DE1006125B - Mittel zur Herstellung von Unterfuellungen in Zahnkavitaeten zum Schutz der Pulpa - Google Patents

Mittel zur Herstellung von Unterfuellungen in Zahnkavitaeten zum Schutz der Pulpa

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DE1006125B
DE1006125B DEF14661A DEF0014661A DE1006125B DE 1006125 B DE1006125 B DE 1006125B DE F14661 A DEF14661 A DE F14661A DE F0014661 A DEF0014661 A DE F0014661A DE 1006125 B DE1006125 B DE 1006125B
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DE
Germany
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pulp
protect
fillings
tooth cavities
production
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Pending
Application number
DEF14661A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Otto Fuchs I
Dr Guenther Wegner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
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Publication date
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Publication of DE1006125B publication Critical patent/DE1006125B/de
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K6/00Preparations for dentistry
    • A61K6/50Preparations specially adapted for dental root treatment
    • A61K6/52Cleaning; Disinfecting
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K6/00Preparations for dentistry
    • A61K6/60Preparations for dentistry comprising organic or organo-metallic additives
    • A61K6/69Medicaments

Description

  • Mittel zur Herstellung von Unterfüllungen in Zahnkavitäten zum Schutz der Pulpa In der konservierenden Zahnheilkunde werden vorzugsweise Zementfüllungen verwendet. Sie besitzen jedoch den Nachteil, daß sie noch einen Teil an freier Phosphorsäure enthalten, die allmählich durch die Füllung diffundiert und so eine Schädigung der Pulpa verursachen kann. Man hat zwar schon versucht, den Nachteil durch Adaptation von Feingoldfolien auf dem Kavitätenboden zu beheben, doch führten solche Versuche noch zu keinem befriedigenden Ergebnis.
  • In der Patentschrift 702 997 wird die Verwendung von Polyvinylester und dgl. als Zahnfüllmittel beansprucht. Es wird zwar auch die Verwendung von Schichten verschiedener Härte erwähnt, jedoch geht aus dem Hinweis auf die Ausführungsform nach Anspruch 1 und aus der Beschreibung hervor, daß hierbei an geschichtete Polymerisate gedacht wurde.
  • Auch aus dem Anspruch 3, in dem von einer Kombination der Zahnfüllmittel mit Überzügen aus anderem Material, z. B. Metallkappen und dgl. die Rede ist, geht eindeutig hervor, daß jeweils die Polymerisate lediglich ein die Zahnkavität im wesentlichen ausfüllendes Mittel darstellen. Zahnfüllmittel dienen anderen Zwecken als Pulpenschutzmittel.
  • Die Patentschrift 706 829 bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Unterfütterungsmassen für die Zahnpraxis und zwar, wie ausdrücklich hervorgehoben wird, an Stelle von Guttapercha.
  • Da Guttapercha in der Zahnpraxis nicht als Pulpenschutzmittel verwendet wird, liegt hier ein eindeutiger technologischer Unterschied in der Verwendungsweise der zur Behandlung der Zahnkavität bzw. zum Schutz der Pulpa benutzenden Mittel vor.
  • Es wurde nun gefunden, daß man einen ausgezeichneten Pulpenschutz für die Zahnkavitäten erzielt, wenn hierzu physiologisch verträgliche, vorzugsweise hydroxylgruppenfreie oder höchstens 15 Gewichtsprozent Hydroxylgruppen enthaltende hochmolekulare Substanzen des Polymerisationsgrades 100 bis 5000, vorzugsweise 500 bis 2000, verwendet werden, da durch den daraus gebildeten Film die Diffusion der Phosphorsäure aus der Zementfüllung in die Dentinkanälchen verhindert wird. Aus Gründen der Stabilität der Filme sind polymereinheitliche Produkte, wie sie z. B. durch Fraktionierung hergestellt werden können, stark polymeruneinheitlichen Produkten vorzuziehen.
  • Die hochpolymeren Substanzen werden dabei in Form von Lösungen oder Dispersionen verwendet.
  • In beiden Fällen werden die Filme in der Zahnkavität durch Überziehen der Innenwandung der Kavität mit der Lösung oder Dispersion der hochpolymeren Substanz und nachfolgendes Trocknen, z. B. durch leichtes Anblasen mit warmer Luft, hergestellt.
  • Für den genannten Zweck kommen an sich die verschiedensten physiologisch verträglichen hochpolymeren Substanzen in Frage. Sie müssen ein gutes Filmbildungsvermögen besitzen und frei sein von toxisch wirkenden Substanzen, z. B. von restlichen Katalysatoren, die bei der Polymerisation zugesetzt worden waren, oder von toxischen niedermolekularen Zersetzungsprodukten. Ferner müssen sie gegen Phosphorsäure beständig sein.
  • Zu den brauchbaren Substanzen gehören z. B.
  • Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyvinyläther, Polyvinylester, Polyvinylketone, Polyvinylacetale, Polyacrylsäureester, Polymethacrylsäureester, Polyacrylnitril, Polytrifluorchloräthylen, Polyterephthalsäureglykolester, Celluloseäther und Celluloseester.
  • Schließlich eignen sich auch Mischpolymerisate aus den Monomeren, die den obengenannten hochpolymeren Substanzen zugrunde liegen, z. B. Mischpolymerisate aus Vinylestern und Acrylnitril oder aus Styrol und Acrylsäureestern.
  • Gegebenenfalls lassen sich alle die vorgenannten hochpolymeren Substanzen vor ihrer Verwendung durch Umfällen von flüchtigen oder diffusionsfähigen schädlichen Verunreinigungen befreien.
  • Die Lösungs- und Dispersionsmittel dürfen naturgemäß nicht giftig sein und weder das Dentin noch die Zementfüllung angreifen. Außerdem müssen sie bei gewöhnlichem Druck unter 1300, möglichst unter 1000 sieden.
  • Es kommen insbesondere folgende Lösungs- bzw.
  • Dispersionsmittel in Betracht: Wasser; Alkohole, insbesondere Äthylalkohol; aliphatische Ester, vorzugsweise Methyl- und Äthylacetat; Ketone, z. B.
  • Aceton oder Methyläthylketon; Kohlenwasserstoffe, wie Hexan, Cyclohexan oder Benzol; chlorierte Kohlenwasserstoffe, insbesondere Chloroform.
  • Es können auch Gemische dieser Lösungs- und Dispersionsmittel verwendet werden, teils zur Erhöhung der Flüchtigkeit, z. B. eine Mischung aus Methanol, Benzol und Wasser, oder zur Verbesserung der Löslichkeit der hochpolymeren Substanz, z. B. Alkohol und Wasser bei Polyvinylestern.
  • Bei der Anwendung der Lösungs- und Dispersionsmittel ist darauf zu achten, daß sie beim Trocknen der feuchten Filme vollständig verdunsten.
  • Es kann erwünscht sein, den obengenannten hochpolymeren Substanzen zur besseren Verarbeitbarkeit der Filme weichmachende Substanzen zuzusetzen, für die die gleichen Bedingungen gelten wie für die Lösungsmittel.
  • In den Hochpolymerfilm lassen sich auch Desinfektionsmittel einarbeiten, wodurch eine Desinfektion der Kavitätenwand erzielt wird. Als Desinfektionsmittel kommen z. B. Phenole, Bis-2-methyl-4-amino-chinolyl-6-carbamid-hydrochlorid oder das Aminohydrochlorid, das aus Palmkernölfettsäure erhältlich ist, in Betracht. Die Desinfektionsmittel werden der Ausgangslösung bzw. der Ausgangsdispersion in Mengen von 0,001 bis 1010, bezogen auf die Festsubstanz, zugesetzt.
  • Vorstehende Ausführungen sollen durch folgende Versuche erläutert werden: Versuch 1 Aus der üblichen Silikat-Zement-Mischung wurde eine kugelförmige Probe mit einem Durchmesser von 1 cm hergestellt, diese nach einer Härtezeit von 24 Stunden von oberflächlich anhaftender Phosphorsäure durch Waschen mit Wasser befreit und sodann in frisches Wasser (pH = 6,2) gelegt. Nach 2 Tagen konnte die Anwesenheit von Phosphorsäure im Wasser an Hand des pB-Wertes (3,6) und der Fällung als Mg-Salz, durch Zusatz einer wäßrigen ammoniakali- schen Lösung von Magnesiumchlorid, wobei eine starke Trübung entstand, nachgewiesen werden.
  • Versuch 2 Eine Probe der in Versucht beschriebenen Art wurde an einem Faden aufgehängt und kurz in eine 50/oige Lösung von Polystyrol in Benzol getaucht.
  • Nach einer Trocknungszeit von 5 Minuten unter Anblasen mit 40 bis 500 warmer Luft war die Probe mit einem 20 bis 25p dicken, festhaftenden Film aus Polystyrol überzogen. Die so vorbehandelte Probe wurde ebenfalls in Wasser gelegt; auch nach 2 Wochen war keine Spur von Phosphorsäure festzustellen.
  • Versuch 3 Eine Probe der in Versuch 1 beschriebenen Art wurde, wie in Versuch 2 angegeben, in eine 100/oige wäßrige Dispersion von Polyvinylacetat getaucht, getrocknet und in Wasser gelegt. Das Ergebnis war das gleiche wie in Versuch 2.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Mittel zur Herstellung von Unterfüllungen in Zahnkavitäten zum Schutz der Pulpa, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer Lösung oder Dispersion von physiologisch verträglichen, vorzugsweise hydroxylgruppenfreien oder höchstens 15 Gewichtsprozent an Hydroxylgruppen enthaltenden hochmolekularen, besonders polymereinheitlichen Substanzen des Polymerisationsgrades 100 bis 5000, vorzugsweise 500 bis 2000, mit Ausnahme von Polyisobutylen, Polyeaprolaktam und polymerisierten adipinsaurem Hexandiamin besteht, die gegebenenfalls Desinfektionsmittel und bzw. oder Weichmacher enthalten kann.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 702 997, 706 829.
DEF14661A 1954-05-07 1954-05-07 Mittel zur Herstellung von Unterfuellungen in Zahnkavitaeten zum Schutz der Pulpa Pending DE1006125B (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1122220B (de) * 1959-06-20 1962-01-18 Roland E Lerch Kuegelchen oder aehnliche Formkoerper zur Herstellung von Unterfuellungen in Zahnkavitaeten
DE3217259A1 (de) * 1982-05-07 1983-11-10 ESPE Fabrik pharmazeutischer Präparate GmbH, 8031 Seefeld Verwendung von polyvinylbutyral als zusatz zu einem dentalzement

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DE702997C (de) * 1935-11-05 1941-02-25 Egon Eloed Dr Ing Zahnfuellmittel
DE706829C (de) * 1936-12-10 1941-06-06 Heko Werk Chem Fab Dr Hengstma Verfahren zur Herstellung von Fuell- und Unterfuetterungsmassen fuer die Zahnpraxis

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