Die Erfindung betrifft einen Hochrotationszerstäuber
zur Aufbringung von Pulverlack mit einem Gehäuse; mit
einem an der Vorderseite des Gehäuses angeordneten dreh
baren Glockenteller; mit einem in dem Gehäuse unterge
brachten Motor, der den Glockenteller antreibt; mit
einer auf der Welle des Motors angebrachten Signalscheibe,
die optisch erfaßbare Markierungen trägt, und mit einer
Befestigungseinrichtung, mit welcher ein Glasfaserkabel
so befestigt werden kann, daß die Stirnseite seiner
Seele in der Nähe der Markierungen der Signalscheibe
liegt.
Bei Hochrotationszerstäubern ist es wichtig, die Dreh
zahl des Motors und damit die Drehzahl des Glockentellers
genau kontrollieren zu können, da hierdurch die Verwir
belung des zerstäubten Pulvers und die Form der erzeugten
Pulverwolke beeinflußt werden. Es gibt verschiedene
Methoden, die Drehzahl des Motors zu überwachen. Eine
der gebräuchlichsten ist die, auf die Welle des Motors
eine Markierungen tragende Signalscheibe auf zusetzen
und den Vorbeilauf dieser Markierungen an der Stirnseite
der Seele eines Glasfaserkabels zu überwachen. Hierzu
wird über das Glasfaserkabel Licht auf die vorbeilaufende
Signalscheibe geworfen und von den Markierungen reflek
tiertes Licht über das Glasfaserkabel zurück in einen
Empfänger geleitet, der aus der gemessenen Frequenz
des Lichtsignales die Drehzahl des Motors errechnet.
Bei bekannten Hochrotationszerstäubern der eingangs
genannten Art (EP 0 861 691 A1) ist das Glasfaserkabel an dem Hochrotationszerstäuber
unbeweglich befestigt. Der Hochrota
tionszerstäuber ist seinerseits an einem Roboterarm
angebracht, der Bewegungen um mehrere Achsen ausführen
kann. Die dabei eintretenden Drehbewegungen des Hoch
rotationszerstäubers können von dem Glasfaserkabel nicht
nachvollzogen werden, was zu Torsionen und Verdrillungen
und entsprechenden Beschädigungen des Glasfaserkabels
führt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Hoch
rotationszerstäuber der eingangs genannten Art so auszu
gestalten, daß das Glasfaserkabel geschont wird.
Diese Aufgabe wird mit den im Anspruch 1 angegebenen Mitteln gelöst.
Bewegt sich ein Hochrotationszerstäuber nach der vorlie
genden Erfindung mit dem Roboterarm, so vollzieht das
Glasfaserkabel zwar die translatorischen Bewegungen mit;
es koppelt sich jedoch von den Drehbewegungen des Hoch
rotationszerstäubers dadurch ab, daß es sich in der
Befestigungseinrichtung um seine eigene Achse verdreht.
Torsionen und Verdrillungen des Glasfaserkabels, die
zur Ermüdungen und Beschädigungen insbesondere der Seele
des Glasfaserkabels führen können, treten nicht mehr
auf.
Zweckmäßig ist ferner, wenn das Gehäuse der Befestigungs
einrichtung zwei parallele, geradlinige Nuten aufweist,
in welche zwei Schenkel eines U-förmigen, lösbar an
einem Gehäuseteil angebrachten Befestigungsteils ein
geführt sind. Die Befestigungseinrichtung kann in die
sem Falle als Baueinheit einfach dadurch demontiert
werden, daß die Schenkel des Befestigungsteiles aus
der Nuten des Gehäuses der Befestigungseinrichtung heraus
gezogen werden; danach kann die Befestigungseinrichtung
axial entnommen werden, wodurch die Spanneinrichtung,
mit welcher das Glasfaserkabel festgelegt ist, zugänglich
wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand der Zeichnung näher erläutert; Es zeigen
Fig. 1: einen Axialschnitt durch den vom Glockenteller
abgewandten, hinteren Bereich eines Hochrotations
zerstäubers;
Fig. 2: in vergrößertem Maßstab die Befestigungseinrichtung
für ein Glasfaserkabel, die bei dem Hochro
tationszerstäuber von Fig. 1 verwendet wird.
Zunächst wird auf Fig. 1 Bezug genommen. Das Gehäuse
1 des Hochrotationszerstäubers ist ein im wesentlichen
rotationssymmetrisches Teil, dessen Achse in Fig. 1
horizontal verläuft. Dargestellt ist der hintere Bereich
des Gehäuses 1, der dem Glockenteller abgewandt ist. Der
Glockenteller selbst ist in der Zeichnung nicht dargestellt
und links von dem gezeigten Ausschnitt zu denken. Im
Inneren des Gehäuses 1 ist ein Motor 2 untergebracht, der
ebenfalls nur teilweise gezeigt ist und dessen Welle den
Glockenteller antreibt. Der Motor 2 ist in hier nicht
näher interessierenden Weise zwischen zwei Gehäuseeinsätzen
3, 4 befestigt.
Die Welle des Motors 2 ist durch diesen hindurchgeführt
und trägt auf dessen Rückseite eine Signalscheibe 6, die
sich mit der Welle mitdreht. Im Randbereich der nach
hinten zeigenden Stirnseite der Signalscheibe 6 sind
Markierungen, z. B. in Form von abwechselnd spiegelnden
und nicht spiegelnden Segmenten 7 angebracht.
Das Gehäuse 1 ist an seiner hinteren Seite durch eine
Anschlußplatte 7 verschlossen. Diese trägt ein Umfangsge
winde 8, auf welche eine an einer Stufe des Gehäuses
1 angreifende Überwurfmutter 9 aufgedreht ist. Die An
schlußplatte 7 dient einerseits der Halterung des Hoch
rotationszerstäubers an einem Roboterarm und trägt anderer
seits verschiedene Luftanschlüsse, deren Funktion hier
nicht von Interesse ist.
Durch eine Bohrung 11 in der Anschlußplatte 7 und eine
Stufenbohrung 12 in dem Gehäuseeinsatz 4 ist eine Befes
tigungseinrichtung 13 für ein Glasfaserkabel hindurchge
führt, das in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Diese
Befestigungseinrichtung 13 wird weiter unten anhand der
Fig. 2 näher erläutert. Zunächst genügt es zu wissen,
daß mit ihrer Hilfe das Glasfaserkabel mit seiner Stirn
seite nahe an die Markierungen 7 auf der Signalscheibe 6
herangeführt werden kann, wobei das Glasfaserkabel zwar
axial festgehalten ist, dabei aber um seine eigene Achse
verdreht werden kann.
Die genaue Bauweise der Befestigungseinrichtung 13, mit
welcher dieses Ergebnis erzielt wird, ist der Fig.
2 zu entnehmen. Diese zeigt die Befestigungseinrichtung
13 in einem gegenüber Fig. 1 größerem Maßstab. Sie um
faßt ein im wesentlichen rotationssymmetrisches Einsatz
gehäuse 14, welches einen in der Einbaulage außerhalb
der Anschlußplatte 7 liegenden Bereich 14a mit größerem
Durchmesser und einen in der Einbaulage innerhalb der
Anschlußplatte 7 liegenden Bereich 14b kleineren Durch
messers besitzt. An der Übergangsstelle zwischen dem
Bereich 14a größeren Durchmessers und dem Bereich 14b
kleineren Durchmessers sind in die Mantelfläche des
Einsatzgehäuses 14 zwei parallele, geradlinige Nuten
15, 16 eingebracht. Der Zweck dieser Nuten 15, 16 wird
weiter unten deutlich werden.
Eine gestufte Durchgangsbohrung 17 erstreckt sich durch
das Einsatzgehäuse 14 hindurch und nimmt eine Buchse
18 auf. Die Buchse 18 ragt am äußeren Ende mit einem
Gewindeabschnitt 19 aus dem Einsatzgehäuse 14 heraus.
Am gegenüberliegenden Ende ist die Buchse 18 mit einem
radial überstehenden Flansch 20 versehen, mit dem sie
an einer Stufe der Durchgangsbohrung 17 des Einsatzge
häuses 14 anliegt.
Die Durchgangsbohrung 21 der Buchse 18 ist an ihrem
nach innen, in Fig. 1 also nach links und in Fig.
2 nach unten weisenden Ende mit einem Gewindeabschnitt
21a größeren Durchmessers versehen, der über eine gegen
die Achse der Durchgangsbohrung 21 geneigte Nockenfläche
22 in einen glatten Abschnitt 21b kleineren Durchmessers
übergeht.
In den Gewindeabschnitt 21a der Durchgangsbohrung 21
der Buchse 18 ist der Spannhals 23a eines Spannteiles
23 eingeschraubt, der ein komplementäres Außengewinde
aufweist. Das äußere, in Fig. 1 also rechts und in
Fig. 2 oben liegende Ende des Spannhalses 23a ist durch
einen Schlitz 24 unterteilt, so daß dieses Ende die
Funktion einer Spannzange übernehmen kann. Das Ende
des Spannhalses 23a ist außerdem abgeschrägt und bildet
so eine Nockenfläche 25, welche mit der Nockenfläche
22 der Buchse 18 zusammenwirkt.
Das Spannteil 23 besitzt außerdem einen sich innen,
in Fig. 1 also nach links und in Fig. 2 nach unten
erstreckenden hohlzylindrischen Fortsatz 23b, der sich
in der Einbaulage, wie in Fig. 1 gezeigt, durch den
Gehäuseeinsatz 4 hindurch erstreckt.
Auf den nach außen überstehenden Gewindeabschnitt 19
der Buchse 18 ist das Innengewinde 27 eines Anschluß
nippels 26 aufgedreht.
Das Glasfaserkabel wird in der Befestigungseinrichtung 13
in folgender Weise montiert:
Die die Glasfasern enthaltende Seele des Glasfaserkabels
wird über eine Strecke freigelegt, die ausreicht, um diese
Seele durch die Durchgangsbohrungen 21 der Buchse 18 und
des Spannteiles 23 soweit hindurchzuführen, daß ihre
Stirnseite sich nahe an dem Ende des hohlzylindrischen
Fortsatzes 23b des Spannteiles 23 befindet. Der Mantel
des Kabels wird in bekannter Weise an dem Anschlußnippel
26 festgelegt. Beim Durchschieben der Seele des Glasfaser
kabels durch die Buchse 18 und das Spannteil 23 ist
letzteres noch verhältnismäßig weit zurück, also von der
Buchse 18 weg, gedreht, so daß die gespaltenen Hälften
des Spannhalses 23a noch auseinandergefedert sind und die
Seele des Glasfaserkabels passieren lassen. Befindet sich
dann diese Seele in der richtigen Position, wird das
Spannteil 23 weiter in den Gewindeabschnitt 21a der
Buchse 18 eingedreht. Durch Zusammenwirken der Nockenfläche
22 der Buchse 18 mit der Nockenfläche 25 des Spannteiles
23 werden nunmehr die beiden Hälften des Spannhalses 23a
zusammengedrückt. Die Mantelfläche der Seele des Glasfaser
kabels wird dabei erfaßt und axial fixiert.
Die so mit dem Glasfaserkabel verbundene Befestigungsein
richtung 13 wird jetzt in die Durchgangsbohrung 11 der
Anschlußplatte 7 und die Durchgangsbohrung 12 des Gehäuse
einsatzes 4 eingeführt; die Stirnseite der Seele des
Glasfaserkabels befindet sich nunmehr in unmittelbarer
Nähe zu den Markierungen 7 auf der Signalscheibe 6.
Jetzt werden in die beiden Nuten 15, 16, des Einsatzgehäu
ses 14 die parallelen, geradlinigen Schenkel eines U-
förmigen Befestigungsteiles 28 (vgl. Fig. 1) eingeführt,
welches an der hinteren Stirnfläche der Anschlußplatte 7
anliegt und dort angeschraubt ist. Die Anordnung ist
offensichtlich so, daß nunmehr die Befestigungseinrichtung
13 axial in beiden Richtungen festgelegt ist, wobei sich
das Einsatzgehäuse 14 nicht verdrehen kann. Gleichwohl
kann sich das in der Befestigungseinrichtung 13 festge
klemmte Glasfaserkabel um seine eigene Achse drehen. Dies
wird dadurch möglich, daß sich die aus Buchse 18, Anschluß
nippel 26 und Befestigungsteil 23 gebildete Einheit
insgesamt gegenüber dem Einsatzgehäuse 14 verdrehen kann.
Wird nunmehr im Betrieb des Hochrotationszerstäubers
dieser von einem Roboterarm um bestimmte Achsen verdreht,
so wird das Glasfaserkabel nicht mehr tordiert; viel
mehr ist es aufgrund der Befestigungeinrichtung 13 mög
lich, daß das Glasfaserkabel "stehen bleibt", während
sich der Hochrotationszerstäuber gegenüber diesem dreht.