DE10061513A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erhöhung der Turgeszenz von Pflanzen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erhöhung der Turgeszenz von PflanzenInfo
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01G—HORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
- A01G5/00—Floral handling
- A01G5/06—Devices for preserving flowers
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Environmental Sciences (AREA)
- Cultivation Receptacles Or Flower-Pots, Or Pots For Seedlings (AREA)
Abstract
Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erhöhung der Turgeszenz von Pflanzen vorgeschlagen, wobei Flüssigkeit in die wasseraufnehmenden Pflanzenteile eingepresst wird und damit Embolien in den Xylemgefäßen der Pflanzen ausgetrieben werden.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach der Gattung des
Hauptanspruchs.
Es gibt zahlreiche Untersuchungen, insbesondere an verholzenden
Pflanzen, die belegen, dass in den Xylemgefäßen von Pflanzen regelmäßig
Embolien auftreten, die durch den Wurzeldruck der Pflanzen wieder
verschwinden. Es besteht ganz offensichtlich ein enger Zusammenhang
zwischen der Turgeszenz der Pflanzen und den im Xylem auftretenden
Embolien, deren Auftreten vor allem durch Feuchtigkeitszufuhr und
Verdunstung über die Blätter bedingt wird.
Bei Schnittpflanzen ist das Auftreten von Embolien in den Xylemgefäßen
ebenfalls bekannt und wird in einem engen Zusammenhang zur Seneszenz
der Pflanzen gesehen. Zur Vermeidung dieser Erscheinung genügt es
regelmäßig nicht, die Schnittflächen von Schnittblumen in eine wässrige
Lösung zu stellen, da diese Maßnahme nicht zu einer befriedigenden
Wasseraufnahme und somit nicht zur Beseitigung der fehlenden
Turgeszenz führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Hauptanspruchs
weist demgegenüber den Vorteil auf, dass es zur Verzögerung der Alterung
von Pflanzen, insbesondere von Schnittblumen nach längeren Phasen
ohne Zufuhr von Wasser, führt. Dazu werden die wasseraufnehmenden
Pflanzenteile mit einer Flüssigkeit in Verbindung gebracht, die unter
Atmosphärenüberdruck steht. Diese Behandlung bewirkt, dass die
Flüssigkeit in die Pflanze eingepresst wird, und die den Flüssigkeitsstrom
unterbrechenden Embolien in den Xylemgefäßen der Pflanze ausgetrieben
werden.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung gliedert sich das
Verfahren in die Einzelschritte
- 1. die wasseraufnehmenden Pflanzenteile werden in einen teilweise oder ganz mit Flüssigkeit gefüllten Druckbehälter eingebracht,
- 2. der Druck innerhalb des Druckbehälters wird für die erforderliche Dauer erhöht,
die vorteilhafter Weise in dieser Reihenfolge durchgeführt werden.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die
Schnittflächen von Schnittblumen behandelt. Damit kann die Alterung von
Schnittblumen, die durch den wasserfreien Transport begünstigt wird,
wesentlich verzögert werden.
Nach einer dazu alternativen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird
der Wurzelbereich von Pflanzen behandelt. Auch hier lässt sich die
Seneszenz der Pflanzen bedingt etwa durch Phasen längerer Trockenheit
wesentlich verzögern.
Der erfindungsgemäße Druckbehälter mit den Merkmalen des Anspruchs 6
stellt eine vorteilhafte Vorrichtung zur Verfügung, mit der die Seneszenz
von Schnittblumen und Pflanzen wirksam verzögert werden kann. Neben
einer einteiligen Ausgestaltung des Druckbehälters ist auch eine
mehrteilige, z. B. zweiteilige aus zwei Halbschalen bestehende vorstellbar,
sodass die beiden Bestandteile des Druckbehälters um das zu
behandelnde Pflanzenteil geschlossen werden. Eine derartige Vorrichtung
bietet sich nicht nur bei Schnittblumen an, die zu ihrer weiteren
Verarbeitung ohnehin einzeln in Schalen auf einem Fließband transportiert
werden, sondern auch für Pflanzen, deren Wurzeln behandelt werden
sollen, die nicht durch eine druckdicht schließende Öffnung in den
Druckbehälter eingeführt werden können.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird zur Erzeugung
des Überdrucks innerhalb des Druckbehälters Pressluft an den zugehörigen
Anschluss angelegt. Diese ist nicht nur preiswert zu erhalten, sondern auch
leicht regulierbar.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in der
Gefäßwand des Druckbehälters ein Überdruckventil vorgesehen, das
vermeidet, dass sich ein für das Pflanzenmaterial schädlicher Druck
aufbaut.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in der
Gefäßwand des Druckbehälters eine absperrbare Druckablasseinrichtung
vorgesehen, mit deren Hilfe der aufgebaute Druck nach der notwendigen
Einwirkzeit dosiert abgebaut werden kann.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der
Überdruck, der zur Behandlung der Pflanzen notwendig ist, durch die
Verkleinerung des die Flüssigkeit und die zu behandelnden Pflanzenteile
enthaltenden Behältervolumens erzeugt. Dazu ist ein flexibler Behälter
vorgesehen, der entweder manuell oder durch druckführende Medien wie
Luft oder Wasser komprimiert wird.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in der
Gefäßwand des Druckbehälters ein Anschluss für die Zuführung der
Flüssigkeit vorgesehen, damit diese auf einfache Weise und
gegebenenfalls automatisch nach Bedarf zu- und abgeführt werden kann.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dient als
Flüssigkeit, die in die wasseraufnehmenden Pflanzenteile eingepresst wird,
Wasser oder eine Nährsalzlösung.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen
entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel des erfinderischen Druckbehälters ist vereinfacht
in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es
zeigt:
Fig. 1 Schnitt durch eine Vorrichtung zur Erhöhung der Turgeszenz
Ein Druckbehälter 1 ist teilweise mit einer Flüssigkeit 2, zum Beispiel
Wasser oder Nährlösung, gefüllt. Durch eine druckdicht schließende
Öffnung 3 im oberen Bereich des Druckbehälters 1 ragt der Stil einer
Schnittblume 4 in die Flüssigkeit 2 hinein. Über den Anschluss 5 zur
Erzeugung von Überdruck wird Pressluft in das Innere des Druckbehälters
1 geleitet und so die Flüssigkeit 2 unter Druck gesetzt, so dass sie in den
Stängel der Schnittblume 4 hineingedrückt wird. In Abhängigkeit vom
gewählten Pflanzenmaterial ist der notwendige Druck zwischen 1,5 und 3 bar,
die erforderliche Einwirkdauer bei ungefähr 120 Sekunden
einzustellen. Ein Überdruckventil 6 verhindert, dass der einzustellende
Druck nicht versehentlich überschritten wird. Für einen gezielten
Druckabbau nach der Behandlung der Schnittblume 4 ist eine absperrbare
Druckablasseinrichtung 7 vorgesehen.
1
Druckbehälter
2
Flüssigkeit
3
druckdicht schließende Öffnungen
4
Schnittblume
5
Anschluss zur Erzeugung von Überdruck
6
Überdruckventil
7
absperrbare Druckablasseinrichtung
Claims (12)
1. Verfahren zur Erhöhung der Turgeszenz von Pflanzen, insbesondere von
Schnittblumen nach längeren Phasen ohne Zufuhr von Wasser, dadurch
gekennzeichnet, dass die wasseraufnehmenden Pflanzenteile (4) unter
Atmosphärenüberdruck mit einer Flüssigkeit (2) in Verbindung gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
Einbringen der wasseraufnehmenden Pflanzenteile (4) in einen mit Flüssigkeit (2)
gefüllten Druckbehälter (1), Erhöhen des Drucks innerhalb des Druckbehälters
(1).
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrensschritte
in der angegebenen Reihenfolge stattfinden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schnittfläche von Schnittblumen mit Flüssigkeit (2) unter
Atmosphärenüberdruck behandelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der
Wurzelbereich von Pflanzen mit Flüssigkeit (2) unter Atmosphärenüberdruck
behandelt wird.
6. Vorrichtung zur Erhöhung der Turgeszenz von Pflanzen, insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bestehend aus
- - einem Druckbehälter (1) zur Aufnahme von Atmosphärenüberdruck und zur Aufnahme von Flüssigkeit (2),
- - einem Anschluss (5) zur Erzeugung von Überdruck innerhalb des Druckbehälters (1) und
- - einer druckdichtschließenden Öffnung (3) in der Druckbehälterwand zur Durchführung der mit Druck nicht zu beaufschlagenden Pflanzenteile.
7. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass
Pressluft zur Erzeugung des Überdrucks im Druckbehälter (1) verwendet wird.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass
in der Gefäßwand des Druckbehälters (1) ein Überdruckventil (6) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in
der Gefäßwand des Druckbehälters (1) eine Druckablasseinrichtung (7)
vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in
der Gefäßwand des Druckbehälters (1) ein Anschluss zum Zuführen der
Flüssigkeit (2) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
der die Flüssigkeit (2) und die zu behandelnden Pflanzenteile (4) enthaltende
Behälter flexibel ausgebildet ist, sodass der Überdruck durch Kompression des
flexiblen Behälters erzeugt werden kann.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass
als Flüssigkeit (2) Wasser oder eine Nährsalzlösung verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000161513 DE10061513A1 (de) | 2000-12-08 | 2000-12-08 | Verfahren und Vorrichtung zur Erhöhung der Turgeszenz von Pflanzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000161513 DE10061513A1 (de) | 2000-12-08 | 2000-12-08 | Verfahren und Vorrichtung zur Erhöhung der Turgeszenz von Pflanzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10061513A1 true DE10061513A1 (de) | 2002-06-20 |
Family
ID=7666588
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000161513 Withdrawn DE10061513A1 (de) | 2000-12-08 | 2000-12-08 | Verfahren und Vorrichtung zur Erhöhung der Turgeszenz von Pflanzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10061513A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN106826998A (zh) * | 2017-02-21 | 2017-06-13 | 广西师范大学 | 一种用于切花保鲜的刀 |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE184006C (de) * | 1906-07-30 | |||
DE156466C (de) * | ||||
DE2252174A1 (de) * | 1972-10-25 | 1974-05-09 | Heidenreich | Verfahren, praeparat und vorrichtung zum haltbarmachen von pflanzen |
DE8627946U1 (de) * | 1986-10-20 | 1987-10-29 | Lukesch, Robert, 81925 München | Frischhaltevorrichtung für Schnittpflanzen |
-
2000
- 2000-12-08 DE DE2000161513 patent/DE10061513A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (4)
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