DE10045507A1 - Gaserzeugende Mischungen - Google Patents
Gaserzeugende MischungenInfo
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- C06D5/06—Generation of pressure gas, e.g. for blasting cartridges, starting cartridges, rockets by reaction of two or more solids
Abstract
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung gaserzeugender Mischungen, sowie die nach diesem Verfahren herstellbaren gaserzeugenden Mischungen.
Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
gaserzeugender Mischungen, sowie die nach diesem Verfahren herstellbaren
gaserzeugenden Mischungen
Gasgeneratoren werden in zunehmendem Maße, beispielsweise in Fahrzeugen,
zur Lebensrettung eingesetzt. Bis vor einigen Jahren war es üblich, bei den in
diesen Gasgeneratoren eingesetzten gaserzeugenden Mischungen Natriumazid zu
verwenden. Natriumazid an sich ist giftig und kann sich leicht mit Schwermetallen
wie z. B. Kupfer und Blei unter Bildung extrem gefährlicher und heftig reagierender
Verbindungen umsetzen. Daher sind besondere Maßnahmen bei der Herstellung
des Rohstoffs, der Gassatzmischung, bei seiner Verarbeitung und bei der
Qualitätskontrolle vorzusehen. Aus diesem Grund stellt auch die Entsorgung des
Natriumazids, beispielsweise beim Austausch defekter Gasgeneratoren oder bei
der Verschrottung der Fahrzeuge ein besonderes Problem dar. Auch die
mißbräuchliche Verwendung muß sicher verhindert werden.
Die deutsche Patentanmeldung DE 195 50 568 A1 beschreibt Gassätze, die kein
Natriumazid enthalten, sondern stickstoffhaltige Verbindungen (Brennstoffe) aus
der Gruppe der Tetrazole, Triazole, Triazine, Cyansäure, Harnstoffe, deren
Derivate, Abkömmlinge oder deren Salze. Als Oxidationsmittel sind in der Regel
wenigstens drei Verbindungen vorgesehen, die sich von Peroxiden, Nitraten und
Perchloraten ableiten. Als Abbrandmoderatoren werden Komponenten eingesetzt,
die geeignet sind, durch heterogene oder homogene Katalyse den Abbrand und
seine Geschwindigkeit zu beeinflussen.
In zunehmendem Maße werden zur Absicherung von Gewährleistungsansprüchen
die Belastungen im Fahrzeug simuliert. Ein solcher Test ist ein Temperatur-
Schocktest mit zahlreichen Zyklen in einer Temperaturspanne von -35 bis
+85°C. In manchen Fällen kann es bei diesen Tests bei bekannten
gaserzeugenden Mischungen zu nicht tolerierbaren Veränderungen der
Tablettenfestigkeit kommen.
Bei Verwendung von Kaliumverbindungen und insbesondere Perchloraten
entsteht beim Abbrand des Gassatzes Kaliumchlorid, das aufgrund seiner feinen
Verteilung zu ungünstigen Reaktionen bei Fahrzeuginsassen mit allergischer
Disposition (Asthmatikern) führen kann.
Maßnahmen zur Verbesserung der Homogenität einer Mischung mit
Komponenten feinster Korngrößen, beispielsweise gemeinsames Mahlen der
Komponenten oder Zerkleinern nach erfolgtem Verteilen durch Anfeuchten mit
Wasser, lassen sich bei Anwesenheit von Perchloraten aus Sicherheitsgründen
nicht anwenden. Solche Methoden sind Voraussetzung zur Erfüllung der strengen
Forderungen bezüglich der Schwadenzusammensetzung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, diese Nachteile des Standes der
Technik zu beseitigen.
Gelöst wurde die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch ein Verfahren
zur Herstellung von gaserzeugenden Mischungen mit den Merkmalen des
Hauptanspruchs, sowie durch die nach diesem Verfahren herstellbaren
gaserzeugenden Mischungen. Vorzugsweise Ausgestaltungen der
erfindungsgemäßen Lösung sind in den Unteransprüchen charakterisiert.
Die bekannten Gassätze werden in an sich bekannter Weise hergestellt.
Beispielhaft erläutert sei dies an den Gassätzen aus der DE 195 05 568 A1. Die
Komponenten werden beispielsweise trocken gemischt, gesiebt, portioniert und zu
Tabletten verpreßt. Die Anpassung der Abbrandgeschwindigkeit läßt sich über die
Kornform und -größe des beispielsweise durch Brechen und Aussieben der
Fragmente erhaltenen Schüttgutes erreichen. Das Schüttgut kann in großer
Menge hergestellt und durch Mischen von Fraktionen mit unterschiedlicher
dynamischer Lebhaftigkeit den jeweiligen Erfordernissen beim Abbrand angepaßt
werden. Dabei können auch Vormischungen mit 2 oder 3 Komponenten zur
Erhöhung der Sicherheit oder Verbesserung des Mischergebnisses eingesetzt
werden.
Eine Mischung aus Oxidationsmittel und Zuschlägen kann beispielsweise
hergestellt werden, bevor sie mit den stickstoffhaltigen Verbindungen in
Berührung kommt. Die Mischung kann jedoch auch durch Kneten wasserfeuchter
Komponenten und anschließender Granulierung z. B. durch Passieren von
Sieben, Strangpressen oder ähnlichem hergestellt werden. Dabei können
Bindemittel, wie beispielsweise Wasserglas, anorganischem Kautschuk
(Phosphornitrilchlorid) oder auch geringe Anteile organischer Binder wie
Acrylharze, PTFE, Guar Gum eingesetzt werden.
Wie für diese Gassätze beispielhaft beschrieben, werden gaserzeugende
Mischungen in der Regel durch bloßes Mischen von vorbehandelten
Komponenten hergestellt. Innige Homogenität der Komponenten untereinander
läßt sich auf diese Weise nicht erreichen, so dass die so hergestellten
Mischungen nicht selten Nachteile aufweisen, beispielsweise wenn es darum
geht, die strengen Anforderungen bezüglich der Schwadenzusammensetzungen
zu erfüllen. Die für die Erfüllung dieser Anforderungen erforderliche innige
Homogenität läßt sich durch bloßes Vermischen der Komponenten nicht
gewährleisten. Die in anderen Bereichen an sich übliche Technik, Mischungen
verschiedener Komponenten durch gleichzeitiges Mahlen dieser Komponenten
herzustellen, ließ sich bisher wegen des erhöhten Sicherheitsriskos auf die
Herstellung von gaserzeugenden Mischungen nicht anwenden.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass sich bestimmte, teilweise bereits als
Friktionsmittel, Abbrandmoderatoren oder auch als Oxidationsmittel bekannte
Komponenten als Passivatoren eignen, so dass die Komponenten der
gaserzeugenden Mischungen gemeinsam in dafür geeigneten Geräten,
beispielsweise in Kugel- oder Stiftmühlen gemahlen werden können. Bei
Gegenwart dieser Passivatoren lassen sich beispielsweise Brennstoff
Nitroguanidin und die Oxidationsmittel Alkalinitrate gegebenenfalls mit weiteren
Zuschlagstoffen in einer Kugel- oder Stiftmühle gefahrlos bis auf eine mittlere
Korngröße von < 20 µm vermahlen. Durch diesen Mahlprozeß wird eine besonders
innige Homogenisierung der Komponenten untereinander erreicht. Besonders
innig vermischt werden die Komponenten, wenn sie bis zu einem mittleren
Korndurchmesser von 10 bis 15 µm vermahlen werden. Je nachdem welche
mittleren Korndurchmesser die Ausgangskomponenten aufweisen, läßt sich die
gewünschte und den jeweiligen Einsatzzweck erforderliche innige Homogenität
aller Komponenten durch die entsprechende Mahldauer erzielen. Auf diese Weise
lassen sich selbst mittlere Korndurchmesser von < 5 µm erreichen.
In diesem Sinne als Passivatoren wirkende Komponenten sind die an sich
bekannten und in gaserzeugenden Mischungen als solche eingesetzte
Friktionsmittel sowie Komponenten, die an sich in gaserzeugenden Mischungen
eingesetzt werden, um den Abbrand der gaserzeugenden Mischung und seine
Geschwindigkeit zu beeinflussen. Solche, auch als Abbrandmoderatoren
bezeichnete Komponenten und im Sinne der vorliegenden Erfindung im
Mahlprozeß als Passivatoren eingesetzte Stoffe sind Metalle, Metalloxide
und/oder Metallkarbonate und/oder Metallsulfide. Als Metalle können
vorzugsweise Bor, Silicium, Kupfer, Eisen, Titan, Zink oder Molybdän eingesetzt
werden. Auch Kalziumkarbonat kann eingesetzt werden. Schwefel, Bor, Silicium
oder Ferrocen und seine Derivate sind ebenfalls geeignet. Mischungen dieser
Passivatoren können ebenfalls verwendet werden. Diese beim Mahlprozeß im
Sinne der Erfindung als Passivatoren wirkenden Komponenten werden bei der im
Gasgenerator ablaufende Reaktion durch die auftretenden Temperaturen in die
Gasphase verdampft und können so als Abbrandmoderatoren selbst oder als
Folgeprodukte in die Reaktion eingreifen.
Besonders innig und effektiv vermischt werden die Komponenten, wenn als
Passivatoren bestimmte Friktionsmittel eingesetzt werden, beispielsweise
Eisenoxid, Aluminiumoxid, vorzugsweise basisches Aluminiumoxid, Zinndioxid
oder Titandioxid.
Auch die als Oxidationsmittel Verwendung findenden Komponenten
Wolframtrioxid, Cer-IV-oxid, Ammoniumcernitrat und/oder Luteonitrat können als
Passivatoren im Sinne der Erfindung eingesetzt werden. Bei Einsatz dieser Stoffe
als Oxidationsmittel fungiert daher ein Teil des Oxidationsmittels selbst als
Passivator.
Der Anteil der Passivatoren an der Mischung richtet sich letztendlich nach dem
erforderlichen Passivierungsgrad und kann zwischen 1 und 15 Gew.-% an der
Mischung betragen. Die auf diese Weise erfindungsgemäß herstellbare
homogene gaserzeugende Mischung kann anschließend in an sich bekannter
Weise verpreßt werden. Sofern ein Granulat erwünscht ist werden die Preßlinge
gebrochen und durch anschließendes Sieben in die gewünschten Korngrößen
klassifiziert.
Die erfindungsgemäß herstellbaren gaserzeugenden Mischungen können
stickstoffhaltige Verbindungen aus der Gruppe der Tetrazole, Triazole, Triazine,
Cyansäure, Harnstoffe, deren Derivate, Abkömmlinge oder deren Salze oder
deren Gemische als Brennstoff enthalten. Bevorzugt sind die Tetrazolderivate 5-
Aminotetrazol, Lithium-, Natrium-, Kalium-, Zink-, Magnesium-, Strontium- oder
Kalzium-5-aminotetrazolat, 5-Aminotetrazolnitrat, -sulfat, -perchlorat und
ähnliche Verbindungen, 1-(4-Aminophenyl)-tetrazol, 1-(4-Nitrophenyl)-tetrazol, 1-
Methyl-5-dimethylaminotetrazol, 1-Methyl-5-methylaminotetrazol, 1-Me-thyltetra
zol, 1-Phenyl-5-aminotetrazol, 1-Phenyl-5-hydroxy-tetrazol, 1-Phenyltetrazol, 2-
Ethyl-5-aminotetrazol, 2-Methyl-5-aminotetrazol, 2-Methyl-5-carboxyltetrazol, 2-
Methyl-5-methylaminotetrazol, 2-Methyltetrazol, 2-Phenyltetrazol, 5-(p-Tolyl)-
tetrazol, 5-Diallylaminotetrazol, 5-Dimethylami-notetrazol, 5-Ethylaminotetrazol, 5-
Hydroxytetrazol, 5-Methyltetrazol, 5-Methylaminotetrazol, 5-n-Decylaminotetrazol,
5-n-Heptylaminotetrazol, 5-n-Octylaminotetrazol, 5-Phenyltetrazol, 5-Phenyl
aminotetrazol oder Bis-(aminoguanidin)-azotetrazol und Diguanidinium-5,5'-azo
tetrazolat, sowie 5,5'-Bitetrazol und dessen Salze, wie die 5,5'-Bi-1H-Tetrazol
ammoniumverbindungen. Als Triazinderivate werden 1,3,5-Triazin, als Triazol
derivate 1,2,4-Triazol-5-on, 3-Nitro-1,2,4-triazol-5-on, als Cyansäurederivate
Natriumcyanat, Cyanursäure, Cyanursäureester, Cyanursäureamid (Melamin), 1-
Cyanguanidin, Natriumdicyanamid, Dinatriumcyanamid, Dicyandiamidinnitrat,
Dicyandiamidinsulfat, und als Harnstoffderivate Biuret, Guanidin, Nitroguanidin,
Guanidinnitrat, Aminoguanidin, Aminoguanidinnitrat, Thioharnstoff, Triamino
guanidinnitrat, Aminoguanidinhydrogencarbonat, Azodicarbonsäurediamid,
Tetrazen, Semicarbazidnitrat, sowie Urethane, Ureide wie Barbitursäure und ihre
Derivate eingesetzt. Als besonders bevorzugte Komponente wird Nitroguanidin
oder 5-Aminotetrazol eingesetzt. Als Derivate von 5-Aminotetrazol werden seine
Salze eingesetzt, bei denen die aciden Wasserstoffatome am 5-Aminotetrazol
salzartig ersetzt sind durch toxikologisch unbedenkliche Elemente wie Kalzium,
Magnesium oder Zink. Es sind jedoch auch Verbindungen einsetzbar, bei denen
das Kation aus Ammonium, Guanidinium und seinen Amino-Derivaten gebildet
wird. Der Anteil dieser Brennstoffe an der Mischung liegt bei 5 bis 70 Gew.-%,
vorzugsweise bei 10 bis 55 Gew.-%.
Als Oxidationsmittel werden Nitrate, vorzugsweise Ammoniumnitrat, Nitrate der
Alkali- oder der Erdalkalimetalle, insbesondere Lithium-, Natrium-, Kaliumnitrat
oder Strontiumnitrat verwendet, sowie Eisenoxid, bevorzugt in besonders feiner
Kornverteilung. Als weitere Oxidationsmittel können Wolframtrioxid, Cer-IV-oxid,
Ammoniumcernitrat und/oder Luteonitrat eingesetzt werden. Mischungen dieser
Oxidationsmittel können ebenfalls eingesetzt werden.
Weiterhin kann die erfindungsgemäße Mischung zur Gaserzeugung die üblichen
Zuschläge enthalten, beispielsweise solche, die geeignet sind, den Anteil der
Schadgase wie Stickoxide und/oder Kohlenmonoxid zu reduzieren oder Preß-,
Riesel-, Gleithilfsmittel oder Binder.
Diese Zuschläge können zur Erhöhung der Festigkeit der Preßlinge auch Fasern
enthalten, sowie zur Steuerung des Abbrandverhaltens porositätserzeugende
Mittel.
Als Binder kann beispielsweise ein Mittei eingesetzt werden, das als solches z. B.
durch thermoplastische Verformung oder nach Aktivierung mit einem geeigneten
Lösungsmittel z. B. durch Tauchen, Sprühen oder im Lösungsmitteldampf zur
Festigkeit der Formkörper beiträgt. Neben der Anwendung eines Bindemittels in
der Gassatzmischung können die Tabletten auch mit einem Binder auf der
Außenseite beschichtet sein. Dies gelingt durch Tauchen oder Besprühen mit
einem in einem Lösungsmittel gelösten Binder. Dadurch kann erreicht werden:
- - Verringerung des Abriebs von der Oberfläche
- - bessere Gleiteigenschaften der Tabletten sowie
- - Erhöhung der Tablettenfestigkeit und
- - Resistenz gegen Umwelteinflüsse.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne sie jedoch
einzuschränken:
Jeweils 2,5 g der gaserzeugenden Mischungen der Beispiele gemäß 1 bis 5
wurden in der ballistischen Bombe untersucht. Die Ergebnisse sind in der
nachfolgenden Tabelle aufgeführt:
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung gaserzeugender Mischungen aus mindestens
einem stickstoffhaltigen Brennstoff, mindestens einem Oxidationsmittel und
gegebenenfalls einem oder mehreren Zuschlagstoffen, dadurch
gekennzeichnet, dass der Brennstoff zusammen mit dem Oxidationsmittel
und gegebenenfalls weiteren Zuschlagstoffen gemeinsam in Gegenwart
mindestens eines Passivators vermahlen wird, wobei auch ein Teil des
Oxidationsmittels als Passivator fungieren kann.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Passivator
mindestens ein Friktionsmittel, vorzugsweise Eisenoxid, Aluminiumoxid,
insbesondere basisches Aluminiumoxid, Zinndioxid oder Titandioxid
eingesetzt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als
Passivator mindestens ein Abbrandmoderator, vorzugsweise mindestens ein
Metall, Metalloxid, Metallkarbonat oder Metallsulfid eingesetzt wird.
4. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass als Passivator mindestens ein Oxidationsmittel aus
der Gruppe Wolframtrioxid, Cer-IV-oxid, Ammoniumcernitrat oder Luteonitrat
eingesetzt wird.
5. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass der Anteil des Passivators an der Mischung zwischen
1 und 15 Gew.-% an der Mischung beträgt.
6. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Komponenten in einer Kugel- oder Stiftmühle
vermahlen werden.
7. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Komponenten bis auf eine mittlere Korngröße von
< 20 µm, vorzugsweise bis auf eine mittlere Korngröße von 10 bis 15 µm
vermahlen werden.
8. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass als Brennstoff stickstoffhaltige Verbindungen aus der
Gruppe der Tetrazole, Triazole, Triazine, Cyansäure, Harnstoffe, deren
Derivate, Abkömmlinge oder deren Salze oder deren Gemische eingesetzt
werden.
9. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass als Brennstoff Nitroguanidin oder 5-Aminotetrazol
eingesetzt wird.
10. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass als Oxidationsmittel Nitrate, vorzugsweise
Ammoniumnitrat, Nitrate der Alkali- oder der Erdalkalimetalle, insbesondere
Lithium-, Natrium-, Kaliumnitrat oder Strontiumnitrat oder Mischungen dieser
Oxidationsmittel eingesetzt werden.
11. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass als Oxidationsmittel Eisenoxid, Wolframtrioxid,
Cer-IV-oxid, Ammoniumcernitrat oder Luteonitrat oder Mischungen dieser
Oxidationsmittel eingesetzt werden.
12. Gaserzeugendes Mittel aus mindestens einem stickstoffhaltigen Brennstoff,
mindestens einem Oxidationsmittel, gegebenenfalls weiteren
Zuschlagstoffen und mindestens einem Passivator, herstellbar nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12.
13. Gaserzeugendes Mittel gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass
es Nitroguanidin als Brennstoff, ein Alkalinitrat als Oxidationsmittel,
gegebenenfalls einen oder mehrere Zuschlagstoffe und einen Passivator
enthält.
14. Gaserzeugendes Mittel gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass
es Nitroguanidin als Brennstoff, ein Alkalinitrat als Oxidationsmittel,
mindestens einen Zuschlagstoff und Eisenoxid als Passivator enthält.
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