DE10058772A1 - Verfahren zur Herstellung leicht löslicher Arzneimittelformulierungen und entsprechende Formulierungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung leicht löslicher Arzneimittelformulierungen und entsprechende FormulierungenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine pharmazeutische Formulierung zur Verabreichung eines Wirkstoffs, insbesondere eines schwer löslichen und/oder schwer benetzbaren Wirkstoffs wie einem Corticosteroid oder 6-Thioguanin. Ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Formulierung ist ebenfalls offenbart.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine pharmazeutische Formulierung zur Verabreichung
eines Wirkstoffs, insbesondere eines schwer löslichen und/oder eines schwer benetzbaren
Wirkstoffs in hydrolisierter Form sowie ein Verfahren zu deren Herstellung.
Es sind zahlreiche pharmazeutische Wirkstoffe bekannt, die in Intestinalflüssigkeiten nur
schwer löslich sind bzw. deren Benetzbarkeit und damit deren Löslichkeitsgeschwindigkeit
in Intestinalflüssigkeiten ungenügend ist. Die Benetzbarkeit oder Löslichkeit eines
Wirkstoffs beeinflusst auch die Gleichmäßigkeit der Resorptionsrate in den Körper oder die
Wechselwirkung am gewünschten Wirkort, beispielsweise der Darmschleimhaut. Die
Wirksamkeit der betreffenden Substanzen wird dadurch stark eingeschränkt und unsicher.
Insbesondere bei Wirkstoffen, die topisch an der Darmschleimhaut angewendet werden
sollen, ist eine schnelle, großflächige und gleichmäßige Verteilung am Wirkort wichtig, da
die Verweilzeit des Wirkstoffs am vorgesehenen Wirkort, wie dem lokalen
Entzündungsbereich der Darmschleimhaut, infolge der Darmmotilität und der Bewegung
des Darminhalts naturgemäß kurz ist.
Dies gilt beispielsweise für 6-Thioguanin, das seit langem zur Behandlung von
verschiedenen Formen der Leukämie bekannt ist (US 2,697,709). In neuerer Zeit werden
die immunsuppresiven Effekte von 6-Thioguanin zur Induktion und Aufrechterhaltung der
Remission von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen genutzt (M. C. Dubinsky,
Gastroenterology 118, Nr. 4, Suppl. 2, A 891, Abstract Nr. 4929 (2000)).
Pharmakokinetikstudien zeigen, daß die Resorption ungenügend und von Patient zu Patient
stark schwankend ist (Martindale, 32nd Ed., S. 566).
Eine weitere bekannte Klasse Wirkstoffe zur Behandlung von entzündlichen
Darmerkrankungen sind die Corticosteroide, wie insbesondere Budesonid. Auch hier kommt
es auf eine genügende, d. h. schnelle und gleichmäßige Verteilung und Verfügbarkeit über
große Flächen (Wirkflächen) an.
Eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der Resorption bzw. Verfügbarkeit
insbesondere von schwer löslichen oder schwer benetzbaren pharmazeutischen
Wirkstoffen wurde bereits beschrieben. (Revue-Arbeit zu Cyclodextrin, Ch. E. Strattan,
Pharm. Technol. Internat. 16 (1992) Teil I S. 45-49, Teil II S. 68-74.)
Es besteht jedoch weiterhin ein Bedürfnis nach pharmazeutischen Formulierungen, die die
Resorption bzw. Verfügbarkeit von Wirkstoffen im Körper verbessern, insbesondere die
Resorption bzw. Verfügbarkeit von schwer löslichen oder schwer benetzbaren Wirkstoffen.
Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine pharmazeutische Formulierung
zur Verabreichung eines Wirkstoffs zur Verfügung zu stellen, die die Nachteile der im Stand
der Technik bekannten Formulierungen nicht aufweist. Es sollen insbesondere
Formulierungen zur Verfügung gestellt werden, die eine rasche und gleichmäßige
Resorption des Wirkstoffs in den Körper bzw. Verfügbarkeit des Wirkstoffs am Wirkort
ermöglichen, selbst wenn der Wirkstoff an sich schwer löslich und/oder schwer benetzbar
ist. Die Formulierungen sollen auch gute Voraussetzungen für eine optimale topische
Wirksamkeit des Wirkstoffs im Darmbereich durch eine möglichst großflächige Verteilung im
Darmbereich schaffen.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß durch Adsorption des Wirkstoffs an ein
hydrophiles Dispergiermittel diese Aufgabe gelöst wird. Auch schwer lösliche Wirkstoffe
können hierdurch schnell und gleichmäßig in feinstdisperser bzw. kolloidaler Form am
Wirkort freigesetzt werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit eine pharmazeutische Formulierung, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wirkstoff an ein hydrophiles Dispergiermittel adsorbiert vorliegt.
Die Adsorption des Wirkstoffs an ein hydrophiles Dispergiermittel führt zu einer
feinstdispersen oder kolloidalen Freisetzung des Wirkstoffs und damit zu der gewünschten
raschen, feinstdispersten gleichmäßigen Verteilung des Wirkstoffs am vorgesehenen
Wirkort. Hierdurch wird insbesondere eine optimale topische Wirksamkeit über weite
Oberflächen der Darmschleimhaut bzw. über die gesamte Darmwandoberfläche erreicht.
Erfindungsgemäß können auch Wirkstoffe rasch kolloidal und gleichmäßig am Wirkort
verteilt werden, die ansonsten unter den Bedingungen des Wirkorts nur schwer löslich oder
benetzbar sind.
Unter "schwer löslicher oder schwer benetzbarer Wirkstoff" wird vorliegend jeder Wirkstoff
verstanden, der in Intestinalflüssigkeiten zur Erreichung der gewünschten Wirkung nicht
oder nicht ausreichend löslich ist (z. B. löslich im Verhältnis 1 : 100-1 : 10.000) bzw. dessen
Löslichkeitsgeschwindigkeit aufgrund seiner schlechten Benetzbarkeit durch
Intestinalflüssigkeiten zu gering ist, um die gewünschte Wirkung in der notwendigen Zeit zu
erreichen. Für die Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa und
Morbus Crohn gehören hierzu 6-Thioguanin und Corticosteroide wie beispielsweise
Budesonid. 6-Thioguanin und Budesonid sind für die erfindungsgemäße pharmazeutische
Formulierung bevorzugt.
Die vorliegende pharmazeutische Formulierung eignet sich jedoch nicht nur für die
Verabreichung topisch wirksamer Arzneistoffe im Darm, sondern auch für die
Verabreichung anderer Arzneistoffe, die für die Entfaltung ihrer Wirksamkeit vom Körper
resorbiert werden müssen, deren Resorption jedoch aufgrund ihrer ungenügenden
Löslichkeit oder Löslichkeitsgeschwindigkeit nicht ausreichend ist.
Vorzugsweise liegt die erfindungsgemäße pharmazeutische Formulierung in Form eines
peroral verabreichbaren, festen Arzneimittels vor.
In der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Formulierung ist der Wirkstoff an ein
hydrophiles Dispergiermittel adsorbiert. Die kolloidale Freisetzung des Wirkstoffs wird
dadurch erreicht, daß er möglichst fein verteilt an ein geeignetes hydrophiles
Dispergiermittel adsorbiert ist. Besonders bevorzugt ist der Wirkstoff kolloiddispers an dem
hydrophilen Dispergiermittel adsorbiert.
Als hydrophiles Dispergiermittel eignet sich jedes pharmazeutisch verträgliche hydrophile
Suspendierungshilfsmittel, das die Wirksamkeit des Wirkstoffs nicht negativ beeinflußt und
das sich rasch in Intestinalflüssigkeiten verteilt, vorzugsweise löst. Als Dispergiermittel
eignen sich beispielsweise hydrolysierte Stärke, Dextrin, Dextran, kolloidales Siliciumdioxid,
hydrolysierte Gelatine und wasserlösliche Celluloseether (z. B. Na-Carboxymethylcellulose).
Hydrolysierte Gelatine (vorteilhaft mit Molekulargewicht 5.000-30.000, vorzugsweise
7.000-20.000) wird erfindungsgemäß bevorzugt. Die hydrolysierte Gelatine liegt bevorzugt
als feines, porenreiches, sprühgetrocknetes Pulver vor.
Das Mengenverhältnis von Wirkstoff zu hydrophilem Dispergiermittel kann vom Fachmann
in Abhängigkeit von den gewünschten Eigenschaften der pharmazeutischen Formulierung
frei gewählt werden. Beispielsweise kann das Gewichtsverhältnis von Wirkstoff zu
hydrophilem Dispergiermittel im Bereich 1 : 0,5 bis 1 : 20 liegen, vorzugsweise im Bereich von
1 : 1 bis 1 : 10 und besonders bevorzugt von 1 : 1 bis 1 : 5.
Wenn die erfindungsgemäße pharmazeutische Formulierung zur Verabreichung eines
topisch an der Darmschleimhaut wirkenden Arzneistoffs bestimmt ist, kann sie
beispielsweise mit einem enterischen Überzug versehen sein, um eine vorzeitige
Freisetzung des Wirkstoffs im Magen zu verhindern. Magensaftresistente Überzugslacke für
enterische Arzneimittel sind im Stand der Technik bekannt (z. B. EP-A-0 453 001).
Alternativ oder zusätzlich kann die erfindungsgemäße pharmazeutische Formulierung das
Wirkstoffadsorbat in Mischung mit einem magensaftunlöslichen, darmsaftlöslichen
Bindemittel enthalten. Entsprechende Bindemittel sind beispielsweise (Meth)acrylsäure-
Copolymere, Celluloseacetatphthalat, Methylhydroxypropylcellulosephthalat,
Methylhydroxypropylcellulosesuccinat und Polyvinylacetatphthalat. Diese Bindemittel bilden
eine Matrix, aus der das Wirkstoffadsorbat verzögert freigesetzt wird. Weitere geeignete
matrixbildende Polymere sowie Verfahren zur Herstellung entsprechender Formulierungen
sind beispielsweise in der DE 197 32 903 A1 offenbart.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Formulierung eignet sich insbesondere zur
Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis
Ulcerosa, sowie der collagenen Colitis und der mikroskopischen oder lymphocytären Colitis
in deren aktiver und chronischer Phase und zur Behandlung von Folgeerkrankungen und
Begleiterkrankungen wie der primären sklerosierenden Cholangitis (PSC) und zur
Verhinderung des Wiederauftretens dieser Erkrankung (Remissionserhalt). Des weiteren
eignet sich diese Formulierung zur Therapie autoimmuner Lebererkrankungen wie
autoimmune Hepatitis (AIH), primär biliäre Zirrhose (PBC), primär sklerosierende
Cholangitis (PSC) und autoimmune Cholangitis (AIC), sowie deren Overlap-Syndrome (AIH-
PBC, AIH-PSC, AIH-AIC) insbesondere auch in der Kombination mit Ursodeoxycholsäure
und/oder Glucocorticosteroiden. Durch die besonders gute Verteilung des Wirkstoffs im
Darm ist es zudem möglich, die zur Behandlung der Erkrankung notwendige Menge des
Wirkstoffs zu erniedrigen und somit die Zahl und Schwere der auftretenden
Nebenwirkungen zu verringern.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit auch die Verwendung des vorstehend
beschriebenen Wirkstoff-Adsorbats zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von
entzündlichen Darmerkrankungen, zur Prävention dieser Erkrankungen und zur
Verhinderung des Wiederauftretens dieser Erkrankungen oder daraus entstehender
Folgeerkrankungen sowie möglicher Begleiterkrankungen.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen hydrophilen Adsorbats wird zunächst der Wirkstoff
möglichst fein verteilt an das hydrophile Dispergiermittel adsorbiert. Hierfür kann der
Wirkstoff zunächst in einem geeigneten Lösungsmittel wie z. B. Aceton, Ethanol,
Methylenchlorid etc. gelöst werden. Diese Lösung kann mit der geeigneten Menge des
gewünschten hydrophilen Dispergiermittels versetzt werden, wodurch der Wirkstoff auf das
Dispergiermittel aufgezogen bzw. an dieses adsorbiert wird. Hierdurch wird die
erfindungsgemäß bevorzugte kolloiddisperse Adsorption des Wirkstoffs an dem hydrophilen
Dispergiermittel erreicht. Das feuchte Adsorbat kann anschließend durch Trocknen vom
Lösungsmittel befreit werden.
Alternativ kann die Adsorption des Wirkstoffs an dem gewünschten hydrophilen
Dispergiermittel beispielsweise auch durch intensives Verreiben des Wirkstoffs mit dem
Dispergiermittel erfolgen. Hierzu eignen sich beispielsweise bekannte Taumelmischer,
Turbula-Mischer und Trommelmischer, in denen der Wirkstoff und das hydrophile
Dispergiermittel beispielsweise für 2-30 Minuten, vorzugsweise 5-15 Minuten intensiv
miteinander vermischt werden.
Vorzugsweise liegt die erfindungsgemäße pharmazeutische Formulierung als Granulat oder
Aggregat vor, da diese sich noch vor der Freisetzung des Wirkstoffs im Darm verteilen und
so zu einer großflächigen Verteilung des Wirkstoffs beitragen.
In einer weiteren Ausführungsform können die Granulate oder Aggregate in Tabletten oder
Gelatinekapseln enthalten sein.
Das erfindungsgemäße Wirkstoffadsorbat kann entweder direkt zu der gewünschten
pharmazeutischen Formulierung weiterverarbeitet werden oder vorzugsweise in einer
zweiten Stufe, beispielsweise um eine verzögerte Freisetzung dieses hydrophilisierten,
normalerweise schlecht löslichen Wirkstoffs zu erreichen, in eine magensaftunlösliche,
darmsaftlösliche Matrix eingebettet werden. Hierdurch wird erreicht, daß der normalerweise
schwerlösliche Wirkstoff durch die Hydrophilisierung kolloidal freigesetzt wird und die
Geschwindigkeit dieser Freisetzung durch die magensaftunlösliche, darmsaftlösliche Matrix
gesteuert wird.
Fig. 1 zeigt die Dissolutionsgeschwindigkeit von Budesonid aus einer erfindungsgemäßen
Budesonid-Gelita Sol-Formulierung im Verhältnis 1 : 2,5.
Fig. 2 zeigt die Dissolutionsgeschwindigkeit von Budesonid aus einer erfindungsgemäßen
Budesonid-Gelita Sol-Formulierung im Verhältnis 1 : 5.
Fig. 3 zeigt die Dissolutionsgeschwindigkeit von Budesonid aus einer nicht
erfindungsgemäßen Budesonid-Lactose-Formulierung im Verhältnis 1 : 1.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne sie jedoch darauf
einzuschränken.
100 g fein pulverisiertes Thioguanin oder Budesonid werden in einem geeigneten
Taumelmischer (Turbula-Mischer, Trommelmischer, etc.) während 2 Minuten bis zu einer
halben Stunde, vorzugsweise 5 Minuten bis zu einer Viertelstunde, intensiv mit 400 g (oder
100 g bis 1.000 g) hydrolysierter, sprühgetrockneter Gelatine (Gelita Sol) mit einem
Molekulargewicht von ca. 10.000 (oder 5.000 bis 10.000 oder 13.000 bis 20.000) gemischt
und anschließend durch ein Sieb von 0,8 mm Maschenweite (oder 0,6 bis 1,0 mm) gesiebt.
Die Wirkstoffe, z. B. Thioguanin oder Budesonid werden in einem geeigneten Lösungsmittel,
z. B. Methylenchlorid gelöst. Hydrolysierte Gelatine wird mit dem gelösten Wirkstoff im
Verhältnis 5 : 1 befeuchtet. Das Lösungsmittel wird abgedampft. Das erhaltene Wirkstoff-
Adsorbat kann zu beliebigen pharmazeutischen Formulierungen wie z. B. Tabletten,
Granulaten, Kapseln, etc. weiter verarbeitet werden.
Die Dissolutionsgeschwindigkeit verschiedener gemäß Beispiel 1 hergestellter
Budesonidformulierungen wurden im 900 ml Phosphatpuffer bei pH 6,8 nach der USP
paddle-Methode (50 Upm, 37°C, n = 6) bestimmt. Als erfindungsgemäße Formulierungen
wurden Adsorbate von Budesonid an Gelita Sol im Verhältnis 1 : 2,5 und 1 : 5 getestet, als
Vergleichsformulierung eine Budesonid-Lactose-Verreibung im Verhältnis 1 : 1.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in den Fig. 1-3 dargestellt. Man erkennt, daß
die Dissolutionsgeschwindigkeit des Budesonids in Gegenwart von hydrolysierter Gelatine
signifikant erhöht ist.
Claims (13)
1. Pharmazeutische Formulierung, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff an ein
hydrophiles Dispergiermittel adsorbiert vorliegt.
2. Pharmazeutische Formulierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wirkstoff schwer löslich und/oder schwer benetzbar ist.
3. Pharmazeutische Formulierung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
schwer lösliche und/oder schwer benetzbare Wirkstoff ausgewählt ist aus der Gruppe
bestehend aus 6-Thioguanin und Corticosteroiden, wie Budesonid.
4. Pharmazeutische Formulierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das hydrophile Dispergiermittel ausgewählt ist aus der
Gruppe bestehend aus Stärke, Dextrin, Dextran, kollidalem Siliciumdioxid, hydrolysierter
Gelantine und wasserlöslichen Celluloseethern.
5. Pharmazeutische Formulierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formulierung den Wirkstoff und das hydrophile
Dispergiermittel in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 0,5 bis 1 : 20, vorzugsweise von 1 : 1 bis
1 : 5 enthält.
6. Pharmazeutische Formulierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formulierung zusätzlich ein magensaftunlösliches,
darmsaftlösliches Bindemittel in Mischung mit dem an dem hydrophilen Dispergiermittel
adsorbierten Wirkstoff enthält.
7. Pharmazeutische Formulierung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
magensaftunlösliche, darmsaftlösliche Bindemittel ausgewählt ist aus der Gruppe
bestehend aus (Meth)acrylsäure-Copolymeren, Celluloseacetatphthalat,
Methylhydroxypropylcellulosephthalat, Methylhydroxypropylcellulosesuccinat und
Polyvinylacetatphthalat.
8. Pharmazeutische Formulierung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Formulierung den an das hydrophile Dispergiermittel adsorbierten
Wirkstoff (Wirkstoffadsorbat) und das magensaftunlösliche, darmsaftlösliche Bindemittel in
einem Gewichtsverhältnis von Wirkstoffadsorbat zu Bindemittel von 1 : 0,05 bis 1 : 10,
vorzugsweise 1 : 0,1 bis 1 : 5 enthält.
9. Pharmazeutische Formulierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie als Granulat oder Aggregat vorliegt.
10. Tabletten oder Kapseln, dadurch gekennzeichnet, daß sie Granulat oder Aggregate
nach Anspruch 9 enthalten.
11. Verwendung der pharmazeutischen Formulierung gemäß einem der Ansprüche 1-9
zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen,
zur Prävention dieser Erkrankungen und zur Verhinderung des Wiederauftretens dieser
Erkrankungen oder daraus entstehender Folgeerkrankungen sowie möglicher
Begleiterkrankungen.
12. Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Formulierung nach einem der
Ansprüche 1-9, worin der Wirkstoff in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst und an das
hydrophile Dispergiermittel adsorbiert wird oder der Wirkstoff durch intensives Mischen mit
dem hydrophilen Dispergiermittel an dieses adsorbiert wird.
13. Verwendung eines hydrophilen Dispergiermittels, insbesondere von hydrolysierter
Gelatine zur Verbesserung der Dissolution von pharmazeutischen Wirkstoffen.
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