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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Herstellen von Wirkware mit in unterschiedlicher Dichte angeordneten
Schussfäden,
wobei
eine Schussfadengruppe mit Hilfe eines am Schusswagen angeordneten
Schussfadenführers, der über zwei
zur Wirkstelle einer Kettenwirkmaschine kontinuierlich bewegbare
und mit Halteelementen besetzte Transportketten in wechselnden Richtungen hin-
und her bewegbar ist, gespannt geführt wird,
wobei die Schussfäden der
Schussfadengruppe während
jedes Richtungswechsels des Schusswagens durch Ausführung eines
Versatzes über
mindestens zwei voneinander beabstandete Halteelemente einer der
Transportketten geführt
werden und
wobei die zwischen den Halteelementen der beiden Transportketten
gespannten Schussfäden,
zum Zwecke der Einbindung in die Wirkware, in gleichen und/oder
unterschiedlichen Zeitabständen
in den Wirkungsbereich der Wirknadeln der Kettenwirkmaschine gebracht
werden.
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Ein Verfahren dieser Art ist durch
die
DE 30 40 393 C2 bekannt.
Dieses Dokument beschreibt ein sogenanntes Schussfadenmagazin mit
Umkehrschuss für
eine Kettenwirkmaschine. Der Kettenwirkmaschine sind beiderseits
ihres Arbeitsbereiches Transportketten zugeordnet, deren obere Trums
sich von dem Bewegungsbereich eines hin und her bewegbaren Schusswagen
s mindestens bis in die Maschenbildungszone der Kettenwirkmaschine
erstrecken. Auf dem Schusswagen befindet sich ein Schussfadenführer, der
eine Schussfadenschar oder Schussfadengruppe in wechselnden Richtungen
hin und her führt
und während
des Richtungswechsels in die Haken (Halteelemente) der beiden Transportketten
einhängt.
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Die Transportketten werden kontinuierlich
in einem vorgegebenen Verhältnis
zur Kettenwirkmaschine angetrieben. Zum Zwecke der Schussmusterung
können
einzelne Schussfadenführer
oder Gruppen von Schussfadenführern
in eine höher
liegende, unwirksame Position gebracht werden. Diese Schussfadenführer hängen dann
ihre Schussfäden nicht
in die Haken der Transportketten ein.
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Zur Zwischenspeicherung des dann
wieder frei werdenen Fadenabschnittes sind Fadenzwischenspeicher
für jeden
einzelnen Faden zwischen ihrem Schussfadenführer und ihrer Spule vorgesehen.
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Mit diesem Verfahren und mit dieser
Vorrichtung ist es theoretisch möglich,
beliebig lange Schussmusterrapporte zu erzeugen.
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In der Praxis hat sich jedoch gezeigt,
dass die wiederholte Zwischenspeicherung eines inaktiven Schussfadens
oder einer inaktiven Gruppe von Schussfäden oft zu Kapillarbrüchen der
häufig
verwendeten Faserstränge
führen.
Das Schussgewirke wird schließlich
unsauber und ist dann meist unbrauchbar.
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Durch die
DE 198 16 440 C1 , ist ein
weiteres Verfahren zur Herstellung von Kettengewirken mit Schussmusterung
bekannt geworden, mit dem angeblich unbegrenzte Rapportlängen realisiert
werden können.
Der Grundaufbau der dabei verwendeten Vorrichtung entspricht im
wesentlichen demjenigen, der in Bezug auf die
DE 30 40 393 C2 beschrieben wurde.
Die Transportketten werden jedoch völlig unabhängig von der Arbeitsweise der
Kettenwirkmaschine angetrieben.
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Die Schussfadengruppen werden mittels Schusswagen
und Schussfadenführer
in regelmäßigen Lagen
unter Ausführung
eines Parallelisierungsversatzes im Bereich des Richtungswechsels
zwischen die Hakenreihen der Transportketten gespannt.
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Die Geschwindigkeit der Transportketten und
der zur Ausführung
der Legebewegung notwendigen Arbeitselemente wird so zwischen dem
Stillstand und einer Maximalgeschwindigkeit variiert, dass die Schussfäden einem
vorgegebenen Muster entsprechend in das Gewirke eingearbeitet werden.
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Diese Arbeitsweise hat Nachteile
grundsätzlicher
Art. Es müssen
die mit einer erheblichen Masse behafteten Transportketten und die
Arbeitselemente der Schussleger – trotz der Unabhängigkeit der
beiden Antriebe voneinander – etwa
im Rhythmus der Maschenbildung der Kettenwirkmaschine beschleunigt
und verzögert
werden. Die auftretenden Massenkräfte sind extrem hoch. Die Transportketten und
ihre Antriebe sowie die Antriebe für den Schussleger unterliegen
damit einem erheblichen Verschleiß.
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Ein weiterer, schwerwiegender Nachteil
besteht darin, dass – durch
die völlige
Unabhängigkeit der
Antriebe der Transportketten von demjenigen der Kettenwirkmaschine – die Nadeln
oder die Schussfadenvorbringer der Kettenwirkmaschine die Schussfäden, die
meist als Faserstränge
vorgelegt werden, ganz oder teilweise aufspleißen. Ein Teil des Faserstranges
wird in das Gewirke eingebunden, am Gewirkerand abgeschnitten und
kontinuierlich weiter transportiert.
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Ein anderer, mitten im Gewirke abgetrennter und
dadurch nur teilweise eingebundener Teil des Faserstranges bleibt
sowohl mit dem fertigen Gewirke als auch mit der Transportkette
verbunden. Wird diese Transportkette aus Gründen der Musterung stillgesetzt,
entfernen sich durch die kontinuierliche Arbeitsweise der Kettenwirkmaschine
die Klemmpunkte der Einbindung im Gewirke von dem Klemmpunkt an
der Transportkette stetig voneinander. Dadurch reißt dieser
abgespleißte
Faserstrang oder das Gewirke im Bereich der Einbindung.
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In der Regel werden als Schussfäden solche mit
erheblicher Festigkeit eingesetzt. Trifft das zu, dann sind Zerstörungen an
den Maschenbildungselementen der Wirkmaschine und an den Haken der Transportketten
unvermeidbar.
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In der genannten Druckschrift ist
erwähnt, dass
mit diesem Verfahren auch diagonal gerichtete Schussfäden mustergemäß eingearbeitet
werden. In diesem Fall sind ganze Fadenscharen nahe dem Bereich
der Wirknadeln mit dem Gewirke und im größeren Abstand davon mit den
Transportketten verbunden.
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Bleiben die Transportketten aus Gründen der Musterung
hinter der Abzugsgeschwindigkeit des Gewirkes zurück, dann
sind schwere Havarien an den Maschenbildungselementen der Kettenwirkmaschine
oder an den Haken der Transportketten nicht auszuschließen.
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Eine andere Variante der Schussmusterung an
Kettenwirkmaschinen beschreibt die
DE 31 28 024 C2 . Hier wird die Relativgeschwindigkeit
zwischen der Hauptwelle der Kettenwirkmaschine und dem Antrieb der
Transportketten in Stufen oder kontinuierlich verändert. Stillstände der
Transportketten sind nicht vorgesehen. Mit einer derartigen Vorrichtung
lassen sich regelmäßig nur
stufenweise, annähernd
allmähliche
Veränderungen
in der Schussdichte erzeugen.
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Auf der anderen Seite sind durch
die ständige
Koordinierung der Arbeitsgeschwindigkeit der Kettenwirkmaschine
mit der Geschwindigkeit der Transportketten Havarien und häufige Fadenbrüche regelmäßig vermeidbar.
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Durch die
DE 20 12 114 A es bekannt,
dann, wenn sich der Schussfadenführer
des Schusswagens nach außen über die
Haken der Transportketten bewegt, die Schussfadenschar des Schussfadenführers mittels
eines Versatzrechens zu erfassen und parallel zur Bewegungsrichtung
der Transportketten zu verschieben. Sobald dieser Versatzrechen
mit seinen Haken der nächsten
Gruppe von Haken der Transportkette, die bisher noch keinen Faden
führen, gegenüber steht,
bewegt sich der Schussfadenführer in
entgegengesetzter Richtung und führt
die Fadenschar durch die Gassen dieser Haken. Dabei lösen sich
die Fäden
aus den Versatzhaken der Versatzrechen und gelangen in die Lücken zwischen
dieser benachbarten Gruppe von Haken der Transportketten.
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Eine solche Vorrichtung ist dazu
geeignet, nach einem ständig
gleichen, komplizierten Bewegungsmuster die vorgelegte Schussfadenschar
so vorzulegen, dass alle Schussfäden
einer Fadenlage zueinander parallel ausgerichtet sind. Sie realisiert den
sogen. Parallelisierungsversatz.
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Eine Schussmusterung ist mit derartigen
Mitteln nicht oder nur in äußerst begrenztem
Rahmen möglich.
Die immer gleichbleibende, stark begrenzte Zeit für diesen
Versatzvorgang und die Übergabe
der Fadenschar an die Transportkette in einer mit den Transportketten
synchronisierten Bewegung setzen die genannten engen Grenzen.
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Unter anderem mit der
DE 39 32 184 C1 wurde vorgeschlagen,
den Schussfadenführer
am Schusswagen während
der Richtungsumkehr des Schusswagens derart parallel zu den Transportketten
zu versetzen, dass die Scharen der Schussfäden der jeweiligen Lage zueinander
regelmäßig parallel ausgerichtet
sind. Der Versatz des Schussfadenführers längs der Transportketten zur
Ausführung
eines Parallelisierungsversatzes wurde mittels Servomotor gesteuert,
der auf dem Schusswagen sein Lager hat.
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Diesen Versatz zur Steuerung einer
Schussmusterung zu verwenden stößt, ebenso
wie die Verwendung des vorher beschriebene Versatzrechens auf enge
Grenzen. Die durch den Richtungswechsel des Schusswagens vorgegebene
kurze Zeit reicht nicht für
die Ausführung
der für
die Musterung notwendigen größeren Versatzwege
aus.
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Die Frage der Schussmusterung ist
bei derartigen Gewirken meist nicht eine Frage der optischen bzw. ästhetischen
Gestaltung, sondern eine Frage der mechanischen Eigenschaften eines
Gewirkes. Es werden regelmäßig Abschnitte
mit gleichmäßig dichter
oder weniger dichter Anordnung der Schussfäden vorgesehen, die mit Abschnitten
abwechseln, in denen Schussfäden überhaupt
fehlen.
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Die Übergänge zwischen beiden Abschnitten sollten
wegen der Notwendigkeit einer allmählichen Festigkeitsveränderung
möglichst
beliebig gestaltbar sein.
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Häufig
besteht bei solchen Gewirken – wegen
unterschiedlicher Belastungsrichtungen – auch die Forderung, dass
Fadenscharen auch diagonal eingebunden werden sollen. Für diese
diagonal ausgerichteten Fadenlagen ist ebenfalls eine differenzierbare
Dichte erwünscht.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Kettengewirken mit zur
Festigkeitsgestaltung mustergemäß eingebundenen
Schussfäden
vorzuschlagen, das es ermöglicht,
bei geringem Steuerungsaufwand und bei geringer Schussfadenbelastung
auch in unterschiedlichen Winkeln zur Arbeitsrichtung vorgelegte Schussfadengruppen
in unterschiedlichen gegenseitigen Abständen einzubinden und innerhalb
der Schussfadengruppen einen vorzugebenden Musterrapport zu gewährleisten.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch
1 definierte Verfahrensweise auf einfache Art gelöst.
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Zwischen den Schussfadengruppen,
deren Struktur durch den jeweiligen Einzug in einem Schussfadenführer bestimmt
wird, können
mustergemäß beliebige
seitliche Abstände
realisiert werden. Das trifft sowohl für parallel zur Nadelreihe der
Kettenwirkmaschine ausgerichtete, als auch für diagonal vorgelegte Schussfadengruppen
zu. Die Antriebe der Arbeitselemente und die Schussfäden unterliegen keinen
zusätzlichen,
unvertretbaren Belastungen. Zusätzliche
Zwischenspeichervorgänge
für inaktive Schussfäden können unterbleiben.
Die verfügbaren Möglichkeiten
für die
Schussfadenverteilung im Gewirke sind für die oben bezeichneten technischen Zwecke
im hohen Maße
ausreichend.
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Die Verfahrensweise gestattet es,
die Größe der Zeitabstände zwischen
den Legebewegungen des Schussfadenführers in beliebiger Folge und
Größe auf einfache
Weise mit geringstem Steuerungsaufwand vorzugeben.
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Mit der Separierung des Hauptbewegungen für die Ausführung des
Parallelisierungsversatzes vom Musterversatz – nach Anspruch 2 kann man ständig wiederkehrende
Programmbausteine in das Programm einfügen und allein durch Zeit-
oder Zahlvorgaben für
Stillstände
die Herstellung eines Musters steuern.
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Die Verfahrensweise nach Anspruch
3 zeigt die Ausführung
eines mustergemäßen Versatzes
mit Hilfe eines in mindestens zwei Ebenen bewegbaren Schussfadenführers auf.
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Anspruch 4 definiert die Kombination
mit dem bewährten
Versatzrechenzur Ausführung
des mustergemäßen Versatzes.
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Anspruch 5 präzisiert das Verfahren nach Anspruch
4.
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Anspruch 6 zeigt zusätzliche
Möglichkeiten der
Musterung innerhalb einer Schussfadengruppe auf.
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Die vorliegende Erfindung soll anhand
von Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden
und die dazugehörigen
Zeichnungen zeigen,
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1 dass
Legungs- und Versatzschaubild eines Schussfadenführers mit komplettem Fadeneinzug,
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2 ein
Legungsschaubild analog zu 1 mit
mustergemäßen Fadeneinzug
im Schussfadenführer
und mit unterschiedlichem Musterversatz zwischen dem Legebewegungen
des Schussfadenführers,
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3 ein
Bewegungsschaubild für
einen Schussfadenleger mit je einem Versatzrechen pro Transportkette,
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3a einen
senkrechten Querschnitt durch Transportkette und Versatzrechen zu 3,
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4 ein
Bewegungsschaubild für
einen Schussfadenführer,
der in verbindung mit Führungs- und
Rückhaltehaken
an den Transportketten den Versatz ausführt und
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4a einen
senkrechten Querschnitt durch Transportkette und Bewegungsbereich
des in drei ebenen bewegbaren Schussfadenführers zu 4.
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Die 1 zeigt
schematisch den Legungsverlauf eines Schussfadenführers 60 über die
Transportketten 1, 1' der Legeanordnung einer Kettenwirkmaschine.
Die Bewegung der Transportketten 1, 1' wurde zum Zwecke
der besseren Darstellung des Legungsverlaufes gleich Null gesetzt.
Die Versatzbewegung wird hier allein durch den Schussfadenführer 60 realisiert.
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Die eingezeichneten Schussfadengruppen FS1
stellen die tatsächliche
Lage derselben an den Transportketten 1, 1' dar, die dann
in Pfeilrichtung X den Wirkwerkzeugen der Kettenwirkmaschine zugeführt werden.
Der Schussfadenführer 60 wird
zunächst
von der Position A1 über
die beiden Transportketten 1, 1' (in der Y-Ebene) hinweg bewegt
und gelangt dann in die Position B1. Dort führt der Schussfadenführer 60 nach
dem Einhängen
der Fadenschar in die Haken 11 der Transportketten 1, 1' mit hier nicht
gezeigten technischen Mitteln einen sogenannten Parallelisierungsversatz
PV1 aus (vergleiche hierzu 4, 4a) Dieser Parallelisierungsversatz PV1,
der etwa in der Breite der Fadengruppe FS1 zuzüglich einer Fadenteilung ausgeführt wird,
dient dazu, zwei nacheinander gelegte Fadengruppen parallel zueinander,
lückenlos
und ohne gegenseitige Überlappung
aneinander zu fügen.
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Der Schussfadenführer 60 positioniert
deshalb seine Fadengruppe FS1 dann zunächst vor einer Gruppe von Haken 11,
die der ersten Gruppe von Haken 11 an der Transportkette 1, 1' unmittelbar
benachbart ist. Soll die folgende Fadengruppe FS1 in einem mustergemäß vorgegebenen
Abstand MV1 vorgelegt werden, dann bleibt der Schussfadenführer nach
nahezu vollendetem Parallelisierungsversatz PV 1 über eine
ent sprechend vorgegebene Verweilzeit tx in der Position außerhalb
der eben überquerten
Transportkette 1, 1' stehen.
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Während
dieser Verweilzeit tx bewegt sich die Transportkette 1, 1' um eine Anzahl
von Hakenteilungen weiter. Die Zahl der Hakenteilungen ist der Zahl
der Maschenbildungsvorgänge,
die die Kettenwirkmaschine in eben dieser Verweilzeit (tx) vollendet,
vorzugsweise in einem ganzzahligen Verhältnis proportional.
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Während
dieser wählbaren
Verweilzeit tx bildet die Kettenwirkmaschine eine bestimmte Anzahl von
Maschenreihen und legt den jeweiligen Schussfaden in einer exakt
vorgegebenen Phase dem Schussfadenvorbringer vor. Hat ein Zeitglied
oder ein Zähler,
der mit einer vorzugegebenden Verweilzeit tx oder mit der Zahl von
Maschenbildungsvorgängen der
Kettenwirkmaschine programmiert ist, seine Endposition erreicht,
beginnt der Schussfadenführer
gemeinsam mit dem Schusswagen die Bewegung in die entgegengesetzte
Richtung über
die beiden Transportketten 1, 1' mit dem Ziel, die Position D zu
erreichen.
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Am Anfang dieser Phase kann der Schussfadenführer, auch
noch einen Teil des ggfs. noch nicht vollendeten Parallelisierungsversatzes
PV1 ausführen.
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Mit dieser Arbeitsweise kann man
ein Kettengewirke herstellen, dass in vorgegebenen Abschnitten FS1
mit regelmäßig angeordneten
Schussfäden versehen
ist. Der Abstand MV1 zum jeweils folgenden Abschnitt FS1 mit regelmäßig gespannten Schussfäden ist
mustergemäß variabel
gestaltbar.
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In der 2 ist
die Herstellung eines Schussfadengeleges für Kettenwirkmaschinen dargestellt,
bei dem auch innerhalb der Breite eines Schussfadenführers 40 die
Schussfäden
in unterschiedlicher Dichte und Folge eingezogen sind. Diese unterschiedliche
Dichte innerhalb einer Schussfadengruppe FS2 ist während der
Herstellung eines Artikels in der Regel nicht veränderlich
und wiederholt sich bei jeder Legebewegung des Schussfadenführers 40 in
gleicher Weise.
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Der Gesamtversatz wird hier mittels
Versatzrechen 7 (Hier nicht dargestellt – vergl. 3, 3a) ausgeführt. Das Fadengelege wird zwischen
den Transportketten 2, 2' gespannt, von denen jede mit nur
einer Reihe von Haken 12, bzw. anderen Halteelementen (z.
B. Klemmen ) ausgestattet ist.
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Auch bei dieser Anordnung wird nach
Vollendung eines Legehubes regelmäßig zunächst ein Parallelisierungsversatz
PV2 ausgeführt.
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Ist dieser Vorgang etwa in der Position
C2 abgeschlossen, verharrt der Schussfadenführer 40 während einer
wählbaren
Verweilzeit tx in seiner augenblicklichen Position. Während dieser
Verweilzeit tx bewegen sich die Transportketten 2,2' weiter. Die Kettenwirkmaschine
produziert eine vorgegebene Anzahl von Maschenreihen.
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Während
dieser Verweilzeit tx (oder Anzahl von Maschenbildungszylen der
Kettenwirkmaschine) führt
der Schussfadenführer 40 keine
Bewegung in y-Richtung (quer über
die beiden Transportketten) und keine Bewegung in x-Richtung (Bewegung
parallel zu den Transportketten) aus.
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Die Verweilzeit tx für den Stillstand
des Schussfadenführers
und des Versatzrechens (hier nicht gezeigt) bestimmt die Größe des Abstandes MV2,
MV2' zwischen zwei, über die
Transportketten 2, 2' gespannten Schussfadengruppen
FS2. Dieser Abstand MV2, MV2' kann
vom Programm der Maschine beliebig verändert vorgegeben werden.
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Die Ausführung der Steuerbewegung für die einzelnen,
an der Legebewegung und der Ausführung
des Versatzes beteiligten Arbeitselemente ist vergleichsweise einfach.
Sie führen
stets gleiche, vorprogrammierbare Teilbewegungen aus, die während der
Abarbeitung eines Musters nicht verändert werden müssen. Veränderlich
ist lediglich ein einziger Parameter, nämlich die Verweilzeit tx zwischen dem
Erreichen einer Warteposition und dem Verlassens dieser Warteposition.
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Diese Verweilzeit tx kann von Null
bis unendlich – vorzugsweise
in Stufen, die dem Rhythmus der Maschenbildung folgen, – variiert
werden.
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Für
die meisten der vorliegenden Einsatzfälle solcher Gewirke reicht
es aus, den Abstand MV1, MV2, MV2' zwischen vorgegebenen Fadengruppen FS
regelmäßig variabel
zu gestalten, während
ein Teil des vorgegebenen Legungsmusters – nämlich innerhalb einer Schussfadengruppe – über einen
längeren
Zeitraum konstant gehalten werden kann.
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Sollen die Legungsbilder innerhalb
einer Schussfadengruppe variiert werden, reicht es aus, einzelne
Fäden aus
dem Schussfadenführer
herauszulösen
und nahe am letzten, örtlich
stabilen Fadenführer
zu fixieren. Für
diese Fäden
sind keine zusätzlichen
Fadenspeicher notwendig.
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Die Umstellung auf einen neuen Artikel
erfordert lediglich eine andere Einordnung der Fäden in den Schussfadenführer 40, 60 am
Schusswagen und eine Änderung
der Vorgabe für
eine andere Folge des Musterversatzes MV1, MV2, MV2' über die Steuerung.
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Die beschriebene Verfahrensweise
hat den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu den Lösungen, die im Stand der Technik
beschrieben wurden, für
jede Legungsrichtung zwischen den Transportketten 1, 1 ; 2, 2' einsetzbar
ist. Es können
der Kettenwirkmaschine Fadengelege zugeführt werden, die mustergemäß geordnete
Fadenlagen mit unterschiedlichen Winkeln zu den Transposrtketten 1, 1'; 2, 2' aufweisen.
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Die Gestaltung des Gewirkes kann
auf diese Weise mit sehr unterschiedlichen Mitteln den jeweiligen
Erfordernissen für
die Herstellung eines Gewirkes angepasst werden. Die Weiterverarbeitung
zu Gebrauchsgegenständen
mit unterschiedlichster Belastung und Belastungsrichtung wird möglich.
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Für
die Ausführung
des Parallisierungsversatzes PV, mit der Arbeitsweise nach 2, kann man – wie in 3 und 3a gezeigt – auch die sogenannten Versatzrechen 7 einsetzen.
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Im Bereich der Bewegungsbahn eines Schussfadenführers 4 sind
ausserhalb jeder Transportkette 2, 2' Versatzrechen 7 angeordent.
Sie werden zum Zwecke der Koordinierung ihrer Bewegung mit der des
Schussfadenführers 4 und
mit der der Transportketten 2, 2' bewegt.
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Das Prinzip des Zusammenwirkens wird
in 3 und 3a anhand eines einzigen Versatzhakens 71 dieses
Versatzrechens 7 in Verbindung mit einem einzigen Schussfaden 3 und
einem einzigen Schussfadenführer 4 beschrieben.
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Der den Schussfaden 30 führende einzelne Schussfadenführer 4 überquert
die Hakenreihe (21) der Transportkette 2 und gelangt
in die Endposition 4a.
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In dieser Phase senkt sich die Druckerschiene 41 (3a). Der Schussfaden 30 gelangt
zwischen die Haken 21 der sich inzwischen weiter bewegenden
Transportkette 2 und erreicht die Position 3a.
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Gleichzeitig wird dieser Schussfaden 3a auch
von einem Versatzhaken 71 des Versatzrechens 7 erfasst.
Durch die beginnende gegenläufige Versatzbewegung – Einhängeversatz
EV – wird
der zwischen dem Schussfadenführer
und dem Haken 21 gespannte Fadenabschnitt (kurz gestrichelt) durch
den Versatzhaken 71 erfasst und schleifenförmig ausgelenkt.
Der Einhängeversatz
EV ist Bestandteil des Gesamtversatzes GV, der für die Realisierung des Parallelisierungsversatzes
PV erforderlich ist. Hat der Versatzhaken 71 die Position 71b erreicht,
steht er vor dem ersten fadenfreien Haken 21 der Transportkette 2.
Würde sich
in dieser Position 71b der Schussfadenführer 4 bereits wieder
zur anderen Transportkette 2' bewegen
und den Schussfaden vom Versatzhaken 71b ziehen, würde eine
geschlossene Fadenlage aus zueinander parallelen Schussfäden 3 entstehen.
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Da sich der Schussfadenführer 4 jedoch noch
für die
Dauer einer eingestellten Verweilzeit tx in der Position 4a befindet,
führt der
Versatzhaken 71 weiterhin die Schussfadenschleife. Die
Transportkette 2 bewegt sich über die Dauer der Verweilzeit
tx weiter. Hat der Haken 21, der den ankommenden Schussfaden 3c führt, die
Position 21c erreicht, ist die Verweilzeit tx abgelaufen.
Der Schussfadenführer 4 beginnt
seine Bewegung von der Position 4a in die Position 4e.
Der Versatzhaken 71 folgt von der Position 71b/c beginnend,
der Bewegung der Transportkette 2.
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Hat der Schussfadenführer die
Position 4e erreicht, gleitet die Schussfadenschleife auf
den Haken 21e',
der dann den wegführenden
Schussfaden 3e fixiert.
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Der den ankommenden Schussfaden 3d führende Haken 21 hat
jetzt die Position 21d erreicht. Der tatsächlich ausgeführte Versatz
V entspricht dem Abstand des Hakens 21e' vom Haken 21d. Er setzt sich,
wie bereits erwähnt,
aus dem Parallelisierungsversatz PV und dem Musterversatz MV zusammen. Der
Musterversatz MV ist dabei eine Funktion der Verweilzeit tx.
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Wie wir aus der Funktionsbeschreibung
zu 3 unschwer erkennen
können,
kann die Verweilzeit tx meist nicht exakt an das Ende des Parallelisierungsversatzes
PV gelegt werden. Regelmäßig werden
mindestens die Teilbewegungen des Parallelisierungsversatzes PV,
die für
das Übergeben
des Schussfadens 3e an den Haken 21e erfoderlich
sind, nach Ablauf der Verweilzeit tx ausgeführt.
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Das Einfügen der Verweilzeit tx in den
gesamten Versatzprozess kann praktisch in jeder Phase zwischen dem
Erfassen des ankommenden Schussfadens 3a durch den Haken
in der Position 21a und dem Erfassen des wegführenden
Schussfadens 3e durch den Haken 21e in der Position 21e' erfolgen.
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Wesentlich für den Erfolg ist, dass ganz
bestimmte Bewegungsabschnitte der Arbeitselemente bis zu einem frei
bestimmbaren Stillstand bei jedem Versatzvorgang nach einem festgelegten
Programm ausgeführt
werden. Diesem stabilen Bewegungsprogramm folgt dann die veränderlich
vorzugebende Verweilzeit tx für
jedes Arbeitselement separat, meist, aber gleichzeitig. Die Verweilzeit
tx für
den Schussfadenführer 4 muss
dabei nicht exakt gleichzeitig mit der Verweilzeit tx des Versatzrechens 7 beginnen
und enden. Eine Untergliederung der Verweilzeiten tx in mehrere
Abschnitte ist durchaus denkbar.
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Die 4 und 4a zeigt die Bewegungsabläufe für einen
Schussfadenführer 60 mit
einzelnen Schussfadenführern 6,
der ohne Bereitstellung eines Versatzrechens die Schussfadengruppe
FS1 an eine Transportkette 1, 1' übergibt, wie sie unter Bezug
auf 1 beschrieben wurde.
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Die Transportkette 1 ist,
wie in 4a gezeigt, mit
den üblichen
Haken 11, die wir hier zum Zweck der Unterscheidung als
Führungshaken
bezeichnen, und mit Rückhaltehaken 12 ausgestattet.
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Das Prinzip der Arbeitsweise mit
solchen Transportketten
1,
1' ist in der
DE 197 42 721 C1 ausführlich beschrieben.
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Der ankommende Schussfadenführer 6 überquert
zunächst
die Reihe der Führungshaken 11. Mit
einer ersten Absenkbewegung des Schussfadenführers 6 werden die
ankommenden Schussfäden 5a in
die Gassen zwischen den Führungshaken 11 geführt und
damit deren Lage im Fadengelege fixiert.
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Anschließend beginnt der Schussfadenführer 6 seine
Versatzbewegung entgegen der Bewegungsrichtung der Transportketten 1.
Er erreicht die Position 6a, in der er sich zum zweiten
Male senkt. Der Schussfaden 5a wird jetzt auch zwischen
die Rückhaltehaken 12 geführt. In
der abgesenkten Position bewegt sich der Schussfadenführer 6 in
die Position 6b. Hier beginnt seine Verweilzeit tx.
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Ist der den ankommenden Schussfaden 5 führende Haken 11 nach
Ablauf der Verweilzeit tx in der Position 11c angekommen,
beginnt das Übergeben
des wegführenden
Schussfadens 5e an den Haken 12.
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In dieser Phase ist es zweckmäßig, die
aus dem Schussfadenführer 6b austretenden
Schussfäden
durch Niederhalter 8 bis unter die Haken der Rückhaltehaken 12 zu
führen.
Die Niederhalter 8 können
als kammförmig
gestaltetes Element ausgebildet sein, das von außen zwischen die Schussfadenführer ein-
und die in Versatzrichtung gespannten Schussfäden übergreift. Sie führen beim
Anheben der Schussfadenführer 6 in
die Position 6c die Schussfäden unter die Haken der Rückhaltehaken 12.
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Der jeweils letzte Rückhaltehaken 12c fixiert den
Schussfaden so, dass dieser gestreckt unter einem günstigen
Winkel wieder in die Gassen zwischen den Führungshaken 11, d.h.
exakt neben dem Haken 11e abgesenkt werden kann.
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Aus 4 können wir
erkennen, dass auch mit einer derartigen Versatzsteuerung ein größerer Versatz
als der Parallelisierungsversatz ausführbar ist, wobei der mustergemäße Zusatzversatz
MV eine Funktion der Verweilzeit tx des Schussfadenführers 6; 60 ist.
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Die Verweilzeit tx ist ebenso, wie
das in Bezug auf die 3 beschrieben
wurde, keine nur auf eine ganz bestimmte Richtung orientierte und
keine unbedingt zusammenhängende
Zeit begrenzt. Sie muß insgesamt
zwischen den Positionen wirksam werden zwischen denen ein und derselbe
Schussfaden 5 – ankommender
und wegführender
Schussfaden – in
die Führungshaken 11d und 11e' eingehangen
werden.
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Wichtig ist auch, dass vor und nach
jeder Verweilzeit tx gleichbleibende stabile Programme für die Ausführung der
Versatzbewegung ablaufen. Ist die Verweilzeit tx unterbrochen, dann
trifft das auch für
die dazwischen befindlichen Programmabschnitte zu.
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- 1
- Transportkette
(mit Führungs-
u. Rückhaltehaken)
- 11
- Haken,
Führungshaken
(Halteelement)
- 11,a,b,c,d
- Haken-Positionen,
ankommend
- 11e,11e'
- Haken-Positionen,
wegführend
- 12
- Rückhaltehaken
- 12a,b,c,d
- Position – Rückhaltehaken, ankommend
- 12e,e'
- Position – Rückhaltehaken, wegführend
- 2
- Transportkette
(eine Hakenreihe)
- 21
- Haken,
Führungshaken
(Halteelement)
- 21a,b,c,d
- Positionen-Haken,
ankommend
- 21e,e'
- Positionen-Haken,
wegführend
- 3
- Schussfaden
(verlegt mit Versatzrechen)
- 30
- Schussfaden-Postion,
Ausgang, ankommend
- 3a,b,c,d,
- Schussfaden-Positionen,
ankommend
- 3e
- Schussfaden-Positionen, wegführend
- 40
- Schussfadenführer für eine Schussfadengruppe
- 4
- Schussfadenführer (einzeln)
- 4,a,e
- Schussfadenführer-Position
- 41
- Druckerschiene
- 5
- Schussfaden,
- 50
- Schussfaden,
ankommend, Ausgangsposition
-
- (verlegt
mit Schussfadenführer
und Rückhaltehaken)
- 5a,b,c,d
- Schussfaden-Positionen,
ankommend
- 5e
- Schussfaden-Position,
wegführend
- 60
- Schussfadenfüherer für eine Schussfadengruppe
- 6
- Schussfadenführer, einzeln
- 6
a,b,c,d,
- Schussfadenführer-Positionen
- 61
- Druckleiste
- 7
- Versatzrechen
- 71
- Versatzhaken
- 71a,b,c,d,e
- Positionen
der Versatzhaken
- 8
- Niederhalter
- A1,
B1, C1, D1
- Schussfadenführerpositionen
(1)
- A2,
B2, C2, D2, E2
- Schussfadenführerpositionen
(2)
- FS1
- Fadengruppe
- FS2
- Fadengruppe
- V1,
V2
- Gesamtversatz
- PV,
PV1, PV2,PV2'
- Parallelisierungsversatz
- MV1,
MV2, MV2'
- Musterversatz
- ÜV
- Übergabeversatz
- EV
- Einhängeversatz