DE10050536C1 - Personalisierbares Radio - Google Patents
Personalisierbares RadioInfo
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Abstract
Damit Hörer ihr Radioprogramm individuell zusammenstellen können, werden Sendebeiträge nach dem jeweiligen Informationsinhalt klassifiziert, und die Beiträge jeder Informationsklasse jeweils in einem Datenstrom zeitlich parallel gesendet. Empfangsseitig werden die Datenströme gleichzeitig aufgenommen, ggf. zwischengespeichert und nach individuellen Vorgaben an eine Wiedergabeeinrichtung weitergeleitet.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sendevorrichtung zum
Senden von Radioinformation nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Empfangsvorrichtung zum
Empfangen und Aufbereiten von Radioinformation nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, bei denen das
individuelle Zusammenstellen eines Radioprogramms möglich
ist. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ent
sprechende Verfahren zum Senden und Empfangen von Radioinfor
mation.
Beim klassischen Radio erfolgt die Auswahl eines Radiopro
gramms durch den Hörer so, dass er aus einer größeren Anzahl
von Sendern einen auswählt, der ein vorgefertigtes Programm
bietet, welches seinen Musik-, Unterhaltungs- und Informati
onswünschen am ehestens nahe kommt. Um eine möglichst große
Anzahl an Hörern zu erreichen, bietet eine Rundfunkanstalt in
der Regel mehrere Spartenprogramme an, die verschiedene Hö
rerbedürfnisse befriedigen. Beispielsweise sendet eine Sende
anstalt, wie in Fig. 1 dargestellt ist, ein Programm 1 mit
klassischer Musik, Weltnachrichten und Wetter. Darüber hinaus
wird ein Programm 2 mit Top40-Musik, Quiz, Welt-
/Lokalnachrichten, Wetter und Verkehr gesendet. Schließlich
stellt die Sendeanstalt ein Programm 3 mit Country-Musik und
Lokalnachrichten zur Verfügung. Fig. 1 stellt in der Horizon
talen den zeitlichen Ablauf der drei Programme und in der
Vertikalen die gesamte Bandbreite dar, die der Sendeanstalt
zur Programmausstrahlung zur Verfügung steht, gleichmäßig
aufgeteilt auf die drei Programme.
Klassische Radioprogramme haben somit den Nachteil, dass sie
verhältnismäßig starr gegenüber den Bedürfnissen der Hörer
sind. Daher können Hörer mit sehr individuellen Wünschen, die
beispielsweise Country-Musik und ausführliche Nachrichten
wünschen mit den angegebenen Beispielprogrammen der Sendean
stalt nicht bedient werden.
Ein Ansatz zur individuelleren Gestaltung des Hörens von Ra
dio- bzw. Hörfunkbeiträgen ist in der Zeitschrift "c't" Jahr
gang 2000, Heft 1, Seite 50, 3. Spalte beschrieben. Es han
delt sich dabei um ein sogenanntes Internet-Radio, bei dem
der Hörer bzw. User zum Programmdirektor wird. Vor dem Ein
schalten wählt der Hörer die Musik, die er gerne hören möchte
und legt fest, mit welchen Wortbeiträgen er in den Pausen
versorgt werden will. So kann es zu ganz individuellen Kombi
nationen wie Klassik und Sport, Jazz und Computernews oder
Rock und Wetter kommen, denn Wort und Musik sind unabhängig
von einander wählbar. Der Hörer hat also durch ein vordefi
niertes Benutzerprofil die Möglichkeit, am Ende eines Sende
beitrags automatisch auf einen anderen Sender umzuschalten.
Der Hörer hat aber nicht die Möglichkeit, zwei oder mehr Bei
träge zu hören, die zeitlich parallel gesendet werden.
Aus der DE 197 56 163 A1 ist ein Daten- und Fernsehübertra
gungsnetz bekannt, mit dem eine relativ hohe Anzahl von Pro
grammen gleichzeitig in Echtzeit übertragen werden kann.
Aus der DE 44 40 419 A1 ist ein automatisiertes interessenbe
zogenes Informationsauswahlsystem für Fernseh- und Radiosen
dungen bekannt, mittels dessen ein Rundfunkteilnehmer auf
sein individuelles Interessenprofil bezogene Rundfunkprogram
me erhalten kann.
Aufgrund der dargestellten Probleme besteht die Aufgabe der
vorliegenden Erfindung darin, eine Sende- und Empfangsein
richtung sowie dazugehörige Verfahren bereitzustellen, mit
denen der Hörer seine individuellen Hörerbedürfnisse besser
befriedigen kann.
Erfindungsgemäß wird dazu eine Sendevorrichtung bereitge
stellt zum Senden von Radioinformation mit einer Datenquelle
zur Bereitstellen einer Vielzahl von Datenpaketen zur Daten
übertragung, und einer Sendereinrichtung zum zeitlich paral
lelen Senden der Vielzahl von Datenpaketen, wobei weiterhin
eine Klassifikationseinrichtung zum Klassifizieren jedes zu
sendenden Datenpakets nach dem jeweiligen Informationsinhalt
in einer vorgegebenen Vielzahl an Informationsklassen und ei
ne Datenverarbeitungsanlage zum Anordnen der Datenpakete je
der Informationsklasse zu jeweils einem Datenstrom, so dass
eine Vielzahl von Datenströmen der Vielzahl an Informations
klassen entspricht, vorgesehen ist.
Mit einer derartigen Sendevorrichtung lässt sich die zur Ver
fügung stehende gesamte Kanalkapazität besser ausnutzen, wenn
die einzelnen Beiträge nach Informationsklassen sortiert in
einem in der Bandbreite angepassten Übertragungskanal gesen
det werden. Somit lässt sich beispielsweise ein Nachrichten
kanal mit sehr geringer Bandbreite realisieren. Informations
sendungen müssen also nicht wie beim klassischen Radio mit
der gleichen Bandbreite übertragen werden, wie klassische Mu
sik. In ähnlicher Weise können auch andere Beiträge entspre
chend ihrer Informationsklasse zusammengefasst und mit der
Informationsklasse entsprechend angepasster Bandbreite über
tragen werden. Die Bandbreiten der einzelnen Übertragungska
näle können somit variabel gestaltet werden, wodurch eine Re
duktion der Gesamtbandbreite oder eine Erhöhung der Anzahl
der Übertragungskanäle ermöglicht wird.
Bei Weiterentwicklungen der erfindungsgemäßen Sendevorrich
tung umfasst die Datenverarbeitungsanlage eine Einrichtung
zum Bereitstellen eines oder mehrerer sendbarer Benutzerpro
file, die zur zeitlichen Wiedergabesteuerung der Datenströme
für Empfängervorrichtungen verwendbar sind. Derartige Benut
zerprofile, die von der Sendeanstalt gesendet werden, haben
den Vorteil, dass sie, ähnlich wie beim klassischen Hörfunk,
eine professionelle Zusammenstellung eines Radioprogramms
bieten.
Die vorliegende Erfindung sieht auch ein entsprechendes Sen
deverfahren vor.
Des Weiteren ist eine Empfangsvorrichtung vorgesehen zum Emp
fangen und Aufbereiten von Radioinformation mit einer Empfän
gereinrichtung zum Empfangen von Datenströmen, die ein oder
mehrere Datenpakete umfassen, von mehreren Übertragungskanä
len, und einer Datenverarbeitungseinrichtung zum individuel
len Weiterleiten der Datenpakete an eine Wiedergabeeinrich
tung, wobei die Empfängereinrichtung zum gleichzeitigen Empfangen
der Datenströmen aus mehreren Übertragungskanälen aus
gelegt ist und die Datenverarbeitungseinrichtung einen Spei
cher aufweist, in dem Datenpakete der Datenströme von der
Empfängereinrichtung zwischenspeicherbar sind, so dass die an
die Wiedergabeeinrichtung weitergeleiteten Datenpakete Daten
unmittelbar von der Empfängereinrichtung und/oder Daten von
dem Speicher umfassen. In vorteilhafter Weise kann der Hörer
aufgrund der Speichermöglichkeit sein individuelles Radiopro
gramm zusammenstellen. Dabei kann er auch Beiträge hören, die
gleichzeitig gesendet werden, indem er einen oder mehrere
Beiträge speichert und zu einem späteren Zeitpunkt aus dem
Speicher ausliest und anhört. Darüber hinaus kann er auch ge
speicherte Beiträge mehrfach hören. Die Sendeanstalt kann da
durch Kanalkapazität sparen, da sie gewisse Beiträge, wie
Nachrichten, nur einmal in jeder Aktualisierungsperiode zu
senden braucht.
Bei vorteilhaften Weiterbildungen kann Hörer eigene Benutzer
profile erstellen oder vom, Sender empfangen. Diese Benutzer
profile dienen zur Steuerung der Weiterleitung der Datenpake
te an die Wiedergabeeinrichtung. Die gezielte Weiterleitung
der Datenpakete kann darin bestehen, dass spezielle Record
Scripts das Zwischenspeichern und Playback Scripts das Ausle
sen der Datenpakete bzw. Beiträge aus dem Speicher steuern.
Ein besonders vorteilhafter Einsatz der erfindungsgemäßen
Sende- und Empfangsvorrichtung ist für das Internet-Radio zu
erwarten.
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
Fig. 1 ein Zeitdiagramm eines Radioprogramms nach dem Stand
der Technik;
Fig. 2 ein Zeitdiagramm eines Radioprogramms gemäß der vorlie
genden Erfindung;
Fig. 3 ein schematisches Diagramm zur individuellen Gestaltung
eines Radioprogramms; und
Fig. 4 in Blockdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Erstellung eines individuellen Radioprogramms.
Das folgende Ausführungsbeispiel dient zum besseren Verständ
nis der vorliegenden Erfindung.
In Anlehnung an das in Fig. 1 dargestellte Beitragsangebot
stellt eine Sendeanstalt auf der ihr zur Verfügung stehenden
Übertragungsbandbreite erfindungsgemäß diese Vielzahl von
Beiträgen in Informationsklassen parallel bereit. Die Klassen
bestehen im vorliegenden Beispiel aus Country-Musik, Top40-
Musik, klassischer Musik, Quiz-Shows, Weltnachrichten, Lokal
nachrichten, Wetter- und Verkehrsnachrichten. Fig. 2 zeigt
hierzu ein Zeitablaufdiagramm, wobei auch die Bandbreite der
einzelnen Übertragungskanäle angedeutet ist. Die gesamte der
Sendeanstalt zur Verfügung stehende Übertragungsbandbreite
lässt sich optimal nutzen, da bei Anwendung digitaler Kodie
rungsverfahren Sprache mit einer geringeren Datenrate über
tragen werden kann als z. B. Country-Musik und diese wiederum
mit geringerer Datenrate als klassische Musik. Die Verteilung
der Übertragungsbandbreiten ist nicht auf das obige Beispiel
beschränkt. Vielmehr kann auch beispielsweise die Übertra
gungsbandbreite für Country-Musik am höchsten gewählt werden.
Der Endbenutzer bzw. Hörer kann nun an seinem speziellen di
gitalen Empfangs-/Dekodiergeräte sein persönliches Radiopro
gramm in Form eines Ablaufschemas zusammenstellen, das ihm
beispielsweise vormittags Top40-Musik bietet, um 12:15 Uhr
die Weltnachrichten präsentiert und anschließend wieder
Top40-Musik weiterspielt.
Aus dem Vergleich der Fig. 1 und 2 lässt sich erkennen,
dass bei der gleichen Gesamtbandbreite erfindungsgemäß mehr
Kanäle, insbesondere Sprachkanäle, zur Verfügung gestellt
werden können. Aus dieser Mehrzahl an Übertragungskanälen er
gibt sich für den Hörer eine höhere Anzahl an Wahlmöglichkei
ten für die Zusammenstellung seines eigenen Programms.
Die in Fig. 2 dargestellten Sprachkanäle können mit weiteren
Beiträgen aufgefüllt werden, die nicht zwangsläufig in den
Sendepausen der Musikkanäle liegen müssen, denn dem Hörer
stehen Speicher, sogenannte AudioBuffer, zur Aufzeichnung
einzelner Beiträge zur Verfügung. Wird also beispielsweise in
dem Klassikkanal ein klassisches Musikstück gesendet, und
gleichzeitig in einem Nachrichtenkanal Weltnachrichten, so
kann der Benutzer die Weltnachrichten in dem AudioBuffer auf
zeichnen und sie sich am Ende des klassischen Musikstücks an
hören. Der Hörer ist also nicht mehr darauf beschränkt, Ra
diobeiträge zeitgleich zum Senden zu hören.
Durch die erfindungsgemäße Klassifizierung der Radiobeiträge
und das Senden von Beiträgen jeder Klasse in jeweils einem
Übertragungskanal mit angepasster Bandbreite kann die Gesamt
bandbreite, die einer Sendeanstalt zur Verfügung gestellt
wird, auch reduziert werden. Im vorliegenden Beispiel gemäß
Fig. 2 ist dies unmittelbar ersichtlich, da sich die Sprach
beiträge anstelle von 5 Kanälen in 1 bis 2 Kanälen übertragen
lassen. Damit wäre eine Reduktion der Gesamtbandbreite um
mindestens 3 Sprachkanäle möglich.
Ein derartiges Szenario lässt sich z. B. basierend auf dem
objektorientierten MPEG-4 Standard realisieren. Gemäß diesem
Standard werden verschiedene Kodierungsverfahren für Sprache
und Musik für unterschiedliche Qualitätsstufen und Datenraten
bereitgestellt. Es besteht die Möglichkeit, die Präsentation
der einzelnen parallel empfangenen Inhalte am Decoder bzw.
Endgerät zu beeinflussen. Hierdurch lässt sich nicht nur eine
exklusive Auswahl aus den übertragenen Inhalten darbieten,
sondern auch eine Mischung aus ihnen. So lässt sich in einem
Benutzerprofil auch die Präsentationsform von Nachrichten
beispielsweise mit oder ohne Hintergrundmusik vorgeben.
Anstatt nun verschiedene Nachrichtenkanäle mit unterschiedli
chen Themenschwerpunkten parallel bereit zu stellen, wie dies
in Fig. 2 angedeutet ist, und dem Hörer die Präsentation der
Nachrichten über ein Zeitschema zu ermöglichen, kann man auch
einen einzigen Kanal bereitstellen, der im Laufe einer zu de
finierenden Periode alle aktuellen Nachrichtenbeiträge einmal
überträgt. Mit Hilfe der in MPEG-4 standardisierten AudioBuf
fer lässt sich nun eine Auswahl einzelner Nachrichtenbeiträge
aus verschiedenen Rubriken, wie Weltnachrichten, Lokalnach
richten, Wetter und Verkehr, im Decoder speichern und dann
entsprechend dem Benutzerprofil zum gewünschten Zeitpunkt ge
mäß Fig. 3 wiedergeben.
Somit können die Sendeanstalten mit vergleichsweise geringer
Übertragungsbandbreite eine Vielzahl von Programmen bieten,
die auf den selben "Rohdaten" basieren und damit vielen Hö
rern ein individuelleres Programm bieten als bisher. Der Hö
rer kann sich also die Zusammenstellung und Präsentation der
Inhalte von Sendungen auf seine eigenen Bedürfnisse zuschnei
den.
Die beschriebene Programmzusammenstellung durch den Hörer und
das Schaffen der dazugehörigen Voraussetzungen durch den Sen
der ist nicht auf übliche Radiosysteme beschränkt, bei denen
die Datenübertragung über Funk oder HF-Breitband-Kabel er
folgt. Vielmehr kann der Vorteil der individuellen Programm
zusammenstellung auch für andere Übertragungswege, z. B. über
Internetverbindungen, genutzt werden. Grundsätzlich ist die
erfindungsgemäße individuelle Programmzusammenstellung auch
bei der Übertragung anderer Datenströme einsetzbar, die nicht
schon speziell für einen Anwender oder Benutzer hergestellt
wurden. D. h. die vorliegende Erfindung ist nicht nur bei
"normalem" Radio und MPEG-4, sondern beispielsweise auch bei
SMIL anwendbar.
Im Folgenden wird anhand von Fig. 4 die individuelle Pro
grammgestaltung unter Verwendung von Benutzerprofilen näher
erläutert.
Ein Benutzerprofil besteht im wesentlichen aus einem Daten
satz, der Informationen über die inhaltlichen Vorlieben eines
Hörers und gewünschten zeitlichen Abläufe enthält. Ein oder
mehrere solcher Datensätze könnten z. B über ein separates
Modul unter Umständen auch graphisch erstellt werden und über
ein nicht flüchtiges Speichermedium dem Endgerät zur Verfü
gung gestellt werden. Ein Software-Programm im Endgerät muss
nun basierend auf dem Datensatz und anhand eingehender Zu
satzinformationen über den Inhalt der übertragenen Beiträge
entscheiden, welche Teile der eingehenden Daten zu welchem
Zeitpunkt präsentiert werden sollen.
Bei einer Realisierung der Erfindung auf der Grundlage des
MPEG-4 Standards kann ein Benutzerprofil als Variation oder
Modifikation einer vom Sender übertragenen MPEG-4 Szene ange
sehen werden. In einer MPEG-4 Szene wird beschrieben, welche
eingehenden Audio- bzw. Videoströme wie zu welchem Zeitpunkt
dargestellt werden sollen. Ferner können über Useraktivitäten
und sogenannte Script Nodes Veränderungen an der Szene vorge
nommen werden. Es kann also ein Profil in Form eines Scripts,
welches über die Script Node in die MPEG-4 Szene eingebunden
wird, zur Verfügung gestellt werden. Derartige Scripts zur
Steuerung der AudioBuffer sind am linken und rechten Bildrand
von Fig. 4 dargestellt. Das sogenannte Record Script ist ein
Befehls- und Datensatz zur Steuerung der Aufnahme von Daten
paketen in einem oder mehreren AudioBuffers. Dagegen dient
das sogenannte Playback Script zur Steuerung der Abspielzeit
punkte der in den einzelnen AudioBuffers gespeicherten Daten
pakete bzw. Sendebeiträge.
Da die Sendebeiträge sequenziell übertragen werden und ein
selektives Abspielen möglich sein soll, muss dem Endgerät das
Aufzeichnen ausgewählter Sendebeiträge ermöglicht werden.
Entsprechende Speicher sind hierfür bereitzustellen. Darüber
hinaus müssen Zusatzinformationen zugänglich sein, die es er
möglichen, eine Entscheidung zu fällen, ob gerade übertragene
Beiträge aufgezeichnet werden sollen oder nicht. Derartige
Zusatzinformationen können auch von der Sendeanstalt zur Ver
fügung gestellt werden.
Ein vom Benutzer konfigurierbares Software-Programm im Endge
rät kann dann mittels parallel zu den Programmen übertragener
Zusatzinformationen die Entscheidung hinsichtlich einer Ab-
bzw. Zwischenspeicherung gemäß den Voreinstellungen des Be
nutzer-Profils fällen. Dabei muss z. B. in Form von Tabellen
darüber Buch geführt werden, in welchem Speicherbereich wel
cher Beitrag abgelegt ist, um einen späteren gezielten
Zugriff zu ermöglichen. Über ein weiteres vom Benutzer konfi
gurierbares Software-Programm kann man dann in einem Playback
Script die Abspielzeitpunkte und Reihenfolgen festlegen.
Bei einer auf MPEG-4 basierenden Realisierung kann man zur
Speicherung einzelner Beiträge jeweils eine sogenannte Audio-
Buffer Node verwenden. Die Steuerung der Aufnahme und Wieder
gabe kann über vom Benutzer konfigurierbare Script Nodes er
folgen.
Da innerhalb einer AudioBuffer Node keine Zusatzinformationen
über den Inhalt, wie Genre bzw. Kategorie, Länge, Eingangs
zeit etc. abgelegt werden können, wird dies für jede Node in
Datenfeldern der Script Node getan. Ferner werden zu Beginn
eines neues Beitrag dessen Merkmale über Zusatzinformationen,
die als Scene Update Kommandos bezeichnet werden, in weiteren
Feldern dieser Script Node, nämlich dem am rechten Bildrand
von Fig. 4 dargestellten Record Script, gespeichert.
Der weitere Verlauf des Verfahrens gestaltet sich folgender
maßen. Die aktualisierten Datenfelder werden anhand des Re
cord Scripts ausgewertet. Die Ausführung des Scripts kann ü
ber ein Ereignis, z. B. einen Taktimpuls eines Zeitgebers
bzw. TimerSensor Node, welcher ebenfalls über ein in Fig. 4
unten angedeutetes Scene Update Kommando konfiguriert wurde,
in Gang gesetzt werden. Gemäß den Benutzerprofilvorgaben wird
entschieden, ob der Beitrag gespeichert werden soll. Falls
der Beitrag gespeichert werden soll, wird zunächst ermittelt,
welche AudioBuffer Node zur Speicherung zur Verfügung steht.
Dazu wird beispielsweise über eine Tabelle bzw. ein Array
festgestellt, welche AudioBuffer überhaupt Beiträge aus die
ser Kategorie aufnehmen sollen. Anschließend muss aus den
möglichen Kandidaten derjenige ermittelt werden, ggf. über
Tabelle, der noch unbesetzt ist bzw. den bisher unwichtigsten
oder ältesten Beitrag gespeichert hält. Dieser wird dann ge
löscht bzw. zum Überschreiben, z. B. durch Nullsetzen des
"Length"-Field in der AudioBuffer Node freigegeben. Die Merk
male Länge, Eingangszeitpunkt etc. müssen in der Tabelle ak
tualisiert werden. Schließlich kann die Aufnahme gestartet
werden, indem das "Length"-Field der ausgewählten AudioBuffer
Node auf die mit den Merkmalen übertragene Länge des Beitrags
gesetzt wird.
Das Abspielen der Beiträge bzw. Datenpakete erfolgt nun mit
tels eines weiteren Scripts, nämlich des in Fig. 4 am linken
Rand dargestellten Playback Scripts. Dieses wird vom User
bzw. Hörer erstellt und konfiguriert, kann aber auch glei
chermaßen vom Sender zur Verfügung gestellt werden. In dem
Playback Script ist festgelegt, wann und in welcher Regelmä
ßigkeit welche AudioBuffer aus welcher Kategorie abgespielt
werden sollen. Über eine angeschlossene TimerSensor Node wird
regelmäßig überprüft, ob ein Zeitpunkt zum Abspielen von Bei
trägen erreicht ist. Anhand der Tabelle aus der Record Script
Node werden nun die AudioBuffer Nodes ermittelt, die abge
spielt werden sollen. Entsprechend den Längenangaben aus der
Merkmaltabelle können Start- und Stopzeiten der aufeinander
folgenden Beiträge ermittelt und in die Felder der entspre
chenden AudioBuffer Nodes eingetragen werden. Ein gezieltes
Abspielen einzelner Beiträge zu jedem beliebigen Zeitpunkt
kann auch über Useraktivitäten, z. B. Drücken eines entspre
chend zugeordneten Buttons, ermöglicht werden.
Zusammenfassend werden bei dieser MPEG-4 Realisierung also
Daten des Mediastreams durch einen Decoder zur Weiterverar
beitung bereitgestellt. In Zusammenwirken mit dem vom Sender
gelieferten Scene Kommando Datenstrom, der Zusatzinformatio
nen zu Sendebeiträgen in Form von FieldUpdate Kommandos ent
hält, steuern das Record Script und das Playback Script das
Speichern und Auslesen von Sendebeiträgen bzw. Datenpaketen
in oder von einem oder mehreren AudioBuffer. Ein Audiomixer
erhält die Audiodaten entweder zeitgesteuert von AudioBuffers
oder sozusagen "live" vom Decoder und produziert eine ent
sprechendes Audiosignal.
Claims (20)
1. Sendevorrichtung zum Senden von Radioinformation mit
einer Datenquelle zum Bereitstellen einer Vielzahl von Datenpaketen zur Datenübertragung, und
einer Sendeeinrichtung zum zeitlich parallelen Senden der Vielzahl von Datenpaketen,
gekennzeichnet durch
eine Klassifikationseinrichtung zum Klassifizieren jedes zu sendenden Datenpakets nach dem jeweiligen Informati onsinhalt in einer vorgegebenen Vielzahl an In formationsklassen, und
einer Datenverarbeitungsanlage zum Anordnen der Datenpa kete jeder Informationsklasse zu jeweils einem Daten strom, so dass eine Vielzahl von Datenströmen der Viel zahl an Informationsklassen entspricht.
einer Datenquelle zum Bereitstellen einer Vielzahl von Datenpaketen zur Datenübertragung, und
einer Sendeeinrichtung zum zeitlich parallelen Senden der Vielzahl von Datenpaketen,
gekennzeichnet durch
eine Klassifikationseinrichtung zum Klassifizieren jedes zu sendenden Datenpakets nach dem jeweiligen Informati onsinhalt in einer vorgegebenen Vielzahl an In formationsklassen, und
einer Datenverarbeitungsanlage zum Anordnen der Datenpa kete jeder Informationsklasse zu jeweils einem Daten strom, so dass eine Vielzahl von Datenströmen der Viel zahl an Informationsklassen entspricht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Datenverarbei
tungsanlage eine Einrichtung zum Bereitstellen eines o
der mehrerer sendbarer Benutzerprofile, die zur zeitli
chen Wiedergabesteuerung der Datenströme für Empfänger
vorrichtungen verwendbar sind, umfasst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Sendeein
richtung zum Senden von Datenströmen in Übertragungska
nälen mit den jeweiligen Datenströmen zugeordneten Band
breiten ausgelegt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei die Datenpakete durch
die Klassifikationseinrichtung in die Informationsklas
sen Nachrichten, Country und Klassik klassifizierbar
sind und die Bandbreite eines Übertragungskanals für Da
tenströme der Informationsklasse Nachrichten kleiner ist
als die für Country, und diese wiederum kleiner als die
für Klassik.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die
Sendeeinrichtung zum Senden der Datenströme über mindes
tens eine Funkstrecke und/oder ein Netzwerk, insbesonde
re das Internet, ausgelegt ist.
6. Verfahren zum Senden von Radioinformation mit den
Schritten:
Bereitstellen einer Vielzahl von Datenpaketen zur Radio übertragung,
Klassifizieren jedes zu sendenden Datenpakets nach dem jeweiligen Informationsinhalt in einer vorgegebenen Vielzahl an Informationsklassen,
Anordnen der Datenpakete jeder Informationsklasse zu je weils einem Datenstrom, so dass eine Vielzahl von Daten strömen der Vielzahl an Informationsklassen entspricht, und
Senden der Vielzahl von Datenströmen zeitlich parallel.
Bereitstellen einer Vielzahl von Datenpaketen zur Radio übertragung,
Klassifizieren jedes zu sendenden Datenpakets nach dem jeweiligen Informationsinhalt in einer vorgegebenen Vielzahl an Informationsklassen,
Anordnen der Datenpakete jeder Informationsklasse zu je weils einem Datenstrom, so dass eine Vielzahl von Daten strömen der Vielzahl an Informationsklassen entspricht, und
Senden der Vielzahl von Datenströmen zeitlich parallel.
7. Verfahren nach Anspruch 6, mit dem weiteren Schritt des
Sendens eines oder mehrerer Benutzerprofile, die zur
zeitlichen Wiedergabesteuerung der Datenströme für Emp
fängervorrichtungen verwendbar sind.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei jeder der Daten
ströme in einem Übertragungskanal mit dem jeweiligen Datenstrom
zugeordneter Bandbreite gesendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei das Klassifizieren der
Datenpakete in die Informationsklassen Nachrichten,
Country und Klassik erfolgt und die Bandbreite des Über
tragungskanals für Datenströme der Informationsklasse
Nachrichten kleiner ist als die für Country, und diese
wiederum kleiner als die für Klassik.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei das
Senden der Datenströme über mindestens eine Funkstrecke
und/oder ein Netzwerk, insbesondere das Internet, er
folgt.
11. Empfangsvorrichtung zum Empfangen und Aufbereiten von
Radioinformation mit
einer Empfängereinrichtung zum Empfangen von Datenströ men, die ein oder mehrere Datenpakete umfassen, von meh reren Übertragungskanälen, und
einer Datenverarbeitungseinrichtung zum individuellen Weiterleiten der Datenpakete an eine Wiedergabeeinrich tung,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Empfängereinrichtung zum gleichzeitigen Empfangen der Datenströmen aus mehreren Übertragungskanälen ausge legt ist und
die Datenverarbeitungseinrichtung einen Speicher auf weist, in dem Datenpakete der Datenströme von der Emp fängereinrichtung zwischenspeicherbar sind, so dass die an die Wiedergabeeinrichtung weitergeleiteten Datenpake te Daten unmittelbar von der Empfängereinrichtung und/oder Daten von dem Speicher umfassen.
einer Empfängereinrichtung zum Empfangen von Datenströ men, die ein oder mehrere Datenpakete umfassen, von meh reren Übertragungskanälen, und
einer Datenverarbeitungseinrichtung zum individuellen Weiterleiten der Datenpakete an eine Wiedergabeeinrich tung,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Empfängereinrichtung zum gleichzeitigen Empfangen der Datenströmen aus mehreren Übertragungskanälen ausge legt ist und
die Datenverarbeitungseinrichtung einen Speicher auf weist, in dem Datenpakete der Datenströme von der Emp fängereinrichtung zwischenspeicherbar sind, so dass die an die Wiedergabeeinrichtung weitergeleiteten Datenpake te Daten unmittelbar von der Empfängereinrichtung und/oder Daten von dem Speicher umfassen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, mit weiterhin einer Einga
beeinrichtung zur Eingabe eines Benutzerprofils, das zur
automatischen Steuerung der Weiterleitung der Datenpake
te an die Wiedergabeeinrichtung verwendbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, wobei eines oder
mehrere Benutzerprofile von der Empfängereinrichtung
empfangbar und in der Datenverarbeitungseinrichtung zur
automatischen Steuerung der Weiterleitung der Datenpake
te an die Wiedergabeeinrichtung speicherbar sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei
die Empfängereinrichtung zum Empfangen der Datenströme
über mindestens eine Funkstrecke und/oder ein Netzwerk,
insbesondere das Internet, ausgelegt ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei
das Benutzerprofil ein Record Script zur Steuerung des
Zwischenspeicherns der Datenpakete und ein Playback Sc
ript zur Steuerung des Auslesens der Datenpakete aus dem
Speicher umfasst.
16. Verfahren zum Empfangen und Aufbereiten von Radioinfor
mation mit den Schritten:
Empfangen von Datenströmen, die ein oder mehrere Daten pakete umfassen, von mehreren Übertragungskanälen gleichzeitig,
Zwischenspeichern vorbestimmter Datenpakete der empfan genen Datenströme,
Weiterleiten der Datenpakete direkt nach deren Empfang und/oder nach deren Zwischenspeichern an eine Wiedergabeeinrichtung.
Empfangen von Datenströmen, die ein oder mehrere Daten pakete umfassen, von mehreren Übertragungskanälen gleichzeitig,
Zwischenspeichern vorbestimmter Datenpakete der empfan genen Datenströme,
Weiterleiten der Datenpakete direkt nach deren Empfang und/oder nach deren Zwischenspeichern an eine Wiedergabeeinrichtung.
17. Verfahren nach Anspruch 16, wobei das Weiterleiten der
Datenpakete an die Wiedergabeeinrichtung unter Steuerung
mittels mindestens eines Benutzerprofils erfolgt.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, wobei eines oder
mehrere Benutzerprofile neben den Datenströmen empfangen
oder bereitgestellt und zur Steuerung des Zwischenspei
cherns und/oder Weiterleitens verwendet werden.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, wobei das
Empfangen der Datenströme und/oder Benutzerprofile über
mindestens eine Funkstrecke und/oder ein Netzwerk, ins
besondere das Internet, erfolgt.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19, wobei das
Benutzerprofil ein Record Script zur Steuerung des Zwi
schenspeicherns der Datenpakete und ein Playback Script
zur Steuerung des Auslesens der Datenpakete nach dem
Zwischenspeichern umfasst.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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