DE10045172A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Zerkleinern von Partikeln - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Zerkleinern von PartikelnInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung (1) zum Zerkleinern von Partikeln (2). Die Vorrichtung (1) weist wenigstens ein Rohr (8, 8') zum Sammeln einer vorgegebenen Menge von Partikeln (2) auf, wobei die Partikel (2) in dem Rohr (8, 8') einen Pfropfen (12) bilden. Die Vorrichtung (1) weist weiterhin wenigstens eine Druckimpulseinheit (13, 13') zur Erzeugung von Druckimpulsen auf, wobei durch Beaufschlagung des Pfropfens (12) mit einem Druckimpuls dieser über eine Austrittsöffnung des Rohres (8, 8') gegen eine dem Rohr (8, 8') nachgeordnete und Durchbrüche (7) aufweisende Prallplatte (6) geschlossen wird. Schließlich weist die Vorrichtung (1) eine an die Prallplatte (6) anschließende Auffangkammer (4) auf, in welcher die durch den Rückstoß an der Prallplatte (6) zerkleinerten und die Durchbrüche (7) durchsetzenden Partikel (2) gesammelt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zerkleinern
von Partikeln.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der SU 457486 bekannt. Diese Vorrichtung
weist ein vertikal verlaufendes Rohr in einer zylindrischen Kammer auf. Das
Rohr verläuft in Richtung der Längsachse der Kammer, die an der Oberseite
mit einer Prallplatte abgeschlossen ist. Das Rohr weist an seiner Oberseite eine
Austrittsöffnung auf, die in vorgegebenem Abstand der Prallplatte gegenüber
liegt. Unterhalb der Prallplatte weist die Seitenwand der Kammer Öffnungen
auf.
In dem Rohr werden zu zerkleinernde Partikel gesammelt, die einen Pfropfen
mit vorbestimmter Füllhöhe im Rohr bilden. Mittels einer Druckimpulseinheit
wird der Pfropfen explosionsartig beschleunigt und aus dem Rohr gegen die
Prallplatte geschossen. Bei Aufprall der Partikel auf die Prallplatte entstehen
sehr hohe Scherkräfte, welche zu einer Zerkleinerung der Partikel führen.
Durch den in der Druckimpulseinheit generierten Überdruck werden fein zer
kleinerte Partikel vermehrt an die Randbereiche der Kammer transportiert und
über die Öffnungen in den Seitenwänden aus der Kammer geführt. Gröbere
Partikel fallen dagegen in die Kammer zurück und werden von neuem dem
Rohr zugeführt.
Zwar können mit dieser Vorrichtung auch sehr harte Partikel effizient zerklei
nert werden, wobei die Vorrichtung nahezu keine bewegten Teile und damit
einen einfachen und kostengünstigen Aufbau aufweist.
Nachteilig hierbei ist jedoch, dass die Korngrößen und Korngrößenverteilungen
der zerkleinerten Partikel nur unzureichend vorgebbar und einstellbar sind.
Insbesondere ist nachteilig, dass bei Beschuss der Prallplatte mit den Pfropfen
nur eine unerwünscht unvollständige und nicht reproduzierbare Trennung von
feinen und groben Partikeln erfolgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde mit möglichst geringem konstrukti
vem Aufwand ein Zerkleinern von vorzugsweise harten Partikeln zu ermögli
chen, wobei die Korngrößen der zerkleinerten Partikel möglichst genau vor
gebbar sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale der Ansprüche 1 und 9 vorgese
hen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist wenigstens ein Rohr zum Sammeln
einer vorgegebenen Menge von Partikeln auf, wobei die Partikel in dem Rohr
einen Pfropfen bilden. Weiterhin weist die Vorrichtung wenigstens eine
Druckimpulseinheit zur Erzeugung von Druckimpulsen auf, wobei durch Be
aufschlagung des Pfropfens mit einem Druckimpuls dieser über eine Austritts
öffnung des Rohres gegen eine dem Rohr nachgeordnete und Durchbrüche
aufweisende Prallplatte geschossen wird. Desweiteren weist die Vorrichtung
eine an die Prallplatte anschließende Auffangkammer auf, in welcher die durch
den Rückstoß an der Prallplatte zerkleinerten und die Durchbrüche durchset
zenden Partikel gesammelt werden.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht somit darin, zur Zerkleinerung von in
Form eines Pfropfens in einem Rohr gelagerten Partikeln diesen Pfropfen ge
gen eine Prallplatte mit Durchbrüchen zu schießen.
Die durch den Aufprall auf die Partikel ausgeübten Scherkräfte führen zu einer
Zerkleinerung der Partikel, wobei typischerweise die Partikel von ursprüngli
chen Partikelgrößen von 10 mm auf Partikel mit Größen von einem oder weni
gen µm erhalten werden.
Durch den mit der Druckimpulseinheit erzeugten Überdruck an der Vorderseite
der Prallplatte werden die Partikel mit kleinen Korngrößen und daher kleinem
Gewicht durch die Durchbrüche transportiert und gelangen in die Auffang
kammer. Demgegenüber durchdringen die schwereren Partikel die Durchbrü
che nicht und werden vorzugsweise wieder dem Rohr zur Bildung eines neuen
Pfropfens zugeführt.
Durch eine geeignete Wahl des Durchmessers des Rohres, der Größe und Form
der Durchbrüche der Prallplatte und/oder der Größe der Auffangkammer kön
nen die Korngrößen und Korngrößenverteilungen der im Auffangraum gesam
melten zerkleinerten Partikel vorgegeben werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Prallplatte auswechselbar instal
liert. Somit kann durch einen Wechsel von verschiedenen Prallplatten mit un
terschiedlichen Durchbrüchen die Korngrößenverteilung der in der Auffang
kammer gesammelten zerkleinerten Partikel variiert werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Volumen der Auffang
kammer einstellbar, so dass auch dadurch die Korngrößenverteilung der in der
Auffangkammer gesammelten zerkleinerten Partikel variiert werden kann.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin,
dass die Größen der Durchbrüche in der Prallplatte so bemessen sind, dass die
se eine Sichterfunktion ausübt. Dies bedeutet, dass die durch die Durchbrüche
transportierten zerkleinerten Partikel in der Auffangkammer verbleiben und
nicht durch die Durchbrüche zurück zum Rohr transportiert werden.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Prallplatte und der hinter dieser
angeordneten Auffangkammer werden somit die zerkleinerten Partikel mit den
gewünschten Korngrößen in der Auffangkammer mit einem hohen Wirkungs
grad gesammelt und von schwereren Partikeln getrennt. Vorzugsweise ist in der
Auffangkammer wenigstens eine Entnahmeöffnung vorgesehen, über welche
die zerkleinerten Partikel aus der Auffangkammer entnommen werden können.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht
darin, dass diese nahezu keine bewegten Teile aufweist, und dass das einzige
verschleißbehaftete Teil von der Prallplatte gebildet ist, die auf einfache Weise
auswechselbar ist. Daher weist die Vorrichtung einen kompakten, robusten und
wartungsfreundlichen Aufbau auf, der nur geringe Investitions- und Instand
haltungskosten verursacht. Zudem kann die Zerkleinerung der Partikel mit ei
nem geringen Energiebedarf durchgeführt werden, so dass auch die Betriebs
kosten der erfindungsgemäßen Vorrichtung entsprechend niedrig sind. Da die
Vorrichtung nahezu keine bewegten Teile aufweist und zudem vorzugsweise
einen geschlossenen Aufbau aufweist, stellt diese keine Gefahr für das Bedien
personal dar und ist somit hinsichtlich der Bestimmungen des Arbeitsschutzes
unbedenklich.
Schließlich ist ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
darin zu sehen, dass ohne besondere Anforderungen an die vorzugsweise aus
Stahl bestehende Prallplatte verschiedenartige Materialien, insbesondere auch
harte Materialien effizient und zuverlässig zerkleinert werden können.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich insbesondere zur Zerkleinerung
von harten Stoffen mit Mohs-Härtegraden im Bereich von 7 bis 10. Insbeson
dere können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung Nitride wie zum Beispiel
TiN, ZrN, HfN, TaN und BN3 zerkleinert werden. Ebenso können Carbide wie
zum Beispiel TiC, ZrC, HfC, TaC, WC, W2C und Ta0-8 Hf0-2 C zerkleinert
werden. Desweiteren können Oxide wie Al2O3 sowie Boride und Silicide zer
kleinert werden. Auch die Zerkleinerung von Hartmetallen wie zum Beispiel
WC-Co von Korngrößen von etwa 5 mm auf Korngrößen kleiner als 10 µm ist
möglich, wobei derartige Partikel bislang nur in Nassvermahlungsprozessen
zerkleinert werden konnten.
Weiterhin ist die erfindungsgemäße Vorrichtung im Bereich der Pulvermetal
lurgie einsetzbar, beispielsweise bei der Verglasung radioaktiver Abfälle, der
Nitrit-Herstellung in Stickstoff-Atmosphäre oder auch der Aktivierung von
Festkörperreaktionen, wobei mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens insbe
sondere Silizium-Carbid direkt aus den Elementen gewonnen werden kann.
Weiterhin können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch organische
Stoffe wie zum Beispiel Nussschalen oder Knochen, die für die Herstellung
von Gelatine benötigt werden, zerkleinert werden.
Besonders vorteilhaft können dabei auch unterschiedliche Partikel in dem Rohr
gesammelt werden. Diese gegen die Prallplatte geschossenen Partikel werden
dann nicht nur zerkleinert. Vielmehr findet auch eine homogene Durchmi
schung der unterschiedlichen, zerkleinerten Partikel statt.
Schließlich können auch Stoffe wie zum Beispiel Polymere, Polyamide und
Gummi zerkleinert werden, die vor der Zerkleinerung an der Prallplatte ver
sprödet werden. Die Versprödung kann durch Verwendung von Kryogengasen
in der Druckimpulseinheit erfolgen, die auf extrem tiefe Temperaturen gekühlt
werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Vorrichtung, insbesondere deren
Zerkleinerungskammer, mit einem Kühlmantel ummantelt sein.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen
Fig. 1: Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungs
gemäßen Vorrichtung.
Fig. 2: Längsschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungs
gemäßen Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrich
tung 1 zum Zerkleinern von Partikeln 2. Die Vorrichtung 1 weist eine hohlzy
lindrische Zerkleinerungskammer 3 und eine ebenfalls hohlzylindrische Auf
fangkammer 4 auf. Die Zerkleinerungskammer 3 und die Auffangkammer 4
weisen denselben Durchmesser auf und sind längs einer vertikal verlaufenden
Symmetrieachse koaxial angeordnet. Dabei schließt die Auffangkammer 4 mit
ihrer offenen Unterseite an die ebenfalls offene Oberseite der Zerkleinerungs
kammer 3 an.
Die Zerkleinerungskammer 3 und die Auffangkammer 4 weisen an ihren zuge
wandten offenen Enden jeweils einen Ringflansch 5, 5' auf. Zwischen den
Ringflanschen 5, 5' ist eine kreisscheibenförmige, vorzugsweise aus Stahl be
stehende Prallplatte 6 gelagert. Die Prallplatte 6 weist eine vorgegebene Anzahl
von Durchbrüchen 7 auf. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die
Durchbrüche 7 als runde Bohrungen ausgebildet.
Die Prallplatte 6 kann an den Ringflanschen 5, 5' auf einfache Weise an der
Vorrichtung 1 montiert werden. Insbesondere kann die Prallplatte 6 ohne gro
ßen Montageaufwand ausgewechselt und durch andere Prallplatten 6, die unter
schiedliche Anordnungen von Durchbrüchen 7 aufweisen können, ersetzt wer
den. Die Durchbrüche 7 können dabei nicht nur die Form von runden Bohrun
gen aufweisen sondern auch als eckigen Bohrungen ausgebildet sein. Auch eine
Ausbildung der Durchbrüche 7 in Form von Ringspalten oder dergleichen ist
möglich.
Im Innern der Zerkleinerungskammer 3 verlaufen zwei Rohre 8, 8' parallel zur
Längsachse der Zerkleinerungskammer 3. Prinzipiell kann auch nur ein Rohr 8,
oder 8' vorgesehen sein. Desweiteren kann auch eine größere Anzahl von Roh
ren 8, 8' vorgesehen sein.
Die Rohre 8, 8' verlaufen dicht nebeneinander liegend im Zentrum der Zerklei
nerungskammer 3 und münden an deren Boden 9 aus. Die Austrittsöffnungen
der Rohre 8, 8' an deren oberen Enden stehen der Prallplatte 6 in vorgegebe
nem Abstand gegenüber.
In der Seitenwand der Zerkleinerungskammer 3 ist eine Öffnung 10 vorgese
hen. Über diese Öffnung 10 wird der Innenraum der Zerkleinerungskammer 3
bis zu einer bestimmten Füllhöhe mit den zu zerkleinernden Partikeln 2 befüllt.
An dem Boden 9 der Zerkleinerungskammer 3 münden zwei Zuführrohre 11,
11' aus. Die Zuführrohre 11, 11' verlaufen in ihren oberen Abschnitten parallel
zu den über die Zerkleinerungskammer 3 hervorstehenden Abschnitten der
Rohre 8, 8'. Die Zuführrohre 11, 11' sind an ihren unteren Enden gekrümmt
und verlaufen auf die Rohre 8, 8' zu. Dabei mündet jeweils ein Zuführrohr 11,
11' in eines der Rohre 8, 8' ein. Durch diese Ausbildung der Rohre 8, 8' wird
ein Teil der Partikel 2 von der Zerkleinerungskammer 3 über die Zuführrohre
11, 11' in die unteren Enden der Rohre 8, 8' eingeleitet, so dass diese dort ei
nen Pfropfen 12 mit bestimmter Füllhöhe bilden. In Fig. 1 liegt ein derartiger
Pfropfen 12 am unteren Ende des rechten Rohres 8'.
An die unteren Enden der Rohre 8, 8' schließt jeweils eine Druckimpulseinheit
13, 13' mit einem Ventil 14, 14' an. Über die Druckimpulseinheit 13, 13' ist
der Pfropfen 12 am unteren Ende mit einem Druckimpuls vorgegebener Höhe
und Dauer beaufschlagbar. Zur Erzeugung des Druckimpulses steht an dem
Ventil 14, 14' Gas mit einem vorgegebenen Gasdruck an. Das Gas ist vor
zugsweise von Luft gebildet. Alternativ kann ein Inertgas, ein Kryogengas oder
Heißgas verwendet werden. Durch schlagartiges Öffnen eines Ventils 14, 14'
strömt das Gas explosionsartig in das darüber liegende Rohr 8, 8' und schießt
den Pfropfen 12 durch das Rohr 8, 8' auf die Prallplatte 6. Typischerweise liegt
die Höhe eines Druckimpulses im Bereich zwischen 5 bar und 10 bar. Mit derartigen
Druckimpulsen werden Fluggeschwindigkeiten der Pfropfen 12 im Be
reich zwischen 70 m/s und 100 m/s erzielt.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Ventil 14' der an
das rechte Rohr 8' anschließenden Druckimpulseinheit 13' geschlossen, so dass
der Pfropfen 12 in seiner Ruhestellung am Boden 9 des Rohres 8' liegt.
Der Pfropfen 12 im linken Rohr 8 wird durch Öffnen des Ventils 14, der ent
sprechenden Druckimpulseinheit 13 nach oben geschossen. Dabei zeigt Fig. 1
eine Momentaufnahme, in welcher sich der Pfropfen 12 am oberen Ende des
Rohres 8 kurz vor der Austrittsöffnung befindet.
Nach Austritt aus dem jeweiligen Rohr 8, 8' trifft der Pfropfen 12 auf die
Prallplatte 6, wobei im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Flugrichtung
senkrecht zur Oberfläche der Prallplatte 6 verläuft.
Wesentlich ist, dass die Dauer des Druckimpulses kleiner als die Laufzeit des
Pfropfens 12 im jeweiligen Rohr 8, 8' gewählt wird. Somit wird der Pfropfen
12 auf der Flugstrecke zwischen Austrittsöffnung des Rohres 8 8' und der
Prallplatte 6 nicht mehr mit dem Druckimpuls beaufschlagt. Dadurch wird ein
unerwünschtes Auffächern der Partikel 2 vor dem Auftreffen der Partikel 2 auf
die Prallplatte 6 vermieden, so dass die Form des Pfropfens 12 bis zum Auf
treffen der Partikel 2 auf der Prallplatte 6 wenigstens annähernd erhalten bleibt.
Da die Partikel 2 somit in kompakter Form auf die Prallplatte 6 treffen, pflanzt
sich der durch die Prallplatte 6 ausgeübte Rückstoß durch sämtliche Partikel 2
des Pfropfens 12 fort, so dass aufgrund der auf die Partikel wirkenden Scher
kräfte eine effiziente und vollständige Zerkleinerung der Partikel 2 erzielt wird.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind an der Auftrefffläche der Partikel 2 an der
Prallplatte 6 keine Durchbrüche 7 vorgesehen, so dass keine Partikel 2 direkt
durch die Durchbrüche 7 in die Auffangkammer 4 geschossen werden.
Fig. 1 zeigt schematisch die an der Prallplatte 6 reflektierten und zerkleinerten
Partikel 2, die eine Staubwolke 15 bilden. Durch den Druckimpuls herrscht an
der Vorderseite der Prallplatte 6 ein Überdruck, so dass die zerkleinerten Parti
kel 2 durch die Durchbrüche 7 in die Auffangkammer 4 transportiert werden.
Dabei werden nur die Partikel 2 bis zu einer vorgegebenen Korngröße durch
die Durchbrüche 7 transportiert und in der dahinter liegenden Auffangkammer
4 gesammelt, während größere Partikel 2 aufgrund ihres höheren Gewichtes in
den Innenraum der Zerkleinerungskammer 3 zurückfallen und von neuem zur
Bildung weiterer Pfropfen 12 den Rohren 8, 8' zugeführt werden. Typischer
weise werden mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 Partikel 2 mit Parti
kelgrößen von etwa 10 mm Aufgabegröße bis zu Zielkorngrößen von etwa 1 µm
zerkleinert.
Durch eine geeignete Dimensionierung der Durchmesser der Rohre 8, 8', der
Anzahl und Größen der Durchbrüche 7 der Prallplatte 6 sowie des Volumens
der Auffangkammer 4 können die Korngrößen und Korngrößenverteilungen der
in der Auffangkammer 4 gesammelten zerkleinerten Partikel 2 vorgegeben
werden.
Die Anzahl und Größen der Durchbrüche 7 lassen sich durch Auswechseln
verschiedener Prallplatten 6 auf einfache Weise variieren.
Besonders vorteilhaft kann auch die Größe der Auffangkammer 4 variiert wer
den. Hierzu können höhenverstellbare Wellkompensatoren, Stopfbuchsen,
Schiebemuffen oder dergleichen vorgesehen sein, die in den Zeichnungen nicht
dargestellt sind. Dabei ist die Korngrößenverteilung der in der Auffangkammer
4 gesammelten zerkleinerten Partikel umso schärfer, je größer das Volumen der
Auffangkammer 4 ist.
An der Seitenwand der Auffangkammer 4 ist eine Entnahmeöffnung 16 vorge
sehen. Über diese Entnahmeöffnung 16 können die zerkleinerten Partikel 2 zu
vorgegebenen Zeiten entnommen werden.
Die Druckimpulseinheiten 13, 13' werden von einer nicht dargestellten Steuer
einheit gesteuert und erzeugen in einem vorgegebenen Zeittakt Folgen von
Druckimpulsen. Die Druckimpulseinheiten 13, 13' werden vorzugsweise alter
nierend gesteuert, so dass abwechselnd ein Pfropfen 12 aus dem linken oder
rechten Rohr 8 oder 8' gegen die Prallplatte 6 geschossen wird. Die Zyklen,
innerhalb derer die Rohre 8, 8' mit den einzelnen Pfropfen 12 befüllt werden,
liegen im Sekunden- oder sogar im Millisekundenbereich, so dass die Taktrate
der Druckimpulse entsprechend hoch gewählt werden kann. Auf diese Weise
werden die einzelnen Pfropfen 12 rasch nacheinander gegen die Prallplatte 6
geschossen, so dass mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 ein quasi konti
nuierlicher Zerkleinerungsprozess und ein entsprechend hoher Durchsatz erzielt
wird.
Nachdem ein Pfropfen 12 aus einem der Rohre 8, 8' geschossen worden ist,
wird das entsprechende Rohr 8, 8' über das jeweilige Zuführrohr 11, 11' wie
der mit Partikeln 2 zur Bildung eines neuen Pfropfens 12 befüllt. Vorteilhaft
hierbei ist, dass durch den bei Abschießen eines Pfropfens 12 entstehenden
Schock die Partikel 2 in der Zerkleinerungskammer 3 gerüttelt werden und so
verstärkt dem Zuführrohr 11, 11' zugeführt werden, wodurch das Nachladen
des Rohres 8, 8' mit einem Pfropfen 12 unterstützt wird. Diese Ladefunktion
wird weiterhin durch den beim Auftreffen des Pfropfens 12 auf der Prallplatte 6
im oberen Bereich der Zerkleinerungskammer 3 herrschenden Überdruck ver
stärkt.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 können insbesondere harte Werk
stoffe mit Mohs-Härtegraden vorzugsweise im Bereich zwischen 7 und 10 effi
zient zerkleinert werden.
Weiterhin können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 insbesondere auch
weiche und sogar elastische Werkstoffe wie zum Beispiel Polymere, Polyamide
und Gummi zerkleinert werden. Derartige Partikel 2 werden in geeigneter Weise
versprödet, bevor sie gegen die Prallplatte 6 geschossen werden, um eine
effiziente Zerkleinerung zu gewährleisten.
Zur Versprödung der Partikel 2 kann in den Druckimpulseinheiten 13, 13'
Kryogengas verwendet werden, welches auf tiefe Temperaturen abgekühlt wer
den kann. Alternativ oder zusätzlich kann zur Kühlung der Partikel 2 die Zer
kleinerungskammer 3 mit einem nicht dargestellten Kühlmantel ummantelt
sein.
Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vor
richtung 1. Die dort dargestellte Vorrichtung 1 entspricht in ihrem Aufbau na
hezu vollständig dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1.
Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 weist die Vorrichtung 1 gemäß Fig. 2 zwei Öffnungen 10, 10' an der Seitenwand der Zerkleine
rungskammer 3 auf, an welchen Einfüllstutzen 17, 17' zur Befüllung des Innen
raumes der Zerkleinerungskammer 3 mit den Partikeln 2 ausmünden.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass an den unteren Enden der Rohre 8,
8', an welchen jeweils die Pfropfen 12 liegen, geneigt zu den Rohren 8, 8' ver
laufende Zuführstutzen 18, 18' ausmünden. In diesen Zuführstutzen 18, 18'
sind die Ventile 14, 14' der nicht gesondert dargestellten Druckimpulseinheiten
13, 13' angeordnet.
Die Längsachsen der Zuführrohre 8, 8' können in einer horizontalen, senkrecht
zur Längsachse der Vorrichtung 1 orientierten Ebene verlaufen oder wie in
Fig. 2 dargestellt in einem Neigungswinkel, der vorzugsweise maximal bei
20° liegt, geneigt zu dieser Ebene verlaufen.
Schließlich weist die Auffangkammer 4 zwei gegenüberliegend angeordnete
Entnahmeöffnungen 16, 16' auf, wobei an jeweils einer Entnahmeöffnung 16
oder 16' ein Stutzen 19, 19' ausmündet.
Schließlich besteht ein Unterschied zum Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1
darin, dass die Zerkleinerungskammer 3 ein Oberteil 20 aufweist, dessen Quer
schnitt geringfügig kleiner ist als der Querschnitt des Unterteils 21 der Zerklei
nerungskammer 3. Prinzipiell können das Ober- und Unterteil 20, 21 auch
zweiteilig ausgebildet sein. An den aneinander angrenzenden offenen Enden
des Oberteils 20 der Zerkleinerungskammer 3 und der Auffangkammer 4 ist die
Prallplatte 6 wieder lösbar befestigt, so dass diese bei Bedarf ausgewechselt
werden kann.
1
Vorrichtung
2
Partikel
3
Zerkleinerungskammer
4
Auffangkammer
5
Ringflansch
5
' Ringflansch
6
Prallplatte
7
Durchbruch
8
Rohr
8
' Rohr
9
Boden
10
Öffnung
10
' Öffnung
11
Zuführrohr
11
' Zuführrohr
12
Pfropfen
13
Druckimpulseinheit
13
' Druckimpulseinheit
14
Ventil
14
' Ventil
15
Staubwolke
16
Entnahmeöffnung
16
' Entnahmeöffnung
17
Einfüllstutzen
17
' Einfüllstutzen
18
Zuführstutzen
18
' Zuführstutzen
19
Stutzen
19
' Stutzen
20
Oberteil
21
Unterteil
Claims (26)
1. Verfahren zum Zerkleinern von Partikeln (2), umfassend folgende Ver
fahrensschritte:
- - Sammeln einer vorgegebenen Menge von Partikeln (2) in wenigstens einem Rohr (8, 8'), wobei die Partikel (2) in dem Rohr (8, 8') einen Pfropfen (12) bilden,
- - Beaufschlagung des Pfropfens (12) mit einem Druckimpuls vorgege bener Stärke und Länge, so dass dieser über eine Austrittsöffnung des Rohres (8, 8') gegen eine dem Rohr (8, 8') nachgeordnete und Durchbrüche (7) aufweisende Prallplatte (6) geschossen wird,
- - Sammeln der durch den Rückstoß an der Prallplatte (6) zerkleinerten und die Durchbrüche (7) durchsetzenden Partikel (2) in einer an die Prallplatte (6) anschließenden Auffangkammer (4).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer des
Druckimpulses kleiner ist als die Laufzeit des Pfropfens (12) im Rohr (8,
8').
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Höhe des Druckimpulses im Bereich zwischen 5 bar und 10 bar
liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fluggeschwindigkeit des Pfropfens (12) im Bereich zwischen 70 m/s
und 100 m/s liegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Korngrößen und Korngrößenverteilungen der in der Auffang
kammer (4) gesammelten zerkleinerten Partikel (2) durch den Durchmes
ser des Rohres (8, 8'), die Größen der Durchbrüche (7) der Prallplatte (6)
und/oder die Größe der Auffangkammer (4) vorgegeben werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass durch den
Rückstoß an der Prallplatte (6) fein zerkleinerte Partikel (2) die Durch
brüche (7) der Prallplatte (6) durchsetzen, während gröbere Partikel (2)
wieder dem Rohr (8, 8') zugeführt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Korngrößen der zerkleinerten Partikel (2) im unteren µm Bereich
liegen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Rohr (8, 8') unterschiedliche Partikel (2) gesammelt werden,
welche durch das Zerkleinern an der Prallplatte (6) zu einem homogenen
Gemisch vermengt werden.
9. Vorrichtung (1) zum Zerkleinern von Partikeln (2), insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-8, mit we
nigstens einem Rohr (8, 8') zum Sammeln einer vorgegebenen Menge
von Partikeln (2), wobei die Partikel (2) in dem Rohr (8, 8') einen Pfrop
fen (12) bilden, mit wenigstens einer Druckimpulseinheit (13, 13') zur
Erzeugung von Druckimpulsen, wobei durch Beaufschlagung des Pfrop
fens (12) mit einem Druckimpuls dieser über eine Austrittsöffnung des
Rohres (8, 8') gegen eine dem Rohr (8, 8') nachgeordnete und Durchbrü
che (7) aufweisende Prallplatte (6) geschossen wird, sowie mit einer an
die Prallplatte (6) anschließenden Auffangkammer (4), in welcher die
durch den Rückstoß an der Prallplatte (6) zerkleinerten und die Durch
brüche (7) durchsetzenden Partikel (2) gesammelt werden.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
ein Abschnitt des Rohres (8, 8') im Innern einer Zerkleinerungskammer
(3) angeordnet ist, auf deren offene Oberseite die Prallplatte (6) an
schließt, auf welcher die Auffangkammer (4) aufsitzt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auf
fangkammer (4) und die Zerkleinerungskammer (3) jeweils einen hohl
zylindrischen Aufbau aufweisen, wobei die Hohlzylinder gleiche Durch
messer aufweisen und koaxial angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Auf
fangkammer (4) und die Zerkleinerungskammer (3) an ihren zugewand
ten offenen Enden jeweils einen Ringflansch (5, 5') aufweisen, wobei die
Prallplatte (6) zwischen den Ringflanschen (5, 5') gelagert ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen
den Ringflanschen (5, 5') unterschiedliche Prallplatten (6) mit verschie
denen Durchbrüchen (7) anbringbar sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Durch
brüche (7) in Form von eckigen oder runden Bohrungen und/oder in
Form von Ringspalten ausgebildet sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9-14, dadurch gekennzeichnet,
dass das Volumen im Innern der Auffangkammer (4) einstellbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 1 S. dadurch gekennzeichnet, dass zur Ein
stellung des Volumens der Auffangkammer (4) wenigstens ein Wellkom
pensator, eine Stopfbuchse oder eine Schiebemuffe vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9-16, dadurch gekennzeichnet,
dass die Auffangkammer (4) wenigstens eine Entnahmeöffnung (16, 16')
zur Entnahme der zerkleinerten Partikel (2) aufweist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10-17, dadurch gekennzeichnet,
dass das Rohr (8, 8') in Richtung der vertikal verlaufenden Längsachse
der Zerkleinerungskammer (3) verläuft, wobei die Austrittsöffnung am
oberen Ende des Rohres (8, 8') in vorgegebenem Abstand der Prallplatte
(6) gegenüberliegt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere
parallel verlaufende Rohre (8, 8') vorgesehen sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9-19, dadurch gekennzeichnet,
dass in das oder in jedes Rohr (8, 8') zur Bildung des Pfropfens (12) in
vorgegebenem Abstand zur Austrittsöffnung eine vorgegebene Menge
von Partikeln (2) einbringbar ist, und dass unterhalb des Bereiches des
Rohres (8, 8') zur Aufnahme des Pfropfens (12) ein Anschluss für die
oder eine Druckimpulseinheit (13, 13') vorgesehen ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die
Druckimpulseinheit (13, 13') ein Ventil (14, 14') aufweist, über welches
der Pfropfen (12) mit unter Druck stehendem Gas beaufschlagbar ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas
von Luft, einem Inertgas, Kryogengas oder Heißgas gebildet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas
gekühlt ist, und/oder dass die Wand der Zerkleinerungskammer (3) mit
einem Kühlmantel ummantelt ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20-23, dadurch gekennzeichnet,
dass der Abschnitt des Rohres (8, 8') zur Aufnahme des Pfropfens (12) in
dem unteren, über die Unterseite der Zerkleinerungskammer (3) hervor
stehenden Teil des Rohres (8, 8') liegt.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass an der
Unterseite der Zerkleinerungskammer (3) wenigstens ein Zuführrohr (11,
11') ausmündet, welches in den über die Zerkleinerungskammer (3) hervorstehenden
unteren Teil des Rohres (8, 8') einmündet, so dass zur Bil
dung des Pfropfens (12) Partikel (2) aus der Zerkleinerungskammer (3)
über das Zuführrohr (11, 11') dem Rohr (8, 8') zuführbar sind.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass in der
Seitenwand der Zerkleinerungskammer (3) Öffnungen (10, 10') zur Be
füllung deren Innenraumes mit unzerkleinerten Partikeln (2) vorgesehen
sind.
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