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Die vorliegende Erfindung betrifft eine landwirtschaftliche Mähvorrichtung zum Abmähen von Pflanzen wie Klee, Luzernen oder dergleichen, welche insbesondere zwischen Reihen von Nutzpflanzen wachsen.
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Eine derartige Mähvorrichtung ist aus der
WO 2018/ 136 616 A1 bekannt. Weiterer Stand der Technik ist aus der
US 2018 / 0 007 834 A1 und der
AU 2004 205 280 A1 bekannt.
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Um Düngermaterial für Nutzpflanzen, wie beispielsweise Weizen zu gewinnen, werden auf Feldern, welche mit parallelen Reihen von Nutzpflanzen bestückt sind, zwischen diesen Reihen von Nutzpflanzen Blühpflanzen wie Klee oder Luzernen angepflanzt. Diese Blühpflanzen müssen von Zeit zu Zeit abgemäht werden. Nach dem Abmähen wird das Pflanzenmaterial auf dem Feld zurückgelassen und dient dort als Mulchmaterial für die Nutzpflanzen. Pflanzen wie Klee und Luzernen haben auch den Vorteil, dass sie vielen Insekten, wie beispielsweise Bienen Nahrung bieten und so einem Insektensterben entgegenwirken können.
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Das Problem bei Feldern, welche mit Reihen von Nutzpflanzen und dazwischen angesäten „Düngerpflanzen“ bestückt sind, besteht darin, dass die Bereiche mit den Düngerpflanzen einem Mähen schwer zugänglich sind. Oftmals müssen diese Pflanzen per Hand abgemäht werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, Pflanzen wie Klee, Luzernen und dergleichen, welche zwischen Reihen von Nutzpflanzen stehen, ohne Beeinträchtigung der Nutzpflanzen auf einfache Art und Weise abmähen zu können.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine landwirtschaftliche Mähvorrichtung, umfassend eine Mehrzahl von an einem Tragrahmen beabstandet zueinander angeordneten Mäheinheiten, wobei jede Mäheinheit mindestens ein an einer Halterung drehbar gelagertes Rad zum Verfahren auf einem Untergrund, insbesondere Acker sowie mindestens ein durch einen Antriebsmotor rotierbares Mähwerkzeug aufweist, wobei die Antriebsmotoren der einzelnen Mäheinheiten unabhängig voneinander gesteuert werden können und wobei die einzelnen Mäheinheiten unabhängig voneinander höhenverstellbar sind.
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Durch die Tatsache, dass die erfindungsgemäße Mähvorrichtung Mäheinheiten aufweist, deren Mähwerkezeuge unabhängig voneinander gesteuert werden können und die unabhängig voneinander auch höhenverstellbar sind, ist es beispielsweise möglich, einzelne Mähwerkzeuge zu inaktivieren, um ein ungewolltes Abmähen von Nutzpflanzen, wie beispielsweise Weizen, zu verhindern. Dies kann insbesondere dann von Wichtigkeit sein, wenn die landwirtschaftliche Mähvorrichtung über ein Feld geführt wird, bei welchem Reihen von Nutzpflanzen und Düngerpflanzen teilweise nicht parallel zueinander angeordnet sind, sondern aufeinander zulaufen. In einem solchen Fall kann durch Abschalten eines oder mehrerer Antriebsmotoren erreicht werden, dass ein oder mehrere Mähwerkzeuge inaktiviert werden. Dadurch wird erreicht, dass ein Abmähen von Nutzpflanzen verhindert wird, auch wenn die Mähvorrichtung mit einem dieser Mähwerkzeuge in den Bereich von Nutzpflanzen kommt. Ein derartiges Schützen der Nutzpflanzen kann auch dadurch erreicht werden, dass die betreffende Mäheinheit bzw. die betreffenden Mäheinheiten angehoben werden. Dies ist dadurch möglich, dass die einzelnen Mäheinheiten unabhängig voneinander höhenverstellbar sind.
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In der Regel weisen die Mäheinheiten jeweils zwei Räder und vorzugsweise jeweils zwei Mähwerkzeuge, die jeweils über einen oder zwei Antriebsmotoren rotierbar sind, auf. Dadurch ist ein optimales Verfahren der Mäheinheiten auf einem Untergrund, wie beispielsweise einem Acker möglich.
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Mit Vorteil weist jedes Mähwerkzeug ein Mähmesser sowie eine mit dem Mähmesser verbundene, um ihre Längsachse rotierbare Antriebsstange auf. Derartige Mähwerkzeuge sind in idealer Weise über einen Antriebsmotor, wie beispielsweise Hydraulikmotor rotierbar.
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In der Regel handelt es sich bei den Antriebsmotoren um Hydraulikmotoren.
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Mit Vorteil sind die einzelnen Mäheinheiten jeweils mittels einer Betätigungseinrichtung, insbesondere mittels eines Hydraulik- oder Pneumatikzylinders höhenverstellbar.
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Bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Mähvorrichtung sind die einzelnen Mäheinheiten jeweils über zwei Viergelenksanordnungen am Tragrahmen befestigt, wobei jede Viergelenksanordnung einen am Tragrahmen fixierten Basislenker umfasst, an welchem zwei zueinander beabstandet angeordnete, feststehende Gelenkpunkte vorgesehen sind, wobei in jedem der beiden Gelenkpunkte ein Verbindungslenker in senkrechter Ebene verschwenkbar gelagert ist, wobei die beiden Verbindungslenker in jeweils einem Gelenkpunkt an einem Kopplungslenker, welcher mit einer Mäheinheit verbunden ist, schwenkbar gelagert sind, wobei die Mäheinheit durch Anheben bzw. Absenken des Kopplungslenkers angehoben bzw. abgesenkt wird, wobei ein Anheben bzw. Absenken des Kopplungslenkers vorzugsweise mittels eines direkt oder indirekt am Kopplungslenker oder an einem der Verbindungslenker angreifenden Hydraulikzylinders erfolgt. Mit einer derartigen Anordnung ist es in idealer Weise möglich, die einzelnen Mäheinheiten am Tragrahmen zu befestigen und diese, je nach Bedarf, anzuheben bzw. abzusenken. Einzelheiten zu der angesprochenen Viergelenksanordnung sind in der unten stehenden Figurenbeschreibung dargelegt.
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Mit Vorteil weist jede Mäheinheit zwei an einer linken und einer rechten Seite der Mäheinheit angeordnete Seitenbleche auf, wobei die Seitenbleche jeweils eine obere Kante, eine untere Kante sowie eine die obere Kante und die untere Kante verbindende Vorderkante aufweisen, wobei die untere Kante mit der vorderen Kante einen spitzen Winkel einschließt. Auf diese Art und Weise wird ein, eine Spitze aufweisendes Seitenblech generiert. Mit dieser Spitze ist es in idealer Weise möglich, eine saubere Trennung zwischen den Reihen der Nutzpflanzen und der abzumähenden Pflanzen zu schaffen.
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Mit der erfindungsgemäßen Mähvorrichtung ist es also in idealer Weise möglich, bestimmte Pflanzen, wie Unkräuter, Klee, Luzernen etc. zwischen Reihen von Nutzpflanzen abzumähen und zu mulchen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung in Verbindung mit den Zeichnungen und den Unteransprüchen. Hierbei können die einzelnen Merkmale für sich allein oder in Kombination miteinander verwirklicht sein.
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In den Zeichnungen zeigen:
- 1: eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Mähvorrichtung;
- 2: eine Mäheinheit der Mähvorrichtung von 1;
- 3a: eine Seitenansicht der Mähvorrichtung von 1 mit angekoppelter Schubvorrichtung;
- 3b: eine Seitenansicht gemäß 3a, wobei die äußerste Mäheinheit in einem angehobenen Zustand vorliegt;
- 4: einen Ausschnitt aus der Mähvorrichtung von 1 im Bereich eines Hydraulikzylinders.
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Nachfolgend werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Mähvorrichtung 1 zum Abmähen von Pflanzen, wie beispielsweise Klee, Luzernen, und dergleichen, welche zwischen Reihen von Nutzpflanzen, wie beispielsweise Getreide wachsen. Die erfindungsgemäße Mähvorrichtung 1 umfasst eine Mehrzahl von Mäheinheiten 2, welche beabstandet zueinander an einem Tragrahmen 3 angeordnet sind.
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In 2 ist eine derartige Mäheinheit 2 dargestellt. Jede Mäheinheit 2 weist zwei in einer Halterung 4 drehbar gelagerte Räder 5 zum Verfahren der Mäheinheiten auf einem Acker auf. Des Weiteren weist jede Mäheinheit zwei rotierbare Mähwerkzeuge 6 auf, welche jeweils über einen Hydraulikmotor 7 rotierbar sind. Die Antriebsmotoren 7 der einzelnen Mäheinheiten 2 sind unabhängig voneinander steuerbar, sodass die Mähwerkzeuge 6 der einzelnen Mäheinheiten 2 unabhängig voneinander betrieben werden können.
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Jedes Mähwerkzeug 6 weist ein Mähmesser 8 sowie eine mit dem Mähmesser 8 verbundene, um ihre Längsachse rotierbare Antriebsstangen 9 auf. Die Mähwerkzeuge 6 sind aus Edelstahl gefertigt. Mit Hilfe der Hydraulikmotoren 7 können die einzelnen Mähwerkzeuge zum Abmähen von Pflanzen um ihre Längsachse rotiert werden. Die Mähmesser 8 sind mit der jeweiligen Antriebsstange 9 über Schraubverbindungen lösbar verbunden. Dadurch können die Mähmesser 8 nach einem Verschleiß schnell und einfach gewechselt werden.
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Jede Mäheinheit 2 weist ein Haltegestell 10 auf, welches eine Horizontalplatte 11 sowie zwei Vertikalplatten 12 umfasst. Die Horizontalplatte 11 schließt mit den Vertikalplatten 12 einen rechten Winkel ein. Auf der Horizontalplatte 11 sind die Hydraulikmotoren 7 angeordnet. Diese sind mit jeweils einer Antriebsstange 9 eines Mähwerkzeuges 6 verbunden, wobei die Antriebsstangen 9 die Horizontalplatte 11 durchgreifen.
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Die einzelnen Mäheinheiten 2 sind jeweils über zwei Viergelenksanordnungen 13 am Tragrahmen 3 befestigt. Die Viergelenksanordnungen 13 sind als bewegbare Parallelogramme ausgeführt. Jede Viergelenksanordnung 13 umfasst einen am Tragrahmen 3 fixierten Basislenker 14. Am Basislenker 14 sind zwei zueinander beabstandet angeordnete, feststehende Gelenkpunkte 15a, 15b vorgesehen. In jedem der beiden Gelenkpunkte 15a, 15b ist ein Verbindungslenker 16a, 16b in senkrechter Ebene verschwenkbar gelagert. Dabei ist der Basislenker 14 mit den Verbindungslenkern 16a, 16b über eine lockere Schraubverbindung mittels Schrauben 17 verbunden. Die beiden Verbindungslenker 16a und 16b sind in jeweils einem Gelenkpunkt 18a, 18b an einem Kopplungslenker 19, welcher mit der Mäheinheit 2 verbunden ist, schwenkbar gelagert. Die Verbindunglenker 16a und 16b sind auch mit dem Kopplungslenker 19 über eine lockere Schraubverbindung mittels Schrauben 17 verbunden. Der Kopplungslenker 19 einer Viergelenksanordnung 13 ist mit einer Vertikalplatte 12 der jeweiligen Mäheinheit 2 verschweißt.
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Die einzelnen Mäheinheiten 2 sind mittels Hydraulikzylinder 20 anhebbar bzw. absenkbar. Die Hydraulikzylinder 20 sind am Tragrahmen 3 angeschweißt. Die Kolbenstangen 21 der Hydraulikzylinder 20 weisen an ihrem freien Ende eine Betätigungsplatte 22 auf. Eine Betätigungsplatte 22 kontaktiert die beiden unteren Verbindungslenker 16b von zwei Viergelenksanordnungen 13, die mit einer einzelnen Mäheinheit 2 verbunden sind, an deren Unterseite 23. Jeder Hydraulikzylinder 20 einer Mäheinheit 2 ist mittig zwischen den beiden Viergelenksanordnungen 13, welche mit einer Mäheinheit 2 verbunden sind, angeordnet.
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Im Arbeitsbetrieb einer Mäheinheit, in welcher die jeweilige Mäheinheit 2 mit ihren Rädern 5 auf einem Acker fährt und das dazugehörige Mähwerkzeug aktiv ist, befindet sich die Kolbenstange 21 des Hydraulikzylinders 20 im ausgefahrenen Zustand. In diesem Zustand wirken die Viergelenksanordnungen 13 dieser Mäheinheit 2 als eine Art Stoßdämpfer, die Unebenheiten beim Fahren auf einem unebenen Untergrund ausgleichen, da die Verbindungslenker 16a und 16b mit dem jeweiligen Basislenker 14 bzw. Kopplungslenker 19 über eine lockere Schraubverbindung schwenkbar verbunden sind.
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Soll nun eine Mäheinheit 2 inaktiviert werden, um zu verhindern, dass Pflanzen abgemäht werden, werden zunächst die Hydraulikmotoren 7 dieser Mäheinheit 2 inaktiviert, sodass die Mähwerkzeuge 6 nicht mehr rotieren. Vorher oder anschließend wird diese Mäheinheit angehoben. Dies erfolgt dadurch, dass die Kolbenstange 21 des Zylinders 20 entsprechend weit eingefahren wird. Dadurch werden die jeweiligen Kopplungslenker 19 der Viergelenksanordnungen 13 zusammen mit den beiden Verbindungslenkern angehoben. Durch die Tatsache, dass die Kopplungslenker 19 mit der anzuhebenden Mäheinheit 2 verbunden sind, wird so die gesamte Mäheinheit 2 angehoben.
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Soll die Mäheinheit 2 wieder in den aktiven Mähzustand überführt werden, wird die Kolbenstange 21 wieder entsprechend ausgefahren und die Antriebsmotoren werden aktiviert.
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In 3a sind sämtliche Mäheinheiten in der aktiven Mähstellung positioniert.
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In 3b ist die äußerste Mäheinheit 2 in einem angehobenen, inaktiven Zustand gezeigt. 4 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus dieser Situation. In den 3a und 3b ist ferner eine an den Tragrahmen 3 angekoppelte Schubvorrichtung 24 dargestellt. Diese Schubvorrichtung 24 weist zwei Reifen 25 zum Verfahren der Vorrichtung 1 auf. Die Schubvorrichtung 24 kann wiederum an ein motorisiertes Gerät, wie beispielsweise einen Traktor angekoppelt werden.
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Im Arbeitseinsatz wird die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 so über einen Acker geführt, dass die Mähmesser 8 der Mähwerkzeuge 6 zwischen den mit Nutzpflanzen bestückten Reihen geführt werden. Diese Reihen von Nutzpflanzen sind in 1 mit der Bezugsziffer 26 gekennzeichnet. Die Fahrtrichtung der Vorrichtung 1 ist durch Pfeile in den einzelnen Figuren dargestellt. Die zu mähenden Reihen mit Blühpflanzen („Düngerpflanzen“) sind in 1 mit der Bezugsziffer 27 gekennzeichnet.
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Jede Mäheinheit 2 weist zwei, an einer linken und an einer rechten Seite der Mäheinheit 2 angeordnete Seitenbleche 28 auf. Diese Seitenbleche 28 sind über Verbindungsbleche 29 mit den jeweiligen Vertikalplatten 12 verbunden. Jedes Seitenblech 28 umfasst eine obere Kante 30 sowie eine untere Kante 31. Die obere Kante 30 ist mit der unteren Kante 31 über eine Vorderkante 32 verbunden, wobei die untere Kante 31 mit der Vorderkante 32 einen spitzen Winkel einschließt. Dadurch bildet die untere Kante 31 mit der vorderen Kante 32 eine im Bodenbereich angeordnete Spitze 33 aus, mit deren Hilfe eine saubere Trennung zwischen den abzumähenden Pflanzen und den zu schonenden Nutzpflanzen geschaffen werden kann. Die Seitenbleche 28 bilden zudem einen Teil der Halterung 4 für die Räder 5.