werden, und zwar liegt das Hindernis in der außergewöhnlich starken Schrumpfung, die das Polyäthylen beim Übergang vom flüssigen in den festen Zustand erfährt.
• Diese nachteilige Eigenschaft macht sich übelrall da störend bemerkbar, wo das Material in dicker Schichtung auftritt, eben z. B. im Hahnküken, weniger oder gar nicht im diinnwandigen Hahngehäuse. Am Konus des Kükens entstehen dann eingefallene Stellen, die einen dichten Schluß natürlich unmöglich machen.
• Deshalb mußte man auch bei Kükenhähnen aus Polyäthylen bisher wie üblich verfahren: Das Küken mußte im Durchmesser größer gespritzt werden, damit man Xbeim darauffolgenden Abdrehen genug Span wegnehmen und eine glatte Oberfläche ohne Gruben erzielen konnte. Damit entfiel aber im Herstellungssektor jeder Vorteil des Polyäthylens gegenüber den anderen Kunststoffen.
• In der nachstehend beschriebenen Erfindung werden diese Schwierigkeiten umgangen. Das Küken wird aus zwei Teilen hergestellt, einem inneren und einem äußeren Teil. Der innere Teil braucht keinerlei Präzi- sion aufzuweisen. Er wird in einem ersten Arbeitsgang als Kernstück hergestellt, das aus beliebigem Material, z. B. Holz, Metall, Kunststoff usw., bestehen kann. Dieses Kernstück wird nun in die präzise gearbeitete Kükenform eingelegt und mit einer gleichmäßigen, dünnen Hülle aus Polyäthylen von etwa 2 mm Stärke umspritzt. Bei der geringen Dimension der Polyäthylenschicht macht sich der Schwulnd noch nicht nachteilig bemerkbar. Es ist auf diese Weise möglich, mit einfachen Arbeitsvorgängen dicht schließende Hähne zu erzeugen, ohne zeitraubende präzise Dreh- und Schleifarbeiten.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur spritztechnischen Herstellung von Kükenhähnen aus Polyäthylen, dadurch gekennzeichnet, daß man, um dem Schwund des Materials beim Erstarren zu begegnen, die Herstellung des Kükens in zwei Arbeitsvorgängen vornimmt. Im ersten Vorgang wird ein Kernstück aus beliebigem Material erzeugt (z. B. Holz, Metall, Glas, Hart gummi, Kunststoff usw.). Im zweiten Arbeitsvorgang wird das Kernstück mit einer dünnen Schicht von Polyäthylen mit präziser Außenfläche umsI>ritzt.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 820 353; schweizerische Patentschrift Nr. 271 208; französische Patentschrift Nr. 923 203; britische Patentschrift Nr. 606229; USA.-Patentschrift Nr. 2 654 559.