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"Verfahren und Anordnung zur Verringerung des
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Anteils an Kohlendioxyd in Abgasen" Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Anordnung zur Verringerung des Anteils an Kohlendioxyd in den Abgasen von
Betrieben mit hohem C02-Gasanfall, wie Kalkbrennereien oder dergleichen.
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Es ist bekannt, daß in der modernen Industrie in einem hohen Maße
Kohlendioxyd erzeugt und an die Atmosphäre abgegeben wird. Von diesen Kohlendioxydmengen
werden große Anteile bis in große Höhe getragen und bilden dort eine zunehmende
Schicht, welche in zunehmendem Maße Einfluß auf das Klima nimmt. Gleichzeitig geht
das Kohlendioxyd den natürlichen Kreislaufprozessen verloren, da durch die anderweitigen
Verunreinigungen der Luft die Rückführung des Kohlendioxydgases mit Hilfe des Regenwassers
zur Erde gestört ist, da die anderen Verunreinigungen vom Wasser wesentlich leichter
und in wesentlich größeren Mengen aufgenommen werden als Kohlendioxyd.
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Der hohe Anfall von Kohlendioxyd bei bestimmten technologischen Prozessen
wird großtechnisch dazu ausgenutzt, um reines Kohlendioxyd zu gewinnen und in Druckgasflaschen
oder Druckgasbehältern auf den Markt zu bringen. Derartige Verfahren zur Gewinnung
von reinem Kohlendioxyd lassen sich ökonomisch jedoch nur in wenigen Ausnahmefällen
mit sehr großem C02-Anfall durchführen.
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Auf der anderen Seite gibt es unzählige kleinere und mittlere Betriebe,
die ebenfalls einen relativ hohen Ausstoß an Kohlendioxyd aufweisen, der jedoch
nicht zur industriellen Gewinnung von reinem C02 ausreicht.
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So können bei kleineren oder mittleren Kalkbrennereien täglich 100
t C02 in die Atmosphäre abgegeben werden. Bei hundert Betrieben dieser Art beträgt
der werktägliche Anfall von Kohlendioxyd etwa 10 000 t,- die über die Abgasschächte
an die Atmosphäre abgegeben werden.
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Es ist Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Verringerung des Anteils
an Kohlendioxyd in den Abgasen von kleineren oder mittleren Betrieben mit hohem
Kohlendioxydgasanfall, wie Kalkbrennereien oder dgl. anzugeben, welches einfach
und ökonomisch durchzuführen ist und zugleich den Vorteil bietet auf einfachen und
direktem Wege das Kohlendioxyd wieder in den natürlichen Kreislauf zurückzuführen.
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Diese Aufgabe wird durch die Lehre nach Anspruch 1 gelöst.
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Mit dem neuen Verfahren lassen sich erhebliche Anteile des Kohlendioxydgases
aus den Abgasen auf einfache und energiesparende Weise entfernen und zusammen mit
dem Wasser zu Düngezwecken den Kulturböden in Ackerbau, Obstbau, Gartenbaubetrieben
oder Wäldern zuführen.
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Untersuchungen haben gezeigt, daß die Kohlendioxyddüngung nicht nur
das Wachstum fördert, sondern auch die Widerstandskraft der Kulturen gegen Schädlinge
in erheblichem Umfange stärkt. Da mit der Imprägnierung des Wassers durch Kohlendioxyd
ein vorbestimmter Anteil des Kohlendioxyds auch in chemische Bindung mit dem Wasser
geht und Kohlensäure bildet werden mit dem imprägnierten Wasser den Kulturböden
auch Kohlesäuremengen zugeführt, welche die Gesundheit und das Wachstum der Kulturen
ebenfalls ganz entscheidend beeinflussen. So hat sich gezeigt, daß die Düngung mit
Kohlendioxyd bzw. an das Wasser chemisch gebundender Kohlensäure das Bodenleben
wesentlich fördert und in Annäherung an natürliche Vorgänge die Aufnahme von Nährstoffen
durch die Wurzeln von Pflanzen und Bäumen auch bei sonst durch Umwelteinflüsse belasteten
Böden wesentlich begünstigt.
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Mit dem neuen Verfahren wird somit auf einfache und billige Weise
gerade im Bereich der kleineren und mittleren Betriebe die Belastung der Atmosphäre
mit Kohlendioxydgas wesentlich verringert. Gleichzeitig wird das in der Natur dringend
benötigte
Kohlendioxyd auf kürzestem, unmittelbarem Wege wieder den Kulturböden und den Pflanzen-
und Baumkulturen zugeführt.
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Mit dem neuen Verfahren können ohne großen Aufwand 2,5 g Kohlendioxyd
pro Liter Wasser physikalisch und chemisch gebunden werden. Das Wasser kann in Tankbehältern
oder Leitungen direkt den Kulturböden in einem Umkreis von z.B. bis zu 50 km von
dem kleinen bzw. mittleren Betrieb zugeleitet werden. Der Betrieb kann dieses Wasser
sehr preiswert zur Verfügung stellen, wobei dies Wasser das übliche Gießwasser oder
Beregnungswasser in der Landwirtschaft oder Forstwirtschaft oder in den Gartenbaubetrieben
ersetzen kann.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin,daß mit dem Kohlendioxyd, das in
den Abgasen von Kalkbrennereien in Anteilen bis zu 25% und mehr vorliegt, auch in
den Abgasen vorhandener Sauerstoff und Stickstoff von dem Gießwasser aufgenommen
und den Kulturböden zugeführt werden kann.
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Es kann zweckmäßig sein, wenn die aus dem Brennereiofen kommenden
Abgase vor ihrem Kontakt mit dem Gießwasser auf etwa Umgebungstemperatur abgekühlt
werden, um so die Aufnahmefähigkeit des Wassers für die Gase nicht zu beeinträchtigen.
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Eine besonders einfache und billige Weise, das Kohlendioxyd aus den
Abgasen an das Gießwasser zu binden besteht darin, wenn man die Abgase in einer
Abgassammelkammer sammelt und in
mehreren Kontaktzonen innerhalb
dieser Abgassammelkammer die Abgase in direkten Kontakt mit dem Gießwasser bringt,
welches unter einem Druck zwischen etwa 1 bar und etwa 6 bar in eine Strömung geführt
wird und dessen Druck jeweils im Bereich der Kontaktzonen durch abrupte Erweiterung
des Strömungsquerschnittes schlagartig herabgesetzt wird.
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Das Wasser kann Wasserleitungen, Brunnen, Teichen, Flüssen oder dgl.
entnommen werden. Der Druck des Wassers ist für die Aufnahmefähigkeit des Wassers
für Kohlendioxydgas bei dem zuletzt genannten Verfahren nicht kritisch. Das Wasser
nimmt das Gas durch Unterdruck auf. Man erhält so eine physikalische Bindung des
Kohlendioxyds an das Wasser von außerordentlich hoher Stabilität, so daß unabhängig
von der Ausbringung des Cießwassers auf die Kulturböden gewährleistet ist, daß besonders
hohe Anteile des Kohlendioxydgases zusammen mit dem chemisch gebundenen Kohlendioxyd
direkt in das Bodeninnere eingebracht werden und so bis in den Wurzelbereich der
Pflanz-und Baumkulturen gelangen.
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Zur Ausführurlg des Verfahrens ist eine Anordnung besonders preiswert
und einfach zu installieren, die gekennzeichnet ist durch die Merkmale des Anspruchs
6.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen zeichnerischen
Darstellung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Kernstück der in der Zeichnung dargestellten Anordnung ist die Gasimprägnierungs-
und Rückmischungseinrichtung 1. Diese ist in den Abgasweg eines Ofens, z.B. eines
Kalkbrennereiofens eingeschaltet. Im dargestellten Beispiel werden die Abgase vom
Ofen durch das Gebläse 3 über die Abgasleitung 2 abgesaugt. Normalerweise werden
die Abgase, ggf. nach Abscheidung der staubförmigen Feststoffteilchen über den Schlot
4 zur Atmosphäre ausgestoßen. Im dargestellten Beispiel ist an dem Schlot 4 über
einen umschaltbaren Schieber 5 eine Abzweigleitung 6 für die Abgase angeschlossen.
Diese führt zu der Einrichtung 1. Zweckmäßigerweise ist der Leitung 6 ein Abgaskühler
7 zugeordnet, der z.B. als Luftkühler ausgebildet ist und die Abgastemperatur etwa
auf Umgebungstemperatur senkt.
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Die Abgase gelangen in eine Abgassammelkammer 9. In dieser ist wenigstens
eine Strömungseinrichtung 10 angeordnet. Im dargestellten Beispiel sind zwei solche
Strömungseinrichtungen 10 parallel zueinander geschaltet. Es können auch mehr als
zwei solche Einrichtungen parallel zueinander in der durch das Gehäuse 8 umschlossenen
Abgassammelkammer 9 vorgesehen sein.
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Jede Strömunseirichtung besteht aus einem Gasimprägnierungs abschnitt
10a und einem Rückmischungsabschnitt 10b. Jede Strömungseinrichtung 10 ist mit einer
Gießwasserquelle 11 über Stutzen 12,13 verbunden. Den einzelnen Abzweigungen dieser
Verbindungsleitung können einzeln betätigbare Abschaltventile
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zugeordnet sein. Die Druckwasserquelle kann eine übliche Wasserversorgungsleitung,
ein Wasserhochbehälter oder eine Pumpe sein, die aus einem Brunnen, einem Teich
oder einem Fluß oder dgl. Wasser ansaugt. Der Wasserdruck P1 ist nicht kritisch.
Er kann zwischen 1 bar und z.B, etwa 6 bar liegen.
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Die Wasserströmung wird der Strömungseinrichtung 10 in Richtung der
Achse der Strömungseinrichtung zugeführt.
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Im dem Imprägnierungsabschnitt 10a sind aufeinanderfolgende Leitungsabschnitte
15,16,17 vorgesehen, die fortschreitend über abrupte Schultern Querschnittserweiterungen
für die Wasserströmung darbieten und damit eintrittsseitig jeweils Zonen von abruptem
Druckabfall aufweisen. Diese Druckabfallzonen stehen über Bohrungen 20, Schlitze
oder dgl. in freier Ansaugverbindung mit der Abgassammelkammer 9. Durch diese Ansaugverbindungen
wird bei Durchströmrichtung der Strömungseinrichtung 10 aus der Abgassammelkammer
9 Abgas in die Wasserströmung eingesaugt und durch die Homogenisierung nach der
Gasabsorption in den partiellen Bereichen bei Unterdruck wird dieser anschließend
im gesamten Volumenbereich durch Druckaufbau verfestigt, wodurch eine verbesserte
C02-Bindung gegenüber dem konservativen Verfahren eintritt. Das Besondere ist dabei,
daß die Imprägnierung ohne überdruck, sondern mit Unterdruck erfolgt und daß eine
Imprägnierung im Gegensatz zur Hochdruckimprägnierung erhalten wird, die außerordentlich
stabil ist, d.h.
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auch bei Förderung des imprägnierten Wassers oder bei Verrieselung
oder bei Verregnung nur wenig Gasverluste zeigt.
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Die Feinstimprägnierung wird in dem Rückmischungsabschnitt 10b verstärkt.
Dieser weist weitere, über abrupte Schultern erfolgende Querschnittserweiterungen
18,19 auf, in denen Druckabfälle auftreten. In diesen Druckabfallzonen liegen Ansaugverbindungen
mit einem Ringkanal 23, der von einer Stelle 22 der Strömungseinrichtung aus mit
bereits imprägniertem Wasser gespeist wird, wobei diese Stelle stromabwärts von
den Ansaugverbindungen 21 der Abschnitte 18 und 19 der Rückmischungseinrichtung
liegen.
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Die austrittsseitigen Stutzen 24 der Strömungseinrichtungen können
einzeln, oder wie gezeigt über eine Sammelleitung 25 an einen Sammeltank angeschlossen
sein, aus dem das imprägnierte Gießwasser z.B. über Tankwagen an den Ort der Verrieselung,
Verregnung oder dgl. gebracht werden kann. Der Tank kann aber auch über Leitungen
direkt mit den das Gießwasser verbrauchenden Kulturen verbunden sein.
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Es ist zweckmäßig die Abgase vor der Einleitung in die Abgassammelkammer
9 von den Schwebeteilchen und Feststoffteilchen zu befreien, wie dies bei solchen
Öfen allgemein üblich ist.
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Die Anordnung kann so getroffen sein, daß jeweils nur ein Anteil der
Abgase in die Abgassammelkammer 9 geleitet wird, während der andere Teil wie üblich
direkt an die Atmosphäre über den Schlot 4 abgegeben wird. Auch kann die Anordnung
so getroffen werden, daß über eine Schikane die Abgassammelkammer 9 mit einem Auslaß
zur Atmosphäre verbunden ist, so
daß die Restgase aus der Abgassammelkammer
nach ausreichender Verweilzeit an die Atmospähre abgegeben werden.
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Durch gezielte Inbetriebnahme einzelner oder mehrerer Strömungseinrichtungen
10 kann eine leichte Anpassung an den Gießwasserbedarf bzw, an die anfallenden Abgasmengen
erreicht werden.
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Durch technische Maßnahmen ist es auch möglich, das C02 zu isolieren,
wobei wirtschaftlich gesehen Verfahren angewandt werden, die den Reinheitsgrad total
vernachlässigen.
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Durch direkte Zusätze von Mineralien oder anderen Düngestoffen, flüssig
oder fest, beim Imprägnieren oder anschließend in der Landwirtschaft, also beim
Verbraucher, kann eine Düngung effektiver und wirtschaftlicher durchgeführt#werden,
vor allem, wenn bei höherer Konzentration eine Rückverdünnung vor Ort ermöglicht
wird.