DE3841157A1 - Verfahren zum steigern des ertrages von freiland-pflanzenkulturen - Google Patents
Verfahren zum steigern des ertrages von freiland-pflanzenkulturenInfo
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01G—HORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
- A01G7/00—Botany in general
- A01G7/02—Treatment of plants with carbon dioxide
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steigern des Ertrages von Freiland-
Pflanzenkulturen, insb. auf leichteren Böden und Böden in trockenen oder ariden
Gebieten.
Für die Steigerung des Ertrages und/oder der Qualität bei Pflanzenkulturen in Glas
häusern, Freilandgärtnereien und Gartenbaubetrieben ebenso wie in der Forst- und
Landwirtschaft ist die Verwendung von mit reinem CO2 in einer Menge bis zu
2,5 g/l, bevorzugt mit einem Gehalt von etwa 1 g/l Wasser angereichertem Gieß-
oder Spritzwasser, welches Nährsalze und/oder Spritzmittel enthält, bekannt und in
zwischen vielerorts mit gutem Erfolg praktiziert worden.
Es ist auch seit vielen Jahrzehnten bekannt, zu Düngezwecken Verbrennungsgase
oder Industrieabgase ebenso wie auch reines CO2 in die Atmosphäre von Glas
häusern oder Aufzuchtapparaten zu leiten. Auch hat man bei Hydrokulturen oder
bei der Aufzucht von autotrophen Organismen, wie Algen, schon der dafür erforder
lichen Nährflüssigkeit reines CO2 durch Einleiten dieses Gases in die wäßrige
Nährlösung beigefügt.
Die Verwendung von Verbrennungsgasen oder Abgasen in mehr oder weniger
geschlossenen Systemen erfordert einen großen Aufwand zur Reinigung oder
Entgiftung oder zur Filterung dieser Gase sowie zur Überwachung der ge
schlossenen Raumatmosphäre, um so die Gefahr einer Vergiftung von Menschen
zu vermeiden. Für Freilandkulturen sind diese Maßnahmen insgesamt unge
eignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Steigern des
Ertrages von Pflanzenkulturen anzugeben, das sich ganz besonders für die
Anwendung bei leichteren Böden oder Böden in trockenen oder ariden Gebieten
eignet.
Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 gelöst.
Die Anreicherung des für die Bewässerung der Kulturen vorgesehenen Wassers
mit CO2 pro Liter Wasser ist außerordentlich klein, da das CO2 nur in
Spurenmengen eingebracht wird. Es ist daher auch nicht nur möglich, sondern
besonders vorteilhaft, im wesentlichen das gesamte zur Bewässerung der
Pflanzkulturen benötigte Wasser mit CO2 in Spurenmengen anzureichern und
selbst dort, wo dies bisher nicht immer üblich war, die Kulturen über die ganze
Wachstumsphase hinweglaufend künstlich zu bewässern.
Unter Spurenmengen von CO2 werden hier vorteilhafterweise Anteile bis
maximal 0,5 g/l, insb. aber Mengen bis etwa 0,1 g/l Wasser verstanden.
Untersuchungen haben inzwischen ergeben, daß mit dem neuen Verfahren
den Böden genügend CO2 mit dem Gießwasser zugeführt wird, um in
Verbindung mit sich im Wasser im annähernd festen Verhältnis zum CO2-Anteil
bildender H2CO3 die in dem Boden vorhandenen Salze und Mineralien in eine für
die Aufnahme durch die Pflanzenwurzeln geeignete Form zu überführen. Trotz
des sehr geringen in die Böden eingebrachten CO2-Anteils konnten ohne Zusätze
an Nährsalzen oder Spritzmitteln auf leichten Böden Ertragssteigerungen bei
Pflanzenkulturen artabhängig bis zu 25% und mehr erreicht werden. Daraus
ergibt sich die große Bedeutung der Erhöhung des CO2-Gehaltes auch nur um
Spurenmengen im Wurzelbereich der Pflanzen, um so die im Boden enthaltenen,
von den Pflanzen aber nicht direkt aufnehmbaren Nährstoffe für die Pflanzen
verfügbar zu machen. Die Spurenanteile an CO2 in Gießwasser haben insb. dort
Bedeutung, wo kontinuierlich bewässert werden muß, also besonders in ariden
Gebieten. Damit wird auch durch die geringe Spurenanreicherung ein ständiger
CO2-Nachschub gewährleistet. Wird z.B. 1 g/l CO2 bei einmaliger Bewässerung
imprägniert, so ist bei 100facher Bewässerung nur 0,01 g CO2-Imprägnierung
notwendig. Sind im Boden Mineralien vorhanden, die für die Pflanzenernährung
Bedeutung haben, so kann deren Verfügbarkeit allein durch die
Kohlendioxyd-Imprägnierung gesteuert und gefördert werden.
Dies gilt insbesondere für leichtere, also humusarme Böden oder Böden ganz
ohne Humus, wie diese in Trocken- oder Aridengebieten vorliegen, da solche
Böden auch arm oder frei von natürlichem CO2 sind.
Häufig ist eine künstliche Düngung bei dem neuen Verfahren ganz entbehrlich
oder braucht nur im stark eingeschränkten Umfange angewendet zu werden.
Durch die Kräftigung des Pflanzenwuchses infolge des Verfahrens nach der Er
findung sind in den meisten Fällen auch Spritzmittel nicht oder nur im
wesentlich verringerten Maße erforderlich.
In Ländern mit trockenen oder ariden Gebieten stehen häufig natürliche Brenn
stoffe in Form von Erdöl oder Erdgas in ausreichenden Mengen zur Verfügung, so
daß ohne großen Kostenaufwand das erforderliche CO2 einfach durch Einleiten
von beim Verbrennen von Erdöl oder Erdgas entstehenden Verbrennungsgasen in
das Gießwasser eingebracht werden kann. Diese Verbrennungsgase brauchen da
bei weder gefiltert noch entgiftet oder anderweitig gereinigt zu werden, da das
damit versetzte Gießwasser nur im offenen Feldanbau verwendet wird und dort
Schaden weder für Tier noch Mensch anrichten kann.
Es ist aber auch möglich, die CO2-Anreicherung des für Bewässerungszwecke be
stimmten Wassers durch Einleiten der Abgase von Verbrennungskraftmaschinen
vorzunehmen. So können die Abgase von stationären Maschinen in Gießwas
sertanks eingeleitet werden. Besonders vorteilhaft ist es, die Abgase der Ver
brennungskraftmaschinen von mobilen Einheiten, wie Erdöl oder Erdgastanker
oder Ackerschlepper oder dgl. direkt in einen mitgeführten Gießwasservorrat ein
zuleiten. Für Tanker bezieht sich dies auf einen Vorschlag, für die Bewässerung
von Feldern in Ländern mit trockenen oder ariden Gebieten Oberflächen- oder
Flußwasser in den Erdöl- oder Erdgas empfangenden Ländern als Leergut zu la
den. Dieser Vorschlag ist Gegenstand einer anderen Anmeldung.
So können auf sehr billige und einfache Weise und unter Ausnutzung einer inten
siven oder gar laufenden Bewässerung die auch in humusarmen oder humusfreien
Böden vorhandenen Nährstoffe im großen Umfange aufgeschlossen und für die
Pflanzen nutzbar gemacht werden.
Die Verbrennungsgase können nach üblichen Methoden durch Einleiten in das
unter statischem Druck stehende Gießwasser eingebracht oder auch unter
Verwendung von Gasimprägnierungsgeräten, wie den unter dem Warenzeichen
"Carborain" bekannten Geräten, in das Gießwasser eingemischt werden. Es kann
dabei auch besonders vorteilhaft sein, nur einen Anteil der Wassermenge mit
CO2 aus Ab- oder Verbrennungsgasen anzureichern und das so angereicherte
Wasser mit dem übrigen Gießwasseranteil anschließend zu vermischen.
Ackerschlepper können vorteilhafterweise vorübergehend oder auch dauernd mit
einem Wasservorratstank ausgerüstet werden, in den die Abgase direkt oder über
ein Imprägnierungsgerät eingeleitet werden. Der Tankinhalt wird dann zur Ver
mischung mit dem Wasser, das für Bewässerungssysteme oder Beregnungssysteme
bestimmt ist, in entsprechende Gießwasservorräte oder dgl. entleert.
Claims (5)
1. Verfahren zum Steigern der Erträge von Freiland-Pflanzenkulturen, insb. auf
leichteren Böden und Böden in trockenen oder ariden Gebieten, dadurch ge
kennzeichnet, daß größere Mengen an zur Bewässerung dienendem
Wasser vor dem Ausbringen mittels Beregnungs- und Bewässerungssystemen durch
Einleiten von Abgasen von Verbrennungskraftmaschinen oder von Verbrennungs
gasen vom Verbrennen von Rohöl, Erdgas oder dgl. mit Spuren von CO2 ange
reichert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die An
reicherung von CO2 auf maximal 0,5 g/l Wasser begrenzt wird, vorzugsweise
etwa bis zu einem Gehalt von CO2 von 0,1 g/l Wasser erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens Anteile des Wassers im Umlauf durch eine Gasimprägnierungszone ge
leitet wird, der die Verbrennungs- oder Abgase zugeleitet werden, und daß ggf.
die Anteile mit dem übrigen Wasser vermischt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß durch gesteuerten Wechsel zwischen CO2-freiem und CO2-imprägnier
ten Wasser, insb. bei langanhaltender oder kontinuierlicher Bewässerung, die vor
handenen Bodenmineralien den Pflanzen gesteuert verfügbar gemacht werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgase der Verbrennungskraftmaschinen von mobilen Einheiten, wie Erd
öl- oder Erdgastankern, Ackerschleppern oder dgl. direkt in eine mitgeführte
Wassermenge für Bewässerungszwecke eingeleitet oder mit dieser Wassermenge
in einer Imprägnierungszone vermischt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883841157 DE3841157A1 (de) | 1988-12-07 | 1988-12-07 | Verfahren zum steigern des ertrages von freiland-pflanzenkulturen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883841157 DE3841157A1 (de) | 1988-12-07 | 1988-12-07 | Verfahren zum steigern des ertrages von freiland-pflanzenkulturen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3841157A1 true DE3841157A1 (de) | 1990-06-13 |
Family
ID=6368610
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883841157 Withdrawn DE3841157A1 (de) | 1988-12-07 | 1988-12-07 | Verfahren zum steigern des ertrages von freiland-pflanzenkulturen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3841157A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0978232A2 (de) * | 1994-05-27 | 2000-02-09 | The Agricultural Gas Company | Doppelzweckbewässerungsanlage |
US6447437B1 (en) * | 2000-03-31 | 2002-09-10 | Ut-Battelle, Llc | Method for reducing CO2, CO, NOX, and SOx emissions |
-
1988
- 1988-12-07 DE DE19883841157 patent/DE3841157A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0978232A2 (de) * | 1994-05-27 | 2000-02-09 | The Agricultural Gas Company | Doppelzweckbewässerungsanlage |
EP0978232A3 (de) * | 1994-05-27 | 2001-12-12 | The Agricultural Gas Company | Doppelzweckbewässerungsanlage |
US6447437B1 (en) * | 2000-03-31 | 2002-09-10 | Ut-Battelle, Llc | Method for reducing CO2, CO, NOX, and SOx emissions |
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