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Die Erfindung betrifft ein oszillierendes Werkzeugträgergestell mit hydraulisch deformierbarem Parallelogramm, welches mittels eines Trägerfahrzeugs einsetzbar ist, an dessen Chassis es fixiert wird.
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In der Landwirtschaft ist es bereits bekannt, zum Zuschneiden oder Behandeln von in Zeilen gezogene Pflanzen, wie beispielsweise Rebstöcken, auf einem Trägerfahrzeug, wie beispielsweise einem Traktor, montierbare Einrichtungen zu verwenden, welche im wesentlichen gelenkige Arme aufweist, die ein Werkzeug tragen, die schwenkbar gegenüber einem auf einem Traktorchassis montierten Träger montiert sind. Um das Anordnen des Werkzeugs in einer im wesentlichen konstanten Position während der Anlenkung der Arme zu erreichen, wird deren Montage im allgemeinen gemäß einem deformierbaren Parallelogramm vorgenommen.
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Derartige Einrichtungen sind in den nachstehenden Dokumenten beschrieben, die den Stand der Technik auf diesem Gebiet wiedergeben:
Das französische Patent
FR 2 612 363 beschreibt eine Schneideinrichtung für Pflanzen, im wesentlichen gebildet aus einer Einheit aus gelenkigen Armen, die ein Werkzeug tragen, welche mit einer schwenkbar gegenüber einem feststehenden Träger montierte Grundplatte verbunden sind; Kompensationshubzylinder, die jeweils mit der Grundplatte und mit einem der gelenkigen Arme verbunden sind und in der Lage sind, ein Fluid einem Hubzylinder zur Winkeleinstellung zu verlagern, ermöglichen das Einhalten des Werkzeugs in einer im wesentlichen konstanten Position während der Schwenkbewegung der Grundplatte und der Anlenkung der Arme. Jedoch ist diese Einrichtung speziell für die Pflege der Grünstreifen von Strassen und Wegen ausgestaltet worden.
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Das französische Patent
FR 2 623 369 betrifft eine Abspanneinrichtung für Reben und andere Pflanzen, deren Kopf an das Chassis eines Traktors mittels eines hydraulischen Parallelogramms verbunden ist, das gegenüber einem schwenkbaren Mast mittels eines schräg angeordneten Hubzylinders gelenkig abgelenkt ist.
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Das französische Patent
FR 2 649 294 bezieht sich auf die Abstützung von Pulverisierungsrampen für in Zeilen gepflanzte Kulturen, umfassend einen vertikalen Arm, der einen anhebbaren Arm abstützt, an dessen Ende eine horizontale Stange fixiert ist, an welche vertikal abwärts gerichtete Stäbe fixiert sind. Der anhebbare Arm ist mit dem Chassis mit solchen Mitteln verbunden, daß bei Anheben oder Absenken die horizontale Stange angehoben wird oder abgesenkt wird und zu sich selbst parallel verbleibt derart, daß alle abwärts gerichteten Stäbe simultan um denselben Betrag angehoben oder abgesenkt werden und dabei parallel zueinander bleiben.
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Die Europäische Patentanmeldung
EP 0 898 877 betrifft eine Einrichtung zum Entblättern von Reben, umfassend einerseits Mittel zum Abstellen und Neigen eines Entblätterungskopfs gegenüber einem Träger und andererseits Positionssensoren, die in der Lage sind, über Lenkungsmittel die Neigungs- und Abstellmittel des Kopfes zu steuern, der am Ende eines Gleitstücks fixiert ist, in Bezug auf eine Buchse, die unter dem Einfluß eines Hubzylinders betätigbar auf einen gelenkigen Pfosten bewegliche Buchse. Der Entblätterungskopf ist seinerseits schwenkbar in bezug auf das Ende seines Gleitstück-Trägers über einen einseitig wirkenden Hubzylinder, der mit dem Gleitstück verbunden ist und durch einen mit dem Arm-Träger verbundenen Kolben gesteuert wird. Man stellt fest, daß kein hydraulisch deformierbares Parallelogramm in diesem Fall vorliegt, und nur die entsprechend angeordneten Sensoren auf den beweglichen Teilen die Steuerung des Entblätterungskopfes ermöglichen.
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Man stellt fest, daß keine der vorstehenden analysierten Einrichtungen geeignet ist, andere Werkzeuge und andere Verwendungen als die, für die sie ursprünglich vorgesehen waren, einzusetzen, was die Benutzer dazu zwingt, sich mit verschiedenen Einrichtungen für die Ausführungen aller Arbeiten auszurüsten, die im Zuge eines vegetativen Zyklusses der betreffenden Pflanzen anfallen, mit den nachteiligen Folgen bezüglich der Benutzungsrate jeder der betreffenden spezifischen Einrichtungen und ihrer Abschreibungen sowie des damit gebundenen Kapital.
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Man kennt bereits eine Trägereinrichtung für eine insbesondere in der Landwirtschaft, der Baumkultur und im Weinbau einsetzbare Maschine, entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1 (Europäische Patentanmeldung
EP 0951 813 ). Diese Einrichtung umfaßt einen Mast, der seitlich unter der Wirkung eines Kolbens anlenkbar ist, auf den eine Buchse unter der Einwirkung eines seitlichen Hubzylinders gleitend montiert ist, wobei diese Buchse einen gelenkigen Arm abstützt, an dessen Ende die Maschine fixiert ist; die Anlenkung des Arms in Bezug auf die Buchse ist durch einen einseitig wirkenden, mit der Buchse verbundenen Hubzylinder sichergestellt. Eine derartige Einrichtung kann nicht an ein hydraulisch deformierbares Parallelogramm angepaßt werden, da es erforderlich ist, die Betätigung jedes einzelnen dieser Hubzylinder zu kombinieren, um die Invarianz der Standlage der Maschine zu erreichen, unabhängig von der Neigung des Mastes. Ferner sind bei der Trägereinrichtung der betreffenden Maschine die beiden doppelt wirkenden Hubzylinder, mit einfacher Kolbenstange ausgebildet und müssen aus diesem Grund alternierend gegenüber dem gelenkigen Mast angeordnet werden, wodurch eine vollständige Entfaltung des Mastes auf der Seite der einzusetzenden Maschine sowie die Teilnahme der beiden Hubzylinder an der Gewichtskompensation der Maschine gegenüber dem Masten verhindert wird.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Nachteile zu überwinden. Die vorliegende Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst das Problem, ein oszillierendes Werkzeugträgergestell mit deformierbaren hydraulischen Parallelogrammen zu schaffen, welches die Anpassung und den Einsatz quasi aller mechanischen Werkzeuge ermöglicht, die in einem und selben landwirtschaftlichen Gebiet eingesetzt werden, wie beispielsweise dem Gebiet des Weinbaus.
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Das erfindungsgemäße oszillierende Werkzeugträgergestell mit hydraulisch deformierbarem Parallelogramm, das auf der Vorderseite eines Trägerfahrzeugs montierbar ist, ausgehend von welchem es mit hydraulischer Energie versorgt wird und einsetzbar ist, der Bauart mit in Bezug auf einen Träger gelenkig angeordneten Ständer, welcher mit dem Fahrzeugchassis verbunden ist, an welchen das Werkzeug vermittels eines angelenkten Werkzeugträgerarms festgelegt ist, wobei die Anlenkung des Ständers in Bezug auf seinen Träger, des Werkzeugträgerarms in Bezug auf den Ständer und des Chassis des Werkzeugs in Bezug auf den Werkzeugträgerarm jeweils durch obere und untere doppelt wirkende Hubzylinder sichergestellt ist, die identische Charakteristika aufweisen und simultan oder unabhängig voneinander, automatisch und/oder manuell einsetzbar sind, welche von einem Verteiler versorgt werden; wobei die Anlenkachse des gelenkigen Ständers dabei in der Längsmittelebene des Trägerfahrzeugs angeordnet ist, ist dadurch ausgezeichnet, daß der gelenkige Ständer in zwei Teilen ausgebildet ist, die teleskopierbar montiert sind, jeweils bestehend aus einer Hülse und einem Gleitstück, die seitlich mit einem Hubzylinder verbunden sind, daß der Werkzeugträgerarm mit dem Gleitstück des teleskopierbaren Ständers mittels einer Doppelgabel mit gesteuerter Auslenkung durch den oberen doppelt wirkenden Hubzylinder verbunden ist, der die Doppelgabel über eine Achse und das Gleitstück über eine Gabel am Ende eines Armes miteinander verbindet, und daß die Hülse des teleskopierbaren Ständers an ihrem Träger mittels eines doppelten Gehäuses und einer Anlenkachse angelenkt ist, deren Auslenkung durch einen unteren doppelt wirkenden Hubzylinder gesteuert wird, der das Doppelgehäuse mittels einer Achse und die Hülse mittels einer Gabel am Ende eines Arms miteinander verbindet.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Werkzeugträgerarm an seine Doppelgabel zur Festlegung und Anlenkung mittels einer Führungsleiste mit Blockierschraube montiert.
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Die doppelt wirkenden unteren und oberen Hubzylinder sind mit doppelter Kolbenstange ausgebildet.
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Die doppelt wirkenden unteren und oberen Hubzylinder sind beide auf der selben Seite des gelenkigen teleskopierbaren Ständers angeordnet.
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Die doppelt wirkenden unteren und oberen Hubzylinder sind auf derjenigen Seite des gelenkigen teleskopierbaren Ständers angeordnet, der dem Werkzeugträgerarm abgewandt ist.
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Die Hubzylinder, die die Hülse und das Gleitstück verbinden, die den gelenkigen Ständer bilden und die doppelt wirkenden unteren und oberen Hubzylinder jeweils zur Anlenkung des gelenkigen teleskopierbaren Trägers und der gelenkigen Doppelgabel des Werkzeugträgerarms sind alle drei auf derjenigen Seite des gelenkigen teleskopierbaren Ständers angeordnet, der dem Werkzeugträgerarm abgewandt ist.
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Die aufgrund der Erfindung erzielten Vorteile bestehen im wesentlichen darin, daß diese die Anpassung einer großen Vielzahl von Werkzeugen, wie Beschneidemaschinen für Reben, Abspannmaschinen, Heftmaschinen, Vorschneidemaschinen, Pulverisiermaschinen, usw. ermöglicht dadurch, daß die Kombination der beiden doppelt wirkenden Hubzylinder mit doppelter Kolbenstange es erlaubt, bei automatischem Betrieb die Verlagerung des Werkzeugs als Parallelogramm, ausgehend von seiner Arbeitsposition zu seiner Transportposition, zu erhalten (in der Mittelebene des Trägerfahrzeugs), wobei um nicht auf der Fahrbahn zu stören diese Verlagerung in dem selben Betrag auf der rechten und auf der linken Seite erzielt werden kann; bei Handbetrieb können der untere oder der obere doppelt wirkende Hubzylinder mit doppelter Kolbenstange unabhängig voneinander verwendet werden, um die Standlage des Werkzeugs und seine Verlagerung zu verändern; die Höhe des Werkzeugs gegenüber dem Boden kann dabei jederzeit von Hand mittels des zu diesem Zweck vorgesehenen doppelt wirkenden Hubzylinders eingestellt werden.
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Andere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines oszillierenden Gestells für einen Werkzeugträger in Gestalt eines deformierbaren hydraulischen Parallelogramms, zum Einsatz im Weinanbau, insbesondere für den Rückschnitt von Reben, welches erfindungsgemäß ausgebildet ist und beispielhaft ohne Beschränkungsabsicht unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben ist, worin:
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1 eine perspektivische Stirnansicht des oszillierenden Gestells ist, welches eine Rückschneidewerkzeug trägt, in einer Transportposition, wobei der maximale Neigungswinkel α, der an einer Steigung einerseits oder andererseits eingestellt werden kann, gegenüber einer mittleren Längsebene Z des Trägerfahrzeugs angegeben ist, zeigt,
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2 eine perspektivische Stirnansicht des nicht montierten oszillierenden Gestells zeigt, welches jedoch mit einem Rückschneidewerkzeug der abgespannten Rebe versehen ist, die zur einen Seite maximal geneigt, jedoch vollständig zurückgezogen ist, zeigt,
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3 eine perspektivische Stirnansicht der Baueinheit gemäß 2 in einer auf der selben Seite vollständig entfalteten Position.
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4 eine perspektivische Stirnansicht des demontierten und ohne Werkzeug versehenen Gestells in einer vollständig zurückgezogenen, aber maximal zu einer Seite geneigten Position zeigt,
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5 eine perspektivische Stirnansicht des demontierten und ohne Werkzeug versehenen oszillierenden Gestells in vollständig zurückgezogener und maximal zur anderen Seite geneigten Position zeigt.
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Die Figuren zeigen ein oszillierendes Gestell A und eine Beschneidemaschine B, umfassend, betreffend das oszillierende Gestell A, einen teleskopierbaren Ständer 10 mit einer Hülse 11 und einem Gleitstück 12, die durch ein doppeltes Gehäuse 20 mit Gelenkachsen 21 und 22 abgestützt sind und mit einem Fixierbeschlag 23, der selbst wiederum eine Werkzeugträgerführungsleiste 40 mit Blockierschraube 41 über eine Doppelgabel 30 mit Gelenkachsen 31 und 32 abstützt, deren Entfaltung und Neigung jeweils durch einen doppelt wirkenden Hubzylinder 13 gesteuert wird, welcher die Hülse 11 des Ständers 10 mit deren Gleitstück 12 mittels eines an dem letzteren festgelegten Arms 14 verbindet, und durch zwei doppelt wirkende Hubzylinder mit doppelten Kolbenstangen 15 und 16 ausgebildet sind, von denen der eine, untere 15 mit seiner Kolbenstange die zweite Gelenkachse 22 des doppelten Gehäuses 20 und mit seinem Korpus eine Gabel 171, die am äußeren Ende eines Arms 17 auf der der Hülse 11 entsprechende Seite festgelegt ist, verbindet, und von denen der andere, obere 16 mit seiner Kolbenstange eine der Gelenkachsen 32 der Doppelgabel 30, die die Werkzeugträgerführungsleiste 40 abstützt und mit seinem Korpus eine Gabel 141, die an dem äußeren Ende des Arms 14 festgelegt ist, welche durch ein Gleitstück 12 des Ständers 10 getragen wird, verbindet; und soweit die Beschneidemaschine B betroffen ist einen Portalrahmen 50, der durch eine Gabel 51 und eine Gabelachse 52 abgestützt wird, welche am Ende eines Werkzeugträgerarms 53 gelegen sind, welcher in die Werkzeugträgerführungsleiste 40 eingeführt ist und mit dieser mittels Blockierschrauben 41 festgelegt ist, mit einer Neigungssteuerung des Portalrahmens 50 vermittels eines Hubzylinders 54, der über seine Kolbenstange eines der Enden des Portalrahmens 50 und mit seinem Korpus das Ende eines Arms 531, der über dem Werkzeugträgerarm 53 montiert ist, miteinander verbindet.
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Unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 stellt man fest, daß ausgehend von der Transportposition, die in 1 dargestellt ist und das Halten des Beschneidewerkzeugs B und seines oszillierenden Stützgestells A in einer Mittelebene Z des (nicht dargestellten) Trägerfahrzeugs sicherstellt, es möglich ist, in einer Entfernung automatisch oder von Hand über ein (nicht dargestelltes) Hydrauliksystem mit elektrischer Steuerung die in 2 und 3 dargestellten Positionen anzufahren, mit allen Varianten, die die Kombination der Betätigung der Hubzylinder 13, 15, 16 und 54 ermöglicht, wobei zu bemerken ist, daß die Hubzylinder 15 und 16 mit dem Ständer 10 ein hydraulisches Parallelogramm bilden, und gemeinsam, getrennt oder in Kombination miteinander benutzt werden können.
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Die konstruktiven Einzelheiten des oszillierenden Gestells A sind noch deutlicher in 4 und 5 dargestellt, die das oszillierende Gestell A gemäß einander entgegengerichteter maximaler Neigungen darstellen.
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Wie vorstehend dargelegt wurde, ist das erfindungsgemäße Werkzeugträgergestell dazu geeignet, eingesetzt zu werden ausgehend von einem Trägerfahrzeug, wie einem Traktor, für eine große Vielzahl von Werkzeugen, die wahlweise eine Energiezufuhr benötigen, was dessen Verwendung quasi universell ermöglicht, insbesondere im Weinbau.