WO2019110477A1 - Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz (1), insbesondere Kraftfahrzeugsitz, aufweisend ein auf einem Sitzunterbau (6) angeordnetes Sitzteil (2), eine mittels eines Lehnenbeschlags um eine Lehnenschwenkachse (A) schwenkbar am Sitzteil (2) oder am Sitzunterbau (6) angeordnete Lehne (4), wobei der Fahrzeugsitz (1) einen Sicherheitsgurt (30) in Dreipunktbauweise aufweist, wobei der Sicherheitsgurt (30) durch einen im oberen seitlichen Bereich der Lehne (4) angeordneten Gurtaustritt (40) geführt ist, wobei zur Reduzierung einer im Bereich des Lehnenbeschlags und/oder eines Höheneinstellers (20) und/oder eines Längseinstellers (10) wirkenden Momentenbelastung oder Kraftbelastung ein Lastgurt (50) vorgesehen ist.
Description
FAHRZEUGSITZ
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz,
aufweisend ein auf einem Sitzunterbau angeordnetes Sitzteil, eine mittels eines Lehnenbeschlags um eine Lehnenschwenkachse schwenkbar am Sitzteil oder am Sitzunterbau angeordnete Lehne, wobei der Fahrzeugsitz einen Sicherheitsgurt in Dreipunktbauweise aufweist, wobei der Sicherheitsgurt durch einen im oberen seitlichen Bereich der Lehne angeordneten Gurtaustritt geführt ist.
Stand der Technik
Bei der mit Abstand größten Anzahl der heute in Fahrzeugen verwendeten Sitze wird die in dem Fahrzeugsitz sitzende Person im Falle eines Frontcrashs von einem Dreipunkt-Gurtsystem gehalten. Üblicherweise ist hierbei ein oberer
Anbindungspunkt mit der B-Säule des Fahrzeugs verbunden. Das Gurtschloss und der Gurtendbeschlag sind meistens in jeweils einem Anbindungspunkt mit einer Oberschiene des Fahrzeugsitzes verbunden, so dass ein Lehnenneigungseinsteller und ein Sitzhöheneinstellsystem nur einen vergleichsweise geringen Anteil der in den Anbindungspunkten auftretenden Kräfte übernehmen müssen.
Ein Gurtintegralsitz ist ein Sitz für ein Fahrzeug, der alle gewünschten Funktionen des Sitzes in sich vereinigt, einschließlich der Funktion des Sicherheitsgurtes.
Dadurch können Gurtintegralsitze als Ganzes aus einem Fahrzeug entnommen und eingesetzt werden. Gurtintegralsitze haben einen Sitzunterbau, mit dem sie an einer Bodengruppe des Kraftfahrzeuges befestigt werden können. Der Sitzunterbau kann eine Längseinstellvorrichtung mit zwei Schienenpaaren aufweisen. Vom Sitzunterbau
wird das Sitzteil getragen. Das Sitzteil kann mittels einer Verstellvorrichtung in der Flöhe und/oder der Sitzneigung einstellbar sein. Eine Rückenlehne des
Gurtintegralsitzes ist am Sitzteil oder am Sitzunterbau befestigt. Schließlich hat der Gurtintegralsitz eine Sicherheitsgurteinrichtung mit einem Gurtaufrollautomaten. Dabei kennt der Stand der Technik zwei unterschiedliche Ausbildungen: Es gibt Gurtintegralsitze, bei denen der Gurtaufrollautomat in der Rückenlehne angeordnet ist. Der Gurtaufrollautomat ist dort in erster Linie dem Schultergurt zugeordnet. Diese Anordnung des Gurtaufrollautomaten nimmt jedoch wertvollen Platz innerhalb des Passagierraumes weg. Der Abstand zwischen hintereinander sitzenden Passagieren wird durch den Gurtaufrollautomaten mitbestimmt. In einer anderen Ausbildung ist der Gurtaufrollautomat dem Sitzunterbau zugeordnet. Der Gurtaufrollautomat ist im hinteren seitlichen Bereich des Sitzunterbaus angeordnet. Dies ergibt eine günstige Einleitung der unfallbedingten Kräfte und eine bauraumsparende Anordnung.
Aus der DE 43 30 011 A1 ist ein Gurtintegralsitz bekannt, bei dem ein Dreipunkt- Sicherheitsgurt am Fahrzeugsitz angeordnet ist, wobei zur Bereitstellung eines Gurtumlenkpunktes eine Gurtrolle direkt am Rahmen, im oberen, seitlichen Bereich der Sitzlehne befestigt ist.
Aufgabe
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern, insbesondere, unter Vermeidung einer Verstärkung eines Lehneneinstellers und eines Sitzhöheneinstellers, eine Lastaufnahmefähigkeit des Fahrzeugsitzes im Crashfall zu erhöhen.
Lösung
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Fahrzeugsitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge, aufweisend ein auf einem Sitzunterbau angeordnetes Sitzteil,
eine mittels eines Lehnenbeschlags um eine Lehnenschwenkachse schwenkbar am Sitzteil oder am Sitzunterbau angeordnete Lehne, wobei der Fahrzeugsitz einen Sicherheitsgurt in Dreipunktbauweise aufweist, wobei der Sicherheitsgurt durch einen im oberen seitlichen Bereich der Lehne angeordneten Gurtaustritt geführt ist, wobei zur Reduzierung einer im Bereich des Lehnenbeschlags und/oder eines Höheneinstellers und/oder eines Längseinstellers wirkenden Momentenbelastung oder Kraftbelastung, insbesondere hervorgerufen durch eine im Bereich des
Gurtaustritts angreifende Gurtkraft, ein Lastgurt vorgesehen ist.
Dadurch, dass zur Reduzierung einer im Bereich des Lehnenbeschlags und/oder eines Höheneinstellers und/oder eines Längseinstellers wirkenden
Momentenbelastung oder Kraftbelastung ein Lastgurt vorgesehen ist, können auftretende Gurtkräfte teilweise an dem Lehnenbeschlag und/oder dem
Höheneinsteller und/oder dem Längseinsteller vorbeigeführt werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der Unteransprüche.
Sämtliche Lehnenbeschläge können als ein Rastbeschlag oder als ein
Getriebebeschlag ausgeführt sein. Wenigstens ein Lehnenbeschlag kann ein Rastbeschlag sein. Ein Rastbeschlag kann ein erstes Beschlagteil und ein zweites Beschlagteil aufweisen. Das erste Beschlagteil und das zweite Beschlagteil können relativ zueinander verdrehbar sein. Der Rastbeschlag kann wenigstens einen Riegel aufweisen, welcher in einem der beiden Beschlagteile zwischen einem verriegelten Zustand und einem entriegelten Zustand beweglich geführt ist, und welcher im verriegelten Zustand mit einem Zahnkranz des anderen der beiden Beschlagteile zusammenwirkt. Ein Rastbeschlag ist beispielsweise aus der
DE 10 2006 015 560 B3 bekannt. Ein Rastbeschlag wird auch als diskontinuierlicher Lehnenbeschlag bezeichnet.
Insbesondere zur Elektrifizierung des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes, kann wenigstens ein Lehnenbeschlag als ein Getriebebeschlag ausgebildet sein. Ein
Getriebebeschlag wird auch als kontinuierlicher Lehnenbeschlag oder Taumelbeschlag bezeichnet. Ein Getriebebeschlag ist beispielsweise aus der DE 10 2010 022 615 A1 bekannt. In Kombination mit einem elektrischen Antrieb ermöglicht ein Getriebebeschlag einen elektrisch betriebenen Übergang zwischen der Gebrauchsstellung und der Nichtgebrauchsstellung.
Der Fahrzeugsitz kann ein Gurtintegralsitz sein.
Der Lastgurt kann an einem ersten Ende mit einem Lastgurtlängeneinsteller verbunden sein.
Ein Ende des Sicherheitsgurtes kann mittels eines Gurtendbeschlags am
Sitzunterbau fixiert sein. Der Sicherheitsgurt kann mit einem auf der dem
Gurtendbeschlag gegenüberliegenden Seite des Sitzunterbaus angeordneten Gurtschloss verbindbar sein.
Die Lehne kann einen auf den Sicherheitsgurt wirkenden Gurtaufrollautomaten aufweisen. Der Gurtaufrollautomat kann linear verschieblich in der Lehne geführt sein.
Ein erstes Ende des Lastgurts kann mit dem Gurtaufrollautomaten verbunden sein. Ein zweites Ende des Lastgurts kann wenigstens mittelbar mit einem Gurtschloss verbunden sein. Ein zweites Ende des Lastgurts kann wenigstens mittelbar mit einem Gurtendbeschlag verbunden sein.
Der Lastgurt kann auf ein Gurtschloss wirken. Der Lastgurt kann auf einen
Gurtendbeschlag wirken. Hierbei ist der Lastgurt bevorzugt an einem
Anbindungspunkt des Gurtschlosses und/oder dem Anbindungspunkt eines
Gurtendbeschlags derart vorbeigeführt, dass durch ein Straffen des Lastgurtes eine Kraft auf den jeweiligen Anbindungspunkt ausgeübt wird, welche eine durch den Sicherheitsgurt, insbesondere einen als Beckengurt bezeichneten Abschnitt des Sicherheitsgurtes, eingeleitete Kraft teilweise ausgleicht.
Der Lastgurtlängeneinsteller kann mit der oberen Sitzschiene verbunden sein. Der Lastgurtlängeneinsteller kann im Bereich einer vorderen Schwinge des
Höheneinstellers mit der oberen Sitzschiene verbunden sein.
Der Lastgurt kann um einen Lastgurtumlenkpunkt im Bereich eines hinteren Endes der oberen Sitzschiene umgelenkt sein.
Der Lastgurt kann um einen Lastgurtumlenkpunkt im Bereich eines vorderen Endes der unteren Sitzschiene umgelenkt sein. Der Lastgurt kann um einen
Lastgurtumlenkpunkt im Bereich eines hinteren Endes der unteren Sitzschiene umgelenkt sein. Der Lastgurt kann um einen Lastgurtumlenkpunkt im Bereich eines hinteren oberen Abschnitts des Höheneinstellers umgelenkt sein.
Der Lastgurt kann um einen Lastgurtumlenkpunkt im Bereich eines hinteren unteren Abschnitts der Lehne umgelenkt sein. Hierbei kann der Lastgurtumlenkpunkt mittels eines im unteren Bereich der Lehne abstehenden Hebels gebildet sein.
Die Aufnahme aller Gurtkräfte oberhalb der Sitzschienen ist für die Erfüllung der Anforderungen resultierend aus erweiterten Einstellspektren in Fahrzeugsitzen von autonom oder teilautonom fahrenden Fahrzeugen besonders vorteilhaft. Die auftretenden Gurtkräfte an der Oberkante der Lehne, an dem Gurtschloss und an dem Gurtendbeschlag können so in die Struktur des Fahrzeugsitzes eingeleitet werden, dass sie sich teilweise kompensieren und somit die letztlich auf die
Elemente der einzelnen Einstellmechanismen wirkenden, resultierenden Kräfte bzw. Momente nicht wesentlich höher sind als bei nur teilweise in den Sitz eingeleiteten Gurtkräften.
Am Beispiel eines Lehneneinstellers zeigt die erfindungsgemäße Lösung Vorteile, insbesondere wenn man die Belastung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes mit der Belastung eines aus dem Stand der Technik bekannten Fahrzeugsitzes vergleicht, bei dem nur der obere Gurtpunkt an der Oberkante der Lehne wirkt und
sich folglich das von der Lehne abzuleitende Moment im Crashfall in vollem Maße aus dem Produkt der Größe der Kraft und dem Hebelarm zum Lehneneinsteller ergibt.
Eine vorteilhafte Lösung entsteht durch Einbindung eines Lastgurtes, der
entsprechende Stützgeometrien an der Lehne und am Sitzunterbau umschlingt und dessen effektive Länge durch einen Lastgurtlängeneinsteller automatisch anpassbar ist.
Figuren und Ausführungsformen der Erfindung
Im Folgenden ist die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten aus dem
Stand der Technik bekannten Fahrzeugsitzen und vorteilhaften
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese
Ausführungsbeispiele beschränkt. Es zeigen:
Fig. 1 : eine skizzenhafte Darstellung eines gattungsgemäßen Fahrzeugsitzes ohne Darstellung eines Gurtsystems,
Fig. 2: eine Darstellung eines gattungsgemäßen Fahrzeugsitzes gemäß Fig. 1 mit einer Einleitung einer Gurtkraft im hinteren Bereich eines
Längseinstellers,
Fig. 3: eine Darstellung eines gattungsgemäßen Fahrzeugsitzes gemäß Fig. 1 mit einer Einleitung einer Gurtkraft im hinteren Bereich eines Sitzteils,
Fig. 4: eine Darstellung des gattungsgemäßen Fahrzeugsitzes von Fig. 3 mit einer Einleitung einer Gurtkraft im Bereich einer Oberkante der Lehne,
Fig. 5: eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels, mit einem Gurtaufrollautomaten im Bereich der Lehne und einem zusätzlichen Lastgurt,
Fig. 6: eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels, mit einem über einen hinteren oberen Gelenkpunkt des Flöheneinstellers mehrfach umgelenkten Lastgurt,
Fig. 7: eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes gemäß eines dritten Ausführungsbeispiels, mit einem zur Oberkante der Lehne mehrfach umgelenkten Lastgurt,
Fig. 8: eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes gemäß eines vierten Ausführungsbeispiels, mit einem im Bereich des Sitzunterbaus mehrfach umgelenkten Lastgurt,
Fig. 9: ausschnittsweise eine vergrößerte Darstellung von Fig. 8, und
Fig. 10: eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes gemäß eines fünften Ausführungsbeispiels, mit einem gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel von Fig. 5 abweichenden Verlauf des Lastgurtes.
Mehrere in den Figuren schematisch dargestellte Fahrzeugsitze 1 werden nachfolgend unter Verwendung von drei senkrecht zueinander verlaufenden Raumrichtungen beschrieben. Eine Längsrichtung x verläuft bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz 1 weitgehend horizontal und vorzugsweise parallel zu einer Fahrzeuglängsrichtung, die der gewöhnlichen Fahrtrichtung des Fahrzeuges entspricht. Eine zu der Längsrichtung x senkrecht verlaufende Querrichtung ist im Fahrzeug ebenfalls horizontal ausgerichtet und verläuft parallel zu einer
Fahrzeugquerrichtung. Eine Vertikalrichtung z verläuft senkrecht zu der
Längsrichtung x und senkrecht zu der Querrichtung. Bei einem im Fahrzeug
eingebauten Fahrzeugsitz 1 verläuft die Vertikalrichtung z parallel zu der Fahrzeughochachse.
Die verwendeten Positions- und Richtungsangaben, wie beispielsweise vorne, hinten, oben und unten beziehen sich auf eine Blickrichtung eines in einem
Fahrzeugsitz 1 sitzenden Insassen in normaler Sitzposition, wobei der Fahrzeugsitz 1 im Fahrzeug eingebaut, in einer zur Personenbeförderung geeigneten
Gebrauchsposition mit aufrechtstehender Lehne 4 und wie üblich in Fahrtrichtung ausgerichtet ist. Ein erfindungsgemäßer Fahrzeugsitz 1 kann jedoch auch in abweichender Ausrichtung, beispielsweise quer zur Fahrtrichtung verbaut werden.
Fig. 1 zeigt einen aus dem Stand der Technik bekannten Fahrzeugsitz 1 in einer Seitenansicht, wobei kein Sicherheitsgurtsystem dargestellt ist. Der Fahrzeugsitz 1 weist ein auf einem Sitzunterbau 6 angeordnetes Sitzteil 2 sowie eine am Sitzteil 2 oder am Sitzunterbau 6 schwenkbar angeordnete Lehne 4 auf. Die Lehne 4 ist mittels eines Lehnenbeschlags um eine Lehnenschwenkachse A schwenkbar gelagert. Zur Entriegelung und Neigungseinstellung der Lehne 4 wird manuell, beispielsweise mittels eines Bedienhebels, eine Übertragungsstange gedreht, welche horizontal im Übergangsbereich zwischen Sitzteil 2 und Lehne 4 angeordnet ist. Die Lehne 4 ist bevorzugt derart nach hinten verschwenkbar, dass von einem Insassen eine Liegeposition einnehmbar ist. Auf einer der beiden Seiten des Fahrzeugsitzes 1 greift die Übertragungsstange in einen Lehnenbeschlag ein. Auf der anderen Seite ist die Übertragungsstange in einem Drehlager oder einem baugleichen zweiten
Lehnenbeschlag zwischen Sitzteil 2 und Lehne 4 gelagert. Der Sitzunterbau 6 weist einen Längseinsteller 10 und einen Höheneinsteller 20 auf. Der Höheneinsteller 20 trägt einen mit einem Polster versehenen Sitzrahmen. Der Sitzrahmen weist auf beiden Sitzseiten jeweils ein Sitzrahmenteil 26 auf. Die Sitzrahmenteile 26 können mittels Querrohren miteinander verbunden sein. Der Längseinsteller 10 weist eine obere Sitzschiene 14 sowie eine in der oberen Sitzschiene 14 geführte untere
Sitzschiene auf, wobei die obere Sitzschiene 14 in einem nicht verriegelten Zustand relativ zur unteren Sitzschiene verschiebbar ist.
In Fig. 2 ist der Fahrzeugsitz 1 von Fig. 1 mit einem Sicherheitsgurt 30 in Dreipunktbauweise ausgerüstet, wobei der Sicherheitsgurt 30 in einem im oberen seitlichen Bereich der Lehne 4 angeordneten Gurtaustritt 40 umgelenkt ist. Das Gurtband des Sicherheitsgurts 30 ist teilweise in einem in Fig. 2 nicht dargestellten Gurtaufrollautomaten, der bevorzugt in der Lehne 4 angeordnet ist, speicherbar. Der Sicherheitsgurt 30 ist mittels eines Gurtendbeschlags an dem Fahrzeugsitz 1 , vorliegend an einem hinteren Ende des Längseinstellers 10, fixiert. Der
Sicherheitsgurt 30 ist ferner mittels eines Gurtschlosses 34 an einem Gurtschloss- Anbindungspunkt fixierbar, welcher auf der dem Gurtendbeschlag
gegenüberliegenden Seite des Fahrzeugsitzes 1 angeordnet ist. Der Sicherheitsgurt 30 ist entsprechend seiner zwei Abschnitte, im Wesentlichen zwischen dem
Gurtendbeschlag und dem geschlossenen Gurtschloss 34 als Beckengurt und zwischen dem geschlossenen Gurtschloss 34 und dem Gurtaustritt 40 als
Schultergurt gliederbar. Hierbei verläuft der Sicherheitsgurt 30 in dem als
Schultergurt bezeichneten ersten Abschnitt von dem Gurtaufrollautomaten über einen Gurtaustritt 40 bis zu einem Gurtschloss 34. Der Sicherheitsgurt 30 verläuft nach einer Umlenkung am Gurtschloss 34 weiter über den als Beckengurt
bezeichneten zweiten Abschnitt bis zu einem Gurtendbeschlag.
Bei dem Fahrzeugsitz 1 von Fig. 2 ist das Gurtschloss 34 an der oberen Sitzschiene 14 des Längseinstellers 10 befestigt. Der dem Gurtschloss 34 in Querrichtung betrachtet gegenüberliegende Gurtendbeschlag ist an einer der oberen Sitzschiene 14 parallelen zweiten oberen Sitzschiene des Längseinstellers 10 befestigt. Eine Viergelenkkinematik des Höheneinstellers 20 ist durch vier Gelenkpunkte I, II, III, IV definiert. Eine vordere Schwinge 22 ist in einem ersten Gelenkpunkt I mit dem Sitzteil 2, insbesondere mit dem Sitzrahmenteil 26, und in einem zweiten Gelenkpunkt II mit dem Längseinsteller 10, insbesondere mit der oberen Sitzschiene 14, verbunden. Ferner ist eine hintere Schwinge 24 in einem dritten Gelenkpunkt III mit dem Sitzteil 2, insbesondere mit dem Sitzrahmenteil 26, und in einem vierten Gelenkpunkt IV mit dem Längseinsteller 10, insbesondere der oberen Sitzschiene 14, verbunden. Die Viergelenkkinematik ist beispielsweise mittels eines aus der WO 2014/057091 A1 bekannten Antriebs antreibbar und sperrbar.
Fig. 3 zeigt einen aus dem Stand der Technik bekannten Fahrzeugsitz 1 mit einer Einleitung der Beckengurtkräfte in den Flöheneinsteller 20, bei welchem das
Gurtschloss 34 und der Gurtendbeschlag in einem hinteren oberen Bereich des Flöheneinstellers 20 fixiert sind. Der übrige Aufbau des in Fig. 3 dargestellten
Fahrzeugsitzes 1 entspricht dem zuvor beschriebenen Fahrzeugsitz 1 aus Fig. 2.
Fig. 4 zeigt den Fahrzeugsitz 1 aus Fig. 3, wobei eine durch den Sicherheitsgurt 30 eingeleitete und im Bereich der Oberkante der Lehne 4 angreifende erste Kraft F1 , die auf die Lehne 4 wirkt, eingezeichnet ist. Ferner dargestellt ist ein aus der ersten Kraft F1 um die Lehnenschwenkachse A resultierendes Moment M1 , das von den Lehnenbeschlägen in das Sitzteil 2 oder den Sitzunterbau 6 weitergeleitet werden muss.
Fig. 5 zeigt einen Fahrzeugsitz 1 gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels, mit einem Gurtaufrollautomaten 36 im Bereich der Lehne 4 und einem zusätzlichen Lastgurt 50. Der Gurtaufrollautomat 36 weist bevorzugt einen Gurtstraffer auf. Der zu dem den Benutzer sichernden Sicherheitsgurt 30 zugehörige Gurtaufrollautomat 36 ist im oberen Lehnenbereich gehalten. Der Schultergurt des Sicherheitsgurtes 30 tritt hierbei in einem Gurtaustritt 40 aus der Lehne 4 aus, bzw. in die Lehne 4 ein. In der Lehne 4 ist der Sicherheitsgurt 30 im Bereich des Gurtaustritts 40 um einen
Gurtumlenkpunkt 38 geführt und mit dem Gurtaufrollautomaten 36 verbunden.
Darüber hinaus ist der zusätzliche Lastgurt 50 mit dem Gurtaufrollautomaten 36 verbunden. Die durch den Schultergurt in die Oberkante der Lehne 4 eingeleiteten Kräfte werden von dem Lastgurt 50 aufgenommen und in den Sitzunterbau 6 derart abgeleitet, dass die dazwischen angeordneten Komponenten des Fahrzeugsitzes 1 , insbesondere der Flöheneinsteller 20 sowie der Lehneneinsteller, bestmöglich entlastet sind. Dabei ist oberhalb des Gurtaufrollautomaten 36 durch den
Gurtumlenkpunkt 38 lediglich eine einzige Umlenkung an der Lehne 4 vorgesehen, welche die Gurtlast um ca. 70 Grad umlenkt und nach unten in Richtung der oberen Sitzschiene 14 weiterleitet, wobei der Gurtaufrollautomat 36 selbst in dieser Richtung
relativ zur Lehne 4 beweglich angeordnet ist. Am Gurtaufrollautomat 36 ist ein erstes Ende des Lastgurtes 50 angebracht, der innerhalb der Struktur des Fahrzeugsitzes 1 um diverse Umlenkpunkte geführt sein kann. Der Lastgurt 50 ist an einem dem ersten Ende gegenüberliegenden zweiten Ende mittels eines
Lastgurtlängeneinstellers 52 mit der oberen Sitzschiene 14 oder mit dem
Fahrzeugboden verbunden. In Fig. 5 ist der Lastgurt 50 um einen im Bereich des hinteren Endes der oberen Sitzschiene 14 befestigten Lastgurtumlenkpunkt 58a geführt, wodurch die Gurtkräfte unter Umgehung des Höheneinstellers 20 direkt in den Längseinsteller 10 einleitbar sind.
Zwangsläufig ändert sich bei einer Veränderung der eingestellten Höhe des
Fahrzeugsitzes 1 die erforderliche Länge des Lastgurtes 50, wobei der erforderliche Betrag von einer entsprechend vorgesehenen Elektronik anhand der Veränderung des jeweiligen Einstellers, insbesondere des Höheneinstellers 20, berechenbar ist und als Stellgröße für den Lastgurtlängeneinsteller 52 einsetzbar ist. Entsprechend dieses ersten Ausführungsbeispiels ist es möglich, einerseits im stationären Betrieb immer eine definierte Vorspannung im Lastgurt 50 bereit zu halten, welche im
Crashfall eine sofortige Lastaufnahme ermöglicht, und andererseits während eines Einstellprozesses den Lastgurt 50 kontrolliert auszugeben bzw. einzuholen, so dass die Einstellprozesse ohne Behinderung durch Kräfte im Lastgurt 50 durchführbar sind. Die Trennung von Sicherheitsgurt 30 und Lastgurt 50 ermöglicht ferner, die für den Benutzer relevanten Eigenschaften des Gurtaufrollautomaten 36 unabhängig von der Weiterleitung der Kräfte in die Struktur des Fahrzeugsitzes 1 zu definieren und auch Eigenschaften wie Gurtdehnung, Gurtkraftbegrenzung und
Gurtstrafferfunktionen separat und jeweils optimal für die beiden unterschiedlichen Gurte auszuführen. Der Lastgurt 50 selbst ist hinsichtlich seines Aufbaus, seiner Biegesteifigkeit und seines gewählten Materials auf die Funktion innerhalb der Struktur des Fahrzeugsitzes 1 optimiert. In den Umlenkbereichen des Lastgurtes 50 innerhalb der Struktur des Fahrzeugsitzes 1 werden vorzugsweise Umlenkrollen bzw. Umlenkwalzen angeordnet, um lokale Spitzenbelastungen innerhalb des Lastgurtes 50 zu vermeiden. Es ist ferner denkbar, dass die Umlenkrollen bzw. Umlenkwalzen eine seitlich angeordnete Verzahnung aufweisen, welche in entsprechende
Ausnehmungen im Lastgurt 50 eingreifen und somit auch gezielt Bewegungen und entsprechende Kräfte bzw. Momente zwischen den Strukturelementen übertragen.
Fig. 6 zeigt einen Fahrzeugsitz 1 gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels, mit einem über einen hinteren oberen Gelenkpunkt des Höheneinstellers 20 mehrfach umgelenkten Lastgurt 50. Vorliegend ist der Lastgurt 50 im Bereich eines vorderen Endes der unteren Sitzschiene 12 sowie im Bereich eines hinteren Endes der unteren Sitzschiene 12 um je einen Lastgurtumlenkpunkt 58b geführt. Ferner ist der Lastgurt 50 im Bereich des hinteren Endes der oberen Sitzschiene 14 um einen Lastgurtumlenkpunkt 58a umgelenkt. Hierbei ist der Lastgurt 50 mit dem
Höheneinsteller 20 zusammenwirkend im Bereich eines hinteren oberen Gelenkes des Höheneinstellers 20, insbesondere im Bereich des dritten Gelenkpunktes III der hinteren Schwinge 24, oder des Lehnenbeschlags, geführt.
Fig. 7 zeigt einen Fahrzeugsitz 1 gemäß eines dritten Ausführungsbeispiels, mit einem zur Oberkante der Lehne 4 mehrfach umgelenkten Lastgurt 50. Vorliegend ist ein Ende des Lastgurts 50 an einem vorderen Bereich der oberen Sitzschiene 14 mittels eines Lastgurtlängeneinstellers 52 fixiert, und im Bereich eines vorderen Endes der unteren Sitzschiene 12 sowie im Bereich eines hinteren Endes der unteren Sitzschiene 12 um je einen Lastgurtumlenkpunkt 58b geführt. Im Bereich des hinteren Endes der oberen Sitzschiene 14 ist der Lastgurt um einen
Lastgurtumlenkpunkt 58a in Richtung der Oberkante der Lehne 4 umgelenkt. Ein dem Lastgurtlängeneinsteller 52 entferntes Ende des Lastgurtes 50 ist an einem oberen Bereich der Lehne 4 befestigt.
Fig. 8 zeigt einen Fahrzeugsitz 1 gemäß eines vierten Ausführungsbeispiels, mit einem im Bereich des Sitzunterbaus 6 mehrfach umgelenkten Lastgurt 50. In Fig. 9 ist ausschnittsweise eine vergrößerte Darstellung von Fig. 8 gezeigt. Der Lastgurt 50 ist im Bereich des Sitzunterbaus 6 mehrfach umgelenkt. Hierbei wirken die im
Bereich des Beckengurtes des Sicherheitsgurtes 30 auftretenden Kräfte mittels des Lastgurtes 50 derart auf den Höheneinsteller 20 und die Lehne 4, dass deren
Belastung beim Frontcrash deutlich reduziert ist. Gemäß dem vierten
Ausführungsbeispiel ist ein Lastgurtlängeneinsteller 52 an einer oberen Sitzschiene 14 befestigt. Der Lastgurt 50 verläuft im Bereich des hinteren Endes der oberen Sitzschiene 14 wie in Fig. 9 gezeigt. Der Lastgurt 50 ist an seinem dem
Lastgurtlängeneinsteller 52 gegenüberliegenden Ende wenigstens mittelbar mit dem Gurtendbeschlag oder dem Gurtschloss 34 des Sicherheitsgurtes 30 verbunden. Der Lastgurt 50 verläuft von dem mit dem Sicherheitsgurt 30 verbundenen Ende aus in Richtung des Längseinstellers 10 nach unten und wird im Bereich des hinteren Endes der oberen Sitzschiene 14 an einem mit der oberen Sitzscheine 14
verbundenen Lastgurtumlenkpunkt 58a umgelenkt, und im weiteren Verlauf an einem Lastgurtumlenkpunkt 56 am Höheneinsteller 20, insbesondere im Bereich eines dritten Gelenkpunktes III des Höheneinstellers 20, umgelenkt. Anschließend verläuft der Lastgurt 50 um einen Lastgurtumlenkpunkt 54 an der Lehne 4 herum und abermals nach unten in Richtung des Längseinstellers 10. Im weiteren Verlauf ist der Lastgurt 50 an dem Lastgurtumlenkpunkt 58a in Richtung eines vorderen Endes der oberen Sitzschiene 14 umgelenkt, und verläuft parallel zur oberen Sitzschiene 14 bis zum Lastgurtlängeneinsteller 52.
Bevorzugt ist am Höheneinsteller 20 ein in den Figuren nicht dargestellter
Zwischenhebel gelagert, an welchem der Beckengurt sowie das entsprechende Ende des Lastgurtes 50 befestigt sind. Die Kräfte des Sicherheitsgurtes 30 und des Lastgurtes 50 greifen an jeweils einem Abschnitt des Zwischenhebels an, die unterschiedlich weit von einem Drehpunkt des Zwischenhebels sind. Hierdurch ist das Verhältnis der jeweiligen Kräfte zueinander auf einfache Weise optimierbar und einstellbar. Die Kombination aus Umlenkung an der oberen Sitzschiene 14 und Umlenkung am Höheneinsteller 20 führt zu einer Reduzierung der Belastung einer Verriegelung des Höheneinstellers 20 und ermöglicht gleichzeitig eine vorteilhafte Weiterleitung der Kräfte in die Lehne 4. Bei üblichen Bauraumgegebenheiten und Anforderungen an einen Einstellbereich des Neigungswinkels der Lehne 4 ist der geometrisch mögliche Abstand zwischen der Lehnenschwenkachse A und der Umlenkung für den Lastgurt 50, der zur Reduzierung der Momente vergleichsweise groß gewählt ist, jedoch stark begrenzt. In einer Abwandlung des vierten
Ausführungsbeispiels ist der Lastgurt 50 zu über 180 Grad um die Umlenkung an der Lehne 4 geführt, um im weiteren Verlauf wieder nach vorne gelenkt zu werden.
Fig. 10 zeigt eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes 1 gemäß eines fünften Ausführungsbeispiels, mit einem gegenüber dem ersten
Ausführungsbeispiel von Fig. 5 abweichenden Verlauf des Lastgurtes 50. Die beiden Krafteinleitungspunkte des Gurtendbeschlags sowie des Gurtschlosses 34 sind mittels eines Querrohres 60 miteinander gekoppelt, wobei das Querrohr 60 auf den Lastgurt 50 wirkt. Die Kraft des Sicherheitsgurtes 30, insbesondere des
Beckengurtes, wirkt nicht auf ein Ende des Lastgurtes 50, sondern ist weitegehend senkrecht zum Verlauf des Lastgurtes 50 in diesen eingeleitet. Somit sind je nach kinematischer Anordnung der Gurtführungselemente und des Kraftangriffspunktes erhebliche Krafterhöhungen realisierbar.
In bevorzugten möglichen Ausführungsvarianten der zuvor beschriebenen
Ausführungsbeispiele sind alle für die Umsetzung dieses Lastreduzierungsprinzips erforderlichen Komponenten und Bauteile, also der Lastgurt, die Umlenkpunkte, die Führungsbauteile sowie ggf. der erforderliche Lastgurtlängeneinsteller in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet, welches als vormontierte Einheit in die Struktur des Fahrzeugsitzes einbaubar ist, wodurch sowohl die Montage erleichtert ist, als auch die eingebauten Bauelemente vor Verschmutzung und sonstiger Beschädigung geschützt sind.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in Kombination für die
Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von
Bedeutung sein.
Obwohl die Erfindung in den Zeichnungen und der vorausgegangenen Darstellung im Detail beschrieben wurde, sind die Darstellungen illustrativ und beispielhaft und nicht einschränkend zu verstehen. Insbesondere ist die Wahl der zeichnerisch dargestellten Proportionen der einzelnen Elemente nicht als erforderlich oder
beschränkend auszulegen. Weiterhin ist die Erfindung insbesondere nicht auf die erläuterten Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Varianten der Erfindung und ihre Ausführung ergeben sich für den Fachmann aus der vorangegangenen Offenbarung, den Figuren und den Ansprüchen.
In den Ansprüchen verwendete Begriffe wie„umfassen“,„aufweisen“,„beinhalten“, „enthalten“ und dergleichen schließen weitere Elemente oder Schritte nicht aus. Die Verwendung des unbestimmten Artikels schließt eine Mehrzahl nicht aus. Eine einzelne Einrichtung kann die Funktionen mehrerer in den Ansprüchen genannten Einheiten bzw. Einrichtungen ausführen.
Bezugszeichenliste
1 Fahrzeugsitz
2 Sitzteil
4 Lehne
6 Sitzunterbau
10 Längseinsteller
12 untere Sitzschiene
14 obere Sitzschiene
20 Höheneinsteller
22 vordere Schwinge
24 hintere Schwinge
26 Sitzrahmenteil
30 Sicherheitsgurt
34 Gurtschloss
36 Gurtaufrollautomat
38 Gurtumlenkpunkt
40 Gurtaustritt
42 Gurtkrafteinleitungshebel
50 Lastgurt
52 Lastgurtlängeneinsteller
54 Lastgurtumlenkpunkt (an der Lehne)
56 Lastgurtumlenkpunkt (am Höheneinsteller)
58a Lastgurtumlenkpunkt (an oberer Sitzschiene)
58b Lastgurtumlenkpunkt (an unterer Sitzschiene)
60 Querrohr
I erster Gelenkpunkt
11 zweiter Gelenkpunkt
III dritter Gelenkpunkt
IV vierter Gelenkpunkt
F1 erste Kraft
M1 Moment (um die Lehnenschwenkachse)
A Lehnenschwenkachse
x Längsrichtung
z Vertikalrichtung
Claims
1. Fahrzeugsitz (1 ), insbesondere Kraftfahrzeugsitz, aufweisend ein auf einem Sitzunterbau (6) angeordnetes Sitzteil (2), eine mittels eines Lehnenbeschlags um eine Lehnenschwenkachse (A) schwenkbar am Sitzteil (2) oder am
Sitzunterbau (6) angeordnete Lehne (4), wobei der Fahrzeugsitz (1 ) einen Sicherheitsgurt (30) in Dreipunktbauweise aufweist, wobei der Sicherheitsgurt (30) durch einen im oberen seitlichen Bereich der Lehne (4) angeordneten Gurtaustritt (40) geführt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Reduzierung einer im Bereich des Lehnenbeschlags und/oder eines Flöheneinstellers (20) und/oder eines Längseinstellers (10) wirkenden
Momentenbelastung oder Kraftbelastung ein Lastgurt (50) vorgesehen ist.
2. Fahrzeugsitz (1 ) gemäß Anspruch 1 , wobei der Fahrzeugsitz (1 ) ein
Gurtintegralsitz ist.
3. Fahrzeugsitz (1 ) gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei ein erstes Ende des Lastgurts (50) mit einem Lastgurtlängeneinsteller (52) verbunden ist.
4. Fahrzeugsitz (1 ) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Lehne (4) einen auf den Sicherheitsgurt (30) wirkenden Gurtaufrollautomaten (40) aufweist.
5. Fahrzeugsitz (1 ) gemäß Anspruch 4, wobei der Gurtaufrollautomat (40) linear verschieblich in der Lehne (4) geführt ist.
6. Fahrzeugsitz (1 ) gemäß einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei ein zweites Ende des Lastgurts (50) mit dem Gurtaufrollautomaten (40) verbunden ist.
7. Fahrzeugsitz (1 ) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei ein zweites Ende des Lastgurts (50) wenigstens mittelbar mit einem Gurtschloss (34) und/oder einem Gurtendbeschlag verbunden ist.
8. Fahrzeugsitz (1 ) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei der Lastgurt (50) auf ein Gurtschloss (34) und/oder einen Gurtendbeschlag wirkt.
9. Fahrzeugsitz (1 ) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 8, wobei der
Lastgurtlängeneinsteller (52) mit der oberen Sitzschiene (14) verbunden ist.
10. Fahrzeugsitz (1 ) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 9, wobei der
Lastgurtlängeneinsteller (52) im Bereich einer vorderen Schwinge (22) des Flöheneinstellers (20) mit der oberen Sitzschiene (14) verbunden ist.
11. Fahrzeugsitz (1 ) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 10, wobei der Lastgurt (50) um einen Lastgurtumlenkpunkt (58a) im Bereich eines hinteren Endes der oberen Sitzschiene (14) umgelenkt ist.
12. Fahrzeugsitz (1 ) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 11 , wobei der Lastgurt (50) um einen Lastgurtumlenkpunkt (58b) im Bereich eines vorderen Endes und/oder eines hinteren Endes der unteren Sitzschiene (12) umgelenkt ist.
13. Fahrzeugsitz (1 ) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 12, wobei der Lastgurt (50) um einen Lastgurtumlenkpunkt (56) im Bereich eines hinteren oberen
Abschnitts des Höheneinstellers (20) umgelenkt ist.
14. Fahrzeugsitz (1 ) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 13, wobei der Lastgurt (50) um einen Lastgurtumlenkpunkt (54) im Bereich eines hinteren unteren
Abschnitts der Lehne (4) umgelenkt ist.
15. Fahrzeugsitz (1 ) gemäß Anspruch 14, wobei der Lastgurtumlenkpunkt (54) mittels eines im unteren Bereich der Lehne (4) abstehenden Hebels gebildet ist.
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