DE1479084C - Verfahren zum Verfestigen von durch Recken verfestigbaren thermoplastischen Kunststoffen - Google Patents

Verfahren zum Verfestigen von durch Recken verfestigbaren thermoplastischen Kunststoffen

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DE1479084C DE19641479084 DE1479084A DE1479084C DE 1479084 C DE1479084 C DE 1479084C DE 19641479084 DE19641479084 DE 19641479084 DE 1479084 A DE1479084 A DE 1479084A DE 1479084 C DE1479084 C DE 1479084C
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Description

den, da die in Richtung senkrecht zur beabsichtigten Verschiebungsrichtung aufeinanderfolgenden makromolekularen Kunststoff teilchen ja nur eine gedachte Faser bilden.
Gute Verfestigungswerte lassen sich erzielen, wenn gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung bei einer Temperatur nur wenig unterhalb des kristallinen Schmelzpunktes gearbeitet wird.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich Polyolefine wie Polyäthylen, Polypropylen, Polybutylen, Poly-4-methylpenten-l, Poly-3-methylbuten-l mit gutem Erfolg verfestigen. Mit besonderem Vorteil kann es bei Polyäthylen, Polypropylen sowie kristallinen Mischpolymerisaten des Äthylens und des Propylens angewendet werden. Darüber hinaus kann es selbstverständlich aber auch zur Verfestigung von anderen kristallinen Kunststoffen, wie z. B. Polyamiden, Polycarbonaten und Polyestern, eingesetzt werden.
Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann die Verschiebung und damit die Verfestigung in einer einzigen oder aber auch in gleichzeitig oder nacheinander zwei vorzugsweise zueinander senkrecht stehenden Richtungen vorgenommen werden, wobei das erfindungsgemäße Verfahren sowohl für sich allein als auch in Kombination mit einem der bekannten Verfahren, und zwar vor oder nach diesem oder auch gleichzeitig mit diesem anwendbar ist.
Zur Erzielung einer möglichst gleichmäßigen Verfestigung des Kunststoffs ist es zweckmäßig, die Ver-Schiebung so vorzunehmen, daß je zwei aufeinanderfolgende Schichten um zumindest angenähert den gleichen Weg und alle Schichten gleichsinnig gegeneinander verschoben werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der Zeichnung im folgenden noch näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine vereinfachte Darstellung der Vorgänge am Beispiel eines Kunststoffquaders,
F i g. 2 in schematischer Darstellung die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur gleichzeitigen Verfestigung zweier ebenflächigen Kunststoffteile in je einer Richtung,
F i g. 3 die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verfestigung eines rohrförmigen Kunststoffteils,
F i g. 4 dasselbe bei einem Formteil, das nach einem längsorientierenden Fließpreßverfahren hergestellt wird, und
F i g. 5 dasselbe bei einem Rohr, das nach einem anderen längsorientierenden Fließpreßverfahren kontinuierlich hergestellt wird.
Nach F i g. 1 wird der Kunststoffquader 1 in Richtung des Pfeils schichtartig so in sich verschoben, daß seine Fläche 2 bzw. die schematisch und in übertriebener Dicke dargestellte gedachte oberste Schicht 2' ihre räumliche Lage gegenüber der Fläche 3 bzw. der ebenfalls schematisch und in übertriebener Dicke dargestellten gedachten untersten Schicht 3' um den Betrag s ändert und wobei auch je zwei nicht dargestellte dazwischenliegende aufeinanderfolgende gedachte Schichten in entsprechender Weise gegeneinander verschoben werden. Eine zur Verschiebungsrichtung senkrechte schematisch dargestellte Faser/ der Länge α erfährt dabei eine Veränderung ihrer Lage und ihrer Länge entsprechend der gestrichelt eingezeichneten Linie f. Gemäß vereinfachter Annahme entsprechend der wiederum gestrichelt eingezeichneten Linie /" der Länge b beträgt die Längenänderung
c = b — a,
woraus sich eine Reckung
R = — · 100 (Vo)
a
ergibt. Dieser Vorgang stellt eine Orientierung des Kunststoffs dar, die sich bei den eingangs erwähnten durch Recken verfestigbaren thermoplastischen Kunststoffen in Verbindung mit der Einhaltung einer unterhalb, vorzugsweise nur wenig unterhalb des kristallinen Schmelzpunktes liegenden geeigneten Verstreckungstemperatur in der gewünschten, je nach Größe der Verschiebung mehr oder weniger großen Verfestigung äußert, wie bei den Anwendungsbeispielen der F i g. 2 bis 5 durchgeführte Zerreißversuche bewiesen haben.
Beim Anwendungsbeispiel gemäß F i g. 2 sind zwischen den ebenflächigen Beilagen 4 und 5 bzw. 4 und 6 zwei ebenfalls ebenflächige Kunststoffplatten 7 angeordnet. Die Schichtverschiebung des auf die entsprechende Temperatur gebrachten Kunststoffs erfolgt hier durch Verschiebung der Beilage 4 gegenüber den Beilagen 5 und 6 mittels einer entsprechend großen Kraft P in Richtung des Pfeils 8. Um zwischen den Kunststoffplatten 7 und den Beilagen 4, S bzw. 4, 6 die dazu erforderliche Haftreibung zu erzielen, wird über die unter dem Normaldruck N stehenden, aber in unveränderlichem gegenseitigem Abstand voneinander gehaltenen Beilagen auf die Kunststoffplatten 7 ein Druck ausgeübt, so daß diese, wie durch die Pfeile 9 schematisch angedeutet, mit einem spezifischen Druck ρ ausreichender Höhe gleichmäßig belastet sind.
Wird die Beilage 4 durch die Kraft P in Richtung des Pfeiles 8 gegenüber den Beilagen 5 und 6 um die Strecke s nach rechts verschoben, so hat dies zur Folge, daß sich die Kunststoffplatten 7 in parallelen Ebenen schichtartig in sich selbst so verschieben, daß ihre vorderen und hinteren Stirnflächen 7 α bzw. Ib gemäß vereinfachter Annahme schließlich entsprechend der gestrichelt eingezeichneten Linien 7 c bzw. Id verlaufen. Eine herausgegriffene Faser/ erfährt dabei wiederum eine Veränderung ihrer Lage nach der gestrichelt eingezeichneten Linie /' und gemäß vereinfachter Annahme eine Veränderung ihrer Länge von α nach b, so daß sich bei unverändertem Querschnitt der Kunststoffplatten 7 senkrecht zur Verschiebungsrichtung wiederum eine Reckung
R = — . 100(Vo)
ergibt.
Es ist klar, daß sich dieselbe Wirkung ergibt, wenn die Beilage 4 nur um die halbe Strecke s nach rechts und gleichzeitig die beiden Beilagen 5 und 6 um die halbe Strecke s nach links verschoben werden. Ebenso ist es klar, daß nicht notwendigerweise zwei Kunststoffplatten 7 gleichzeitig gereckt werden müssen, sondern daß vielmehr auch jede der Kunststoffplatten? mittels zweier Beilagen für sich gereckt werden kann. Weiterhin ergibt sich auch ohne wei-
5 6
teres, daß sich die gezeigte Anordnung nicht auf eine Außenrings 11 kreisrund sowie Dorn und Außenring Verschiebung der Beilage 4 in Richtung des Pfeiles 8 konzentrisch zueinander angeordnet sind, daß aber,
beschränkt. Diese könnte in Richtung ihrer ebenen sofern nicht gleichzeitig oder anschließend etwa noch
Erstreckung selbstverständlich gleichzeitig oder auch eine Verfestigung in Längsrichtung erfolgen soll, eine anschließend noch in einer zweiten vorzugsweise zur 5 zylindrische Ausbildung von Dorn und Außenring
Richtung des Pfeiles 8 senkrecht stehenden Richtung keineswegs Voraussetzung ist. Die Verfestigung in
verschoben werden. Umfangsrichtung läßt sich selbstverständlich auch
Beispielsweise könnte die gezeigte Anordnung aber dann erreichen, wenn etwa die Innenfläche des
auch als Schnitt durch die eine Hälfte mehrerer auf- Außenrings bzw. die Außenfläche des Kunststoff-
einander angeordneter flacher Kreisringe aufgefaßt io rings und/oder die Innenfläche des Kunststoffrings
werden, wobei die Beilage 4 dann gegenüber den bzw. die Außenfläche des Doms vom einen nach dem
feststehenden Beilagen 5 und 6 oder auch die Bei- anderen Ende zu sich konisch erweitert oder auch
lagen 5 und 6 gegenüber der feststehenden Beilage 4 verjüngt.
oder aber sowohl die Beilage 4 als auch die Beilagen 5 Wie aus der Zeichnung ebenfalls leicht ersichtlich,
und 6 nach entgegengesetzten Seiten oder mit einer 15 läßt sich unter der Voraussetzung, daß die einander
Differenzgeschwindigkeit nach der gleichen Seite in berührenden Rächen von Kunststoff und Dorn bzw.
Umfangsrichtung gegeneinander verdreht werden. Außenring kreiszylindrisch sind, mit der gezeigten
Wie man sich an Hand der Figur leicht klarmachen Anordnung an Stelle der Verfestigung in Umfangskann, läßt sich die Schichtverschiebung auch dann richtung oder auch zusätzlich zu dieser auch eine Vervornehmen, wenn .die Kunststoffplatten 7 und die 20 festigung in Längsrichtung erzielen, indem Dorn und Beilagen 4, 5 und 6 in Verschiebungsrichtung in der Außenring in axialer Richtung gegeneinander verstrichpunktiert angedeuteten Weise rotationssymme- schoben werden, wobei sich die Verstreckung in trisch gekrümmt sind. Voraussetzung hierfür ist Umfangsrichtung und gegebenenfalls in Längsrichlediglich, daß die senkrechten Abstände zwischen rung sowohl gleichzeitig als auch zeitlich aufeinanderden Beilagen und dementsprechend die Dicke der 25 folgend vornehmen lassen.
Kunststoffplatten in der Verschiebungsrichtung bzw. Nach F i g. 4, die am Beispiel der Herstellung einer
in zu dieser parallelen Bahnen überall genau gleich einseitig geschlossenen biaxial verfestigten Hülse, ins-
groß ist, d. h., daß die Verschiebung in äquidistanten besondere einer Schrotpatronenhülse, im Zuge eines
Bahnen erfolgt. Dagegen können die einander beruh- einzigen Arbeitsganges und mittels eines einzigen
renden Werkzeug- und Kunststofflächen quer zur 30 Werkzeugs die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verschiebungsrichtung im wesentlichen beliebig ge- Verfahrens in Kombination mit einem längsorientie-
formt, beispielsweise gewellt oder sonstwie profiliert renden Fließpreßverfahren zeigt, ist in der koaxialen
sein. Selbstverständlich ist in einem solchen Falle eine zylindrischen Bohrung 15 des Werkzeugteils 14 der
Verschiebung etwa in einer zur Richtung des Pfeiles 8 sich um seine Achse drehende Dorn 18 und in der
senkrecht stehenden zweiten Richtung nicht oder 35 zur Bohrung 15 konzentrischen zylindrischen Boh-
nur dann möglich, wenn die Beilagen und Kunststoff- rung 17 des Werkzeugteils 16 der in Achsrichtung
platten auch in dieser Richtung eben verlaufen oder verschiebbare Stempel 19 angeordnet,
rotationssymmetrisch gekrümmt sind, die Kunststoff- Eine oberhalb des Dorns 18 in die zylindrische
platten praktisch also Teile eines Zylinders bzw. einer Bohrung 15 bzw. 17 eingelegte nicht gezeigte tempe-
Hohlkugel darstellen. 40 rierte Kunststofftablette wird beim Zufahren des
Der nach F i g. 3 zwischen dem Dorn 10 und dem Stempels 19 in Pfeilrichtung in der dargestellten Außenring 11 angeordnete Kunststoffring 12 ist, wie Weise in den Raum 20 zwischen dem rotierenden durch die Pfeile 13 angedeutet, durch einen Druck ρ Dorn 18 sowie der feststehenden Außenform 14 und gleichmäßig belastet, so daß zwischen der Innenfläche der ebenen Stirnfläche des Stempels 19 gepreßt. Mit des Kunststoffringes 12 und dem Dorn 10 einerseits 45 dem Zufahren des Stempels 19 wird der Kunststoff sowie der Außenfläche des Kunststoffringes 12 und dabei unter fortlaufender Änderung seiner Form und der Innenfläche des Außenringes 11 andererseits die Abmessungen zunächst im wesentlichen in Längszur Schichtverschiebung des Kunststoffs in sich selbst richtung orientiert, bis schließlich der Formvorgang längs konzentrischer Bahnen erforderliche Haft- so weit vorangeschritten ist, daß der Kunststoff den reibung vorhanden ist. Die Schichtverschiebung wird 5° Raum 20 im wesentlichen ganz ausfüllt, wobei er auf dadurch erreicht, daß der Außenring 11 und der Grund des durch den Stempel 19 auf ihn ausgeübten Dorn 10 relativ zueinander verdreht werden, wobei Druckes gleichzeitig in zunehmendem Maße gegen die einer der beiden Teile feststehend und der andere sich relativ zueinander bewegenden Formwände geverdrehbar angeordnet sein kann, ebenso aber auch preßt wird, nach Erreichen einer genügend großen beide Teile in entgegengesetzter Richtung oder auch 55 Haftreibung zwischen Kunststoff und Wand der Bohmit einer Differenzgeschwindigkeit gleichsinnig ver- rung 15 einerseits sowie zwischen Kunststoff und drehbar angeordnet sein können. Wie in der Figur Außenfläche des Dorns 18 andererseits die Relativdargestellt, ändert sich bei einer Verdrehung des bewegung der Formwände, gegebenenfalls mit einer Außenringes 11 gegenüber dem Dorn 10 die Lage gewissen Verzögerung übernimmt und sich bei gleich- und Länge einer Faser / nach f, wodurch die ge- 60 bleibender Wanddicke schließlich in Umfangsrichwünschte Orientierung des Kunststoffs und damit, tung schichtartig in sich selbst verschiebt, so daß also, wiederum unter der Voraussetzung des geeigneten wie am Beispiel der F i g. 3 erläutert, die Material-Materials und der Einhaltung einer geeigneten Tem- fasern in Umfangsrichtung orientiert und gelängt, peratur desselben, auch die gewünschte Verfestigung d. h. der Kunststoff auch in Umfangsrichtung, d. h. in Umfangsrichtung erzielt ist. 65 quer bzw. senkrecht zur Längsorientierung verfestigt Wie man sich an Hand der Figur wiederum leicht wird, und zwar nicht nur in seinem zylindrischen klarmachen kann, ist es zwar erforderlich, daß die Teil, sondern auch in seinem kreisscheibenförmigen Außenfläche des Dorns 10 und die Innenfläche des Bodenteil.
7 8
Selbstverständlich kann das vorstehend beschrie- . . '
bene Formverfahren auch in der Weise durchgeführt l.tfeispiei
werden, daß der Dorn 18 zunächst stillsteht und erst Schichtverschiebung an Polyäthylenplatten
dann verdreht bzw. in Rotation versetzt wird, wenn
der Stempel 19 bereits völlig zugefahren ist, so daß 5 Zwei Platten aus Polyäthylen mit einem Zusatz die Längs- und Querverfestigung voneinander ge- von 2% Ruß, einem Molekulargewicht von etwa trennt zeitlich aufeinanderfolgen. Im übrigen ist auch 100000 und einer Schmelzviskosität ηΓβα = 2,4 und hier wieder zu sagen, daß sich das beschriebene Ver- den Maßen 50-80-5 mm wurden in einer Anordfahren, mit dem sowohl in Längs- als auch in Quer- ■ nung gemäß F i g. 2 zwischen gerauhten Beilagen zurichtung eine beträchtliche Verfestigung des Kunst- io sammen mit diesen auf die Recktemperatur von Stoffs erreicht wurde, weder auf eine zylindrische 125° C erwärmt. Unter einem Normaldruck von Ausbildung des Hülsenschaftes noch auf eine eben- 200kp/cm2 wurden die Beilagen in Richtung ihrer flächige des Bodens beschränkt. Beispielsweise könnte ebenen Erstreckung mittels einer an der mittleren der Hülsenschaft auch nach unten konisch erweitert Beilage angreifenden Kraft P = 2400 kg um etwa oder etwa kugelig ausgebildet und könnte der Boden 15 2 cm gegeneinander verschoben,
ein- oder beidseitig kegelig, kugelig od. dgl. gewölbt Im Zerreißversuch zeigte sich eine durch die vorsein, angegangene Schichtverschiebung eingetretene Ver-
Das Verfahren nach F i g. 4 kann beispielsweise festigung von etwa 240 kp/cm2 auf 490 kp/cm2.
aber auch in der Weise abgewandelt werden, daß
beim Preßvorgang der Dorn 18 zufährt, d. h. dieser 20 . .
den Preßstempel bildet, der Stempel 19 während des 2. ±J e 1 s ρ 1 e 1
Preßvorgangs dagegen in zugefahrener Stellung still- Herstellung von biaxial verfestigten
steht. Gegebenenfalls könnte dabei auf die Ausbil- Schrotpatronenhülsen
dung eines besonderen Stempels 19 auch verzichtet
werden, d. h., die Teile 16 und 19 könnten zu einem 25 -> Verfahren I
einstückigen Teil vereinigt werden. Es ist klar, daß
die bezweckte biaxiale Verstreckung hierbei wieder- Eine Tablette aus Polyäthylen mit einem Zusatz
um sowohl dann erreicht wird, wenn der Dorn 18 von etwa 2% Ruß, einem Molekulargewicht von etwa
während des Zufahrens rotiert, als auch dann, wenn 100000 und einer Schmelzviskosität r\Ted = 2,4 wurde
er erst in zugefahrener Stellung in Rotation versetzt 30 bis in den überkristallinen Bereich, d. h. auf 140° C,
wird. temperiert und in eine auf 70° C erwärmte Patronen-
Nach Fig. 5 ist in dem Außenring21 der Dorn hülsenform entsprechend der Anordnung gemäß 22 angeordnet, wobei Ring 21 und Dorn 22 so aus- F i g. 4 gegeben. Ein ebenfalls auf 70° C erwärmter gebildet sind, daß sie miteinander einen Spalt 23 bil- Dorn, der ein Schwungmoment von etwa 0,04 kgm2 den, der sich von einer großen Breite düsenfönnig 35 besaß, wurde mit einer Preßkraft von etwa 61 und auf eine kleine Breite verengt. Der auf der Seite der einer Drehzahl von 660 UpM sowie einer Hubgroßen Spaltbreite mittels einer nicht gezeigten geschwindigkeit von etwa 100 mm/sec in die Form Presse od. dgl. unter einem Druck ρ in Pfeilrichtung eingefahren.
zugeführte Kunststoff erfährt beim Durchgang durch Während des Preßvorganges wurde die Drehzahl
den Spalt 23 bei gleichzeitiger Abnahme der Quer- 40 des Domes infolge der Stoffreibung mit zunehmender
Schnittsabmessungen eine Längsorientierung und ent- Eintauchtiefe des Domes in den Stoff sowie auch
sprechend der durch den Druck ρ bewirkten Wand- durch dessen Viskositätssteigerung auf Grund der
haftung zwischen Kunktstoff einerseits und den, wie eintretenden Abkühlung bis zum Stillstand des
durch die Pfeile angedeutet, in Umfangsrichtung Domes bei Beendigung des Preßvorganges abge-
relativ zueinander verdrehten Teilen 21 und 22 45 bremst.
andererseits durch schichtartige Verschiebung des Die Nachdruckzeit betrug etwa 10 Sekunden. Nach
Kunststoffs in sich selbst längs kreisförmiger in sich Ablauf dieser Zeit wurde die Hülse durch eine in der
geschlossener Bahnen eine Orientierung und damit Form befindliche entriegelte Bodenöffnung hindurch
Verfestigung in Umfangsrichtung, wobei letztere die ausgebaut.
Querschnittsabmessungen nicht beeinflußt. 50 Die so hergestellte Hülse wies eine erhebliche
Selbstverständlich wird auch hier wieder der biaxiale Verfestigung auf.
Kunststoff auf einer geeigneten Temperatur gehalten, Die an dem Hülsenschaft gemessene Festigkeit bewobei der Druck ρ und die Temperatur in bestmög- trug in Längsrichtung etwa 1100 kp/cm2 und in Querlicher Weise aufeinander abgestimmt werden können. richtung etwa 600 kp/cm2, gegenüber ursprünglich Im übrigen könnte der Dom 22 längs der gestrichel- 55 240 kp/cm2 in jeder der beiden Richtungen,
ten Linie 24 in einen feststehenden Teil 22 a und
einen rotierenden bzw. verdrehbaren Teil 22 b unter- ^ Verfahren Π
teilt sein, womit sich die gewünschte Verfestigung
ebenfalls erzielen ließe. Eine Tablette gleicher Zusammensetzung wurde in
Dieses kombinierte längs- und querorientierende 60 die gleiche Form gegeben und in dieser auf die für Verfestigungsverfahren läßt sich sowohl diskontinu- Form und Stoff gleiche Temperatur von 126° C geierlich als auch kontinuierlich anwenden und eignet bracht, d. h. bis knapp unter den Kristallitschmelzsich daher besonders für die kontinuierliche Her- punkt erwärmt.
stellung biaxial verstreckter Rohre in einem ein- Alsdann wurde der Preßdom, dessen Schwung-
zigen Arbeitsgang und mittels eines einzigen Werk- 65 moment 0,04 kgm2 betrug, bei einer Drehzahl von
zeugs. 660UpM und einer Geschwindigkeit von etwa
Zur weiteren Erläuterung des erfindungsgemäßen 100 mm/Sekunden in die Form eingefahren. Die
Verfahrens folgen noch einige Beispiele. Domdrehzahl wurde während des Preßvorgangs in-
folge Stoffreibung bis auf den Wert Null abgebremst, der etwa in der axialen Endstellung des Domes erreicht wurde.
Nach Abkühlen der Form auf etwa 80° C konnte die Hülse durch eine entriegelte Bodenöffnung hindurch ausgestoßen werden.
10
Auch bei diesem Verfahren konnte eine erhebliche biaxiale Verfestigung der Patronenhülse nachgewiesen werden. So betrug die Längsfestigkeit des Hülsenschaftes etwa 1100 kp/cm2 und die Querfestigkeit 500 kp/cm2 gegenüber einer Festigkeit von 240 kp/cm2 in jeder der beiden Richtungen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

1 2 Hierzu sind eine Reihe von auf der Anwendung Patentansprüche: von Zug- und Druckkräften beruhenden Verfahren bekannt, mittels denen eine Reckung des Kunststoffs
1. Verfahren zum Verfestigen von.durch Rek- sowohl in einer als auch in gleichzeitig oder nachken verfestigbaren thermoplastischen Kunststof- 5 einander zwei vorzugsweise zueinander senkrecht fen, dadurch gekennzeichnet, daß der stehenden Wirkungslinien vorgenommen werden Kunststoff bei einer unterhalb seines kristallinen kann. Diese Verfahren lassen sich jedoch nur anSchmelzpunktes liegenden Temperatur schicht- wenden, ;wenn das zu behandelnde, d. h. zu reckende artig in sich verschoben wird, so daß senkrecht Material .bereits wenigstens ein dimensionsbestimzur Verschiebungsrichtung aufeinanderfolgende io mendes Werkzeug passiert, also schon ein mehr oder Kunststoffmoleküle sich in zueinander parallelen minder fortgeschrittenes Stadium der Fertigung erin Verschiebungsrichtung erstreckenden Bahnen reicht hat. Darüber hinaus ist bezüglich dieser Verbewegen, fahren festzustellen, daß sich während des Reck-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- Vorgangs die zur Verstreckrichtung senkrecht liegende kennzeichnet, daß die Arbeitstemperatur nur 15 Querschnittsabmessung des Materials verringert. Dies wenig unterhalb des kristallinen Schmelzpunktes hat z. B. beim biaxialen Verstrecken von Rohren zur des betreffenden Kunststoffes liegt. Voraussetzung, daß die Rohre vor dem Verstrecken
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch bereits mit sehr großer Genauigkeit hergestellt sind, gekennzeichnet, daß die Schichtverschiebung in da ansonsten die Gefahr besteht, daß sich an der einer einzigen Richtung erfolgt. ao Stelle der geringsten Materialstärke eine örtliche Ein-
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch schnürung einstellt und in der Folge davon das Rohr gekennzeichnet/ daß die Schichtverschiebung an dieser Stelle sich unter dem inneren Überdruck gleichzeitig oder nacheinander in zwei Vorzugs- aufweitet oder daß es sogar aufreißt. Außerdem weise zueinander senkrecht stehenden Richtungen haben diese bekannten Verfahren auch noch den erfolgt. 35 Nachteil, daß sich eine beabsichtigte Verfestigung,
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 zumindest eine biaxiale Verfestigung, nicht im Zuge bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß aufeinander- einer einzigen und insbesondere endgültigen Formfolgende Schichten gleichsinnig gegeneinander gebung erzielen läßt, was jedoch in vielen Fällen, insverschoben werden. besondere bei der Herstellung von Formpreßlingen
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 30 rotationssymmetrischer Abmessungen und beispielsbis 5, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei auf- weise auch bei der kontinuierlichen Herstellung von einanderfolgende Schichten um zumindest ange- Rohren beliebiger Längen sowohl aus technolonähert den gleichen Weg gegeneinander verscho- gischen als auch aus wirtschaftlichen Gründen vorben werden. teilhaft und daher erwünscht wäre.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 35 Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß einander ge- Verfahren zum Verfestigen thermoplastischer Kunstgenüberliegende Außenflächen des Kunststoffs stoffe zu schaffen, bei dem der zu verfestigende Formunter Druckbelastung, aber Beibehaltung ihres körper senkrecht zur Verschiebungsrichtung keine gegenseitigen Abstandes durch gleichmäßig über Veränderungen in seinen Abmessungen erfährt, das die Flächen verteilt in diese eingeleitete Haft- 40 an kein spezielles Formgebungsverfahren, wie z.B. reibungskräfte nach entgegengesetzten Seiten zu- Extrusionsverfahren, gebunden ist und an einem in einander parallel verschoben werden. seinen Endmaßen bereits vorliegenden Formkörper,
ohne diese zu verändern, durchgeführt werden kann.
45 Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge-
'■ löst, daß der Kunststoff bei einer unterhalb seines
kristallinen Schmelzpunktes liegenden Temperatur schichtartig in sich verschoben wird, so daß senkrecht zur Verschiebungsrichtung aufeinanderfolgende
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ver- 50 Kunststoffmoleküle sich in zueinander parallel in festigen von durch Recken verfestigbaren thermo- Verschiebungsrichtung erstreckenden Bahnen beplastischen Kunststoffen. wegen. Im Unterschied zu den bekannten Verfahren Von einer großen Anzahl thermoplastischer Kunst- beruht das erfindungsgemäße Verfahren also auf einer stoffe, beispielsweise den Polyolefinen, Polyamiden, Faserlängung durch Schichtverschiebung, d. h. dar-Polycarbonaten und Polyestern, weiß man, daß sie 55 auf, daß die Teilchen zweier aufeinanderfolgender sich durch Recken mehr oder weniger verfestigen benachbarter Kunststoffschichten gegeneinander verlassen. Der Grad ihrer Verfestigung wird primär schoben werden.
durch das absolute Maß der Reckung, durch die Der Ausdruck Schichrverschiebung will dabei
Reckgeschwindigkeit sowie durch die Recktemperatur selbstverständlich nicht im Sinne des Verschiebens bestimmt. Sekundär spielen jedoch auch Stoffzusätze 60 verhältnismäßig dicker aufeinanderfolgender Schichwie Stabilisatoren, Gleitmittel, Farbstoffe usw. eine ten verstanden sein, sondern vielmehr so, daß jeweils Rolle, die die Verfestigung — wenn auch nur in ver- die in ein und derselben Ebene bzw. Fläche liegenhältnismäßig geringem Ausmaß — erhöhen oder den makromolekularen Kunststoffteilchen in Erstrekauch verringern können, was sich erforderlichenfalls kungsrichtung der Ebene bzw. Fläche gegenüber den durch die erstgenannten Faktoren in den meisten 65 in der bzw. den benachbarten Ebenen bzw. Flächen Fällen jedoch völlig kompensieren läßt, da man in liegenden makromolekularen Kunststoffteilchen verder Praxis im allgemeinen nicht bis an die Grenze schoben werden. Ebenso soll der Ausdruck Faserder möglichen Reckung herangeht. " längung nur in übertragenem Sinne verstanden wer-
DE19641479084 1964-03-12 1964-03-12 Verfahren zum Verfestigen von durch Recken verfestigbaren thermoplastischen Kunststoffen Expired DE1479084C (de)

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DED0043856 1964-03-12

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DE1479084A1 DE1479084A1 (de) 1969-03-27
DE1479084B2 DE1479084B2 (de) 1972-06-08
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