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Injektionsspritze Die Erfindung bezieht sich auf eine Spritze zur
aufeinanderfolgenden Injektion gleicher Teilmengen des mit einem Kolbenhub einsaugbaren
Zylinderinhalts mit einer im Querschnitt rechteckigen Kolbenstange, die Reihen von
in der Längsrichtung der Kolbenstange in gleichen Abständen, aber versetzt zueinander
angeordneten Ausnehmungen aufweist, und mit einem mit einem Fingergriff versehenen,
um eine parallel, aber exzentrisch zur Kolbenstangenachse angeordnete Achse schwenkbaren
Ring, durch den in aufeinanderfolgende Ausnehmungen abwechselnd eingreifende, als
Sperrglieder dienende Steuerkanten gesteuert werden.
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Es sind Spritzen bekannt, bei denen der Vorschub des Kolbens von
einer Stellmutter, die von der mit Gewinde versehenen Kolbenstange geführt wird,
begrenzt wird. Derartige Spritzen ermöglichen zwar eine genaue Dosierung der zu
injizierenden Teilmengen, sind jedoch umständlich zu bedienen. Das Drehen der Stellmutter
nimmt unnötig Zeit in Anspruch und ermüdet den Bedienenden. Solche Spritzen hahen
sich daher für Reihenspritzungen, z. B. Tuberkulin-Spritzungen von Viehherden, als
weniger geeignet erwiesen.
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Weiterhin sind Spritzen bekannt, bei denen der Vorschub des Kolbens
durch ein in Rasten der Kolbenstange eingreifendes Rastglied begrenzt wird.
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Diese Spritzen sind bequem und schnell zu handhaben, da zwischen den
einzelnen Injektionen lediglich ein Auslöseknopf od. dgl. zu betätigen ist. Es besteht
jedoch bei ihnen die Gefahr, daß eine unbeabsichtigte Injektion bereits beim Einstich
erfolgt oder daß mehrere Teilmengen auf einmal injiziert werden.
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Bei einer solchen zur aufeinanderfolgenden Injektion gleicher Teilenmengen
geeigneten Spritze ist deren Kolbenstange beispielsweise mit zwei oder mehreren
Längsreihen gegeneinander versetzter Stifte, Vorsprünge od. dgl. versehen, die nacheinander
beim Verschieben der Kolbenstange durch einen radial nach außen verlaufenden Schlitz
od. dgl. hindurchtreten können. Bei jedem weiteren Vorschieben der Kolbenstange
ist diese jedoch so weit um ihre Achse zu drehen, bis der folgende, bei dem vorhergehenden
Hub gegen den Zylinderdeckel der Spritze anschlagende Stift vor dem radial nach
außen angeordneten Schlitz steht und bei dem folgenden Hub durch den Schlitz hindurchtreten
kann. Damit aber ist eine durchgehende Handhabung der Injektionsspritze unter fortwährendem
Druck auf die Kolbenstange nicht möglich.
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Bei einer anderen ähnlichen Injektionsspritze weist die im Querschnitt
quadratische Kolbenstange sich gegenüberliegende Reihen von in ihrer Längsrichtung
in gleichen Abständen, aber versetzt zueinander an-
geordneten Einkerbungen auf,
in die ein durch einen besonderen Hebel zu betätigendes Sperrglied eingreift und
ein weiteres Vorschieben der Kolbenstange verhindert. Das eigentliche Sperrglied
besteht dabei im wesentlichen aus einem ringartig ausgebildeten Element, dessen
Innenkanten sich in ihrer jeweiligen Stellung vor die senkrecht zur Längsachse der
Kolbenstange angeordneten Kanten der Einkerbungen legen und somit ein weiteres Verschieben
der Kolbenstange verhindern. Da das ringförmige Element jedoch eine solche lichte
Weite aufweist, daß die Kolbenstange ohne weiteres in der Mittelstellung des ringförmigen
Elementes durch dieses hindurchgeschoben werden kann, ist es bei der Handhabung
dieser Injektionsspritze unbedingt erforderlich, daß die Kolbenstange vor der Betätigung
der Vorschubbegrenzungseinrichtung entlastet wird. Der zum Vorschieben der Kolbenstange
erforderliche Druck darf dann erst ausgeübt werden, wenn eine der Kanten des ringförmigen
Elementes wieder an der Mantelfläche der Kolbenstange anliegt und zum Eingreifen
in die folgende Kerbe bereit ist. Dieses Belasten und Entlasten der Kolbenstange
ist jedoch nicht nur zeitraubend, sondern auch besonders ermüdend für den Bedienenden.
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Zudem ist es bei dieser Art der Injektionsspritze keineswegs gewährleistet,
daß die Kolbenstange nicht doch einmal während des Betätigens der Vorschubbegrenzungseinrichtung
durch das ringförmige Sperrelement hindurchrutscht und somit eine Fehlinjektion
ausgeübt wird.
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Eine ähnliche Injektionsspritze zeichnet sich dadurch aus, daß die
Kolbenstange der Spritze mit einer Anzahl zueinander versetzter nutartiger Aussparungen
versehen ist, in die sich ein Teil einer in einem Ring gelagerten Feder einlegt
und- ein weiteres Verschieben der Kolbenstange verhindert. Soll mittels einer solchen
Injektionsspritze eine weitere Injektion erfolgen,
so wird hierzu
der Ring um 1800 gedreht, so daß der besagte Teil der Feder nunmehr an der Mantelfläche
der Kolbenstange anliegt und nach Vorschieben der letzteren in die nächstfolgende
Aussparung eingreift. Da der besagte Federteil jedoch bei der Drehung des Ringes
um nur 900 bereits aus seiner Aussparung herausgetreten ist, jedoch noch nicht die
Bereitstellung für die folgende Aussparung erreicht hat, ist es auch bei dieser
Injektionsspritze möglich, daß die Kolbenstange bei einer Drehung des Ringes um
nur 900 ohne jede Hemmung frei in ihrer Längsrichtung verschoben werden kann, was
wiederum Fehlinjektionen zur Folge hat. Auch bei dieser Injektionsspritze also muß
die Kolbenstange abwechselnd belastet und entlastet werden.
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Schließlich ist noch eine Injektionsspritze bekanntgeworden, bei
der in ähnlicher Weise ein scheibenförmiger Körper in zueinander versetzte kerbenförmige
Aussparungen in der Kolbenstange eingreift und eine Längsverschiebung der letzteren
verhindert.
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Auch bei dieser Art der Vorschubbegrenzungseinrichtung ist der Nachteil
gegeben, daß bei der Betätigung des scheibenförmigen Körpers eine gewisse Nullstellung
zu überwinden ist, in der der scheibenförmige Körper eine Längsverschiebung der
Kolbenstange nicht zu verhindern vermag und damit, sofern die -Kolbenstange nicht
rechtzeitig entlastet wird, Fehlinjektionen möglich sind.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die oben angegebenen
Nachteile zu beseitigen und eine Injektionsspritze zu schaffen, bei der einerseits
die Kolbenstange dauernd unter Druck stehen kann und die Lage der Spritze in der
Hand des Bedienenden zwischen den einzelnen Injektionen im wesentlichen immer dieselbe
bleibt, ohne daß andererseits die erforderliche freie Beweglichkeit der Kolbenstange
zum Zweck der Spritzenfüllung nur umständlich zu erreichen ist.
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Zur Lösung dieser gestellten Aufgabe ist eine die Kolbenstange einschließende,
quer zur Kolbenstangenachse verschiebbare, durch einen Ring steuerbare Lochplatte
vorgesehen, die einen rechteckigen Durchbruch besitzt, dessen kleinere Kante eine
Länge aufweist, die zwischen den Längen der kleineren und der größeren Seite des
Querschnittsrechteckes der Kolbenstange liegt und dessen größere Kante länger ist
als die größere Seite des Querschnittsrechteckes der Kolbenstange. Eine solche Ausbildung
der als Sperrglied dienenden Lochplatte ist insofern vorteilhaft, als die eine der
beiden sich gegenüberliegenden größeren Kanten dieser Lochplatte erst dann aus den
in der Kolbenstange vorgesehenen Ausnehmungen heraustritt, wenn die andere gegenüberliegende
größere Kante bereits in die folgende Ausnehmung in der Kolbenstange eingetreten
ist. Da auf diese Art und Weise mindestens immer eine der beiden gegenüberliegenden
Kanten der Lochplatte in eine der zueinander versetzten Ausnehmungen in der Kolbenstange
eingreift, ist ein Hindurchrutschen der Kolbenstange ausgeschlossen und jederzeit
nur eine begrenzte Längsverschiebung der Kolbenstange möglich.
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Gleichzeitig ist es jedoch- JiJei dieser Ausführung der Spritze auch
noch möglich, die Kolbenstange um etwa 900 so um ihre Längsachse zu drehen, daß
die größere Seite des Querschnittsrechteckes der Kolbenstange parallel zu der größeren
Kante des Durchbruches in der Lochplatte zu liegen kommt und die Begrenzung der
Längsverschiebung der Kolbenstange aufgehoben wird, um so die Kolbenstange zur Füllung
der Spritze in einem Zuge aus der Spritze herauszuziehen.
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Zweckmäßig sind die Ausnehmungen längs der Schmalseiten der Kolbenstange
angeordnet und U-förmig ausgebildet. Vorteilhaft weisen die Ausnehmungen dabei einen
Abstand voneinander auf, der gleich dem zweifachen Betrag des der gewünschten Teilmenge
entsprechenden Vorschubes des Kolbens ist.
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Die Vorschubbegrenzungseinrichtung wird von einer den Zylinderkopf
umgreifenden,- zusammen mit der Kolbenstange um die Kolbenstangenachse drehbaren
Deckplatte eingeschlossen, in deren einer Endstellung die Kolbenstange durch die
Lochplatte verriegelt und mittels des Betätigungshebels entriegelbar ist, und in
deren anderer Endstellung die Kolbenstange durch die Lochplatte frei hindurchgezogen
werden kann.
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Der Betätigungshebel und die Lochplatte sind zwischen dem Zylinderkopf
und der Deckplatte geführt.
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Der Betätigungshebel tritt durch einen Schlitz der Deckplatte nach
außen.
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Die Lochplatte ist in einer Führung des Zylinderkopfes verschiebbar
und mit dem die Kolbenstange ringförmig umgreifenden Betätigungshebel durch abgebogene
Zungen od. dgl. gekuppelt.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Es zeigt Fig. t eine schaubildliche Darstellung der Injektionsspritze
und deren Lage in der Hand des Bedienenden, Fig. 2 eine Seitenansicht der Injektionsspritze,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie I-I in Fig. 2, Fig. 4 bis 6 Schnitte nach der
Linie III-III in Fig. 2 mit verschiedenen Stellungen des Betätigungsgliedes und
der Deckplatte, Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 6, Fig. 8 einen
Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig. 4, Fig. 9 eine schaubildliche Darstellung
der in ihre Teile zerlegten Vorschubbegrenzungseinrichtung, Fig. 10 eine schaubildliche
Darstellung der Lochplatte, Fig. 11 einen Querschnitt der Kolbenstange.
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An einem Spritzenkörper 1 sind Fingerbügel 2 und 3 und ein Ansatz
4, auf den eine Injektionsnadel 5 aufgesetzt wird, vorgesehen. Der Spritzenkörper
1 umgibt zum Teil einen Glas zylinder 6, der die Injektionsflüssigkeit aufnimmt.
Eine im Querschnitt rechteckige, mit einem Handbügel 9 versehene Kolbenstange 7
führt einen in den Zylinder 6 eingepaßten Kolben 8.
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In die schmaleren Längsflächen der Kolbenstange 7 sind Reihen 10
und 11 von U-förmigen Ausnehmungen eingefräst. Der Abstand der U-förmigen Ausnehmungen
voneinander ist doppelt so groß wie die Länge des einer Injektionsteilmenge entsprechenden
Vorschubs der Kolbenstange 7. Die beiden Reihen 10 und 11 der Ausnehmungen sind
gegeneinander um die Länge des einer Teilmenge entsprechenden Vorschubs der Kolbenstange
7 versetzt.
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Auf den Spritzenkörper 1 ist ein Zylinderkopf 12 aufgesetzt, in dem
eine Führung 13 für eine Lochplatte 14 ausgenommen ist. Ein die Kolbenstange 7 ringförmig
umschließendes Betätigungsglied 15 ist in einer Bohrung 16 des Zylinderkopfes 12
mit einem Bolzen 17 drehbar gelagert. Die Lochplatte 14 umschließt mit zwei nach
oben gebogenen Zungen 18 den ringförmigen Teil des Betätigungsgliedes 15.
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Eine zusammen mit der Kolbenstange 7 um die Kolbenstangenachse drehbare
Deckplatte 19 umgreift den Zylinderkopf 12. Der Drehwinkel der Deckplatte 19 wird
durch in den Zylinderkopf i2 eingeschraubte,
durch Schlitze 19'
in der Deckplatte 19 hindurchgreifende Bolzen 20 begrenzt. Der Betätigungshebel
21 des Betätigungsgliedes 15 tritt durch einen Schlitz 22 in der Deckplatte 19 nach
außen.
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Die Lochplatte 14 weist einen rechteckigen Durchbruch 23 auf. Die
Länge der kleineren Kante 23' des Durchbruches 23 ist dabei kleiner, die Summe aus
der Länge der kleineren Kante 23' und der Tiefe einer Ausnehmung 10, 11 jedoch größer
oder mindestens gleich als die größere Seite 26" des Querschnittrechteckes der Kolbenstange
7. Die größere Kante 23" des Durchbruches 23 ist länger als die größere Seite 26".
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Die Wirkungsweise und Bedienung der Injektionsspritze ist folgende:
Der Handbügel 9 wird aus der in Fig. l und 2 gezeigten Lage bis zum Anschlag des
Bolzens 20 an der Kante des Schlitzes 19' gedreht. In dieser Stellung, die Fig.
6 zeigt, liegt die größere Seite 26" des Querschnittrechteckes der Kolbenstange
7 parallel zur größeren Kante 23" des Durchbruches 23. Die Kolbenstange 7 kann zur
Füllung der Spritze in einem Zug ausgezogen werden.
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Der Handbügel wird nun um 900 in seine andere Endstellung zurückgedreht.
Dabei liegt, wie insbesondere Fig. 5 und 8 zeigen, die kleinere Kante 23' des Durchbruches
23 parallel zur Seite 26". Die Spritze wird nun in der in Fig. 1 gezeigten Art von
der Hand umfaßt, wobei der Daumen an den Betätigungshebel 21 zu liegen kommt.
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Durch den auf den Handbügel 9 ausgeübten Druck gleitet die Kolbenstange
7 nach vorn, bis ein Steg der Ausnehmungen 11 an der Lochplatte 14 anliegt und so
die weitere Vorwärtsbewegung des Kolbens sperrt.
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Die Injektionsnadel 5 wird nun eingestochen, wobei infolge der Sperrung
der Kolbenstange 7 durch die Lochplatte 14 eine unbeabsichtigte Injektion ausgeschlossen
ist.
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Der Betätigungshebel 21 wird nun mit dem Daumen in Richtung des Pfeiles
A in die in Fig. 4 gezeigte Stellung verschoben, wodurch die Lochplatte 14 in ihrer
Führung 13 in Richtung des Pfeiles B quer zur Achse der Kolbenstange 7 bewegt wird.
Die eine der Kanten 23" tritt dabei aus den Ausnehmungen 11 aus, während die andere
in die Ausnehmungen 10 eintritt. Die Kolbenstange7 kann nun um den Betrag der Versetzung
der beiden Reihen 10 und 11 nach vorn gleiten, wobei genau eine Teilmenge injiziert
wird. Die Spritze wird daraufhin zurückgezogen und, z. B. bei der Impfung einer
Viehherde, dem nächsten Tier eingestochen. Der Betätigungshebel 21 wird vom Daumen
in die in Fig. 5 gezeigte Stellung verschoben, wobei die eine der Kanten 23" der
Lochplatte 14 von dem an ihr anliegenden Steg der Ausnehmungen 10 abgleitet, während
die andere der Kanten 23" in eine der Ausnehmungen 11 eintritt und die Kolbenstange
7 nach Injektion einer Teilmenge sperrt.
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Der Betätigungshebel 21 kann nun so lange hin-und herbewegt werden,
wobei jedesmal genau eine Teilmenge injiziert wird, wie die Spritzenfüllung ausreicht.
Ein Durchfallen der Kolbenstange ist ausgeschlossen, da immer eine der Kanten 23"
im Eingriff mit der Kolbenstange 7 steht.
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PATENT ZNSPRUCHE: 1. Spritze zur aufeinanderfolgenden Injektion gleicher
Teilmengen des mit einem Kolbenhub einsaugbaren Zylinderinhalts mit einer im Querschnitt
rechteckigen Kolbenstange, die Reihen von in der Längsrichtung der Kolbenstange
in gleichen Abständen, aber versetzt zueinander angeordneten Ausnehmungen aufweist,
und mit einem mit einem Fingergriff versehenen, um eine parallel, aber exzentrisch
zur Kolbenstangenachse angeordnete Achse schwenkbaren Ring, durch den in aufeinanderfolgende
Ausnehmungen abwechwechselnd eingreifende, als Sperrglieder dienende Steuerkanten
gesteuert werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine die Kolbenstange (7) einschließende,
quer zur Kolbenstangenachse verschiebbare, durch den Ring steuerbare Lochplatte
(14) vorgesehen ist, die einen rechteckigen Durchbruch (23) besitzt, dessen kleinere
Kante (23') eine Länge aufweist, die zwischen den Längen der kleineren (26') und
der größeren (26") Seite des Querschnittrechteckes der Kolbenstange (7) liegt und
dessen größere Kante (23") länger ist als die größere Seite (26") des Querschnittrechteckes
der Kolbenstange (7).