DE10051455A1 - Frontsitz für ein zweitüriges Kraftfahrzeug - Google Patents
Frontsitz für ein zweitüriges KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Ein Frontsitz für zweitürige Kraftfahrzeuge weist ein Sitzteil auf, an dem eine Rückenlehne klappbar angelenkt ist. Das Sitzteil ist über Längsverstellschienen längsverschieblich an der Karosserie befestigt. Die Längsverstellschienen sind einerseits um eine vordere horizontale Klappachse verschwenkbar mit der Karosserie verbunden und andererseits mittels über eine Betätigungsvorrichtung entriegelbare Blockierelemente.
Description
Die Erfindung betrifft einen Frontsitz nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Frontsitze der als bekannt vorausgesetzten Art erlauben den
Durchstieg zu den Fondsitzen durch das Vorklappen ihrer
Rückenlehnen. Zur Vergrößerung der Durchstiegsöffnung und
zur Anpassung ihrer Längsposition an unterschiedlich große
Fahrzeuginsassen sind die Frontsitze in Fahrzeuglängsrich
tung verschieblich auf Längsverstellschienen an der Karos
serie geführt. Die Arretierung der Rückenlehne am Fahrzeug
sitz ist durch einen seitlich am Lehnenkopf oder seitlich
am Sitzteil angeordneten Betätigungshebel entriegelbar. Der
Klappbeschlag der Rückenlehne kann durch bei einem Crash
auftretende hohe Belastungen so beschädigt werden, daß er
blockiert wird. Dia Fondpassagiere sind dann im Unfallfahr
zeug eingesperrt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen Frontsitz der als bekannt vor
ausgesetzten Art so auszubilden, daß er im Crashfall eine
vom Klappbeschlag der Rückenlehne unabhängige Ausstiegsmög
lichkeit freigibt.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Pa
tentanspruchs 1.
Eine an den Längsverstellschienen vorgesehene Klappachse
und eine damit korrespondierende Blockiervorrichtung kann
robust und betriebssicher ausgebildet werden, so daß seine
Funktionssicherheit auch bei einem Crash erhalten bleibt.
Das Klappen des Fondsitzes mitsamt der Längsverstellschie
nen beseitigt sämtliche Hindernisse im Aussteigsbereich,
die beim Aussteigen, selbst bei einem überhasteten Aus
stieg, hinderlich sein könnten. Schließlich entsteht nach
einem Unfall eine größere Ausstiegsöffnung als sie durch
das Vorklappen der Rückenlehne freigegeben wird.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die
unbeabsichtigte oder mißbräuchliche Benutzung der Betäti
gungsvorrichtung für das Blockierelement durch eine Abdec
kung verhindert. Verzögerungen bei der Nutzung der Betäti
gungsvorrichtungen werden vermieden, wenn die Abdeckung in
weiterer Ausgestaltung der Erfindung bei einem Crash auto
matisch entriegelt wird und sich sogar selbsttätig öffnet.
Um einen möglichst großen Schwenkwinkel für den Frontsitz
und damit eine möglichst große Ausstiegsöffnung zu erhal
ten, kann außerdem die Rückenlehne geteilt und die Teile
können gegeneinander klappbar ausgebildet sein.
Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfin
dung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der Fahrgast
zelle eines zweitürigen Kraftfahrzeugs;
Fig. 2 die Seitenansicht der Fahrgastzelle nach Fig.
1 mit vorgeklapptem Frontsitz;
Fig. 3 die Seitenansicht der mehrfach geteilt ausge
bildeten, aufrechten Rückenlehne nach Fig. 1;
Fig. 4 die Seitenansicht der Rückenlehne nach Fig. 3
mit eingezeichneten Klappbeschlägen;
Fig. 5 die Seitenansicht der geklappten Rückenlehne
gemäß Fig. 2;
Fig. 6 einen Schnitt durch den Klappbeschlag entlang
der Schnittebene VI-VI in Fig. 4;
Fig. 7 einen teilweise geschnittenen Ausschnitt einer
Blockiervorrichtung für die Längsverstell
schienen des Frontsitzes nach Fig. 1;
Fig. 8 eine Seitenansicht einer abgedeckten Betäti
gungsvorrichtung für die Klappbewegung des
Frontsitzes nach 1;
Fig. 9 eine geöffnete Abdeckvorrichtung für die Betä
tigungsvorrichtung nach Fig. 8.
In Fig. 1 und 2 ist eine Karosserie 1 eines zweitürigen
Kraftfahrzeugs im Bereich des Fahrgastraums ohne dessen
Seitentüren dargestellt. Die im Fahrgastraum angeordneten
Frontsitze weisen ein Sitzteil 2 und eine daran klappbar
gelagerte Rückenlehne 4 auf. Die Rückenlehne 4 trägt eine
Kopfstütze 3. Hinter den Frontsitzen sind Fondsitze 9 oder
eine Fondsitzbank im Fahrgastraum untergebracht. Zwischen
den Frontsitzen verläuft ein Fahrzeugtunnel 1a in Fahrzeug
längsrichtung. An dem den Fondsitzen 9 zugewandten Ende des
Fahrzeugtunnels 1a ist eine Abdeckvorrichtung 7 mit einem
aufklappbaren Abdeckelement 7a vorgesehen.
Das Sitzteil 2 ist mittels vorderer und hinterer Lenker 2a
höhenverstellbar an paarweise parallel verlaufenden Längs
verstellschienen 5 befestigt. Jede Längsverstellschiene 5
weist eine hier nicht dargestellte Unterschiene und eine
Oberschiene auf. Beide Längsverstellschienen 5 sind um eine
vordere Klappachse 5a schwenkbar an der Karosserie 1 gela
gert. An ihrem hinteren Ende werden die Längsverstellschie
nen 5 über Blockierelemente 5b mit der Karosserie 1 verbun
den.
Die Rückenlehne 4 ist gemäß der Fig. 3, 4 und 5 horizontal
in drei Rückenlehnenabschnitte 4a, 4b und 4c unterteilt,
die um horizontale Achsen 4d und 4e verschwenkbar aneinander
gelagert sind. Die Rückenlehnenabschnitte 4a, 4b und 4c
weisen seitliche in Fahrtrichtung sich erstreckende Seiten
holme auf, in denen die Achsen 4d und 4e bildende Lagerbol
zen 4p lagern. Die Klappbewegung der Rückenlehnenabschnitte
4a und 4b ist durch Riegel 4f blockiert, die in Kerben 4k
und 4l von einander überdeckenden Seitenholmbereichen 4h
und 4i der Rückenlehnenabschnitte 4a, 4b und 4c eingelegt
sind. Wie aus Fig. 6 ersichtlich, bilden die beiden Kerben
4k und 4l zusammen eine Aufnahme für die Riegel 4f. An den
Riegeln 4f greifen Seilzüge 4g und 4n an, mit denen die
Riegel 4f aus ihren Aufnahmen zwischen jeweils zwei Rücken
lehnenabschnitten 4a und 4b bzw. 4b und 4c herausgezogen
werden können. Die Seitenholmbereiche 4h und 4i werden
durch eine Lasche 4m aneinander anliegend gehalten.
Die Längsverstellschienen 5, bzw. deren Unterschienen, sind
an ihrem rückwärtigen Ende mit einer Gabel 5f einstückig
ausgebildet. Die Gabel 5f übergreift einen quer zur Längs
verstellschiene 5 verlaufenden Steg 5g. Steg 5g und Gabel
5f weisen miteinander fluchtende Aufnahmeöffnungen 5c auf,
die von einem Verriegelungsbolzen 5d durchsetzt werden. An
dem Verriegelungsbolzen 5d greift ein Seilzug 5e, bei
spielsweise die Seele eines Bowdenzuges an.
Der Seilzug 5e führt zu einer Betätigungsvorrichtung 6, die
unter der Abdeckvorrichtung 7 im Fahrzeugtunnel 1a unterge
bracht ist. Die Betätigungsvorrichtung 6 umfaßt einen an
einem Lagerbock 6b schwenkbar gelagerten Betätigungshebel
6a, an dem die einen Enden der mit den Verriegelungsbolzen
5d und den Riegeln 4f verbundenen Seilzüge 5e, 4g, und 4n
befestigt sind.
Das Abdeckelement 7a der Abdeckvorrichtung 7 wird durch ei
ne Verriegelungsvorrichtung 7f verschlossen gehalten, die
einen Verriegelungsstift 7c aufweist. Der an dem Fahrzeug
tunnel 1a verschieblich gelagerte Verriegelungsstift 7c
greift in eine Bohrung 7d an dem Abdeckelement 7a ein. Wenn
der Verriegelungsstift 7c von einem Seilzug 7e aus der Boh
rung 7d gezogen wird, schwenkt das Abdeckelement 7a mittels
einer Feder 7b in die in Fig. 9 dargestellte, offene Posi
tion.
Die Entriegelung der Verriegelungsvorrichtung 7f wird durch
eine Sensorsteuerung 8 bewirkt. Die Sensorsteuerung 8 weist
eine verschiebbare zwischen zwei Federn 8a und 8b in einer
Mittellage gehaltene, trägheitsbehaftete Masse 8c auf, an
der in der Ausgangslage ein durch eine Feder 8e vorgespann
ter Taster 8d anliegt. Der Taster 8d ist mit dem Seilzug 7e
verbunden. Wenn sich im Crashfall die Masse 8c, wie in Fig.
9 dargestellt, infolge ihrer Trägheit aus ihrer Mittellage
herausbewegt, wird der Taster 8d durch die Feder 8e in. de
ren Bewegungsbahn verschoben. Von der Feder 8e wird gleich
zeitig der über den Seilzug 7e mit dem Taster 8d verbundene
Verriegelungsstift 7c aus der Bohrung 7d gezogen. Auf diese
Weise öffnet die Abdeckvorrichtung 7 bei einem Crash auto
matisch den Zugang zu der Betätigungsvorrichtung 6.
Unabhängig von der normalen, zum Ein- und Ausstieg für die
Fondpassagiere vorgesehenen Vorklappbewegung der Rückenleh
ne 4 um eine untere am Sitzteil 2 gelagerte, horizontale
Achse können sich die Fondpassagiere im Notfall einen Aus
stieg durch Vorklappen des gesamten Frontsitzes verschaf
fen, wobei die Betätigungsvorrichtung situationsgerecht an
geordnet ist und einem leichten Zugriff dargeboten wird.
Bei Verwendung einer zusammenklappbaren Rückenlehne 4 kann
eine Ausstiegsöffnung auch bei einer die Klappbewegung der
einteiligen Rückenlehne 4 behindernden Deformation der Ka
rosserie ermöglicht werden. Bei der mit relativ wenig Auf
wand geschaffenen Lösung kann der Frontsitz allerdings erst
nach dem Zurücksetzen aller beteiligten Funktionselemente
wieder verwendet werden.
Claims (12)
1. Frontsitz für zweitürige Kraftfahrzeuge mit einem Sitz
teil (2), an dem eine Rückenlehne (4) klappbar ange
lenkt ist und das über Längsverstellschienen (5) längs
verschieblich an der Karosserie (1) befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsverstellschienen (5) einerseits um eine
vordere horizontale Klappachse (5a) verschwenkbar mit
der Karosserie (1) verbunden sind und andererseits mit
tels über eine Betätigungsvorrichtung (6) entriegelbare
Blockierelemente (5b).
2. Frontsitz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blockierelemente (5b) am hinteren Ende der
Längsverstellschienen (5) angeordnet sind.
3. Frontsitz nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungsvorrichtung (6) im Normalbetrieb des
Fahrzeugs von einem Abdeckelement (7a) abgedeckt ist.
4. Frontsitz nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abdeckelement (7a) mittels einer Verriegelungs
vorrichtung (7f) in seiner Abdecklage fixiert ist.
5. Frontsitz nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verriegelungsvorrichtung (7f) manuell entriegel
bar ist.
6. Frontsitz nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verriegelungsvorrichtung (7f) automatisch sen
sorgesteuert entriegelbar ist.
7. Frontsitz nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorsteuerung (8) trägheitskraftabhängig ar
beitet.
8. Frontsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blockierelemente (5b) von miteinander fluchten
den, karosseriefesten und längsschienenfesten Aufnahme
öffnungen (5c) durchsetzenden Verriegelungsbolzen (5d)
gebildet sind, die über Seilzüge (5e) von einem Betäti
gungshebel (6a) verlagerbar sind.
9. Frontsitz nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die trägheitskraftabhängige Sensorsteuerung (8) aus
einer verschieblich geführten und durch Federn (8a, 8b)
in einer Mittellage gehaltenen trägen Masse (8c) be
steht, die im Bewegungsbereich eines quer zur Bewe
gungsrichtung der Masse (8c) unter der Kraft einer Fe
der (8e) verlagerbaren Tasters (8d) verschiebbar ist.
10. Frontsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückenlehne (4) horizontal geteilt ausgebildet
ist und daß die Rückenlehnenabschnitte (4a; 4b; 4c) um
horizontale Achsen (4d; 4e) klappbar aneinander ange
lenkt sind und die Klappbewegung durch Riegel (4f) ver
riegelbar ist.
11. Frontsitz nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Riegel(4f) über einen Seilzüge (4g; 4n) mit
derselben Betätigungsvorrichtung (6) verbunden ist, die
die Blockierelemente (5b) der Längsverstellschienen (5)
betätigt.
12. Frontsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis
6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abdeckelement (7a) am rückwärtigen Ende eines
zwischen den Frontsitzen verlaufenden Fahrzeugtunnels
(1a) angeordnet ist und nach Entriegelung durch die
Kraft einer Feder (7b) aus der Abdecklage entfernbar
ist.
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