DE10058101A1 - Latentwärmespeicherkörper, Verfahren zur Herstellung eines Latentwärmespeicherkörpers, Verfahren zur Herstellung eines folienartigen Latenwärmespeicherkörpers und Verfahren zum Beschichten eines Trägermaterials - Google Patents

Latentwärmespeicherkörper, Verfahren zur Herstellung eines Latentwärmespeicherkörpers, Verfahren zur Herstellung eines folienartigen Latenwärmespeicherkörpers und Verfahren zum Beschichten eines Trägermaterials

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Latentwärmespeicherkörper mit einem äußeren Schalenkörper aus einem spritztechnisch verarbeitbaren Hartkunststoff oder Elastomer, insbesondere thermoplastischen Elastomer, und einer im Inneren des Schalenkörpers befindlichen Füllung aus Latentwärmespeichermaterial, das einen eine Temperaturspanne von unterhalb bis oberhalb der Phasenwechseltemperatur umfassenden Temperatur-Arbeitsbereich besitzt, und schlägt zur Erzielung eines verbesserten Latentwärmespeicherkörpers vor, dass das Latentwärmespeichermaterial im Temperatur-Arbeitsbereich, unabhängig von der Temperatur, eine gelatine- oder festkörperartige Masse ist und mittels Zweikomponenten-Spritzverfahren in das Innere des Schalenkörpers eingebracht ist.

Description

Die Erfindung betrifft zunächst einen Latentwärme­ speicherkörper mit einem Schalenkörper aus einem spritz­ technisch verarbeitbaren Kunststoff und einer im Inne­ ren des Schalenkörpers befindlichen Füllung aus Latent­ wärmespeichermaterial, dass einen eine Temperaturspanne von unterhalb bis oberhalb der Phasenwechseltemperatur umfassenden Temperatur-Arbeitsbereich besitzt.
Derartige Latentwärmespeicherkörper sind bereits in verschiedenen Ausgestaltungen bekanntgeworden. Es wird beispielsweise auf die DE 25 52 698 A1 verwiesen. Die bekannten Latentwärmespeicherkörper sind jedoch noch nicht in jeder Hinsicht zufriedenstellend. Neben einem relativ aufwendigen Herstellverfahren wird auch eine inhomogene Wärmeabgabe und -aufnahme bemängelt. Dies jedenfalls dann, wenn, was in der Regel bei derartigen Latentwärmespeicherkörpern erforderlich ist, nur eine Teilfüllung des Inneren des Schalenkörpers vorliegt.
Hiervon ausgehend beschäftigt sich die Erfindung mit der Aufgabe, einen verbesserten Latentwärmespeicher­ körper anzugeben.
Diese Aufgabe ist zunächst und im Wesentlichen dadurch gelöst, dass das Latentwärmespeichermaterial im Tempera­ tur-Arbeitsbereich, unabhängig von der Temperatur, eine gelatine- oder festkörperartige Masse ist und mittels Zweikomponenten-Spritzverfahren in das Innere des Scha­ lenkörpers eingebracht ist. Unter Temperatur-Arbeitsbereich wird diejenige Temperaturspanne verstanden, wel­ che das die Latentwärmespeicherung und -abgabe erbrin­ gende Phasenwechselmaterial, wie etwa Paraffin oder ein Salz, üblicherweise in einem Speicherzyklus durchläuft. Diese Temperaturspanne kann verschiedenartig sein, da das Phasenwechselmaterial hinsichtlich unterschiedli­ cher Phasenwechseltemperaturen je nach Einsatzzweck ausgewählt sein kann. Wenn die Phasenwechseltemperatur beispielsweise bei 60°C liegt, kann man als Tempera­ tur-Arbeitsbereich den Bereich von etwa 70°C bis unter 60°C, sei es bis hin zur Umgebungstemperatur oder noch tiefer, ansprechen. Dadurch, dass das Latentwäriespei­ chermaterial eine gelatine- oder festkörperartige Masse ist, ist eine sehr homogene Wärmeaufnahme- und Wärmeab­ gabe-Charakteristik des Latentwärmespeicherkörpers insgesamt einfach zu erreichen. Der äußere Schalenbe­ reich kann vollständig geschlossen sein. Dies kann beispielsweise durch ein Nachspritzen von dem Schalen­ körper bildendem Kunststoffmaterial erfolgen, nachdem dieses zunächst bereits einmal zur grundsätzlichen Ausbildung des Schalenkörpers in einem ersten Schritt eingespritzt worden ist und in einem zweiten Schritt das Latentwärmespeichermaterial eingespritzt worden ist. Alternativ kann aber auch eine Erstreckung des Latentwärmespeichermaterials bis in den äußeren Schalen­ körper gegeben sein. Diese Erstreckung kann zwar grund­ sätzlich noch von einem pfropfenartigen Teil überdeckt sein, aber auch nach außen freiliegen, unter Bildung eines Teils der Außenfläche des Latentwärmespeicher­ körpers.
Es ist auch bevorzugt, dass das Latentwärmespeicherma­ terial den Schalenkörper unabhängig von der Temperatur innerhalb des Temperatur-Arbeitsbereichs vollständig ausfüllt. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass das Latentwärmespeichermaterial mit einer Temperatur weit oberhalb der Phasenwechseltemperatur des jeweils verwendeten Phasenwechselmaterials in den Schalenkörper eingebracht, insbesondere eingespritzt wird, und zwar mit einem derartigen Druck, dass auch nach Erkalten des Latentwärmespeichermaterials, auf eine Temperatur unter­ halb der Phasenwechseltemperatur, noch eine vollständi­ ge Ausfüllung des Schalenkörpers gegeben ist. Insbeson­ dere ist so auch erreicht, dass im Temperaturarbeitsbe­ reich des Latentwärmespeichennaterials dieses annähernd drucklos oder nur mit einem geringen Überdruck inner­ halb des Schalenkörpers aufgenommen ist.
Als Latentwärmespeichermaterial eignet sich im vorlie­ genden Zusammenhang insbesondere ein solches auf bei­ spielsweise Paraffinbasis, das einen Anteil an einem Copolymer, wie beispielsweise einem Triblock-, Radial­ block- und/oder Multiblock-Copolymer enthält. Das bei­ spielsweise Paraffin als Phasenwechselmaterial erbringt hierbei hauptsächlich die gewünschte Latentwärmespei­ chercharakteristik. Das Latentwärmespeichermaterial kann dann auch noch unterschiedliche weitere Bestandtei­ le wie etwa ein Ölbindemittel und/oder einen Anteil an Titandioxid und/oder einen Kohlenstoff- oder Grafitan­ teil aufweisen. Darüber hinaus ein Metallpulver wie etwa Aluminiumpulver. Darüber hinaus können auch in Kapillaren von in das Latentwärmespeichennaterial ein­ gemischten Kapillarkörpern mikrowellenaktive Stoffe enthalten sein. Weiter können dem Latentwärmespei­ chermaterial auch Kurzfasern beigemischt sein.
Hinsichtlich der Ölbindemittel werden bevorzugt nur oder jedenfalls solche eingesetzt, welche kurzkettige CH-Moleküle binden, in Bezug auf Paraffin solche, die Anteile mit einem Schmelzpunkt von 40°C oder weniger aufnehmen. Beispielsweise kann hierzu ein Polyolefin eingesetzt werden. Insbesondere ein polymerisiertes Polyolefin. Geeigneterweise ein solches aus der Stoff­ gruppe der Alkine. Vorzugsweise ein C-10-Alpha-Olefin. Insbesondere ein Polyolefin wie es unter dem Handelsna­ men "Vybar" bekannt ist. Es handelt sich hierbei um einen fertig polymerisierten Äthylen-Kohlenwasserstoff. Andererseits kann dieses Ziel auch beispielsweise durch einen Anteil an pyrogener Kieselsäure erhalten werden. Derartige Kieselsäure ist beispielsweise unter dem Handelsnamen EROSIL bekannt. Auch kann das genannte Polyolefin und die genannte pyrogene Kieselsäure kombi­ niert eingesetzt werden. Bei Verwendung der genannten Kieselsäure ergibt sich noch der zusätzliche Vorteil, dass sich gleichzeitig eine gewisse Verdickungs- bzw. Tixotropiewirkung des geschmolzenen Latentwärmespei­ chematerials einstellt. Zudem kann die Kieselsäure die mechanischen Eigenschaften des - erstarrten - Latent­ wärmespeichermaterials, wie Zugfestigkeit, Weiterreißfe­ stigkeit und Einreißfestigkeit deutlich verbessern. Dies wird darauf zurückgeführt, dass eine solche Kiesel­ säure als Verstärkerfüllstoff auf die Copolymere bzw. Blockpolymere einwirkt. Der Anteil an Ölbindemittel bezogen auf die Gesamtmasse des Latentwärmespeicherma­ terials kann zwischen 0,1 und 20 Massenprozent liegen. Im Rahmen vorliegender Anmeldung ist der Begriff Massen­ prozent ausgehend von der Basismenge des Phasenwechsel­ materials, also beispielsweise des Paraffins gewählt. Beispielsweise führen 100 g Paraffin zuzüglich 20 Mas­ senprozent Beimengung zu 100 g Paraffin zuzüglich 20 g Beimengung. Der Anteil an Ölbindemittel ergibt sich aber auch aus dem damit verfolgten Zweck: Der Anteil ist so gewählt, dass die beispielsweise gewünschte trockener Einstellung erreicht oder auch nur gerade erreicht ist.
Hinsichtlich eines Anteils an Metallpulver ist insbe­ sondere Titanoxid, hier wiederum insbesondere Titan­ dioxid oder Titan-IV-Oxyd bevorzugt. Überraschend hat sich gezeigt, dass die Oberflächengüte des erstarrten Latentwärmespeichermaterials deutlich verbessert ist. Insbesondere wenn das Latentwärmespeichermaterial in Extruder- oder Spritzgußmaschinen verarbeitet wird. Zudem konnte eine vorteilhafte Zähigkeit des Latent­ wärmespeichermaterials beobachtet werden. Bezüglich Titandioxyd wirken sich schon Anteile von bis zu einem Massenprozent sehr wesentlich im Hinblick auf die vorge­ nannten Materialeigenschaften aus.
Weiterhin alternativ oder kombinativ zu den vorgenann­ ten Anteilen kann das Latentwärmespeichennaterial auch einen Kohlenstoff- oder Grafitanteil aufweisen. Kohlen­ stoff kann in jeder der bekannt Modifikationen zum Einsatz kommen. Der Kohlenstoff-/Grafitanteil ist insbe­ sondere vorteilhaft im Hinblick auf eine Mikrowellenem­ pfindlichkeit des Latentwärmespeichermaterials. Diese Mikrowellenempfindlichkeit kann über den Anteil an Grafit sehr gut eingestellt werden. Bevorzugt wird Grafit in Form von Grafitpulver eingesetzt. Darüber hinaus ist ein solcher Grafitanteil auch vorteilhaft hinsichtlich der damit erreichten verbesserten Wärme­ leiteigenschaften. Die Aufheizung des Latentwärmespei­ chermaterials wird vorteilhaft beeinflusst.
Weiterhin alternativ oder kombinativ zu den vorgenann­ ten Anteilen, insbesondere auch alternativ oder kombina­ tiv zu dem vorgenannten Grafit, kann das Latentwärme­ speichermaterial auch in Kapillaren von eingemischten Kapillarkörpern enthaltene mikrowellenaktive Stoffe enthalten. Über die Korngrößenverteilung solcher eine Kapillarstruktur aufweisender Körper lässt sich die Gleichmäßigkeit des Aufheizvorganges in einer Mikrowel­ le steuern. Je feiner die Verteilung, desto besser verläuft der Aufheizvorgang. Diese mikrowellenaktive Stoffe können beispielsweise eine der bekannten, Dipol­ eigenschaften besitzenden, höhersiedenden Flüssigkeiten sein. Insbesondere kann es sich auch um hochsiedende Alkohole handeln. Aufgrund der unterschiedlichen Ober­ flächenspannungen des Latentwärmespeichermaterials einerseits, gegebenenfalls auch mit einem oder mehreren der genannten Zusätze und der Alkohole, des Wassers etc. andererseits, findet auch kein Austausch etwa im Zuge des Durchlaufens verschiedener Erwärmungs- und Abkühlungszyklen zwischen dem Latentwärmespeicherma­ terial und etwa dem Alkohol statt. Insbesondere ist auch vorteilhaft, diese Kapillarkörper mit dem bei­ spielsweise darin enthaltenen Alkohol, es kann sich aber auch beispielsweise lediglich um Wasser handeln, im Zuge eines Extrudierens des hier zugrunde liegenden Latentwärmespeichermaterials beizumengen. Es kann sich bei dem mikrowellenaktiven Stoff auch um eine niedrig­ siedende Flüssigkeit, beispielweise niedrigsiedenden Alkohol, handeln. Etwa dann, wenn die Empfindlichkeit für Mikrowellen des Latentwärmespeichennaterials nach einem oder wenigen Einsätzen verschwinden soll. Bei­ spielsweise kann dies der Fall sein, wenn ein Fertig­ teil aus diesem Latentwärmespeichermaterial an seine zukünftige Wirkform angepasst werden soll, z. B. durch Erhitzen bis zur plastischen Verformbarkeit, ohne dass diese später durch erneute Mikrowelleneinstrahlung unbeabsichtigt und unkontrolliert erneut soweit erhitzt wird. Beispiel für einen niedrigsiedenden Alkohol ist etwa Methanol und für einen hochsiedenden Alkohol etwa Dekanol. Auch das bereits genannte Grafit eignet sich als mikrowellenaktiver Stoff.
Ein weiteres wesentliches Zusatzmittel besteht in Kurz­ fasern, die dem Latentwäriespeichermaterial beigemengt werden können. Es kann sich insbesondere um nicht selbst saugende Fasern handeln, die aufgrund ihrer inneren Struktur, zum Beispiel durch eine geschlossene Struktur, die mit Glasbläschen, ähnlich einem ge­ schlossenporigen Schaumstoff, gefüllt ist, oder um mechanische Federelemente (z. B. mikroskopisch kleine Spiralen), welche Fasern oder Federelemente in der Lage sind, durch Ausdehnung des Paraffin entstehende mechani­ sche Spannungen aufzunehmen und sich bei abnehmender Druckbeaufschlagung jeweils reversibel zu entspannen. Mit solchen Kurzfasern und/oder metallischen Elementen, wie kleinen Spiralfedern, kann ein aus diesem Latent­ wärmespeichermaterial hergestelltes Formteil nicht nur innere Spannungen aufnehmen, sondern es ergeben sich auch hinsichtlich einer Schallschutzwirkung überra­ schend vorteilhafte Eigenschaften. Derartige Elemente, insbesondere die genannten Kurzfasern, absorbieren umgewandelte Schallenergie durch mechanische Verformung und Labyrinthbildung. Bei den Kurzfasern kann es sich beispielsweise um Kunststofffasern wie Polyamidfasern, Polypopylenfasern etc. handeln. Die Elemente, insbeson­ dere die Kurzfasern, können eine Längenerstreckung von etwa 0,1-2 mm aufweisen.
Die Elemente können auch bei Einbringung in das Latent­ wärmespeichermaterial elastisch geweitet oder kompri­ miert sein. So kann dem Latentwärmespeichermaterial eine gewünschte Vorspannung aufgeprägt werden. Die Elemente selbst können auch Hohlkörper, beispielsweise luftgefüllte Hohlkörper sein. Es kann sich auch um elastisch reversible Elemente, etwa in Form von Kugeln, wie insbesondere Gummikugeln, handeln.
Hinsichtlich des Paraffins können grundsätzlich alle bekannten Paraffinarten zum Einsatz kommen. So insbeson­ dere Makroparaffine, Intermedia-Paraffine und mikrokri­ stalline Wachse. Diese können auch, soweit nicht gerade eine trockene Einstellung gewünscht ist, bewusst flüssi­ ge Komponenten (niedrigschmelzende n- und Iso-Alkane sowie Naphtene) aufweisen. Es kann auch eine spezielle Schnittlegung ausgesucht werden, die so gewählt ist, dass sie vergleichsweise eng ist. Eine enge Schnittleg­ ung bedeutet, dass nur Kettenlängen weniger Zahlen umfasst sind. Beispielsweise C14 bis C16 oder C20 bis C23.
Da bekanntlich, jedenfalls im großtechnischen Maßstab, wenn keine ganz besonderen Vorkehrungen getroffen wer­ den, sich die Schnittlegung immer im Sinne einer Häufig­ keitsverteilung ergibt, bedeutet die vorstehend erläu­ terte Maßnahme, dass jedenfalls der weitaus größere Anteil einer gegebenen Menge Phasenwechselmaterials aus den wenige Zahlen umfassende Kettenlängen gebildet ist. Im Einzelnen wird die Schnittlegung nach der erwünsch­ ten Schmelztemperatur bzw. Phasenwechseltemperatur vorgenommen. Darüber hinaus hat es sich als noch beson­ ders vorteilhaft erwiesen, die geradzahligen, normalen C-Ketten (n-Alkane) zu bevorzugen. Diese weisen in der benannten Isolierung ein überraschend hohes Wärmespei­ chervermögen bei Phasenwechsel auf.
Alternativ oder zusätzlich zu den durch Vakuumdestilla­ tion erzielten Paraffinen können auch synthetische Paraffine im Fischer-Tropsch-Verfahren gewonnene Paraf­ fine, zum Einsatz kommen. Diese sogenannten FT-Paraffi­ ne bestehen vornehmlich nur aus Normal-Praffinen. Mehr als 90% sind gewöhnlich n-Alkane. Der Rest sind Iso- Alkane. Die Kettenlänge liegt bei C30 bis etwa C100, bei einer Gradation (auch Erstarrungspunkt, EP) von ca. 68°C bis ca. 105°C. Zu den FT-Paraffinen allgemein wird auch beispielsweise auf die Literaturstelle A. Kühnle in Fetten, Seifen, Anstrichmittel 1982, Seiten 156- 162 verwiesen.
Hinsichtlich der Copolymere die bei dem hier oben ange­ sprochenen Latentwärmespeichermaterial zum Einsatz kommen können, kann es sich im Einzelnen um unterschied­ liche Polymere handeln. Etwa Diblock-, Triblock-, Radi­ alblock- und Multiblock-Copolymere. Besonders bevorzugt ist der Einsatz eines als Kraton, insbesondere "Kraton G" bekannten Copolymers. Es handelt sich um thermoplast­ isches Gummi. Das Diblock-Copolymer kann in weiterer Einzelheit aus Styrolen und/oder Butylen und/oder Äthy­ len und/oder Propylen bestehen. Diese Polymere ergeben ein kreuzvernetztes, steifes Gel. Das Latentwärmespei­ chermaterial nimmt insgesamt diese Erscheinungsform an. Dies ist dadurch erreicht, dass die Block-Copolymere ein dreidimensionales Netzwerk ausbilden, durch physika­ lische Querverbindungen. Die Querverbindungen treten bei diesen Block-Copolymeren auf durch Ausbildung von submikroskopisch kleinen Partikeln eines Partikelbloc­ kes, der auch als Domäne angesprochen werden kann. Die Kreuzverbindung dieser unlösbaren Domänen kann durch Faktoren erreicht werden, welche die Kreuzverbindungs­ dichte des Netzwerkes beeinflussen, einschließlich der Länge von unlösbaren Blockdomänen, der Länge von lösba­ ren Blockdomänen und der Anzahl von kreuzverbundenen Orten.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung eines Latentwärmespeicherkörpers mit einem eine Außenfläche aufweisenden äußeren Schalenkörper aus einem spritztechnisch verarbeitbaren Hartkunststoff oder thermoplastischen Elastomer, und einer im Inneren des Schalenkörpers befindlichen Füllung aus Latent­ wärmespeichermaterial, wobei der Schalenkörper im Kunst­ stoffspritzverfahren hergestellt wird.
Um hier eine rationelle Herstellung zu erreichen, schlägt die Erfindung vor, dass der Schalenkörper zusam­ men mit der Füllung im Zweikomponenten-Kunststoffspritz­ verfahren hergestellt wird, wobei die Füllung ein Pha­ senwechselmaterial und einen Anteil an Copolymer, wie beispielsweise einem Triblock-, Radialblock- und/oder Multiblock-Copolymer, aufweist.
Im Einzelnen wird hinsichtlich der Copolymere auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen. Desgleichen hin­ sichtlich des Phasenwechselmaterials, dass beispielswei­ se ein Paraffin, wie es in den Einzelheiten erläutert worden ist, ein Salz oder dergleichen sein kann.
Hinsichtlich des Verfahrens ist weiterhin bevorzugt, dass die Verarbeitung des Latentwärmespeicherma­ terials bei einer Temperatur zwischen ca. 50°C und ca. 250°C vorgenommen wird. Hierbei ist auch von Bedeutung, mit welchem Spritzdruck gearbeitet wird, da sich eine Verflüssigung oder flüssigkeitsähnliche Charakteristik des Latentwärmespeichermaterials in der genannten Zusam­ mensetzung auch durch hohe Scherkräfte einstellt.
Weiter ist hinsichtlich des Spritzverfahrens bevorzugt, dass die Verspritzung des Phasenwechselmaterials ohne Staudruck vorgenommen wird. Auch ist es bevorzugt, dass das Phasenwechselmaterial in der Spritzmaschine mit einem Extruder gefördert wird, dessen Heizungen, gegebe­ nenfalls bis auf eine in Förderrichtung letzte Heizung, inaktiviert sind bzw. nicht vorhanden sind. Wenn es auch erforderlich ist, dass das Phasenwechselmaterial beim eigentlichen Verspritzen einen flüssigkeitsähnli­ chen Zustand aufweist, kann dieser Zustand im Extruder hinsichtlich der Förderwirkung nachteilig sein.
Der eingangs genannte Gegenstand, bestehend aus dem Schalenkörper und der Füllung wie auch das Verfahren zur Herstellung eines solchen Gegenstandes, wie es vorstehend beschrieben ist, kann hinsichtlich des Pro­ duktes zu sehr unterschiedlichen Gegenständen führen. Sie können platten- und schalenartig sein, lang und kurz, auch sehr klein, bis hin zu granulatartigen Kör­ pern, die beispielsweise Durchmesser von 2 oder mehr mm aufweisen. Daneben können sie neben der weiter unten noch im Einzelnen beschriebenen Kugelform, auch eine Rechteck- oder Quaderform aufweisen. Weiter auch ab­ gewinkelte Geometrien. Grundsätzlich alle solche Geome­ trien, die auch herkömmlich bereits im Zweikomponenten- Kunststoffspritzverfahren herstellbar sind.
Hinsichtlich der die Außenschale bildenden spritztech­ nisch verarbeitbaren Kunststoffe ist auf solche abge­ stellt, die jedenfalls für sich genommen, in einem Temperaturarbeitsbereich, keinen Phasenwechsel durchlau­ fen.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines folienartigen Latentwärmespeicher­ körpers, bestehend aus einem Latentwärmespeicherma­ terial, das einen Anteil an einem Copolymer, wie bei­ spielsweise einem Triblock-, Radialblock- und/oder Multiblock-Copolymer enthält. Zu den Einzelheiten wird auf vorstehende Ausführungen verwiesen.
Ein folienartiger Latentwärmespeicherkörper ist bislang noch nicht bekanntgeworden.
Die Erfindung stellt darauf ab, dass der Latentwärme­ speicherkörper im Walzverfahren dickenreduziert wird. Es wird also zunächst, etwa im Spritzverfahren, ein ver­ gleichsweise dicker Ausgangskörper hergestellt. Dieser wird dann mechanisch, eben durch Durchsetzung eines Walzenspaltes, dickenreduziert. Anschließend an das Walzverfahren kann auch eine Reckung des so erhaltenen gewalzten Latenwärmespeicherkörpers durchgeführt wer­ den. Hierzu kann der gewalzte Latentwärmespeicher­ körper beispielweise mittels Kluppen randgefasst werden und diese Kluppen dann so voneinander entfernt werden, dass eine Reckung und damit weitere Dickenreduzierung und -längung des Latentwärmespeicherkörpers erfolgt.
Das gewalzte und gegebenenfalls gereckte Latentwärme­ speichermaterial kann weiterhin durch Kühlwalzen in seiner zuvor erreichten Dicke fixiert werden. Denn das Walzen und auch das Recken wird unter erhöhter Tempera­ tur vorgenommen. Bei einer solchen erhöhten Temperatur, in der das Trägermaterial, in welches das Latentwärme­ speichermaterial als solches eingebunden ist, also etwa das Netzwerk aus den genannten Copolymeren, in einfa­ cher Weise plastisch verformbar ist. Durch das Kühlwal­ zen wird also das in einer solchen Temperatur befindli­ che Latentwärmespeichermaterial in seiner Temperatur reduziert und so gleichsam die erreichte Dicke "einge­ froren".
Das Walzen wird in einem Temperaturbereich vorgenommen, in welchem das Latentwärmespeichennaterial insgesamt eine teigige bis dickflüssig pastöse Konsistenz auf­ weist. Da die Copolymere unterschiedlich hinsichtlich ihrer Erweichungs- und Plastifizierungstemperatur einge­ stellt sein können, betrifft dies Temperaturbereiche von 50 bis hin zu 150 und 200°C. In einem konkreten Beispiel wurde eine Temperatur des Latentwärmespei­ chennaterials von 110° bis 120°C bei einer Walzentempe­ ratur von 140°C festgestellt. Nach dem Erkalten wird das Latentwärmespeichennaterial starr, bleibt jedoch leicht biegbar.
Im Weiteren betrifft die Erfindung auch einen folienar­ tigen Latentwärmespeicherkörper, hergestellt nach einem Verfahren in einer der Ausführungsformen, wie zuvor beschrieben.
Hinsichtlich des folienartigen Latentwärmespeicher­ körpers ist zudem noch bevorzugt, dass er wasserdampf­ diffusionsdurchlässig ausgebildet ist. Dies kann auf verschiedene Weise erreicht sein. In einer ersten Aus­ führungsform dadurch, dass der erhaltene folienartige Latentwärmespeicherkörper durchlöchert ist. Es kann sich um feine Durchgangsbohrungen, etwa in der Größen­ ordnung von einem Millimeter oder einem Bruchteil eines Millimeters bis hin zu mehreren Millimetern handeln.
Im Weiteren kann dem Latentwärmespeichermaterial insge­ samt oder dem Phasenwechselmaterial zum einen und dem Copolymer-Material zum anderen, ggf. jeweils gesonder­ te, Zusatzmittel zugegeben sein, die, etwa durch Beein­ flussung der Kristallstruktur zu Hohlräumen führen.
Es kann sich hier beispielsweise um Strukturadditive auf Basis von Polyalcylmethacrylaten (PAMA) und/oder Polyalcylacrylaten (PAA) als Einzelkomponenten oder in Kombination handeln. Hinsichtlich eines Phasenwechselma­ terials wie Paraffin, wurde beobachtet, dass sich hierbei auf Kristallebene Hohlkegel bilden, die nicht mehr zur Bildung von Netzwerken befähigt sind. Allgemein eignen sich als Strukturadditive auch Äthylen- Venylazetat-Copolymere (EVA), Äthylen-Propylen-Copoly­ mere (OCP) Dien-Styrol-Copolymere sowohl als Einzelkom­ ponenten als auch im Gemisch, sowie alkylierte Naph­ taline (Paraflow). Der Anteil der Strukturadditive fängt bei einem Bruchteil von Gewichtsprozenten, bezo­ gen auf das Latentwärmespeichermaterial insgesamt, realistischerweise etwa bei 0,01 Gewichtsprozenten an, und zeigt insbesondere bis zu einem Anteil von etwa 1 Gewichtsprozenten spürbare Veränderungen im Sinne einer Verbesserung der Durchströmbarkeit für Wasserdampf. Es kann aber auch ein höherer Anteil geeignet sein. In diesem Zusammenhang wird, insbesondere hinsichtlich der Strukturadditive, auf den Offenbarungsgehalt der WO 94/12588 Bezug genommen, der hiermit vollinhaltlich, auch zur Übernahme von Merkmalen aus dieser Offenbarung in Ansprüche vorliegender Anmeldung, mit einbezogen wird.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Beschichten eines Trägermaterials wie insbesondere eines Textilmaterials, mit einem Latentwärmespeicher­ material.
Um hier rationell und vorteilhaft eine Beschichtung zu erreichen, schlägt die Erfindung vor, dass das Latent­ wärmespeichermaterial, auf Basis beispielsweise von Paraffins ausgebildet, einen Anteil an einem Copolymer, wie beispielsweise einem Triblock-, Radialblock- und/oder Multiblock-Copolymer aufweist, welches Latent­ wärmespeichermaterial auf einen flüssigen Zustand er­ wärmt wird und in jedenfalls einem zähflüssigen Zustand auf das Trägermaterial aufgebracht wird. Dies kann beispielsweise durch einfaches Aufgießen und nachfolgen­ des Rakeln durchgeführt sein.
Alternativ hierzu kann auch vorgesehen sein, dass das genannte Latentwärmespeichennaterial als folienartig dünner Körper ausgebildet, gemeinsam mit dem Trägermate­ rial zur beschichtenden Verbindung mit diesem tiefgezo­ gen wird.
Weiter alternativ kann auch vorgesehen sein, dass das genannte Latentwärmespeichennaterial mittels eines Extruders mit Breitschlitzdüse auf das Trägermaterial beschichtend aufgebracht wird.
Das Trägermaterial als solches kann in sehr verschieden­ artiger Ausgestaltung vorliegen. Beispielsweise als nicht gewebtes Material oder Wirrfasermaterial, wie Vlies, weiter auch als Teppich, textiles Gewebe auf jeglicher Grundlage, etwa auf Grundlage von Baumwolle, Synthetikgewebe wie Nylon, Polyester etc. Glasfaser, Aramid- oder Kohlefaser, Wolle, Leinen, Papier usw.
In weiterer Einzelheit kann vorgesehen sein, dass das so beschichtete Trägermaterial einem Walzvorgang unter­ worfen wird, also insgesamt, in dem Verbund von Träger­ material und Latentwärmespeichermaterial, gewalzt wird. Es kann so eine innige Verbindung zwischen dem Trägerma­ terial und dem Latentwärmespeichermaterial erreicht bzw. verstärkt werden.
Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass der so er­ reichte Verbund, insbesondere unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die zuvor beschriebenen Verfahrens­ schritte notwendig unter erhöhter Temperatur durchgeführt wurden, gekühlt wird. Da es sich hierbei um Tempe­ raturen bis hin zu 250°C handeln kann und das Latent­ wärmespeichermaterial eben große Wärmemengen speichern kann, ist eine intensive Kühlung erforderlich. Grund­ sätzlich kann die Kühlung mittels Kühlwalzen bzw. Durch­ setzen eines Walzspaltes von Kühlwalzen durchgeführt werden.
Es kann sich aber auch empfehlen, nach einem Walzen mit nicht gekühlten oder leicht gekühlten Walzen das Latentwärmespeichermaterial bzw. den Verbund von Latentwärmespeichermaterial und Trägermaterial einer Kryokühlung zu unterziehen. Also einer Kühlung mittels flüssigem Stickstoff oder dergleichen. Dies kann geeigneterweise nicht mit Kühlwalzen sondern durch Durchsetzen eines Kühlbettes, auch durch Aufblasen von flüssigem Stückstoff beispielsweise erreicht werden. Gegenstand der Erfindung ist auch ein Latentwärmespei­ cherkörper mit einem äußeren Schalenkörper aus einem mittels eines Extruders verarbeitbaren Hartkunststoff oder Elastomer.
In diesem Zusammenhang schlägt die Erfindung vor, um einen einfach herstellbaren Latentwärmespeicherkörper zu erhalten, dass im Inneren des Schalenkörpers eine Füllung aus Latentwärmespeichennaterial angeordnet ist, das einen eine Temperaturspanne von unterhalb bis ober­ halb der Phasenwechseltemperatur umfassenden Tempera­ tur-Arbeitsbereich besitzt, wobei das Latentwärme­ speichennaterial in dem Temperatur-Arbeitsbereich, unabhängig von der Temperatur, eine gelatine- oder festkörperartige Masse ist.
Die Füllung ist bevorzugt im Koextrusionsverfahren eingebracht. Obwohl das Latenwärmespeichermaterial, das hier bevorzugt eingesetzt wird, also ein solches mit einem Anteil an einem Copolymer, in einer der Ausgestal­ tungen, wie vorstehend im Einzelnen beschrieben, bei erhöhten Temperaturen und erhöhtem Druck sehr dünnflüs­ sig wird, hat sich herausgestellt, dass sich gleichwohl eine Verarbeitung im Koextrusionsverfahren durchführen lässt. Etwa indem man eine rasche Abkühlung nach dem Extruder vornimmt, etwa eine Kryoabkühlung wie vorste­ hend auch beschrieben. Oder indem mit einem Endab­ schluss oder Stopfen gearbeitet wird, gegen welchen anextrudiert werden kann.
Hinsichtlich des Hartkunststoffes oder termoplasti­ schen Eleastomeres für die Außenschale wird auf die weiter oben insoweit schon hinsichtlich der Spritzguß­ technik beschriebenen Werkstoffe verwiesen. Im Gegen­ satz zu den beschriebenen Spritzgußkörpern ist hier der Schalenkörper umfangsmäßig vollständig geschlossen, homogen, ausgebildet. Nur an den Stirnseiten ergibt sich eine verfahrensbedingte Öffnung. Hier kann jedoch dann noch eine Abdeckung etwa durch Anschweißen oder durch Verschweißen der gegenüberliegenden Lage des Schalenkörpers miteinander und dergleichen mehr vorge­ nommen werden.
Gegenstand der Erfindung ist entsprechend auch ein Verfahren zur Herstellung eines Latentwärmespeicher­ körpers mit einem äußeren Schalenkörper aus einem mit­ tels eines Extruder verarbeitbaren Hartkunststoff oder Elastomer, insbesondere termoplastischen Elastomer, wobei darauf abgestellt wird, dass das Innere des Scha­ lenkörpers mit einem Latentwärmespeichermaterial mit einem Copolymer-Anteil ausgefüllt wird und der Schalenkörper zusammen mit der Füllung im Koextrusionsverfah­ ren hergestellt wird.
Nachstehend ist die Erfindung des Weiteren anhand der beigefügten Zeichnung, die jedoch nur lediglich schema­ tische Ausführungsbeispiele darstellt, erläutert. Hier­ bei zeigt:
Fig. 1 eine Darstellung der spritztechnischen Herstel­ lung eines kugelförmigen Latentwärmespeicher­ körpers;
Fig. 2 einen Latentwärmespeicherkörper, hergestellt im Verfahren gemäß Fig. 2;
Fig. 3 eine schematische Ansicht eines Latentwärme­ speicherkörper-Walzreduzierwerkes;
Fig. 4 eine schematische Ansicht einer Kluppenrec­ kung eines folienartien Latentwärme­ speicherkörpers;
Fig. 5 eine Kühlwalzenvorrichtung zur Fixierung einer eingenommenen Dicke eines Latentwärmespei­ cherkörpers, gewalzt oder gereckt entsprechend der in den Fig. 3 und/oder 4 dargestellten Vorgehensweise;
Fig. 6 eine Beschichtungsanlage zur Beschichtung eines Trägermaterials mit Latentwärmespei­ chennaterial; und
Fig. 7 eine perspektivische, einseitig geschnittene Ansicht eines im Koextrusionsverfahren herge­ stellten Körpers.
Dargestellt und beschrieben ist zunächst, mit Bezug zu Fig. 1, die Herstellung eines Latenwärmespeicher­ körpers in Kugelform mit einem äußeren Schalenkörper und einer inneren Füllung aus Latentwärmespeicherma­ terial. Der so hergestellte Latentwärmespeicher­ körper ist im Querschnitt in Fig. 2 dargestellt.
Die Darstellungen sind rein schematischer Natur und dienen nur zur prinzipiellen Erläuterung des Verfahrens bzw. des Gegenstandes.
In Fig. 1 ist zunächst ein Schneckenextruder 1 zu erken­ nen und ein Schneckenextruder 2.
Während in dem ersten Schneckenextruder 1 das Kunst­ stoffmaterial des Schalenkörpers verarbeitet wird und dann spritztechnisch ausgebracht wird, dient der Schnec­ kenextruder 2 zur gleichen Verarbeitung des Latent­ wärmespeichennaterials.
Bei dem Kunststoff der Außenschale kann es sich um alle bekannten und geeigneten Hartkunststoffe oder auch Weichkunststoffe handeln, die üblicherweise spritztech­ nisch verarbeitet werden. So etwa Polypropylen, Poly­ äthylen, transparentes Termoplast wie zum Beispiel PMMA, PC, aber auch thermoplastische Elastomere.
Letztere haben auch den Vorteil, dass sie je nach Druck­ einstellung des in den Innenraum eingespritzen Latent­ wärmespeichennaterials sich noch weiten können, was unter bestimmten Einsatzbedingungen, wenn etwa eine Änderung im Durchmesser bzw. Volumen des Latentwärme­ speicherkörpers mit erhöhter Temperatur gerade er­ wünscht ist, vorteilhaft sein kann.
Zunächst wird aus dem Schneckenextruder 1 das Kunst­ stoffmaterial des Außenkörpers in die Kavität 3 einge­ spritzt. Die Kavität 3 wird hierbei nur teilweise mit diesem Material gefüllt. Sodann wird aus dem Schnecken­ extruder 2 das Latentwärmespeichermaterial in dieselbe Kavität 3 eingespritzt. Hierbei wird das zuvor einge­ spritzte Material für den Schalenkörper von dem nachfol­ gend eingespritzten Latenwärmespeichermaterial in wei­ tem Umfang gegen die Wandung der Kavität 3 gedrückt. Sodann erfolgt ein nochmaliges Verspritzen von Kunst­ stoffmaterial aus dem Schneckenextruder 1, so dass sich im Ergebnis ein vollständig geschlossener Schalenkörper 5 ergibt.
Aus der Querschnittsdarstellung der Fig. 2 ist zu erken­ nen, dass der so hergestellte Latentwärmespeicher­ körper 4 einen äußeren Schalenkörper 5 aufweist und eine innere Füllung aus Latentwärmespeichermaterial 6. Ein Anguss ist bei diesem Ausführungsbeispiel nicht gegeben. Jedoch kann bei einer alternativen Ausführungs­ form auch ein Anguss vorgesehen sein, der bis in eine Außenfläche 8 des Schalenkörpers 5 ragt. Das Latent­ wärmespeichermaterial 6 bildet dann im Bereich des Angusses einen Teil der Außenfläche des Latentwärme­ speicherkörpers 4.
Mit Bezug zu den Fig. 3 bis 5 ist die Herstellung eines folienartigen Latentwärmespeicherkörpers beschrie­ ben.
Ausgangspunkt ist ein Spritzling oder ein etwa im Gieß­ verfahren hergestellter Latentwärmespeicher-Urkörper 9. Dieser Urkörper 9 wird durch in einem Walzgerüst 10 angeordnete Walzen 11, 12 in erwärmten Zustand, so dass er bei pastöser Konsistenz plastisch verformbar ist, hindurchgeführt. Es ergibt sich ein Latentwärmespeich­ cher-Halbzeugkörper 9', der hinsichtlich seiner Dicke d' reduziert ist und im Weiteren hinsichtlich seiner Länge l' verlängert ist und hinsichtlich seiner Breite b' verbreitert ist. (Die Zeichnung ist bezüglich des Verhältnisses Urkörper zu Körper während des Walzens und gewalztem Körper nicht maßgeblich.) Hierbei wird der Latentwärmespeicher-Urkörper in der Regel eine Temperatur von < 100°, etwa 120° bis 140°C aufweisen. Er kann aber auch eine Temperatur bis hin zu 240°C aufweisen. Hierbei kommt es, um die erwähnte pastöse Konsistenz des Latentwärmespeicherkörpers insgesamt zu erreichen, auf die Zusammensetzung der Copolymere an.
Beim Ausführungsbeispiel durchsetzt der Körper 9 im Anschluss an die Walzen 3", 12 sogleich auch noch Kühlwalzen 24, 25, 26.
Ein so erhaltener Latentwärmespeicher-Halbzeugkörper 9' wird sodann, wie schematisch in Fig. 4 dargestellt, weiterhin dickenreduziert, beispielsweise durch Rec­ kung. Bezüglich Letzterem wird der Latentwärmespeicher- Halbzeugkörper 9' an seinen Umfang durch Kluppen 20 (lediglich schematische Darstellung) in vier Richtungen R, R', R", R''' einer Zugbelastung ausgesetzt. Die Richtungen R, R" und R', R''' sind einander jeweils entgegengesetzt, wobei die Richtungen R und R' sowie R" und R''' rechtwinklig zueinander verlaufen. Es ergibt sich der gewünschte folienartige Latentwärme­ speicherkörper 9", wie in Fig. 5 dargestellt. Er hat eine folienartige Dicke d" von etwa 1/10 bis 5 mm Dicke.
Dieser Latentwärmespeicherkörper 9" befindet sich noch in dem Temperaturbereich, in welchem das Latent­ wärmespeichermaterial plastisch verformbar ist. Um den Latentwärmespeicherkörper 9" in dieser ausgereckten Form zu fixieren, wird er sodann durch Kühlwalzen 14, 15, 15' geführt, die, ohne eine weitere Dickenreduzie­ rung vorzunehmen, nur dazu dienen, eine rasche Abküh­ lung des Latentwärmespeicherkörpers 9" durchzuführen und so gleichsam die erreichte Struktur "einzufrieren".
Alternativ zu der Darstellung gemäß Fig. 4 kann hin­ sichtlich der weiteren Dickenreduzierung auch ein Blas­ verfahren durchgeführt werden. Hierbei wird dann der Latentwärmespeicherkörper 9' randseitig dicht an eine Dichtleiste angepresst und im Übrigen unter Gas, insbe­ sondere Luft druckbeaufschlagt, so dass er sich ballon­ artig erweitert und hierdurch die weitere Dickenreduzie­ rung vorgenommen wird. Insbesondere kann dies vorteil­ haft sein, da dann das Gas, bzw. die Luft auch auf die­ jenige Temperatur erwärmt sein kann, in der die plasti­ sche Verformung des Latentwärmespeichermaterials vor­ teilhaft durchgeführt werden kann.
Mit Bezug zu Fig. 6 ist die Beschichtung von einem Trägermaterial wie im Beispielsfall einer Gewebebahn 15 dargestellt. Das auf flüssigen Zustand erwärmte und in einem Flüssigkeitsvorratsbehälter 16 enthaltene Latent­ wärmespeichermaterial 17 wird auf das Trägennaterial 15, das auf einer Transportbahn 18 in Richtung des Pfeiles P bewegt wird, aufgegossen. Sodann durchläuft das Trägermaterial 15 mit dem aufgegossenen Latent­ wärmespeichermaterial 17 eine Rakel 19, in welcher die gewünschte Beschichtungsdicke eingestellt ist. Über­ schüssiges Material wird zur Seite hin abgeleitet und kann in den Vorratsbehälter 16 zurückgeführt werden.
Alternativ zu dem in Fig. 6 dargestellten Verfahren kann auch die Beschichtung unmittelbar mit einem Breit­ schlitzdüsen-Extruder durchgeführt werden, wobei dann die Schlitzeinstellung des Breitschlitzdüsen-Extruders zugleich die gewünschte Beschichtungsdicke vorgibt.
Das so erreichte beschichtete Trägermaterial wird bevor­ zugt dann, analog zu dem in Fig. 5 dargestellten Verfah­ rensschritt, durch Kühlwalzen 14, 15 geführt, um den so erreichten Verbund zu fixieren.
In Fig. 7 ist ein Latentwärmespeicherkörper 21 darge­ stellt, der im Koextrusionsverfahren hergestellt ist.
Der Latentwärnespeicherkörper 21 weist einen, beim Ausführungsbeispiels im Querschnitt rechteckigen, Scha­ lenkörper 22 auf, der mit einer Füllung 23 in Form eines Latentwärmespeichermaterials mit einem Anteil eines Phasenwechselmaterials und einem Anteil an Copo­ lymeren, wie im Einzelnen vorstehend in verschiedenen Zusammenhängen bereits erläutert, gefüllt ist.
Der Schalenkörper 22 besteht aus einem extrudierfähigen Hartkunststoff, wie er vorstehend auch im Hinblick auf Spritzgießen erläutert worden ist. Also etwa aus Po­ lypropylen, Polyäthylen usw. Gegebenenfalls kann der Schalenkörper 22 auch aus einem Elastomer, insbesondere einem termoplastischen Elastomer, bestehen.
Die Füllung 23 füllt den Schalenkörper 22 vollständig aus. Hierzu kann vorgesehen sein, dass beim Extrudieren bezüglich der Füllungen 23 mit einem solchen Druck gearbeitet wird, dass diese Füllung unter Vorspannung an den Innenflächen des Schalenkörpers 22 anliegt.
Diese Vorspannung baut sich entsprechend zum Teil oder weitgehend oder auch vollständig im Zuge des Erkal­ tens des so geschaffenen koextrudierten Körpers ab.
Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswe­ sentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) voll­ inhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.

Claims (17)

1. Latentwärmespeicherkörper mit einem äußeren Schalen­ körper aus einem spritztechnisch verarbeitbaren Hart­ kunststoff oder Elastomer, insbesondere thermoplast­ ischen Elastomer, und einer im Inneren des Schalenkör­ pers befindlichen Füllung aus Latentwärmespeicherma­ terial, das einen eine Temperaturspanne von unterhalb bis oberhalb der Phasenwechseltemperatur umfassenden Temperatur-Arbeitsbereich besitzt, dadurch gekennzeich­ net, dass das Latentwärmespeichermaterial im Tempera­ tur-Arbeitsbereich, unabhängig von der Temperatur, eine gelatine- oder festkörperartige Masse ist und mittels Zweikomponenten-Spritzverfahren in das Innere des Scha­ lenkörpers eingebracht ist.
2. Latentwärmespeicherkörper mit einem äußeren Schalen­ körper aus einem mittels einem Extruder verarbeitbaren Hartkunststoff oder Elastormer, insbesondere termop­ lastischem Elastomer, gekennzeichnet durch eine im Inneren des Schalenkörpers befindliche Füllung aus Latentwärmespeichermaterial, das im Temperaturarbeitsbe­ reich, unabhängig von der Temperatur, eine gelatine- oder festkörperartige Masse ist.
3. Latentwärmespeicherkörper nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Latentwärmespeicherma­ terial den Schalenkörper im Temperatur-Arbeitsbereich unabhängig von der Temperatur vollständig ausfüllt.
4. Latentwärmespeicherkörper nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Latentwärmespeicherma­ terial bei Spritztemperatur oder Extrusionstemperatur mit Überdruck in dem Schalenkörper aufgenommen ist.
5. Verfahren zur Herstellung eines Latentwärmespei­ cherkörpers mit einem eine Außenfläche aufweisenden äußeren Schalenkörper aus einem spritztechnisch verar­ beitbaren Hartkunststoff oder Elastomer, insbesondere termoplastischen Elastomer, und einer im Inneren des Schalenkörper befindlichen Füllung aus Latentwärme­ speichermaterial, wobei der Schalenkörper im Spritzguß­ verfahren hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalenkörper zusammen mit der Füllung im Zwei-Komponenten-Kunststoffspritzverfahren hergestellt wird, wobei die Füllung ein Phasenwechselmaterial und einen Anteil an einem Copolymer wie etwa einem Tri­ block-, Radialblock- und/oder Multiblock-Copolymer auf­ weist.
6. Verfahren zur Herstellung eines Latentwärmespeicher­ körpers nach Anspruch 5 oder insbesondere danach, da­ durch gekennzeichnet, dass die Verspritzung des Phasen­ wechselmaterials ohne Staudruck vorgenommen wird.
7. Verfahren zur Herstellung eines Latentwärmespeicher­ körpers nach einem der Ansprüche 5 oder 6 oder insbeson­ dere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Phasen­ wechselmaterial in der Spritzmaschine mit einem Extru­ der gefördert wird, dessen Heizung abgeschaltet oder stark reduziert ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines Latentwärmespeicherkörpers nach einem der Ansprüche 5 bis 7 oder insbeson­ dere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Phasen­ wechselmaterial in der Spritzmaschine mit einem gekühl­ ten Extruder gefördert wird.
9. Verfahren zur Herstellung eines folienartigen Latentwärmespeicherkörpers, bestehend aus einem Latent­ wärmespeichennaterial beispielsweise auf Paraffinbasis, enthaltend einen Anteil an einem Copolymer wie etwa einem Triblock-, Radialblock- und/oder Multblock-Copo­ lymer, wobei das Latentwärmespeichermaterial im Walzver­ fahren dickenreduziert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass anschließend an das Walz­ verfahren eine Reckung des so erhaltenen Latentwärme­ speicher-Vorkörpers durchgeführt wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehen­ den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn­ zeichnet, dass das gewalzte und gegebenenfalls gereckte Material durch Kühlwalzen in seiner Dicke fixiert wird.
12. Verfahren zum Beschichten eines Trägermaterials wie eines Textils mit einem Latentwärmespeichermaterial, dadurch gekennzeichnet, dass das Latentwärmespeicher­ material, auf Basis beispielsweise von Paraffin ge­ wählt, einen Anteil an einem Copolymere, wie beispiels­ weise einem Triblock-, Radialblock- und/oder Multiblock- Copolymere aufweist, welches Latentwärmespeicherma­ terial auf einen flüssigen Zustand erwärmt wird und in diesem Zustand auf das Trägennaterial auf das Trägenna­ terial aufgebracht wird.
13. Verfahren nach den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 12 oder insbesondere danach, dadurch gekenn­ zeichnet, dass das Latentwärmespeichennaterial, auf Basis beispielsweise von Paraffin ausgebildet, einen Anteil an einem Copolymer, wie beispielsweise einem Triblock-, Radialblock- und/oder Multiblock-Copolymer aufweist, welches Latentwärmespeichermaterial als foli­ enartig dünner Körper gemeinsam mit dem Trägennaterial zur beschichtenden Verbindung mit diesem tiefgezogen wird.
14. Verfahren nach den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 12 oder insbesondere danach, dadurch gekenn­ zeichnet, dass das Latentwärmespeichennaterial, auf Basis beispielsweise von Paraffin ausgebildet, einen Anteil an einem Copolymer, wie beispielsweise einem Triblock-, Radialblock- und/oder Multiblock-Copolymer aufweist, welches Latentwärmespeichennaterial mittels eines Extruders mit Breitschlitzdüse auf das Trägermate­ rial beschichtend aufgebracht wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12-14 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial ein Vlies, Teppich usw. ist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12-15 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das beschichtete Material gewalzt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12-16 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das beschichtete Material gekühlt wird mittels Kühlwalzen.
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