DE10050541A1 - Vorrichtung zum Lagern und Ausbringen von hochviskosen Massen - Google Patents
Vorrichtung zum Lagern und Ausbringen von hochviskosen MassenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine wiederverschließbare Vorrichtung bzw. Verpackung, umfassend ein Behälterteil mit einem rinnenförmigen Hohlraum zur Aufnahme einer hochviskosen Masse, eine verschiebbare Abdeckung und einen Auffangbereich.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung bzw. eine Verpackung zum Lagern
und Ausbringen von hochviskosen Massen, insbesondere Dentalmassen.
Zur Lagerung und zum Ausbringen von hochviskosen Massen gibt es eine
Reihe unterschiedlicher Vorrichtungen.
Aus der DE-U-297 17 187 ist eine wiederverschließbare Verpackung für
hochviskose Massen in Form eines Tiefziehblisters bekannt, umfassend ein
Behälterteil und ein Verschlussteil mit einer klappbaren, plastisch
verformbaren Haltelasche.
Nachteilig an dieser Vorrichtung ist, dass sich zum einen in solchen
Tiefziehblister-Verpackungen nur eine verhältnismäßig kleine Menge an
Material lagern lässt und zum anderen, sich die Verpackung nur
unzureichend wieder verschließen lässt.
Viskose Massen werden auch, wie in der US-A-4,392,589 beschrieben, in
Schraubtuben, verpackt angeboten, aus denen sich die jeweils benötigte
Stranglänge ausdrücken lässt.
Bei hochviskosen Massen kann der zum Ausbringen erforderliche Druck so
hoch werden, dass der erforderliche Druck händisch nicht mehr aufgebracht
werden kann bzw. dass es zum Bersten der Schraubtube kommt.
Nachteilig an den bekannten Vorrichtungen ist ebenfalls deren
verhältnismäßig umständliche Handhabung. In beiden Fällen sind zum
Ausbringen der gelagerten Masse mehrere Schritte erforderlich, die ein
beidhändiges Hantieren erforderlich machen.
Folglich ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung
bereitzustellen, die es erlaubt hochviskose Massen sicher zu lagern und
einfach auszubringen.
Diese Aufgaben wird mit eine Vorrichtung gelöst, wie sie in den Ansprüchen
beschrieben ist.
Die Begriffe "umfassen" und "enthalten" leiten dabei eine nichtabschließende
Aufzählung von Merkmalen ein.
Unter wiederverschließbar im Sinne der Erfindung ist zu verstehen, dass die
Vorrichtung nach ihrem Öffnen erneut derart verschlossen werden kann,
dass das darin gelagerte Produkt vor äußeren üblichen Umwelteinflüssen
geschützt ist. Insbesondere ist der Vorrichtung nach ihrem Öffnen und
Verschließen nicht sofort anzusehen, dass die Vorrichtung bereits geöffnet
wurde.
Die verschiebbare Abdeckung weist zweckmäßigerweise auf der Außenseite
einen Bereich, wie eine Griffmulde oder Riffelungen auf, der das händische
Verschieben der Abdeckung erleichtert.
In dem rinnenförmigen Hohlraum befindet sich die zu lagernde und auszu
bringende Masse. Im Querschnitt kann die Rinne eckig oder abgerundet
ausgebildet sein. Der Hohlraum weist beispielsweise folgende Dimensionen
auf: Länge im Bereich von 50 bis 500 mm, Innendurchmesser der Rinne im
Bereich von 1 bis 30 mm.
Der rinnenförmige Hohlraum kann unmittelbar durch beispielsweise Fräsen
aus dem Behälterteil geformt werden. Die Vorrichtung kann auch
preisgünstig durch Spritzgießen hergestellt werden.
Unter verschiebbare Abdeckung ist ein Verschlusselement für den
rinnenförmigen Hohlraum zu verstehen, das verschiebbar zu diesem ist.
Vorzugsweise ermöglicht die Abdeckung einen staubfreien, gegebenenfalls
wasserdichten, vorzugsweise sauerstoffdurchlässigen, insbesondere lichtun
durchlässigen Verschluss des Hohlraums.
Mit Auffangbereich ist ein Bereich gemeint, der sich an den rinnenförmigen
Hohlraum anschließt, vorzugsweise an diesen angeformt ist. Der Auffang
bereich weist üblicherweise eine Vertiefung auf. Die Dimensionierung des
Auffangbereichs ist so bemessen, dass er eine von der gelagerten Masse
abgetrennte Portion aufnehmen kann. Der Auffangbereich ist zweckmäßiger
weise auch so ausgebildet, dass er sich leicht reinigen lässt.
Je nach Ausführungsform kann der Auffangbereich auch unmittelbar in den
rinnenförmigen Hohlraum münden, bzw. ein Teil von diesem darstellen.
Die Erfindung weist folgende Vorteile auf:
Die Vorrichtung stellt eine vorteilhafte Alternative zu den gängigen
Verpackungen für hochviskose Massen dar und erlaubt eine sichere
Lagerung solcher Substanzen.
Die Vorrichtung lässt sich einfach bedienen. Sie ermöglicht ein Öffnen und
Verschließen der Vorrichtung sowie gegebenenfalls das Abtrennen eines
Teils der in der Vorrichtung gelagerten Substanz mittels nur einer Hand.
Der sich an der Vorrichtung befindliche Auffangbereich ermöglicht eine
insbesondere im medizinischen Bereich hygienische Ablage bzw. das
Herrichten der abgetrennten Substanzmenge für die weitere Verarbeitung
getrennt von der Restmenge.
Vorzugsweise ist an die verschiebbare Abdeckung eine Schneidvorrichtung
angeformt, die es erlaubt, von der in dem rinnenförmigen Hohlraum
gelagerten Masse, eine Teil abzutrennen.
Geeignete Schneidvorrichtungen weisen zweckmäßigerweise eine verhält
nismäßig scharfen Schneidbereich auf, dessen Form an den Querschnitt des
rinnenförmigen Hohlraums angepasst ist.
Geeignete Materialien für die Scheidvorrichtung umfassen Metalle, wie
Eisen, Messing, Aluminium, Chrom und deren Legierungen, wie Stahl,
Kunststoffe, wie Polycarbonat, PP, PE, PP, PS, PA, PCV, PET, und können
gegebenenfalls oberflächenbeschichtet sein.
Die Schneidvorrichtung ist vorzugsweise federnd gelagert. Eine solche
Lagerung erlaubt das Bedienen der Vorrichtung, insbesondere das
Abtrennen eines Teils der gelagerten Masse, mittels nur einer Hand.
Ferner ermöglicht die Schneidvorrichtung ein wiederholtes Abtrennen kleiner
und größerer Substanzmengen während eines Applikationsvorgangs, d. h.
beim Aufbringen der Masse auf die zu behandelnde Oberfläche, ohne
Verwendung des eigentlichen Applikationswerkzeuges. Auf diese Weise wird
eine Kontamination der gelagerten Masse durch das Applikationswerkzeug
verhindert.
Die Schneidvorrichtung ist vorzugsweise im vorderen Bereich der
verschiebbaren Abdeckung angebracht.
Diese Anordnung stellt sicher, dass sich mit der Schneidvorrichtung nach
dem Öffnen der Vorrichtung in jeder Stellung ohne Verschieben der
gelagerten Masse ein Teil dieser Masse abtrennen lässt. Zugleich ermöglicht
eine derartige Anordnung durch Bewegung der Abdeckung in den
Ausgangszustand das Verschieben der abgetrennten Substanzmenge in den
Auffangbereich.
Die Schneidvorrichtung lässt sich gegebenenfalls auch von der Vorrichtung
insbesondere zur Reinigung reversibel abheben oder abtrennen.
Vorteilhaft kann auch sein, die verschiebbare Abdeckung mit einer
Rückstellmechanik zu verbinden, die die Abdeckung nach Öffnen der
Vorrichtung wieder in die Ausgangsstellung, bei der die Vorrichtung
verschlossen ist, zurückführt.
Dieser Rückstelleffekt kann durch Einbau einer Feder oder ein gummiartiges
Band bewirkt werden.
Zur Optimierung der Abmessungen ist die Rückstellmechanik zweckmäßiger
weise auf der Unterseite des rinnenförmigen Hohlraums angebracht und mit
der Abdeckung über beispielsweise eine Umlenkrolle verbunden.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße
Vorrichtung eine Codierung auf, die insbesondere zur Identifizierung der in
der Vorrichtung gelagerten Masse dient.
Geeignete Codierungen umfassen Zahlen, Farben, Logos und/oder
Barcodes.
Die Vorrichtung kann ferner einen Bereich aufweisen, auf dem sich festhalten
lässt, wann die Vorrichtung erstmals geöffnet wurde. Dies ist insbesondere
dann zweckmäßig, wenn in der Vorrichtung eine größere Menge an
Substanz gelagert wird, deren Verbrauch sich u. U. über mehrere Wochen
erstrecken kann.
Gegebenenfalls weist die Vorrichtung auch eine Halterung, beispielsweise in
Form eines Clips, auf, der es ermöglicht die Vorrichtung ähnlich einem
Kugelschreiber an einer Tasche zu befestigen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann prinzipiell aus jedem geeigneten
Material gefertigt sein. Solche Materialien sind Metall, wie Eisen, Messing,
Aluminium, Chrom und deren Legierungen, wie Stahl, Kunststoffe, wie
Polycarbonat, PP, PE, PP, PS, PA, PCV, PET oder Glas. Vorteilhaft ist es
auch, die Vorrichtung bzw. deren Einzelteile aus Materialien zu fertigen, die
ein leichtes Verschieben der Abdeckung gegen das Behälterteil ermöglichen.
Je nach zu lagernder Masse sind die Materialien, insbesondere der
rinnenförmige Hohlraum oberflächenbeschichtet. Geeignete Oberflächen
beschichtungen umfassen PTFE und silikonhaltige Substanzen.
Die Vorrichtung ist zweckmäßigerweise lichtundurchlässig, um eine
vorzeitige, lichtinduzierte Reaktion der gelagerten Masse zu vermeiden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich insbesondere zur Lagerung
und zum Ausbringen von hochviskosen Massen, insbesondere von Massen,
die lichtempfindlich sind.
Eine Masse ist hochviskos im Sinne der Erfindung, wenn sie folgende
Bedingung erfüllt: sie ist knetbar, gegebenenfalls wachsartig weich, sowie
ausreichend stand- und stichfest, so dass sie ihre Form bei Raumtemperatur
auch über die Zeit nicht wesentlich verändert. Solche Massen weisen
üblicherweise eine dynamische Viskosität im Bereich von 1000 bis 100.103
Pas auf.
Die zu lagernden Massen umfassen üblicherweise acrylat- und/oder epoxid
haltige Moleküle.
Im Dentalbereich eignet sich die Vorrichtung vorzugsweise zur Lagerung und
zum Ausbringen von dentalen Füllungsmaterialien und Befestigungs
zementen.
Bei den Dentalmassen kann es sich beispielsweise um Composite, Compo
mere, Ormocere, Glasionomerzemente oder Carboxylatzemente handeln.
Die zu lagernden Massen können entweder unmittelbar in den
rinnenförmigen Hohlraum eingebracht werden und haften auf der Oberfläche
u. U. durch ihre eigene Klebrigkeit. Denkbar ist aber auch, die zu lagernden
Massen auf einem schalen- oder rinnenförmigen Behältnis in den rinnen
förmigen Hohlraum einzulegen oder einzukleben, das in dem rinnenförmigen
Behältnis verbleibt, bis die gelagerte Masse verbraucht ist. Eine derartige
Ausführungsform ermöglicht eine einfache Wiederverwendung der
Vorrichtung nach Verbrauch der gelagerten Masse.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Anwendung der
Vorrichtung, umfassend die Schritte: a) Öffnen der Vorrichtung, enthaltend
eine hochviskose Masse, durch Bewegen der verschiebbaren Abdeckung, b)
Abtrennen eines Teils der hochviskosen Masse unter Verwendung einer
Schneidvorrichtung, c) Ablage der abgetrennten Substanzmenge in einem
Auffangbereich, d) Schließen der Vorrichtung, e) Aufbringen der abge
trennten Substanzmenge auf eine Oberfläche.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele werden nachstehend anhand der
Zeichnungen erläutert.
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung in Aufsicht.
Fig. 2 zeigt die Vorrichtung von Fig. 1 im Querschnitt.
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 2.
Fig. 4 zeigt den Frontbereich gemäß Fig. 1 vergrößert mit einer Schneid
vorrichtung und einem Pastenstrang.
Gemäß Fig. 1 und 2 umfasst die Vorrichtung ein Behälterteil (1),
vorzugsweise aus Kunststoff, eine verschiebbare Abdeckung (3) unter der
sich der rinnenförmige Hohlraum (2) befindet (in Fig. 1 nicht zu sehen). An
den rinnenförmigen Hohlraum (2) ist ein Auffangbereich (4) mit einer
Vertiefung angeformt, der zur Aufnahme einer kleinen Substanzmenge dient.
Der Auffangbereich (4) ist vom rinnenförmigen Hohlraum (2) durch ein Ende
der verschiebbaren Abdeckung (3) getrennt. Das Behältnisende (5) weist
vorzugsweise eine Codierung auf, die Information über die in der Vorrichtung
gelagerte Masse liefert. Im Behältnisende (5) kann zumindest teilweise auch
die für die Verschiebbarkeit der Abdeckung erforderliche Mechanik
untergebracht sein.
In Fig. 3 ist perspektivisch eine mögliche Form des rinnenförmigen Hohl
raums zu sehen. Im Behältnisende (5) sind zwei zylinderförmige Halterungen
angedeutet, die zur Führung und Umlenkung der verschiebbaren Abdeckung
(3) dienen.
Fig. 4 zeigt vergrößert den Frontbereich der Vorrichtung im Querschnitt mit
einem schüsselförmigen Auffangbereich (4). Im vorderen Bereich der
verschiebbaren Abdeckung (3) ist eine Schneidvorrichtung (6) drehbar oder
federnd gelagert angebracht. Diese Schneidvorrichtung ermöglicht nach
Verschieben der Abdeckung (3) ein einfaches Abtrennen eines Teils der in
der Vorrichtung gelagerten Masse (7) in Form eines Pastenstrangs.
1
Behälterteil
2
rinnenförmiger Hohlraum
3
verschiebbare Abdeckung
4
Auffangbereich
5
Behältnisende
6
Schneidvorrichtung
7
Pastenstrang
Claims (9)
1. Wiederverschließbare Vorrichtung, umfassend ein Behälterteil mit einem
rinnenförmigen Hohlraum zur Aufnahme einer hochviskosen Masse, eine
verschiebbare Abdeckung und einen Auffangbereich.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Abdeckung mit einer
Rückstellmechanik verbunden ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei an die
Abdeckung eine Schneidvorrichtung angeformt ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die
Schneidvorrichtung federnd gelagert ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche mit einer
Codierung.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, enthaltend ein
hochviskoses Dentalmaterial.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei das Dentalmaterial acrylat- und/oder
epoxidhaltige Massen enthält.
8. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zum
Lagern und Ausbringen von hochviskosem Dentalmaterial.
9. Verfahren, umfassend folgende Schritte: a) Öffnen der Vorrichtung nach
einem der Ansprüche 1 bis 7, enthaltend eine hochviskose Masse, durch
Bewegen der verschiebbaren Abdeckung, b) Abtrennen eines Teils der
hochviskosen Masse unter Verwendung einer Schneidvorrichtung, c)
Ablage der abgetrennten Substanzmenge in einem Auffangbereich, d)
Schließen der Vorrichtung, e) Aufbringen der abgetrennten Substanz
menge auf einer Oberfläche.
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