DE10065103C1 - Kraftstoffeinspritzeinrichtung - Google Patents
KraftstoffeinspritzeinrichtungInfo
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Abstract
Bei einer druckgesteuerten Kraftstoffeinspritzeinrichtung (18) ist eine Düsennadel (12) durch eine Düsenfeder (21) in Schließrichtung druckbeaufschlagt. Ein Düsenraum zum Öffnen der Düsennadel (12) ist über eine Druckleitung (10) an einen Druckspeicherraum (6) anschließbar. Es ist eine hydraulische Einrichtung zur Unterstützung des Schließverhaltens der Düsennadel (12) ausgebildet. Hierdurch wird ein schnelleres Schließverhalten der Düsennadel (12) erreicht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 bzw. 2.
Zum besseren Verständnis der Beschreibung und der Patentansprüche werden
nachfolgend einige Begriffe erläutert: Die Kraftstoffeinspritzeinrichtung gemäß der
Erfindung ist druckgesteuert ausgebildet. Im Rahmen der Erfindung wird unter einer
druckgesteuerten Kraftstoffeinspritzeinrichtung verstanden, dass durch den im
Düsenraum einer Einspritzdüse herrschenden Kraftstoffdruck eine Düsennadel
gegen die Wirkung einer Schließkraft (Feder) bewegt wird, so dass die
Einspritzöffnung für eine Einspritzung des Kraftstoffs aus dem Düsenraum in den
Zylinder freigegeben wird. Der Druck, mit dem Kraftstoff aus dem Düsenraum in
einen Zylinder einer Brennkraftmaschine austritt, wird als Einspritzdruck
bezeichnet, während unter einem Systemdruck der Druck verstanden wird, unter
dem Kraftstoff innerhalb der Kraftstoffeinspritzeinrichtung zur Verfügung steht
bzw. bevorratet ist. Kraftstoffzumessung bedeutet, eine definierte Kraftstoffmenge
zur Einspritzung bereitzustellen. Unter Leckage ist eine Menge an Kraftstoff zu
verstehen, die beim Betrieb der Kraftstoffeinspritzeinrichtung entsteht (z. B. eine
Führungsleckage), nicht zur Einspritzung verwendet und zum Kraftstofftank
zurückgefördert wird. Das Druckniveau dieser Leckage kann einen Standdruck
aufweisen, wobei der Kraftstoff anschließend auf das Druckniveau des
Kraftstofftanks entspannt wird.
Bei Common Rail Systemen kann der Einspritzdruck an Last und Drehzahl angepaßt
werden. Zur Geräuschminderung wird hier oft eine Voreinspritzung durchgeführt.
Zur Reduzierung von Emissionen ist eine druckgesteuerte Einspritzung
bekanntermaßen günstig.
Bei druckgesteuerten Systemen ergibt sich ein dreieckförmiger Einspritzverlauf in
der Haupteinspritzung. Dabei schließt die Düsennadel aufgrund des abfallenden
Druckes im Düsenraum. Es zeigt sich, dass ein schnelles Schließen (rapid still) der
Düsennadel von Vorteil ist. Dieses schnelle Schließen läßt sich bei
druckgesteuerten Kraftstoffeinspritzeinrichtungen mit einer schnellen Entlastung
des Düsenraums erreichen. Allerdings darf der Druckabbau nicht so schnell
erfolgen, dass der Einspritzdruck schon abgebaut ist, während die Düsennadel
aufgrund ihrer Massenträgheit noch offen ist. Dies hätte ein Rückblasen von
Verbrennungsgasen in den Düsenraum zur Folge.
Durch die US 5,339,786 ist eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung bekannt geworden,
bei der eine hydraulische Unterstützung des Schließvorgangs der Düsennadel
durchgeführt wird. Die hydraulische Unterstützung des Schließverhaltens führt zu
einem schnellen Druckabbau im Düsenraum und somit zu einem schnelleren
Schließen. Das hydraulisch unterstützte Schließen der druckgesteuerten
Düsennadel kann auch für Kraftstoffeinspritzeinrichtungen mit einem
Druckverstärker für einen verbesserten Druckabbau und eine Wiederbefüllung
eingesetzt werden.
In der JP 08218967 AA wird beschrieben, dass der Druckraum einer
Kraftstoffeinspritzeinrichtung über ein Ventil an die Druckleitung anschließbar ist.
Die Verwendung eines Druckverstärkers bei einer Kraftstoffeinspritzeinrichtung mit
hydraulischer Unterstützung des Schließverhaltens der Düsennadel geht aus der
WO 00/23704 hervor.
Aus der DE 199 10 970 A1 ist es ebenfalls bekannt, eine
Kraftstoffeinspritzeinrichtung mit einem Druckverstärker auszustatten.
Zur Verbesserung des Schließverhaltens der Düsennadel bei Vereinfachung der
Bauweise wird eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung gemäß Patentanspruch 1 oder 2
vorgeschlagen.
Erfindungsgemäß ist die Zuleitung zum Entlastungsventil bei einer Alternative der
Erfindung an den Zulauf zu dem Drucksteuerventil angeschlossen. Hierdurch wird
der erhöhte Druck aus dem Druckspeicherraum zum Schließen der Düsennadel
verwendet. Ein zusätzliches Ventil zur Durchführung des hydraulisch unterstützten
Schließens der Düsennadel kann eingespart werden, wenn hierzu bei einer anderen
Alternative der Erfindung der Absteuerstrom des Zumeßventils für die
Kraftstoffeinspritzung verwendet wird.
Zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzeinrichtung
sind in der schematischen Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden
Beschreibung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach der Lehre der Erfindung;
Fig. 2 eine zweite Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach der Lehre der
Erfindung;
Fig. 3 eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach dem Stand der Technik;
Fig. 4 eine weitere Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach dem Stand der
Technik;
Fig. 5 eine weitere Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach dem Stand der
Technik;
Fig. 6 das Prinzip einer druckgesteuerten Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach
dem Stand der Technik.
Bei der in Fig. 3 dargestellten druckgesteuerten Kraftstoffeinspritzeinrichtung 1
fördert eine mengengeregelte Kraftstoffpumpe 2 Kraftstoff 3 aus einem
Vorratstank 4 über eine Förderleitung 5 in einen zentralen Druckspeicherraum 6
(Common-Rail), von dem mehrere, der Anzahl einzelner Zylinder entsprechende
Druckleitungen 7 zu den einzelnen, in den Brennraum der zu versorgenden
Brennkraftmaschine ragenden Einspritzdüsen 8 abführen. In der Fig. 3 ist lediglich
eine der Einspritzdüsen 8 näher dargestellt. Mit Hilfe der Kraftstoffpumpe 2 wird
ein Systemdruck erzeugt und im Druckspeicherraum 6 mit einem Druck von 300
bis ca. 1800 bar gelagert.
Im Bereich des Druckspeicherraums 6 befinden sich Zumeßventile 9, die als 3/2-
Magnetventile ausgebildet sind. Mit Hilfe des Zumeßventils 9 wird die Einspritzung
für jeden Zylinder druckgesteuert realisiert. Eine Druckleitung 10 verbindet den
Druckspeicherraum 6 mit einem Düsenraum 11. Die Einspritzung erfolgt mit Hilfe
einer in einer Führungsbohrung axial verschiebbaren kolbenförmigen Düsennadel 12
mit einer konischen Ventildichtfläche 13 an ihrem einen Ende, mit der sie mit einer
Ventilsitzfläche am Gehäuse der Einspritzdüse 8 zusammenwirkt. An der
Ventilsitzfläche des Gehäuses sind Einspritzöffnungen vorgesehen. Innerhalb des
Düsenraums 11 ist eine in Öffnungsrichtung der Düsennadel 12 weisende
Druckfläche 14 dem dort herrschenden Druck ausgesetzt, welcher dem Düsenraum
11 über die Druckleitung 10 zugeführt wird.
Nach dem Öffnen des Zumeßventils 9 läuft eine Kraftstoff-Hochdruckwelle in der
Druckleitung 10 zum Düsenraum 11. Die Düsennadel 12 wird gegen eine
Rückstellkraft von der Ventilsitzfläche abgehoben und der Einspritzvorgang kann
beginnen.
Bei Beendigung der Einspritzung und geschlossener Verbindung des Düsenraums
zum Druckspeicherraum 6 sinkt der Druck im Düsenraum 11 ab, weil die
Druckleitung 10 an eine Leckageleitung 15 angeschlossen wird. Die Düsennadel 12
beginnt mit dem Schließvorgang.
Im Gegensatz zur Fig. 3 zeigt Fig. 4, dass an Stelle des 3/2-Wege-Ventils 8 zwei
2/2-Wege-Ventile 16 und 17 bei einer Kraftstoffeinspritzeinrichtung 18 verwendet
werden. Das 2/2-Wege-Ventil 16 übernimmt die Zumessung, während das 2/2-
Wege-Ventil 17 die Entlastung oder Absteuerung übernimmt. Es ist von Vorteil, das
Entlastungsventil 17 nahe am Düsenraum 11 anzuordnen. Das Zumeßventil 16
kann ebenfalls in der Einspritzdüse 8 angebracht werden. Beide Ventile 16 und 17
können auch zur Reduzierung des Aufwands durch einen Aktor gesteuert werden.
Eine Anordnung des Zumeßventils am Druckspeicherraum 6 ermöglicht zusätzlich
noch eine Druckerhöhung des Einspritzdrucks durch Ausnutzung der
Leitungsschwingungen. Einen entscheidenden Vorteil hinsichtlich des
Schließverhaltens der Düsennadel erreicht man nun, indem das Entlastungsventil
17 die Druckleitung 10 nicht direkt mit einer Leckageleitung 19 verbindet, sondern
über einen Federraum 20 der Einspritzdüse 8. So entsteht im Federraum 20 beim
Absteuern der Druckleitung 10 ein hydraulischer Überdruck, der eine Düsenfeder
21 beim Schließvorgang hydraulisch unterstützt. Es entsteht eine Kombination aus
hub- und druckgesteuertem Schließen. Die Schließzeit wird verkürzt. Ein
Rückblasen von Verbrennungsgasen in die Einspritzdüse wird vermieden.
In Fig. 5 ist das hydraulisch unterstütze Schließverfahren für eine druckgesteuerte
Kraftstoffeinspritzeinrichtung 22 gezeigt, welche zusätzlich einen Druckverstärker
23 aufweist. Hier wirkt sich der Einsatz des Entlastungsventil 17 in der
Druckleitung 10 besonders günstig aus, weil der Druckabbau auf der
Niederdruckseite des Druckverstärkers 23 direkt an der Einspritzdüse erfolgt. Zur
Optimierung des Entlastungsvorgangs ist am Ausgang des Düsenraums zusätzlich
eine Drossel 24 angeordnet, die den Druckabfall beschränkt. Das Wiederbefüllen
des Druckverstärkers erfolgt auf Grund der Druckabnahme auf der Hochdruckseite.
Nach dem Öffnen des Zumeßventils 16 befüllt sich der Druckverstärker 23
aufgrund der Druckfeder im Totvolumen wieder und fährt in seine Ausgangslage
zurück.
Aus der Fig. 6 ist ersichtlich, dass bei einer Kraftstoffeinspritzeinrichtung 25 ein
3/2-Wege-Ventil 26 als Zumeßventil verwendet wird. Das Schließen der
Düsennadel 12 erfolgt wiederum hydraulisch unterstützt. Die Einspritzung erfolgt
mittels einer druckgesteuerten Einspritzdüse ähnlich einer Pumpen-Düse-Einheit
(PDE). Zum Befüllen eines Druckverstärkers 27 ist ein Rückschlagventil 28
vorgesehen, das entweder an eine Druckleitung 29 oder an die Kraftstoffpumpe
(gestrichelte Andeutung) angeschlossen sein kann. Um ein hydraulisch unterstützes
Schließen der Düsennadel 12 zu erreichen, wird ein Schließkolben 30 an der
Einspritzdüse vorgesehen, der einen Druckraum 31 begrenzt. Der Druckraum 31
kann über ein 2/2-Wege-Ventil 32 mit Druck beaufschlagt werden. Über eine
Drossel 33 wird der Druckraum 31 bei geschlossenem Ventil 32 druckentlastet.
Eine Druckfläche 34 ist so ausgelegt, dass bei geöffnetem Ventil 32 eine
hydraulische Kraft erzeugt wird, um die Feder 21 zu unterstützen. Dabei liegt der
Einspritzdruck im Düsenraum 11 unverändert an. Durch das Schließen des Ventils
32 wird der Druckraum 31 entlastet und die Düsennadel 12 öffnet wieder. Es
erfolgt eine Nacheinspritzung mit hohem Druck.
Gemäß Fig. 6 wird der erhöhte Druck aus dem Hochdruckraum des
Druckverstärkers zum Schließen der Düsennadel 12 verwendet. Ebenso kann bei
entsprechender Auslegung der Druckfläche 34 auch der im Druckspeicherraum 6
vorliegende Druck zum Schließen der Düsennadel 12 verwendet werden, wie dies
in Fig. 1 gezeigt ist. Bei dieser Kraftstoffeinspritzeinrichtung 35 ist eine Zuleitung
36 zwischen den Ventilen 26 und 32 vorgesehen. Eine zusätzliche Leckage durch
Ventil 32 wird vermieden. Der Federraum der Düsennadel kann auch den
Druckraum für den Kolben 29 bilden.
Das Ausführungsbeispiel in Fig. 2 vermeidet den Nachteil der Verwendung eines
zusätzlichen Ventils 32, indem zum Schließen der Düsennadel 12 der
Absteuerstrom des Zumeßventils 26 genutzt wird. Fig. 2 zeigt die
Kraftstoffeinspritzeinrichtung 37 mit einer Steuerung der Zumessung durch das
3/2-Wege-Ventil 26 und mit einem integrierten hydraulisch unterstützten Schließen
der Düsennadel 12 mit Hilfe des Absteuerstroms. Bei dieser
Kraftstoffeinspritzeinrichtung 37 wird der Entlastungsstrom des Druckverstärkers
27 am Ende der Einspritzung durch das Ventil 26 in den Druckraum 31 geleitet.
Damit wird der Schließkolben 30 mit Druck beaufschlagt. Ein hydraulisch
unterstütztes Schließen der Düsennadel 12 wird erzwungen. Durch eine erneute
Ansteuerung des Zumeßventils 26 kann nun wieder eine Einspritzung erfolgen.
Durch einen kleinen Durchflußquerschnitt einer Drossel 38 kann ein langsamer
Druckabbau des Druckverstärker- und Einspritzbereichs erreicht werden. Somit
kann bei entsprechender Auslegung ohne zusätzliches Ventil 32 (siehe Fig. 1) ein
schnelles Schließen der Düsennadel 12 und eine Nacheinspritzung unter hohem
Druck erreicht werden. Die bei einem 3/2-Wege-Ventil vorhandene Überdeckung
des Öffnungsquerschnitts und des Entlastungsquerschnitts ist bei dieser
Kraftstoffeinspritzeinrichtung 36 nicht nachteilig. Es wird kurzzeitig ein
erwünschter zusätzlicher Druckaufbau im Druckraum 31 erreicht.
1
Kraftstoffeinspritzeinrichtung
2
Kraftstoffpumpe
3
Kraftstoff
4
Kraftstofftank
5
Förderleitung
6
Druckspeicherraum
7
Druckleitung
8
Einspritzdüse
9
Zumeßventil
10
Druckleitung
11
Düsenraum
12
Düsennadel
13
Ventildichtfläche
14
Druckfläche
15
Leckageleitung
16
Zumeßventil
17
Absteuerventil
18
Kraftstoffeinspritzeinrichtung
19
Leckageleitung
20
Federraum
21
Düsenfeder
22
Kraftstoffeinspritzeinrichtung
23
Druckverstärker
24
Drossel
25
Kraftstoffeinspritzeinrichtung
26
Zumeßventil
27
Druckverstärker
28
Rückschlagventil
29
Druckleitung
30
Schließkolben
31
Druckraum
32
2/2-Wege-Ventil
33
Drossel
34
Druckfläche
35
Kraftstoffeinspritzeinrichtung
36
Zuleitung
37
Kraftstoffeinspritzeinrichtung
38
Drossel
Claims (2)
1. Druckgesteuerte Kraftstoffeinspritzeinrichtung (35) mit einer Düsennadel,
welche durch eine Düsenfeder in Schließrichtung druckbeaufschlagbar ist,
wobei ein Düsenraum zum Öffnen der Düsennadel über eine einen mit
Kraftstoff als Arbeitsmedium betreibbaren Druckverstärker enthaltende
Druckleitung und ein Druckraum zum Schließen der Düsennadel an einen
Druckspeicherraum anschließbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass der
Druckraum über eine ein Ventil (32) enthaltende Zuleitung (36) direkt an den
Druckspeicherraum anschließbar ist.
2. Druckgesteuerte Kraftstoffeinspritzeinrichtung (37) mit einer Düsennadel,
welche durch eine Düsenfeder in Schließrichtung druckbeaufschlagbar ist,
wobei ein Düsenraum zum Öffnen der Düsennadel über eine einen mit
Kraftstoff als Arbeitsmedium betreibbaren Druckverstärker (27) enthaltende
Druckleitung an einen Druckspeicherraum anschließbar ist, und wobei ein
Druckraum (31) zum Schließen der Düsennadel vorgesehen ist, dadurch
gekennzeichnet, dass ein 3/2-Wege-Ventil (26) zum Anschluss eines
zulaufseitigen Niederdruckraums des Druckverstärkers (27) an den
Druckspeicherraum oder an eine Druckleitung zum Druckraum vorgesehen ist.
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