DE10053247A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Umschalten des Eingriffsabstandes eines Werkzeuges in eine vorbeilaufende Materialbahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Umschalten des Eingriffsabstandes eines Werkzeuges in eine vorbeilaufende MaterialbahnInfo
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Abstract
Um ein Verfahren anzugeben zum Umschalten des Eingriffsabstandes eines auf mindestens einer zugeordneten rotierenden Walze (4, 5) außenradial angeordneten Werkzeugs (6, 7) in eine vorbeilaufende Materialbahn (1), das dahingehend weiter verbessert ist, dass ohne Zeitverlust ein verschnittfreies Umschalten des Eingriffsabstandes des Werkzeugs möglich ist, wird vorgeschlagen, dass für das Umschalten des Eingriffsabstandes des Werkzeugs (6, 7) in die Materialbahn (1) zunächst mehrere unterschiedliche Eingriffsabstände anhand entsprechend unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeiten des Werkzeugs (6, 7) abrufbar elektronisch vordefiniert werden, wobei nach Aktivieren eines Umschalters (13) der Wechsel zu einem anderen vordefinierten Eingriffsabstand während des Betriebes genau dann durchgeführt wird, sobald sich das Werkzeug (6, 7) im Eingriff befindet, so dass mit dem nächsten Eingriff des Werkzeugs (6, 7) in die Materialbahn (1) der neue Eingriffsabstand ausgeführt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Umschalten des
Eingriffsabstandes mindestens eines auf einer zugeordneten rotierenden Walze
außenradial angeordneten Werkzeuges in eine vorbeilaufende Materialbahn gemäß dem
Oberbegriff der Ansprüche 1 bzw. 4.
Werkzeugbestückte Walzen werden zur Bearbeitung hieran vorbeilaufender
Materialbahnen beispielsweise als Papierquerschneider eingesetzt. Ein
Papierquerschneider dient zum Zerschneiden einer auf einer Rolle aufgewickelten
Papierbahn mittels eines Messers als Werkzeug in einzelne Abschnitte, die gewöhnlich
den standardisierten Formaten entsprechen. Die vorliegende Erfindung ist bei allen
Maschinen anwendbar, bei denen eine zeitlich-periodische Bewegung eines Werkzeugs
erfolgt, wie beispielsweise Quersägemaschinen, Schlauchbeutelmaschinen und
dergleichen.
Aus der US 5,662,018 ist ein Papierquerschneider bekannt, der aus zwei
gegenüberliegend angeordneten Walzen besteht, die je mit mehreren außenradial
angeordneten Messern bestückt sind, um eine zwischen beiden Walzen hindurchgeführte
Materialbahn in vorgegebene Abschnitte zu zerschneiden. Während des Eingriffs der
Werkzeuge in die Materialbahn wird die Umfangsgeschwindigkeit des Werkzeugs mit der
Geschwindigkeit der Materialbahn synchronisiert, um das Zerschneiden entlang einer
korrekten Linie zu ermöglichen. Mit dieser Vorrichtung ist auch das Zerschneiden der
Materialbahn in verschiedene Formate möglich. Ein Umschalten des hierfür erforderlichen
Eingriffsabstandes des messerartigen Werkzeuges erfolgt dadurch, dass verschiedene
Werkzeuge unterschiedlichen Eingriffsabständen zugeordnet sind, wobei aus dem Vorrat
der zur Verfügung stehenden Werkzeuge diejenigen in Eingriff kommen, die den
gewünschten Eingriffsabstand herbeiführen. Die Steuerung des Werkzeugeingriffs erfolgt
dabei über hydraulische Verstellmittel auf mechanischem Wege. Ein Nachteil dieser
Umschaltung des Eingriffsabstandes liegt in dem recht komplizierten Aufbau der
Vorrichtung begründet, die wegen der Vielzahl an mechanischen Einzelteilen aufwendig in
der Montage ist und einem Verschleiß unterliegt.
Demgegenüber offenbart die DE 36 08 111 C1 die Umschaltung des Eingriffsabstandes
eines Werkzeugs auf elektronischem Wege. Der Antrieb von zwei gegenüberliegend
angeordneten und mit je einem Messer als Werkzeug versehenen Walzen erfolgt durch
jeweils zugeordnete Elektromotoren in direkter Weise. Die obere Walze wird mit der
unteren Walze durch einen Zahnradtrieb zum Synchronisieren der rotierenden Walzen
angetrieben.
Als Elektromotoren kommen Spezialgleichstrommotoren zum Einsatz, die von einer
gemeinsamen elektronischen Steuerungseinheit in Abhängigkeit von verschiedenen
Eingangsdaten diskontinuierlich, d. h. nach Art einer kurvenscheibenartigen Steuerung,
angetrieben werden. Zu den eingangsseitigen Daten für die Steuerungseinheit, gehört die
über einen Inkrementalgeber ermittelte Umfangsgeschwindigkeit des Werkzeugs sowie
Daten über die Geschwindigkeit der durch die Walzen laufenden Materialbahn. Weiterhin
ist ein gewünschter Eingriffsabstand des Werkzeugs, d. h. eine gewünschte Formatlänge
vorgebbar. In Abhängigkeit von diesen Daten werden die beiden
Spezialgleichstrommotoren so gesteuert, dass sie bei Stillstand innerhalb kürzester Zeit
auf ihre volle Drehzahl gebracht werden können, die der jeweiligen
Materialbahngeschwindigkeit entspricht. Diese Geschwindigkeit wird während der
gesamten Länge des Schneidvorganges konstant gehalten. Je nach gewünschter
Formatlänge kann der Motor auf eine niedrigere Geschwindigkeit heruntergeregelt und
dann zum Schnittvorgang wieder auf die volle Geschwindigkeit hochbeschleunigt werden.
Für kleinere Formate kann der Motor nach Durchlauf der Schnittgeschwindigkeit auf
höhere Geschwindigkeiten beschleunigt werden, um die Walze mit erhöhter
Geschwindigkeit zu drehen und den Schnitt durchzuführen, bevor die Materialbahn sich
um das so genannte Synchronformat, das dem Flugkreisumfang der Messer entspricht,
weiterbewegt hat.
Bei dem vorstehend beschriebenen bekannten Verfahren zur Bestimmung des
Eingriffsabstandes von auf rotierenden Walzen außenradial angeordneten Messern in
eine vorbeilaufende Materialbahn tritt das Problem auf, dass ein Umschalten des
Eingriffsabstandes, d. h. eine Änderung der Formatlänge, während des Betriebes zwar
möglich ist; hierbei jedoch ein Verschnitt während des Zeitfensters der Umschaltung der
Formatlänge entsteht. Um keinen derartigen Verschnitt entstehen zu lassen war es bisher
üblich, die Maschine zum Umschalten des Eingriffsabstandes zunächst außer Betrieb zu
setzen, dann ein Einrichten der Maschine auf den neuen Eingriffsabstand vorzunehmen
und anschließend die Maschine wieder in Betrieb zu setzen. Diese Vorgehensweise
verursacht andererseits jedoch einen hohen, in der Massenproduktion nachteiligen,
Zeitaufwand und Verschnitt während des Hochlaufens bzw. Bremsvorganges.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das gattungsgemäße Verfahren
sowie die diesbezügliche Vorrichtung dahingehend weiter zu verbessern, dass ohne
Zeitverlust ein verschnittfreies Umschalten des Eingriffsabstandes des Werkzeugs
möglich ist.
Die Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst.
Vorrichtungsgemäß wird das Verfahren wie in Anspruch 4 angegeben gelöst. Die jeweils
rückbezogenen abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
wieder.
Die Erfindung schließt die verfahrenstechnische Lehre ein, dass zum Umschalten des
Eingriffsabstandes des Werkzeugs in die vorbeilaufende Materialbahn zunächst mehrere
unterschiedliche Eingriffsabstände anhand entsprechend unterschiedlicher
Umfangsgeschwindigkeiten des Werkzeugs abrufbar vordefiniert, d. h. bereitgestellt,
werden, wobei nach Aktivieren eines Umschalters der Wechsel zu einem anderen
vordefinierten Eingriffsabstand während des Betriebes genau dann durchgeführt wird,
sobald sich das Werkzeug im Eingriff befindet, so dass mit dem nächsten Eingriff des
Werkzeugs in die Materialbahn der neue Eingriffsabstand ausgeführt wird.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt insbesondere darin, dass hierdurch
kein Verschnitt der Materialbahn auftritt, der weder dem vorhergehenden Eingriffsabstand
noch dem neuen Eingriffsabstand zuzuordnen ist. Somit kann durch das erfindungs
gemäße Verfahren ein verschnittfreies Umschalten des Eingriffsabstandes bei voller
Bahngeschwindigkeit erfolgen, ohne dass ein Abschalten der Maschine erforderlich ist.
Dieses wird durch die unmittelbare Bereitstellung von Ansteuerdaten auf elektronischem
Wege erzielt, wobei das Umschalten selbst in günstiger Weise in Abhängigkeit von der
Eingriffssituation des Werkzeuges in die Materialbahn verschnittfrei gesteuert wird. Dies
wird dadurch realisiert, dass die Zeit während des Eingriffs des Werkzeugs dafür genutzt
wird, auf einen neuen Eingriffsabstand elektronisch umzuschalten. Der Synchronlauf
bleibt während des Eingriffs des Werkzeugs noch erhalten, so dass die neue Umfangs
geschwindigkeit des Werkzeuges unmittelbar danach wirksam wird.
Vorzugsweise wird die hierfür auszuführende Umfangsgeschwindigkeit des Werkzeuges
derart festgelegt, dass als Grundbewegung ein gleichförmiger Bewegungsanteil zur
Festlegung des Eingriffsabstandes ausgeführt wird, der von einem ein Beschleunigen
oder Abbremsen bewirkenden Ausgleichsanteil überlagert wird, um eine Anpassung an
die materialbahnsynchrone Umfangsgeschwindigkeit während des Eingriffs des
Werkzeugs herbeizuführen. Dabei kann zur Erzielung eines kürzeren Eingriffsabstandes
des Werkzeugs ein schnellerer gleichförmiger Bewegungsanteil der Walze relativ zur
Geschwindigkeit der Materialbahn ausgeführt werden, wogegen zur Erzielung eines
längeren Eingriffsabstandes des Werkzeugs ein relativ verlangsamter gleichförmiger
Bewegungsanteil der Walze ausgeführt wird.
Das vorstehend beschriebene Verfahren wird vorzugsweise mittels einer Vorrichtung
ausgeführt, die eine elektronische Steuerungseinheit umfasst, welche die
unterschiedlichen gewünschten Eingriffsabstände repräsentierenden
Umfangsgeschwindigkeiten abrufbar bereitstellt. Die Steuerungseinheit führt nach
Aktivieren eines Umschalters den Wechsel zu einem anderen, vordefinierten
Eingriffsabstand genau dann durch, sobald sich das Werkzeug im Eingriff befindet.
Zur Messung der hierfür benötigten Geschwindigkeitsdaten der Materialbahn ist ein
Sensor vorgesehen, der zur Ansteuerung der Walzen nach dem Prinzip einer realen
Leitachse die entsprechenden Sollwerte ermittelt. Daneben ist es auch möglich
Geschwindigkeitsdaten zu verwenden, die nach dem Prinzip der virtuellen Leitachse
gewonnen werden. Vorteilhafterweise werden diese Sollwerte einer jeder Walze
zugeordneten Antriebsriegeleinheit zur Verfügung gestellt, worüber die zugeordnete
Walze direkt lagegeregelt ansteuerbar ist.
Weiterhin kann eine separate, direkt mit der Steuerungseinheit in Verbindung stehende
Rechnereinheit - vorzugsweise ein PC - vorgesehen werden, welche ausgehend von
unterschiedlich gewünschten Eingriffsabständen des Werkzeuges entsprechend
unterschiedliche kurvenscheibenartige Umfangsgeschwindigkeiten des Werkzeugs
berechnet. Die hierfür eingesetzte Software dient insoweit als
Kurvenscheibengenerierungswerkzeug. Es wird die konstante Drehbewegung der
virtuellen Leitachse in eine zeitlich gewünschte Drehbewegung der Walze umgewandelt.
Hierbei existiert pro Umdrehung der Walze ein Bereich konstanter
Umfangsgeschwindigkeit, die zur Realisierung eines synchronen Eingriffs in die
Materialbahn mit der Bahngeschwindigkeit übereinstimmt. Über die Geschwindigkeit im
übrigen Bereich wird der Eingriffsabstand des Werkzeuges in die Materialbahn festgelegt.
Gemäß einer weiteren, die erfindungsgemäße Vorrichtung verbessernden Maßnahme
sind die vom Rechner ermittelten Daten gemeinsam mit den über die Steuerungseinheit
ermittelten Daten eines virtuellen Leitachsgetriebes direkt in der jeder Walze
zugeordneten Antriebsregeleinheit abgespeichert. Vorzugsweise verfügt die
Steuerungseinheit über einen binären Eingang, der als Umschalter dient. Über den
Umschalter erfolgt ein zeitgleiches Umschalten zwischen den mehreren in der
Antriebsregeleinheit hinterlegten kurvenscheibenartigen Daten mit den zugeordneten
Leitachsgetriebedaten. Durch das zeitgleiche Umschalten wird erreicht, dass in jedem Fall
die Synchronisation der Bahngeschwindigkeit mit der Umfangsgeschwindigkeit des
Werkzeuges erhalten bleibt.
Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit
der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der
Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine blockschaltbildartige Darstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, die nach Art eines Papierquerschneiders ausgebildet ist, und
Fig. 2 eine Signalflussdarstellung der Ansteuerung der rotierenden Walzen.
Gemäß Fig. 1 wird die aus Papier bestehende Materialbahn 1 ausgehend von einer
Abwickeleinrichtung 2 mit konstanter Bahngeschwindigkeit abgewickelt. Zur Erzielung der
konstanten, von einer virtuellen Leitachse abgeleiteten Geschwindigkeit der Materialbahn
1 wird eine Antriebsregeleinheit 3 eingesetzt. Nach Abwicklung gelangt die Materialbahn 1
in den Bereich von zwei gegenüberliegend angeordneten Walzen 4 und 5. Beide Walzen
4 und 5 sind je mit außenradial angeordneten Werkzeugen 6 und 7 ausgestattet, die nach
Art von Messern ausgebildet sind, um die Materialbahn 1 in definierte Abschnitte zu
zerschneiden. Die geschnittenen Abschnitte werden anschließend einer
Sammlereinrichtung 8 zugeführt, worin eine Zwischenlagerung erfolgt. Ein im Bereich der
Materialbahn 1 angeordneter Sensor 9 dient der Messung der
Materialbahngeschwindigkeit. Die durch den Sensor 9 gemessene
Materialbahngeschwindigkeit wird einer Steuerungseinheit 10 eingangsseitig zugeführt.
Die Steuerungseinheit 10 ermittelt hieraus Lagesollwerte einer virtuellen Leitachse und
gibt diese an ausgangsseitig angeschlossene und jeder Walze 4 und 5 zugeordnete
Antriebsregeleinheiten 11 und 12 weiter. Über eine ebenfalls mit der Steuerungseinheit 10
in Verbindung stehenden Rechnereinheit 14 werden nach dem Prinzip einer
Kurvenscheibentabelle diejenigen Daten erstellt, die von der Steuerungseinheit 10
gemeinsam mit den Daten des zugeordneten Leitachsgetriebes in die
Antriebsregeleinheiten 11 und 12 der beiden Walzen 4 und 5 geladen werden.
Über einen der Steuerungseinheit 10 eingangsseitig zugeordneten Umschalter 13 wird
mittels der Steuerungseinheit 10 ein Wechsel von dem aktuellen Eingriffsabstand der
beiden Werkzeuge 6 und 7 zu einem anderen Eingriffsabstand durchgeführt, sobald sich
das Werkzeug 6, 7 im Eingriff befindet.
Gemäß Fig. 2 erfolgt zur Ansteuerung eine Signalverarbeitung der eingangsseitig
vorgegebenen Leitachsposition sowie des Leitachsgetriebes. Die Leitachsposition
entspricht der aktuellen Position der Walzen, welche beispielsweise über einen
Inkrementalgeber ermittelt und der Ansteuerung zur Verfügung gestellt werden können.
Über die Daten des Leitachsgetriebes wird der gewünschte Eingriffsabstand in Form einer
konstanten Drehgeschwindigkeit für die Walzen vorgegeben. Weiterhin ist aufgrund der
Schrägstellung der Messer eine Winkelverschiebung am Anfang zu berücksichtigen, um
den gewünschten Schnittbereich einzustellen. Nachfolgend bestimmt eine
Kurvenscheibentabelle die erforderliche Differenzkurve zum Beschleunigen oder Bremsen
der Walzen, so dass eine Ausgleichsbewegung zwischen der der
Materialbahngeschwindigkeit entsprechenden Umfangsgeschwindigkeit des Werkzeugs
während des Eingriffs und der den Eingriffsabstand bestimmenden
Umfangsgeschwindigkeit außerhalb des Eingriffs des Werkzeuges ermöglicht wird. Über
eine Änderung der Amplitude der Differenzkurve ist - vergleichbar mit dem
Kurvenscheibenhub - die Synchronität zur Materialbahngeschwindigkeit herstellbar. Über
einen zusätzlichen Multiplikator 1/Nutzen ist eine steuerungstechnische Anpassung der
Werkzeuganzahl pro Walze möglich.
Die Erfindung ist nicht beschränkt auf das vorstehend angegebene Ausführungsbeispiel.
Es sind auch Abwandlungen hiervon denkbar, die dennoch in den durch die Ansprüche
definierten Schutzbereich eingreifen. Es ist auch denkbar, dass die Erfindung bei einer
bekannten Papierquerschneidereinrichtung eingesetzt wird, die eine mehrfach
längsgeteilte Materialbahn mit unterschiedlichen Eingriffsabständen derart schneidet,
dass in jeder Längsbahn gleichzeitig unterschiedliche Papierformate produziert werden,
wobei die Eingriffsabstände hierbei während des Betriebes unabhängig voneinander
umschaltbar sind.
1
Materialbahn
2
Abwickelreinrichtung
3
Antriebsregeleinheit
4
Walze
5
Walze
6
Werkzeug
7
Werkzeug
8
Sammlereinheit
9
Sensor
10
Steuerungseinheit
11
Antriebsregeleinheit
12
Antriebsregeleinheit
13
Umschalter
14
Rechnereinheit
Claims (13)
1. Verfahren zum Umschalten des Eingriffsabstandes eines auf mindestens einer
zugeordneten rotierenden Walze (4, 5) außenradial angeordneten Werkzeugs (6,
7) in eine vorbeilaufende Materialbahn (1), die mit konstanter Geschwindigkeit
geradlinig bewegt wird, wobei nach Art einer Kurvenscheibensteuerung während
der Dauer des Eingriffs des Werkzeugs (6, 7) in die Materialbahn (1) die
Umfangsgeschwindigkeit des Werkzeugs (6, 7) mit der Geschwindigkeit der
Materialbahn (1) synchronisiert wird, und während der übrigen Dauer der
gewünschte Eingriffsabstand durch eine erhöhte oder verminderte
Umfangsgeschwindigkeit der Walze (4, 5) festgelegt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass für das Umschalten des Eingriffsabstandes des Werkzeugs (6, 7) in die Materialbahn (1) zunächst mehrere unterschiedliche Eingriffsabstände anhand entsprechend unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeiten des Werkzeugs (6, 7) abrufbar elektronisch vordefiniert werden,
wobei nach Aktivieren eines Umschalters (13) der Wechsel zu einem anderen vordefinierten Eingriffsabstand während des Betriebes genau dann durchgeführt wird, sobald sich das Werkzeug (6, 7) im Eingriff befindet, so dass mit dem nächsten Eingriff des Werkzeugs (6, 7) in die Materialbahn (1) der neue Eingriffsabstand ausgeführt wird.
dass für das Umschalten des Eingriffsabstandes des Werkzeugs (6, 7) in die Materialbahn (1) zunächst mehrere unterschiedliche Eingriffsabstände anhand entsprechend unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeiten des Werkzeugs (6, 7) abrufbar elektronisch vordefiniert werden,
wobei nach Aktivieren eines Umschalters (13) der Wechsel zu einem anderen vordefinierten Eingriffsabstand während des Betriebes genau dann durchgeführt wird, sobald sich das Werkzeug (6, 7) im Eingriff befindet, so dass mit dem nächsten Eingriff des Werkzeugs (6, 7) in die Materialbahn (1) der neue Eingriffsabstand ausgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Eingriffsabstand derart durch die Umfangsgeschwindigkeit des
Werkzeugs (6, 7) festgelegt wird, dass als Grundbewegung ein gleichförmiger
Bewegungsanteil zur Festlegung des Eingriffsabstandes ausgeführt wird, der von
einem ein Beschleunigen oder Abbremsen bewirkenden
Ausgleichsbewegungsanteil überlagert wird, um eine Anpassung an die
materialbahnsynchrone Umfangsgeschwindigkeit während des Eingriffs des
Werkzeugs (6, 7) herbeizuführen.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Erzielung eines kürzeren Eingriffsabstandes des Werkzeugs (6, 7) ein
schnellerer gleichförmiger Bewegungsanteil der Walze (4, 5) relativ zur
Geschwindigkeit der Materialbahn (1) ausgeführt wird, wogegen zur Erzielung
eines längeren Eingriffsabstandes des Werkzeugs (6, 7) ein relativ verlangsamter
gleichförmiger Bewegungsanteil der Walze (4, 5) ausgeführt wird.
4. Vorrichtung zum Umschalten des Eingriffsabstandes eines auf mindestens einer
zugeordneten rotierenden Walze (4, 5) außenradial angeordneten Werkzeuges (6,
7) in eine vorbeilaufende, sich mit konstanter Geschwindigkeit geradlinig
bewegende Materialbahn (1), mit einer elektronischen Steuerungseinheit (10), die
nach Art einer Kurvenscheibensteuerung während der Dauer des Eingriffs des
Werkzeugs (6, 7) in die Materialbahn (1) die Umfangsgeschwindigkeit des
Werkzeugs (6, 7) mit der Geschwindigkeit der Materialbahn (1) synchronisiert,
wobei während der übrigen Dauer durch Einstellung einer erhöhten oder
verminderten Umfangsgeschwindigkeit der Walze (4, 5) der gewünschte
Eingriffsabstand festgelegt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elektronische Steuerungseinheit (10) unterschiedliche gewünschte Eingriffsabstände repräsentierende Umfangsgeschwindigkeiten abrufbar bereitstellt,
wobei nach Maßgabe der Steuerungseinheit (10) nach Aktivieren eines Umschalters (13) den Wechsel zu einem anderen, vordefinierten Eingriffsabstand genau dann durchführt wird, sobald sich das Werkzeug (6, 7) im Eingriff befindet, um mit dem nächsten Eingriff des Werkzeugs (6, 7) den neuen Eingriffsabstand auszuführen.
dass die elektronische Steuerungseinheit (10) unterschiedliche gewünschte Eingriffsabstände repräsentierende Umfangsgeschwindigkeiten abrufbar bereitstellt,
wobei nach Maßgabe der Steuerungseinheit (10) nach Aktivieren eines Umschalters (13) den Wechsel zu einem anderen, vordefinierten Eingriffsabstand genau dann durchführt wird, sobald sich das Werkzeug (6, 7) im Eingriff befindet, um mit dem nächsten Eingriff des Werkzeugs (6, 7) den neuen Eingriffsabstand auszuführen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sensor (9) zur Messung der Geschwindigkeit der Materialbahn (1)
vorgesehen ist, der eingangsseitig an die Steuerungseinheit (10) angeschlossen
ist, die hieraus die für das Steuerungsprinzip der realen Leitachse benötigten
Sollwerte berechnet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass elektronisch berechnete Geschwindigkeitsdaten für die Geschwindigkeit der
Materialbahn (1) eingangsseitig der Steuerungseinheit (10) zugehen, die hieraus
die für das Steuerungsprinzip der virtuellen Leitachse benötigten Sollwerte
berechnet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerungseinheit (10) die ermittelten Sollwerte für die Leitachse einer
jeder Walze (4, 5) zugeordneten Antriebsregeleinheit (11, 12) zur Verfügung stellt,
worüber die zugeordnete Walze (4, 5) lagegeregelt ansteuerbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine mit der Steuerungseinheit (10) in Verbindung stehende Rechnereinheit
(14) vorgesehen ist, die ausgehend von unterschiedlichen gewünschten
Eingriffsabständen des Werkzeugs (6, 7) entsprechend unterschiedliche
kurvenscheibenartige Umfangsgeschwindigkeiten des Werkzeugs (6, 7)
elektronisch ermittelt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die von der Rechnereinheit (14) ermittelten Daten gemeinsam mit den über
die Steuerungseinheit (10) ermittelten Daten eines virtuellen Leitachsgetriebes
direkt in der jeder Walze (4, 5) zugeordneten Antriebsregeleinheit (11, 12)
abgespeichert sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerungseinheit (10) über einen binären Eingang als Umschalter (13)
verfügt, über den die Umschaltung zwischen mehreren in der Antriebsregeleinheit
(11, 12) hinterlegten kurvenscheibenartigen Daten mit den zugeordneten
Leitachsgetriebedaten zeitgleich erfolgt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Werkzeug (6, 7) mindestens ein Messer ist, das außenradial auf der
umlaufenden Walze (4, 5) angeordnet ist, um eine Materialbahn (1) in einzelne
Abschnitte zu zerschneiden.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass genau zwei gegenüberliegend angeordnete und miteinander zum
Zerschneiden der Materialbahn (1) zusammenwirkende Walzen (4, 5) mit
zugeordneten messerartigen Werkzeugen (6, 7) vorgesehen sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Materialbahn (1) aus einem Papierwerkstoff, einem Textilwerkstoff,
einem Kunststoff oder einem Metall besteht.
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