DE10049706A1 - Verfahren zum Verstärken flächiger Materialien, insbesondere textiler Flächengebilde - Google Patents
Verfahren zum Verstärken flächiger Materialien, insbesondere textiler FlächengebildeInfo
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Abstract
Bei der Verstärkung von textilen Flächengebilden, insbesondere Oberstoffzuschnitten (17), werden üblicherweise separate Einlagestoffzuschnitte verwendet. Diese müssen getrennt zugeschnitten werden, von Hand auf die Oberstoffzuschnitte (17) genau positioniert aufgelegt und mit den Oberstoffzuschnitten (17) verklebt werden. Das ist äußerst aufwendig. DOLLAR A Die Erfindung schlägt ein Verfahren zur Verstärkung textiler Flächengebilde, insbesondere Oberstoffzuschnitte (17), vor, bei dem die Verstärkung aus fließfähigen Substanzen gezielt positioniert auf die Oberstoffzuschnitte (17), insbesondere Materialbahnen (15) zur Bildung derselben, aufgespritzt oder aufgedruckt wird. Dadurch entfällt das Zuschneiden, Positionieren und Verkleben separater Einlagestoffzuschnitte. Des weiteren ist vorgesehen, für die Verstärkung fließfähige Substanzen unterschiedlicher Art und/oder inhomogene Substanzen zu verwenden. Dadurch ist es möglich, Verstärkungen mit beliebigen Eigenschaften und Gestaltungen zu bilden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verstärken flächiger
Materialien, insbesondere textiler Flächengebilde, gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 10.
Flächige Materialien, und zwar insbesondere aus Geweben,
Gewirken, aber gegebenenfalls auch Vliesen, finden zur Her
stellung von Bekleidungsstücken oder auch anderen Textilien und
Gegenständen Verwendung. Diese Materialien werden vielfach mit
einer partiellen oder auch vollflächigen Verstärkung versehen.
Bekannt ist es, solche Materialien, die im Fachjargon üblicher
weise als Oberstoffe bezeichnet werden, mit einem separaten,
flächigen Verstärkungsmaterial, sogenannte Einlagestoffe, zu
verkleben. Die Verstärkung wird dann durch die auf die Ober
stoffe geklebten Einlagestoffe gebildet. Diese bekannte Art der
Verstärkung von Materialien der hier angesprochenen Art ist
recht aufwendig. Es müssen die Oberstoffteile und die Einlage
stoffteile, die in der Regel mit einem thermoplastischen Kleber
vorbeschichtet sind, separat zugeschnitten werden. Die zuge
schnittenen Einlagestoffteile müssen auf den Oberstoffteilen
exakt positioniert und in einer Fixiermaschine verbunden
werden.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und
flexibles Verfahren zur Verstärkung von Materialien, insbe
sondere textilen Flächengebilden wie zum Beispiel Oberstoff
zuschnitten, zu schaffen.
Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen des
Anspruchs 1 auf. Dadurch, dass die Verstärkung aus mindestens
einer im fließfähigen Zustand gezielt positioniert auf das zu
verstärkende Material aufgebrachten Substanz gebildet wird,
sind keine separaten Einlagezuschnitte mehr erforderlich. Die
Positionierung der Einlagezuschnitte auf dem zu verstärkenden
Material kann somit entfallen. Statt dessen wird die Ver
stärkung durch mindestens eine Substanz gebildet, die sich im
fließfähigen Zustand gezielt auf das zu verstärkende Material
aufbringen lässt.
Vorzugsweise wird die Verstärkung gebildet, indem die oder jede
fließfähige Substanz auf das zu verstärkende Material aufge
druckt, aufgespritzt oder in sonstiger Weise aufgebracht wird.
Dieses geschieht bevorzugt rechnergesteuert durch eine ent
sprechende Auftrageinrichtung, die zum Beispiel nach Art des
Druckers aufgebaut sein kann. Dadurch ist die Verstärkung
gezielt dort auf das Material aufbringbar, wo sie erforderlich
bzw. gewünscht ist. Die Verstärkung kann durch das Aufdrucken
oder Aufspritzen mindestens einer fließfähigen Substanz auf das
zu verstärkende Material beliebige Konturen aufweisen. Durch
eine entsprechende Steuerung der Auftrageinrichtung lassen sich
beliebige und auch komplexe Konturen der Verstärkung bilden,
ohne dass zusätzliche, separate Einlagestoffe erforderlich sind
und vor allem diese nicht ausgeschnitten werden müssen und auf
dem zu verstärkenden Stoffzuschnitt positioniert aufzulegen
sind.
Die Verstärkung wird vorzugsweise auf eine fortlaufende Bahn
aus dem zu verstärkenden Material aufgebracht, insbesondere
aufgedruckt und/oder aufgespritzt bzw. aufgeprägt. Insbesondere
bei einer Aufbringung der Verstärkung durch eine rechner
gesteuerte Auftrageinrichtung ist es möglich, die Bahn unter
maximaler Materialausnutzung dicht an dicht mit entsprechenden
Konturen aufweisenden Verstärkungen, vorzugsweise vollflächigen
Verstärkungen, zu versehen. Dabei ist eine Materialverstärkung
unter maximaler Ausnutzung des Materials der Materialbahn
möglich. Es ist aber auch denkbar, die Verstärkung auf fertig
ausgeschnittene Zuschnitte, insbesondere Oberstoffzuschnitte,
aufzubringen.
Die Verstärkung wird vorzugsweise so auf der Materialbahn auf
gebracht, dass diese sich im Bereich späterer Schnittkanten der
Oberstoffteile erstreckt und dadurch die Schnittkanten ver
festigt werden zur Vermeidung eines späteren Ausfransens.
Denkbar ist es aber auch, die Auftrageinrichtung zur chemischen
Verfestigung der Schnittkanten vor dem eigentlichen Zuschneiden
einzusetzen, wodurch auf diese Weise ein späteres Ausfransen
der Ränder des Materials, insbesondere der Oberstoffzuschnitte,
nach dem Zuschneiden wirksam verhindert wird. Diese Maßnahme
ist vor allem dann vorteilhaft, wenn die Verstärkung nicht
vollflächig auf den gesamten Oberstoffzuschnitt aufgetragen
wird, insbesondere Randbereiche mindestens teilweise unbe
schichtet bzw. unverstärkt bleiben und dadurch nicht durch die
Beschichtung oder Verstärkung gegen Ausfransen geschützt
werden.
Erfolgt eine Verstärkung von flächigen Materialbahnen, werden
hieraus Materialzuschnitte, insbesondere Oberstoffzuschnitte,
nach dem Aufbringen der Verstärkung ausgeschnitten. Vorzugs
weise erfolgt das Ausschneiden nach dem Aushärten der aus der
spritzfähigen, druckfähigen oder in sonstiger Weise fließ
fähigen Substanz gebildeten Verstärkung.
Ein weiteres Verfahren zur eigenständigen Lösung der eingangs
genannten Aufgabe, aber auch zur Weiterbildung des vorstehend
beschriebenen Verfahrens, insbesondere nach dem Anspruch 1,
weist die Maßnahmen des Anspruchs 10 auf. Durch die Bildung der
Verstärkung aus verschiedenen Substanzen mit unterschiedlichen
Eigenschaften und/oder mindestens eine inhomogene Substanz, ist
es möglich, die jeweilige Verstärkung mit Flächenabschnitten
unterschiedlicher Eigenschaften zu bilden. Auch ist es so
möglich, mit der gleichen Auftrageinrichtung unter Verwendung
jeweils einer eigenen Auftragdüse oder dergleichen pro Substanz
gegebenenfalls gleichzeitig verschiedene Verstärkungen mit
unterschiedlichen Eigenschaften herzustellen. Inhomogene Sub
stanzen ermöglichen es darüber hinaus, Verstärkungen zu bilden,
die im Querschnitt unterschiedliche Zusammensetzungen, insbe
sondere Eigenschaften, aufweisen. Beispielsweise kann so eine
am zu verstärkenden Material angrenzende und damit verbundene
Unterseite der Verstärkung eine andere Zusammensetzung auf
weisen als die daran angrenzende, gegenüberliegende Oberseite
der Verstärkung.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung aller vorstehend
geschilderten Verfahren ist es denkbar, eine zur Verstärkung
dienende Substanz (oder mehrere Substanzen) auf das Material
mit unterschiedlicher Stärke bzw. Dicke aufzubringen. Auch
hierdurch kann die jeweilige Verstärkung Flächenbereiche mit
unterschiedlichen Eigenschaften erhalten. Diese unterschied
lichen Eigenschaften lassen sich bei Verstärkungen unterschied
licher Stärke bzw. Dicke auch mit ein und derselben Substanz,
und zwar insbesondere auch einer homogenen Substanz, erreichen.
Verfahrensmäßig ist weiterhin vorgesehen, mindestens eine
Substanz zu verwenden, die Zusätze aufweist, und zwar bei
spielsweise Fasern oder schaumbildende Zusätze. Dadurch ist es
zum Beispiel möglich, die Außenseite der Verstärkung auf dem
Material zu strukturieren. Bei der Verwendung von Fasern kann
die Außenseite der Verstärkung einen vliesähnlichen Aufbau oder
ein vliesähnliches Aussehen erhalten. Schaumbildende Zusätze
nehmen Einfluss auf die Handhabbarkeit des verstärkten
Materials und können auch dazu dienen, besondere Strukturen an
der freiliegenden Außenseite der Verstärkung zu erzielen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Verfahren
werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In
dieser zeigen
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung
zum Verstärken flächiger Materialien, und
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Arbeitsfläche der Vorrich
tung der Fig. 1.
Die in den Figuren gezeigte Vorrichtung stellt eine Möglichkeit
zur Ausführung der erfindungsgemäßen Verfahren dar. Die
erfindungsgemäßen Verfahren werden im Folgenden im Zusammenhang
mit der Verstärkung von Materialien beschrieben, bei denen es
sich um textile Flächengebilde, sogenannte Oberstoffe bzw.
Oberstoffzuschnitte, zur Herstellung von Bekleidungsstücken
handelt.
Die Verstärkung des Oberstoffs erfolgt im gezeigten Aus
führungsbeispiel auf einer länglichen, ebenen Arbeitsplatte 10.
Der Arbeitsplatte 10 sind in Behandlungsrichtung 11 aufein
anderfolgend eine Auftrageinrichtung 12, eine Trockenstation 13
und eine Schneideinrichtung 14 zugeordnet.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird der zu verstärkende
Oberstoff aus einer Materialbahn 15 ausgeschnitten, die vor
zugsweise aus einem textilen Material gebildet ist. Die
Materialbahn 15 wird von einer Vorratsrolle 16 vorzugsweise
kontinuierlich abgewickelt und in Behandlungsrichtung 11 über
die Arbeitsplatte 10 gezogen. Dazu dient eine nicht gezeigte
Transporteinrichtung, die in Behandlungsrichtung 11 auf die
Arbeitsplatte 10 folgt. Die Materialbahn 15 und die daraus in
der Schneideinrichtung 14 ausgeschnittenen Oberstoffzuschnitte
17 werden während der Behandlung, zumindest während des
Auftragens der Verstärkung und des Schneidens, auf der Arbeits
platte 10 vollflächig oder auch nur partiell gehalten, und zwar
vorzugsweise durch Unterdruck. Dadurch wird ein Verrutschen der
Materialbahn 15 auf der Arbeitsplatte 10 während der Ver
stärkung und des Ausschneidens der Oberstoffzuschnitte 17 ver
hindert.
Die Behandlung der Materialbahn 15, also die Verstärkung und
das Ausschneiden der Oberstoffzuschnitte 17 auf der Arbeits
platte 10, erfolgt vorzugsweise kontinuierlich. Demzufolge wird
die Materialbahn 15 mit im Wesentlichen gleichbleibender
Geschwindigkeit ununterbrochen über die Arbeitsplatte 10 hin
weggezogen. Es ist aber auch denkbar, die Verstärkung und das
Ausschneiden der Materialbahn 15 während ihres momentanen
Stillstands durchzuführen. Die Materialbahn 15 wird dann
diskontinuierlich in Behandlungsrichtung 11 über die Arbeits
platte 10 hinwegbewegt. In Stillstandsphasen der Materialbahn
15 erfolgen dann die Verstärkung und das Ausschneiden der Ober
stoffzuschnitte 17. Ein Weitertransport der Materialbahn 15
entlang der Arbeitsplatte 10 erfolgt dann nur in Behandlungs
pausen von einer Einrichtung bzw. Station zur anderen.
Bei der in der Fig. 1 nur schematisch dargestellten Auftrag
einrichtung 12 kann es sich um eine Art Drucker handeln. Die
Auftrageinrichtung 12 weist dazu im gezeigten Ausführungs
beispiel eine Auftragdüse 18 auf. Die Auftrageinrichtung 12
kann aber auch mehrere Auftragdüsen 18 aufweisen. Die Auftrag
düse 18 ist rechnergesteuert entlang der ersten Station,
nämlich der Auftrageinrichtung 12, der Vorrichtung verfahrbar.
Die Auftrageinrichtung 12 kann so ausgebildet sein, dass die
Auftragdüse 18 in unterschiedlichen Richtungen, insbesondere
mindestens zwei rechtwinklig zueinander verlaufenden horizon
talen Bahnen, verfahrbar ist. Diese Bahnen verlaufen vorzugs
weise quer und längs zur Behandlungsrichtung 11. Eine solche
Auftrageinrichtung 12 ist dazu geeignet, die Verstärkung auf
die stillstehende Materialbahn 15 aufzubringen. Es ist aber
auch denkbar, die Verstärkung von der Auftragsdüse 18 auf die
kontinuierlich in Behandlungsrichtung 11 über die Arbeitsplatte
10 hinwegbewegte Materialbahn 15 aufzubringen. In diesem Falle
kann es ausreichen, wenn die Auftrageinrichtung 12 nur ein ein
bahniges Verfahren der Auftragdüse 18 quer zur Behandlungsrich
tung 11 zulässt. In Behandlungsrichtung 11 erfolgt dann eine
Relativbewegung der Auftragdüse 18 zur Materialbahn 15 durch
den Weitertransport der Materialbahn 15 während der flüssigen
oder pastösen Aufbringung der jeweiligen Substanz.
Die in Behandlungsrichtung 11 auf die Auftrageinrichtung 12
folgende Trockenstation 13 erstreckt sich quergerichtet über
die gesamte Materialbahn 15 und ist mit Infrarotstrahlern 19
und/oder Heißluftdüsen versehen.
In Behandlungsrichtung 11 auf die Trockenstation 13 folgt
schließlich die Schneideinrichtung 14. Die Schneideinrichtung
14 verfügt über mindestens ein Schneidmittel 20, das wie die
Auftragdüse 18 rechnergesteuert mindestens quer zur Behand
lungseinrichtung 11 über die gesamte Breite der Arbeitsplatte
10 oder mindestens der Materialbahn 15 verfahrbar ist. Dieses
reicht aus, wenn das Ausschneiden der Oberstoffzuschnitte 17
bei kontinuierlich weiterbewegter Materialbahn 15 erfolgt. Es
ist aber auch denkbar, das Schneidmittel 20 mehrachsig gegen
über der Arbeitsplatte 10 zu verfahren, und zwar insbesondere
dann, wenn das Schneiden der verstärkten Materialbahn 15
während des Stillstands derselben erfolgen soll. Beim Schneid
mittel 20 kann es sich um ein konventionelles Messer handeln.
Es ist aber auch denkbar, zum Schneiden Energiestrahlen hoher
Energiedichte, zum Beispiel Laser- oder Plasma-Strahlen, einzu
setzen.
Die erfindungsgemäßen Verfahren werden nachfolgend anhand der
in den Figuren gezeigten und vorstehend beschriebenen Vorrich
tungen näher erläutert:
Das zu verstärkende Material zur Bildung der Oberstoff
zuschnitte 17 wird aus einer fortlaufenden Materialbahn 15
gebildet. Eine Vielzahl unterschiedlicher Oberstoffzuschnitte
17 wird eng aneinanderliegend aus der Materialbahn 15 gebildet,
damit die Materialbahn 15 bestmöglichst ausgenutzt wird und
möglichst wenig Verschnitt entsteht. Die Anordnung der unter
schiedlichen Oberstoffzuschnitte 17 auf der Materialbahn 15
zeigt die Fig. 2.
Die Oberstoffzuschnitte 17 sind entweder vollflächig oder nur
teilweise verstärkt. Die Bereiche der Verstärkungen sind in der
Fig. 2 vollflächig schwarz dargestellt. In der rechten Dar
stellung der Fig. 2 sind durch schwarze Linien die Umrisse der
Oberstoffzuschnitte 17 dargestellt und diejenigen Bereiche der
Oberstoffzuschnitte 17, die verstärkt sind, wiederum schwarz
gezeigt. Demzufolge sind einige Oberstoffzuschnitte 17 über
ihre ganze Fläche verstärkt und andere nur teilweise.
Die Verstärkung der Materialbahn 15 bzw. der Oberstoff
zuschnitte 17 erfolgt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
unter Zuhilfenahme mindestens einer fließfähigen Substanz, die
gezielt positioniert auf die Materialbahn 15 aufgebracht wird.
Dadurch erhält die Materialbahn 15 bereichsweise, nämlich an
den vorgesehenen Stellen, auf ihrer freiliegenden Oberseite
eine einseitige Beschichtung mit der fließfähigen bzw. spritz
fähigen Substanz oder gegebenenfalls auch mehreren Substanzen.
Die fließfähige Substanz wird im gezeigten Ausführungsbeispiel
durch die Auftragdüse 18 aufgebracht, nämlich aufgespritzt. Bei
der Auftragdüse 18 handelt es sich dabei um eine Spritzdüse,
die sowohl einen Strahl als auch aufeinanderfolgende Punkte der
fließfähigen Substanz zur Verstärkung auf die Materialbahn 15
aufträgt. Dabei wird die Auftragdüse 18 von der Auftrageinrich
tung 12 rechnergesteuert derart über der Arbeitsplatte 10 ent
langbewegt, dass in den Bereichen der Verstärkungen die
Materialbahn 15 eine vollflächige Beschichtung mit der zur Ver
stärkung dienenden Substanz erhält und die Umrisslinien der von
der Auftragdüse 18 auf die Materialbahn 15 aufgetragenen
Flächen der fließfähigen bzw. spritzfähigen Substanz den
Umrissen der Verstärkung und/oder der Oberstoffzuschnitte ent
spricht. Es wird so nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die
Substanz oder gegebenenfalls auch mehrere Substanzen auf die
Materialbahn 15 durch eine Art Impuls-Druck aufgebracht, der
von der Arbeitsweise her Tintenstrahldruckern ähnlich ist.
Die Auftrageinrichtung 12 kann auch gleichzeitig dazu dienen,
Schnittkanten 21, entlang derer aus der Materialbahn 15 die
Oberstoffzuschnitte 17 ausgeschnitten werden, zu verfestigen,
und zwar vorzugsweise chemisch. Außerdem ist es möglich,
gleichzeitig mit dem Auftragen der Verstärkung durch die Auf
trageinrichtung 12 die Materialbahn 15 mit Markierungen für den
Zuschneidevorgang oder Pass-Marken für spätere Nähvorgänge auf
zudrucken. Gegebenenfalls können von der Auftrageinrichtung 12
auch Nummern für die Nummerierung der aus der Materialbahn 15
ausgeschnittenen Oberstoffzuschnitten 17 aufgebracht werden.
Ein weiteres Verfahren, das vorzugsweise als Fortbildung des
zuvor beschriebenen Verfahrens dienen kann, sieht die Bildung
mindestens einiger Verstärkungen 22 der Materialbahn 15 durch
fließfähige Substanzen unterschiedlicher Eigenschaften und/oder
mindestens eine inhomogene Substanz vor.
Werden Substanzen unterschiedlicher Eigenschaften verwendet,
weist vorzugsweise die Auftrageinrichtung 12 eine entsprechende
Anzahl von Auftragdüsen 18 auf. Durch die verschiedenen Sub
stanzen lassen sich Verstärkungen 22 unterschiedlicher Eigen
schaften bilden. Das kann derart geschehen, dass die Material
bahn 15 in den Bereichen unterschiedlicher Oberstoffzuschnitte
17 mit unterschiedlichen Substanzen versehen wird durch
Bedrucken, Aufspritzen oder dergleichen. Es ist aber auch denk
bar, die Verstärkung des selben Oberstoffzuschnitts 17 aus ver
schiedenen Substanzen zu bilden, so dass der Oberstoffzuschnitt
17 eine Verstärkung mit partiell unterschiedlichen Eigen
schaften aufweist. Denkbar ist es auch, verschiedene Substanzen
bereichsweise nacheinander bzw. übereinander anzuordnen. Die
sich dann überlagernden Substanzen können zur Bildung von Ver
stärkungen besonderer Eigenschaften dienen.
Alternativ oder zusätzlich zur Verwendung unterschiedlicher
Substanzen zur Bildung von Verstärkungen 22 mit besonderen
Eigenschaften ist es möglich, mindestens eine inhomogene
Substanz zu verwenden, die spritz- oder fließfähig ist. Diese
inhomogene Substanz führt dazu, dass die auf die Materialbahn
15 aufgebrachte Verstärkung in verschiedenen Bereichen,
insbesondere verschiedenen Querschnittsbereichen (durch die
Schicht der Verstärkung), unterschiedliche Eigenschaften
aufweist. Insbesondere bei mit Zusätzen versehenen Substanzen
lassen sich in den aus diesen gebildeten Verstärkungen 22
gezielte Inhomogenitäten bilden, indem beispielsweise die
Zusätze nur einen Teilbereich des Querschnitts der jeweiligen
Verstärkung 22 einnehmen. Wird die Verstärkung beispielsweise
aus Fasern gebildet, die die Fließfähigkeit bzw. Spritz
fähigkeit der Substanzen nicht beeinträchtigen, kann durch
diese insbesondere die sichtbare Außenseite der Verstärkung 22
ein vliesähnliches Aussehen erhalten. Darüber hinaus sind auch
andere Zusätze und Füllstoffe denkbar.
Besondere Eigenschaften der Verstärkungen 22 lassen sich auch
dadurch erzielen, dass die oder jede fließfähige Substanz mit
unterschiedlicher Stärke auf die Materialbahn 15 aufgebracht
wird. Dadurch ist es zum einen möglich, unterschiedliche Ober
stoffzuschnitte 17 mit unterschiedlich dicken Verstärkungen 22
zu versehen, die insgesamt die gleiche Dicke aufweisen. Zum
anderen ist es aber auch möglich, die Verstärkung 22 eines
jeweiligen Oberstoffzuschnitts 17 bereichsweise unterschiedlich
dick auszubilden. Es ist so möglich, die Oberfläche der Ver
stärkung 22 zu strukturieren, wodurch insbesondere ästhetische
Gestaltungsmöglichkeiten gegeben sind. Auch die Eigenschaften
der jeweiligen Verstärkung 22 können durch unterschiedliche
Dicken derselben bereichsweise verändert werden.
Nachdem die Verstärkungen 22 auf die Materialbahn 15 an den
vorgesehenen Stellen und mit den gewünschten Umrissen durch
Aufspritzen, Aufdrucken oder dergleichen bei stillstehender
oder vorzugsweise kontinuierlich weiterbewegter Materialbahn 15
hergestellt worden sind, werden die noch flüssigen Substanzen
der Verstärkungen 22 in der Trockenstation 13 durch Strahlung,
insbesondere Wärme, verfestigt. Die so gebildeten Verstärkungen
22 kommen dann praktisch denjenigen gleich, die beim Stand der
Technik durch separate Einlagezuschnitte gebildet werden. Da
diese jedoch beim erfindungsgemäßen Verfahren entfallen, ist
dieses sehr viel einfacher, nämlich rascher und ohne manuelle
Eingriffe, aber auch präziser und platzsparender, durchführbar.
Nach der Verfestigung der Verstärkungen 22 in der Trocken
station 13 werden in der darauffolgenden Schneideinrichtung 14
durch mindestens ein rechnergesteuertes Schneidmittel 20 aus
der Materialbahn 15 die verstärkten Oberstoffzuschnitte 17 aus
geschnitten. Dazu wird das Schneidmittel 20 oder gegebenenfalls
auch mehrere Schneidmittel nach Art eines Schneidplotters an
den Umrisslinien der Oberstoffzuschnitte 17 entlanggefahren und
die Oberstoffzuschnitte 17 durch umlaufende Schnittkanten 21
aus der Materialbahn 15 herausgetrennt. Das Ausschneiden der
Oberstoffzuschnitte 17 aus der Materialbahn 15 erfolgt wie die
Verstärkung bei stillstehender oder vorzugsweise kontinuierlich
weiterbewegter Materialbahn 15. Wenn die Verstärkung bei konti
nuierlich weiterbewegter Materialbahn 15 erfolgt, findet auch
das Ausschneiden der Oberstoffzuschnitte 17 bei fortlaufend
weiterbewegter Materialbahn 15 statt. Gleiches gilt für das
Verstärken und Ausschneiden der Materialbahn 15, was gegebenen
falls gleichzeitig während einer gleichen Stillstandsphase der
Materialbahn 15 erfolgen kann. Durch die vorherige Aufbringung
der Verstärkungen 22 werden die Oberstoffzuschnitte 17 gleich
zeitig mit den Verstärkungen 22 aus der Materialbahn 15
ausgeschnitten. Dabei kommt es in den Bereichen von Ver
stärkungen 22 zu einem äußeren Besäumen derselben, so dass die
Oberstoffzuschnitte 17 und die Verstärkungen 22 kantengerecht
abschließen und durch die Verstärkungen 22 die Schnittkanten 21
zur Verhinderung von Ausfransungen verfestigt werden. Insbeson
dere bei Oberstoffzuschnitten 17 mit bereichsweisen Ver
stärkungen 22 ist es vorteilhaft, beim Aufbringen der Ver
stärkungen 22 zumindest in den Bereichen, wo sich auf den Ober
stoffzuschnitten 17 keine Verstärkung 22 befindet, eine
chemische Verfestigung derjenigen Bereiche der Materialbahn 15
vorzunehmen, in denen später die Schnittkanten 21 verlaufen.
Diese chemische Verfestigung kann von der Auftrageinrichtung 12
vorgenommen werden, aber auch von der Schneideinrichtung 14,
und zwar bevor die Schneidmittel 20 derselben an der
betreffenden Stelle die Materialbahn 15 schneiden.
Des weiteren kann vorgesehen sein, die Materialbahn 15
mindestens während des Aufspritzens der Verstärkungen 22 und
des Ausschneidens der Oberstoffzuschnitte 17 auf der Arbeits
platte 10 gegen Verrutschen zu fixieren, beispielsweise durch
Saugluft. Es reicht aus, wenn diese Fixierung mindestens in dem
Bereich der Auftrageinrichtung 12 und der Schneideinrichtung 14
erfolgt, und zwar dort jeweils vorzugsweise vollflächig. Eine
solche Fixierung der Materialbahn 15 auf der Arbeitsplatte 10
durch Unterdruck oder dergleichen ist besonders vorteilhaft,
wenn das Aufspritzen der Verstärkungen 22 auf der Materialbahn
15 und das Schneiden derselben bei stillstehender Materialbahn
15 auf der Arbeitsplatte 10 erfolgen.
Die erfindungsgemäßen Verfahren können auch auf anderen Vor
richtungen als der in den Fig. 1 und 2 gezeigten durchgeführt
werden. Auch ist es möglich, mit dem erfindungsgemäßen Ver
fahren textile Flächengebilde zu verstärken, die nicht zur
Herstellung von Bekleidungsstücken dienen. Schließlich ist es
aber auch denkbar, mit den erfindungsgemäßen Verfahren
beliebige andere flächige Flächengebilde, also nicht nur
textile Flächengebilde, zu verstärken.
10
Arbeitsplatte
11
Behandlungsrichtung
12
Auftrageinrichtung
13
Trockenstation
14
Schneideinrichtung
15
Materialbahn
16
Vorratsrolle
17
Oberstoffzuschnitt
18
Auftragdüse
19
Infrarotstrahler
20
Schneidmittel
21
Schnittkante
22
Verstärkung
Claims (15)
1. Verfahren zum Verstärken flächiger Materialien, insbe
sondere textiler Flächengebilde wie Oberstoffe oder der
gleichen, wobei die Materialien mit einer vorgegebene Umrisse
aufweisenden Verstärkung versehen werden, dadurch gekennzeich
net, dass mindestens eine die Verstärkung (22) bildende
Substanz im fließfähigen Zustand gezielt positioniert auf das
zu verstärkende Material aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die oder jede fließfähige Substanz auf das Material vorzugs
weise rechnergesteuert aufgebracht, insbesondere aufgedruckt
und/oder aufgespritzt wird, insbesondere durch eine Auftragein
richtung (12).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die oder jede Substanz an der betreffenden Stelle des
Materials mit den vorgesehenen Umrissen aufgebracht wird, vor
zugsweise flächig bzw. vollflächig.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede Substanz durch
mindestens eine im Bahnverlauf steuerbare Auftragdüse (18) der
Auftrageinrichtung (12) auf das Material aufgebracht, insbeson
dere aufgespritzt und/oder aufgedruckt, wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkung (22) auf eine Bahn
(Materialbahn 15) aus dem zu verstärkenden Material oder
Zuschnitte (Oberstoffzuschnitte 17) aufgebracht wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass aus der Bahn (Materialbahn 15) die
flächigen Materialien, insbesondere textilen Flächengebilde
(Oberstoffzuschnitte 17), nach dem Aufbringen der Verstärkung
(22) ausgeschnitten werden zur Bildung der verstärkten
Materialzuschnitte (Oberstoffzuschnitte 17).
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sich mindestens eine Verstärkung
(22) vollflächig über den vorzugsweise gesamten Material
zuschnitt (Oberstoffzuschnitt 17) erstreckt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass aus der Bahn (Materialbahn 15) die
flächigen Materialien, insbesondere Materialzuschnitte (Ober
stoffzuschnitte 17), entlang der Umrisse der Verstärkungen (22)
ausgeschnitten werden, wobei vorzugsweise die Schnittkanten
(21) durch den Randbereich der jeweiligen Verstärkung (22) ver
laufen.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Auftragen der
jeweiligen Verstärkung (22) auf das Material, insbesondere die
Materialbahn (15) und das Ausschneiden der Materialzuschnitte
(Oberstoffzuschnitt 17) aus dem Material, insbesondere die
Materialbahn (15), die oder jede zur Verstärkung dienende
Substanz getrocknet wird, vorzugsweise durch Strahlung.
10. Verfahren zum Verstärken flächiger Materialien, insbe
sondere textiler Flächengebilde wie Oberstoff oder dergleichen,
wobei die Materialien mit einer vorgegebene Umrisse auf
weisenden Verstärkung versehen werden, insbesondere nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstärkung (22) aus unterschiedliche Eigenschaften
aufweisenden Substanzen und/oder mindestens einer inhomogene
Substanz gebildet wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede zur Verstärkung
dienende Substanz auf das Material, insbesondere die Material
bahn (15), mit unterschiedlicher Stärke bzw. Dicke aufgebracht
wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass bereichsweise unterschiedliche
Substanzen zur Verstärkung des Materials, insbesondere der
Materialbahn (15), verwendet werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Substanz verwendet
wird, die Zusätze, insbesondere Füllstoffe, aufweist.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von Verstärkungen
(22) auf eine durchgehende Materialbahn (15) aufgebracht wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (15) taktweise
mindestens an der Auftrageinrichtung (12) für die Verstärkung
(22) vorbeigeführt wird, wobei der Weitertransport der
Materialbahn (15) während der Aufbringung der Verstärkung (22)
unterbrochen wird und vorzugsweise während der Aufbringung der
Verstärkung (22) auf die stillstehende Materialbahn die
Materialbahn (15) auf einer Unterlage (Arbeitsplatte 10)
fixiert wird, insbesondere saugend.
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