DE10055C - Nähmaschinen zur Herstellung einer überwendlichen Naht - Google Patents

Nähmaschinen zur Herstellung einer überwendlichen Naht

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DE10055C
DE10055C DENDAT10055D DE10055DA DE10055C DE 10055 C DE10055 C DE 10055C DE NDAT10055 D DENDAT10055 D DE NDAT10055D DE 10055D A DE10055D A DE 10055DA DE 10055 C DE10055 C DE 10055C
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Description

1879.
Klasse 52.
LOUIS BOLLMANN jun. und JOSEF BOLLMANN jun. in PENZING bei WIEN. Nähmaschine zur Herstellung einer überwendlichen Naht.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 13, August 1879 ab.
,Die vorliegende Maschine dient zur Hervorbringung einer überwendlichen Naht, welche besonders zum Nähen yon Säcken, Handschuhen und dergleichen geeignet ist. Diese überwendliche Naht wird durch eine Nadel in Verbindung mit einem Schützen und einem Haken hervorgebracht und durch einen Faden, welcher im Schützen enthalten ist, gebildet.
Fig. ι ist die obere Ansicht,
Fig. 2 die vordere Ansicht, theilweise im Schnitt gezeichnet,
Fig. 3 die untere Ansicht der Maschine.
Die übrigen Figuren stellen Details dar.
Der Tisch A1 A ist, der leichteren Bearbeitung wegen, zweitheilig und durch Schrauben α α zusammengehalten. Thei] A trägt oben den Stoffdrückerarm B und den Fadenhaken D, unten den Nadelarm C und den Bewegungsmechanismus für Fadenhaken und Nadelarm.
Der Theil Ax enthält die Stoffschiebung, die Schützenbahn, den Schützenführer und alle zum Schützen gehörigen Theile. Die Antriebwelle Kx ist unterhalb des Tisches gelagert; auf derselben sind die Curvenscheiben K K1 K3 KVi die Excenter G und / und das konische Zahnrad W befestigt und erhalten durch dieselbe ihre Bewegung. An den Seiten des Tisches sind starke, in Lagern ruhende Zapfen A2 angegossen, damit man die Maschine beim Reinigen und Oelen leicht umkehren kann.
Der Stoffdrückerarm B ist auf dem Tisch festgeschraubt und enthält . die Stoffdrückerstange b, welche durch eine Feder herabgedrückt und durch einen Hebel c gelüftet und herumgedreht werden kann. Der Stoffdrückerfufs ό, durch Schraube Ox mit der Stoffdrückerstange verbunden, kann nach Erfordernifs der Näharbeit ausgewechselt werden und enthält einen Schlitz für die Nadel, und neben demselben einen nasenartigen, abgerundeten Ausschnitt, welcher zur Stichbildung dient, Fig. 1.
Die Nadelplatte E ist in den Tisch A J1 eingelassen und daselbst festgeschraubt. Dieselbe ist mit einem Ausschnitt versehen, durch welchen die Zähne des Stoffschiebers F hervortreten können, und hat neben diesem .Ausschnitt gleichfalls einen zur Stichbildung dienenden, nasenartigen Ausschnitt (s. Fig. 4 und 5).
Stoffschieber F. (s. Fig. 2, 3, 4 und 5) liegt flach gegen die rechte,, verticale Flache vorn Tischtheil Ax und wird durch die Kloben ff derart gehalten, dafs er sich frei nach auf- und abwärts, sowie nach vor- und rückwärts bewegen kann. Eine Feder (in der Zeichnung nicht dargestellt) drückt den Stoffschieber in der Richtung des Pfeiles a, Fig. 4, und bewirkt hierdurch, dafs derselbe sowohl gegen das Excenter G, als gegen die Rolle h des Hebels H angedrückt wird. Der Hebel H, welcher unten im Tischtheil Ax in einem hieran befestigten Winkelstücke gelagert ist, trägt an seinen Enden Frictionsrollen, deren eine gegen das Excenter / und deren andere gegen den Stoffschieber F wirkt.
Die Excenter G und / in Verbindung mit der vorbeschriebenen Feder und Hebel Zugeben dem Stoffschieber, ähnlich wie bei anderen Nähmaschinen, die in Uebereinstimmung mit dem Auf- und Niedergange der Nadel nöthigen Bewegungen.
Der Nadelarm C schwingt zwischen den 'Bolzen cx und C1, Fig. 3. Das eine Ende desselben ist mit einer Frictionsrolle C3 versehen, welche in die Curvenscheibe K greift und hierdurch dem Nadelarm die Auf- und Abwärtsbewegung giebt. Im anderen Ende des Nadelarmes ist die Nadel festgeschraubt.
Die Nadel (s. Fig. 18) ist gekrümmt und hat ein offenes Oehr, welches durch einen in einer Rinne derselben auf- und abgleitenden, mit einer Spitze versehenen schwachen Schieber geschlossen werden kann (s. Fig. 13, 14, 15, 16 und 17). Um eine Beschädigung . des Stichloches im Stoff zu vermeiden, wird das Nadelöhr durch den damit verbundenen Mechanismus beim jedesmaligen Durchgang der Nadel durch den Stoff selbsttätig geschlossen. (Wenn Leder oder ähnliche Stoffe mittelst vorliegender Maschine genäht werden sollen, kann der Mechanismus des Nadelöhrs weggelassen werden und dasselbe offen bleiben.)
Das Schliefsen und Oeffnen des Nadelöhrs wird bewirkt durch den in der Nadelrinne gleitenden Schieber L in Verbindung mit Hebel N und dessen Feder, sowie die am Tischtheil A angeschraubten Anschlagspunkte, wovon nur der eine A·, in Fig. 2 sichtbar ist. Schieber L ist mittelst zweier Schraubenbolzen derart im Nadelarm C gehalten, dafs ersterer in seinen Langlöchern frei auf- und abwärts bewegt wer-
den kann. Scharnierstück JV, welches in seinem Drehungspunkt gleichfalls im Nadelarm C gelagert ist und in Schieber L eingreift, drückt durch seine Feder die Spitze des Schiebers nach aufwärts, und hält hierdurch das Nadelöhr so lange geschlossen, bis durch die Anschlagspunkte das Scharnierstück in entgegengesetzter Richtung bewegt und hierdurch das Nadelöhr geöffnet wird. Sobald die Nadel den Stoff durchstochen und das Nadelöhr aus demselben herausgetreten ist, stöfst sich Scharnierstück N mit seinem Ende ι an einen Anschlagspunkt, und öffnet, bei dem weiteren Aufwärtsgang der Nadel, das Nadelöhr. Wird dann die Nadel, in welche inzwischen der Faden eingetreten ist, durch den Nadelarm wieder nach abwärts bewegt, so fällt auch der Widerstand, den das Scharnierstück N bei der Aufwärtsbewegung an dem Anschlagspunkt gefunden hat, weg, die Feder des Scharnierstücks wirkt wieder ungehindert und hält das Nadelöhr geschlossen, bis beim weiteren Niedergang der Nadel dieselbe den Stoff wieder passirt hat und sich, bei der fortgesetzten Abwärtsbewegung des Nadelarmes, das Scharnierstück N bei seinem Ende 2 am Anschlagspunkt Ar0 stöfst. Hierdurch wird das Nadelöhr wieder geöffnet und kann die Fadenschlinge, welche inzwischen durch den Schützen gebildet wurde, aus der Nadel heraustreten. Die Nadel bewegt sich dann wieder aufwärts, der Anschlagspunkt giebt das Scharnierstück frei, und dasselbe Spiel beginnt von neuem.
Der Fadenhakenarm g ist mit einem Fadenhaken D versehen (s. Fig. 1 und 2), welcher eine stumpf verlaufende Spitze und auf seinem Rücken einen in entgegengesetzter Richtung ■ gekrümmten kurzen Widerhaken hat. Der Fadenhakenarm ist durch die Hebel /, M und η mit den Curvenscheiben K1 K3 ΚΛ verbunden und wird durch dieselben seitlich vor- und rückwärts, sowie auf- und abwärts gezogen.
Die seitliche Bewegung wird durch Hebel i, welcher durch Gelenkstück ^1 mit dem Fadenhakenarm verbunden ist, ausgeübt. Hebel i lagert zwischen zwei Bolzen und greift mit seinem unteren Ende, welches mit Frictionsrollen versehen ist, in die Curvenscheibe K, wodurch der Hebel vor- und rückwärts gezogen und hierdurch mittelst Gelenkstück g, der Fadenhakenarm nach rechts und links bewegt wird.
Die Vor- und Rückwärtsbewegung wird durch Hebel M bewirkt, welcher in die Curvenscheibe K3 greift und durch die Kugelgelenke des Verbindungsstückes O seine Bewegung auf den Fadenhakenarm in eine hin- und herziehende verwandelt. Auf ähnliche Weise wird Hebel η durch Curvenscheibe KA bewegt und überträgt diese Bewegung durch die mit Kugelgelenken ■versehene Verbindungsstange m auf den Fadenkakenarm, welcher hierdurch auf- und abwärts bewegt wird.
Die Schützenbahn wird durch eine cylindrische Aushöhlung im Tischtheil A1 gebildet.
Der Boden derselben, A3, ist der leichteren Bearbeitung wegen aufgeschraubt. Um den Nadel- und Hakenmechanismus, sowie der Stoffschiebung den nöthigen Raum zu geben, ist die Wandung der Schützenbahn an der ent- " sprechenden Stelle durchbrochen. Ein Ring V, mit einem Vorsprung versehen, welcher mit einer im äufseren Rand des Schützens angebrachten Nuth correspondirt, ist in einer geeigneten Eindrehung der Schützenbahn eingelassen und verhindert den Schützen, sich nach auf- oder abwärts zu bewegen.
Unterhalb der Schützenbahn befindet sich ein weit vorspringender Angufs, Fig. 2 und 6, in welchem die Lager zur Aufnahme der Hauptwelle K1 angebracht sind. Dieser Angufs in Verbindung mit einer oben im Centrum der Schützenbahn angegossenen langen Nabe dient gleichzeitig zur Aufnahme der stehenden Welle Ji1, auf welcher der Schützentreiber befestigt ist. Eine curvenförmige Bahn Q% auf dem Boden der Schützenbahn und ein Excenter ,S3 über der Schützenbahn auf der vorgenannten Nabe befestigt, geben den Hebeln Q und .S1 die nöthige Führung. Der Schützentreiber £ erhält seine rotirende Bewegung durch das konische Zahnrad W, welches in seinen Zahnkranz Ji1 eingreift.
Im Schützentreiber sind die beweglichen Bolzen q (s. Fig. 6 und 7) gelagert. Dieselben tragen den Schützen, welcher in entsprechenden, in seiner unteren Fläche angebrachten Löchern auf Bolzen ruht. Letztere sind an ihren auf dem Boden der Schützenbahn aufliegenden Enden mit flach abgerundeten Köpfen versehen. Da der Schützen frei durch die Fadenschlinge gleiten mufs, ist es nothwendig, dafs die Bolzen, einer nach dem andern, den Schützen, während derselbe an der Nadel vorübergeht, freigeben. Zu diesem Zweck ist eine Vertiefung unterhalb der Stichplatte in der Schützenbahn, zu beiden Seiten verlaufend, angebracht und durch ein correspondirendes Führungsstück Ai in der Weise gedeckt, dafs hierdurch eine curvenartig vertiefte Bahn in der Nähe der Nadel gebildet wird, durch welche die Bolzenköpfe bezw. die Bolzen in geeignetem Moment nach abwärts gezogen werden.
Der Schützen, von dem in Fig. 1 die obere und in Fig. 2 die vordere Ansicht (im Schnitt von β nach ß) enthalten ist, wird durch Fig. 6, 8 und 9 noch besonders dargestellt, und zwar ist Fig. 6 eine Seiten-, Fig. 8 eine obere Ansicht des Schützens mit weggenommener Deckplatte und Fig. 9 ein Durchschnitt von ε nach ε.
Der Schützen besteht aus dem Schützenkörper, welcher in seiner Mitte eine cylindrische Aushöhlung, das innere Schützengehäuse, zur Aufnahme des Fadenknäuels oder der Fadenspule enthält, und ist mit einer Deckplatte versehen, in welch letzterer die oberen Fadenlöcher angebracht sind. Derselbe ist derartig geformt, dafs seine Spitze, aus Stahl oder Eisen, leicht die Fadenschlinge fafst, während
dessen Rücktheil, in eine dünne Spitze verlaufend, den Zweck hat, die Schlinge so lange zu halten, bis der Stich fest eingezogen ist. Die Functionen des Schützens sind: das Bilden der Schlinge, das Anziehen derselben und die Regulirung der Fadenspannung.
Damit die Stiche gehörig angezogen werden, ist es nöthig, dafs. der Faden im Schützen derart festgehalten wird, dafs derselbe sich nur in geeignetem Moment von der Schützenspule oder Knäuel abwickeln kann. Ferner mufs der aus dem Schützen heraustretende Faden in allen Stellungen straff gehalten und beständig im Schützen aus- und eingezogen werden. Zur Erreichung dieser Zwecke dient der nachbeschriebene Mechanismus.
Der Faden, in beiliegender Zeichnung in einem flachen Knäuel gewunden, liegt im Gehäuse ι des Schützens (s. Fig. 9) und wird von innen abgewunden (s. Fig. 1). In der. Mitte des Gehäuses ist das kurze Rohr 2 angebracht, durch welches der Faden nach abwärts und dann durch das Fadenloch 3 nach aufwärts eingefädelt wird. ' (Bei Anwendung einer Fadenspule fällt Rohr 2 weg und wäre Fadenloch 3 entsprechend zu versetzen.) 4 ist ein kleiner Hebelarm, welcher im Schützen gelagert ist und durch die regulirbare Spiralfeder 5 gegen die an der unteren Schützenfläche befestigte, etwas vorspringende Leiste 6 drückt. Der Faden, welcher auf seinem Wege vom Fadenloch 2 nach 3 zwischen Hebel 4 und der Leiste 6 geht, wird daselbst gebremst, je nachdem Spiralfeder 5 gespannt ist, und erhält hierdurch die zum Nähen erforderliche Spannung.
Das Schützengehäuse 1 hat eine gegen die äufsere Schützenwandung gekehrte Nase, in welche das Fadenloch 3 gebohrt ist. Dasselbe ist ungefähr in seiner Mitte quer durchschlitzt.· In diesem Schlitz ist. das Bremsstück 7 mit seinem einen Ende derartig eingepafst, dafs dessen äufsere, keilartig abgeschrägte Kante gegen den im äufsersten Vorsprung der Nase befestigten Stift 10 zu liegen kommt, während dessen gegenüberstehende Kante dem in Fadenloch 3 eingefädelten Faden zugekehrt ist. Dem anderen Ende zu ist Bremsstück 7 mit einem Langschlitz versehen und mittelst einer Schraube derartig im Rand des Schützens festgehalten, dafs solches vor- und rückwärts bewegt werden kann. Bewegt man nun das Bremsstück nach vorwärts, so wird dessen gerade Kante durch die gegenüber befindliche keilartige Fläche, welche sich am Stift 10 stöfst, an den Faden gedrückt und bremst denselben. Bremsstück 7 ist an seinem der Schützenspitze zugekehrten Ende mit einem Schlitz 8 versehen, in welchen Winkelhebel 9 eingreift. Dieser schwingt sich im Schützen auf einem geeigneten Zapfen. Durch Spiralfeder 11 gespannt, hat Hebel 9 das Bestreben, Bremsstück 7 nach vorwärts zu ziehen, und würde daher der Faden stets gebremst sein, wenn die Wirkung von Spiralfeder 11 nicht im geeigneten Moment durch Stange'1 S überwunden würde. Dieser Fall tritt ein, sobald Stange S nach vorwärts bewegt wird; dann schiebt dieselbe das im Schützen offen liegende Ende von Winkelhebel 9 zurück und zieht hierdurch Bremsstück 7 nach rückwärts und der Faden kann frei ablaufen.
Der Mechanismus , welcher auf Stange S wirkt, besteht aus einer Spiralfeder .S2 und Hebel S1 in Verbindung mit dem Excenter S3. Stange S ist im Schützentreiber gelagert und wird durch eine Spiralfeder .S2 vom Schützen weggezogen. Durch denselben Federdruck wird das mit einem halbrunden Kopf versehene Ende von Stange S an Hebel S, angedrückt. Hebel S1 ist auf einem Bolzen im Schützentreiber beweglich gelagert. Das der Stange S gegenüberliegende Ende ist mit einer Frictionsrolle versehen, welche auf dem Rande des feststehenden Excenters .S3 aufliegt. Rotirt nun der Schützentreiber und mit ihm Hebel .S1, so mufs letzterer die ihm durch die Form des Excenters in Verbindung mit dem Druck von Feder S2 zugetheilten Bewegungen ausführen und hierdurch die Stange 5 in geeignetem Moment vorwärts schieben, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Die Form des Excenters erlaubt auch, dafs Stange .S beim Vorbeigehen an der Nadel durch Feder .S2 so weit zurückgeschoben wird, dafs die Fadenschlinge von Stange S nicht berührt wird.
Die Spannung des Fadens wird regulirt, indem der aus Schützengehäuse 1 herausgezogene Faden in der Rinne einer Scheibe 12 nach Bedürfnifs auf- und abgewunden wird. (Scheibe 12 ist in Fig. 2 im Durchschnitt schwarz gezeichnet.) Dieselbe ist durch Schraube oder Keil in ihrer Nabe 13 mit Scheibe 14 fest verbunden und mit derselben auf einem Zapfen im- Schützen drehbar gelagert. Von oben, nahe beim Rand, ist ein Fadenloch 15 eingebohrt, welches in die Fadenrinne der Scheibe 12 einmündet. Ein Fadenloch 16 ist in der Axenlinie von Scheibe 12, ein weiteres Fadenloch 17, Fig. 1, in der Deckplatte des Schützens angebracht.
Der Faden tritt aus dem Fadenloch 3 nach oben, wird durch Fadenloch 16 nach einwärts und durch Fadenloch 15 in die Rinne von Scheibe 12 geleitet, von wo dieselbe durch Fadenloch 17 wieder nach aufwärts austritt und von da zur Naht geht. Wird nun Scheibe 12 um ihre Axe gedreht, so windet sich in ihrer Rinne der sich lose zwischen Schützen und Naht befindliche Faden auf, . während bei entgegengesetzter Drehung von Scheibe 12 dieser Faden wieder frei gegeben wird.
Die Scheibe 14 erhält ihre Drehungen von Scheibe 18, Fig. 2, deren Welle in dem Schützenführer derartig gelagert ist, dafs beide Axen in einer Linie liegen. Jede dieser Scheiben 14 und 18 ist an ihrer einander zugekehrten Fläche mit einem abgerundeten, zahnartigen Vorsprung (Mitnehmer) versehen, welche aneinandergreifen und die Bewegung . übertragen. Diese . Mit-
nehmer sind so abgerundet, dafs sie dem Faden beim Durchgang des Schützens durch die Schlinge kein Hindernifs bieten, zumal in diesem Moment die Bewegung der Scheibe 18 etwas rückgängig ist, so dafs sich die Mitnehmer nicht berühren. Der Mitnehmer der unteren Scheibe kann auch beweglich gemacht werden, so dafs derselbe, sobald der Faden darüber gleitet, von letzterem nach abwärts geschoben wird.
Auf der Welle der Scheibe 18 ist ein kleines Zahnrad befestigt, welches in das Zahnsegment des gleichfalls im Schützenführer gelagerten Hebels Q eingreift; letzterer ist zweitheilig und schwingt im Schützenfuhrer um seine Axe. Sein mit dem Zahnsegment durch Stift oder Schraube fest verbundener Arm Q, greift mittelst einer FrictionsroUe in die auf dem Boden der Schützenbahn befestigte Curvenbahn (λ>. Wenn sich nun der Schützenfuhrer um seine Axe dreht, so wird von Hebel Q dem Zahnsegment eine schwingende Bewegung mitgetheilt, und hierdurch Scheibe 12 vor- und rückwärts bewegt, wie dies eine richtige Fadenspannung erheischt.
Die Stichbildung und die Hakenbewegtmgen sind durch die Fig. 19 bis 25 erläutert. In Fig. 19 ist der Schützen in drei Stellungen dargestellt. Es soll hierdurch veranschaulicht werden, wie der aus dem Schützen kommende Faden, nachdem ersterer die Nadel passirt hat, zuerst hinter dieselbe (Fig. 19, Stellung ax), dann immer mehr seitlich (Stellung a.,) und endlich vor die Nadel (Stellung a3) zu liegen kommt.
Die Hakenstellung in Fig. 19 bezieht sich auf Schützenstellung a3. Man denke sich einige Stiche bereits genäht und den Faden in der in Fig. 19 durch a3 veranschaulichten Stellung. Der Faden, welcher aus dem letzten Stichloch oberhalb des Stoffes ausgetreten ist, liegt dann um die Nase des Stoffdrückerfufses und geht an der Kante des zu nähenden Stoffes vorüber ■nach abwärts zum Schützen. Letzterer erfafst die von der Nadel aus dem letzten Stichloch nach abwärts gezogene Schlinge. Hierbei ist der Haken aufser Thätigkeit und steht hinter der Nadel im Ausschnitt der Nadelplatte in gleicher Höhe mit derselben.
Fig. 20. Der Schützen dringt nun durch die Schlinge und nimmt die in Fig. 19 durch <z, veranschaulichte Stellung ein, wobei die Schlinge durch die Vorwärtsbewegung des Schützens und die Wirkung von Scheibe 12 angezogen worden ist. Der Stoff wurde inzwischen um eine Stichlänge transportirt, und befindet sich das letzte Stichloch nicht mehr direct über der Nadel. Nachdem sich der Haken gesenkt hat, wurde derselbe unter die Stichplatte und über die gezahnte Fläche der mittlerweile nach abwärts gezogenen Stoffwirkung in der Richtung des Pfeiles in Fig. 20 bewegt.
Fig. 21. Der Haken hat sich in der Richtung des Pfeiles nach der Nadel zu bewegt und den Faden unterhalb des Stoffes eefafst.
. Fig. 22. Der Haken bewegt sich mit dem gefafsten Faden nach seitwärts in der durch den Pfeil angezeigten Richtung, und zieht hierdurch, in Verbindung mit der Vorwärtsbewegung des Schützens, den vorhergemachten Stich fest an. Inzwischen wurde Bremsstück 7 geöffnet und die für den folgenden Stich nöthige Fadenlänge aus Schützengehäuse 1 hervorgezogen.
Fig. 23. Der Haken bewegt sich mit der gefafsten Fadenschleife nach aufwärts, bis derselbe seinen in Fig. 2 dargestellten höchsten Stand erreicht. Mit Vollendung der Aufwärtsbewegung wird derselbe gleichzeitig in der durch den Pfeil in Fig. 23 bezeichneten Richtung derartig gegen die Nadel bewegt, dafs dieselbe bei ihrem Aufwärtsgang in die innere Krümmung des Hakens eintritt. Hierdurch wird die Fadenschleife von der Hakenspitze zurückgeschoben und in die Einkerbung des sich auf dem Rücken des Hakens befindlichen Widerhakens gelegt, so dafs die aufwärtsgehende Nadel in diese Schleife eindringen mufs.
Fig. 24. Der Haken beschreibt mit seiner Spitze einen durch den Pfeil angedeuteten engen Kreis um die Nadel, und legt hierdurch den Faden um dieselbe, während die Hakenspitze den Faden wieder fafst.
Fig. 25. Der Haken bewegt sich mit dem gefafsten Faden seitlich und beginnt gleichzeitig' seine Abwärtsbewegung. Hierdurch wird der Faden in das inzwischen geöffnete Nadelöhr gelegt; die Nadel geht dann gleichfalls nach abwärts und zieht die in ihrem Oehr liegende Fadenschleife durch das Stichloch. Der Schützen fafst dann die Fadenschleife, das Nadelöhr öffnet sich und der Schützen dringt durch die Fadenschleife, welche während dieser Operation durch den beim Nadelöhr aufgeschnittenen Ring V, dessen Ende hakenförmig zugefeilt ist, gehalten wird. Hieraus stellt sich der Haken wieder in die in Fig. 19 dargestellte Lage und beginnt von neuem die vorbeschriebenen Bewegungen.
Fig. 26 bis 29 zeigen die Verschlingungen des Fadens der vorliegenden überwendlichen Naht. Hierbei ist zu bemerken, dafs je fester der Faden beim Nähen angezogen wird, um so näher zum Stichloch die in Fig. 27 dargestellten Verschlingungen zu liegen kommen.
Der Schützen kann durch einen rotirenden oder hin- und hergehenden Haken ersetzt werden, welcher, ähnlich wie bei der Wheeler & Wilson'schen Nähmaschine, die Schlinge über' eine Fadenspule zieht.

Claims (4)

  1. Patent-Ansprüche: ,
    i. Die Anwendung eines Schützens oder dessen vorbeschriebenen Aequivalentes, bei welchem die unter dem Stoff gebildete Schlinge durch denselben Fadenknäuel oder Spule verschlungen wird, von welchem der zur Naht verwendete Faden abläuft.
  2. 2. Die Combination einer Nadel und eines Schützens, oder deren vorbeschriebene Aequivalente mit einem Haken, welcher wie beschrieben functionirt.
  3. 3. Die Anwendung eines oder mehrerer den Schützen tragenden Bolzen, welche, um die Schlinge frei über den Schützen gleiten zu lassen, zurückweichen.
  4. 4. Die beschriebene Art, den aus dem Schützerigehäuse kommenden Faden im Schützen derart zu bremsen, dafs der Faden vom Fadenknäuel oder Spule nur ablaufen kann, wenn ein aufserhalb des "Schützens befindlicher Mechanismus diese Bremsung aufhebt, um im geeigneten Moment die zu einem Stich nöthige Fadenlänge vom Fadenknäuel oder Spule abzuwinden.
    Die Anwendung einer Scheibe im Schützen, welche von dem aufserhalb desselben befindlichen Mechanismus in der Weise bewegt wird, dafs der vom Fadenknäuel oder Spule hervorgezogene Faden daselbst auf- und wieder abgewunden wird, je nach Bedürfhifs der richtigen Fadenspannung und Stichbildung.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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