DE19908488A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Wiedergabe von digitalen Datenströmen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Wiedergabe von digitalen DatenströmenInfo
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Abstract
Bei DVB/MPEG-Transportströmen gigt die PID die Zuordnung der Pakete zu den verschiedenen Elementarströmen an. Für die Wiedergabe der Elementarströme, etwa durch eine Settop-Box mit Ausgabe über den Bildschirm eines Fernsehgerätes, müssen durch den Demultiplexer aus dem Transportstrom mittels der PIDs die Pakete des gewünschten Programms ausgewählt werden. Dieses erfordert jeweils die Auswertung der Program Association Table und Program Map Table sowie, daß die PIDs der wiederzugebenden Elementarströme dem Demultiplexer in der Settop-Box bekannt sind. Weist die Settop-Box eine digitale Schnittstelle auf, über die Teile des Transportdatenstroms abgespeichert und später wiedergegeben werden können oder über die ein beliebiger Transportdatenstrom der Settop-Box zugeführt werden kann, so muß der Demultiplexer zunächst neu mit den PIDs programmiert werdn. Eine Wiedergabe durch das einfache Drücken einer Wiedergabe(Play)-Taste ist jedoch erfindungsgemäß dadurch möglich, daß die PID für die Pakete von mindestens einem der Datenströme in der Settop-Box auf einen vorgegebenen Wert gesetzt wird, wobei die Pakete mit diesem vorgegebenen Wert der PID für die Wiedergabe ausgewählt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Wiedergabe von digitalen Datenströmen, insbesondere zur
Wiedergabe von MPEG-Datenströmen.
Zur Übertragung datenkomprimierter Bitströme sind verschiedene
Verfahren bekannt. Ein solches Verfahren für die Übertragung
von MPEG2-Daten ist in der Spezifikation MPEG2 Part 1: Systems
(ISO/IEC DIS 13818-1) spezifiziert worden. Die codierten Daten
werden hierbei nicht als kontinuierlicher Strom gesendet,
sondern in kleineren Informationseinheiten, sogenannten Pakete,
unterteilt. Diese Paketbildung ermöglicht zum einen die
Synchronisation von Datenströmen und zum anderen das
Zusammenfügen von mehreren Datenströmen zu einem neuen
Datenstrom. In Abhängigkeit von der Übertragungsart bzw. der
Anwendung erfolgt die Übertragung der Daten entweder im
Programm- oder im Transportstrom. Für die Rundfunkübertragung
via Kabel, Satellit oder terrestrisch wird der Transportstrom
verwendet, da dieser eine besonders robuste Struktur in Form
von kurzen Paketen aufweist. Ein Transportpaket teilt sich
hierbei in einen 4 Byte umfassenden Header, optional in ein
Adaptionsfeld, und weiterhin in den Bereich der Nutzinformation
auf. 13 Bits des Headers werden für die sogenannte Packet
Identification verwendet. Die Packet Identification (PID) dient
hierbei der Zuordnung der Pakete zu den verschiedenen
Elementarströmen, wobei Pakete, die zu ein und demselben
Elementarstrom gehören, identische PIDs haben. Unter welchen
PIDs ein entsprechender Decoder die einzelnen Pakete innerhalb
des Transportstroms finden kann, wird als Teil der Nutzdaten in
Form von Tabellen übertragen. Die Program Association Table
gibt hierbei die Anzahl der in einem Transportstrom enthaltenen
Programme an und legt die Zuordnung der PID der Program Map
Table für jedes der Programme fest. Die Program Map Table
wiederum enthält eine Liste aller PIDs für die Elementarströme,
die dem der Tabelle zugeordneten Programm angehören.
Für die Wiedergabe der Elementarströme, etwa durch eine Settop-
Box mit Ausgabe über den Bildschirm eines Fernsehgerätes,
müssen durch den Demultiplexer aus dem Transportstrom mittels
der PIDs die Pakete des gewünschten Programms ausgewählt
werden. Dieses erfordert jeweils die Auswertung der Program
Association Table und Program Map Table's sowie, daß die PIDs
der wiederzugebenden Elementarströme dem Demultiplexer in der
Settop-Box bekannt sind. Weist die Settop-Box eine digitale
Schnittstelle auf, über die Teile des Transportdatenstroms
abgespeichert und später wiedergegeben werden können oder über
die ein beliebiger Transportdatenstrom der Settop-Box zugeführt
werden kann, so muß der Demultiplexer zunächst neu mit den
jeweiligen PIDs nach Auswertung der Program Association Table
und Program Map Table's programmiert werden. Eine Wiedergabe
durch das einfache Drücken einer Wiedergabe(Play)-Taste ist so
nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Wiedergabe von digitalen Datenströmen anzugeben, bei dem
beliebige Datenströme über eine Settop-Box einfach
wiedergegeben werden können.
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 angegebene Verfahren
gelöst.
Der Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
anzugeben. Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 4
angegebene Vorrichtung gelöst.
Im Prinzip besteht das erfindungsgemäße Verfahren zur
Wiedergabe von digitalen Datenströmen, wobei mehrere
Datenströme für die Übertragung zu einem Übertragungsdatenstrom
zusammengefügt werden und die Daten in Paketen gruppiert
werden, wobei ein Paket neben der Nutzinformation eine Paket-
Identifikations-Information enthält, die angibt, welchem
Datenstrom das Paket zuzuordnen ist, darin, daß die Paket-
Identifikations-Information für die Pakete von mindestens einem
der Datenströme auf einen vorgegebenen Wert gesetzt wird, der
vom ursprünglichen Wert abweicht und daß die Pakete mit dem
vorgegebenen Wert der Paket-Identifikations-Information für die
Wiedergabe ausgewählt werden.
Vorteilhaft werden von dem Übertragungsdatenstrom unter
Verwendung der Paket-Identifikations-Information einer oder
mehrere der Datenströme ausgewählt und aufgezeichnet und vor
der Wiedergabe von einem der Datenströme die Paket-
Identifikations-Information auf vorgegebene Werte gesetzt.
Vorzugsweise ist das Verfahren anzuwenden, wenn es sich bei dem
Übertragungsdatenstrom um einen DVB-Transportstrom handelt, für
die Wertänderung der Paket-Identifikations-Information zunächst
die Programm Association Table und die Program Map Table
ausgewertet werden und die Paket-Identifikations-Information
von Video-, Audio- und PCR-Paketen auf vorgegebene Werte
gesetzt werden.
Im Prinzip weist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur
Wiedergabe von digitalen Datenströmen einen Eingang für einen
Transportdatenstrom, einen Demultiplexer zur Auswahl von
Datenströmen aus dem Transportdatenstrom, einen Dekoder zur
Dekodierung der in den Datenströmen enthaltenen Daten und einen
Ausgang zur Ausgabe der dekodierten Daten an ein
Wiedergabegerät sowie eine Transportstrom-Schnittstelle, über
die der Transportdatenstrom ganz- oder teilweise ein- und/oder
ausgelesen werden kann und eine Einheit zum Umstempeln der
Paket-Identifikations-Information, mittels der die Paket-
Identifikations-Information für die Pakete von mindestens einem
der Datenströme auf einen vorgegebenen Wert gesetzt wird, der
vom ursprünglichen Wert abweicht, auf, wobei der Demultiplexer
die Pakete mit dem vorgegebenen Wert der Paket-Identifikations-
Information für die Wiedergabe auswählt.
Vorzugsweise ist zusätzlich eine digitale Schnittstelle gemäß
dem IEEE-1394-Standard vorgesehen, die mit der Transportstrom-
Schnittstelle verbunden ist, wobei die digitale Schnittstelle
den Transportdatenstrom in das IEEE-1394-Format umwandelt.
Anhand der Figur wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
beschrieben. Diese zeigt ein vereinfachtes Blockschaltbild der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In der Figur ist eine mögliche Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Ein empfangenes
Fernsehsignal RF wird im analogen Frontend zunächst einem
Demodulator DEMOD zugeführt. Die Demodulation hängt vom
verwendeten Modulationsverfahren und damit vom jeweiligen
Übertragungskanal ab. Bei einer Satellitenübertragung kommt
hierbei insbesondere eine QPSK-Modulation und -Demodulation in
Betracht. Die demodulierten Signale werden zunächst einer
Fehlerkorrektur FEC und im Anschluß einer Transportstrom-
Schnittstelle TINT zugeführt. Die Transportstrom-Schnittstelle
TINT filtert aus dem Transportstrom für eine Aufnahme auf ein
platten- oder bandbasiertes digitales Speichermedium, z. B.
eine Festplatte, ein oder mehrere Programme nach Vorgabe durch
den Benutzer heraus. Dieses kann durch die Eingabe der
zugehörigen PTD-Nummern des Programms bzw. der Programme
erfolgen. Ebenso kann die Auswahl aber auch durch ein
geeignetes, auf dem Bildschirm des TV-Gerätes TV dargestellten
Menüs erfolgen. Der Transportstrom P1 für die ausgewählten
Programme wird dann über eine geeignete digitale Schnittstelle
DINT, die z. B. dem Standard IEEE 1394 entspricht, einem hier
nicht dargestellten Speichergerät, z. B. einer Festplatte oder
einem D-VHS Recorder, zugeführt und dort aufgezeichnet. Für
eine spätere Wiedergabe des abgespeicherten Datenstroms wird
dieser zunächst von dem Speichergerät über die digitale
Schnittstelle DINT eingelesen und als Transportdatenstrom P2
der Restamp-Einheit REST zugeführt. Hierbei muß bei mehreren
aufgezeichneten Programmen zunächst das gewünschte Programm
bzw. die gewünschte Sendung ausgewählt werden. Für das
gewünschte Programm werden nun mittels der Program Association
Table und der Program Map Table die entsprechenden PID-Nummern
für Audio-, Videodaten und PCR ermittelt. Transportstrompakete
mit den ermittelten PID-Nummern werden dann durch die Restamp-
Einheit REST umgestempelt, d. h. im Header der jeweiligen
Transportpakete wird die Packet Identification auf feste, dem
System bekannte Nummern geändert. Der umgestempelte
Transportstrom P3 wird dann über die Transportstrom-
Schnittstelle TINT dem Demultiplexer DEMUX zugeführt. Der
Demultiplexer DEMUX muß nun für eine Wiedergabe des
aufgezeichneten Datenstroms die Program Association Table und
Program Map Table nicht mehr auswerten, da durch das Umstempeln
mittels der Restamp-Einheit REST immer die gleichen PID-Nummern
vorliegen, sondern kann vielmehr den Datenstrom unmittelbar an
den MPEG2-Decoder DEC weiterleiten. Nach der Decodierung kann
dann eine Darstellung auf dem Bildschirm des TV-Gerätes TV
erfolgen. Das TV-Gerät kann hierfür z. B. mit einem SCART-Kabel
an die Settop-Box angeschlossen sein.
Die Restamp-Einheit REST wird vorzugsweise in einer Settop-Box
integriert, kann aber ebenso in einem Aufzeichnungsgerät wie
etwa einem digitalen Videorecorder, einer DVD-RAM oder im TV-
Gerät integriert sein.
Die Erfindung kann beispielsweise im Rahmen einer sogenannten
TV-Memory-Funktion eingesetzt werden. Diese ermöglicht eine
zeitversetzte Wiedergabe in der folgenden Weise. Bei einer
Unterbrechung während des Betrachten eines Fernsehprogramms
z. B. durch ein Telefongespräch, wird von dem Benutzer ein
Befehl z. B. durch Drücken einer entsprechenden Taste an der
Fernbedienung ausgelöst, der zur Speicherung der nachfolgenden
Programmanteile führt. Hierfür wird der Transportstrom über die
Transportstrom-Schnittstelle TINT und die digitale
Schnittstelle DINT an ein Aufzeichnungsgerät, z. B. eine
integrierte Festplatte, ausgegeben und auf diesem
aufgezeichnet. Nach Beendigung der Unterbrechung löst der
Benutzer durch einen weiteren Befehl die zeitversetzte
Wiedergabe des aufgezeichneten Programms beginnend an der
Stelle der Unterbrechung aus, wobei das Programm gleichzeitig
weiterhin, z. B. bis zum Ende des Sendebeitrags, aufgezeichnet
wird. Es wird also gleichzeitig der abgespeicherte
Transportstrom über die digitale Schnittstelle DINT und die
Transportstrom-Schnittstelle TINT eingelesen und der aktuell
empfangene Transportstrom über die selben Schnittstellen
ausgegeben. Bei dem eingelesenen Transportstrom erfolgt hierbei
die oben beschriebene Umstempelung der PIDs.
Claims (5)
1. Verfahren zur Wiedergabe von digitalen Datenströmen, wobei
mehrere Datenströme für die Übertragung zu einem
Übertragungsdatenstrom zusammengefügt werden und die Daten
in Paketen gruppiert werden, wobei ein Paket neben der
Nutzinformation eine Paket-Identifikations-Information
(PID) enthält, die angibt, welchem Datenstrom das Paket
zuzuordnen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Paket-
Identifikations-Information (PID) für die Pakete von
mindestens einem der Datenströme auf einen vorgegebenen
Wert gesetzt wird, der vom ursprünglichen Wert abweicht und
daß die Pakete mit dem vorgegebenen Wert der Paket-
Identifikations-Information (PID) für die Wiedergabe
ausgewählt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von
dem Übertragungsdatenstrom unter Verwendung der Paket-
Identifikations-Information einer oder mehrere der
Datenströme ausgewählt und aufgezeichnet werden und vor der
Wiedergabe von einem der Datenströme die Paket-
Identifikations-Information auf vorgegebene Werte gesetzt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem Übertragungsdatenstrom um einen DVB-
Transportstrom handelt, für die Wertänderung der Paket-
Identifikations-Information (PID) zunächst die Programm
Association Table und die Program Map Table ausgewertet
werden und die Paket-Identifikations-Information (PID) von
Video-, Audio- und PCR-Paketen auf vorgegebene Werte
gesetzt werden.
4. Vorrichtung zur Wiedergabe von digitalen Datenströmen nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einem Eingang für einen
Transportdatenstrom, einem Demultiplexer (DEMUX) zur
Auswahl von Datenströmen aus dem Transportdatenstrom, einem
Dekoder (DEC) zur Dekodierung der in den Datenströmen
enthaltenen Daten und einem Ausgang zur Ausgabe der
dekodierten Daten an ein Wiedergabegerät (TV), dadurch
gekennzeichnet, daß eine Transportstrom-Schnittstelle (TINT)
vorgesehen ist, über die der Transportdatenstrom ganz-
oder teilweise ein- und/oder ausgelesen werden kann und
eine Einheit zum Umstempeln der Paket-Identifikations-
Information (PID) mittels der die Paket-Identifikations-
Information (PID) für die Pakete von mindestens einem der
Datenströme auf einen vorgegebenen Wert gesetzt wird, der
vom ursprünglichen Wert abweicht und daß der Demultiplexer
die Pakete mit dem vorgegebenen Wert der Paket-
Identifikations-Information (PID) für die Wiedergabe
auswählt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich eine digitale Schnittstelle (DINT) gemäß dem
IEEE-1394-Standard vorgesehen ist, die mit der
Transportstrom-Schnittstelle (TINT) verbunden ist, wobei
die digitale Schnittstelle den Transportdatenstrom in das
IEEE-1394-Format umwandelt.
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