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Kasten-Schrägförderer für Schüttgut Maat ist häufig genötigt, aus
Gründen der gegebenen Raumverhältnisse und der übrigen Ausbildung einer Anlage Schüttgut
unter einer steilen Neigung, die mehr als 30° beträgt, von untren nach oben zu befördern.
Es sind hiierfür Sonderförderer verschiedenster Bauart bekannt, z. B. Bandförderer
mit Querrippen oder aufgesetzten Kästen, die ein Zurückrollen der Fördergutes verhindern.
Diese Förderer werden bisher ausnahmslos als Umlaufförderer ausgeführt.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Schrägförderer, der außer für steile
Neigungen auch für schwieriges Fördergut, z. B. für klebriges, backendes und stückhaltiges
Fördergut, verwendbar ist. Der neue Förderer ist der allgemeinen Gattung nach ein
Kasten-Schrägförderer; die neue Lösung besteht darin, daß der Kastenboden ein auf
einer Umlenkbahn bewegtes Band ist und daß an der Umlenkstelle dieser Bahn in Förderrichtung
verlaufende Auflaufschienen für den Kastenrahmen vorgesehen sind, so daß sich an
der Umlenkstelle der Bandboden vom Kastenrahmen ablöst und damit das Fördergut abgeworfen
wird.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel; es zeigt Fig.
1 eine Seitenansicht, zum Teil im Schnitt, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-11
der Fig. 1 und Fig. 3 einen Teil der Seitenansicht im Betriebszustand nach Abgabe
des Fördergutes.
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Bei der dargestellten Anlage möge es sich um einen Teil einer untertägigen
Füllanlage in Bergwerken od. dgl. handeln. Das in einem Förderwagen 1 ankommende
Fördergut wird durch Drehen des Wippers 2 aus dem Wagen 1 ausgeschüttet und über
die feste Wipperrutsche 3 auf den neuen Kasten-Schrägförderer aufgegeben. Dieser
enthält zwei endlose Laschenketten 4, die über die oberen Umlenkräder 5 mit der
gemeinsamen Achse 6 und über die unteren Umlenkräder bzw. Antriebsräder 7 mit der
gemeinsamen Welle 8 geführt sind. Die Räder 7 sind über die Welle 8 und den Ketten-
oder Bandantrieb 9 mit denn Motor 10 gekuppelt, der zugleich ein entsprechendes
Steuer- bzw. Schaltgetriebe umfaßt.
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Auf die beiden Laschenketten 4 ist ein oben offener Kastenrahmen 11
- an sich lose - aufgesetzt; er ist über einen Lenker oder ein Lenkerpaar 12 mit
den beiden Laschenketten 4 verbunden. Dem Kastenrahmen 11 ist ein Boden 13 zugeordnet,
der als Band ausgebildet und mit den Laschenketten 4 verbunden ist, so daß er deren
Bewegung auf der Umlenkbahn mitmacht. Im Ausführungsbeispiel besteht der Boden 13
aus einem an sich bekannten Gliederband, dessen einzelne Glieder, wie in Fig. 1
und 3 angedeutet ist, gewölbt oder - in anderer Bezeichnung - »gebuckelt« sind,
wodurch sich eine große Festigkeit und Unempfindlichkeit gegen Schläge ergibt. Das
Maß der Wölbung ist so gewählt, daß das Gliederband an der Umlenkstelle bei den
Umlenkrädern 5 eine glatte, halbkreisförmige Oberfläche bildet, wie das Fig.3 zeigt.
Dies ermöglicht es, die Bandglieder durch mechanische Einrichtungen, z. B. durch
Bürsten, die an der Umlenkstelle angebracht werden, gut zu säubern.
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Der Kastenrahmen 11 ist an den beiden Seitenwänden in der Nähe des
oberen Randes mit je zwei Rollen 14 ausgerüstet; sie führen sich an der Unterseite
von zwei in Förderrichtung verlaufenden festen Schienen 15, die so den Kastenrahmen
in Anlage gegen den Boden 13 halten und die daher als »Andrückschienen« bezeichnet
seien. An der Umlenkstelle, d. h. im Bereich der Umlenkräder 5, sind zwei in Förderrichtung
verlaufende Auflaufschienen 16 so angebracht, daß bei der Annäherung des Kastenrahmens
11 die Räder auf die Oberseite der Auflaufschienen 16 auflaufen und gleichzeitig
von den hier endenden Andrückschienen 15 frei kommen. Wenn sich also der Kasten
11, 13 der Umlenkstelle bei 5 nähert, so setzt der Kastenrahmen 11 seine
Bewegung in Förderrichtung fort, während sich der Bandboden 13 vom Kastenrahmen
11 ablöst und sich auf der Bahn der Laschenketten 4 weiterbewegt. Es wird infolgedessen
das Fördergut im Bereich der Umlenkräder 13 in den Auffangtrichter 17 abgeworfen.
Der Kastenrahmen kann auch in sich gelenkig ausgebildet werden, damit er einer durch
örtliche Umstände gegebenenfalls bedingten Krümmung der Auflaufschienen 16 folgen
kann.
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Am Kastenrahmen 11 ist ein Schaltstück 18 mit schräger Auflauffläche
angebracht, das bei Erreichen der in Fig. 3 gezeigten Endlage den Endschalter 19
betätigt und über diesen den Antrieb 10 abschaltet.
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Die Wirkungsweise ist danach kurz folgende: Der beladene Förderwagen
1 wird durch den Kreiselwipper 2 über die Wipperrutsche 3 in den Kasten 11,
13
des Schrägförderers entladen. Darauf wird selbsttätig durch einen im Kasten 11,
13 angebrachten Testschalter oder eine sonstige selbsttätige Steuervorriclhtung
oder von Hand der Antrieb 10 im Sinne der Aufwärtsbewegung des gefüllten Kastens
11, 13 eingeschaltet. Während dieser Förderbewegung wird der Kastenrahmen 11 durch
die Andruckschienen 15 in Anlage gegen den Kastenboden 13 gehalten. Im Bereich der
Umlenkräder 5 setzt der Kastenrahmen 11 mit Hilfe der Auflaufschienen 16 seine Bewegung
in der vorherigen Richtung, d. h. in Förderrichtung, fort, während sich der Kastenboden
13 vom Kastenrahmen 11 ablöst und das Fördergut zum Abwerfen in den Auffangtrichter
17 freigibt, wie das durch Fig.3 veranschaulicht ist, die die Endstellung des Kastenrahmens
11 und des Bodens 13 zeigt. Diese Endstellung ist bestimmt durch den Endschalter
19, der über das Schaltstück 18 dies Kastenrahmens 11 betätigt wird und darauf den
Antrieb 10 stillsetzt bzw. den Rückwärtslauf der Gliederketten 4 und: des mit diesen
verbundenen Kastenbodens 13 sowie. des Kastenrahmens 11 veranlaßt. Erreicht der
Kasten 11, 13 wieder die Beladestellung (s. Fig. 1), wird der Antrieb 10 durch das
Schaltstück 20 des Kastenrahmens 11 und den von diesem Schaltstück betätigten Endschalter
21 abgeschaltet.
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Wie ersichtlich, ist die neue Lösung im Aufbau einfach. Das Fördergut
wird zuverlässig entleert. Es ergibt sich noch ein weiterer Vorteil: Die Kastenlänge
der Förderwagen. (s. bei 1 in Fig. 1 und 2) ist fast ohne Ausnahme immer größer
als die Breite des nachgeschalteten Transportbandes. Es ist daher bisher üblich
gewesen, die Wipperrutsche 3 zum Auslauf hin entsprechend zu verengen, so daß die
Auslaufbreite etwas kleiner ist als die Bandbreite. Diese Bauart ist besonders ungünstig
bei der Förderung von schlecht rutschendem Fördergut, da sie das Festsetzen des
Fördergutes begünstigt. Ferner haben solche Rutschen eine verhältnismäßig große
Bauhöhe. Bei dem neuen Förderer ist es jedoch ohne weiteres möglich, die Wipperrutsche
3 von oben bis zum Auslauf hin mit gleicher Breite auszuführen, da man den Kasten
11, 13 breiter machen kann, als es der sonst gegebenen Bandbreite - hier dem Abstand
der beiden Umlenkräder 5 bzw. 7 - entspricht. Die Breite des Kastens 11, 13 wird
hierbei etwas größer gehalten als die Breite der zum Auslauf hin nicht verengten
Rutsche, 3. Man siecht dies deutlich in Fig.2. Die Länge und Höhe des Kastens 11,
13 werden so bemessen, daß er den Inhalt eines Förderwagens (s. in Fig. 1 bei 1)
aufnehmen kann. Es empfiehlt sich, den Kastenrahmen 11 mit einem Quersehatt 1111
oder auch mit mehreren. Querschotten zu versehen, um ein Rollen der Fördergutstücke
zu verhindern und um zugleich den Kastenrahmen 11 zu versteifen. Das Querschott
11a reicht nicht bis auf den Boden 13, damit die durch das Querschott gegebene Unterteilung
nicht ein vollständiges Füllen des Kastens 11, 13 verhindert. Der Förderer wird,
vorzugsweise bereits während. des Füllvorganges, in Bewegung gesetzt, derart, daß
der Kasten 11, 13 gleichmäßig gefüllt wird. Bevor der Kasten 11, 13 in die
Aufnahmestellung zurückgelangt, kann er - bei klebrigem Fördergut - mit Hilfe einer
Einblasdüse 22 mit Sägemehl od. dgl. ausgestaubt werden, um ein Ankleben des Fördergutes
zu verhüten.
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Hingewiesen sei noch auf die niedrige Durchgangshöhe unter dem Wipper;
der neue Förderer ist also sehr raumsparend. Das Fördergut bleibt in dem Kasten
11, 13 nicht haften, auch wenn es schwieriges, z. B. klebriges und backendes
Fördergut ist, da der gesamte Boden während des Entladens vom Kasten abgelöst wird.
Es kann stückiges Fördergut nicht zurückrollen, da die Rückwand des Kastens. geschlossen
ist und außerdem auch das Querschott 11a das Rollen der Stücke verhindert bzw. beschränkt.
Die Gestehungskosten des neuen Förderers sind verhältnismäßig klein, da nicht ein
voll ausgebildetes Förderband benutzt wird; es sind vielmehr nur wenige Bandglieder
13, entsprechend der Länge dies Kastenrahmens 11, notwendig. Im übrigen. kann das
sonst verwendete endlose Band durch Laschenketten 4 oder ähnliche billige Bauelemente
ersetzt werden. Bei lern dargestellten Ausführungsbeispiel bewegen sich die Laschenketten
4 und der Kastenboden 13 auf einer an sich endlosen Bahn. Jedoch wird kein Umlaufbetrieb
durchgeführt, sondern, wie beschrieben, ein hin und her gehender Betrieb. Dies bedeutet,
daß nicht unbedingt ein Obertrum und ein Untenrum für den Antrieb und die Führung
des Kastenbodens 13 erforderlich sind, daß vielmehr die Bahn beschränkt sein kann.
Dies gilt insbesondere für die Mittel, die zur Führung des Kastenbodens 13 vorgesehen
und der Übersicht halber in der Zeichnung nicht näher dargestellt sind.