DE102004004407A1

DE102004004407A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von Harzbeschichtungen

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Publication number: DE102004004407A1
Application number: DE200410004407
Authority: DE
Inventors: Gunter Prediger
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2004-01-29
Filing date: 2004-01-29
Publication date: 2005-08-18

Abstract

Offenbart ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung von Harzbeschichtungen auf einer Trägerbahn oder einem Verstärkungsgewebe, wobei über einen verfahrbaren Auftragskopf eine flüssige Harzmischung auftragbar ist und der Auftragskopf in Abhängigkeit von Steuersignalen einer programmierbaren Steuereinheit entlang zumindest zweier Linearachsen verfahrbar ist.

Description

A Einleitung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Harzbeschichtungen in verschiedenen Ausführungen wie sie in der Produktion von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen benötigt werden, wie z.B. vorimprägnierte Faserverstärkungen (handelsüblich als Prepregs bezeichnet), mehrschichtige Fasergebilde mit einem Harzfilm oder Klebfilme mit einem Träger.

In vielen Anwendung in der Luft- und Raumfahrt, im Fahrzeugbau und anderen Bereichen wurde die hohe Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit dieser Werkstoffe und die zugehörigen Verfahren erprobt und nachgewiesen, jedoch wurden die relativ hohen Kosten der Werkstoffe und Verfahren für viele mögliche neue Anwendungen als gravierender Nachteil erkannt. Neben relativ teuren Ausgangsmaterialien wie Carbonfasern, Aramidfasern und Epoxidharzen, wird auch die relativlange Lieferkette von der Faser zum Gewebe oder Gelege zum Prepreg zum Verarbeiter als eine wesentliche Ursache der hohem Kosten angesehen. Dies hat verschiedene technologische Entwicklungen ausgelöst, z.B. die unter dem Oberbegriff Harzinjektionsverfahren zusammengefaßten Verfahren (RTM-Resin Transfer Moulding, LRI – Liquid Resin Injection, VARTM – Vacuum Assisted RTM, etc.), welche die Vermischung von Faserverstärkung und Matrixharz während der Formgebung zum Bauteil durchführen und damit die Anwendung eines vorimprägnierten Materials umgehen. Diese Verfahren haben natürlich wieder negative Merkmale, wie eine aufwendigere Werkzeugtechnik (zwei- oder mehrteilige geschlossene Form mit relativ hohen Injektionsdrücken) im Vergleich zu den relativ einfachen und leichten Werkzeugen mit geringer thermischer Masse bei der Prepreg/Autoklavtechnik (nur eine formgebende Oberfläche mit einseitiger Vakuumfolienverpackung). Für viele Anwendungen dieser Harzinjektionsverfahren werden besondere Techniken für die Erstellung einer trockenen Preform benötigt. In einer Vorstufe des Verfahrens wird ein dreidimensionales Fasergebilde durch gezieltes Vernähen oder mit geeigneten Bindersystemen soweit stabilisiert, daß eine Handhabung der Preforms außerhalb des Werkzeuges für die Bauteilherstellung ermöglicht wird. Wie in der Offenlegungsschrift DE 199 52 443 beschrieben, wird mittels geeigneter Nähverfahren und einer Schneideinrichtung ein bauteilgerechter Zuschnitt aus mehreren Lagen eines textilen Halbzeuges erzeugt, wobei durch das gezielte Vernähen in den Randzonen des Zuschnittes das Ausfransen der Randfasern vermieden wird und falls erforderlich in Krafteinleitungsbereichen und im Bereich von Bauteilauschnitten zusätzliche Verstärkungen eingefügt werden können.

Ein weiteres Problem bei Anwendungen mit hohen Anforderungen an die strukturelle Leistungsfähigkeit (hohe Schlagzähigkeit und hohe Druckfestigkeit wie sie für viele Anwendungen im Flugzeugbau spezifiziert sind) besteht darin, daß die meisten Harzsysteme mit entsprechenden Leistungsnachweisen für Prepreganwendungen eine relativ hohe Viskosität aufweisen, die für Harzinjektionsverfahren (die allgemein eine niedrige Viskosität benötigen) nur bedingt einsetzbar sind.

Eine mögliche Lösung wird in den Offenlegungsschriften EP 1 324 872 und DE 101 32 342 beschrieben. Dabei wird die bei Harzsystemen in dieser Leistungsklasse übliche Modifizierung mit Thermoplasten dahingehend geändert, daß die Thermoplastkomponente nicht in der Harzmischung gelöst und dann für die Imprägnierung weiterverarbeitet wird, sondern als separate Komponente in der Form einer für die Textilverarbeitung geeigneten Faser oder auch als Binder in Pulverform in ein textiles Halbzeug integriert wird. Ohne die Thermoplastkomponente zeigt die Harzmischung eine wesentlich niedrigere Viskosität, die zur Vereinfachung des Verfahrens und einer besseren Bauteilqualität beiträgt.

Die gewünschten Zähigkeitseigenschaften der Matrix werden durch das Aufschmelzen und Auflösen der Thermoplastkomponente im Matrixharz während der niederviskosen Phase der Aushärtung erreicht, sodaß die ausgehärtete Matrix wieder die gleichen Eigenschaften wie das urprüngliche Matrixsystem aufweist.

Einige der Nachteile bei der Anwendung von Prepregs in Bezug auf Bauteilqualität, wie Lufteinschlüße im Laminat und an der Oberfläche, wurden durch die Entwicklung von bestimmten Materialformen stark reduziert oder beseitigt. Dies wird vorwiegend durch eine gezielte Teilimprägnierung erreicht, wie sie in den Offenlegungsschriften GB 2 369 597 , GB 2 375 989 und GB 2 387 810 beschrieben sind. Die Wirkung einer Teilimprägnierung in der Form einer einseitigen Beschichtung eines Gewebes oder textilen Gebildes ist schon seit einiger Zeit bekannt, wird aber bei den erwähnten Schriften als eine Harzbeschichtung in verschiedenen geometrischen Mustern wie Linien oder Streifen in einer gitterförmigen Anordnung oder auch Einzelpunkte in verschiedenen geometrischen Formen vorgeschlagen. Durch diese Art der Imprägnierung werden gezielt trockene Bereiche geschaffen, über welche in der Anfangsphase der Aushärtung die eingeschlossene Luft entweichen kann Diese Erfindungen beinhalten auch mehrlagige Produktausführungen, wobei für Lagen welche die Oberfläche eines Bauteiles bilden sollen ein Matrixharz mit anderem Viskositätsverlauf als das Matrixharz für die dahinter liegenden Lagen vorgeschlagen wird.

Allgemein ist aus diesen technologischen Entwicklungen zu erkennen, daß die Produktvielfalt zunimmt. D.h. eine größere Vielfalt von Faserverstärkungen in Bezug auf die Auswahl und Zusammensetzung der Fasermaterialien für ein gegebenes Bauteil wie auch eine größere Vielfalt von Matrixharzen, die in einem wachsenden Ausmaß auf bestimmte Anforderungen an das Bauteil oder auf das gewählte Verfahren zugeschnitten werden. Diese Produktvielfalt wird mit nur unwesentlich weiterentwickelten Imprägnierverfahren zur Herstellung von Prepregs erzeugt:

Lösungsmittel – Imprägnierung

Um eine möglichst schnelle und vollständige Durchtränkung von Geweben oder Gelegen zu erzielen, wird die Harzmischung (meistens Epoxidharze mit verschiedenen Härtern und anderen Additiven) mit einem Zusatz von Lösungsmitteln auf die gewünschte niedrige Tränkviskosität verdünnt. Das zu imprägnierende Material wird über eine Rollenführung in ein Harzbad getaucht, die Harzmenge über eine Quetscheinrichtung eingestellt und anschließend in einem Trockenturm bei höheren Temperaturen getrocknet.

Dieses Verfahren wird heute noch vorwiegend bei Prepregs für Elektrolaminate und gedruckte Schaltungen eingesetzt, ist aber für andere Zwecke zu teuer, da die zusätzlich benötigten Anlagenkomponenten zur Lösungsmittelentsorgung oder -wiedergewinnung zu relativ hohen Betriebs- und Investitionskosten führen.

Hotmelt – Imprägnierung

Die Harzmischung wird auf eine Temperatur von ca. 40 – 80°C erwärmt um die gewünschte Viskosität zu erreichen. In der ersten Stufe wird ein Harzfilm erzeugt, indem das Harz mit einem Rakel über Rollen oder Walzen mit einem definierten Spalt auf ein Trennpapier aufgetragen wird. Danach wird unmittelbar das zu imprägnierende Gewebe mit dem so erzeugten Harzfilm zusammengeführt und über eine nachfolgende Heiz- und Walzenstrecke die Viskosität so gesteuert, daß die gewünschte Durchtränkung erreicht und ein bestimmter Grad einer Vorpolymerisation (B-Staging) erzielt wird. Für bestimmte Materialausführungen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den erzeugten Harzfilm auf einer Anlage herzustellen, den Harzfilm zwischenzulagern und auf einer zweiten Anlage das Prepreg zu erzeugen.

Der größte Teil der Prepregs für Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt und anderen Bereichen mit hohen Leistungs- und Qualitätsforderungen werden vorwiegend nach diesem Verfahren hergestellt. Produktionsanlagen, die für dieses Verfahren mit relativ hohem Produktionsvolumen ausgelegt sind, benötigen umfangreiche Kontrollen und Steuerungen um die für eine gleichmäßige Prepregqualität erforderliche Temperaturführung, Anpressdruck und Bahnzugspannungen reproduzierbar zu erzeugen und zu gewährleisten. Die oben erwähnten Sonderausführungen mit einer gewünschten geometrischen Form (Streifen oder Gitter) können mit diesen Anlagen durch eine entsprechende Gestaltung der Auftragsrollen (Gravurrollen) erzeugt werden.

Ein wesentlicher Nachteil der Produktionsanlagen in dieser Verfahrensgruppe sind die relativ langen Rüstzeiten bei der Umstellung auf verschiedene Harzsysteme, die unterschiedliche Verfahrensparameter erfordern.

Harztränkanlagen

Mit diesen Anlagen können typischerweise keine Prepregs als lagerstabiles Halbzeug hergestellt werden, sondern nur durchtränkte Verstärkungsgewebe, die für die unmittelbare Verwendung vorgesehen sind. Mehrere unterschiedliche Anlagetypen wurden entwickelt, die das Tränken von Gewebebahnen mit Harzsystemen für die Härtung bei Raumtemperatur ermöglichen. In der einfachsten Form ist es nur ein Walzenpaar (Typ Wäschemangel oder Pastamaschine – von Hand oder mit einem Motor angetrieben), das Harz wird in den einstellbaren Spalt zwischen den Walzen eingegossen, das Gewebe wird dann zwischen den Walzen mit Harz beschichtet. Dieses Verfahren wird bei der Herstellung von sehr großen Bauteilen mit einer Harztränkung vor Ort eingesetzt (z.B. Boots- und Schiffbau).

Eine etwas technisch aufwendigere Variante sind Misch- und Dosieranlagen kombiniert mit einem Auftragssystem. Die Mischung von Harz und Härter erfolgt in einem Mischkopf unmittelbar vor dem Auftrag auf eine Trägerbahn oder direkt auf das Gewebe, wie im Patent DE 39 00 672 dargestellt. Derartige Harztränkanlagen werden vorwiegend im Kleinflugzeugbau eingesetzt und sind auf die Verarbeitung von Nasslaminiersystemen ausgelegt.

Es ist offensichtlich, daß die vorher erwähnte Vielfalt von verschiedenen Produktformen und -ausführungen mit diesen Standardverfahren nur mit einem erheblichen Anlagenaufwand herzustellen sind und einer angestrebten Reduzierung der Bauteilkosten nur wenig beitragen.

Aufgabe dieser Erfindung ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, die eine kostengünstige und universell einsetzbare Beschichtung eines Substrates mit flüssigen Harzmischungen erlaubt und durch eine Integration in die durchgängige Datenvernetzung einer Bauteilproduktion eine weitgehend automatisierbare Fertigung ermöglicht.

Die vorliegende Erfindung ist eine Lösung, mit der auf einfache Art und Weise eine Harzbeschichtung auf ein Substrat (Trägerpapier oder Faserverstärkung) in der Form eines kontinuierlichen Harzfilms oder einem gewünschten geometrischen Muster, z.B. punkt- oder streifenförmig oder teilflächig, aufgebracht werden kann. Damit werden kleine und kompakte Beschichtungsanlagen möglich, die relativ einfach direkt in die Bauteilherstellung in der Form einer Fertigungszelle integriert werden können. Der Einsatz einer derartigen Vorrichtung zur Harzbeschichtung kann in einer Anlage zur Herstellung von Prepregs und Harzfilmen erfolgen, die bei entsprechendem Bedarf auch eine Zuschneidevorrichtung beinhaltet. Weiterhin ist der Einsatz einer derartigen Vorrichtung zur Harzbeschichtung auch in einer Anlage zur Herstellung von Preforms vorteilhaft. Die über die programmierbare Maschinensteuerung einstellbaren Auftragsmuster lassen eine effektive Gestaltung der Auftragsmengen mit unterschiedlichen Auftragsdichten in Randzonen oder Zonen mit Bauteilausschnitten zu, wobei auch Bindersysteme mit unterschiedlichen Material- und Verarbeitungseigenschaften einsetzbar sind.

Gemäß dieser Erfindung ist es ist ein Gießverfahren, welches über ein ventilloses Zuführsystem zu einem Auftragskopf die Erzeugung eines Harzfilms in verschiedenen Ausführungen ermöglicht. Der Auftragskopf ist auf einem Portalsystem montiert, welches über ein oder zwei Linearantriebe mit Servomotoren das Harz flächig auf ein Substrat oder eine Trägerbahn verteilt.

Dabei wird das gewünschte Flächengewicht, das Auftragsmuster sowie die Breite des Harzfilmes oder die Teilfläche für die Harzbeschichtung über eine Maschinensteuerung vorprogrammiert.

B. Beispielbeschreibung
Zur Erläuterung der Ausführungsbeispiele zeigen
1. Eine schematische Darstellung einer Beschichtungsanlage zur Herstellung von Prepregs

1: Abwicklung der Trägerbahn oder Trennpapier
2: Harzbeschichtungseinheit
3: Heiz- und Kühlstrecke
4: Hauptantrieb mit Heizung oder Kühlung
5: Aufwicklung des fertigen Produktes (Rollenware)
6: Abwicklung Trennpapier
7: Abwicklungen Schutzfolien
8: Abwicklungen Verstärkungsgewebe
9: Zuführung vom Spulenbaum für Rovings/Tows
10: Maschinenrahmen

2 Harzbeschichtungeinheit

201: Trägerbahn/Trennpapier
202: Portaleinheit
203: Auftragskopf mit Pufferbehälter
204: Harzzuleitungen
205: elektrische und pneumatische Zuleitungen
206: Führungskette für Zuleitungen
207: Dosierpumpe
208: Vorratsbehälter

3 Vertikale Ansicht der Beschichtungsanlage mit H-Portal
4 Bewegungsablauf des Auftragskopfes zur vollflächigen Filmherstellung
5 Bewegungsablauf des Auftragskopfes zur Herstellung einer streifenförmigen Beschichtung unter einem Winkel zur y-Achse.
6 Bewegungsablauf des Auftragskopfes für eine teilflächige Beschichtung innerhalb einer durch die Bauteilgeometrie gegebenen Umrisses.
7 Beschichtung eines Trägermaterials mit einem Binder als diskontinuierliche Streifen.

701: Lokale Änderungen der Auftragsdichte im Ausschnittbereich/Randzone.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß dieser Erfindung wird das vorgemischte Harzsystem in einem Vorratsbehälter auf die gewünschte Betriebstemperatur erwärmt und über Druckluft in die Zuleitung zur Pumpeneinheit und weiter zum Auftragskopf gefördert. Der Auftragskopf ist auf einer Portaleinheit mit mindestens zwei Linearführungen angeordnet, mit welcher die Bewegungen des Auftragskopfes gesteuert werden.
Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel in einer ventillosen Ausführung der Harzzufuhr zum Auftragskopf wird die normalerweise konstante Harzförderung kurzzeitig reduziert oder unterbrochen. Dies wird durch einen kurzzeitig wirkenden Unterdruck in der Zuleitung mit einem kleinen Behälter zur Aufnahme einer geringen Harzmenge in der Nähe des Auftragskopfes bewirkt. Diese Funktion ist für die Gleichmäßigkeit der Harzbeschichtung in der Umkehrzone des Auftragskopfes (Versetzen und Änderung der Bewegungsrichtung) notwendig und hat weiterhin eine Pufferfunktion bei einem Notstop der Beschichtungsanlage. Eine Entleerung der harzführenden Zuleitungen kann durch einen niedrigen Unterdruck im Vorratsbehälter bewirkt werden. Für die Umstellung auf ein anderes Harzsystem werden die Zuleitungen und Teile des Auftragskopfes ersetzt. Die ventillose Ausführung der harzführenden Zuleitungen erlaubt eine sehr schnelle und zuverläßige Umstellung des Harzsystems, da eine Kontamination durch Harzreste in Ventilen ausgeschlossen wird.
Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die Harzbeschichtung in einer Beschichtungsanlage zur Herstellung von Prepregs eingsetzt. In 1 wird eine typische Produktionsanlage dargestellt. Eine Trägerbahn oder Trennpapier wird von einer Abwicklungstation 1 über Rollenpaare zur Steuerung einer gleichmäßigen Zugspannung über einen Maschinenrahmen 10 zur Harzbeschichtungseinheit 2, dann über eine Heiz- und Kühlstrecke 3 zum Hauptantrieb 4 und sodann zur Materialaufwicklung 5 geführt. Je nach Produktionsanforderung kann eine zweite Lage Trennpapier 6 vor dem Hauptantrieb 4 zugeführt und umittelbar danach wieder aufgewickelt werden.
Vor der Materialaufwicklung kann beidseitig eine Schutzfolie 7 eingefügt werden.
Im Bereich der Harzbeschichtungseinheit 2 sind mehrere Stationen für die Abwicklung 8 von Verstärkungsgeweben angeordnet, die je nach Produktausführung eine Zuführung vor oder nach der Harzbeschichtung ermöglicht. Bei Bedarf kann für die Herstellung von Produkten mit unidirektionaler Faserverstärkung eine Zuführung von einem Spulenbaum 9 (nicht gezeigt) erfolgen, wobei eine Vorrichtung zur Fadenführung und -spreizung eingefügt werden kann.
2 stellt ein Ausführungsbeispiel einer Harzbeschichtungseinheit dar. Um die Darstellung zu vereinfachen, wurden Anlagenkomponenten, wie die Gewebeabwicklung und -zuführung, weggelassen. Die Trägerbahn 201 wird auf dem Maschinenrahmen unter der Harzbeschichtungseinheit hindurchgeführt. Diese besteht aus einer Portaleinheit 202 mit mindestens zwei Linearführungen in x- und y-Richtung, über welche die Bewegungen des Auftragskopfes 203 gesteuert werden. Die dargestellte Ausführung des Portals kann je nach Anforderung auch durch 3 Linearachsen in einer H-Anordnung ersetzt werden, um die Steifigkeit des Portalsystems zu verbessern. Die Harzförderung erfolgt aus einem Vorratsbehälter 208 (beheizbar und mit Druckluft beaufschlagbar) über eine Zuleitung 204 zu einer darüber angeordneten Pumpeneinheit 207 und weiter über eine Zuleitung über den Portalträger zum Auftragskopf 203. Die Harzzuleitung und erforderliche pneumatische und elektrische Zuleitungen 205 für den Betrieb und die Steuerung des Auftragskopfes werden in einer auf dem Portalträger gelagerten Führungskette 206 geführt und gesichert. Der Auftragskopf 203 enthält eine Unterdrucksystem mit einem kleinen Harzbehälter (nicht dargestellt) zur Steuerung des Harzflusses, sowie eine beheizbare Auslaßdüse (nicht dargestellt), die je nach geforderter Produktausführung in verschiedenen Größen und Formen eingesetzt werden kann.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann mit unterschiedlichen Ausführungen des Auftragskopfes neben einem gleichförmigen, kontinuierlichen Harzfilm verschiedene geometrische Muster der Harzbeschichtung erzeugt werden, wie z. B. kontinuierliche oder diskontinuierliche Streifen in verschiedenen Formen in verschiedenen Winkeln zum Verstärkungsgewebe.
3 stellt eine anderes bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Beschichtungsanlage dar, und zwar mit einer Portalausführung in H-Form mit 3 Linearachsen.
4 zeigt einen typischen Bewegungsablauf des Auftragskopfes bei der Erzeugung eines gleichförmigen, kontinuierlichen Harzfilmes über die volle Breite der Trägerbahn.
5 zeigt einen typischen Bewegungsablauf des Auftragskopfes bei der Erzeugung eines Streifenmusters unter einem vorgewählten Winkel zur y-Achse.
6 zeigt einen typischen Bewegungsablauf des Auftragskopfes gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels für eine begrenzte örtliche Beschichtung mit Harz, die zum Beispiel der vorgegebenen Bauteilkontur entspricht. Damit wird die Harzbeschichtung des Verstärkungsgewebes außerhalb der Bauteilkontur vermieden und die weitere Verwendung oder Entsorgung der Restabschnitte vereinfacht. Die für diese Anwendungen erforderliche Vorprogrammierung der Verfahrensparameter erlaubt eine sehr flexible und reproduzierbare Auslegung von Produktausführungen, die in einem hohen Ausmaß für bestimmte Bauteile optimiert werden können.
In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel für die Beschichtung eines textilen Gebildes mit einem Harzbinder wird eine punkt- oder linienförmiges Auftragsmuster erzeugt.
7 zeigt ein mögliches Auftragsmuster, wobei in bestimmtem Zonen 701, wie Randzonen mit Krafteinleitungsbereichen oder Bauteilausschnitte, die Auftragsdichte variiert werden kann.
In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel kann die Harzbeschichtungseinheit mit einem Zuschneidesystem in eine Produktionseinheit integriert werden. Bei einer derartigen Ausführung kann mit einer integrierten Software die bauteilgerechten Zuschnitte optimiert und Materialverluste reduziert werden.

Claims

Vorrichtung zur Herstellung von Harzbeschichtungen auf einer Trägerbahn oder einem Verstärkungsgewebe, wobei über einen verfahrbaren Auftragskopf eine flüssige Harzmischung auftragbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Auftragskopf in Abhängigkeit von Steuersignalen einer programmierbaren Steuereinrichtung entlang zumindest zwei Linearachsen verfahrbar ist.
Vorrichtung zur Herstellung von Harzbeschichtungen dadurch gekennzeichnet, daß der Auftragskopf auf einem Portalsystem mit Linearachsen in x- und y Richtung so angeordnet ist, daß eine programmierbare Teilfläche entsprechend einer gewünschten Bauteilkontur miteiner Harzmischung beschichtet werden kann.
Vorrichtung zur Herstellung von Harzbeschichtungen nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß der Harzauftrag in einer punkt- oder linienförmigen Anordnung oder anderen programmierbaren geometrischen Mustern erfolgt, wie sie für die Herstellung von Preforms mit einem Bindersystem benötigt werden.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Aufbringen von einem Unterdruck in der Harzzuführung direkt am oder in der Nähe des Auftragskopfes, um den Harzfluß kurzzeitig zu reduzieren oder zu unterbrechen.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einem ventillosen Zuführungssystem für die Harzmischung vom Vorratsbehälter zum Auftragskopf, welches zur Vermeidung einer möglichen Kontamination zwischen zwei unterschiedlichen Harzsystemen vollständig austauschbar ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß diese Vorrichtung in eine Anlage zur Prepregherstellung integriert ist, die neben Abwicklungstationen für verschiedene Verstärkungsmaterialien eine weitere Behandlung des beschichteten Materials durch Erwärmen und/oder Kühlen ermöglicht und eine Materialaufwicklung enthält.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 gekennzeichnet durch eine Zuschneideeinrichtung für bauteilgerechte Zuschnitte.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß der sich bewegende Auftragskopf durch eine oder mehrere Breitschlitzdüsen in einer stationären Anordnung ersetzbar ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, daß das Harzsystem vor der Zuführung zum Auftragskopf bereits gemischt ist.
Verfahren zur Herstellung von Harzbeschichtungen auf eine Trägerbahn wobei das Harz über einen Auftragskopf aufgetragen wird mit den Schritten – Förderung der flüssigen Harzmischung aus einem Vorratsbehälter über eine flexible Zuführungsleitung zu einem Auftragskopf – Verfahren des Auftragskopfes entlang zweier Linearachsen zum Auftragen der Harzmischung mit einem vorbestimmtem Flächengewicht in einem programmierbaren Flächenmuster
Verfahren nach Anspruch 10, wobei das Flächenenmuster entsprechend einer gewünschten Bauteilkontur aufgebracht wird.
Verfahren nach Anspruch 11, wobei ein Zuschnitt auf die vorbestimmte Bauteilkontur erfolgt, nachdem die Harzmischung bereits entsprechend der Bauteilkontur aufgetragen wurde.